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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein System zur Verbindung eines medizinischen Implantats mit einer Einführhilfe. Ein Implantat ist eine künstliche Vorrichtung, die in den menschlichen oder tierischen Körper implantiert wird, und dauerhaft oder vorübergehend im menschlichen oder tierischen Körper verbleibt.
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Ein Beispiel für ein medizinisches Implantat ist ein sogenannter Stent, der in ein Hohlorgan des menschlichen oder tierischen Körpers eingesetzt wird, um es offen zu halten. Der Stent kann beispielsweise ein röhrenförmiges Geflecht aus Metall- oder Kunstfasern sein. Stents werden zum einen in Blutgefäßen, insbesondere in den Herzkranzgefäßen, eingesetzt, um eine wiederholte Okklusion nach der Expansion zu verhindern. Andererseits werden Stents in der Krebsbehandlung eingesetzt, um durch bösartige Tumore verursachte Stenosen nach ihrer Expansion offen zu halten.
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Darüber hinaus werden medizinische Implantate in Herzoperationen eingesetzt, wobei die medizinischen Implantate häufig zum Verschließen von abnormalen Öffnungen im Herzen verwendet werden.
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Soweit möglich, werden solche medizinischen Implantate mit einer minimal-invasiven Methode in den menschlichen oder tierischen Körper implantiert. Bei einem minimal-invasiven Verfahren wird ein Zugang zu einem größeren Blutgefäß im menschlichen oder tierischen Körper geschaffen, über welchen ein Katheter in den menschlichen oder tierischen Körper eingeführt wird. Über die Blutgefäße wird der Katheter zu einer Implantationsstelle geführt. Anschließend wird das medizinische Implantat mit einer Einführhilfe über den Katheter transportiert.
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Medizinische Implantate bestehen in der Regel aus einem Formgedächtnismaterial, so dass sich das medizinische Implantat nach dem Verlassen des Katheters in eine vordefinierte Form entfaltet. Das medizinische Implantat wird so mit der Einführhilfe über den Katheter zur Implantationsstelle transportiert und faltet sich nach dem Verlassen des Katheters in die vorgegebene Form. Nachdem das medizinische Implantat an der Implantationsstelle im menschlichen oder tierischen Körper korrekt eingesetzt wurde, kann die Verbindung zwischen der Einführhilfe und dem medizinischen Implantat gelöst werden.
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Daher muss das medizinische Implantat während des Transports durch den Katheter so sicher wie möglich mit der Einführhilfe verbunden und gleichzeitig nach der Implantation leicht von der Einführhilfe gelöst werden.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein medizinisches Implantat aus einem spiralförmig gewickelten Draht. Solche medizinischen Implantate aus einem spiralförmig gewickelten Draht können einen Kerndraht innerhalb des medizinischen Implantats umfassen, um die mechanischen Eigenschaften, wie z.B. die Steifigkeit, des medizinischen Implantats einzustellen.
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Bei medizinischen Implantaten ohne Kerndraht ist es aus dem Stand der Technik bekannt, z.B. der
DE 41 04 702 A1 oder der
EP 0 902 651 B1 , das medizinische Implantat an der Einführhilfe zu befestigen. Dies wird beispielsweise durch einen verbreiterten Teil der Einführhilfe erreicht, der in das proximale Ende des medizinischen Implantats eingeführt wird. Ein Nachteil einer solchen Verbindung zwischen dem medizinischen Implantat und der Einführhilfe ist, dass entweder eine hohe Kraft zum Lösen der Klemmverbindung erforderlich ist oder dass die Gefahr besteht, dass die Verbindung nicht sicher ist.
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Ein weiteres System zur Verbindung eines medizinischen Implantats ohne Kerndraht mit einer Einführhilfe ist in der
WO 2015/078807 A1 offenbart. Das System umfasst ein erstes spiralförmiges Verbindungselement am proximalen Ende des medizinischen Implantats, ein zweites spiralförmiges Verbindungselement am distalen Ende der Einführhilfe und einen Verriegelungsdraht, der in einem ersten Betriebszustand das erste spiralförmige Verbindungselement und das zweite spiralförmige Verbindungselement relativ zueinander verriegelt. Im ersten Betriebszustand greifen das erste spiralförmige Verbindungselement und das zweite spiralförmige Verbindungselement zumindest teilweise ineinander und der Verriegelungsdraht erstreckt sich durch das erste spiralförmige Verbindungselement und das zweite spiralförmige Verbindungselement.
