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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen eines laufenden Fördergurts einer Gurtförderanlage, mit der ein endlos umlaufender Fördergurt während des Betriebs von anhaftendem Fördergut gereinigt werden kann.
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Aus dem Stand der Technik wie etwa
DE 696 04 360 T2 ist eine derartige Reinigungsvorrichtung bekannt, bei der ein Wasserstrahl unter Druck auf die Gurtoberfläche gerichtet wird, die anschließend von einer Reinigungsbürste nachbearbeitet wird. Ein Nachteil bei dieser und ähnlichen Reinigungsvorrichtungen besteht darin, dass in der Regel mit einem konstanten Wasserdruck und -verbrauch gearbeitet wird, woraus zusätzlich ein hoher Energieverbrauch resultiert, wobei dies dennoch nicht immer zu einem optimalen Reinigungsergebnis führt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine bekannte Reinigungsvorrichtung für einen Fördergurt einer Gurtförderanlage dahingehend zu verbessern, dass die Reinigungseffizienz gesteigert werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zum Reinigen eines laufenden Fördergurts einer Gurtförderanlage gelöst, mit einer in einem Abstand von einer zu reinigenden Gurtoberfläche angeordneten Spritzeinrichtung mit mindestens einer Spritzöffnung zum Spritzen einer Reinigungsflüssigkeit auf die Gurtoberfläche; einer Flüssigkeitszuführeinrichtung zum Zuführen der Reinigungsflüssigkeit zu der Spritzeinrichtung; einer Gurtüberwachungseinrichtung zum Erfassen eines Verschmutzungszustands der zu reinigenden Gurtoberfläche; einer Regeleinrichtung, die zum Regeln eines Austrittsenergiestroms der Reinigungsflüssigkeit bei Austritt aus der mindestens einen Spritzöffnung eingerichtet ist; wobei die Regeleinrichtung mit der Gurtüberwachungseinrichtung signaltechnisch verbunden ist und bei Erfassen eines bei einem Sollwert liegenden Verschmutzungszustands auf eine Einstellung eines Nennwerts des Austrittsenergiestroms eingerichtet ist, bei Erfassen eines oberhalb des Sollwerts liegenden Verschmutzungszustands für eine Erhöhung des Austrittsenergiestroms eingerichtet ist, und bei Erfassen eines unterhalb des Sollwerts liegenden Verschmutzungszustands für eine Reduzierung des Austrittsenergiestroms eingerichtet ist. Der Sollwert kann einem sauberen Fördergurt oder einem in einem vorgegebenen Maß verschmutzten Fördergurt entsprechen.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Es kann vorgesehen sein, dass bei einer Abweichung des erfassten Verschmutzungszustands von einem Sollwert die Regeleinrichtung für eine vorab festgelegte Regelkennlinie eingerichtet ist, um in Abhängigkeit von dem Ausmaß der Abweichung eine angepasste Erhöhung oder Reduzierung des Austrittsenergiestroms zu veranlassen. Im einfachsten Fall könnte eine lineare Regelung verwendet werden, wobei der Austrittsenergiestrom linear mit bzw. proportional zu einer Abweichung des erfassten Verschmutzungszustands von einem Sollwert zu- oder abnimmt.
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Der Austrittsenergiestrom der Reinigungsflüssigkeit, der unmittelbar mit der Wirksamkeit des Reinigungsvorgangs in Zusammenhang steht, ergibt sich im Rahmen der Erfindung bevorzug als kinetischer Energiewert aus dem Volumenstrom der aus der Spritzeinrichtung gespritzten Reinigungsflüssigkeit und deren Druckabfall an der mindestens einen Spritzöffnung. Es liegt im Rahmen der Erfindung, die Reinigungsflüssigkeit bei einer Umgebungstemperatur im Bereich von bspw. 10 °C bis 20 °C, 5 °C bis 30 °C oder 0 °C bis 40 ° oder darüber einzusetzen.
