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Die Erfindung betrifft eine Anschlussleitung zum Anschluss einer Lokalspule an einen Magnetresonanztomographen, eine Lokalspule und einen Magnetresonanztomographen
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Magnetresonanztomographen sind bildgebende Vorrichtungen, die zur Abbildung eines Untersuchungsobjektes Kernspins des Untersuchungsobjektes mit einem starken äußeren Magnetfeld ausrichten und durch ein magnetisches Wechselfeld zur Präzession um diese Ausrichtung anregen. Die Präzession bzw. Rückkehr der Spins aus diesem angeregten in einen Zustand mit geringerer Energie erzeugt als Antwort wiederum ein magnetisches Wechselfeld, auch als Magnetresonanzsignal bezeichnet, das über Antennen empfangen wird.
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Mit Hilfe von magnetischen Gradientenfeldern wird dem Magnetresonanzsignal eine Ortskodierung aufgeprägt. Aus dem empfangenen Magnetresonanzsignal können Magnetresonanzabbildungen berechnet werden.
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Zur Anregung der Präzession der Spins sind magnetische Wechselfelder mit einer Frequenz, die der Larmorfrequenz bei der jeweiligen statischen Magnetfeldstärke entspricht, und sehr hohe Feldstärken erforderlich. Zur Verbesserung des Signal-Rauschverhältnisses des von den Antennen empfangenen Magnetresonanzsignals werden häufig als Lokalspulen bezeichnete Antennen verwendet, die unmittelbar am Patienten angeordnet werden.
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Zur Bildgebung müssen die von der Lokalspule empfangenen Magnetresonanzsignale zu einer Empfangseinrichtung des Magnetresonanztomographen übertragen werden.
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Zur Übertragung der Signale werden üblicherweise Übertragungsleitungen verwendet, die insbesondere Koaxialkabel bzw. Bündel von Koaxialkabeln umfassen können, auf denen sich durch das anregende magnetische Wechselfeld stehende Wellen in Abhängigkeit der Feldstärke des Magnetresonanztomographen ausbilden. Zur Unterdrückung der stehenden Wellen werden in gewissen Abständen die Übertragungsleitungen sogenannte Mantelwellensperren angeordnet. Dazu werden die Übertragungsleitungen an den Mantelwellensperren befestigt. Diese Befestigung müssen vor Kräften in Längsrichtung der Anschlussleitung geschützt werden, um ein Herausreißen zu vermeiden. Um dies zu gewährleisten, wird eine Zugentlastungseinrichtung benötigt, welche Kräfte in Längsrichtung der elektrischen Anschlussleitung aufnimmt und in das Gehäuse der Mantelwellensperre einleitet. Diese Funktion der Zugentlastung des Kabels wird konventioneller Weise durch Kevlarschnüre im Schutzmantel bereitgestellt, welche mit einem Schutzmantelflansch am Gehäuse der Mantelwellensperre befestigt werden. Da die Kevlarschnüre in den Schutzmantel integriert sind, also nicht im Achsenmittelpunkt der elektrischen Anschlussleitung liegen, prägen sie dieser eine bevorzugte Verformungsrichtung auf, welche bei der Positionierung der Lokalspule oder des Sensors am Patienten hinderlich sein kann. Die Integration der Kevlarschnur in den Schutzmantel stellt außerdem ein aufwändiges Verfahren dar.
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Die Fertigung der konventionellen Ausführungsform der elektrischen Anschlussleitung ist aufgrund des Ineinandergreifens der verschiedenen Komponenten und ihrer spezifischen Anforderungen sehr kostenintensiv. Bei einem auftretenden Fehler oder einer Beschädigung des Schutzmantels muss in der Regel die gesamte elektrische Anschlussleitung ausgetauscht werden, da der Schutzmantel fest mit dem Mantelwellensperren-Gehäuse verbunden ist und nur mit relativ hohem Aufwand von diesem getrennt werden kann. Durch die beschriebene Konstruktion aus ineinandergreifenden Komponenten ergeben sich bei konventionellen Ausführungsformen außerdem zahlreiche Fugen am Gehäuse der Mantelwellensperre, in denen sich Schmutz und Reinigungsflüssigkeit anlagern oder in die empfindliche Elektronik eindringen kann.
