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Die Erfindung betrifft eine schwimmfähige Plattform, insbesondere für den Start und die Landung von Flugkörpern, wie Raketen, Raketenstufen, Satelliten und Senkrechtstartern.
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Bekannt sind schwimmfahige Plattformen, die geschleppt oder auf See verankert als Start- und/oder Landeplatz für Flugzeuge dienen.
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Die
DE 658 798 A beschreibt eine Plattform, die mehrere elastische nachgiebige Lagen längs und quer laufender Planken aus Holz, Kork oder ahnlichen, den statischen Auftrieb sichernden Baustoffen aufweist, die zwischen diesen Lagen in der neutralen Faser der Gesamtplattform eine biegsame Platte aus Stahl besitzt, die über eine ununterbrochene durchlaufende Ober- und Unterfläche verfügt und die mit einer zur Erzielung einer mattenartigen Nachgiebigkeit entsprechend geringen Bauhöhe gebaut ist.
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Ein Ausgleich der Wellenbewegung auf offener See ist damit nicht erreichbar, so dass diese Plattform nur örtlich und zeitlich begrenzt einsetzbar ist.
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Die schwimmfähige Station u. a. zur Landung von Flugzeugen nach
DE 1 286 931 A besteht aus einer Tragsäule mit einem Lastaufnahmeteil und einem Auftrieb liefernden Verdrängungskörper sowie einem Stabilisierungsgewicht, wobei der den Auftrieb liefernde Verdrängungskörper aus einem oder mehreren zu einem Verbund zusammengeschlossenen und von der Tragsäule getrennten Schwimmerteil besteht und die Tragsäule über ein Kardangelenk allseitig beweglich am Schwimmerteil aufgehangen ist. Die in die Tiefe des Wassers reichende Tragsäule begrenzt den Einsatz dieser Plattform.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Landeoption sicherer zu machen und die Manöverierbarkeit einer derartigen Plattform zu erhöhen.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei einer schwimmfähige Plattform bestehend aus einem Schwimmköper, einem Zwischenkörper und einem Lastaufnahmekörper, die durch eine kardanische Lagerung mit zwei sich schneidenden zueinander rechtwinkligen Kippachsen miteinander gekoppelt sind, so dass der Lastaufnahmekörper frei beweglich ist und eine im Wesentlichen waagerechte Position beibehält und wobei der Lastaufnahmekörper wasserseitig und zentrisch uber ein Stabilisierungsgewicht verfügt, wird erfindungsgemaß vorgeschlagen, dass mindestens der Lastaufnahmekörper senkrecht hohenverstellbar und/oder das Stabilisierungsgewicht senkrecht absenkbar angeordnet sind. Vorzugsweise sind beide Verstellmöglichkeiten vorgesehen.
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Die Vorteile dieser Ausgestaltung bestehen darin, dass die Plattform auch in flacheren Gewässern einsetzbar ist und eine optimale Positionierung der Plattform in der Höhe realisierbar ist bei Gewährleistung der notwendigen Lagestabilitat auch bei höherem Wellengang infolge eines tiefliegenden Schwerpunktes der Plattform.
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Für die Höhenverstellung des Lastaufnahmekörpers sieht die Erfindung zwei Ausführungen vor.
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Bei einer ersten Ausführung besteht der Lastaufnahmekörper aus zwei übereinander angeordneten Lastaufnahmeplattformen, die zueinander höhenverstellbar angeordnet sind. Dabei ist die untere Lastaufnahmeplattform bevorzugt in der Ebene des Schwimmköpers und des Zwischenkörpers angeordnet.
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Bei der zweiten Ausführung wird die Höhenverstellung gegenüber dem Zwischenkörper durch hydraulisch betriebene Teleskoprohre realisiert, die auf dem Zwischenkörper angeordnet sind, wobei jeweils mindestens zwei Teleskoprohre miteinander verbunden sind, die Verbindungen gegenüberliegend angeordnet sind und die Verbindungen die Lagerböcke für die Kippachse des Lastaufnahmekörpers aus der kardanischen Lagerung tragen.
