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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Aufbewahrungssystem für ein Fahrrad, welches im Gabelschaftrohr ein Volumen zur Aufbewahrung von Gegenständen, wie beispielsweise Werkzeugen, Ersatzteilen, Geld etc., bereitstellt.
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Hintergrund der Erfindung
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Aufbewahrungssysteme, bei denen das Gabelschaftrohr eines Fahrrads zur Aufbewahrung von Gegenständen, insbesondere zur Aufbewahrung von Werkzeug, verwendet wird, sind aus der Praxis bekannt.
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Aus der Praxis bekannte Aufbewahrungssysteme umfassen eine Hülse mit einem Außengewinde, welche in ein Innengewinde des Gabelschaftrohrs einschraubbar ist. Demzufolge ist es erforderlich, dass ein Gewinde in das Gabelschaftrohr eingebracht wird. Dies ist aufwendig und geht mit der Gefahr einer Beschädigung des Gabelschaftrohrs einher. Weiter kann zumindest bei Fahrrädern, bei denen der Steuersatz eine in das Gabelschaftrohr eingebrachte Einschlagkralle umfasst, nur ein Teil der Länge des Gabelschaftrohrs genutzt werden, um ein Volumen für das Aufbewahrungssystem bereitzustellen.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Aufbewahrungssystem für das Gabelschaftrohr eines Fahrrads bereitzustellen, welches sich leicht einsetzen lässt und welches komfortabel handhabbar ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Aufgabe der Erfindung wird bereits durch ein Aufbewahrungssystem für ein Fahrrad nach Anspruch 1 gelöst.
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Bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind dem Gegenstand der abhängigen Ansprüche, der Beschreibung sowie den Zeichnungen zu entnehmen.
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Die Erfindung betrifft ein Aufbewahrungssystem für ein Fahrrad, welches zumindest eine in das Gabelschaftrohr einschiebbare Hülse umfasst.
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Durch die Hülse wird ein Volumen zur Aufbewahrung von Gegenständen bereitgestellt. Hierzu umfasst die Hülse zumindest eine, vorzugsweise stirnseitig angeordnete Öffnung.
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Weiter umfasst das Aufbewahrungssystem eine erste obere Anlagefläche, welche einem ersten Ende des Gabelschaftrohrs zugeordnet ist, sowie eine zweite untere Anlagefläche, welche einem zweiten Ende des Gabelschaftrohrs zugeordnet ist.
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Die Hülse umfasst einen Kragen, welcher die obere oder untere Anlagefläche ausbildet. Weiter ist die Hülse mit einem weiteren Bauteil, welches die gegenüberliegende Anlagefläche umfasst, verbindbar, insbesondere verschraubbar.
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Das erfindungsgemäße Aufbewahrungssystem greift also mit zwei gegenüberliegenden Anlageflächen von beiden Seiten an die Enden des Gabelschaftrohrs bzw. damit verbundene Komponenten des Steuersatzes, insbesondere unten an den Gabelkonus.
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Im montierten Zustand sitzt das Gabelschaftrohr in axialer Richtung formschlüssig gesichert zwischen oberer und unterer Anlagefläche des Aufbewahrungssystems.
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So kann zum einen auf das Einbringen eines Gewindes in das Gabelschaftrohr verzichtet werden und die gesamte Länge des Gabelschaftrohrs steht zum anderen für das Aufbewahrungssystem zur Verfügung.
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Weiter kann, wie es bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen ist, das Aufbewahrungssystem gleichzeitig zur Klemmung des Lenkkopflagers dienen. Das Lager des Steuersatzes wird also über das erfindungsgemäße Aufbewahrungssystem eingestellt und es ist (bei einem schraubenlosen Steuersatz) keine weitere Schraube zur Einstellung des Steuersatzes erforderlich. Insbesondere kann auch auf das Einbringen einer Kralle mit einem Gewinde in das Gabelschaftrohr verzichtet werden.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist das weitere Bauteil, welches eine Anlagefläche umfasst, als Deckel ausgebildet.
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Bei dieser Ausführungsform besteht das Aufbewahrungssystem also aus einer einzigen Hülse, welche ein einziges Volumen zur Aufbewahrung von Gegenständen bereitstellt sowie einem Deckel, der auf der gegenüberliegenden Seite des Gabelschaftrohrs das Gegenlager bildet.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist das weitere Bauteil als weitere Hülse mit einem Kragen ausgebildet.
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Bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist das Aufbewahrungssystem also in zwei Hülsen unterteilt, von denen eine Hülse von oben und eine Hülse von unten zugänglich ist. Die Hülsen können miteinander verbunden, insbesondere miteinander verschraubt werden. Hierzu umfasst vorzugsweise eine Hülse einen Durchlass für eine Schraube und die andere Hülse ein Innengewinde.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Hülse, insbesondere die weitere Hülse, welche vorzugsweise von unten in das Gabelschaftrohr einführbar ist, konisch geformt.