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Für medizinische Implantate mit einem Kerndraht ist es aus dem Stand der Technik bekannt, z.B. der
DE 197 04 269 A1 oder der
EP 0 902 651 A1 , eine Schlaufe am proximalen Ende des Kerndrahts zu bilden, die an der Einführhilfe befestigt ist. Ein Nachteil einer solchen Verbindung zwischen dem medizinischen Implantat und der Einführhilfe ist, dass der Kerndraht aus dem medizinischen Draht herausragt und dass der Kerndraht zusätzlich sicher am medizinischen Implantat befestigt werden muss.
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Es ist somit Gegenstand der Erfindung, ein System zum Verbinden eines medizinischen Implantats aus einem spiralförmig gewickelten Draht mit einer Einführhilfe vorzusehen, das während der Implantation des medizinischen Implantats in den menschlichen oder tierischen Körper eine sichere Verbindung zwischen dem medizinischen Implantat und der Einführhilfe herstellt und gleichzeitig eine einfache Trennung der Verbindung zwischen dem medizinischen Implantat und der Einführhilfe nach der Implantation des medizinischen Implantats ermöglicht. Darüber hinaus sollte das System für medizinische Implantate mit oder ohne Kerndraht verwendbar sein.
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Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe durch ein System zum Verbinden eines medizinischen Implantats mit einer Einführhilfe gelöst, umfassend:
- - ein medizinisches Implantat, das aus einem spiralförmig gewickelten Draht hergestellt ist, wobei der Draht am proximalen Ende des medizinischen Implantats zu einer ersten Schlaufe geformt ist;
- - eine zylindrische, hohle Einführhilfe mit einer zweiten Schlaufe am distalen Ende der Einführhilfe; und
- - einen Verriegelungsdraht, der sich durch die hohle Einführhilfe erstreckt und relativ beweglich zur Einführhilfe ist;
wobei sich in einem ersten Betriebszustand, in dem das medizinische Implantat mit der Einführhilfe verbunden ist, die zweite Schlaufe der Einführhilfe durch die erste Schlaufe des medizinischen Implantats erstreckt und sich der Verriegelungsdraht durch die zweite Schlaufe der Einführhilfe erstreckt, so dass die erste Schlaufe des medizinischen Implantats zwischen der zweiten Schlaufe der Einführhilfe und dem Verriegelungsdraht angeordnet ist; und
wobei in einem zweiten Betriebszustand der Verriegelungsdraht in die hohle Einführhilfe und aus der zweiten Schlaufe zurückgezogen ist, so dass die erste Schlaufe des medizinischen Implantats nicht mehr mit der zweiten Schlaufe der Einführhilfe verbunden ist.
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Gemäß der Erfindung weist das medizinische Implantat am proximalen Ende eine erste Schlaufe auf, die durch den Draht des medizinischen Implantats gebildet wird. Da die erste Schlaufe aus dem Draht des medizinischen Implantats gebildet wird, kann sie für medizinische Implantate mit und ohne Kerndraht verwendet werden. Darüber hinaus sind keine zusätzlichen Elemente erforderlich, die mit dem medizinischen Implantat verbunden werden müssen, was zu einem Bruch der Verbindung führen könnte. Im Gegensatz zu einer Klemmverbindung bilden die beiden Schlaufen zusammen mit dem Verriegelungsdraht eine Verbindung, die nicht versehentlich oder zufällig gelöst werden kann. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Systems ist die einfache und kostengünstige Herstellung.
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In einer Variante der Erfindung erstreckt sich der Verriegelungsdraht im ersten Betriebszustand durch die zweite Schlaufe der Einführhilfe und weiter in das proximale Ende des medizinischen Implantats. Durch das Verlängern des Verriegelungsdrahtes in das proximale Ende des medizinischen Implantats wird der Bereich der Verbindung zwischen dem medizinischen Implantat und der Einführhilfe versteift, was das Einbringen und Implantieren des medizinischen Implantats in den menschlichen oder tierischen Körper erleichtert.
