DE202019002326U1 - Zweiteiliger hoher Stiefel - Google Patents

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Abstract

Zweiteiliger hoher Stiefel als besondere Stiefelform für unterschiedlichste Einsatzzwecke, in erster Linie zum Schutz vor äußeren Einflüssen, z.B. bei Einsätzen im Motorradsport und bei sonstigen Wettkampf- und Freizeitsportarten, für militärische oder zivile Einsatzkräfte, und/oder für den Arbeits- und Unfallschutz, aber auch als sonstige Zweckbekleidungsform, und bei leichteren Ausführungen für die zivile und modische Bekleidung, der aus zwei voneinander trennbaren und auch wieder verbindbaren Teilen, nämlich einem bedarfsweise auch eigenständig nutzbaren halbhohen Stiefel, als sogenanntes Unterteil am gedachten Fuß, und einer darüber rohrartigen Verlängerung, als sogenanntes Oberteil zumindest am gedachten Unterschenkel, besteht, dadurch gekennzeichnet, dass dieser Stiefel die vorteilhaften Merkmale eines hohen und eines halbhohen Stiefels in sich vereint, indem die Teile bzgl. der Stiefelform voneinander getrennt bleiben, jedoch das Oberteil das Unterteil im wesentlichen überlappt, und zusätzlich, zumindest beidseitig außen, vorzugsweise im Bereich der gedachten verlängerten Drehachse des Fußgelenks jeweils mit einem mechanisches Verbindungselement mit Drehfunktion mit dem Unterteil drehbar gekoppelt ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen zweiteiligen hohen Stiefel als besondere Stiefelform für unterschiedlichste Einsatzzwecke, in erster Linie zum Schutz vor äußeren Einflüssen, z.B. bei Einsätzen im Motorradsport und bei sonstigen Wettkampf- und Freizeitsportarten, für militärische oder zivile Einsatzkräfte, und/oder für den Arbeits- und Unfallschutz, aber auch als sonstige Zweckbekleidungsform, und bei leichteren Ausführungen für die zivile und modische Bekleidung, der aus zwei voneinander trennbaren und auch wieder verbindbaren Teilen, nämlich einem bedarfsweise auch eigenständig nutzbaren halbhohen Stiefel, als sogenanntes „Unterteil“ am gedachten Fuß, und einer darüber rohrartigen Verlängerung, als sogenanntes „Oberteil“ zumindest am gedachten Unterschenkel, besteht.
  • Stiefel gibt es schon nahezu seit Menschengedenken in den unterschiedlichsten Ausführungs- und Stilformen für unterschiedliche Zwecke. Der Marktbedarf an innovativen und neuen Stiefelformen, und wenn es auch nur modische Aspekte betrifft, wird daher immer gegeben sein.
  • Der Stiefel ist nach dem Stand der Technik eine Schuhgrundform. Gegenüber dem nur bis zum Fußgelenk bzw. zur Fußbeuge reichenden Halbschuh ist ein Stiefel ein Schuh, dessen Schaft (fachsprachlich für das Oberteil des Schuhs, in Abgrenzung zum Schuhboden) bis mindestens über den Knöchel (Fußgelenk) reicht. Der Stiefelschaft wird nochmals grob untergliedert in den Fußteil und das sich daran anschließende, nach oben reichende Rohr (allgemeinsprachlich auch „Schaft“ genannt). Stiefeletten sind dagegen an sich nur knöchelhohe Stiefel, obwohl in der Modebekleidung auch solche in etwas höherer Ausführung als Stiefel gemeint sein können.
  • Bei der Schaftlänge werden nach Kriterien in Stiefeletten und Halbschaftstiefel, beide in der weiteren Beschreibung und Anspruchsfassung der Einfachheit halber als „halbhoher Stiefel“ definiert, und in Langschaftstiefel und Überkniestiefel, beide in der weiteren Beschreibung und Anspruchsfassung der Einfachheit halber als „hoher Stiefel“ definiert, als Stiefelform unterschieden.
  • Die ältesten Zeugnisse von Stiefeln sind bereits auf Wandmalereien (15.000-13.000 v. Chr.) zu erkennen. Dort sind Jäger mit Stiefel ähnlicher Bekleidung abgebildet. Der Stiefel diente bereits damals gegenüber dem Halbschuh als zusätzlicher mechanischer und thermischer Unterschenkelschutz. Insofern finden sich Stiefel traditionell und zweckgebunden bei Soldaten (Kampfstiefel, Fallschirmspringerstiefel) und Wanderern, Bergsteigern, Jägern, sowie als Fußbekleidung bestimmter Sportarten (Motorradstiefel, Skistiefel, Boxerstiefel etc.), wie auch als Sicherheitsstiefel für den beruflichen Einsatz (Polizei, Wach- und Sicherheitsdienst, Feuerwehr, Forst etc.). Neben den Mode bedingten Stiefeln finden sich Stiefel also auch bei an bestimmte Aufgaben gebundenen Fußbekleidungen.
  • Zweifelsohne hat der hohe Stiefel zwar nicht mehr wie in früheren Zeiten, jedoch weiterhin seinen Zweck und Bedeutung behalten, weil er den Vorteil hat, dass er gegen äußere Einflüsse, insbesondere zumindest bis zum Knie den Unterschenkel des Trägers zusätzlich schützt. Aber den Nachteil hat, dass er aufgrund seiner dafür aufwendigeren Herstellung auch teurer in der Anschaffung ist.
  • Die grundsätzliche Problematik beim hohen Stiefel ist, dass er, um gut zu sitzen und so ein komfortables Gehen zu ermöglichen, möglichst passend im Bereich des Fußgelenks und Fußspanns (Fußbeuge) anliegen sollte. Jedoch Stiefel mit hohem Stiefelrohr bzw. Schaft ohne Schnür-, Reiß- oder Riemenverschlusshilfen, auch als sogenannte Schlupfstiefel bezeichnet, lassen sich aber nur dann problemlos an- und ausziehen, wenn sie in diesem Bereich ausreichend weit sind, sodass der Fuß um die Biegung schlüpfen kann. Ist der Einschlupf aber ausreichend weit dafür konfektioniert, dann liegt der Schaft wieder nicht mehr eng genug an der Fußbeuge an, sodass der Fuß beim Gehen im hinteren Fußteil bzw. an der Ferse schlappt. Auch staucht sich das Stiefelmaterial dann im Bereich der Stiefelbeuge. Und die dabei entstehenden Knickfalten sind dann meist die ersten Stellen, an denen der Stiefel aufgrund Materialermüdung vorzeitig Risse bekommt, die kaum noch reparabel ist.
  • Auch die Wadenweite im Schaftbereich bereitet oft Probleme, weil zu klein darf sie auf keinen Fall sein, und zu weit ist sie nicht nur ein ästhetisches Manko, sondern sollte bei bestimmten Zweckstiefeln auch unbedingt passend sein.
  • Zum Beispiel Reitstiefel erfordern hier eine allseits optimale Passform, will man dem Reitsport erfolgreich nachgehen. Derartige Stiefel sind aus diesen Gründen schwierig an- und auszuziehen, sodass viele Modelle sogenannte „Zugschlaufen“ im oberen inneren Schaftrand zusätzlich eingenäht haben, um das Anziehen mit zwei Stiefelhaken leichter zu gestalten. Und um auch das Ausziehen des Stiefels zu erleichtern, sollte außerdem noch ein sogenannter „Stiefelknecht“ bereitstehen. Alles Dinge, die die Verwendung eines solchen Stiefels erschweren und aufwendig macht.
