-
Die Neuerung betrifft ein Beschlagteil für ein Fenster, eine Tür oder dergleichen, mit einem Zwischengetriebe zur Kopplung eines Bedienelements mit einer Verschlusseinrichtung, wobei das Zwischengetriebe aufweist
- - ein erstes auf einer ersten Drehachse angeordnetes, drehbares erstes Zahnrad mit einem ersten Kopplungselement zur Kopplung an das Bedienelement,
- - ein zweites auf einer zweiten Drehachse angeordnetes, drehbares zweites Zahnrad mit einem zweiten Kopplungselement zur Kopplung an die Verschlusseinrichtung, wobei die Zahnräder auf einer Ebene angeordnet sind,
- - ein drehbewegliches Ringelement zur Kopplung des ersten und des zweiten Zahnrades aneinander, welches an den Zahnrädern jeweils an Kopplungsbereichen an Radumfangsaußenflächen angeordnet ist und beide Zahnräder umschließt, und
- - zumindest zwei Gehäuseteile zur Aufnahme der Zahnräder und des Ringelements.
-
Solche Beschlagteile mit einem Zwischengetriebe werden insbesondere bei setzholzfreien Stulp-Türen oder-Fenstern eingesetzt, wenn sich zwei Flügel direkt überlappen. In dem ersten Flügel mit oder ohne einem oder mehrerer am Flügel angeordneter Stulp-Zusatzprofile ist das neuerungsgemäße Beschlagteil angeordnet. Um das Bedienelement zur Rauminnenseite hin mittig zu den beiden überlappenden Flügeln anordnen zu können, ist das Zwischengetriebe erforderlich, da ein Versatz zu der in der flügelseitigen Beschlagnut angeordneten Verschlusseinrichtung vorliegt.
-
Ein solches Beschlagteil mit einem Zwischengetriebe ist aus der
EP 1 178 173 A1 bekannt. In einem Gehäuse ist ein Antriebszahnrad und versetzt dazu ein Abtriebszahnrad auf einer Ebene gelagert, welche von einem Ringelement umgeben sind. Beide Zahnräder sind über das Ringelement bewegungsgekoppelt. Die Zahnräder weisen Aufnahmen für Vierkant-Koppelelemente auf. Sowohl das Gehäuse als auch der Gehäusedeckel sind in dem durch das Ringelement überspannten Bereich eben gestaltet. Ein Teil des Gehäuses wird von einer kastenförmigen Abdeckkappe umschlossen.
-
Ein ähnliches Beschlagteil ist aus der
WO 2001 025 576 A1 bekannt. Als Übertragungseinrichtung dient hierbei eine Endloskette auf den umlaufenden Außenverzahnungen der beiden Zahnräder. Um auch kleine Achsabstände zwischen den beiden parallel verlaufenden Drehachsen der Zahnräder realisieren zu können, sind die Verzahnungen gegeneinander versetzt angeordnet, so dass sie sich überlappen können.
-
Es liegt die Aufgabe zugrunde, ein möglichst stabiles und kompaktes Beschlagteil mit einem Zwischengetriebe für die Kopplung eines Bedienelements mit einer Verschlusseinrichtung bei kleinem Achsversatz der Kopplungselemente bereitzustellen.
-
Die Aufgabe wird neuerungsgemäß dadurch gelöst, dass in zumindest einem freien Hohlraum zwischen den Zahnrädern und dem Ringelement an einem Gehäuseteil eine Führungsrippe angeordnet ist, welche die Innenfläche des Ringelements abstützt.
-
Die Führungsrippe dient als zusätzliche Führung für zumindest die Innenfläche des Ringelements. Es werden Verwindungen des Gehäuseteils und des Ringelements weitgehend vermieden, da das Gehäuseteil auch in dem besonders belasteten Bereich innerhalb des Ringelements stabil ausgeführt ist und gleichzeitig das Ringelement besser gegen verschieben geschützt ist. Dies ist besonders wichtig, da bei schwergängigen Fenster- oder Türbeschlägen sehr hohe Kräfte durch die Betätigungshandhabe oder durch einen Aktor auf das Zwischengetriebe eingeleitet werden können, welche bei mangelnder Stabilität zu vorzeitigem Verschleiß führen. Eine die Gehäuseteile zusätzlich verstärkende Abdeckkappe wird nicht benötigt. Die Zähne der Kopplungsbereiche der Zahnräder und der Teil-Innenverzahnungen des Ringelements können auch nicht durchgehend über die ganze Länge ausgeformt sein, so dass zur Stabilisierung die Zähne verbindende Stege vorhanden sind.