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Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung wird die erste Schlaufe am proximalen Ende des medizinischen Implantats gebildet, indem der Draht am proximalen Ende des medizinischen Implantats spiralförmig gewickelt, die erste Schlaufe durch Biegen des Drahtes gebildet und der Draht zwischen den vorhandenen Wicklungen spiralförmig zurückgewickelt wird, so dass das proximale Ende des medizinischen Implantats Wicklungen in entgegengesetzten Richtungen aufweist, die miteinander verschachtelt sind. So weist das medizinische Implantat am proximalen Ende eine doppelte spiralförmige Wicklung auf, eine Wicklung in Richtung der ersten Schlaufe und eine Wicklung zurück in Richtung des distalen Endes. Die beiden Wicklungen sind verschachtelt, so dass sie eine durchgehende Oberfläche bilden. Durch die Verschachtelung wird die Steifigkeit des medizinischen Implantats am proximalen Ende erhöht, was die Einführung und Implantation des medizinischen Implantats in den menschlichen oder tierischen Körper erleichtert. Darüber hinaus weist das proximale Ende des medizinischen Implantats eine kontinuierliche und glatte Oberfläche ohne vorstehende Teile auf.
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In einer Variante der Erfindung wird das Ende des Drahtes am proximalen Ende des medizinischen Implantats abgeschnitten, so dass das Ende des Drahtes bündig mit der Außenfläche des medizinischen Implantats ist. Diese Variante entspricht einem medizinischen Implantat ohne Kerndraht. Der spiralförmig gewickelte Draht bildet somit eine zylindrische Hohlstruktur. Das Ende des Drahtes wird so abgeschnitten, dass die Außenfläche des medizinischen Implantats glatt ist.
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In einer alternativen Variante erstreckt sich das Drahtende am proximalen Ende des medizinischen Implantats in das Innenlumen des medizinischen Implantats. In dieser Variante erstreckt sich das Drahtende des proximalen Endes des medizinischen Implantats vorzugsweise zumindest teilweise durch das Innenlumen des medizinischen Implantats zurück zum distalen Ende des medizinischen Implantats. Sobald der Draht in das Innenlumen des medizinischen Implantats ragt, wirkt er wie ein Kerndraht. Diese Variante entspricht also einem medizinischen Implantat mit einem Kerndraht. Diese Variante hat den weiteren Vorteil, dass der Kerndraht integral mit dem medizinischen Implantat hergestellt wird, so dass keine Verbindung, insbesondere keine Pressverbindung, zwischen dem medizinischen Implantat und dem Kerndraht erforderlich ist. Außerdem muss bei der Herstellung des medizinischen Implantats nur ein Stück, nämlich der Draht, anstelle von mindestens zwei, nämlich dem Draht für das medizinische Implantat und dem Kerndraht, bereitgestellt werden.
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Nach einer Variante der Erfindung wird mindestens ein Teil des sich im Innenlumen des medizinischen Implantats erstreckenden Drahtes physikalisch, insbesondere mechanisch oder chemisch behandelt. So wird beispielsweise mindestens ein Teil des sich im Lumen des medizinischen Implantats erstreckenden Drahtes gewalzt oder gefräst. Weiterhin kann das Ende des Drahtes, das sich vom proximalen Ende zum distalen Ende erstreckt, mit einem Teil des medizinischen Implantats verschweißt werden, insbesondere mit dem distalen Ende des medizinischen Implantats. Dadurch können die mechanischen Eigenschaften des medizinischen Implantats, wie z.B. verschiedene Steifigkeiten des medizinischen Implantats, eingestellt werden.
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Vorteilhafterweise ist mindestens ein Ende des Drahtes glatt, vorzugsweise beide Enden des Drahtes, wobei das Drahtende vorzugsweise durch eine mechanische und/oder chemische Behandlung, durch Bereitstellen eines glatten Schweißpunktes/- tropfens am Drahtende oder durch Bereitstellen einer stumpfen Spitze am Drahtende geglättet wird.
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In einer vorteilhaften Variante liegt der Außendurchmesser des medizinischen Implantats zwischen 0,6 cm und 1,2 cm, vorzugsweise zwischen 0,8 cm und 1,0 cm. Der Innendurchmesser des medizinischen Implantats liegt in einer Variante der Erfindung zwischen 0,1 cm und 0,7 cm, vorzugsweise zwischen 0,3 cm und 0,5 cm. Weiterhin hat der Draht des medizinischen Implantats in einer Variante der Erfindung einen Durchmesser zwischen 0,01 cm und 0,04 cm, vorzugsweise etwa 0,025 cm.