  • Und da der Mensch als Naturprodukt kein Klon ist, ist seine Anatomie nicht genormt, und entspricht also meist nicht den Idealmaßen. Diese können sogar in diesem Fall bei der Wadenweite, dem Fesselumfang (knapp über dem Fußgelenk), der Fußgelenkweite (in der Beuge), und dem Fußspann (am Fußrücken), und letztendlich der Fußgröße (entsprechend der Schuhgröße) sehr stark gegensätzlich variieren. Um diese Probleme zumindest teilweise in den Griff zu bekommen, behilft man sich mit zusätzlichen technischen Hilfsmitteln, wie z.B. Klett- oder Reißverschlüssen, elastischen Einsätzen, und/ oder Verstellriemen, die den Stiefel aber zusätzlich aufwendig und teuer machen. Letztendlich ist aber bei z.B. einem Schlupfstiefel eine optimale Passform über die reguläre Konfektions- bzw. Schuhgröße meist nicht zu erreichen, es sei denn, man greift auf einen teuren Maßstiefel zurück. Diesbezüglich bekannte Schnürungen, kommen erst bei kürzeren Stiefeln, nämlich eher bei halbhohen Stiefeln hilfreich zum Einsatz, weil das lange Schnüren bei höheren Stiefeln sehr zeitaufwendig ist. Fazit ist, die genannten Problem nehmen zu, je höher ein Stiefel ist, und nehmen ab, je kürzer ein Stiefel ist. Und das ist auch der Grund, warum der Mensch vermehrt als Kompromiss auf die kürzere und leichtere Stiefelform, nämlich den bequemeren und zudem weit preisgünstigeren halbhohen Stiefel zurückgreift, der in der Regel dann meist schnürbar ist, und damit dem individuellen Fuß optimal angepasst werden kann, und aufgrund des zumindest kürzeren Schaftes der Fußgelenkbewegung die nötige Freiheit für einen bequemeren Gang gibt, aber - leider für den darüber befindlichen Unterschenkel des Trägers keinen zusätzlichen Schutz bietet. Diesen Stiefel gibt es mittlerweile in den unterschiedlichsten Ausführungsformen, ggf. mit zusätzlichen inneren und/oder äußeren Schutzverstärkungen, auch „Protektoren“ genannt. Im einfachen zivilen Gebrauch oder bei bestimmten Zweckanwendungen mag das noch die Lösung sein, jedoch wenn zusätzlicher Kälteschutz und Schlagschutz des Unterschenkels gefordert ist, oder konsequente Eleganz angesagt ist, reicht das nicht aus.
  • Auch im Reitsport sind halbhohe Stiefel immer beliebter geworden, wenn man nicht gerade hoch-sportlich Reiten will. Als hilfreiche Ergänzung hat man zusätzlich überstülpbare Schäfte bzw. umschnallbare Stutzen entwickelt, auch „Chaps“ genannt, die separat angelegt werden, und längs, meist im hinteren Bereich z.B. mit einem Reissverschluss verschlossen und mit Klettverschlussen angepasst werden können, und sich unten mit einer entsprechenden Aussparung mehr oder weniger formschlüssig über den Spann des Fußteils des Stiefels legen. Weiter gehalten wird das Ganze nur mit einem Querriemen unter dem Steg der Stiefelsohle. Das Ganze ist aber nur ein Kompromiss, weil diese Chaps nur eine labilen Ergänzung darstellen, d.h. nur mit einer Riemenkonstruktion lose am eigentlichen Stiefel gehalten werden.
  • Auch im Motorradsport sind hohe Stiefel mit äußeren Protektoren das Maß der Dinge. Sie sollen den gesamten Unterschenkel einschließlich Fuß vorrangig in Unfallsituationen gegen Schlag, Umknicken, und möglichst auch gegen Torsion schützen. Hierzu gehört auch ein möglichst fester Sitz im Fußgelenkbereich. Jedoch sind auch dort aus den obengenannten Problemen oft die bequemeren, jedoch eher risikobehafteten halbhohen Stiefel im Einsatz und sehr beliebt, weil sie in der Fahrtpause z.B. beim Stadtrundgang und im Cafe am Fuß die bequemeren Begleiter sind. Jeder längere Ausflug zu Fuß mit einem hohen Stiefel ist eine beschwerliche Aktion. Der Motorradfahrer hat also vor jeder Fahrt die Qual der Wahl, welchen Stiefel zieht er an, und ist meist trotzdem dann, je nachdem welche Situation sich auf der Fahrt ergibt, zumindest zeitweise mit dem falschen Stiefel unterwegs.
  • Beim Skistiefel als zweckgebundenen Spezialstiefel ist die o.g. Problematik besonders extrem, da um den Stiefel überhaupt an- und auszuziehen zu können, der zum Schutz meist teilschalig besonders stabil ausgestattete Außenstiefel erst über ein Schnallensystem aufgeklappt werden muss, bevor der Innenstiefel für den Ein- und Ausstieg des Fußes zugänglich ist, sodass außer Skifahren mit diesem Stiefel regulär keine andere Fortbewegung möglich ist, und dafür auch nicht konzipiert ist.
  • Auch bei der Ausrüstung z.B. des Soldaten und sonstiger Einsatzkräfte und z.B. der Polizei ist man schon seit längerem vom hohen Stiefel, damals noch als „Knobelbecher“ bekannt, abgekommen, und hat auch dort die mehr oder weniger halbhohen Schnürstiefel eingeführt, weil das die Beweglichkeit und die Marschtauglichkeit verbessert. Auch bei der Arbeits- und Unfallschutzausrüstung z.B. beim Forst liegt der Schwerpunkt eher bei schweren halbhohen Stiefeln mit Protektoren.
  • Für den fehlenden Protektorschutz des Unterschenkels behilft man sich teilweise nur bei besonderen Einsätzen mit zusätzlich umschnallbaren Einzelprotektoren.
  • Zeitlich begrenzt mögen diese Protektoren ihre Aufgabe erfüllen, für längere Zeit sind aber auch sie unbequem und damit ungeeignet, weil sie bei Bewegung auf Dauer verrutschen, und den Unterschenkel aufgrund der Spannriemen abschnüren, und letztendlich nicht gänzlich schützend umhüllen.
  • Eine Lösung der oben dargestellten Problematik könnte ein in den folgenden recherchierten Gebrauchsmusterschriften ( DE000001921906 , DE000001939525 , DE202016006748 ) veröffentlichter zweigeteilter bzw. zweiteiliger Stiefel darstellen. Jedoch alle drei Schriften offenbaren weiterhin einen konventionellen Langschaftstiefel, nur mit der Neuerung, dass dieser gut über Knöchelhöhe des Fußgelenks geteilt werden kann. Das ermöglicht zwar im geteilten Zustand ein bequemeres An- und Ausziehen, und untereinander schnelles Wechsel der Stiefelteile, jedoch ein bequemes Gehen bzw. Marschieren ist nur mit dem getrennten und eigenständig nutzbaren Unterteil nachvollziehbar. Daher muss im ungeteilten Zustand offensichtlich weiterhin nur von den Eigenschaften eines Langschaftstiefel bzw. Schlupfstiefel als Stiefelform des Standes der Technik ausgegangen werden, weil die Teile dann fest miteinander verbunden sind, und keine weiteren Merkmale dazu genannt sind. Hier ist insbesondere der Nachteil bzgl. der Unbequemlichkeit beim Gehen zu nennen. Dieser Schluss wird auch dadurch nochmal deutlich, dass die Anmelder Wert darauf legen, dass die gemeinsame Verbindungslinie beider Teile am ungeteilten Stiefel möglichst nicht sichtbar sein soll, also eine weitestgehend homogene Verbindung des Stiefelmaterials darstellt. Welche Verbindungstechnik hierfür in den Schriften genannt ist, ist letztendlich nicht maßgebend.
  • Die wesentlichen Nachteile sind also zusammengefasst: Entweder passen konventionelle hohe Stiefel nicht, und sind anstrengend und aufwendig an- und auszuziehen, und beim Gehen unbequem, oder sie sind als Maßstiefel teuer. Und wenn sie als halbhoher Stiefel passen, haben sie nicht die nötige Eleganz, und sind für bestimmte Zweckanwendungen und ggf. damit einhergehender höherer Schutzanforderung ungeeignet. Grundsätzlicher Nachteil der obengenannten Stiefelformen ist demnach, dass keine die Vorteile der anderen hat, und sollen die Vorteile beider genutzt werden, dann auch beide zur Verfügung stehen müssen, was entsprechend kostspielig ist, da letztendlich immer nur eine Stiefelform getragen werden kann. Und diese eine ist dann bei sich änderndem Schutz- oder Bequemlichkeitsbedarf meist die falsche Stiefelform mit den genannten Nachteilen.
