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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wärmeübertrager für brennbare Kältemittel, vorzugsweise für ein Schienenfahrzeug, wobei der Wärmeübertrager ein hohlquaderförmiges Gehäuse aufweist, in dessen Innenraum Kältemittelleitungen angeordnet sind, die als ein Rohr-Lamellen-Paket oder als ein Rohr-in-Rohr-Lamellen-Paket ausgestaltet sind, wobei das hohlquaderförmige Gehäuse an der Innenseite einer geschlossenen Seitenfläche mit Lamellen ausgestattet ist und wobei zumindest ein Teilbereich der Außenseite dieser geschlossenen Seitenfläche mit dem Fahrgastraum in Wirkverbindung bringbar ist.
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Der Einsatz von brennbaren Kältemitteln für die Klimatisierung von Schienenfahrzeugen erfolgt aufgrund der damit verbundenen Risiken, insbesondere Explosion und Brand, bis heute nicht. Eine Möglichkeit, diese Risiken zu minimieren und damit auch eine Anwendung in Schienenfahrzeugen zu ermöglichen, besteht in der Anwendung von Sekundärkreislaufsystemen. Dabei wird in einem Primärkreislauf, der außerhalb des Fahrzeuges angeordnet ist und keine direkte Verbindung zum Fahrzeuginnenraum aufweist, die benötigte Kälte- (bzw. Heiz-) Leistung unter Verwendung eines brennbaren Kältemittels in einem bekannten Kompressionskältekreislauf bereitgestellt. Diese Kälteleistung wird mittels Wärmeübertrager auf einen Sekundärkreislauf übertragen. Dieser Sekundärkreislauf ist typischerweise ein Solekreislauf, wobei als Kälteträger z.B. Wasser-Glykol-Gemische verwendet werden.
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DE 196 25 927 C2 beschreibt eine Einrichtung zum Heizen und Kühlen eines Omnibusses mit einer Klimaanlage mit einem primären Kältemittelkreislauf. Die Kältemaschine mit dem primären Kältemittelkreislauf ist dabei unter dem Boden vom Fahrgastraum angeordnet. Der primäre Kältemittelkreislauf steht über einen Zwischenwärmetauscher mit einem sekundären Kälteträgerkreislauf in Wirkverbindung. Dieser sekundäre Kälteträgerkreislauf ist weitgehend im Innenraum des Omnibusses angeordnet und realisiert die Temperierung des Fahrgastraumes.
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Aus
EP 1 520 737 A1 ist eine Kühlvorrichtung für ein Arbeitsfahrzeug bekannt. Ein primärer Kältemittelkreislauf ist außerhalb der Arbeitskabine angeordnet und steht über einen Zwischenwärmetauscher mit einem sekundären Kälteträgerkreislauf in Wirkverbindung. Der sekundäre Kälteträgerkreislauf ist überwiegend im Innenraum der Arbeitskabine angeordnet und übernimmt deren Temperierung.
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WO 2018/137 908 A1 betrifft ein Schienenfahrzeug mit einem primären Kältemittelkreislauf, der außerhalb vom Fahrzeug angeordnet und vom Fahrgastraum baulich getrennt ist. Ein sekundärer Kälteträgerkreislauf ist zumindest teilweise innerhalb des Schienenfahrzeuges angeordnet. Der Wärmeaustausch zwischen dem primären Kältemittelkreislauf und dem sekundären Kälteträgerkreislauf erfolgt durch einen Zwischenwärmetauscher, der vorzugsweise unterflur angeordnet ist. Dadurch wird der primäre Kältemittelkreislauf vollständig außerhalb vom Innenraum des Schienenfahrzeuges geführt.
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Eine derartige Ausführung einer Klimaanlage ermöglicht eine gute Nutzung der verfügbaren freien Bauräume. Weiterhin können für den außerhalb vom Fahrgastraum angeordneten Kreislauf Kältemittel verwendet werden, die aus sicherheitsrelevanten Aspekten bisher nicht oder kaum zur Klimatisierung von Fahrgasträumen eingesetzt werden, um bei möglichen Betriebsstörungen Probleme durch unkontrollierten Austritt des Kältemittels zu vermeiden. Dies betrifft beispielsweise Propan, das unter funktionellen Aspekten sehr gut als Kältemittel geeignet ist, wegen seiner Brennbarkeit jedoch kaum verwendet wird.
