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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schiebefenster für eine Wildkanzel.
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Wildkanzeln sind Hochsitze für die Jagd, die dem Jäger Deckung und Witterungsschutz bieten. Derartige Kanzeln weisen Wandöffnungen auf, durch die das Wild beobachtet bzw. geschossen werden kann. Diese Öffnung werden zum Witterungsschutz häufig mit einer Decke zugehangen oder weisen nach außen aufklappbare, zumeist undurchsichtige Schutzplatten auf.
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Ferner sind an den Öffnungen angebrachte Rollläden bekannt, die zum Beobachten und Schießen hochgezogen werden müssen. Darüber hinaus werden klassische Fenster aus Glas bzw. Acrylglas verwendet, die sich nicht öffnen lassen und nur der Beobachtung des Wildes dienen.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen zum Beobachten und Schießen für Wildkanzeln haben den Nachteil, dass sie entweder Witterungsschutz und Deckung bieten oder dass durch sie geschossen werden kann, während sie keine Deckung bieten. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich die bekannten Vorrichtungen nicht leise öffnen bzw. schließen lassen.
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Die Aufgabe der Erfindung ist, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu überwinden. Unter anderem kann die Aufgabe der Erfindung darin gesehen werden, ein Fenster für eine Wildkanzel bereitzustellen, das möglichst viel Deckung und einen guten Witterungsschutz bietet und zudem ein Schießen des Wildes ermöglicht. Eine weitere Aufgabe der Erfindung kann darin gesehen werden, ein Fenster für Wildkanzeln bereitzustellen, das sich geräuscharm öffnen und schließen lässt.
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Zur Lösung der Aufgabe ist ein Schiebefenster für eine Wildkanzel vorgesehen, umfassend mindestens zwei horizontal bewegbare Fenster, wobei mindestens ein Fenster an einem anderen Fenster parallel vorbeiführbar ist, einen umlaufenden Rahmen mit zwei horizontalen Rahmenelementen und zwei vertikalen Rahmenelementen, und mindestens zwei an einem horizontalen Rahmenelement angeordnete Führungsschienen zur Führung der bewegbaren Fenster.
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Bei derartigen Schiebefenstern kann die Öffnungsbreite variabel eingestellt werden. Zudem lassen sich die Fenster lautlos horizontal bewegen, um sie zu öffnen, zu schließen oder die Öffnungsbreite anzupassen. Zudem können die Fenster, je nach Situation, so geschoben werden, dass die Öffnung entweder auf der linken Seite oder auf der rechten Seite ist.
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Unter Fenster werden erfindungsgemäß Fenster aus Glas oder Kunststoff, wie Acrylglas, oder dem Fachmann zu diesem Zweck bekannten Material verstanden. Die Fenster können teilweise oder vollständig dunkel getönt bzw. von außen verspiegelt sein, sodass weiterhin eine Sicht von innen nach außen gewährleistet ist, aber die Sicht von außen nach innen erschwert ist.
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Zum Öffnen des Fensters kann ein Fenster parallel an einem anderen Fenster vorbeigeführt werden. Im geöffneten Zustand ist somit die Innenseite des einen Fensters zur Außenseite des anderen Fensters gerichtet. Im geöffneten Zustand sind mindestens zwei Fenster parallel und beabstandet zueinander angeordnet, wobei die Fensterflächen in der seitlichen Ansicht einander zumindest teilweise überdecken. Die überdeckende Fläche in der seitlichen Ansicht vergrößert sich, somit je weiter der Öffnungsvorgang fortgeführt wird.
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Das erfindungsgemäße Schiebefenster weist einen umlaufenden Rahmen auf, in dem die zwei Fenster horizontal bewegbar angeordnet sind. Vorzugsweise weisen die bewegbaren Fenster keinen eigenen, separaten Rahmen auf. Der umlaufende Rahmen umfasst zwei horizontale Rahmenelemente und zwei vertikale Rahmenelemente und bildet vorzugsweise ein Rechteck aus. Die Rahmenelemente können beispielsweise Rohre, Balken oder Flachprofile sein. Vorzugsweise liegen die vertikalen Außenkanten der äußeren Fenster im geschlossenen Zustand an den vertikalen Rahmenelementen an.