  • Ausgehend von dem vorstehend angegebenen Stand der Technik und den damit verbundenen Nachteilen, liegt der vorliegenden Erfindung nun die Aufgabe zu Grunde, eine neue und erfinderische hohe Stiefelform anzugeben, die möglichst keine der o.g. Nachteile aufweist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen zweiteiligen hohen Stiefel, bestehend aus einem Ober- und einem Unterteil mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, indem dieser Stiefel die vorteilhaften Merkmale eines hohen und eines halbhohen Stiefels in sich vereint, indem die Teile bzgl. der Stiefelform voneinander getrennt bleiben, jedoch das Oberteil das Unterteil im wesentlichen überlappt, und zusätzlich, zumindest beidseitig außen, vorzugsweise im Bereich der gedachten verlängerten Drehachse des Fußgelenks jeweils mit einem mechanisches Verbindungselement mit Drehfunktion mit dem Unterteil drehbar gekoppelt ist.
  • Als „getrennt“ und „überlappt“ ist zu verstehen, dass zwischen dem eigentlichen Stiefelmaterial der Wandung des Ober- und Unterteils keine material- und/oder formschlüssige Verbindung mehr besteht, sondern diesbezüglich im Wesentlichen nur eine aufeinander verschiebbare bzw. verdrehbare Überlappung existiert. Das „Verbindungselement mit Drehfunktion“ ist im Prinzip der Gattung Maschinenelemente mit damit eindeutiger mechanischer Definition zugeordnet, das je nach Schutz- und Stabilitätsanforderung an den Stiefel entsprechend dimensioniert zusammen mit dem Ober- und Unterteil auch größere Schutzbelastungen aufnehmen kann, ohne labil zu werden. Die „gedachte verlängerte Achse des Fußgelenks“ befindet sich recht und links am Unterteil idealerweise ungefähr auf Höhe der Fußgelenkknöchel. Das schließt aber nicht aus, dass es bedarfsweise noch weitere Verbindungseinrichtungen geben kann, die aber für diese Erfindung nicht maßgebend sind.
  • Damit wird ein hoher Stiefel zum Patent beansprucht, dessen Ober- und Unterteil im getrennten Stiefelbereich zueinander drehbar, miteinander gekoppelt sind. Im Gegensatz zum Stand der Technik, der zwar einen zweiteiligen, jedoch letztendlich weiterhin als ungeteilten Stiefel einen konventionellen geschlossenen hohen Stiefel offenbart, dessen Oberteil und Unterteil entlang deren gemeinsamer Trennlinie fest mit z.B. einem Reißverschluss lückenlos, d.h. zumindest formschlüssig verbunden sind, bleibt bei dem beanspruchten gekoppelten Stiefel das eigentliche Stiefelmaterial beider Teile, z.B. aus Leder und/oder Mikrofaserleder, voneinander getrennt, bzw. überlappt sich nur entsprechend, während die Verbindung, bzw. genauer gesagt, die Kopplung im Wesentlichen nur über die mechanischen Verbindungselemente mit Drehfunktion hergestellt ist. Ober- und Unterteil können sich also im Wesentlichen ausschließlich über die Verbindungselemente weitestgehend entsprechend der Gehbewegung des Fußgelenks frei wie ein natürlicher Fuß und ein Unterschenkel zueinander bewegen, d.h. beugen und strecken, ohne dass Stiefelmaterial einschränkend im Wege steht, da es sich nur überlappend aufeinander verschiebt. Der erfinderische Stiefel hat somit neben den konventionellen Vorteilen eines zweiteiligen hohen Stiefels, sogar auch im gekoppelten Zustand die Vorteile eines halbhohen Stiefel, insbesondere was der Gehbequemlichkeit angeht, wie sie bzgl. des Standes der Technik bisher nur bei einem eigenständig getragenen halbhohen Stiefel zu finden ist. Damit wird nicht nur ein einfaches, schnelles, und unbeschwerliches, getrennt voneinander An- und Ausziehen, und bedarfsweises Austauschen, und eigenständiges Tragen der Teile, sondern über den Stand der Technik hinaus auch insbesondere auf erfinderische Weise ein getrennt wie verbunden bequemer, d.h. der natürlichen Gehbewegung angepasster Tragekomfort ermöglicht, weil sich kein stauchendes und in Falten knickendes Stiefelmaterial mehr zwischen Ober- und Unterteil befindet.
  • Das Unterteil ist im Prinzip ein bedarfsweise auch eigenständig verwendbarer konventioneller halbhoher Stiefel, der sich bekanntlich für seine Bequemlichkeit auszeichnet, und muss gemäß der Erfindung nur im Fall einer gewünschten Kopplung mit dem Oberteil von seiner grundsätzlichen Schuhkonstruktion her zur beidseitigen Aufnahme des Oberteils über die Verbindungselemente den entsprechend dafür geeigneten Platz oder die Einrichtung zur Verfügung haben, bzw. dafür vorher gezielt bei der Stiefelherstellung vorbereitet worden sein. Genauso gut können aber auch in Zukunft diesbezüglich neu entwickelte halbhohe Stiefel diese Kopplungsmöglichkeit dann in einer entsprechend optimierten Form schon von vorn herein im Schuhdesign integral enthalten. Diese mindestens zwei Stellen pro Stiefel für die Verbindungselemente sollten vorzugsweise, müssen aber nicht unbedingt, im Bereich des gedachten Fußinnen- und Außenknöchels liegen. Rein technisch ist dies für einen optimalen Bewegungsablauf des Fußgelenks anzustreben, aber auch andere Gesichtspunkte, wie z.B. bei der leichteren zivilen Gebrauchs- und eher modischen Bekleidung, oder praktische Aspekte, können eine Rolle spielen, und zu Ausnahmen führen. Denn nicht immer ist für die jeweils spezifische Anwendung ein möglichst genau definierter axialer Drehpunkt für die Verbindungselemente auf Knöchelhöhe des gedachten Fußes unbedingt notwendig. Zum Beispiel bei einem geschnürten, höheren halbhohen Kampfstiefel für Soldaten kann der Drehpunkt auch über dem Fußgelenk etwas höher im Bereich des Kurzschaftes positioniert sein. Das Unterteil sollte für einen festen Sitz des Fußes entsprechend geeignet geöffnet und verschlossen werden können, und auch im oberen Bereich, ggf. einschließlich Fesselbereich, eng am Fuß anliegen. Hierfür haben sich z.B. konventionelle Schnürsysteme mit oder ohne ggf. Klettverschlüssen bewährt. Für höhere Schutz- und Stabilitätsaufgaben des Unterteils sind halbhohe Stiefel je nach Anspruch mehr oder weniger schon mit Materialverstärkungen und zusätzlichen Formteilen bzw.Protektoren ausgestattet. Zum Beispiel bei Motorradstiefeln sind diese Protektoren meist vorne im Zehenbereich, in der Sohle, und hinten im Fersenbereich verbaut. Die Seiten und der Schuhbereich über dem Fußspann, wo sich die Schnürung befindet, sind beim halbhohen Stiefel meist nicht besonders verstärkt. Hier sind aber in Zukunft weitere Entwicklungen für den zusätzlichen Schutz denkbar.
  • Das Oberteil kann trotz erfindungsgemäßer Kopplung unabhängig zum Unterteil als Verlängerung zumindest bis zum gedachten Knie hin mit nahezu allen konventionellen und künftigen vorteilhaften Eigenschaften für die Ansprüche eines hohen Stiefels ausgestattet sein, ohne die Bewegungsfreiheit des Trägers einzuschränken.
  • Bei dem neuen Stiefel gemäß Hauptanspruch sind nun alle zum Stand der Technik genannten wesentlichen Nachteile und einschränkenden Unbequemlichkeitsfaktoren entfallen. Der geringere Schutz des halbhohen Stiefels (Unterteil) alleine ist also durch die entsprechende Ergänzung mit dem erfindungsgemäßen Oberteil zu einem bedarfsweisen Vollschutz eines konventionellen hohen Stiefels ausbaubar. Der erfinderischen Stiefel kann somit für modische, wie auch aufgrund seiner eindeutig technisch gekoppelten Stabilität und damit soliden Machart nahezu für alle zweckgebundenen Einsatzbedarfe konsequent ausgebaut, konfektioniert und eingesetzt werden.
  • Die hierfür nötigen einzelnen Teile sind sehr einfach und rationell, d.h. kostengünstig herzustellen, oder stehen heute schon als handelsübliche Mengenprodukte relativ preisgünstig zur Verfügung, und bedürfen nur noch der erfindungsgemäßen Kopplung von Oberteil und Unterteil.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen zum Anspruch 1 werden in den Unteransprüchen 2 bis 10 angegeben:
  • Zur weiteren Ausgestaltung wird in Anspruch 3 ein Oberteil beansprucht, dass zumindest den gedachten Unterschenkel in bedarfsweiser Länge und Ausführung gänzlich umhüllt.
