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Die
DE 4436513 B4 zeigt eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Diese bekannte Vorrichtung sieht einen durch Schwenkbewegung der Tür aufladbaren Kraftspeicher und ein Kraftübertragungsmittel, welches mit dem Kraftspeicher auf einen Riegel wirkt, vor. Der Riegel soll bei einem vollständigen Schließen der Tür zufolge einer Kraftfreigabe des Kraftspeichers in ein rahmenseitiges Schließblech ausfahren. Es ist eine ein- und auskuppelbare Kraftübertragung zwischen Kraftspeicher und Riegel vorgesehen, wobei die Kupplung bei ausgefahrenem Riegel entkuppelt ist und wobei die Kupplung, das Kraftübertragungsmittel und der Kraftspeicher in der Tür angeordnet sind. Die Kupplung besteht aus mehreren Kugeln, die in einer ersten Lage in eine Umfangsnut einer mit der Treibstange antriebsverbundenen Stange eingreifen und entgegen einer Federkraft aus der Umfangsnut herausführbar sind und in einer zweiten Stellung mit dem Gehäuseabschnitt, der die Kugeln aufnimmt in einen Flansch eintaucht, der ein Ausrücken der Kugeln nicht ermöglicht.
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Aus der
DE 202013009023 U1 ist ein Automatik-Schloss nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt geworden. Das Automatik-Schloss dient zur Verriegelung eines schwenkbar an einem Rahmen gelagerten Flügels und weist mehrere Riegel auf. Die Riegel sind über eine Treibstange steuerbar, welche mittels des Drückers oder eines Zylinders bewegbar ist. Der Treibstange ist ein Kraftspeicher zugeordnet, welcher einen Verriegelungsmechanismus in einem ersten Funktionszustand - der Entriegelungsstellung in einen zweiten Funktionszustand - der Verriegelungsstellung - versetzend kraftbeaufschlagt. An einem Treibstangenschieber ist ein Auslöseelement vorgesehen, welches in der Entriegelungsstellung wirksam ist und den ersten Funktionszustand aufrecht hält, bis der Flügel und der Rahmen eine flächenparallele Lage zueinander einnehmen. Dann wird das Auslöseelement betätigt und gibt den Verriegelungsmechanismus frei und dieser in die zweite Funktionsstellung gelangt. Alle mit dem Treibstangenschieber und den Treibstangen verbundenen Riegel gelangen dadurch in die Verriegelungsposition.
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Bei dieser und ähnlichen Ausgestaltungen wird der Kraftspeicher in Form einer Feder beim Öffnen der Tür über den Drücker oder den Schlüssel und Zylinder neu aufgeladen. Dies erfordert eine gewisse Kraft beim Benutzer und eine entsprechende Auslegung des Antriebsmechanismus, der den Kraftspeicher laden muss. Es besteht daher der Wunsch nach einem einfachen Aufladen der gattungsgemäßen Vorrichtung, ohne große Bedienkräfte.
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Zur Lösung sieht die Erfindung die Merkmale des Anspruchs 1 vor. Die Realisierung der Merkmale führt dazu, dass der Kraftspeicher beim Schließen des Flügels geladen wird. Die Betätigung erlaubt es daher die gesamte Flügelbreite als Hebelarm zu verwenden. Das Kraftspeicherelement kann daher ausreichend stark dimensioniert werden und die Riegelelemente werden mit größerer Kraft in die Riegeleingriffselemente bewegt. Da die erforderliche Aufladung des Kraftspeichers ohne Betätigung des Schlosses erfolgt, kann das Schloss den geringeren Betätigungskräften in Material und Konzeption ausgelegt werden.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass der Taster mit einem Mitnehmer eine zweite Kupplung bilden, welche bei vollständig gespannter Speicherfeder die Scherenkinematik und den Kraftspeicher voneinander trennt. Damit wird ein möglicher Zwang durch die Scherenkinematik vermieden.
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Die Ausgestaltung der Fixierung kann dadurch erfolgen, dass in einem Gehäuse ein relativ zu dem Kraftspeicher verschiebbarer erster Gleiter vorgesehen ist, der mit einem Stift mit einer Rampe an einer Keilfläche eines Spannkopfes des Kraftspeichers angreift, wobei der Sperrstift bei vollständig gespanntem Kraftspeicher in eine Rastausnehmung des Gehäuses eingreift und den Gleiter relativ zum Gehäuse festlegt. Diese Ausgestaltung setzt nur einfache Bauteile voraus und die Speicherfeder wird im gespannten Zustand gehalten.