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Allerdings haben derartige Ausführungen auch wesentliche Nachteile:
- - auftretende thermische Verluste durch die Verwendung eines Sekundärkreislaufes
- - daraus resultierende schlechtere Effizienz und höherer Energieverbrauch
- - eine höhere Masse aufgrund des zusätzlichen inneren Wärmeübertragers und des notwendigen Kälteträgers
- - erhöhte Kosten durch die zusätzlich benötigten Komponenten
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Wärmeübertrager für eine Klimaanlage zu schaffen, mit dem die vorhandenen Sicherheitsrisiken bisheriger Wärmeübertrager vermieden werden, so dass auf Sekundärkreisläufe verzichtet und stattdessen ein direktes System realisiert werden kann. Dieser Wärmeübertrager soll vorzugsweise für ein Schienenfahrzeug geeignet sein.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem der Wärmeübertrager ein hohlquaderförmiges Gehäuse aufweist, das als eine zum Fahrgastraum gasdicht abschottbare Baugruppe ausgestaltet ist, wobei im Innenraum des hohlquaderförmigen Gehäuses ausschließlich dauerhaft dichte Abschnitte der Kältemittelleitungen angeordnet sind, deren Verbindungsstellen jeweils vollständig außerhalb des hohlquaderförmigen Gehäuses angeordnet sind und wobei das hohlquaderförmige Gehäuse mit mindestens einem Dichtrahmen und/oder mit mindestens zwei Dichtplatten derart ausgestattet ist, dass in der lagefixiert montierten Einbauposition des Wärmeübertragers die Anschlüsse der Kältemittelleitungen in einem vom Fahrgastraum dicht abgeschotteten und nach außen zur Umgebung belüfteten Bereich angeordnet sind.
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Der Dichtrahmen wird in einer ersten Variante durch zwei sich gegenüberliegend angeordnete geschlossene Seitenwände und zwei zu den Seitenwänden jeweils senkrecht angeordnete und sich gegenüberliegende Stirnwände an den offenen Flächen des hohlquaderförmigen Gehäuses gebildet. Dabei ist das hohlquaderförmige Gehäuse an den beiden stirnseitigen Wandflächen jeweils mit einer abdichtenden Beschichtung ausgestattet.
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Der Dichtrahmen wird In einer zweiten Variante gebildet durch ein auf der geschlossenen Seitenfläche angeordnetes Trennsegment, das mit einem umlaufenden Flansch ausgestaltet ist.
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Somit wird ein Wärmeübertrager für eine Klimaanlage geschaffen, der vorzugsweise für Schienenfahrzeuge eine Verwendung brennbarer Kältemittel in einem direktverdampfenden System ermöglicht. Dabei ist die gesamte Luftführung zum Fahrgastraum insoweit druck- und gasdicht gegenüber den kältemittelführenden Bereichen ausgeführt, so dass eine sichere Abschottung zwischen dem Fahrgastraum und dem brennbaren Kältemittel gewährleistet ist.
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Eine Ausgestaltung sieht vor, dass die Kältemittelleitungen an den sich gegenüberliegenden offenen Stirnwänden des hohlquaderförmigen Gehäuses jeweils separat gelagert und abgedichtet sind.
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Das Rohr-Lamellen-Paket wird als dauerhaft dicht betrachtet. Bei einer Ausführung des Wärmeübertragers mit einem Rohr-Lamellen-Paket befindet sich nur dieses im Luftstrom zum Fahrgastraum und ist somit auf direktem Wege mit diesem verbunden. Alle weiteren Bauteile des Kältekreislaufs (Rohre, Verbindungsstellen und andere Komponenten) sind außerhalb des Luftweges zum Fahrgastraum angeordnet und von diesem gasdicht getrennt.
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Eine Ausgestaltung sieht vor, dass die Kältemittelleitungen bei einer Ausgestaltung als Rohr-in-Rohr-Anordnung so ausgeführt sind, dass das innere Rohr als eine mehrfach umlaufende Rohrschlange ausgebildet ist und dass jeder Rohrschlangenabschnitt im hohlquaderförmigen Gehäuse von jeweils einem äußeren Rohr umschlossen ist. Jedes äußere Rohr ist beidseitig offen und gewährleistet in einem Störfall eine Leckageableitung in den äußeren Umgebungsbereich. Bei einer Leckage des inneren Rohres würde das ausströmende gasförmige Kältemittel im äußeren Rohr in einen vom Fahrgastraum gasdicht abgetrennten Bereich nach außen geführt und somit ein Eintritt in die Luftführung zum Fahrgastraum verhindert.