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Ausgehend von den zuvor beschriebenen Problemen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Zugentlastung für eine Anschlussleitung einer Lokalspule bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Demnach wird eine Anschlussleitung zum Anschluss einer Lokalspule an einen Magnetresonanztomographen vorgeschlagen. Dabei umfasst die Anschlussleitung mehrere starre, insbesondere inkompressible, Zugentlastungselemente, die in Form einer Kette aneinander angeordnet sind. Dabei greifen die Zugentlastungselemente derart ineinander, dass die Zugentlastungselemente relativ zueinander gedreht werden können, um ihre relative Anordnung zueinander zu ändern. Dabei weist die Kette der Zugentlastungselemente unabhängig von der relativen Anordnung, insbesondere Drehung, der Zugentlastungselemente zueinander eine konstante Länge auf. Ferner umfasst die Anschlussleitung zumindest eine Übertragungsleitung, die parallel zur Kette der Zugentlastungselemente angeordnet ist.
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Insbesondere bestimmt die relative Anordnung der Zugentlastungselemente zueinander die Verformung der Kette, d.h. unter „Vorformung“ der Kette ist hier nicht eine, insbesondere plastische, Verformung der Zugentlastungselemente zu verstehen, sondern eine Veränderung der relativen Anordnung der mehreren starren Zugentlastungselemente zueinander.
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In Form einer Kette aneinander angeordnete Zugentlastungselemente umfasst vorzugsweise Zugentlastungselemente, die nacheinander und/oder in einer Folge angeordnet sind, d.h. an ein Zugentlastungselement grenzen üblicherweise ein Zugentlastungselement, falls sich das Zugentlastungselement am Ende der Kette befindet, oder ansonsten zwei Zugentlastungselemente an. Die Zugentlastungselemente können hier also als Glieder der Kette verstanden werden.
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Durch die starren Zugentlastungselemente werden vorteilhafterweise die Enden zweier Zugentlastungselemente, die an ein dazwischen liegendes Zugentlastungselement angrenzen, auf einen konstanten Abstand gehalten, denn das starre dazwischen liegende Zugentlastungselement gibt Druck und/oder Zug nicht nach. Dadurch bleibt vorteilhafterweise auch bei einer Verformung der Kette der Zugentlastungselement die Länge dieser Kette konstant. Je nach benötigter Länge der Kette können unterschiedlich viele Zugentlastungselemente verwendet werden. Durch einen solchen modularen Aufgabe der Ketten kann möglicherweise eine kostengünstige Herstellung der Anschlussleitung erreicht werden.
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Durch die von der Verformung unabhängige konstante Länge der Kette der Zugentlastungselemente sowie durch die Starrheit, insbesondere Unnachgiebigkeit der Zugentlastungselement kann eine wirkungsvolle Zugentlastung der Anschlussleitung erreicht werden. Etwaige äußere mechanische Kräfte wirken dann nicht auf die, beispielsweise elektrische, Übertragungsleitung, sondern werden auf die stabilen Zugentlastungselemente geleitet und von diesen abgefangen. Insbesondere sind durch diese Art der Zugentlastung keine Kevlarschnüre mehr notwendig.
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Vorteilhafterweise können mit der vorgeschlagenen Anschlussleitung zu übertragende Signale, insbesondere Magnetresonanzsignale, die von einer Lokalspule empfangen werden, von der Übertragungsleitung zuverlässig übertragen werden.
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Die Anschlussleitung kann dabei beispielsweise fest mit der Lokalspule verbunden sein. Es ist aber auch beispielsweise denkbar, dass die Anschlussleitung über eine Steckverbindung an eine Lokalspule verbunden werden kann.