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Eine kraftschlüssige Kopplung kann dadurch erreicht werden, dass die Kupplung einen zweiten Gleiter aufweist, der in dem Gehäuse geführt ist und mit dem ersten Gleiter entgegen der Kraft des Kraftspeichers in Druckverbindung steht und einen Mitnehmer aufweist, der mit einer Keilfläche dem Taster zugeordnet ist, wobei der Taster an der Keilfläche des Mitnehmers angreift und die Keilfläche eine Rampe bildet, welche den Mitnehmer aus dem Verschiebebereich des Tasters bewegt, und an der Rampe eine Feder wirksam angreift, welche die Rampe in den Verschiebebereich kraftbeaufschlagt.
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Um eine einfache Ausgestaltung und Montage zu erreichen, ist vorgesehen, dass die Speicherfeder und die Kupplungen in einem im Wesentlichen rohrförmigen Gehäuse aufgenommen ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Zeichnungen. Es zeigt:
- 1 eine erfindungsgemäße Spannvorrichtung in einer Seitenansicht,
- 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in 1 in entspannter Spannvorrichtung,
- 3 eine Darstellung nach 2 mit gespanntem Kraftspeicher,
- 4 die entspannte Spannvorrichtung.
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Die
1 zeigt eine Spannvorrichtung
1 für ein drückerbetätigtes Automatik-Schloss, wie aus der
DE 202013009023 U1 bekannt, aber die Spannvorrichtung kann baugleich auch für Automatik-Schlösser Verwendung finden. Bei diesem Schloss werden die Riegel der Nebenschlösser über die Treibstange vor- und zurückgeschlossen. Der Riegel des Hauptschlosses wird über den Zylinder vor- und zurückgeschlossen.
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Sichtbar ist das Gehäuse 2 und der Taster 3, der in an sich bekannter Weise Teil eines Schubkurbelgetriebes ist, bei der der Taster 3 Teil des Gleiters ist, der entlang des Flügel translatorisch geführt ist. Der Gleiter wird über einen hier nicht dargestellten Ausstellarm, der an dem Rahmen mit Abstand zur Schwenkachse des Flügels drehbar gelagert ist beim Schließen des Flügels entlang des Flügels verschoben. Der Weg, den der Gleiter dabei zurücklegt, resultiert aus den unterschiedlichen Drehpunkten des Ausstellarms am Rahmen und des flügelseitigen Schwenkschiebelagers am Gleiter. Gelangt der Flügel zur Anlage an den Rahmen, befindet sich der Ausstellarm und der Gleiter in einer Strecklage. Der Gleiter wird dabei in Richtung der vorderen drehachsenfernen Flügelkante verschoben. Der Taster 3 ist mit dem Gleiter fest verbunden.
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In 2 sind Details zum Aufbau der Spannvorrichtung 1 dargestellt. In dem im Wesentlichen rohrförmigen Gehäuse 2 mit rechteckigem Querschnitt ist ein erster Gleiter 4 längsverschiebbar geführt. Der Gleiter 4 ist als Hülse 4' ausgebildet und nimmt einen Auslöser 5 verschiebbar auf. Der Auslöser 5 wird durch die Speicherfeder 6 beaufschlagt, die sich an einem Widerlager 7 abstützt. Das Widerlager 7 ist verschiebbar im Gehäuse 2 gelagert und durchgreift mit einer Hülse 8 den Innendurchmesser der Speicherfeder 6. In der Hülse 8 ist ein Auslöserschwanz 9 des Auslösers 5 verschiebbar gelagert. Der Auslöser 5 weist eine Rampe 10 auf, die mit ihrer zur Normalen 11 geneigten Fläche einer dachartigen Spitze 12 eines Stiftes 13 zugeordnet ist. Die Spitze 12 und die Rampe 10 weisen korrespondierende Neigungen auf, so dass die Spitze 12 auf ihrer gesamten Länge an der Rampe 10 anliegt. Der Stift 13 ist mit einer Feder 14 gegen die Hülse 4' des Gleiters 4 abgestützt. Der Stift 13 durchsetzt mit einem Bund eine Bohrung 15 in der Hülse 4'. Eine zweite koaxial dazu verlaufende Bohrung 16 im Gehäuse 2 befindet sich an der Stelle, an der die Bohrung 15 der Hülse 4' liegt, wenn die Speicherfeder 6 nahezu vollständig gespannt ist. Wenn der Auslöserschwanz 9 vollständig in die Hülse 8 eintaucht, liegen die Bohrungen 15, 16 koaxial.