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In einer bevorzugten Variante der Erfindung variiert die Steifigkeit des medizinischen Implantats über die Länge des medizinischen Implantats. Dabei kann das medizinische Implantat z.B. an die medizinischen Anforderungen und/oder an die Bedürfnisse der Implantationsstelle angepasst werden. Die Steifigkeit des medizinischen Implantats kann durch die Länge der Rückwicklung des Drahtes am proximalen Ende, das sich in das innere Lumen des medizinischen Implantats erstreckende Drahtende, durch die physikalische, insbesondere mechanische oder chemische Behandlung des Drahtes des medizinischen Implantats und/oder durch die physikalischen Eigenschaften und die Form des Drahtes verändert werden.
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Nach einer weiteren Variante der Erfindung werden das medizinische Implantat und/oder der Draht des medizinischen Implantats mechanisch oder chemisch behandelt, um die Eigenschaften des medizinischen Implantats, wie z.B. die Biokompatibilität, mechanische Eigenschaften und so weiter, anzupassen.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein medizinisches Implantat für ein System nach der Erfindung aus einem spiralförmig gewickelten Draht, wobei der Draht zu einer ersten Schlaufe am proximalen Ende des medizinischen Implantats geformt ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung in Bezug auf die in den Abbildungen dargestellten Ausführungsformen erläutert. Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems zum Verbinden eines medizinischen Implantats mit einer Einführhilfe;
- 2 eine Querschnittsansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems umfassend ein medizinisches Implantat ohne Kerndraht; und
- 3 eine Querschnittsansicht einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems, umfassend ein medizinisches Implantat mit einem Kerndraht.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfinderischen Systems 1 zur Verbindung eines medizinischen Implantats 1 mit einer Einführhilfe 3. In 1 ist nur der Bereich der Verbindung zwischen dem medizinischen Implantat 2 und der Einführhilfe 3 dargestellt.
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Das medizinische Implantat 2 besteht aus einem spiralförmig gewickelten Draht 4. Somit weist das medizinische Implantat 2 eine zylindrische Struktur auf, die zu einer gewünschten Konfiguration geformt werden kann, z.B. um eine abnormale Öffnung im menschlichen oder tierischen Körper zu verschließen. Der Draht 4 des medizinischen Implantats 2 wird zu einer ersten Schlaufe 5 am proximalen Ende des medizinischen Implantats 2 geformt.
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Der Begriff „proximal“ im Sinne der Erfindung bezieht sich auf das vom menschlichen oder tierischen Körper wegweisende Ende des medizinischen Implantats 2 oder der Einführhilfe 3 und der Begriff „distal“ bezieht sich auf das Ende des medizinischen Implantats 2 oder der Einführhilfe 3, welches dem menschlichen Körper zugewandt ist.
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Die Einführhilfe 3 ist zylindrisch und hohl und weist am distalen Ende eine zweite Schlaufe 6 auf. Die Einführhilfe 3 besteht beispielsweise aus einem spiralförmig gewickelten Draht 7. Die zweite Schlaufe 6 wird vorzugsweise aus einem separaten Draht gebildet, der sich durch die hohle, zylindrische Einführhilfe 3 erstreckt und einen kleineren Durchmesser als der Draht 4 des medizinischen Implantats 4 und dem Draht 7 der Einführhilfe 7 aufweist. Vorzugsweise ist der Draht der zweiten Schlaufe 6 relativ zu der Einführhilfe 3 beweglich.
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Das System 1 umfasst ferner einen Verriegelungsdraht 8, der sich durch die hohle Einführhilfe 3 erstreckt und relativ zu der Einführhilfe 3 beweglich ist.
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1 zeigt das System 1 in einem ersten Betriebszustand, in dem das medizinische Implantat 2 mit der Einführhilfe 3 verbunden ist, so dass sich die zweite Schlaufe 6 der Einführhilfe 3 durch die erste Schlaufe 5 des medizinischen Implantats 2 und der Verriegelungsdraht 8 durch die zweite Schlaufe 6 der Einführhilfe 3 erstreckt, so dass die erste Schlaufe 5 des medizinischen Implantats 2 zwischen der zweiten Schlaufe 6 der Einführhilfe 3 und dem Verriegelungsdraht 8 angeordnet ist.