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Auch der Lastaufnahmekorper bzw. die untere Lastaufnahmeplattform des Lastaufnahmekörpers sind mit dem Stabilisierungsgewicht bevorzugt durch eine teleskopisch ausfahrbare Verbindung gekoppelt. Dabei sieht eine bevorzugte Ausführung vor, dass mindestens ein freibleibender Endbereich der teleskopischen Verbindung des Lastaufnahmekörpers bzw. der unteren Lastaufnahmeplattform des Lastaufnahmekörpers jeweils mit dem Stabilisierungsgewicht über sich nach außen erstreckende Dämpfungsflächen und/oder einen Antrieb verfügen. Die Dämpfungsflächen wirken Bewegungen nach oben bzw. nach unten entgegen. Mittels des Antriebs können ausgleichende Bewegungen gesteuert werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die kardanische Lagerung oder mindestens eine Kippachse der kardanischen Lagerung sperrbar ist. Dies soll insbesondere bei der Landephase genutzt werden, um Eigenschwingungen durch die Stoßbelastung bei der Landung zu verhindern.
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Um eine möglichst große Start- und Landefläche zu erhalten, sieht eine vorteilhafte Ausgestaltung vor, dass die flächenmäßige Ausdehnung des Lastaufnahmekörpers oder der oberen Lastaufnahmeplattform in der Waagerechten größer ist als die des Schwimmkörpers. Das ist bei der oben beschriebenen Höhenverstellbarkeit möglich.
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Ferner können dann auch unterhalb des Lastaufnahmekörpers bzw. im Lastaufnahmekörper bzw. unterhalb der oberen Lastaufnahmeplattform oder in der oberen Lastaufnahmeplattform Räumlichkeiten für das Bedienpersonal und notwendige Technikräume vorgesehen sein.
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In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass auf dem Lastaufnahmekörper bzw. der oberen Lastaufnahmeplattform mindestens ein Mast angeordnet ist, der über eine rechnergesteuerte Greifeinrichtung verfügt. Die Greifeinrichtung wird in Abhängigkeit von der errechneten Landeposition des Flugkörpers gesteuert, um den Flugkörper einzufangen und/oder zu fixieren.
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Des Weiteren sollten der Mast und die Greifeinrichtung so dimensioniert sein, dass sie den Flugkorper auf dem Lastaufnahmekörper umsetzen können.
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Für auf den landenden Flugkörper ausgerichtete Fahrmanöver ist mindestens ein Antrieb angeordnet, dessen Steuerung in Abhängigkeit von der Flugbahn eines landenden Flugkörpers vornehmbar ist.
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Die Erfindung soll anhand der Zeichnungen erläutert werden. Es zeigen:
- 1 den prinzipiellen Aufbau der Plattform mit einem Lastaufnahmekörper,
- 2 mit einem Lastaufnahmekörper aus zwei Lastaufnahmeplattformen und
- 3 eine Mastanordnung auf dem Lastaufnahmekörper.
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1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung die Plattform zum Landen und/oder Starten von Flugkörpern.
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Die Plattform weist zwei Ebenen auf. In der ersten oder unteren Ebene sind der Schwimmkörper 3 und der Zwischenkörper 2 angeordnet, verbunden durch Kippgelenke, die um die Kippachse 6 drehen. Die Zweite, die obere Ebene nimmt der Lastaufnahmekörper 1 ein. Der Lastaufnahmekörper 1 dient als Lande- und/oder Startplatz. Er ist größenmäßig so ausgelegt, dass er den Schwimmkörper 3 und den darin angeordneten Zwischenkörper 2 überragt. So wird die notwendige Größe für die Lande- und/oder Startfläche zur Verfügung gestellt. Fernen befinden sich in und/oder unter dem Lastaufnahmekörper 1 Räumlichkeit für Technik und Personal. Diese Räumlichkeiten können auch unten an dem Lastaufnahmekörper 1 aufgehangen sein mit Durchgängen auf die Oberseite des Lastaufnahmekörpers 1.
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Der Vorteil dieser Anordnung besteht u. a. auch darin, dass die Räumlichkeiten nicht der Wellenbewegung ausgesetzt sind, denn durch die kardanische Anordnung und das Stabilisierungsgewicht nimmt der Lastaufnahmekörper 1 eine Ruhelage ein.
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Die Größe des Lastaufnahmekörpers 1 ist realisierbar dadurch, dass die Kippachse 5 zwischen dem Lastaufnahmekorper 1 und dem Zwischenkörper 2 aus der ersten in die zweite Ebene höhenverlagert ist und dabei auch noch in unterschiedliche Abstände zur ersten Ebene verfahrbar ist.