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Weiterhin liegt es im Rahmen der Erfindung, die Reinigungsflüssigkeit zur Erzielung einer höheren Reinigungsintensität zu erhitzen, bspw. auf mindestens 60 °C, 70°, 80 °C, 90 °C, 100 °C oder mehr, wobei die aufgrund der höheren Temperatur um einen thermischen Anteil erhöhte Austrittsenergie bzw. der erhöhte Austrittsenergiestrom von der Regelungseinrichtung berücksichtigt werden kann. Der Austrittsenergiestrom umfasst in diesem Fall neben dem vorgenannten kinetischen Anteil aufgrund Volumenstrom und Druckdifferenz bzw. -abfall zusätzlich einen thermischen Anteil, der auf der Grundlage einer Austrittstemperatur und einer Bezugstemperatur, bspw. 20 °C, quantifizierbar ist. Alternativ kann trotz Temperaturerhöhung der Reinigungsflüssigkeit die Regeleinrichtung ausschließlich auf die Berücksichtigung von Volumenstrom und Druckabfall eingerichtet sein.
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Zur Regelung des Austrittsenergiestroms der Reinigungsflüssigkeit kann die Vorrichtung ausschließlich zur Regelung des Drucks der Reinigungsflüssigkeit vor Austritt aus der mindestens einen Spritzöffnung eingerichtet sein, wobei deren Querschnitt unverändert bleibt, oder bei Einstellung eines konstanten, vorgegebenen Drucks der Reinigungsflüssigkeit auf eine Regelung der wirksamen Querschnittsfläche der mindestens einen Spritzöffnung eingerichtet sein, was einer Regelung des Durchsatzes oder Volumenstroms entspricht. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass sowohl der Druck der Reinigungsflüssigkeit als auch der wirksame Querschnitt der mindestens einen Spritzöffnung über die Regeleinrichtung regelbar ist, um die Reinigungswirkung über einen größtmöglichen Bereich auftretender Verschmutzungen und Betriebsbedingungen zu optimieren. Zur Erfassung von Druck und Volumenstrom können eine Druckmesseinrichtung und/oder eine Volumenstrom-Messeinrichtung vorgesehen und mit der Regeleinrichtung signaltechnisch verbunden sein. Weiterhin kann eine Stelleinrichtung zum Einstellen des Querschnitts der mindestens einen Spritzöffnung vorgesehen sein.
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Ferner besteht die Möglichkeit, eine mittlere Austrittsrichtung der Reinigungsflüssigkeit aus der mindestens einen Spritzöffnung relativ zu der zu reinigenden Gurtoberfläche zu verändern, entweder im Wege einer festen Einstellung für einen längeren Zeitraum, oder mittels einer gesteuert richtungsverstellbaren Spritzeinrichtung. Beispielsweise könnte die Spritzeinrichtung um eine horizontale, quer zu einer Laufrichtung des Fördergurts angeordnete Schwenkachse steuerbar verstellbar sein.
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Es kann zweckmäßig sein, wenn die Regeleinrichtung zur Berücksichtigung eines vorbestimmten Toleranzbereichs des vorgegebenen Sollwerts des Verschmutzungszustands eingerichtet ist, der bspw. maximal +/- 5 % des Sollwerts, +/-10 % oder +/- 20 % betragen kann, innerhalb dessen noch kein Regelungseingriff erfolgt.
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Weiterhin kann es zweckmäßig sein, wenn die Regeleinrichtung zur Berücksichtigung eines zeitlichen Mittelwerts des von der Gurtüberwachungseinrichtung erfassten Verschmutzungszustands eingerichtet ist, wobei der Mittelwert über einen vorbestimmten Zeitraum gleitend ermittelbar sein kann, bspw. über einen Zeitraum im Bereich von 5 bis 10 Sekunden, 10 bis 30 Sekunden, 0,5 bis 1 Minute, 1 bis 10 Minuten oder mehr. Der Zeitraum kann einer Zeitdauer entsprechen, die der Fördergurt zum vollständigen Durchlaufen der Gurtförderanlage benötigt, oder einem Vielfachen davon. Dies bedeutet, dass ein momentaner Verschmutzungszustand, der außerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs liegt, nicht unmittelbar von der Regeleinrichtung berücksichtigt wird, sondern dass erst dann, wenn ein über einen vorgegebenen Zeitraum hinweg zeitlich gemittelter Verschmutzungszustand außerhalb des Toleranzbereichs liegt, die Regeleinrichtung einen Regeleingriff vornimmt.
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Der Druck der Reinigungsflüssigkeit beträgt typischerweise mehr als 10 bar und kann bis zu 50 bar, 100 bar, 200 bar, 300 bar oder mehr betragen, und stufenlos oder in vorgegebenen Stufen regelbar sein.