  • Für einen materialseitig zwar getrennten, jedoch möglichst lückenlosen Übergangsbereich zum Unterteil sollte das Stiefelmaterial des Oberteils im unteren Bereich unter Berücksichtigung des benötigten Bewegungsfreiraumes für das gedachte Fußgelenk und der entsprechenden Form des Unterteils im oberen Bereich vorne und hinten, d.h. im Bereich des gedachten vorderen Fußspanns und der hinteren Ferse am Rand bedarfsweise entsprechend passend ausgespart sein. Jedoch sollte das Material das Unterteil außen an den Seiten, zumindest in Stegform, ausreichend tief überlappen, damit die dort vorgesehenen Kopplungsstellen am Unterteil drehend angeschlossen werden können. Eine offene Lücke zwischen Oberteil und Unterteil sollte vermieden werden, damit der beanspruchte Stiefel auch einen möglichst guten Wind und Wetter abweisenden Schutz zu bieten hat. Ziel sollte es bei der Herstellung und Konfektionierung sein, abstrakt gesehen, das Oberteil im unteren Anschlussbereich zum Unterteil hin wie eine Art offene Halbschale auszuformen, ähnlich wie bei einer Teilkapselung eines Kugelgelenks. Diese Art Halbschale sollte möglichst formschlüssig von oben auf und über dem obereren Bereich des Unterteils mit dem darin enthaltenen gedachten Fußgelenk entsprechend überlappend aufsitzen. Eine solche Materialausformung ist sehr gut bei einem Stiefelmaterial aus z.B. Leder mit bekannten Methoden (z.B. Wasserdampf), und bei Kunststoffen durch thermische Verformung machbar. Das kann konsequenterweise soweit gehen, dass ein großer Teil des Unterteils von oben vom Oberteil zusätzlich überlappend abgedeckt ist, um insbesondere auch die bisher weniger geschützten Seitenbereiche und den Fußspann des Unterteils von Außen zu verstärken. Ein ergänzendes Hilfsmittel kann auch sein, zumindest bei den Aussparungen vorne und hinten am Materialrand eine zusätzlich überlappende elastische Abdichtschürze oder -lippe zur Abdeckung und Abdichtung des sich ggf. zeitweise öffnenden Fußgelenkraumes vorzusehen. Elastomere sind hierfür zum Beispiel gut geeignet. Auf diese Weise kann auch ein solcher Stiefel durch eine rundherum im unteren Bereich des Oberteils überlappende Ausgestaltung, auch bei Bewegung des Fußgelenks eine sich entsprechend verschiebende Abdeckung des Spann- und Fersenbereichs erhalten. Eine über das Unterteil tiefgezogene Überlappung des Oberteils kann also in Art und Umfang nach Bedarf individuell gestaltet sein. Dies ist u.a. insbesondere z.B. für Motorradstiefeln anzustreben, um den Stiefel weitestgehend zumindest gegen Regen abweisend zu machen, und ggf. zusätzlich gegen Schlag zu schützen.
  • Bei leichteren Stiefelformen in der Gebrauchs- und modischen Bekleidung muss das nicht immer in dieser ausgeprägten Form notwendig sein, oder kann je nach Bedarf entsprechend dem Design kaschiert werden.
  • Es handelt sich also hier nicht, wie zum Stand der Technik beschrieben, um einen umschnallbaren Einzelprotektor mit seinen genannten Nachteilen, sondern um einen ganzheitlich gekoppelten hohen Stiefel mit zumindest einem komplett umhüllenden Schutz des Unterschenkels. Die Länge und Ausführung des Oberteils kann rein konstruktiv je nach Einsatzzweck bzw. Modebedarf, und Schutzfunktion variieren bzw. ausgebaut sein.
  • Auch kann als ergänzende Ausstattung die Innenseite noch mit einer Stoß absorbierenden Polsterschicht ausgerüstet sein. Modernes, dafür spezifiziertes Schaummaterial z.B. aus Polyurethan hat sich hierfür gut bewährt. Für die zivile Zweck- und Modebekleidung sind auch andere Polsterungen denkbar. Hier können alle genannten Vorteile konventioneller hoher Stiefel, den oberen Schaftbereich betreffend, genutzt werden.
  • Gemäß Anspruch 4 sind in diesem Zusammenhang als Beispiel zumindest rohr-, stutzen-, schaft-, stulpen-, oder gamaschenartige Ausgestaltungen des Oberteils möglich. Das schließt nicht aus, dass auch noch andere Arten der Oberteilausgestaltung hierfür geeignet sind. Die verwendeten Materialien können demnach weich bis fest bzw. stabil, und auch hart sein. Echtes Leder ist qualitativ immer eine traditionell gute Wahl, aber neuerdings werden auch Mikrofaser-Leder und Kunststoffe und sonstige moderne Stoffe aus der Schuhindustrie immer häufiger verarbeitet.
  • Bei höheren Schutzanforderungen ist der meist dazu erforderliche materialseitige Mehrlagen-Wandaufbau des Oberteils gemäß Anspruch 5 auch noch mit zusätzlich verbauten Schutzverstärkungen bzw. Protektoren ausgerüstet.
  • Meist sind sie Teil des Wandaufbaus und/oder zusätzlich außen auf dem Oberteil aufgebracht. Das kann allein schon durch eine entsprechend dicker ausgeführte Schicht des Stiefelmaterials, aber auch durch zusätzliche hierfür spezielle Werkstoffe und Formteile geschehen. Ein zusätzlicher Protektorschutz kann auf dies Weise auch über die seitlichen Kopplungen hinaus bis zur Sohle des Stiefels überlappend heruntergezogenen sein, ohne die beanspruchte besondere Bewegungsfreiheit des Stiefels einzuschränken. Damit kann auch das Unterteil im Bereich der Ferse und über dem Spann zusätzlich überlappend geschützt sein.
  • Meist sind dies besonders schlagfeste und verwindungssteife Kunststoffe aus Duroplasten oder Thermoplasten in Form von ggf. zusätzlich armierten bzw. faserverstärkten Formteilen, Schalen und/oder Leisten bzw. Streifen, oder spezielle z.B. Aramid-Textileinlagen. Der Ausgestaltung sind diesbezüglich keine Grenzen gesetzt. Zum Beispiel auch Polycarbonate sind als besonders schlag- und bruchfest bekannt. Als Thermoplast sind sie bei der Schuhfertigung warm verformbar, und sogar kalt biegbar. Dieses Material kann nur stellenweise, wie z.B. im besonders gefährdeten Schien- und Wadenbeinbereich verbaut sein, jedoch ist auch eine den ganzen Unterschenkel gänzlich umhüllende Schalenkonstruktion denkbar. Das ganze Oberteil z.B. als schlagfestes Rohr oder Schale auszuführen, bietet zwar diesbezüglich einen größtmöglichen Schutz, ist jedoch beim An- und Ablegen, und für die anschließende Aufbewahrung bzw. Verstauung sehr steif und sperrig, und z.B. für Motorradfahrer auf der Reise recht unpraktisch. Für die Praxis wird daher ein solches Oberteil immer einen optimierten Mix aus verschiedenen Materialien aufweisen, auch um eine gewisse elastische und/oder geschmeidige Anpassung der Wandung an das Bein zu ermöglichen. Im speziellen Anwendungsfall können für Spezial-Einsatzkräfte das Material der Protektoren auch weitestgehend schuss- und splittersicher ausgeführt sein.
  • Neu und erfinderisch wird daher konsequenterweise gemäß Anspruch 6 auch ein Oberteil beansprucht, dass schmale Protektoren in Längsrichtung verbaut hat, die das gedachte Bein korsettartig in Reihe umhüllen.