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Dazu kann die Rohr-in-Rohr-Anordnung so ausgeführt sein, dass das innere Rohr eine Berippung aufweist, die vorzugsweise gerade oder zylindrisch gedreht ausgeführt ist. Diese Berippung ermöglicht nach dem Aufweiten einen mechanischen und thermischen Kontakt zum äußeren Rohr, wobei ein freier Luftraum verbleibt.
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Mit den vorstehend beschriebenen technischen Merkmalen kann ein Wärmeübertrager in drei grundsätzlichen Varianten ausgestaltet werden:
- Bei der ersten Variante sind für die Abdichtung und Halterung der Rohre zwei verschiedene Ausgestaltungen möglich. So kann eine Gummi- bzw. Kunststoffwand auf der Innenseite der Blechplatte vorgesehen werden oder es wird eine Kunststoffbuchse zur Führung /Abdichtung des Rohres in der Blechplatte vorgesehen. Dies ist sowohl für die Ausführung als einfaches Rohr als auch für die Rohr-in-Rohr-Ausführung möglich.
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Bei der zweiten Variante ist das Blech außen für die Halterung angeordnet und der Gummi bzw. Kunststoff ist innen angeordnet. Dabei können die Rohre in beiden Varianten sowohl als einfaches Rohr oder als Rohr-in-Rohr-Ausführung umgesetzt sein. Bei dieser zweiten Variante ist für die Abdichtung der Rohre auf dem außen liegenden Halteblech keine Beschichtung auf der Innenseite bzw. Kunststoffbuchse notwendig. Denn bei dieser Ausführung wird die Dichtfunktion durch den weiter innenliegenden umlaufenden Gummi übernommen.
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Bei der dritten Variante werden anstelle einer Kombination von Blech- und Gummi- bzw. Kunststoffelementen zwei Blechteile verwendet. Die hierbei alternativ oder ergänzend zu einem Dichtrahmen vorgesehenen Dichtplatten sind jeweils an den sich gegenüberliegenden Stirnwänden an den offenen Flächen des hohlquaderförmigen Gehäuses angeordnet. Bezogen auf den Innenraum des hohlquaderförmigen Gehäuses sind diese Dichtplatten innerhalb einer die tragende Struktur der Stirnwand ausbildenden Halteplatte angeordnet und über eine umlaufende und als flexible Dichtnaht ausgeführte elastische Anbindung am hohlquaderförmigen Gehäuse befestigt.
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Die Dichtplatten weisen jeweils Öffnungen zur Durchführung der Kältemittelleitungen auf. Die Öffnungen in den Dichtplatten werden mittels Stanzen, Lasern oder Bohren erzeugt und sind so ausgestaltet, dass in diesen Öffnungen aufgeweitete Kältemittelleitungen einbringbar sind. Ebenso können die Öffnungen in den Dichtplatten mit einem Durchzug als Kragen zur Aufnahme von aufgeweiteten Kältemittelleitungen ausgestaltet werden.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine erste Ausführung des Wärmeübertragers in Seitenansicht
- 2 den Wärmeübertrager gemäß 1 in perspektivischer Ansicht
- 3 eine zweite Ausführung des Wärmeübertragers in Seitenansicht
- 4 den Wärmeübertrager gemäß 3 in perspektivischer Ansicht
- 5 eine dritte Ausführung des Wärmeübertragers in Seitenansicht
- 6 ein Detail des Wärmeübertragers gemäß 5 in vergrößerter Darstellung in zwei alternativen Ausführungsformen
- 7 eine vierte Ausführung des Wärmeübertragers in perspektivischer Ansicht
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Der in der Zeichnung dargestellte Wärmeübertrager ist für Klimaanlagen mit direktem Kältemittelkreislauf geeignet und primär für ein Schienenfahrzeug konzipiert. Ein derartiges Konstruktionsprinzip ist grundsätzlich bekannt. Im vorliegenden Sachverhalt ist jedoch die konkrete Umsetzung der Grundidee wesentlich. Demzufolge umfasst der Wärmeübertrager eine gasdicht abschottbare Baugruppe, die funktionell als ein Luftführungselement zum Fahrgastraum ausgestaltet ist. Diese Baugruppe weist ein hohlquaderförmiges Gehäuse mit Dichtelementen auf.
