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Maler verwenden Farbroller, um Farben an Wände, Fassaden, Decken oder sonstige Objekte aufzutragen. Solche Farbroller bestehen aus einem Farbrollerbügel mit einem Griff sowie einer Farbwalze. Die Farbwalze, die umgangssprachlich auch als Malerwalze, Malerrolle oder Farbrolle bezeichnet wird, ist mit einer Durchgangsöffnung versehen und austauschbar an dem Farbrollerbügel angeordnet.
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Nach dem Gebrauch müssen die Farbwalzen gereinigt werden, um einen erneuten Gebrauch zu ermöglichen. Die Reinigung der Farbwalzen erfolgt üblicherweise unter fließendem Wasser oder in einem mit Wasser gefüllten Behälter. Diese Art der Reinigung ist jedoch wenig effektiv, weil zum einen der Reinigungsgrad gering ist, zum anderen die Fasern der Farbwalze nicht aufgestellt sind, also nicht radial ausgerichtet sind, was das Reinigungsergebnis zusätzlich verschlechtert, weil die innen liegenden Bereiche der Walze nicht durchspült werden.
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Zur Vermeidung dieses Nachteils sind verschiedene Vorrichtungen entwickelt worden. So ist aus der
DE 295 19 828 U1 ein Farbwalzen-Reiniger bekannt, der eine Hülse umfasst, deren Innendurchmesser dem Außendurchmesser der zu reinigenden Farbwalze entspricht. An die Hülse ist eine Wasserzuführung angesetzt, die mit einer Mehrzahl von in die Wandung der Hülse eingebrachten, außermittig auf den Innenraum der Hülse ausgerichteten Düsen in Verbindung steht. An einem Ende der Hülse ist ein Ablauf vorgesehen. Die Hülse ist mit einem Deckel verschließbar.
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Bei Verwendung der Vorrichtung wird die Farbwalze in die Hülse eingebracht. Sodann wird der Deckel geschlossen. Durch die Verbindung der Wasserzuführung kann aus den Düsen Wasser austreten, welches dann außermittig auf die Fasern der Farbwalze trifft und diese in eine Drehung versetzt. Das Wasser löst so die Farbpartikel von den Fasern der Farbwalze. Gleichzeitig wird das Wasser-Farb-Gemisch aufgrund der Zentrifugalkräfte von der Farbwalze abgespritzt und tritt durch den Ablauf aus der Hülse aus.
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Der bekannte Farbwalzen-Reiniger erfüllt die an ihn gestellten Anforderungen. Allerdings ist er konstruktiv aufwändig. Zudem bedarf es zu seiner Benutzung eines kompatiblen Wasseranschlusses, um einen Zulauf durch die in der Hülse vorgesehenen Düsen zu gewährleisten. Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Reinigung von Farbwalzen zu schaffen, die einfach aufgebaut ist und universell einsetzbar ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Reinigung von Farbwalzen geschaffen, die einfach aufgebaut ist und universell einsetzbar ist. Insbesondere kann durch die erfindungsgemäße Vorrichtung auch eine Reinigung der innen liegenden Bereiche der Farbwalzen erreicht werden, indem die Antriebsstange bspw. in das Futter einer Bohrmaschine einspannt wird. Durch Betätigen der Bohrmaschine wird die an der Vorrichtung befestigte Farbwalze in Rotation versetzt, wodurch sich die Fasern der Farbwalze radial ausrichten, wodurch ihre innen liegenden Bereiche bei Eintauchen in eine Flüssigkeit durchspült werden.
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In Weiterbildung der Erfindung sind die Klemmflügel mit einer Lochung versehen. Die Lochung führt einerseits zu einer guten Durchmischung der Flüssigkeit, in die die Vorrichtung eintauchen kann, andererseits zu einer Material- und Gewichtsersparnis.
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Bevorzugt bestehen die Antriebsstange, der Teller und die Klemmflügel aus Kunststoff. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch einfach und zugleich preiswert herstellbar.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- 1 die dreidimensionale Darstellung einer Antriebsstange;
- 2 die dreidimensionale Darstellung eines Klemmflügels;
- 3 die dreidimensionale Darstellung eines Tellers;
- 4 die Ansicht der Antriebsstange mit ihren stirnseitigen Ansichten;
- 5 die Draufsicht auf den Teller;
- 6 die Seitenansicht des Tellers;
- 7 den Schnitt entlang der Linie A-A in 5;
- 8 die Einzelheit „B“ in 7 in vergrößerter Darstellung;
- 9 die Einzelheit „C“ in 7 in vergrößerter Darstellung;
- 10 die Ansicht des Klemmbügels;
- 11 die Seitenansicht des in 10 dargestellten Klemmbügels;
- 12 die Einzelheit „F“ in 10 in vergrößerter Darstellung.
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Die als Ausführungsbeispiel gewählte Vorrichtung zur Reinigung von Farbwalzen besteht aus einer Antriebsstange 1. Die Antriebsstange 1 ist an ihrem einen Ende mit einem Außenvielkant 2 versehen. Im Ausführungsbeispiel ist der Außenvielkant ein Außensechskant. An dem dem Außenvielkant 2 abgewandten Ende weist die Antriebsstange 1 eine Aufnahme 3 auf, die zur Befestigung von Klemmflügeln 4 dient. Die Aufnahme 3 ist in Form eines Vorsprungs ausgebildet, der einen kreuzförmigen Querschnitt hat. Der kreuzförmige Querschnitt ist begrenzt von einem Ring 5.