  • Schmal kann bedeuten, mehr oder weniger breit, bis sehr schmal. Zumindest sind sie im Verhältnis schmaler als sie in Längsrichtung des Oberteils und des damit geschützten Beins lang sind. Das können zum Beispiel in Reihe angeordnete mehr oder weniger lange und schmale Längsabschnitte, Leisten, Stäbe, aber auch textile Schnüre oder Monofile sein. Diese sind in Umfangsrichtung des Oberteils nebeneinander mit einem mehr oder weniger großen Abstand angeordnet, und mit der Wandung des Oberteils verbunden. Das kann zumindest abschnittsweise bis hin zu einem konsequent lamellenartig umhüllenden , oder Korsett ähnlich der Anatomie des gedachten Beins angepassten Bewehrungsaufbau führen. Idealerweise ist diese Form der ProtektorBewehrung zwischen dem äußeren eigentlichen Materialmantel des Oberteils und einer ggf. nochmal zusätzlichen inneren schlagabsorbierenden Polsterlage im Sandwich eingebettet. Aber auch andere Aufbauten der dahingehend gesamten Oberteilwandung sind denkbar.
  • Zum Beispiel können in diesem Zusammenhang auch relativ dünne Monofile oder geflochtene Schnüre, oder runde Längsstäbe, auch in Kombination verbaut sein. Zumindest wäre damit ein dermaßen Schutz bewehrtes Oberteil dann in Umfangsrichtung biegsam, und könnte nach seiner Entkopplung auf ein sehr geringes Packmaß zusammengerollt werden. Das ist für z.B. Motorradfahrer aufgrund deren meist begrenzter Gepäckkapazität ein großer Vorteil. Damit kann eine komplett das Bein umhüllende Protektorbewehrung bei trotzdem größtmöglicher zähelastischer Biegsamkeit aufgebaut werden.
  • Für die Erfindung Voraussetzung ist jedoch, dass das Oberteil mit dem Unterteil, bzw. umgekehrt, mit einem entsprechenden Verbindungselement drehbar gekoppelt werden kann. Hierfür müssen beide Teile gemäß Anspruch 2 und 3 bestimmte, d.h. zumindest gemeinsam passende Aufnahmen mit ggf. zusätzlichen Beschlägen, oder zumindest entsprechend bestimmte Aufnahmestellen aufweisen.
  • Diese befinden sich beim Oberteil mehr oder weniger im Bereich der unteren zwei seitlichen, zumindest stegartigen Verlängerungen, beim Unterteil vorzugsweise im Bereich der gedachten Fußgelenkknöchel. Diese Aufnahmen bzw. Aufnahmestellen können in der Wand des Stiefelmaterials, und/oder innen/außen auf dem Material aufgebracht, und/oder mit einem ggf. vorhandenen Protektorschutz konstruktiv verbaut, bzw. entsprechend kombiniert sein. Das kann sogar soweit gehen, dass das eigentliche Stiefelmaterial weitestgehend unangetastet bleibt, und die Aufnahme nur über zusätzliche Beschläge ggf. gleich als Systemteil des Verbindungselements eingerichtet ist. Auch können die Aufnahmen direkt mit inneren oder äußeren Protektoren verbaut sein. Derartige Aufnahmetechniken können ggf. bei Bedarf auch zum unterschiedlichen Verstehen und Justieren der Oberteilseitenlänge ausgestaltet sein. Das kann z.B. über eine entsprechende Lochreihe oder ein Langloch geschehen, in der/dem die Kopplung versetzt bzw. verschoben und dann an der richtigen Stellen fixiert wird. Ist als Aufnahme ein Loch im Stiefelmaterial vorgesehen, kann dieses zur Verstärkung seines Randes mit einer darin zusätzlich vernieteten Öse ausgestattet sein, wie sie zur Befestigung von LKW-Planen bekannt ist. Das ist z.B. bei einer direkten drehenden Kopplung der Aufnahme in Form des Loches im Verbindungselement empfehlenswert. Auch andere dahingehende Konstruktionen zur Optimierung sind denkbar. Bei besonderen Schutz- und Stabilitätsanforderungen ist es ratsam, die Aufnahmen als statisch/dynamisch tragende Aufnahme entsprechend im Stiefelmaterial und/oder ggf. mit einem entsprechend robusten Beschlag zu verstärken.
  • Das Verbindungselement ist eine Art Scharniergelenk, und diese sollten technisch idealerweise mit ihrem Drehpunkt beidseitig außen eng am Unterteil, möglichst genau im gedachten verlängerten axialen Bereich des Fußgelenks bzw. seiner Knöchel positioniert sein. Die Drehung erfolgt entsprechend der Beugung von Unterschenkel und Fuß zueinander bzw. umgekehrt. Zur Herstellung der drehbaren Verbindung bzw. Kopplung besteht das Scharniergelenk gemäß Anspruch 7 im Prinzip aus einem Verbindungsbolzen und zumindest einem dazu passenden Verschlussstück. Und gemäß Anspruch 8 ist der Verbindungsbolzen mit dem einen Ende mit der Wandung des Unterteils, und mit dem anderen Ende mit der Wandung des Oberteils gekoppelt. Oberteil und Unterteil müssen hierfür gemäß Anspruch 2 und 3 bestimmte Aufnahmen aufweisen. Die Art der Aufnahme bestimmt die Art des Scharniergelenks bzw. des Bolzens mit Verschlussstück, bzw. umgekehrt, bzw. wie die jeweiligen Bolzenenden über ggf. zusätzliche Beschläge aufgenommen sind, und wie die Bolzenenden konstruktiv dazu ausgestaltet sind. Entsprechendes gilt für das Verschlussstück. Jede Bolzenverbindung benötigt zumindest ein Verschlussstück. Dieses befindet sich entweder in oder außen auf der Wandung des Unterteils, oder im oder außen am gekoppelten Oberteil. Entsprechendes gilt umgekehrt für den Bolzenkopf. Soweit können hierfür zumindest bis auf Weiteres handelsübliche mechanische Elemente und/oder Beschläge in geeigneter Ausführung mit den unterschiedlichsten Befestigungs- und Einbaumöglichkeiten, z.B. durch Stecken, Einklemmen, Versplinten, Verspannen, Verriegeln, Schrauben, Verschrauben, Nieten, Kleben, und Aufbringen durch z.B. Aufnähen und/oder Kletten, verwendet werden, bis die Industrie künftig ggf. dazu noch geeignetere, d.h. besonders dafür spezifizierte Produkte entwickelt hat. Auf dem Markt gängig sind z.B. derzeit schon sogenannte „Dreh-, Schnell-, und Sicherheitsverschlüsse“ für aufeinander drehbar zu verbindende mehr oder weniger flache Materialien, wie man sie schon zur Befestigung aus dem Segel- und Planenzubehör kennt. Diese verschließen und sichern eine Bolzenverbindung mechanisch meist durch händische Verriegelung, andere sichern die Verbindung sogar nach dem Eindrücken des Verschlusskopfes automatisch durch eine einschnappende Federverklemmung. Das An- und Ablegen des Oberteils kann damit besonders leicht und schnell, auch ohne zusätzliche Hilfsmittel und Einrichtungen gemäß dem Stand der Technik erfolgen. Verschraubbare Verschlüsse stellen wohl mit die stabilste Verschlussform dar, sind aber nicht unbedingt die Schnellsten in der Handhabung, weil hierfür ein relativ zeitaufwendiger Schraubvorgang erforderlich ist, und meist ein zusätzliches Handwerkzeug benötigt wird. Für eine Schraubensicherung ist in diesem Fall ggf. zusätzlich zu sorgen.
  • Es sind alle für derartige Scharnierverbindungen geeignete Werkstoffe denkbar. Bolzen gibt es mit beidseitig unterschiedlichen End(Kopf-)ausformungen und Anschlusstechniken und Beschlägen. Ein Bolzen besteht immer aus einem Bolzenkopf und einem für die Aufnahme des Oberteils und des Verschlussstücks freien und entsprechend koppelbaren Ende. Beide, der Bolzenkopf wie auch das Verschlussstück können über einen eigenen Aufnahmebeschlag das Unterteil oder das Oberteil, z.B. über eine Verschraubung, in sich integral fest einbinden, und selbst nach der Kopplung auf dem Bolzen drehbar gelagert, oder fest mit dem Bolzen verbunden sein, wenn die Aufnahme des Oberteils direkt auf dem Bolzen frei drehend aufgesteckt ist. Im letzteren Fall kann sich die Aufnahme des Oberteils auf dem Bolzen begrenzt zwischen einem festen Bolzenkopf und einem am anderen Ende aufgebrachten festen Verschlussstück alleine frei drehbar auf der Bolzenachse gelagert bewegen. Das Koppeln und Entkoppeln erfolgt von Außen, entweder indirekt durch eine entsprechende Steck- und/oder Drehbewegung des Bolzens, wenn sich das Verschlussstück im oder auf dem Unterteil befindet, oder direkt über das außen auf oder in dem Oberteil befindliche Verschlussstück.