-
Das Gehäuseteil ist besonders steif ausgeführt, wenn die Führungsrippe als ringförmiger Steg ausgeführt ist, der senkrecht auf der Innenseite des Gehäuseteils angeordnet ist und die Außenkanten des freien Hohlraums markiert. Durch die geschlossene Form des Stegs können auftretende Kräfte einfacher abgeleitet werden. Der freie Hohlraum ist der Raum, der bei den Drehbewegungen der Zahnräder und des Ringelements in dem Bereich zwischen den Zahnrädern und dem Ringelement nicht in Anspruch genommen wird. Das die Kräfte übertragende Ringelement wird dadurch zusätzlich gegen Verschieben gesichert, was zu einem leichten und verschleißarmen Lauf des Zwischengetriebes beiträgt.
-
Die Gehäuseteile sind besonders stabil aneinander befestigt, wenn im Bereich der Führungsrippe, ein in Richtung zum anderen Gehäuseteil ausgerichtetes Befestigungselement angeordnet ist, welches mit einem Gegenbefestigungselement des anderen Gehäuseteils korrespondiert. Das Befestigungselement kann beispielsweise ein Nietzapfen sein, der in ein als Ausnehmung ausgeführtes Gegenbefestigungselement im anderen Gehäuseteil vernietet werden kann. Da das eine Gehäuseteil im Bereich der Führungsrippe besonders stabil ist, können hohe Kräfte übertragen werden. Außerdem kann das Befestigungselement, etwa ein Nietstift, sehr kurz ausfallen, da die Führungsrippe bereits eine Ausrichtung in Richtung des anderen Gehäuseteils aufweist. Die beweglichen Teile des Zwischengetriebes werden durch diesen Aufbau besonders sicher geführt, da sich das Befestigungselement zwischen den beweglichen Teilen und somit in unmittelbarer Nähe befindet.
-
Der Aufbau ist besonders einfach ausgeführt, wenn der Sockel des Befestigungselements in Form einer Querverstrebung des ringförmigen Stegs ausgebildet ist. Durch die Verbindungen mit dem Steg weist der Sockel eine besonders hohe Stabilität auf und der Steg wird gleichzeitig gestärkt.
-
Da der Sockel Kräfte aus dem Steg und aus dem Befestigungselement aufnehmen muss, ist es vorteilhaft, wenn der Sockel des Befestigungselements massiv ausgeführt ist. Somit können zum Beispiel auch bei Gehäuseteilen aus einfachen Zink-Legierungen oder Kunststoffen hohe Scherkräfte abgetragen werden.
-
Ein Koppelelement wird besonders einfach und sicher in dem Zahnrad befestigt, wenn zumindest ein Koppelelement an einem freien Ende einen in Längsrichtung verlaufenden Schlitz aufweist, in den zur Verpressung des Vierkantes in der Vierkantaufnahme eines Zahnrades eine Kugel eingedrückt ist. Durch das Eindrücken der Kugel wird auf beide den Schlitz begrenzende Schenkel des Vierkantes eine nach außen wirkende, punktuelle Kraft eingeleitet, welche die Schenkel gegen die Innenflächen der Vierkantaufnahme des Zahnrades drückt. Die Kugel weist zum Erzeugen der Presspassung gegenüber der Schlitzbreite ein Übermaß auf. Die Kugel ist bevorzugt aus einem härteren Material als der Vierkant ausgeführt, so dass die Kugel in ihrer Endlage in den beiden Schenkeln eine leichte Vertiefung erzeugt, die die Kugel gegen zurückschieben sichert. Ebenso kann die eingepresste Kugel, bevorzugt in einem Arbeitsgang mit dem Einpressen der Kugel, durch Eindrücken der Schlitzkanten gegen ein ungewolltes Zurückschieben gesichert werden. Zur Vereinfachung der Zuführung der Kugel in den Schlitz weisen die freien Schlitzenden Einführschrägen auf, die bevorzugt mittig zur Schlitzseite angeordnet sind und durch ihre Kontur eine Zuführung der Kugel mittig in den Schlitz unterstützen.
-
Die Kugel wird bei der Montage in den Schlitz besonders gut in Einführrichtung geführt, wenn der Schlitz im mittleren Bereich eine Verbreiterung in Längsrichtung als Führungskanal für die Kugel hat. Die Verbreiterung ist idealerweise an die Abmessungen der Kugel angepasst.