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Die Befestigung der Klemmflügel 4 erfolgt mit Hilfe eines Tellers 6. Der Teller 6 ist in die Aufnahme 3 klemmbar. Hierzu weist der Teller 6 in seinem Zentrum eine Vertiefung auf, die einen kreuzförmigen Querschnitt hat und in die der Vorsprung der Aufnahme 3 zur Befestigung des Tellers 6 eintaucht. Gleichzeitig taucht der Ring 5 in eine mit Hinterschnitten versehene, kreisförmige Ausnehmung 7 ein, wodurch die Klemmwirkung erzielt ist.
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Am Umfang des Tellers 6 sind Rastverbinder 8 angeordnet. Diese haben eine im Wesentlichen viereckige Gestalt und sind jeweils mit einer Durchtrittsöffnung 9 versehen. Die Durchtrittsöffnungen 9 weisen Hinterschnitte auf.
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Die Klemmflügel 4 haben eine geschwungene Form. An ihrem einen Ende sind die Klemmflügel 4 jeweils mit federnd gelagerten Rastnasen 10 versehen, die in montiertem Zustand mit den Hinterschnitten der Durchtrittsöffnungen 9 der Rastverbinder 8 korrespondieren. Die Klemmflügel 4 sind so in montiertem Zustand mit dem Teller 6 verrastet. Die Klemmflügel 4 sind mit einer Lochung versehen, die von Durchbrüchen 11 untersch9iedlicher Größe gebildet sind. Im Ausführungsbeispiel sind die Durchbrüche 11 kreisförmig; andere Ausgestaltungen sind möglich. Das den Rastnasen 10 abgewandte Ende der Klemmflügel 4 ist in montiertem Zustand in die der Antriebsstange 1 abgewandte Seite - nach außen - gerichtet.
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Bei der Benutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden beim erstmaligen Gebrauch zunächst die Klemmflügel 4 mit den federnd gelagerten Rastnasen 10 in die Durchtrittsöffnungen 9 der Rastverbinder 8 einsteckt, so dass diese zuverlässig an dem Teller 6 befestigt sind. Sodann wird der Teller 6 auf die Aufnahme 3 geklemmt, indem der Vorsprung mit seinem kreuzförmigen Querschnitt in die Vertiefung im Teller 6 eingeführt wird, bis der Ring 5 in die mit Hinterschnitten versehene Ausnehmung 7 eingetaucht ist. Dadurch ist der Teller 6 mit den Klemmflügeln 4 zuverlässig an der Antriebsstange 1 befestigt.
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Zur Reinigung einer Farbwalze wird diese auf der mit dem Außenvielkant 2 versehenen Ende der Antriebsstange 1 zugeführt. Sodann wird die Antriebsstange 1 in einfacher Weise in die in der Farbwalze vorhandene Durchgangsöffnung eingeführt. Die Farbwalze wird dann in Richtung der Aufnahme 3 verschoben. Bei Erreichen der Klemmflügel 4 werden diese auf gespreizt, wodurch ein Passieren der Klemmflügel 4 ermöglicht ist, bis die Farbwalze mit dem Teller 6 in Anlage kommt. Die Farbwalze hat dann ihre für ihrer Reinigung vorgesehene Position erreicht. In dieser Position ist sie zugleich zuverlässig fixiert, da die Klemmflügel 4 gegen die Farbwalze drücken. Einer Drehbewegung der Farbwalze auf der Antriebsstange ist dadurch wirksam verhindert.
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In der beschriebenen Anordnung wird die Antriebsstange 1 mit dem Außenvielkant 2 bspw. in das Futter einer Bohrmaschine eingesteckt. Nach Eintauchen der Farbwalze in ein Behältnis mit Reinigungsflüssigkeit, Wasser oder dergleichen, kann die Bohrmaschine in Betrieb genommen werden, wodurch die Antriebsstange mit der Farbwalze in eine Drehbewegung versetzt wird. Durch die Rotation der Farbwalze stellen sich ihre Fasern auf, so dass sie radial ausgerichtet sind. Dadurch können auch die innen liegenden Bereiche der Walze durchspült werden, was das Reinigungsergebnis erheblich verbessert. Nach Beendigung des Reinigungsvorgangs kann der oben beschriebene Ablauf in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden und die Farbwalze von der Antriebsstange abgezogen werden.
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Neben der beschrieben Benutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung für die Reinigung von Farbwalzen, eignet sich die Vorrichtung zusätzlich hervorragend zum Mischen von Farben. Hierzu wird die zusammengebaute Vorrichtung ohne Farbwalze in einen Behälter mit der zu mischenden Farbe eingetaucht. Durch Betätigen der Bohrmaschine oder einem vergleichbaren Gerät wird die Antriebsstange mit den Klemmflügeln in eine Drehbewegung versetzt. Die Klemmflügel an der Antriebsstange wirken dann nach Art eines Rührwerks oder Mixers und führen eine gleichmäßige Vermischung der Farbbestandteile herbei. Die in den Klemmflügeln vorgesehene Lochung führt dabei zu einer verbesserten Mischwirkung.
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Insgesamt ist die erfindungsgemäße Vorrichtung einfach aufgebaut. Durch die Verbindung der einzelnen Teile als Steck- bzw. Rastverbindungen lässt sie sich einfach und ohne Werkzeug zusammenbauen und auch wieder zerlegen. Sie kann folglich platzsparend transportiert werden und jeweils vor Ort erst zusammengesetzt werden.
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Im Ausführungsbeispiel sind die Antriebsstange, der Teller und die Klemmflügel aus Kunststoff, vorzugsweise Polypropylen, hergestellt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch einfach und zugleich preiswert herstellbar
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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