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Zur Regelung des Austrittsquerschnitts der mindestens einen Spritzöffnung kann eine Öffnung oder Düse vorgesehen sein, deren wirksamer oder effektiver Querschnitt in mehreren Stufen oder stufenlos einstellbar bzw. regelbar ist.
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Die Gurtüberwachungseinrichtung kann in Bezug auf eine Laufrichtung des Fördergurts stromauf oder stromab der Spritzeinrichtung angeordnet sein.
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Bei einer Anordnung stromauf der Spritzeinrichtung kann vorgesehen sein, dass die Regeleinrichtung nicht auf der Grundlage eines zeitlichen Mittelwerts des erfassten Verschmutzungszustands arbeitet, sondern eine erfasste Abweichung eines Verschmutzungszustands von einem Sollwert mit einer kurzen zeitlichen Verzögerung in einen entsprechenden Regeleingriff umsetzt, wobei die zeitliche Verzögerung dem zeitlichen Abstand zwischen Erfassung und Vorbeilauf der erfassten Stelle des Fördergurts an der Spritzeinrichtung entspricht. Auf diese Weise kann gewissermaßen sofort auf eine Verschmutzung reagiert werden, ohne erst einen zeitlichen Mittelwert zu bilden und einen Umlauf des Gurts durch die gesamte Gurtförderanlage abwarten zu müssen, bevor mittels der Spritzeinrichtung auf die Verschmutzung reagiert werden kann.
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Bei Anordnung einer Gurtüberwachungseinrichtung stromab der Spritzeinrichtung ist eine solche Vorgehensweise grundsätzlich auch möglich, jedoch in der Praxis schwierig umzusetzen, weil aufgrund der Größe von eingesetzten Gurtförderanlagen eine Nachverfolgung einer erfassten Verschmutzung auf dem Gurt durch die gesamte Anlage hindurch bis zur Spritzeinrichtung relativ ungenau wäre. Bei einer solchen Anordnung kann die oben beschriebene zeitliche Mittelwertbildung des Verschmutzungszustands und eine entsprechende Regelung der Spritzeinrichtung vorteilhaft sein.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass eine erste Gurtüberwachungseinrichtung in Bezug auf die Laufrichtung des Fördergurts stromauf der Spritzeinrichtung angeordnet ist, und eine zweite Gurtüberwachungseinrichtung in Bezug auf die Laufrichtung des Fördergurts stromab der Spritzeinrichtung angeordnet ist. Mit einer solchen ersten, stromauf oder oberhalb der Spritzeinrichtung angeordneten Gurtüberwachungseinrichtung kann der Verschmutzungszustand des Fördergurts unmittelbar vor der Reinigung erfasst werden, und mit einer zweiten, stromab oder unterhalb der Spritzeinrichtung angeordneten Gurtüberwachungseinrichtung kann der Verschmutzungszustand unmittelbar nach der Reinigung erfasst werden.
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Bei Vorhandensein von zwei Gurtüberwachungseinrichtungen kann die Regeleinrichtung mit beiden Gurtüberwachungseinrichtungen signaltechnisch verbunden sein und bei Erfassen durch die erste Gurtüberwachungseinrichtung eines oberhalb eines ersten Sollwerts liegenden Verschmutzungszustands und/oder bei Erfassen durch die zweite Gurtüberwachungseinrichtung eines oberhalb eines zweiten Sollwerts liegenden Verschmutzungszustands für eine Erhöhung des Austrittsenergiestroms eingerichtet sein, und bei Erfassen durch die erste Gurtüberwachungseinrichtung eines unterhalb des ersten Sollwerts liegenden Verschmutzungszustands und/oder bei Erfassen durch die zweite Gurtüberwachungseinrichtung eines unterhalb eines zweiten Sollwerts liegenden Verschmutzungszustands für eine Reduzierung des Austrittsenergiestroms eingerichtet sein. Auch in einem solchen Fall sind selbstverständlich Toleranzbereiche für die Sollwerte sinnvoll, wie vorstehend beschrieben.
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Die Flüssigkeitszuführeinrichtung kann eine mit einem regelbaren Antrieb versehene Flüssigkeitspumpe sein. Der Antrieb kann durch einen frequenzgeregelten Elektromotor gebildet sein. Die Flüssigkeitspumpe kann eine Verdrängerpumpe, bspw. Kolbenpumpe, oder eine Strömungspumpe sein.