-
Die Gehäuseteile des Zwischengetriebes können gemäß einer Weiterbildung der Neuerung besonders kompakt aufgebaut sein, wenn die Zahnräder eine gemeinsamen Ebene aufweisen und die Wandung der Gehäuseteile / des Gehäuseteils für das Ringelement in zumindest einer Richtung der Verlängerung der gemeinsamen Ebene eine Öffnung hat und das Ringelement an dieser Stelle / an diesen Stellen bündig mit den Gehäuseteilen abschließt oder aus den Gehäuseteilen heraussteht. Die maximale Breite des Ringelements ist gleichzeitig die maximale Breite des Zwischengetriebes. Entsprechend klein kann die Ausnehmung in dem Flügelprofil ausfallen. Die Öffnung kann zur Schmierung der beweglichen Teile im Zwischengetriebe verwendet werden.
-
Die für die Montage des Zwischengetriebes mit den vor- und nachgelagerten Beschlagelementen wichtige Mittellage ist besonders einfach erkennbar, wenn das Ringelement an der durch die Unterbrechung der Wandung ersichtlichen Außenumfangsfläche eine Markierung zur Kennzeichnung der Mittellage aufweist.
-
Eine für die einfache und lagerichtige Montage des Zwischengetriebes erforderliche Kennzeichnung ist nur temporär sichtbar, wenn das Ringelement zur lagegerechten Montage eine Positioniermarkierung aufweist, welche nach der Montage nicht mehr sichtbar ist. Die Positioniermarkierung ist an einer Stelle des Ringelements angeordnet, die nach der Montage durch die Gehäuseteile verdeckt wird.
-
Gemäß einer nächsten vorteilhaften Weiterbildung lassen sich die beweglichen Teile im Zwischengetriebe bis zur Montage im Flügelprofil besonders einfach gegen verdrehen sichern, wenn an der Außenumfangsfläche des Ringelements eine Ausnehmung für ein an einem der Gehäuseteile angeordnetes Fixierelement angeordnet ist, wobei das Fixierelement eine Sollbruchstelle aufweist.
-
Das Fixierelement weist bevorzugt einen Stift als Löseeinrichtung auf, welcher aus der Senkung des Schraublochs heraussteht, um bei der Verschraubung des Zwischengetriebes mit dem ersten Flügelprofil oder mit der vorgelagerten Handhabenaufnahme abzuscheren und damit die Fixierung der beweglichen Teile im Zwischengetriebe zu lösen. Eine weitere Alternative ist das Lösen der Fixierung der beweglichen Teile im Zwischengetriebe durch die Erstbetätigung der Handhabe. In diesem Fall schert erst in dem Moment der Erstbetätigung der Handhabe das Fixierelement an der Sollbruchstelle ab und gibt die Bewegung der beweglichen Teile im Zwischengetriebe frei.
-
Die Neuerung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigen in
- 1 ein neuerungsgemäßes Beschlagteil in einem Flügelprofil einer Stulpflügelanordnung in einer Schnittdarstellung mit einer horizontalen Schnittebene.
- 2 das Zwischengetriebe aus 1 in einer perspektivischen Darstellung.
- 3 das Zwischengetriebe aus 1 ohne ein Gehäuseteil.
- 4 die Zahnräder und das Ringelement aus 3.
- 5 das Gehäuseteil aus 3.
-
1 zeigt ein neuerungsgemäßes Beschlagteil in einem Flügelprofil einer Stulpflügelanordnung in einer Schnittdarstellung mit einer horizontalen Schnittebene. Das Profil des ersten Flügels 25 (Gehflügel) und des zweiten Flügels 26 (Standflügel) sind ohne zusätzlichen Pfosten überlappend angeordnet. An dem ersten Flügelprofil 25 befindet sich raumseitig das Bedienelement 2. Das erste Kopplungselement 6 überträgt die Drehbewegung des Bedienelements 2 auf das Zwischengetriebe 1. Aus dem Zwischengetriebe 1 wird die Drehbewegung durch das zweite Kopplungselement 9 auf die Verschlusseinrichtung 3 übertragen. Die Verschlusseinrichtung 3 weist Verschlusselemente auf, die zur Verriegelung in nicht dargestellte Gegenelemente am zweiten Flügelprofil 26 eingreifen können.