  • Bei besonderen Schutz- und damit Stabilitätsanforderungen koppelt gemäß Anspruch 9 vorzugsweise auch ein entsprechend stabiles Scharniergelenk das Ober- und Unterteil über Aufnahmen vorzugsweise direkt mit den dort verbauten Protektoren.
  • Das kann z.B. durch ein solides Lochaufnahmesystem in Form stabiler Bolzenlager sowohl in den dort befindlichen, seitlich tragenden Protektoren des Oberteils, als auch in den entsprechenden Schalenprotektoren im Unterteil realisiert sein. Im Unterteil kann diese Aufnahme auch nachträglich handwerklich, z.B. durch einen Schuhmacher eingebaut worden sein. Beim Ober- wie Unterteil können die Protektoren, wie gesagt, auch außerhalb des eigentlichen Stiefelmaterials ausgestaltet sein, und in diesem Fall dort die Kopplung mit einer entsprechenden Aufnahme mit einem Verbindungselement übernehmen. Auf diese Weise kann der beanspruchte Stiefel auch sehr solide zusätzlich zum Schutz des gedachten Fußgelenks gegen Torsion und Einknicken verstärkt sein. Auch zusätzlich erweiterte äußere Seitenprotektoren auf dem Unterteil können auf diese Weise solide axial gelagert werden.
  • Auch ist empfehlenswert, bei Bedarf das Bolzenverschlusssystem jederzeit auswechselbar zu machen, z.B. wenn dieses aus welchem Grund auch immer Schaden genommen hat. Das ist gut möglich, wenn der Bolzenkopf und das Verschlussstück im oder am Unterteil bzw. Oberteil nur gesteckt und/oder verschraubt, oder mit einer sonstigen wieder lösbaren Verbindungstechnik verbaut ist, und somit vorteilhafterweise auch vom Schuhträger selbst bei Bedarf ggf. mit einem kleinen Werkzeug gewechselt werden kann.
  • Eine eher leichte Form des Scharniergelenks sei hier noch gemäß Anspruch 10 beansprucht, indem das Verbindungselement ein Druckknopf ist.
  • Bauartbedingt hat er eher eine geringere Verschluss- und damit Kopplungsfestigkeit, und kommt daher eher nur bei leichteren Bekleidungsformen ohne Protektoren, d.h. z.B. bei der täglichen Zweck- und Modebekleidung sehr praktikabel und kostengünstig zum Einsatz. Druckknöpfe gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen,Qualitäten, Größe, Befestigungsformen, und das Design betreffend. Damit können altbekannt alle, jedoch eher dünne und leichte Flachmaterialien drehbar zueinander durch Druck auf den Knopf sehr schnell und einfach miteinander verbunden und durch Zug wieder gelöst werden.
  • Ein solcher Druckknopf ist somit nach Anspruch 7 auch als eine Art Scharniergelenk zur drehbaren Verbindung des Unterteils mit dem Oberteil zu verstehen, der aus einem Verbindungsbolzen und einem dazu passenden Verschlussstück besteht.
  • Nach Anspruch 8 ist dieser Verbindungsbolzen mit seinem einen Ende durch eine lochförmige Aufnahme im Unterteil mit einem entsprechenden Gegenstück im Stiefel, außen auf der Wandung des Unterteils, z.B. aus Leder, z.B. durch Vernietung befestigt. Das Gegenstück kann aber auch anderweitig befestigt, d.h. z.B. außen am Stiefel aufgenäht, aufgeklebt, oder in den Stiefel eingeschraubt sein. Das andere Ende zur Aufnahme des Verschlussstücks ragt frei nach Außen. Das dazu passende Verschlussstück wird meist auf gleiche Weise durch die konfektionierte Aufnahme im Material diesmal des Oberteils mit einem äußeren Gegenstück in Form einer flachen, meist runden Kappe, dem eigentlichen Druckknopf vernietet. Das somit mit dem Oberteil vernietete Verschlussstück ist zum Stiefel hin als Aufnahme offen und beinhaltet eine Schließfeder, z.B. in Form eines Spannrings, der nach dem Aufstecken des Verschlussstücks bei Druck auf die Kappe die offene Aufnahme auf dem freien kopfähnlichen Verbindungsbolzenende mittels seiner Federkraft radial verklemmt, während das Verschlussstück trotz Klemmung auf dem Bolzenende drehbar bleibt. Umgekehrt kann bei Zug an der Kappe (Druckknopf) zum wieder Lösen dieser Kopplung die Klemmung der Schließfeder und damit der Verbindungsbolzen wieder freigegeben werden.
  • Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen zeigen in
    • 1 einen zweiteiligen, in Gehrichtung linken hohen Stiefel als Ansicht von hinten, bestehend aus einem halbhohen Stiefel (Unterteil) 7, drehbar gekoppelt über zwei seitliche Verbindungselemente mit Verschlussstück 3, mit einer überlappenden rohrartigen Verlängerung (Oberteil) 4, mit hinterem Längsverschluss und Abdichtschürze 2 im unteren Bereich.
    • 2 einen zweiteiligen, in Gehrichtung linken hohen Stiefel als seitliche Ansicht von links, bestehend aus einem halbhohen Stiefel (Unterteil) 7 mit Knöchel-Protektor 1, drehbar gekoppelt über ein seitliches Verbindungselement mit Verschlussstück 3, mit einer längs in einer überlappenden rohrartigen Verlängerung (Oberteil) 4 integrierten Protektor-Leiste 5, mit Abdichtlippe 6 und Abdichtschürze 2 im unteren Bereich.
    • 3 einen zweiteiligen, in Gehrichtung rechten hohen Stiefel als Ansicht von vorne, bestehend aus einem halbhohen Stiefel (Unterteil) 7, drehbar gekoppelt über zwei seitliche Verbindungselemente mit Verschlussstück 3, mit einer überlappenden rohrartigen Verlängerung (Oberteil) 4 mit Abdichtlippe 6 im unteren Bereich.
    • 4 einen zweiteiligen, in Gehrichtung rechten hohen Stiefel als seitliche Ansicht von rechts, bestehend aus einem halbhohen Stiefel (Unterteil) 7 mit Knöchel-Protektor 1, drehbar gekoppelt über ein seitliches Verbindungselement mit Verschlussstück 3, mit einer längs in einer überlappenden rohrartigen Verlängerung (Oberteil) 4 integrierten Protektor-Leiste 5, mit Abdichtlippe 6 und Abdichtschürze 2 im unteren Bereich.
    • 5A die Seitenansicht zu 5B von rechts.
    • 5B das seitlich in Gehrichtung jeweils rechts und links im/am Stiefel im gedachten Bereich der Gelenkknöchel verbaute Verbindungselement in Form eines Scharniergelenks entsprechend eines z.B. handelsüblichen sogenannten „MINAX-Schnellverschlusses“ als axialen Schnitt, im gekoppelten Zustand mit den verbauten Protektoren im Oberteil 4 und Unterteil 7, bestehend aus einem Verbindungsbolzen 11 und einem Verschlussstück 3 mit Verschlussriegel 8. Der Verbindungsbolzen 11 ist mit dem Unterteil 7 durch eine lochartige Aufnahme im Knöchelprotektor 1 und einer gegen den festen Bolzenkopf 9 gekonterten Verschraubung 12 fest verbunden, während die Protektor-Leiste 5 im Oberteil 4 über ihre gleichfalls lochartigen Aufnahme und der Verschraubung 10 mit dem Verbindungsstück 3 fest verschraubt ist, jedoch dieses auf das freie Ende des Verbindungsbolzen 11 von außen aufgesteckt, über eine Arretierung mit dem Verschlussriegel 8 drehbar gekoppelten ist.
    • 5C die Seitenansicht zu 5B von links.
  • Die 1 bis 4 ist im selben, aber entsprechend kleinen Maßstab gezeichnet. Die 4 ist bzgl. der Bezugszeichen auch für die 1 bis 3 anzuwenden. Für eine einfachere und klarere Darstellung sind im Unterteil 7 keine Schnürsenkel eingezeichnet. Die 5 entspricht der tatsächlichen Größe (1:1).