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Die Spritzeinrichtung kann einen Spritzbalken mit mehreren Spritzdüsen aufweisen, der beidseitig mit einer mit der Flüssigkeitszuführeinrichtung verbundenen Druckleitung verbunden ist. Die Spritzöffnungen sind in einem geringen Abstand von der zu reinigenden Gurtoberfläche angeordnet, bspw. in einem Abstand von bis zu 1 cm, 2 cm, 5 cm, 10 cm oder 20 cm, wobei im Falle eines Fördergurts mit gekrümmter oder gemuldeter oder anderweitig nicht ebener Querschnittsform die Spritzeinrichtung an die Querschnittsform des Fördergurts angepasst ist, so dass sämtliche Spritzöffnungen oder Spritzdüsen einen im Wesentlichen gleichen Abstand von der zu reinigenden Gurtoberfläche aufweisen.
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Die Gurtüberwachungseinrichtung oder, sofern vorhanden, die erste und/oder die zweite Gurtüberwachungseinrichtung kann bzw. können eine Kamera oder einen optischen Sensor zum Erfassen der zu reinigenden Gurtoberfläche und des Verschmutzungszustands umfassen. Es können eine Dicke, ein Farbwert, Absorptions- und/oder Reflektionseigenschaften einer auf dem Gurt anhaftenden Verschmutzungsschicht erfasst und mit Referenzwerten verglichen werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, durch Auswertung eines Farbspektrums des Fördergurts und Vergleich mit Referenzwerten auf Verschmutzungen des Fördergurts zu schließen. Die Kamera kann eingerichtet sein, bestimmte Farben oder Farbbereiche zu erfassen, bei Bestrahlung des Fördergurts entweder mit weißem oder mit farbigem Licht, und durch Vergleich mit Referenzwerten einen Verschmutzungszustand zu bestimmen.
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Weiterhin besteht die Möglichkeit, einen Abprallwinkel eines von einer Spritzöffnung erzeugten Strahls von Reinigungsflüssigkeit von dem Fördergurt zu ermitteln, wobei aus dem Abprallwinkel auf den Verschmutzungszustand der Gurtoberfläche geschlossen werden kann.
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Die Gurtüberwachungseinrichtung kann einen UV-Laser zum Anstrahlen der zu reinigenden Gurtoberfläche umfassen, wobei eine Kamera sichtbares oder unsichtbares reflektiertes oder Fluoreszenzlicht erfassen kann. Anstelle einer Kamera kann ein Lichtdetektor eingesetzt werden. Mittels eines vorgeschalteten Filters kann verhindert werden, dass der Detektor oder die Kamera andere Lichtquellen außer dem reflektierten oder Fluoreszenzlicht aufnehmen kann. Durch Vergleiche mit Referenzwerten können unterschiedliche Verschmutzungszustände dem erfassten reflektierten oder Fluoreszenzlicht zugeordnet werden.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Gurtüberwachungseinrichtung eine Gurtgewichtsmesseinrichtung umfasst, um ein längenspezifisches Gewicht des Fördergurts vor und/oder nach der Spritzeinrichtung zu ermitteln und mit einem Referenzwert abzugleichen. Daraus kann auf einen Verschmutzungsgrad vor und/oder nach der Reinigung geschlossen werden.
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Weiterhin liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die Gurtüberwachungseinrichtung oder, sofern vorhanden, die erste und/oder die zweite Gurtüberwachungseinrichtung eine Gurtdickenmesseinrichtung umfasst. Aus der erfassten Gurtdicke vor und/oder nach der Spritzeinrichtung, bei Bedarf mit Vergleich mit einem Referenzwert, kann auf den jeweiligen Verschmutzungszustand und auch auf die Wirksamkeit des Reinigungsvorgangs geschlossen werden.
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Die Regeleinrichtung kann in allen Fällen eingerichtet sein, um statistische Streuungen der erfassten Werte zu erfassen, da nicht nur Absolutwerte, sondern auch deren Streuung eine Aussagefähigkeit in Bezug auf den Verschmutzungszustand der Gurtoberfläche besitzen. Insbesondere ist davon auszugehen, dass bei einem sauberen Fördergurt ein erfasstes Farbspektrum, eine Gurtdicke oder ein Gurtgewicht weniger streut als bei einem verunreinigten Fördergurt.