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In einem zweiten Betriebszustand (nicht dargestellt) wird der Verriegelungsdraht 8 in die hohle Einführhilfe 3 und aus der zweiten Schlaufe 6 zurückgezogen, so dass die erste Schlaufe 5 des medizinischen Implantats 2 nicht mehr mit der zweiten Schlaufe 6 der Einführhilfe 3 verbunden ist.
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Wie aus 1 ersichtlich ist, erstreckt sich der Verriegelungsdraht 8 im ersten Betriebszustand durch die zweite Schlaufe 6 der Einführhilfe 3 und weiter in das proximale Ende des medizinischen Implantats 2.
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Das proximale Ende des medizinischen Implantats 2 weist eine doppelte spiralförmige Wicklung auf, eine Wicklung in Richtung der ersten Schlaufe 5 und eine Wicklung zurück in Richtung des distalen Endes des medizinischen Implantats 2. Die beiden Wicklungen sind verschachtelt, so dass sie eine durchgehende Oberfläche bilden. So wird beispielsweise die erste Schlaufe 5 am proximalen Ende des medizinischen Implantats 2 gebildet, indem der Draht 4 am proximalen Ende des medizinischen Implantats 2 spiralförmig gewickelt, die erste Schlaufe 5 durch Biegen des Drahtes 4 gebildet und der Draht 4 zwischen den vorhandenen Wicklungen spiralförmig zurückgewickelt wird, so dass das proximale Ende des medizinischen Implantats 2 Wicklungen umfasst, die sich in entgegengesetzte Richtungen erstrecken und miteinander verschachtelt sind.
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Alternativ kann die erste Schlaufe 5 am proximalen Ende des medizinischen Implantats 2 gebildet werden, indem die spiralförmigen Wicklungen des Drahtes 4 am proximalen Ende des medizinischen Implantats 2 beabstandet werden, die erste Schlaufe 5 durch Biegen des Drahtes 4 gebildet wird und der Draht 4 spiralförmig in die Abstände zurückgewickelt wird, so dass die Außenfläche des proximalen Endes des medizinischen Implantats 2 geschlossen wird.
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Um ein medizinisches Implantat 2 ohne Kerndraht herzustellen, wird das Ende des Drahtes 4 am proximalen Ende des medizinischen Implantats 2 abgeschnitten, so dass das Ende des Drahtes 4 bündig mit der Außenfläche des medizinischen Implantats 2 abschließt. Alternativ erstreckt sich das Ende des Drahtes 4 am proximalen Ende des medizinischen Implantats 2 in das innere Lumen des medizinischen Implantats 2, um ein medizinisches Implantat 2 mit einem Kerndraht herzustellen. In dieser alternativen Variante erstreckt sich das Ende des Drahtes 4 des proximalen Endes des medizinischen Implantats 2 zumindest teilweise durch das Innenlumen des medizinischen Implantats 2 zurück zum distalen Ende des medizinischen Implantats 2.
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Vorzugsweise ist zumindest ein Teil des im Innenlumen des medizinischen Implantats 2 verlaufenden Drahtes 4 physikalisch, insbesondere mechanisch oder chemisch behandelt. So wird beispielsweise mindestens ein Teil des sich im Lumen des medizinischen Implantats 2 erstreckenden Drahtes 4 gewalzt oder gefräst. Weiterhin kann das Ende des Drahtes 4, das sich vom proximalen Ende zum distalen Ende erstreckt, mit einem Teil des medizinischen Implantats 2 verschweißt werden, insbesondere mit dem distalen Ende des medizinischen Implantats 2. Dadurch können die mechanischen Eigenschaften des medizinischen Implantats 2, wie z.B. verschiedene Steifigkeitsgrade des medizinischen Implantats 2, eingestellt werden.
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Vorzugsweise ist mindestens ein Ende des Drahtes 4 glatt, vorzugsweise beide Enden des Drahtes 4, wobei das Ende des Drahtes 4 vorzugsweise durch eine mechanische und/oder chemische Behandlung, durch Bereitstellen eines glatten Schweißpunktes/-tropfens am Ende des Drahtes 4 oder durch Bereitstellen einer abgestumpften Spitze am Ende des Drahtes 4 geglättet wird.