  • In den 1 bis 4 wird als Ausführungsbeispiel ein nach dem Stand der Technik zweiteiliger hoher Stiefel für unterschiedlichste Einsatzzwecke, der aus zwei voneinander trennbaren und auch wieder verbindbaren Teilen, nämlich einem bedarfsweise auch eigenständig nutzbaren halbhohen Stiefel, als sogenanntes Unterteil 7 am gedachten Fuß, und einer darüber rohrartigen Verlängerung, als sogenanntes Oberteil 4 am gedachten Bein, besteht, der jedoch gemäß Anspruch 1 dadurch neu und erfinderisch gekennzeichnet ist, dass er ganzheitlich die vorteilhaften Merkmale eines hohen und eines halbhohen Stiefels in sich vereint, indem die Teile 4 und 7 bzgl. der Stiefelform voneinander getrennt bleiben, jedoch das Oberteil 4 das Unterteil 7 im wesentlichen überlappt, und zusätzlich, zumindest beidseitig außen, vorzugsweise im Bereich der gedachten verlängerten Drehachse des Fußgelenks, jeweils mit einem mechanisches Verbindungselement mit Drehfunktion, siehe Drehrichtung (Wechselpfeil in 2 und 4), hier zu sehen als äußeres Verschlussstück 3, mit dem Unterteil 7 drehbar gekoppelt ist. Das Oberteil 4 umhüllt gemäß Anspruch 3 den gedachten Unterschenkel zumindest bis unterhalb des gedachten Knies gänzlich, und weist im unteren Bereich der Wandung, davon ist aufgrund des dargestellten Verschlussstücks 3 auszugehen, bestimmte Aufnahmen mit ggf. zusätzlichen Beschlägen, bzw. zumindest entsprechende Aufnahmestellen (nicht näher gezeigt) für die Kopplung mit dem Verbindungselement einschließlich dem Verschlussstück 3 auf. Das gilt auch für das Unterteil 7 bzgl. des Anspruches 2 entsprechend. Gemäß Anspruch 4 ist das Oberteil 4 schaftartig ausgebildet, und hat im hinteren Bereich längs über die gesamte Länge einen linienförmigen Verschluss für das schnelle und unabhängige An- und Ablegen, d.h. ohne dafür auch das Unterteil 7 an- oder ausziehen zu müssen. Letzteres ist natürlich nur möglich, wenn die Kopplung über das Verschlussstück vorher aufgehoben wurde. Als linienförmiger Verschluss kann z.B. ein Reißverschluss mit einer darüber leistenartig überlappenden Abdeckung mit dem Oberteilmaterial mit einem Klettband eingebaut sein. Gemäß Anspruch 5 ist das Oberteil 4 für höhere Schutzanforderungen in der Wandung mit zusätzlichen Protektoren, hier zumindest gezeigt als Protektor-Leiste 5, ausgerüstet. Bzgl. des Anspruches 6 ist alternativ vorstellbar (nicht in diesem Beispiel gezeigt), das mehrere dieser schmalen Leisten das gedachte Unterbein korsettartig umhüllen. Das hier gewählte Unterteil 7 in Form eines auch eigenständig benutzbaren robusten und für das Gehen, Marschieren, und ggf. Laufen bestimmten Einsatzstiefels mit Schnürung soll verdeutlichen, wie komfortabel und bequem die Tragequalität des erfinderischen Stiefels trotz der Verbindung mit dem Oberteil 4 ist, weil beide Teile nur über ein mechanisches, dem natürlichen Fußgelenk nachempfundenen Scharniergelenksystem in Form eines Verbindungselements mit einem äußeren Verschlussstück 3 entsprechend drehbar gekoppelt sind. Hierfür kann auch ein derzeit handelsüblicher geeigneter, und entsprechend nachgerüsteter halbhoher Stiefel verwendet werden. Das eigentliche Stiefelmaterial ist also in diesem Bereich der Stiefelbeuge im Prinzip getrennt, und es befindet sich kein sich nachteilig stoßendes und stauchendes Stiefelmaterial wie beim Stand der Technik mehr dazwischen, bzw. dieses wird in eine Überlappung überführt, die den Stiefel in diesem Bereich zumindest durch Abdeckung geschlossen hält. Das Ausmaß der Überlappung ist so gewählt, dass sie einer natürlichen Fußgelenkbewegung bzw. einer gewöhnlichen Scharnierbewegung von Unterbein und Fuß nicht im Wege steht, jedoch das Unterteil 7 im oberen Bereich tief genug überdeckt. Als flexible Ergänzung befindet sich dazu am vorderen und hinteren unteren Bereich des Oberteils 4, d.h. im kritischen Bereich des Spanns und der Ferse noch eine Abdichtlippe 6 bzw. Abdichtschürze 2, die mögliche, bei der Drehbewegung des Stiefels sich öffnende Spalte in der Überlappung zusätzlich biegsam-elastisch abdeckt. Einer weiteren überlappenden und ggf. mit zusätzlichen Protektoren ausgestatteten Abdeckung des Unterteils 7 sind keine Grenzen gesetzt. Die für einen derart robusten Stiefel dementsprechend auch erforderliche stabile Kopplung wird über ein entsprechend stabiles Verbindungselement verbunden mit entsprechend stabilen Protektoren im Ober- und Unterteil gewährleistet. Die Verbindungselemente sind nahezu exakt auf Position der gedachten verlängerten Drehachse des Fußgelenks angeordnet, und koppeln die Protektor-Leiste 5 im Oberteil 4 mit dem Knöchelprotektor 1 im Unterteil 7. Der Einfachheit halber sind im Ausführungsbeispiel keine weiteren Protektoren dargestellt, jedoch sind für die diesbezügliche weitere Ausgestaltung keine Grenzen gesetzt, insbesondere wenn sie über das Oberteil 4 zusätzlich verbaut sind. Bleibt es bei diesen in Längsrichtung schmal eingebauten Protektoren und ist das übrige Oberteilmaterial, wie z.B. Leder, aus einem biegsamen Material, kann das entkoppelte Oberteil 4 als Flachware zur Verstauung auf ein kleineres Packmaß zusammengerollt werden. Spätestens in 5A bis 5C wird klar, dass zur Aufnahme der Verbindungselemente das Oberteil 4 wie auch das Unterteil 7 der Einfachheit halber mit einer einfachen stationären lochartigen Aufnahme in der Wandung, nämlich konkret in der Protektor-Leiste 5 und im Knöchelprotektor 1 auf jeder Seite des Stiefels ausgestattet ist, die in diesem Fall nicht verstellbar sind, und die auch keine sonstigen zusätzlichen Beschläge aufweisen.