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Gemäß 1 und 2 wird ein Dichtrahmen bei einem Wärmeübertrager mit einem Rohr-Lamellen-Paket gebildet durch zwei sich gegenüberliegend angeordnete geschlossene Seitenwände 1 und 2 und zwei zu diesen Wänden 1; 2 jeweils senkrecht angeordnete und sich gegenüberliegende Stirnwände 3 und 4 an den Stirnflächen vom hohlquaderförmigen Gehäuse. Die Wandflächen sind jeweils mit einer abdichtenden Beschichtung ausgestattet. Gemäß 1 weisen hierfür die Stirnwand 3 eine abdichtende Beschichtung 5 und die Stirnwand 4 eine abdichtende Beschichtung 6 auf.
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Im Innenraum des hohlquaderförmigen Gehäuses sind ausschließlich dauerhaft gasdichte Abschnitte von Kältemittelleitungen angeordnet. Diese können alternativ als ein Rohr-Lamellen-Paket (1 - 4) oder als eine Rohr-in-Rohr-Anordnung (5 und 6) ausgestaltet werden. Das entsprechende Rohrpaket ist mit dem Bezugszeichen 7 bezeichnet. Die Anschlüsse der Kältemittelleitungen sind jeweils vollständig außerhalb des hohlquaderförmigen Gehäuses angeordnet.
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Das hohlquaderförmige Gehäuse ist an der Innenseite einer zu den zwei geschlossenen Seitenwänden 1 und 2 senkrecht verlaufenden und ebenfalls geschlossenen Seitenfläche 8 mit Lamellen ausgestattet. Das entsprechende Lamellenpaket ist mit dem Bezugszeichen 9 bezeichnet. Zumindest ein Teilbereich der Außenseite der geschlossenen Seitenfläche 8 wird mit dem nicht näher dargestellten Fahrgastraum so in Wirkverbindung gebracht, dass in der lagefixiert montierten Einbauposition des hohlquaderförmigen Gehäuses die Anschlüsse der Kältemittelleitungen in einem vom Fahrgastraum gasdicht abgeschotteten Bereich angeordnet sind.
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Die Kältemittelleitungen sind an den sich gegenüberliegenden offenen Stirnwänden des hohlquaderförmigen Gehäuses jeweils separat gelagert und separat abgedichtet. Dies kann in verschiedenartiger Weise realisiert werden. So kann z.B. ein stirnseitig angeordnetes Blech zur Lagerung der Kältemittelleitungen vorgesehen werden. Die Abdichtung kann z.B. über eine abdichtende Beschichtung oder über Dichtungen oder über Kunststoffelemente erfolgen. Unabhängig von der hierfür konkreten Ausführung wird durch die Trennung der Funktionen Abdichten und Halten die notwendige Funktionssicherheit erzielt.
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3 und 4 zeigen eine etwas modifizierte Ausführung des Wärmeübertragers mit einem hohlquaderförmigen Gehäuse. Die Kältemittelleitungen sind ebenfalls als ein Rohr-Lamellen-Paket ausgestaltet. Der Dichtrahmen wird hier jedoch durch ein Trennsegment 10 gebildet, das auf der geschlossenen Seitenfläche 8 angeordnet und mit einem umlaufenden Flansch ausgestaltet ist. Dieses Trennsegment 10 besteht vorzugsweise aus einem harten Gummi-Material und weist partiell verstärkte Flanschanbindungen auf.
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Bei dieser Ausführung gemäß 3 und 4 haben die beiden Stirnwände 3 und 4 eine Dichtfunktion. Somit ist der Dichtrahmen der nach außen (Luftrichtung) sichtbare Bereich des mit dem Bezugszeichen 10 gekennzeichneten Gummiteiles. Die Stirnbleche übernehmen hier eine tragende Funktion und stellen rechts und links jeweils eine Wand dar.