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Ein zweiter Gleiter 20 ist ebenfalls im Gehäuse 2 verschiebbar gelagert und stößt mit dem Deckel 21 an den Gleiter 4 an. Dadurch stehen die beiden Gleiter 4, 20 ausschließlich in Druckrichtung in Verbindung. Der zweite Gleiter 20 ist topfförmig und der Deckel verschließt den Hohlkörper an einem Ende. Der Taster 3 ragt mit seinem keilförmigen Ende 22 in den Gleiter 20 hinein. In dem Gleiter 20 ist ein Mitnehmer 23 vorgesehen, der in dem Gleiter 20 mit einem Bolzen 24 an der Wand 25 befestigt ist. Der Mitnehmer 23 und der Taster 3 liegen mit Rampen 26, 27 aneinander. Der Mitnehmer 23 ist entlang des Bolzens 24 verlagerbar oder der Mitnehmer 23 und der Bolzen 24 sind festaneinander befestigt und der Bolzen 24 ist verschieblich in der Wand 25 angebracht. In jedem Fall kann der Mitnehmer 23 axial zum Bolzen 24 bewegt werden. Eine Feder 28 beaufschlagt im jedem Fall den Mitnehmer 23 in den Verschiebebereich des Tasters 3. Dieser liegt in Richtung des Bozens 24 diametral zur Aufnahme des Bolzens 24 in der Wand 25. Der Mitnehmer 23 und der Taster 3 bilden über die Rampen 26, 27, die ein aneinander Vorbeigleiten ermöglichen, eine zweite Kupplung.
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Wenn der Auslöserschwanz 9 in der Hülse 8 komplett aufgenommen ist, dann ist die Speicherfeder 6 maximal gespannt. Das Widerlager 7 wird dabei von der Treibstange in der Schließvorrichtung in Position gehalten. Der Stift 13 rastet in dieser Stellung in die Bohrung 15 ein.
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Die sich daraus ergebende Wirkungsweise ist Folgende: Wird der Flügel aus der Drehöffnungsstellung geschlossen, dann wird der Taster 3 in der Zeichnung nach rechts verschoben. Dies erfolgt unter Mitnahme des zweiten Gleiters 20, da dieser über den Mitnehmer 23 und den Bolzen 24 mitgeführt wird. Dies führt auch zu einer Verlagerung des ersten Gleiters 4 nach rechts. Dabei wird die Speicherfeder 6 gespannt. Der Stift 13 wird über die Spitze 12 und die Rampe 10 in der Zeichnung nach unten kraftbeaufschlagt und die Speicherfeder 6 wird maximal gespannt, bis der Stift 13 in die Bohrung 15 eintaucht und die Spannvorrichtung 1 fixiert. Die Gleiter 4, 20 nehmen nun die Position entsprechend 3 ein. Über das Umlenkglied 30 und das Widerlager 7 ist der Auslöserschwanz 9 mit einer Treibstange des Schlosses verbunden. Da eine weitere Verschiebung der Gleiter 4, 20 nicht mehr möglich ist, erfolgt über die Rampen 26, 27 eine Entkopplung des Tasters 3 von dem Gleiter 20; so dass eine Weiterverlagerung des Tasters 3 nicht zu einer Veränderung der Lage der Gleiter 4, 20 führt. Die zweite Kupplung entkoppelt also selbstständig die starre Scherenkinematik und das Schloss.
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Wird das Schloss mit der Spannvorrichtung 1 in der Lage nach 3 ausgelöst, dann entspannt sich die Speicherfeder 6 und das Widerlager 7 bewegt sich nach rechts zum Ende 29, wie in 4 dargestellt. Der Stift 13 wird über die Feder 14 aus der Bohrung 16 gedrängt. Das Schloss ist nun über die Treibstange und die damit verbundenen Riegelelement verriegelt. Um den Flügel wieder zu öffnen wird der Drücker betätigt und dieser verlagert die Treibstange und damit das Widerlager wieder in die in 2 dargestellte Lage. Die Lage des Tasters 3 und des Mitnehmers 23 ändert sich erst, wenn der Taster 3 über die Scherenkinematik beim Öffnen zurückgezogen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spannvorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Taster
- 4
- Gleiter
- 4'
- Hülse
- 5
- Auslöser
- 6
- Speicherfeder
- 7
- Widerlager
- 8
- Hülse
- 9
- Auslöserschwanz
- 10
- Rampe
- 11
- Normale
- 12
- Spitze
- 13
- Stift
- 14
- Feder
- 15
- Bohrung
- 16
- Bohrung
- 20
- Gleiter
- 21
- Deckel
- 22
- keilförmiges Ende
- 23
- Mitnehmer
- 24
- Bolzen
- 25
- Wand
- 26
- Rampe
- 27
- Rampe
- 28
- Feder
- 29
- Ende
- 30
- Umlenkglied
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4436513 B4 [0001]
- DE 202013009023 U1 [0002, 0010]