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Die Zugentlastungselemente können vorteilhafterweise relativ zu anderen, insbesondere angrenzenden, Zugentlastungselemente gedreht werden. Somit kann auch die Form der Kette der Zugentlastungselemente angepasst werden, d.h. die Kette kann verformt werden. Dadurch kann eine Lokalspule, die durch eine vorgeschlagene Anschlussleitung mit dem Magnetresonanztomographen verbunden ist, flexibel positioniert werden.
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Vorzugsweise ist die mögliche relative Drehung der Zugentlastungselemente zueinander zumindest teilweise zwangsgeführt, d.h. die Drehung kann nicht unbedingt in jede Richtung und/oder um jeden Winkel erfolgen, sondern wird durch die Art des Ineinandergreifens der Zugentlastungselemente bestimmt. Durch die Zwangsführung kann vorteilhafterweise ermöglicht werden, dass die Enden zweier Zugentlastungselemente, die an ein dazwischen liegendes Zugentlastungselement angrenzen, auf einen konstanten Abstand gehalten werden. Insbesondere können durch die Zwangsführung translatorische Bewegungen aneinander angrenzender Zugentlastungselemente eingeschränkt oder verhindert werden. Beispielsweise kann verhindert werden, dass aneinander angrenzende Zugentlastungselemente ineinandergeschoben werden können.
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Vorzugsweise werden aneinander angrenzende Zugentlastungselemente durch jeweils ein Gelenk, insbesondere ein Drehgelenk, verbunden, so dass die mögliche relative Drehung der Zugentlastungselemente zueinander mittels des Gelenks erfolgen kann.
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Vorzugsweise können die Zugentlastungselemente um eine oder mehrere Achsen gedreht werden, die nicht parallel zur Richtung der Übertragungsleitung am Ort der Drehung ausgerichtet sind. Dadurch kann die Form der Anschlussleitung besonders flexibel gestaltet werden.
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Vorzugsweise weist zumindest ein Teil der Zugentlastungselemente einen Durchlass auf, beispielsweise in Form eines Loches und/oder einer Ausnehmung und/oder einer Durchgangsbohrung, durch den die Übertragungsleitung geführt wird. Vorzugsweise bildet sich dadurch ein Korridor entlang der Kette, in dem die Übertragungsleitung geführt wird. Insbesondere können die Zugentlastungselemente innen hohl ausgeführt werden.
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Eine weitere Ausführungsform der Anschlussleitung sieht vor, dass die Zugentlastungselemente ein erstes Zugentlastungselement und ein zweites Zugentlastungselement umfasst, wobei das erste Zugentlastungselement mit dem zweiten Zugentlastungselement gekoppelt ist und um einen Drehpunkt relativ zueinander gedreht werden können.
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Durch eine Drehung um einen Drehpunkt kann das erste Zugentlastungselement und das zweite Zugentlastungselement vorteilhafterweise in mehreren Richtungen gegeneinander verdreht werden, so dass sich eine hohe Flexibilität der Anschlussleitung ergibt.
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Eine weitere Ausführungsform der Anschlussleitung sieht vor, dass die Zugentlastungselemente ein erstes Zugentlastungselement und ein zweites Zugentlastungselement umfasst, wobei das erste Zugentlastungselement einen Gelenkkopf aufweist, wobei das zweite Zugentlastungselement eine Gelenkpfanne aufweist, die in dem Gelenkkopf angeordnet ist.
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Gelenkkopf und Gelenkpfanne bilden dabei insbesondere ein Kugelgelenk. Vorteilhafterweise ermöglichen Kugelgelenke relative Bewegungen in mehreren Richtungen.
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Vorzugsweise sind Gelenkkopf und Gelenkpfanne jeweils endseitig an den Zugentlastungselementen angeordnet. Ein Zugentlastungselemente kann beispielsweise an einem Ende einen Gelenkkopf und an dem anderen Ende eine Gelenkpfanne aufweisen. Es ist aber auch denkbar, dass ein Zugentlastungselemente an beiden Enden jeweils einen Gelenkkopf oder jeweils eine Gelenkpfanne aufweist.