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Es kann vorgesehen sein, dass in Längsrichtung des Fördergurts gesehen stromab der Spritzeinrichtung eine Abstreifeinrichtung zum Abstreifen von Reinigungsflüssigkeit von der zu reinigenden Gurtoberfläche angeordnet ist, die einen mechanischen Abstreifer, einen Druckluftabstreifer und/oder eine stillstehende oder rotierende Abstreifbürste umfassen kann.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Spritzeinrichtung und, sofern vorhanden die Abstreifeinrichtung in einer Umhausung angeordnet ist (sind), die eine Gurteintrittsöffnung und eine Gurtaustrittsöffnung aufweist.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass unter der Spritzeinrichtung eine Auffangeinrichtung zum Auffangen von verbrauchter Reinigungsflüssigkeit angeordnet ist. Die Auffangeinrichtung kann eine Verschmutzungserfassungseinrichtung zum Erfassen eines Verschmutzungsgrads der verbrauchten Reinigungsflüssigkeit umfassen, bspw. mittels eines insbesondere optischen Partikelzählers, des Trübheitsgrads, der Dichte oder durch Auswertung eines Filtrats.
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Die Auffangeinrichtung kann über eine Filtereinrichtung mit der Flüssigkeitszuführungseinrichtung verbunden sein, so dass eine im Wesentlichen geschlossene Rückführung gebildet ist. Die Filtereinrichtung kann eine Vorfiltereinrichtung zum Abscheiden eines ersten, relativ groben Anteils an Schmutzstoffen umfassen. Da es sich bei den von der Gurtoberfläche abgetrennten Schmutzstoffen in der Regel um Fördergutreste handelt, können diese nach der Abscheidung in geeigneter Weise getrocknet oder gereinigt und in den Förderprozess der Gurtförderanlage zurückgeführt werden.
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Beschrieben wird ferner ein Verfahren zur Reinigung eines laufenden Fördergurts einer Gurtförderanlage, insbesondere unter Verwendung einer Vorrichtung gemäß der Erfindung, mit den Schritten:
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Spritzen einer Reinigungsflüssigkeit aus mindestens einer Spritzöffnung auf eine zu reinigende Gurtoberfläche, Erfassen eines Verschmutzungszustands der zu reinigenden Gurtoberfläche, und Regeln eines Austrittsenergiestroms der Reinigungsflüssigkeit beim Austreten aus der mindestens einen Spritzöffnung, indem bei Erfassen eines bei einem Sollwert liegenden Verschmutzungszustands ein Nennwert des Austrittsenergiestroms eingestellt wird, bei Erfassen eines oberhalb des Sollwerts liegenden Verschmutzungszustands der Austrittsenergiestrom erhöht wird, und bei Erfassen eines unterhalb des Sollwerts liegenden Verschmutzungszustands der Austrittsenergiestrom reduziert wird.
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Es kann vorgesehen sein, dass zum Regeln des Austrittsenergiestroms der Druck der Reinigungsflüssigkeit vor der mindestens einen Spritzöffnung und/oder ein wirksamer oder effektiver Querschnitt der mindestens einen Spritzöffnung verändert wird.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Verschmutzungszustand in Bezug auf eine Laufrichtung des Gurts stromauf und/oder stromab der mindestens einen Spritzöffnung erfasst wird.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, wobei auf eine Zeichnung Bezug genommen ist, in der
- 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Reinigen eines Fördergurts gemäß der Erfindung zeigt.
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1 zeigt einen kurzen Abschnitt eines Fördergurts 2 einer nicht im Einzelnen dargestellten Gutförderanlage, der in einer Laufrichtung 4 an und insbesondere über einer erfindungsgemäßen Vorrichtung vorbeiläuft, die zum Reinigen einer zu reinigenden Gurtoberfläche 2a dient, bei der es sich hier und in der Regel um eine Unterseite eines Untertrums des Fördergurts 2 handelt, die nach Umlenkung an Antriebs- und/oder Umlenkrollen eine Oberseite eines Obertrums bildet, auf der Schüttgut gefördert wird, welches an dem Fördergurt anhaften kann und daher aufgrund seiner Abrasionswirkung zweckmäßigerweise zu entfernen ist.