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Mindestens eines der horizontalen Rahmenelemente weist mindestens zwei, vorzugsweise genau zwei, Führungsschienen zur Führung der bewegbaren Fenster auf. Als Führungsschiene können alle Schienen verwendet werden, die dem Fenster eine horizontale Bewegung ermöglichen und ein Neigen oder Kippen des Fensters verhindern.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen beide horizontale Rahmenelemente jeweils zwei Führungsschienen zur Führung der bewegbaren Fenster auf. Die an einem horizontalen Rahmenelement angebrachten Führungsschienen verlaufen parallel zueinander und erstrecken sich vorzugsweise über die gesamte Länge des horizontalen Rahmenelemente, d. h. von einem vertikalen Rahmenelement bis zum anderen vertikalen Rahmenelement. Die der Schiebefenster-Außenseite-nahe Führungsschiene wird als äußeren Führungsschienen bezeichnet. Die Führungsschiene, die dem Wildkanzel-Innenraum nahe ist, wird als innere Führungsschienen bezeichnet.
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Das Fenster, das durch die äußere Führungsschiene geführt wird, wird als Außenfenster bzw. äußeres Fenster bezeichnet. Das Fenster, das durch die innere Führungsschiene geführt wird, wird als Innenfenster bzw. inneres Fenster bezeichnet.
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Die zwei am oberen horizontalen Rahmenelement angeordneten Führungsschienen sind vorzugsweise zwei U-Profilschienen. Hierzu sind die U-Profilschienen vorzugsweise derart angeordnet, dass die U-Profil-Basis einer Schiene mit der Unterseite des oberen horizontalen Rahmenelementes verbunden ist, und sich die beiden parallelen Schenkel des U-Profils in Richtung des unteren horizontalen Rahmenelementes erstrecken. Die obere Außenkante eines Fensters kann durch die beiden Schenkel einer U-Profilschiene geführt werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die am unteren horizontalen Rahmenelement angeordneten Führungsschienen lösbar mit dem unteren horizontalen Rahmenelement verbunden sind. Hierzu können die Führungsschienen mit dem Rahmenelement verschraubt sein. Die am unteren horizontalen Rahmenelement angeordneten Führungsschienen sind vorzugsweise an der Oberseite des Rahmenelement ist angeordnet. Durch das Lösen der am unteren horizontalen Rahmenelement angeordneten Führungsschienen, können diese nach innen oder außen aus dem umlaufenden Rahmenelement gezogen werden, sodass auf diese Weise ein Auswechseln der Fenster möglich ist. Vorzugsweise sind die Fenster ohne Lösen und seitlichem Herausziehen der unteren Führungsschienen nicht aushebbar.
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Die am unteren horizontalen Rahmenelement angeordneten Führungsschienen werden vorzugsweise durch eine U-Profilschiene ausgebildet, wobei die zwei parallelen Schenkel die Führungsschienen darstellen. Eine an der unteren Außenkante eines Fensters in Längsrichtung vorzugsweise vorhandene Nut kann auf eine solche Führungsschiene aufgesetzt werden und eine horizontale Führung des Fensters gewährleisten. Die untere Außenkante(n) des bzw. der äußeren Fenster stehen vorzugsweise mit der äußeren Führungsschiene in Verbindung, während die untere Außenkante(n) des bzw. der inneren Fenster vorzugsweise mit der inneren Führungsschiene in Verbindung stehen.
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Die am unteren horizontalen Rahmenelement angeordnete äußere Führungsschiene weist vorzugsweise mindestens eine Ablauföffnung, vorzugsweise in Form einer Durchgangsbohrung, auf. In der Ausführungsform, in der eine U-Profilschiene am unteren horizontalen Rahmenelement angeordnet ist, ist die mindestens eine Ablauföffnung eine Durchgangsbohrung durch den äußeren Schenkel der U-Profilschiene. Die Ablauföffnungen sorgen dafür, dass sich zwischen den Führungsschienen gesammeltes Wasser abfließen kann, sodass auch bei Minustemperaturen die Fenster bewegbar sind und nicht festfrieren können.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Fenster an der unteren horizontalen Kante, d.h. an der unteren Außenkante, jeweils eine Laufschiene auf, wobei die Laufschienen entlang der am unteren horizontalen Rahmenelement angebrachten Führungsschienen verschiebbar sind.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung umgreift die Laufschiene eines äußeren Fensters die äußere Führungsschiene und die Laufschiene eines inneren Fensters die innere Führungsschiene des unteren horizontalen Rahmenelementes.