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Insbesondere können ein Gelenkkopf eine äußere Kugelform und eine Gelenkpfanne eine dazu korrespondierende innere Kugelform - insbesondere einen kugelförmigen Hohlraum - aufweisen, so dass die äußere Kugelform in der inneren Kugelform aufgenommen werden kann.
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Eine weitere Ausführungsform der Anschlussleitung sieht vor, dass die Zugentlastungselemente ein erstes Zugentlastungselement und ein zweites Zugentlastungselement umfasst, wobei das erste Zugentlastungselement mit dem zweiten Zugentlastungselement gekoppelt ist und um eine Drehachse relativ zueinander gedreht werden können. Beispielsweise kann das erste und das zweite zweites Zugentlastungselement durch ein Scharniergelenk miteinander verbunden sein.
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Vorzugsweise umfassen die Zugentlastungselemente zumindest ein erstes Zugentlastungselement und ein zweites Zugentlastungselement, wobei das erste Zugentlastungselement zwei Stifte entlang einer Drehachse aufweist, wobei das zweite Zugentlastungselement zwei Aufnahmen aufweist, in denen die Stifte des ersten Zugentlastungselements angeordnet sind.
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Vorzugsweise umfassen die Zugentlastungselemente zumindest ein drittes Zugentlastungselement, wobei das erste Zugentlastungselement zwei weitere Stifte entlang einer weiteren Drehachse aufweist, wobei das dritte Zugentlastungselement zwei Aufnahmen aufweist, in denen die weiteren Stifte des ersten Zugentlastungselements angeordnet sind.
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Insbesondere kann das erste Zugentlastungselement mit dem zweiten und dritten Zugentlastungselement ein Kreuzgelenk und/oder Kardangelenk bilden. Diese ermöglichen eine besondere flexible Anpassung der Anschlussleitung.
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Selbstverständlich kann die Anschlussleitung mehrere „erste“, „zweite“ und/oder „dritte“ Zugentlastungselemente mit den oben beschriebenen Eigenschaften umfassen. Die Begriffe „erste“ und „zweite“ und „dritte“ geben dabei auch keine Reihenfolge der Zugentlastungselement in der Kette vor, sondern dienen lediglich zur Beschreibung möglicher Eigenschaften zweier bzw. dreier aufeinander folgender Zugentlastungselemente.
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Vorzugsweise umfasst die Anschlussleitung zumindest eine Hüllschicht, die um die Kette der Zugentlastungselemente herum angeordnet ist.
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Die zumindest eine Hüllschicht schützt vorteilhafterweise die davon eingeschlossenen Zugentlastungselemente und/oder die Übertragungsleitung. Beispielsweise umfasst die Anschlussleitung eine innere Hüllschicht und eine die innere Hüllschicht umgebende äußere Hüllschicht. Durch diesen getrennten Aufbau können vorteilhafterweise spezifische Aufgaben der Umhüllung besser gelöst werden.
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Beispielsweise ist dabei die innere Hüllschicht ausgebildet, bei Verformung der Anschlussleitung einen mechanischen Ausgleich zu gewährleisten. Dazu kann die innere Hüllschicht insbesondere weicher als die äußere Hüllschicht ausgebildet sein.
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Beispielsweise ist dabei die äußere Hüllschicht robuster und/oder dehnbarer als die innere Hüllschicht. Vorzugsweise ist dabei die äußere Hüllschicht biokompatibel und/oder leicht zu reinigen und/oder besonders dicht.
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Vorzugsweise umfasst die Anschlussleitung zumindest eine Mantelwellensperre, durch die die Übertragungsleitung unterbrochen wird. Vorzugsweise ist die zumindest eine Mantelwellensperre in jeweils einem Zugentlastungselement angeordnet ist. Vorzugsweis ist dazu die Geometrie des Zugentlastungselement der Geometrie der Mantelwellensperre angepasst.