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Der Außendurchmesser des medizinischen Implantats 2 liegt beispielsweise zwischen 0,6 cm und 1,2 cm, vorzugsweise zwischen 0,8 cm und 1,0 cm und der Innendurchmesser des medizinischen Implantats 2, also der Durchmesser des inneren Lumens des medizinischen Implantats 2, liegt beispielsweise zwischen 0,1 cm und 0,7 cm, vorzugsweise zwischen 0,3 cm und 0,5 cm. Der Draht 4 des medizinischen Implantats 2 hat beispielsweise einen Durchmesser zwischen 0,01 cm und 0,04 cm, vorzugsweise etwa 0,025 cm.
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Die Steifigkeit des medizinischen Implantats 2 kann über die Länge des medizinischen Implantats 2 unterschiedlich sein, z.B. durch die doppelte Wicklung am proximalen Ende, den sich in das proximale Ende des medizinischen Implantats 2 erstreckenden Verriegelungsdraht 8 und/oder den sich als Kerndraht in das Innenlumen des medizinischen Implantats 2 erstreckenden Draht 4. Die Steifigkeit des medizinischen Implantats 2 kann durch die Länge der Rückwicklung des Drahtes 4 am proximalen Ende, durch sich das in das innere Lumen des medizinischen Implantats 2 erstreckende Ende des Drahtes 4, durch die physikalische, insbesondere mechanische oder chemische Behandlung des Drahtes 4 des medizinischen Implantats 2 und/oder durch die physikalischen Eigenschaften und die Form des Drahtes 4 verändert werden.
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Darüber hinaus kann das medizinische Implantat 2 und/oder der Draht 4 des medizinischen Implantats 2 mechanisch oder chemisch behandelt werden, um die Eigenschaften des medizinischen Implantats 2, wie z.B. die Biokompatibilität, mechanische Eigenschaften und so weiter, anzupassen.
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2 zeigt einen Querschnitt durch ein medizinisches Implantat 2 eines Systems 1 zur Verbindung des medizinischen Implantats 2 mit einer Einführhilfe 3, wobei das medizinische Implantat 2 aus einem spiralförmig gewickelten Draht 4 besteht. Am proximalen Ende des medizinischen Implantats 2 wird der Draht 4 zu einer ersten Schlaufe 5 geformt.
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Die erste Schlaufe 5 am proximalen Ende des medizinischen Implantats 2 wird gebildet, indem der Draht 4 am proximalen Ende des medizinischen Implantats 2 spiralförmig gewickelt wird, die erste Schlaufe 5 durch Biegen des Drahtes 4 gebildet wird und der Draht 4 zwischen den vorhandenen Wicklungen spiralförmig zurückgewickelt wird, so dass das proximale Ende des medizinischen Implantats 2 Wicklungen umfasst, die sich in entgegengesetzte Richtungen erstrecken und miteinander verschachtelt sind. Die unterschiedlichen Wickelrichtungen des Drahtes 4 am proximalen Ende des medizinischen Implantats 2 sind in 2 durch die unterschiedlichen Richtungen der Schraffierungen dargestellt.
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Das Ende des Drahtes 4 am proximalen Ende des medizinischen Implantats 2 wird so abgeschnitten, dass der Draht 4 bündig mit der Außenfläche des medizinischen Implantats 2 ist. Somit erstrecken sich keine Teile des Drahtes 4 außerhalb des medizinischen Implantats 2 oder in das medizinische Implantat 2. Daraus ergibt sich ein medizinische Implantat 2 mit einer glatten Außenfläche und einem inneren Lumen, das sich vom proximalen Ende bis zum distalen Ende erstreckt. Vorteilhafterweise ist das Ende des Drahtes 4 glatt, wobei das Ende des Drahtes 4 vorzugsweise durch eine mechanische und/oder chemische Behandlung, durch Bereitstellen eines glatten Schweißpunktes/-tropfens am Ende des Drahtes 4 oder durch Bereitstellen einer abgestumpften Spitze am Ende des Drahtes 4 geglättet wird.
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Somit zeigt 2 ein medizinisches Implantat 2 ohne Kerndraht mit einer im Allgemeinen hohlen zylindrischen Form.
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Der Außendurchmesser des medizinischen Implantats 2 liegt beispielsweise zwischen 0,6 cm und 1,2 cm, vorzugsweise zwischen 0,8 cm und 1,0 cm und der Innendurchmesser des medizinischen Implantats 2 liegt beispielsweise zwischen 0,1 cm und 0,7 cm, vorzugsweise zwischen 0,3 cm und 0,5 cm. Der Draht 4 des medizinischen Implantats 2 hat beispielsweise einen Durchmesser zwischen 0,01 cm und 0,04 cm, vorzugsweise etwa 0,025 cm.