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Innerhalb einer weitgehend geschlossenen Umhausung 6, in die der Fördergurt durch eine Eintrittsöffnung 6a eintritt und aus der er durch eine Austrittsöffnung 6b austritt, ist eine Spritzeinrichtung 8 in einem bestimmten Abstand unterhalb der zu reinigenden Gurtoberfläche 2a angeordnet. Die Spritzeinrichtung 8 umfasst eine Reihe von senkrecht zur Darstellungsebene der 1 hintereinander angeordneten Spritzöffnungen oder -düsen, die an einem Spritzbalken 8a angeordnet sind, der beiderseits mit einer Druckleitung 10 verbunden ist. Die Druckleitung 10 dient der Zuführung von unter Druck stehender Reinigungsflüssigkeit von einem Auslass 12a einer Pumpe 12, die von einem regelbaren Antrieb in Form eines frequenzgesteuerten Elektromotors 14 antreibbar ist.
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In Laufrichtung 4 des Fördergurts 2 gesehen stromab der Spritzeinrichtung 8 ist eine Abstreifeinrichtung 16 angeordnet, die verbleibende Reinigungsflüssigkeit von dem Fördergurt 2 bzw. dessen zu reinigender Gurtoberfläche 2a abstreift. Die Abstreifeinrichtung 16 kann einen mechanischen Abstreifer umfassen.
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Die Umhausung 6 ist unterhalb der Ein- und Austrittsöffnungen 6a, 6b und der Spritzeinrichtung 8 als eine trichterartig zusammenlaufende Auffangeinrichtung 7 ausgebildet und mündet in eine Ablaufleitung 18, die zu einer Vorfiltereinrichtung 22 führt. Die Vorfiltereinrichtung 22 transportiert grobe Anteile der von dem Fördergurt 2 abgeschiedenen Verschmutzungen in einen Sammelbehälter 24 für Fördergut und leitet weniger stark verschmutzte Reinigungsflüssigkeit in ein Absetzbecken 26. Eine Filtereinheit 28 ist dem Absetzbecken 26 nachgeschaltet, und eine von der Filtereinheit 28 abgehende Rücklaufleitung 30 ist mit einem Einlass 12b der Pumpe 12 verbunden. Eine Zuführleitung 32 ist ebenfalls mit dem Einlass 12b verbunden und dient der Zuführung frischer bzw. dem Ersatz nicht zurückgeführter Reinigungsflüssigkeit.
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Eine erste Gurtüberwachungseinrichtung in Form einer Kamera 40 ist in Bezug auf die Laufrichtung 4 des Fördergurts 2 stromauf oder oberhalb der Spritzeinrichtung 8 angeordnet, insbesondere außerhalb der Umhausung 6, um einen Verschmutzungszustand der zu reinigenden Gurtoberfläche 2a stromauf der Spritzeinrichtung 8 zu erfassen, und ist über eine Signalleitung 42 mit einer Regeleinrichtung 44 der Vorrichtung verbunden.
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Eine zweite Gurtüberwachungseinrichtung in Form einer Kamera 46 ist in Bezug auf die Laufrichtung 4 des Fördergurts 2 stromab oder unterhalb der Spritzeinrichtung 8 angeordnet, um einen Verschmutzungszustand der zu reinigenden Gurtoberfläche 2a stromab der Spritzeinrichtung 8 zu erfassen, und ist über eine Signalleitung 48 mit der Regeleinrichtung 44 verbunden.
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In der Umhausung 6 oder im Bereich der Ablaufleitung 18 befindet sich ein Verschmutzungssensor 50 zum Erfassen eines Verschmutzungsgrads der ablaufenden, verbrauchten Reinigungsflüssigkeit, der über eine Signalleitung 52 mit der Regeleinrichtung 44 verbunden ist.
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Im Betrieb der Gurtförderanlage läuft der Fördergurt 2 mit der zu reinigenden Gurtoberfläche 2a an den Gurtüberwachungseinrichtungen 40, 46 vorbei, mit denen ein Verschmutzungszustand der Gurtoberfläche erfasst wird. Die Regeleinrichtung 44 vergleicht den erfassten Verschmutzungszustand stromauf und/oder stromab der Spritzeinheit 8 mit einem ersten und/oder zweiten Sollwert und regelt einen Austrittsenergiestrom der von der Spritzeinheit 8 ausgestoßenen Reinigungsflüssigkeit entsprechend einer vorgegebenen Regelkennlinie. In einer bevorzugten, einfachen Variante wird lediglich die dem Elektromotor 14 zugeführte elektrische Leistung und damit der von der Pumpe 12 erzeugte Druck der Reinigungsflüssigkeit vor der Spritzeinheit 8 geregelt, wobei ein wirksamer bzw. effektiver Querschnitt der Spritzöffnungen der Spritzeinheit 8 nicht verändert wird. In diesem Fall ändert sich bei einer Veränderung des Drucks gleichzeitig der Volumenstrom bzw. Durchsatz an Reinigungsflüssigkeit. Alternativ kann der wirksame Querschnitt der Spritzöffnung(en) verändert werden, wobei der Druck entweder konstant gehalten oder ebenfalls verändert werden kann. In einem solchen Fall ist ein nicht dargestellter Druckmesser und/oder ein Mittel zum Erfassen des Volumenstroms der Reinigungsflüssigkeit an der Spritzeinheit 8, in der Druckleitung 10 oder im Bereich des Auslasses 12a der Pumpe 10 angeordnet und signaltechnisch mit der Regeleinrichtung 44 verbunden.