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Vorzugsweise weisen die Laufschienen eine Nut in Längsrichtung auf, die, vorzugsweise im Sinne einer Nut-Feder-Verbindung, mit einer am unteren horizontalen Rahmenelement angebrachten Führungsschiene, vorzugsweise mit einem Schenkel einer am unteren horizontalen Rahmenelement angebrachten U-Profilschiene, verbunden ist. Die Nut einer Laufschiene weist vorzugsweise einen U-, V- oder C-Profil-Querschnitt auf, wobei die beiden Schenkel solcher Profile die Führungsschiene, die am unteren horizontalen Rahmenelement angebracht ist, umgreifen. Das untere, zum unteren horizontalen Rahmenelement gerichtete Ende der Laufschiene ist vorzugsweise derart weit von dem unteren horizontalen Rahmenelement bzw. von der Basis der Führungsschiene beabstandet angeordnet, dass hier befindliches Wasser bzw. Eis ein Verschieben des Fensters nicht beeinträchtigen kann.
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Die Laufschienen, vorzugsweise die Nut der Laufschienen, umfassen vorzugsweise jeweils eine Gleitmitteleinlage. Diese Gleitmitteleinlage sorgt für eine geringere Reibung zwischen Laufschiene und der am unteren Rahmenelement angebrachten Führungsschiene. Die Gleitmitteleinlage ist vorzugsweise einer Kunststoffeinlage.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung überlappen die Fenster in der seitlichen Ansicht, auch im geschlossenen Zustand. Das heißt, dass, in der seitlichen Ansicht, sich die Flächen zweier benachbarter Fenster zumindest zu einem geringen Maß überdecken. Auf diese Weise wird ein Schlagregen- bzw. Windschutz gewährleistet.
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Vorzugsweise umfasst der überlappende Teil des äußeren Fensters eine vertikal angeordnete Längsdichtung, die sich von der Fensterinnenseite zur Fensteraußenseite des inneren Fensters erstreckt, sodass ein verbesserter Schlagregen- bzw. Windschutz gewährleistet ist.
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Die vertikalen Rahmenelemente weisen bevorzugt jeweils eine sich vom Rahmen nach innen erstreckende Schlagregenschutzvorrichtung auf. Dieser Vorrichtung hat ist besonders bevorzugt eine längliche rechteckige Platte, die von außen den Übergang vom Rahmen zu den vertikalen Außenkanten der Fenster im geschlossenen Zustand überdeckt.
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An der Fensterinnenseite eines jeden Fensters sind vorzugsweise hervorstehende Griffelemente zum Verschieben der Fenster angebracht.
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Das untere horizontale Rahmenelement kann eine rahmenabdeckende Regenschutzschiene, vorzugsweise in Form einer Fensterbank, aufweisen. Eine solche Regenschutzschiene erstreckt sich vorzugsweise von der äußeren Führungsschiene nach außen über das Rahmenelement hinaus. Vorzugsweise ist die Regenschutzschiene zusammen mit der Führungsschiene lösbar mit dem Rahmenelement verbunden und kann nach dem Lösen der Führungsschiene zusammen mit der Führungsschiene entfernt werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Schiebefenster drei horizontal bewegbare Fenster.
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In einer solchen Ausführungsform sind vorzugsweise zwei Fenster mit den äußeren Führungsschienen der horizontalen Rahmenelemente verbunden und ein Fenster ist mit den inneren Führungsschienen der horizontalen Rahmenelemente verbunden.
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Das innere Fenster weist vorzugsweise eine längere horizontale Längsachse auf als die beiden äußeren Fenster. Vorzugsweise entspricht die Länge der horizontalen Längsachse des inneren Fensters der doppelten Länge der horizontalen Längsachse der äußeren Fenster.
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Bei einem Schiebefenster mit drei Fensterelementen kann die Schießöffnung noch variabler eingestellt werden als bei einer Ausführungsform des Schiebefenster mit zwei Fensterelementen.
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Es ist erfindungsgemäß ebenso vorgesehen, die erfindungsgemäßen Schiebefenster neben Wildkanzeln in weiteren Vorrichtungen, insbesondere in Vorrichtungen, die leise zu öffnende und zu schließende, sowie schlagregen- bzw. winddichte Fenster benötigen, zu verwenden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren nochmals erläutert.