-
2 zeigt das Zwischengetriebe 1 aus 1 in einer perspektivischen Darstellung. Das Zwischengetriebe 1 weist zwei Gehäuseteile 13, 14 auf, in denen das erste Zahnrad 5 und das zweite Zahnrad 8 in Ausnehmungen gehalten sind. Ein Stift eines Fixierelements 20 steht aus einer Senkung eines Schraublochs 27 heraus, um bei der Verschraubung des Zwischengetriebes 1 mit dem ersten Flügelprofil 25 abzuscheren. In dem Zahnrad 8 ist beispielhaft das Koppelelement 6 in Form eines Vierkantes dargestellt. Es weist an seinem in der Vierkantaufnahme des Zahnrades 8 befindlichen Ende einen sich in Längsrichtung erstreckenden Schlitz 28 auf. In dem Schlitz 28 ist eine Kugel 29 eingedrückt, um den Vierkant gegen Verschieben zu sichern. Die den Schlitz begrenzenden Schenkel weisen Einführschrägen 30 für die Kugel 29 auf. Weiterhin kann der Schlitz 28 eine nicht dargestellte Verbreiterung in seinem mittleren Bereich aufweisen, die sich in Längsrichtung als Führungskanal für die Kugel 29 erstreckt. Das zweite Zahnrad 8 ist auf einer zur ersten Drehachse 4 für das erste Zahnrad 5 parallel versetzten zweiten Drehachse 7 angeordnet.
-
3 zeigt das Zwischengetriebe aus 1 ohne das Gehäuseteil 14. Das Gehäuseteil 14 ist aufgrund der besseren Übersichtlichkeit ausgeblendet worden. In dem Gehäuseteil 13 sind das erste Zahnrad 5 und das zweite Zahnrad 8 angeordnet. Beide Zahnräder 5, 8 werden von dem als innenverzahntes Hohlrad ausgeführten Ringelement 10 umschlossen. Die Zahnräder 5, 8 und das Hohlrad sind auf einer Ebene angeordnet. Das Ringelement 10 weist an der aus dem Gehäuseteil 13 herausstehenden Außenumfangsfläche eine Markierung 16 in Form einer Einkerbung zur Kennzeichnung der Mittellage auf. Eine Positioniermarkierung 31 ausschließlich für die lagegerechte Montage ist nach der Montage des Gehäuseteils 14 nicht mehr sichtbar. An dem Gehäuseteil 13 sind Führungsrippen 17 angeordnet, welche sich in Richtung zum nicht dargestellten Gehäuseteil 14 erstrecken und füllen die Hohlräume 18 zwischen den Zahnrädern 5, 8 und das Ringelement 10 soweit aus, dass sie als Führung für das Ringelement 10 dienen und das Verschwenken der Zahnräder 5, 8 noch möglich ist. Das Ringelement 10 hat eine Ausnehmung 19 für das Fixierelement 20 an dem nicht dargestellten Gehäuseteil 14 aus 2.
-
4 zeigt die Zahnräder und das Ringelement 10 aus 3. Wie in 2 zu erkennen, ist das zweite Zahnrad 8 auf einer zur ersten Drehachse 4 für das erste Zahnrad 5 parallel versetzten zweiten Drehachse 7 angeordnet. Der Abstand der beiden parallelen Drehachsen 4 und 7 zeigt den Achsversatz der Zahnräder 5, 8. Das Ringelement 10 weist eine Teil-Innenverzahnung 23 auf. Die Kopplungsbereiche 11, 12 der Zahnräder 5, 8 sind nur auf der dem jeweils gegenüberliegenden Zahnrad 5, 8 abgewandten Umfangsaußenfläche angeordnet. Es ist nicht dargestellt, dass die Zähne der Kopplungsbereiche 11, 12 der Zahnräder 5, 8 und der Teil-Innenverzahnungen 23 des Ringelements 10 auch nicht durchgehend über die ganze Länge ausgeformt sein können, so dass zur Stabilisierung die Zähne verbindende Stege vorhanden sind.
-
5 zeigt das zweite Gehäuseteil 14 aus 3. Das zweite Gehäuseteil 14 weist zwei Führungsrippen 17 auf, welche im montierten Zustand die Hohlräume 18 zwischen den Zahnrädern 5, 8 und dem Ringelement 10 weitgehend ausfüllen. Zur Befestigung dieses zweiten Gehäuseteils 14 mit dem ersten Gehäuseteil 13 aus 2 sind Befestigungselemente 22 in Form von Nietzapfen vorgesehen, die sowohl auf den Führungsrippen 17 als auch außerhalb des Ringelements 10 aus 3 angeordnet sind.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1178173 A1 [0003]
- WO 2001025576 A1 [0004]