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So kann das Aufbewahrungssystem der Form von konisch geformten Gabelschaftrohren folgen und im konischen Bereich des Gabelschaftrohrs gegenüber einer zylindrischen Ausgestaltung ein vergrößertes Volumen bereitstellen.
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Es hat sich herausgestellt, dass es hierdurch bei vielen Gabelschaftrohren erst möglich wird, in die Hülse eine Gaskartusche einzusetzen, wie sie zum schnellen Aufpumpen eines Reifens verwendet wird.
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Die obere und/oder untere Öffnung des Aufbewahrungssystems ist vorzugsweise mit einem lösbaren Deckel verschließbar.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung kann dieser lösbare Deckel und/oder das weitere Bauteil, welches die zweite Anlagefläche umfasst, einen Halter zur Befestigung eines Zubehörteils umfassen.
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So kann oben am Steuerrohr insbesondere ein Navigationsgerät angebracht werden. Unten am Steuerrohr kann das weitere Bauteil einen Halter für einen Radschützer umfassen.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Fahrrad, welches ein in das Gabelschaftrohr eingesetztes Aufbewahrungssystem, wie es vorstehend beschrieben wurde, umfasst.
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Figurenliste
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Die Erfindung soll im Folgenden bezugnehmend auf schematisch dargestellte Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen 1 bis 6 näher erläutert werden.
- 1 ist eine teilweise aufgebrochene Detailansicht eines Fahrrads, welches ein erfindungsgemäßes Aufbewahrungssystem umfasst.
- 2 ist eine aufgeschnittene Detailansicht des Gabelschaftrohrs mit dem Aufbewahrungssystem.
- 3 und 4 zeigen die Hülse für ein Aufbewahrungssystem gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung.
- 5 und 6 zeigen eine alternative Ausführungsform, bei welcher das Aufbewahrungssystem zwei miteinander verbindbare Hülsen umfasst.
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Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist eine Detailansicht eines Fahrrads mit einem Rahmen 1, welches mit einem erfindungsgemäßen Aufbewahrungssystem gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ausgestattet ist.
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Der Rahmen umfasst ein Steuerrohr 2, in welches eine Gabel 3 mit dem Gabelschaftrohr 4 eingesetzt ist.
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Das Steuerrohr 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel konisch geformt ebenso wie das Gabelschaftrohr 4.
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Weitere Komponenten des Steuersatzes, wie Lagerschalen, Unterlegscheiben etc., sind in dieser schematischen Ansicht nicht dargestellt.
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Im Sinne der Erfindung sind auch die an das Gabelschaftrohr 4 stirnseitig angrenzenden Bauteile, wie Dichtung, Gabel, Konus, Unterlegscheiben etc., Teile, die dem Gabelschaftrohr 4 zugeordnet sind.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist von der Seite des Vorbaus 20, also von oben, eine Hülse 5 in das Gabelschaftrohr 4 eingeführt.
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Die Hülse 5 hat in diesem Ausführungsbeispiel eine im Wesentlichen kreiszylindrische Form und stellt ein Volumen zur Aufbewahrung von Gegenständen, wie beispielsweise Werkzeug, bereit.
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Oben umfasst die Hülse 5 einen Kragen 6, welcher eine obere Anlagefläche 7 bildet.
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Auf der gegenüberliegenden Seite ist in diesem Ausführungsbeispiel als weiteres Bauteil im Sinne vorliegender Erfindung ein Deckel 8 vorgesehen, welcher eine der oberen Anlagefläche 7 gegenüberliegende untere Anlagefläche 9 umfasst.
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Der Deckel 8 ist mit der axial verlaufenden Schraube 10 mit der Hülse 5 verbunden.
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Durch Anziehen der Schraube 10 kann das Lager des Steuersatzes verspannt werden, wodurch das Lenkkopflager geklemmt und damit eingestellt werden kann.
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Es versteht sich, dass das in 1 dargestellte Aufbewahrungssystem auch von unten in das Steuerrohr 4 eingebracht werden kann. In diesem Fall wäre das Volumen zur Aufbewahrung von Gegenständen von unten zugänglich.
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2 ist eine Detailansicht und zeigt das in diesem Ausführungsbeispiel konisch ausgebildete Gabelschaftrohr 4 mit der Hülse 5 in einer Schnittansicht.
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Zu erkennen ist, dass der mittels der Schraube 10 mit der Hülse 5 verbundene Deckel 8 am unteren Ende des Gabelschaftrohrs 4, genauer gesagt am Gabelkonus 19, mit der Anlagefläche 9 anliegt.