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5 zeigt einen Wärmeübertrager mit Kältemittelleitungen in einer Ausführung als Rohr-in-Rohr-Lamellen Paket. Der Grundaufbau entspricht weitgehend der Ausführung gemäß 1 und 2. Demzufolge wird der Dichtrahmen gebildet durch zwei sich gegenüberliegend angeordnete geschlossene Seitenwände 1 und 2 und zwei zu diesen Seitenwänden 1; 2 jeweils senkrecht angeordnete und sich gegenüberliegende Stirnwände 3 und 4 an den offenen Flächen des hohlquaderförmigen Gehäuses. Der Wärmeübertrager umfasst außerdem ein Rohrpaket 7 im Innenraum des hohlquaderförmigen Gehäuses und das an der Innenseite der geschlossenen Seitenfläche 8 angeordnete Lamellenpaket 9.
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Bei diesem Rohr-in-Rohr-Lamellen-Paket ist das innere Rohr 13 als mehrfach umlaufende Rohrschlange ausgebildet. Jeder Rohrschlangenabschnitt ist im hohlquaderförmigen Gehäuse jeweils von einem äußeren Rohr 14 umschlossen, dessen Stirnseiten offen ausgeführt sind.
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Aus 6 sind Details der Wirkverbindung der Abdichtung der Rohrdurchführung ersichtlich, hier dargestellt am Beispiel der Ausführung mit innerem Rohr 13 und äußerem Rohr 14. In gleicher Art und Weise kann die Abdichtung der Rohrdurchführung auch für ein einfach ausgeführtes Rohr realisiert werden. In der rechten Abbildung ist das Dichtelement als eine flächige Dichtung 11 ausgeführt und in der linken Abbildung ist das Dichtelement als eine Ringbuchsdichtung 12 ausgeführt.
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Weiterhin weist das innere Rohr 13 eine in der Zeichnung nicht dargestellte Berippung für den thermischen Kontakt zum äußeren Rohr 14 auf. Diese Berippung kann beispielsweise gerade oder zylindrisch gedreht ausgeführt werden. Die offenen Stirnseiten des äußeren Rohr 14 ermöglichen im Störfall eine Leckageableitung, die insbesondere bei Verwendung brennbarer Kältemittel (z.B. Propan) einen wesentlichen Sicherheitsvorteil gegenüber bekannten Konstruktionen darstellt.
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7 zeigt eine weitere Ausführung des Wärmeübertragers mit einem hohlquaderförmigen Gehäuse, das funktionell als Luftführungselement zum Fahrgastraum ausgestaltet ist. Die Kältemittelleitungen sind auch bei der hier gezeigten Variante als ein Rohr-Lamellen-Paket ausgebildet. Anstelle eines Dichtrahmens werden jedoch zwei Dichtplatten 15 und 16 zur Ausbildung einer gasdicht abschottbaren Baugruppe verwendet. Die Dichtplatten 15 und 16 sind jeweils am Lamellenpaketende angeordnet und haben keine starre Verbindung zur tragenden Struktur des Wärmeübertragers. Somit werden die Funktionen Halten und Dichten voneinander getrennt und mit unterschiedlichen Bauteilen realisiert.
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Die Dichtplatten 15 und 16 werden zur Sicherstellung eines ausreichenden Klebegrundes (Fuge für den Dichtstoff) zu den Randbereichen und Rohrbereichen umlaufend mit einem Überstand in Bezug zu den Außenmaßen der Lamellen ausgeführt. Die Dichtplatten 15 und 16 werden mindestens so groß ausgeführt wie die Lamellenmaße. Sofern sie in der Höhe größer ausgeführt werden, erfolgt die Abdichtung des Lamellenpaketes über eine Anpassung der Dichtung zwischen der oberen Seitenwand 1 und/oder der unteren Seitenwand 2 des Wärmeübertragers. Sofern die Seitenwände 1 und/oder 2 des Wärmeübertragers demontierbar ausgestaltet wird, ist eine nachträgliche Abdichtung der Dichtplatten 15 und 16 in einfacher Weise möglich.
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Die Dichtplatten 15 und 16 weisen Öffnungen 17 zur Durchführung der Kältemittelleitungen der Rohrpakete 7 auf. Dabei sind die Öffnungen 17 derart ausgestaltet, dass in ihnen aufgeweitete Kältemittelleitungen einbringbar sind. Somit wird erreicht, dass die beiden Dichtplatten 15 und 16 fest und dicht sitzend auf den Kältemittelleitungen angeordnet sind. Dies kann erreicht werden, indem in den Dichtplatten 15 und 16 gestanzte Öffnungen 17, gelaserte Öffnungen 17 oder gebohrte Öffnungen 17 als Rohrdurchführung ausgestaltet werden.