- 1 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform eines Rahmens eines erfindungsgemäßen Schiebefensters in der seitlichen Ansicht von außen.
- 2 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schiebefensters in der seitlichen Ansicht von außen.
- 3 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schiebefensters in den drei Querschnittzeichnungen A, B, C.
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1 zeigt ein einen umlaufenden Rahmen, wie er in dem erfindungsgemäßen Schiebefenster verwendet wird. Der Rahmen umfasst ein oberes horizontales Rahmenelement 1, zwei vertikalen Rahmenelement 2, 3 und ein unteres horizontales Rahmenelement 4. Der Rahmen ist in der seitlichen Ansicht von außen dargestellt, sodass durch die Öffnung bei gebrauchsmäßiger Verwendung in die Wildkanzel geschaut werden kann. Die vier Rahmenelement 1, 2, 3, 4 bilden ein Rechteck aus. Zudem sind die äußeren Führungsschienen 5, 6 zu sehen.
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2 zeigt den Rahmen aus 1, in den drei Fenster 7, 8, 9 eingesetzt sind, in der Seitenansicht von außen. Die Fläche des Fensters 7 überlappt teilweise die Fläche des Fensters 8 in der seitlichen Ansicht. Ebenso überdeckt die Fläche des Fensters 9 zum Teil die Fläche des Fensters 8 aus seitlicher Sicht. Die Fenster 7, 9 sind mit den äußeren Führungsschienen der horizontalen Rahmenelement verbunden. Das Fenster 8 ist mit den inneren Führungsschienen der horizontalen Rahmenelement verbunden. Die Fenster 7, 8, 9 sind entlang der Führungsschienen, mit denen sie verbunden sind, verschiebbar.
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3 zeigt ein Schiebefenster, das im Wesentlichen dem aus 2 entspricht, in den Querschnittzeichnungen A, B, C. 3A zeigt einen Querschnitt entlang einer Ebene im Bereich des Fensters 8. 3B zeigt einen Querschnitt entlang einer Ebene im Bereich des Fensters 9. 3C zeigt einen Querschnitt entlang einer Ebene im Bereich, in dem die Fenster 8 und 9 überlappen.
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3A zeigt das obere horizontale Rahmenelement 1, an dessen Unterseite die Führungsschienen 5 und 12, die jeweils als U-Profilschienen ausgebildet sind, befestigt sind. Das untere horizontale Rahmenelement 4 ist an der Oberseite mit einer U-Profilschiene verbunden. Die Schenkel dieser U-Profilschiene bilden die Führungsschienen 6, 11 (siehe 3B) aus. Das Fenster 8 ist mit seiner oberen horizontalen Außenkante zwischen den Schenkeln der als U-Profilschiene ausgebildeten inneren Führungsschiene 12 gelagert. An seiner unteren horizontalen Außenkante weist das Fenster 8 eine Laufschiene 14 auf, welche als U-Profilschiene ausgebildet ist. Dieser Laufschiene 14 ist auf der inneren Führungsschiene 11 (siehe 3B) gelagert.
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3B zeigt den Querschnitt im Bereich des Fensters 9, das entlang der äußeren Führungsschienen 5, 6 (siehe 3A) geführt werden kann. Zur Führung entlang der am unteren horizontalen Rahmenelement 4 (siehe 3A) angeordneten Führungsschienen 6, umfasst das Fenster 9 die Laufschiene 15.
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3C zeigt den Querschnitt im überlappenden Bereich der Fenster 8, 9. Das untere horizontale Rahmenelement 4 (siehe 3A) weist eine Regenschutzschiene 13 auf, die sich ausgehend von der äußeren Führungsschienen 6 (siehe 3A) über das horizontale Rahmenelement 4 (siehe 3A) hinweg nach außen erstreckt.
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Bezugszeichenliste
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- 1)
- Rahmenelement
- 2)
- Rahmenelement
- 3)
- Rahmenelement
- 4)
- Rahmenelement
- 5)
- Führungsschiene
- 6)
- Führungsschiene
- 7)
- Fenster
- 8)
- Fenster
- 9)
- Fenster
- 10)
- Schiebefenster
- 11)
- Führungsschiene
- 12)
- Führungsschiene
- 13)
- Regenschutzschiene
- 14)
- Laufschiene
- 15)
- Laufschiene