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Über obere Anlagefläche 7 und untere Anlagefläche 9 kann so durch Festziehen der Schraube 10 das Lenkkopflager (nicht dargestellt) geklemmt werden.
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Weiter ist in dieser Ansicht ein Deckel 12 dargestellt, welcher zum Verschließen der Hülse 5 dient.
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Der Deckel 12 kann werkzeuglos in die Hülse 5 eingesetzt werden.
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Das Gabelschaftrohr 4 geht in die Gabelkrone 11 über, so dass sich der Deckel 8 direkt unterhalb der Gabelkrone 11 befindet.
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3 ist eine Schnittansicht und 4 eine perspektivische Ansicht der in 1 und 2 dargestellten Hülse 5.
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Auf einer Seite umfasst die Hülse 5 einen Kragen 6, der beispielsweise konisch oder abgerundet auf der Außenseite ausgebildet sein kann.
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Ein gegenüberliegendes Ende der Hülse ist in diesem Ausführungsbeispiel als konisch zulaufende Spitze 15 aus Vollmaterial ausgebildet, in welcher ein Innengewinde 14 zum Einbringen der Schraube sitzt.
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Das Innengewinde 14 kann entweder in das Vollmaterial der Hülse 5 eingebracht sein. Ebenso gut ist denkbar, das Innengewinde 14 als Einsatz, beispielsweise als in Kunststoff eingesetzter Metalleinsatz, auszubilden.
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Die Hülse 5 kann beispielsweise aus Metall, insbesondere Aluminium, Kunststoff, insbesondere Kunststoffspritzguss, Kohlefaserverbundwerkstoffen etc., ausgebildet sein.
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In der perspektivischen Ansicht gemäß 4 ist die zentral im Kragen 6 angeordnete Öffnung 13 zu erkennen, über die aufzubewahrenden Gegenstände in die Hülse 5 eingebracht werden können.
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5 ist eine Schnittansicht und 6 eine perspektivische Ansicht eines Aufbewahrungssystems gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung.
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Gemäß dieser Ausführungsform umfasst das Aufbewahrungssystem eine erste Hülse 5a, welche von oben in das Gabelschaftrohr eingeführt wird sowie eine zweite Hülse 5b, welche von unten in das Aufbewahrungssystem eingeführt wird.
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Eine Hülse, in diesem Ausführungsbeispiel die Hülse 5a, umfasst einen Durchlass 16 für eine Schraube.
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Auf der gegenüberliegenden Seite umfasst eine andere Hülse 5b an ihrer Spitze 15 ein Innengewinde 14 für die Schraube.
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So kann eine Schraube in die Hülse 5a eingeführt werden und die Hülsen 5a und 5b können mittels der Schraube zusammengezogen werden, beispielsweise auch, um das Lenkkopflager zu klemmen.
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Um eine Anlagefläche bereitzustellen, umfassen beide Hülsen einen Kragen 6, 18.
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Weiter ist in diesem Ausführungsbeispiel die Hülse 5a gestuft ausgebildet derart, dass diese über eine Stufe 17 zu einem geringeren Durchmesser übergeht.
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Sowohl die Hülse 5a als auch die Hülse 5b umfasst eine stirnseitige Öffnung 13, über welche in diesem Ausführungsbeispiel sowohl von unten als auch von oben Gegenstände in die jeweilige Hülse 5a, 5b des Aufbewahrungssystems eingebracht werden können.
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Vorzugsweise können beide Hülsen 5a, 5b mit einem werkzeuglos abnehmbaren Deckel verschlossen sein.
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Die die Länger der Hülse 5a entspricht vorzugsweise der Länge der Hülse 5b +/-30%.
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Die Hülse 5b ist zumindest abschnittweise konisch ausgebildet.
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Daher stellt die Hülse 5b abschnittsweise einen gegenüber der Hülse 5a größeren Innendurchmesser bereit, was in einigen Anwendungsfällen erst ermöglicht, dass es möglich ist, von unten eine Gaskartusche in die Hülse 5b einzubringen.
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Durch die Erfindung konnte auf einfache Weise mit wenigen Bauteilen ein leichtes und einfach handhabbares Aufbewahrungssystem bereitgestellt werden, welches zugleich der Klemmung des Lenkkopflagers dienen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rahmen
- 2
- Steuerrohr
- 3
- Gabel
- 4
- Gabelschaftrohr
- 5
- Hülse
- 6
- Kragen
- 7
- Anlagefläche
- 8
- Deckel
- 9
- Anlagefläche
- 10
- Schraube
- 11
- Gabelkrone
- 12
- Deckel zum Verschließen der Hülse
- 13
- Öffnung
- 14
- Innengewinde
- 15
- Spitze
- 16
- Durchlass
- 17
- Stufe
- 18
- Kragen
- 19
- Gabelkonus
- 20
- Vorbau