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Ebenso können die Dichtplatten 15 und 16 mit Abschnitten von gedrehten Lamellen in der Rohrdurchführung in Verbindung mit aufgeweiteten Kältemittelleitungen ausgestaltet sein. Mit gedrehten Lamellen wird eine bessere Lageraufnahme für die Durchführung der Kältemittelleitungen erreicht, indem eine Ausrichtung der Durchzugskragen der Lamellenrohröffnungen zur jeweiligen Dichtplatte 15 bzw. 16 ermöglicht wird.
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Weiterhin können die Öffnungen 17 mit einem Durchzug als Kragen zur Aufnahme von aufgeweiteten Kältemittelleitungen ausgestaltet sein. Dadurch wird eine bessere zylinderförmige Auflage der Kältemittelleitungen erzielt, die eine reduzierte Kerbwirkung und eine bessere Dichtwirkung ermöglicht.
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Bei der Ausführung gemäß 7 sind die Stirnwände jeweils als separate Bauteile in Form einer Halteplatte 18 und 19 ausgestaltet. Diese Halteplatten 18 und 19 bilden funktionell die tragende Struktur der jeweiligen Stirnwand aus.
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An den sich gegenüberliegenden offenen Flächen des hohlquaderförmigen Gehäuses ist jeweils eine der beiden Dichtplatten 15 bzw. 16 vorgesehen, wobei diese Dichtplatten 15 und 16 bezogen auf den Innenraum des hohlquaderförmigen Gehäuses innerhalb der Halteplatten 18 und 19 angeordnet sind. Die demzufolge außen angeordneten Halteplatten 18 und 19 weisen Öffnungen auf, über die sowohl eine Ventilation als auch ein Druckausgleich nach außen möglich sind.
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Im montierten Zustand sind die Dichtplatten 15 und 16 vorzugsweise über eine umlaufende und als flexible Dichtnaht 20 ausgeführte elastische Anbindung am hohlquaderförmigen Gehäuse befestigt und weisen somit keine direkte feste Verbindung zur Tragstruktur des Wärmeübertragers auf. Unabhängig von der konkreten Ausführung der Abdichtung wird die umlaufende Dichtnaht dauerfest und gegen Druckschwankungen bzw. Druckwellen bis mindestens +/-10 kPa dicht ausgeführt.
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Der freie Bereich zwischen den beidseitig angeordneten Dichtplatten 15 und 16 sowie den tragenden außen liegenden Seitenwänden des Wärmeübertragers kann verschiedenartig ausgestaltet werden, beispielsweise durch eine im Hohlraum eingebrachte Dichtmatte oder durch umlaufend elastischen eingespritzten Klebstoff oder durch Ausgießen des kompletten Hohlraums mittels einer elastischen Dichtmasse oder mit einer einseitig eingeklebten Dichtung. Weiterhin ist beispielsweise eine zusätzliche Abdichtung möglich mit einem temperaturbeständigen Vlies zwischen den Dichtplatten 15 und 16 sowie den Halteplatten 18 und 19. Die eigentliche Abdichtung zur Ausbildung eines abschottbaren Bereiches erfolgt dann über die Halteplatten 18 und 19 bei fixierter Einbaulage des Wärmeübertragers zum Gehäuse.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Seitenwand
- 2
- Seitenwand
- 3
- Stirnwand
- 4
- Stirnwand
- 5
- abdichtende Beschichtung
- 6
- abdichtende Beschichtung
- 7
- Rohrpaket
- 8
- Seitenfläche
- 9
- Lamellenpaket
- 10
- Trennsegment
- 11
- Dichtelement / flächige Dichtung
- 12
- Dichtelement / Ringbuchsdichtung
- 13
- inneres Rohr
- 14
- äußeres Rohr
- 15
- Dichtplatte
- 16
- Dichtplatte
- 17
- Öffnungen in Dichtplatte
- 18
- Halteplatte
- 19
- Halteplatte
- 20
- umlaufende elastische Anbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19625927 C2 [0003]
- EP 1520737 A1 [0004]
- WO 2018/137908 A1 [0005]