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Dazu dienen Teleskoprohre 7, wobei jeweils zwei Rohre miteinander verbunden sind, diese Verbindungen 8 gegenüberliegend angeordnet sind und Träger für die Lagerböcke 9 der Kippachse 5 sind. Dargestellt in einem Ausschnitt des Lastaufnahmekörpers 1 ist hier nur eine Verbindung 8 mit Lagerbock 9.
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In der 1 sind der Schwimmkörper 3, der Zwischenkörper 2 und der Lastaufnahmekörper 1 von quadratischer Form. Es sind aber auch andere Formen möglich, wie z. B. kreisförmig oder anderweitig. Quadratisch und kreisförmig haben den Vorteil, dass die zentrische Anordnung des Stabilisierungsgewichtes 4 vergleichsweise einfach realisierbar ist. Eine rechteckige Anordnung fördert die Manöverierbarkeit.
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Das Stabilisierungsgewicht 4 dient dazu, den Schwerpunkt der Plattform möglichst tief, d. h. im Wasser 14 zu halten, so dass das Rollen, Stampfen und die Krangungen des Lastaufnahmekörpers 1 infolge der Bewegung des Wassers 14 vermieden werden.
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Das Stabilisierungsgewicht 4 ist über eine teleskopisch ausfahrbaren Verbindung 10 mit dem Lastaufnahmekörper 1 unter Durchdringung des Zwischenkorpers 2 verbunden und ist so an Wassertiefen und die Intensität der Wellenbewegung anpassbar.
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Ferner verfugt die gezeigte teleskopisch ausfahrbare Verbindung über Dämpfungsflachen 11, die etwaigen Bewegungen des Lastaufnahmekorpers 1 entgegenwirken.
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Wenn die Lagerung des Stabilisierungsgewichtes 4 nicht am Lastaufnahmekörper 1 vorgenommen wird, bietet die Lagerung des Lastaufnahmekörpers 1 nur auf der Kippachse 5 keine Lagestabilitat, selbst wenn, wie vorgesehen, die Kippachse 5 und 6 sperrbar sein sollen. Insofern bedarf es dann noch weiterer Abstützungen zwischen dem Zwischenkörper 2 und dem Lastaufnahmekörper 1 und/oder dem Lastaufnahmekörper 1 und dem Schwimmkörper 3, wobei diese Abstützungen auf die jeweilige Bewegung des Zwischenkörpers 2 bzw. des Schwimmkörpers 3 reagieren und ihre Länge dieser Bewegung anpassen, so dass die waagerechte Lage des Lastaufnahmekörpers 1 nicht negativ beeinflusst wird.
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2 zeigt eine weitere Ausführung, bei der der Lastaufnahmekörper 1 senkrecht höhenverstellbar und das Stabilisierungsgewicht 4 senkrecht absenkbar angeordnet sind, wobei der Lastaufnahmekörper 1 aus zwei übereinander angeordneten Lastaufnahmeplattformen 1', 1" besteht, die zueinander höhenverstellbar angeordnet sind. Zur Verstellung dienen die Teleskoprohre 7.
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Dabei ist die untere Lastaufnahmeplattform 1' in der Ebene des Schwimmköpers 3 und des Zwischenkörpers 2 angeordnet.
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Das Stabilisierungsgewicht 4 ist hier teleskopartig mit der der unteren Lastaufnahmeplattform 1' verbunden.
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3 zeigt eine Mast- und Greifanordnung mit einem Mast 12 auf dem Lastaufnahmekörper 1 und einer Greifeinrichtung 13 am Mast 12.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lastaufnahmekörper
- 1'
- untere Lastaufnahmeplattform
- 1"
- obere Lastaufnahmeplattform
- 2
- Zwischenkörper
- 3
- Schwimmkörper
- 4
- Stabilisierungsgewicht
- 5
- Kippachse Lastaufnahmekörper / Zwischenkörper
- 6
- Kippachse Zwischenkörper / Schwimmkörper
- 7
- Teleskoprohre
- 8
- Verbindungen der Teleskoprohre
- 9
- Lagerböcke für Kippachse 5
- 10
- Teleskopisch ausfahrbare Verbindung
- l1
- Dämpfungsfläche
- 12
- Mast
- 13
- Greifeinrichtung
- 14
- Wasser
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 658798 A [0003]
- DE 1286931 A [0005]