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Die Erfindung betrifft eine Piñata mit einer Außenhülle und einem Innenraum zur Aufnahme von Objekten wie Süßigkeiten.
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Piñatas sind bunt gestaltete Figuren, heutzutage meist aus Pappmache, früher aus mit Krepp-Papier umwickelten Tontöpfen, die bei Kindergeburtstagsfeiern mit Süßigkeiten und traditionell mit Früchten (Mandarinen, Zuckerrohr, Guaven, Tejocotes, Jicamas, Erdnüssen) gefüllt sind. Sie sind in Mittelamerika bei Kindergeburtstagen und zur Weihnachtszeit und in Spanien zu Ostern verbreitet. Seit einigen Jahren werden Piñatas auch auf dem deutschen Markt angeboten.
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Kinder, deren Augen verbunden sind, schlagen abwechselnd mit einem Stock auf die Piñata ein, bis sie zerbricht und die in ihr versteckten Überraschungen herausfallen. Die Piñata hängt dabei meist an einem Seil über den Kindern und ist nur mit dem Stock erreichbar. Eine weitere Variante besteht darin, die Piñata so anzubringen, dass sie sich hoch und herunter ziehen lässt, um das Spiel noch spannender und lustiger zu gestalten. Jeweils einem Kind werden die Augen verbunden, und es versucht, mit dem Piñatastock die Piñata zu treffen und sie dabei aufzubrechen. Die anderen Kinder singen dazu ein Begleitlied. Ist das Lied zu Ende, darf das nächste Kind sein Glück versuchen. Zerbricht die Piñata, dürfen alle Kinder so viel aufheben, wie sie ergreifen können. Als nachteilig wird bei den bekannten Piñatas empfunden, dass sie auf Grund der Zerstörung der Außenhülle im Zuge des Spiels nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt sind.
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Ausgehend hiervon besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine mehrfach wiederverwendbare Piñata bereitzustellen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Schutzanspruch 1 angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Gemäß der Erfindung weist die Piñata mindestens einen bodenseitigen, eine Öffnung zum Innenraum lösbar verschließenden Verschlusslappen auf.
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Um der Piñata die Außenerscheinung einer herkömmlichen Piñata zu verleihen, ist die Außenhülle bevorzugt aus Textilmaterial, insbesondere aus einem Plüschstoff gebildet.
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Der mindestens eine Verschlusslappen ist zweckmäßig mit mindestens einem mehrfach lös- und befestigbaren Befestigungselement der Außenhülle befestigbar ist. Bevorzugt ist das mindestens eine Befestigungselement ein Klettverschlussstreifen, von dem ein Teil an der Außenhülle und das komplementäre Gegenstück an dem Verschlusslappen angeordnet ist.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist der Innenraum zwei voneinander getrennte Kammern zur Aufnahme von Objekten auf. So lassen sich beispielsweise jeweils unterschiedliche Füllungen in den Kammern bereitstellen. Bevorzugt sind dabei zwei Verschlusslappen vorgesehen, die jeweils mit einem ihrer Kantenbereiche an der Außenhülle befestigt sind, wobei jeweils einer der Verschlusslappen eine der zwei Kammern verschließt.
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Um den Verschlusslappen eine höhere Masse zu verleihen, die ein losschlagen der Verschlusslappen vereinfacht, weisen diese bevorzugt mindestens zwei Materiallagen auf, zwischen denen ein Granulat, insbesondere ein Kunststoffgranulat, angeordnet ist.
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Zweckmäßig weist die Piñata an der Außenhülle mindestens eine oberseitig angeordnete Schlaufe zum Aufhängen der Piñata an einer Raumdecke oder dergleichen auf.
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Um die dekorative Wirkung der Piñata zu erhöhen, kann diese an der Außenhülle eine Mehrzahl dekorativer Elemente wie Fransen, Stofflappen oder dergleichen aufweisen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
- 1 eine Seitenansicht einer wiederverwendbaren Piñata;
- 2 eine Vorderansicht der Piñata gemäß 1;
- 3 eine Unteransicht der Piñata gemäß 1 und 2 mit ausgeklappten Verschlusslappen; und
- 4 eine Unteransicht der Piñata gemäß 1 bis 3 mit geschlossenen Verschlusslappen.
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Die in den 1 und 2 der Zeichnung dargestellte Piñata 10, hier in Form eines Pferds oder Esels, besteht im Wesentlichen aus einer Außenhülle 12 aus Textilmaterial, insbesondere aus einem Plüschstoff, wobei die Außenhülle 12 aus dekorativen Gründen zusätzlich mit einer größeren Anzahl Fransen 14, ebenfalls aus dem gleichen Textilmaterial der Außenhülle 12 oder einem anderen Material, beispielsweise Kunststofffolie oder dergleichen, geschmückt ist. Der Rumpf der Piñata 10 ist mit zwei von unten her zugänglichen Kammern zur Aufnahme von Objekten wie Süßigkeiten oder Spielzeug versehen (3 und 4). An der Oberseite der Außenhülle sind drei Schlaufen 16 vorgesehen, eine am Kopf der Figur und zwei an deren Rücken, mit denen die Piñata 10 an einer Raumdecke oder dergleichen in einer derartigen Höhe über dem Boden aufgehängt werden kann, dass sie mit dem verwendeten Schlagstock von den Kindern erreichbar ist.
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Die 3 und 4 zeigen die Piñata 10 in Unteransicht. Die Piñata 10 weist zwei Zugangsöffnungen 18 zu zwei inneren Kammern auf, über die die Piñata 10 mit dem vorgesehenen Füllgut bestückt wird, und durch die das Füllgut im Verlaufe des vorgesehenen Spiels freigegeben wird. Nach der Befüllung der Piñata 10 werden die Zugangsöffnungen 18 mit jeweils einem Verschlusslappen 20 abgedeckt, der Verschlusslappen 20 mit einer Mehrzahl von Klettverschlussstreifen 22 an der Unterseite der Außenhülle 12 fixiert wird. Die Anzahl und Wirkfläche der Klettverschlussstreifen 22 ist so bemessen, dass einerseits eine hinreichende Fixierung der Verschlusslappen 20 an der Außenhülle 12 gewährleistet ist und die Öffnungen 18 zuverlässig verschlossen werden, um eine ungewolltes vorzeitiges Austreten von Füllgut zu vermeiden, dass jedoch andererseits die Haltekraft nicht so gross ist, dass es für die am Spiel teilnehmenden Kinder nicht möglich wäre, die Verschlusslappen 20 durch eine nicht allzu hohe Anzahl von Stockschlägen gegen die Piñata 10 und/oder direkt gegen die Verschlusslappen 20 wieder zu lösen und den ersehnten Inhalt freizugeben. Um dies zu unterstützen sind die Verschlusslappen 20 wie aus dem herausgezogenenen Detail der 3 ersichtlich mehrlagig mit einer beschwerenden und formstabilisierenden Füllung aus Granulat 24, insbesondere Kunststoffkugeln oder auch Linsen, Erbsen oder dergleichen (im Sinne der Schaffung einer sogenannten „Beanbag“), befüllt. 4 zeigt die Piñata 10 mit durch die Verschlusslappen 20 verschlossenen Zugangsöffnungen 18.
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Die hier dargestellte Piñata 10 ist als Pferde- oder Eselsfigur gestaltet. Selbstverständlich sind auch andere Tierformen oder unterschiedlichste geometrische Formen wie Kugeln, Würfel, Sterne möglich und von der vorliegenden Erfindung erfasst.