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Vorzugsweise weisen die Zugentlastungselemente einen Durchmesser auf, der (Sicherheits-)Abstand von mindestens 3 mm zwischen der Übertragungsleitung und dem Äußeren der Anschlussleitung gewährleistet. Dadurch kann die Betriebssicherheit der Anschlussleitung erhöht werden.
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Ferner wird eine Lokalspule vorgeschlagen mit zumindest einer Anschlussleitung wie oben beschrieben. Ferner wird ein Magnetresonanztomographen mit zumindest einer solchen Lokalspule vorgeschlagen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
- 1 eine Lokalspule, die über eine Anschlussleitung an einem Magnetresonanztomographen angeschlossen ist,
- 2 eine Anschlussleitung in einer ersten Ausgestaltung,
- 3 eine Anschlussleitung in einer weiteren Ausgestaltung,
- 4 die Anschlussleitung in der weiteren Ausgestaltung in einer reduzierten Ansicht.
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In 1 ist ein Magnetresonanztomograph 10 schematisch dargestellt. Der Magnetresonanztomograph 10 umfasst eine Magneteinheit 11, die einen Hauptmagneten 12 zu einem Erzeugen eines starken und insbesondere zeitlich konstanten Hauptmagnetfelds 13 aufweist. Zudem umfasst der Magnetresonanztomograph 10 einen Patientenaufnahmebereich 14 zu einer Aufnahme eines Patienten 15. Der Patientenaufnahmebereich 14 im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist zylinderförmig ausgebildet und in einer Umfangsrichtung von der Magneteinheit 11 zylinderförmig umgeben. Grundsätzlich ist jedoch eine davon abweichende Ausbildung des Patientenaufnahmebereichs 14 jederzeit denkbar. Der Patient 15 kann mittels einer Patientenlagerungsvorrichtung 16 des Magnetresonanztomographen 10 in den Patientenaufnahmebereich 14 geschoben werden. Die Patientenlagerungsvorrichtung 16 weist hierzu einen innerhalb des Patientenaufnahmebereichs 14 bewegbar ausgestalteten Patiententisch 17 auf.
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Die Magneteinheit 11 weist weiterhin eine Gradientenspuleneinheit 18 zu einer Erzeugung von Magnetfeldgradienten auf, die für eine Ortskodierung während einer Bildgebung verwendet werden. Die Gradientenspuleneinheit 18 wird mittels einer Gradientensteuereinheit 19 der Magnetresonanzvorrichtung 10 gesteuert. Die Magneteinheit 11 umfasst weiterhin eine Hochfrequenzantenneneinheit 20, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel als fest in dem Magnetresonanztomograph 10 integrierte Körperspule ausgebildet ist. Die Hochfrequenzantenneneinheit 20 ist zu einer Anregung von Atomkernen, die sich in dem von dem Hauptmagneten 12 erzeugten Hauptmagnetfeld 13 einstellt, ausgelegt. Die Hochfrequenzantenneneinheit 20 wird von einer Hochfrequenzantennensteuereinheit 21 der Magnetresonanzvorrichtung 10 gesteuert und strahlt hochfrequente Magnetresonanzsequenzen in einen Untersuchungsraum ein, der im Wesentlichen von einem Patientenaufnahmebereich 14 des Magnetresonanztomographen 10 gebildet ist. Die Hochfrequenzantenneneinheit 20 ist weiterhin zum Empfang von Magnetresonanzsignalen ausgebildet.
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Zu einer Steuerung des Hauptmagneten 12, der Gradientensteuereinheit 19 und zur Steuerung der Hochfrequenzantennensteuereinheit 21 weist der Magnetresonanztomograph 10 eine Systemsteuereinheit 22 auf. Die Systemsteuereinheit 22 steuert zentral den Magnetresonanztomograph 10, wie beispielsweise das Durchführen einer vorbestimmten bildgebenden Gradientenechosequenz. Zudem umfasst die Systemsteuereinheit 22 eine nicht näher dargestellte Auswerteeinheit zu einer Auswertung von medizinischen Bilddaten, die während der Magnetresonanzuntersuchung erfasst werden. Des Weiteren umfasst der Magnetresonanztomograph 10 eine Benutzerschnittstelle 23, die mit der Systemsteuereinheit 22 verbunden ist. Steuerinformationen wie beispielsweise Bildgebungsparameter, sowie rekonstruierte Magnetresonanzbilder können auf einer Anzeigeeinheit 24, beispielsweise auf zumindest einem Monitor, der Benutzerschnittstelle 23 für ein medizinisches Bedienpersonal angezeigt werden. Weiterhin weist die Benutzerschnittstelle 23 eine Eingabeeinheit 25 auf, mittels der Informationen und/oder Parameter während eines Messvorgangs von dem medizinischen Bedienpersonal eingegeben werden können.