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Nach einer Variante der Erfindung kann sich die Steifigkeit des medizinischen Implantats 2 über die Länge des medizinischen Implantats 2 unterscheiden. Darüber hinaus kann das medizinische Implantat 2 und/oder der Draht 4 des medizinischen Implantats 2 mechanisch oder chemisch behandelt werden, um die Eigenschaften des medizinischen Implantats 2, wie z.B. die Biokompatibilität, mechanische Eigenschaften und so weiter, anzupassen.
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Wie in Bezug auf 1 erläutert, umfasst das System 1 zum Verbinden des medizinischen Implantats 2 mit der Einführhilfe 3 ferner die Einführhilfe 3, die zylindrisch und hohl mit einer zweiten Schlaufe 6 am distalen Ende der Einführhilfe 3 ist, und einen Verriegelungsdraht 8, der sich durch die hohle Einführhilfe 3 erstreckt und relativ beweglich zur Einführhilfe 3 ist.
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In einem ersten Betriebszustand, in dem das medizinische Implantat 2 mit der Einführhilfe 3 verbunden ist, erstreckt sich die zweite Schlaufe 6 der Einführhilfe 3 durch die erste Schlaufe 5 des medizinischen Implantats 2 und der Verriegelungsdraht 8 durch die zweite Schlaufe 6 der Einführhilfe 3, so dass die erste Schlaufe 5 des medizinischen Implantats 2 zwischen der zweiten Schlaufe 6 der Einführhilfe 3 und dem Verriegelungsdraht 8 angeordnet ist.
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In einem zweiten Betriebszustand wird der Verriegelungsdraht 8 in die hohle Einführhilfe 3 und aus der zweiten Schlaufe 6 zurückgezogen, so dass die erste Schlaufe 5 des medizinischen Implantats 2 nicht mehr mit der zweiten Schlaufe 6 der Einführhilfe 3 verbunden ist.
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Vorzugsweise erstreckt sich der Verriegelungsdraht 8 im ersten Betriebszustand durch die zweite Schlaufe 6 der Einführhilfe 3 und weiter in das proximale Ende des medizinischen Implantats 2.
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Die in 3 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der in 2 dargestellten Ausführungsform dadurch, dass sich das Ende des Drahtes 4 am proximalen Ende des medizinischen Implantats 2 in das Innenlumen des medizinischen Implantats 2 erstreckt. Das Ende des Drahtes 4 des proximalen Endes des medizinischen Implantats 2 erstreckt sich zumindest teilweise durch das Innenlumen des medizinischen Implantats 2 zurück zum distalen Ende des medizinischen Implantats 2. Das Ende des Drahtes 4, das sich zurück zum distalen Ende des medizinischen Implantats 2 erstreckt, kann mit dem distalen Ende des medizinischen Implantats 2 verschweißt werden.
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Sobald der Draht 4 in das Innenlumen des medizinischen Implantats 2 ragt, wirkt er wie ein Kerndraht 9. Somit zeigt 3 ein medizinisches Implantat 2 mit einem Kerndraht 9. Diese Ausführungsform hat den weiteren Vorteil, dass der Kerndraht 9 integral mit dem medizinischen Implantat 2 hergestellt wird, so dass keine Verbindung zwischen dem medizinischen Implantat 2 und dem Kerndraht 9 erforderlich ist. Darüber hinaus muss bei der Herstellung des medizinischen Implantats 2 nur ein Teil, nämlich der Draht 4, anstelle von mindestens zwei, nämlich dem Draht 4 für das medizinische Implantat 2 und dem Kerndraht 9, vorgesehen werden.
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Alle anderen oben in Bezug auf die in 1 und oder 2 dargestellten Ausführungsformen erläuterten Merkmale gelten auch für die in 3 dargestellte Ausführungsform.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 2
- Medizinisches Implantat
- 3
- Einführhilfe
- 4
- Draht (medizinisches Implantat)
- 5
- erste Schlaufe
- 6
- zweite Schlaufe
- 7
- Draht (Einführhilfe)
- 8
- Verriegelungsdraht
- 9
- Kerndraht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4104702 A1 [0008]
- EP 0902651 B1 [0008]
- WO 2015/078807 A1 [0009]
- DE 19704269 A1 [0010]
- EP 0902651 A1 [0010]