  • Die Kopplung im Detail wird in diesem Anwendungsbeispiel in 5A bis 5C dargestellt. Gemäß Anspruch 7 ist das Verbindungselement eine Art Scharniergelenk mit möglichst gleicher Drehausrichtung wie das Fußgelenk, und besteht im Prinzip aus einem Verbindungsbolzen 11 und zumindest einem dazu passenden Verschlussstück 3. Dieser Verbindungsbolzen 11 ist gemäß Anspruch 8 mit dem einen Ende mit der Wandung des Unterteils 7, und mit dem anderen Ende mit der Wandung des Oberteils 4, und zwar dort gemäß Anspruch 9 über Aufnahmen vorzugsweise im mit Protektoren, resp. Protektor-Leiste 5 bzw. Knöchelprotektor 1, verstärkten Bereich gekoppelt. Zur Verdeutlichung des Kopplungsaufbaus soll hier die mögliche Reihenfolge der Montage erklärt werden:
  • Zuerst ist der Verbindungsbolzen 11 vom Inneren des Unterteils 7 aus mit dem freien Ende durch ein möglichst mittiges Loch im Knöchelprotektor 1 bis zum Anschlag des runden Bolzenkopfes 9 hindurch zu stecken, nachdem vorher mögliche Polsterlagen der ggf. mehrschichtigen Wandung innen wie außen entfernt bzw. lokal herausgeschnitten wurden. Letzteres wie auch das Loch kann schon bei der Fertigung des Unterteils 7 berücksichtigt sein, oder nachträglich, z.B. auch handwerklich erfolgen. Nach der Montage in der Wandung verbliebene Öffnungen können mit entsprechendem Stiefelmaterial wieder verschlossen werden. Anschließend ist der Knöchelprotektor 1 von außerhalb des Unterteils 7 über das freie Ende des Verbindungsbolzens 11 mit einer Verschraubung 12 auf einem dafür vorgesehenen kurzen Gewindeabschnitt auf dem Verbindungsbolzen 11 gegen den Bolzenkopf 9 fest verschraubt bzw. verklemmt. Sodann ist das Verschlussstück 3 mit darin schon fest eingebundener Protektor-Leiste 5 auf das verbliebene freie Ende des Verbindungsbolzens 11 drehbar aufgesteckt, und über einen seitlich eingebauten klammerartigen Verschlussriegel 8 auf einer Ausnehmung am Ende des Verbindungsbolzens 11 arretiert. Auch hier sind vorher ggf. vorhandene zusätzliche Materiallagen des Oberteils 4 bis auf die Protektor-Leiste 5 zu entfernen, und die Leiste selbst mit einer lochartigen Aufnahme zu versehen. Der Verschlussriegel 8 wird bedarfsweise zum Öffnen der Arretierung bis auf einen Anschlag im Verschlussstück 3 händisch herausgezogen, und umgekehrt zum Verschließen hineingedrückt. Die Protektor-Leiste 5 ist über einen entsprechend kurzen Gewindezapfen mit einer Verschraubung 10 mit dem Verschlussstück 3 fest verschraubt bzw. verklemmt. Die Drehfunktion des Unterteils 7 zum Oberteil 4, bzw. umgekehrt, wird durch das aufgesteckte, jedoch auf dem Verbindungsbolzen 11 drehbar arretierte Verschlussstück 3 ermöglicht (siehe Drehpfeil in 5A). Und über die sehr einfache händische Bedienung des Verschlussriegels 8 auf beiden Seiten eines jeden Stiefels ist ein schnelle Kopplung oder Entkopplung der Stiefelteile jederzeit möglich. Und weil alles gesteckt und verschraubt ist, kann das komplette Verbindungselement unproblematisch bei Bedarf auch gegen ein Neues ausgewechselt werden.
  • Bezüglich der zuvor ausführlich beschriebenen beanspruchten Stiefelform werden nachfolgend nochmal die wesentlichen Vorteile gegenüber dem Stand der Technik abschließend zusammengefasst:
    • - Aufgrund der Trennung und nur überlappend drehbaren Verbindung von Ober- und Unterteil können mit nur einem erfinderischen Stiefelpaar grundsätzlich alle Vorteile eines hohen und halbhohen Stiefels genutzt werden, ohne die Nachteile des Standes der Technik in Kauf nehmen zu müssen, und dafür beide Stiefelformen separat erwerben zu müssen. Das betrifft insbesondere den Vorteil des immer gegebenen bequemen Trage- und Gehkomforts. Auch das An- und Ausziehen ist wie bei einem halbhohen Stiefel sehr einfach und bequem möglich.
    • - Das Oberteil (Schaftverlängerung) kann jederzeit schnell abgekoppelt, und das Unterteil (halbhoher Stiefel/Stiefelette) bedarfsweise auch unabhängig und eigenständig getragen werden.
    • - Der Stiefel bietet über das Oberteil bedarfsweise einen zusätzlichen Schutz jeder Schutzklasse, wie er nur von einem hohen konventionellen Stiefel bisher geleistet werden konnte.
    • - Schwere und leichte Stiefel nahezu für jede Zweckanwendung, auch modischer Art sind damit produzierbar. Auch eine modische Eleganz kann damit kreiert werden.
    • - Die natürliche Bewegung des Fußgelenks wird vom Stiefel nicht behindert, sondern über zwei seitlich eingebaute Scharniergelenke nahezu natürlich nachempfunden. In Verbindung mit Protektoren im Stiefel kann das Fußgelenk sogar zusätzlich gegen Einknicken und Torsion geschützt werden.
    • - Teure Maßstiefel sind rein sachlich nicht mehr erforderlich.
    • - Verschiedene Oberteile und Unterteile können untereinander ausgetauscht werden, wenn die Aufnahmen mit dem Scharniergelenk passend sind.
    • - Die Teile sind einfach und kostengünstig zu fertigen oder auf dem Markt schon entsprechend preiswert verfügbar, und müssen nur noch erfindungsgemäß kombiniert und verbaut werden.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Knöchelprotektor (mit Aufnahme)
    2
    Abdichtschürze
    3
    Verschlussstück
    4
    Oberteil
    5
    Protektor-Leiste (mit Aufnahme)
    6
    Abdichtlippe
    7
    Unterteil
    8
    Verschlussriegel
    9
    Bolzenkopf
    10
    Verschraubung am Verschlussstück
    11
    Verbindungsbolzen
    12
    Verschraubung am Bolzenkopf
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 000001921906 [0017]
    • DE 000001939525 [0017]
    • DE 202016006748 [0017]

Claims (10)

  1. Zweiteiliger hoher Stiefel als besondere Stiefelform für unterschiedlichste Einsatzzwecke, in erster Linie zum Schutz vor äußeren Einflüssen, z.B. bei Einsätzen im Motorradsport und bei sonstigen Wettkampf- und Freizeitsportarten, für militärische oder zivile Einsatzkräfte, und/oder für den Arbeits- und Unfallschutz, aber auch als sonstige Zweckbekleidungsform, und bei leichteren Ausführungen für die zivile und modische Bekleidung, der aus zwei voneinander trennbaren und auch wieder verbindbaren Teilen, nämlich einem bedarfsweise auch eigenständig nutzbaren halbhohen Stiefel, als sogenanntes Unterteil am gedachten Fuß, und einer darüber rohrartigen Verlängerung, als sogenanntes Oberteil zumindest am gedachten Unterschenkel, besteht, dadurch gekennzeichnet, dass dieser Stiefel die vorteilhaften Merkmale eines hohen und eines halbhohen Stiefels in sich vereint, indem die Teile bzgl. der Stiefelform voneinander getrennt bleiben, jedoch das Oberteil das Unterteil im wesentlichen überlappt, und zusätzlich, zumindest beidseitig außen, vorzugsweise im Bereich der gedachten verlängerten Drehachse des Fußgelenks jeweils mit einem mechanisches Verbindungselement mit Drehfunktion mit dem Unterteil drehbar gekoppelt ist.
  2. Stiefel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterteil für das Verbindungselement bestimmte Aufnahmen mit ggf. zusätzlichen Beschlägen, bzw. zumindest entsprechende Aufnahmestellen für die Kopplung aufweist.
  3. Stiefel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil zumindest den gedachte Unterschenkel in bedarfsweiser Länge und Ausführung gänzlich umhüllt, und im unteren Bereich der Wandung für das Verbindungselement bestimmte Aufnahmen mit ggf. zusätzlichen Beschlägen, bzw. zumindest entsprechende Aufnahmestellen für die Kopplung aufweist.
  4. Stiefel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil rohr-, stutzen-, schaft-, stulpen-, oder gamaschenartig ausgebildet ist.
  5. Stiefel nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass für höhere Schutzanforderungen das Oberteil mit zusätzlichen Schutzverstärkungen, auch Protektoren genannt, ausgerüstet ist.
  6. Stiefel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil in Längsrichtung mit schmalen Protektoren ausgerüstet ist, die das gedachte Bein korsettartig in Reihe umhüllen.
  7. Stiefel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement eine Art Scharniergelenk mit möglichst gleicher Drehausrichtung wie das Fußgelenk ist, und im Prinzip aus einem Verbindungsbolzen und zumindest einem dazu passenden Verschlussstück besteht.
  8. Stiefel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsbolzen mit dem einen Ende mit der Wandung des Unterteils, und mit dem anderen Ende mit der Wandung des Oberteils gekoppelt ist.
  9. Stiefel nach Anspruch 2 und 3, und 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Scharniergelenk das Ober- und Unterteil über Aufnahmen vorzugsweise im mit Protektoren verstärkten Bereich koppelt.
  10. Stiefel nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Scharniergelenk ein Druckkopf ist.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1921906A1 (de) 1969-04-29 1970-11-19 Helmut Neuhaeuser Lasthaken fuer Hebezeuge,Kraene u.dgl.
DE1939525A1 (de) 1969-08-02 1971-02-18 Otto Bethke Sonnenschutzdach fuer geschlossene Fahrzeuge
DE202016006748U1 (de) 2016-11-02 2016-12-02 Hans-Jakob Stern Zweigeteilter Damen - Stiefel

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