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Ferner ist an dem Patienten 150 eine Lokalspule 200 angeordnet, die ausgebildet ist, Magnetresonanzsignale zu empfangen und/oder Anregungssignale zur Anregung der Präzession der Spins der Patienten 15 zu senden. Die Lokalspule 200 ist über eine Anschlussleitung 100 an die Hochfrequenzantennensteuereinheit 21 des Magnetresonanztomographen 10 angeschlossen.
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In 2 ist beispielhaft eine Anschlussleitung 100 zum Anschluss einer Lokalspule 200 an einen Magnetresonanztomographen 10 dargestellt. Die Anschlussleitung 100 umfasst mehrere starre Zugentlastungselemente 101a-f, die in Form einer Kette aneinander angeordnet sind.
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Die Zugentlastungselemente 101a-f greifen derart ineinander, dass die Zugentlastungselemente 101a-f zur Änderung ihrer relativen Anordnung relativ zueinander gedreht werden können. Insbesondere ist das Zugentlastungselement 101a mit dem Zugentlastungselement 101b gekoppelt und kann um einen Drehpunkt relativ zueinander gedreht werden. Das Zugentlastungselement 101a umfasst hier einen Gelenkkopf 107 und das Zugentlastungselement 101b umfasst eine Gelenkpfanne 108. Der Gelenkkopf 107 ist dabei in der Gelenkpfanne 108 angeordnet, insbesondere eingerastet. Der Drehpunkt, um den sich das Zugentlastungselement 101a um das Zugentlastungselement 101b gedreht werden kann, befindet sich hier im Zentrum des Drehkopfes 107.
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Der Gelenkkopf 107 und die Gelenkpfanne 108 bilden hierbei ein Kugelgelenk. Die Drehung des Zugentlastungselement 101a relativ zum Zugentlastungselement 101a ist hierbei derart zwangsgeführt, dass sich das Gelenkkopf 107 nur in der Gelenkpfanne 108 bewegen lässt und somit nicht beliebig.
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Auch die Zugentlastungselemente 101b-f sind in gleicher Weise wie die Zugentlastungselemente 101a-b über Kugelgelenk gekoppelt.
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Die Zugentlastungselemente 101a-f weisen jeweils einen Durchlass 103 (zur besseren Übersichtlichkeit nur für das Zugentlastungselement 101f mit einem Bezugszeichen versehen) auf, durch den eine Übertragungsleitung 102 geführt wird. Der Durchlass ist hier in Form eines zentralen Hohlraums in den Zugentlastungselemente 101a-f ausgeführt, in dem die Übertragungsleitung 102 liegt. Die Übertragungsleitung 102 ist parallel zur Kette der Zugentlastungselemente 101a-f angeordnet.
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Unabhängig von der relativen Anordnung der Zugentlastungselemente 101a-f zueinander, also unabhängig von dem Verlauf der Zugentlastungselemente 101a-f, weist die Kette der Zugentlastungselemente 101a-f eine konstante Länge auf. Die Kette wird bei Zug auf die Anschlussleitung 100 nicht gedehnt und bei Druck auf die Anschlussleitung 100 nicht gestaucht, sondern die Zugentlastungselemente 101a-f nehmen derartige Kräfte auf. Somit wird die Übertragungsleitung 102 vor derartige Kräfte geschützt, so dass sie keinen Schaden nimmt.