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Mit einer nicht dargestellten Beheizungseinrichtung besteht die Möglichkeit, die Reinigungsflüssigkeit vor Austritt aus der Spritzeinrichtung 8 auf eine gewünschte Beheizungstemperatur zu erwärmen, um die Reinigungswirkung zu verbessern.
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Es kann zweckmäßig sein, wenn die Regeleinrichtung 44 zur Berücksichtigung eines relativ kurzen Zeitraums, über den ein zeitlicher Mittelwert des von der ersten Gurtüberwachungseinrichtung 40 erfassten Verschmutzungszustands bestimmt wird, eingerichtet ist, der bspw. im Bereich der Laufdauer eines Gurtabschnitts von der ersten Gurtüberwachungseinrichtung bis zu der Spritzeinrichtung liegt, damit auf eine eintreffende Verschmutzung, die über oder unter einem Sollwert liegt, sofort durch Erhöhung oder Reduzierung der Reinigungsintensität in Form des Austrittsenergiestroms der Reinigungsflüssigkeit reagiert werden kann, ohne einen vollständigen Umlauf des Gurts durch die Gurtförderanlage abwerten zu müssen. Umgekehrt kann es zweckmäßig sein, wenn die Regeleinrichtung 44 zur Berücksichtigung eines relativ langen Zeitraums, über den ein zeitlicher Mittelwert des von der zweiten Gurtüberwachungseinrichtung 46 erfassten Verschmutzungszustands bestimmt wird, eingerichtet ist, da ein Gurtabschnitt mit einem dort erfassten Verschmutzungszustand erst nach längerer Zeit, wenn der Gurt einmal vollständig durch die Gurtförderanlage gelaufen ist, erneut bei der Spritzeinheit ankommt. Der Zeitraum, über den dieser Mittelwert gleitend erfasst werden kann, sollte daher im Bereich der Umlaufdauer des Fördergurts durch die Gurtförderanlage, d.h. im Bereich des Zeitraums, den der Gurt für einen vollständigen Durchlauf benötigt, liegen.
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Der Verschmutzungssensor kann genutzt werden, um die Abscheidewirkung der Vorfiltereinrichtung 22 zu steuern, wobei im Falle einer durch den Verschmutzungssensor 50 festgestellten relativ geringen Verschmutzung die Vorfiltereinrichtung 22 langsamer oder weniger intensiv betrieben werden kann, und bei einer relativ starken Verschmutzung schneller oder intensiver betrieben werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Fördergurt
- 2a
- Gurtoberfläche
- 4
- Laufrichtung
- 6
- Umhausung
- 6a
- Eintrittsöffnung
- 6b
- Austrittsöffnung
- 8
- Spritzeinrichtung
- 8a
- Spritzbalken
- 10
- Druckleitung
- 12
- Pumpe (Flüssigkeitszuführeinrichtung)
- 12a
- Auslass
- 12b
- Einlass
- 14
- Antrieb (Elektromotor)
- 16
- Abstreifeinrichtung
- 18
- Ablaufleitung
- 22
- Vorfiltereinrichtung
- 24
- Sammelbehälter
- 26
- Absetzbecken
- 28
- Filtereinheit
- 30
- Rücklaufleitung
- 32
- Zuführleitung
- 40
- erste Gurtüberwachungseinrichtung (Kamera)
- 42
- Signalleitung
- 44
- Regeleinrichtung
- 46
- zweite Gurtüberwachungseinrichtung (Kamera)
- 48
- Signalleitung
- 50
- Verschmutzungssensor (Verschmutzungserfassungseinrichtung)
- 52
- Signalleitung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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