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Die Anschlussleitung 100 umfasst ferner eine Mantelwellensperre 106 umfasst, durch die die Übertragungsleitung 102 unterbrochen wird. Die Geometrie des Zugentlastungselement 101e ist der Geometrie der Mantelwellensperre 106 angepasst.
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Zudem umfasst die Anschlussleitung 100 eine innere Hüllschicht 105i und eine die innere Hüllschicht 105i umgebende äußere Hüllschicht 105a. Dabei kann die innere Hüllschicht 105i als Schutzschlauch mit weicher und/oder ausgleichender Innenschicht fungieren und die äußere Hüllschicht 105a als robuster und/oder dehnbarer Außenhülle, welche Biokompatibilität, Reinigbarkeit, Dichtheit usw. erfüllt. Die Anschlussleitung umfasst hier zwei Hüllschichten 105a und 105i. Es ist aber natürlich auch möglich, dass sie eine oder mehr als zwei Hüllschichten umfasst.
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In 3 und 4 ist ein weiteres Ausführungsbespiel einer Anschlussleitung 100 dargestellt, wobei in 4 lediglich verschiedene Bestandteile aus 3 zur besseren Darstellbarkeit ausgeblendet sind. Ferner wurde auf die Darstellung einer Umhüllung verzichtet.
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Auch die hier dargestellte Anschlussleitung 100 umfasst starre Zugentlastungselemente 101g-s, die in Form einer Kette aneinander angeordnet sind, wobei die Zugentlastungselemente 101g-s derart ineinandergreifen, dass die Zugentlastungselemente zur Änderung ihrer relativen Anordnung relativ zueinander gedreht werden können, wobei die Kette der Zugentlastungselemente 101g-s unabhängig von der relativen Anordnung der Zugentlastungselemente zueinander eine konstante Länge aufweist. Zudem umfasst Anschlussleitung 100 eine Übertragungsleitung 102, die parallel zur Kette der Zugentlastungselemente 101g-s angeordnet ist und zentral durch die Zugentlastungselemente 101g-s geführt wird.
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Insbesondere ist das Zugentlastungselement 101j mit dem Zugentlastungselement 101k gekoppelt. Die Zugentlastungselement 101j und 101k können um eine Drehachse A relativ zueinander gedreht werden.
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Das Zugentlastungselement 101j weist zwei Stifte 104 entlang der Drehachse A auf und das Zugentlastungselement 101k weist zwei Aufnahmen auf, in denen die Stifte 104 des Zugentlastungselements 101j angeordnet sind. Ferner weist Zugentlastungselement 101j zwei weitere, um 90° versetzte Stifte auf. Das Zugentlastungselement 101i weist zwei Aufnahmen auf, in denen die zwei weiteren, um 90° versetzten Stifte des Zugentlastungselements 101j angeordnet sind.
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Die Zugentlastungselemente 101i-k bilden ein Kardangelenk, auch Kreuzgelenk genannt. Auch die weiteren Kopplungen zwischen den anderen in 3 und 4 dargestellten Zugentlastungselementen 101g-s erfolgen in gleicher oder ähnlicher Weise. Durch die hohe Beweglichkeit der Kardangelenke, insbesondere wegen deren versetzten Drehachsen, kann der Verlauf der Zugentlastungselementen 101g-s flexibel angepasst werden.
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In dem Zugentlastungselement 1011 ist eine Mantelwellensperre 106 angeordnet, die die Übertragungsleitung 102 unterbricht. Die Geometrie des Zugentlastungselement 1011 ist der Geometrie der Mantelwellensperre 106 angepasst.
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Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend detailliert beschriebenen Anschlussleitungen lediglich um Ausführungsbeispiele handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Weiterhin schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein“ bzw. „eine“ nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können. Ebenso schließt der Begriff „Einheit“ nicht aus, dass die betreffenden Komponenten aus mehreren zusammenwirkenden Teil-Komponenten bestehen, die gegebenenfalls auch räumlich verteilt sein können.