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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von Metall- oder Kunststoffbändern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik sind hydraulisch betätigte Bolzenschneider bekannt, welche zwei um jeweils eine Achse verdrehbare Schneidblätter bzw. Schneidkeile aufweisen, an denen jeweils gelenkig ein Betätigungselement angeordnet ist, wobei die anderen Enden der Betätigungselemente auf einer gemeinsamen Achse gelagert sind, an denen eine Schubstange angreift, bei deren Betätigung die Betätigungselemente auseinandergespreizt und infolge davon die Schneidblätter zusammengedrückt werden.
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Derartige Bolzenschneider eignen sich jedoch nicht zum Schneiden von dünnen Stahlbändern, welche z. B. an Kartonagen anliegen, weil mit den Schneidklingen nicht unter die Stahlbänder eingegriffen werden kann.
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Andererseits sind aus dem Stand der Technik sogenannte Stahlbandschneider bekannt, bei denen es sich um handbetätigte Werkzeuge mit einer gegenüber der Längsrichtung des Werkzeugs geneigten Schneidvorrichtung handelt. Die Werkzeuge sind nach Art einer Zange aufgebaut und mit der Schneidvorrichtung untergreift man das zu schneidende, einen Karton sichernde Stahlband, drückt anschließend die Hebelarme der Zange zusammen, wodurch der Schnitt erfolgt. Anstelle eines Kartons kann es sich auch um ein anderes, mit einem Stahl- oder Kunststoffband straff umschlungenes Gebinde handeln, z. B. um einen Zellstoffballen oder ein sogenannter Draht-Coil. Hierbei hat sich jedoch als nachteilig herausgestellt, dass die Arbeit mit diesen rein handbetätigten Geräten sehr anstrengend ist und gesundheitliche Schäden bei den Arbeitern auslöst.
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Es besteht daher die Aufgabe, ausgehend von dem oben genannten Bolzenschneider, eine Vorrichtung zum Schneiden von Metall- oder Kunststoffbändern so auszubilden, dass sie sich auch für das ermüdungsfreie Schneiden von Stahl- und Kunststoffbändern, welche um Kartonagen gewickelt sind, eignet.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen:
- 1: einen seitlichen Querschnitt durch eine schematisch dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung im unbetätigten Zustand;
- 2: eine Darstellung gemäß 1 im betätigten Zustand.
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Der 1 ist eine Anordnung aus zwei Schneidblättern 2 und 3 zu entnehmen, welche um eine gemeinsame Achse drehbar sind. Die Schneidblätter 2 und 3 sind so ausgebildet, dass sie miteinander scheren können, sich also gegenseitig bei der Betätigung überlappen. Hierzu ist eine sehr genaue Führung der beiden Schneidblätter 2 und 3 um die Achse bzw. das Lager 1 erforderlich. Ein zu großes Spiel zwischen den Schneidblättern 2 und 3 würde zu einer mangelhaften oder nicht mehr funktionierenden Scherung, also zu einem Einklemmen des zu schneidenden Blechs oder Stahlbandes führen. Die Schneidblätter 2 und 3 sind in ihrem Richtungsverlauf gegenüber der Längsrichtung des Werkzeugs und insbesondere gegenüber dem dahinter angeordneten Scherenantrieb und der Schubstange geneigt ausgebildet.
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An den verlängerten Rückseiten der Schneidblätter 2 und 3, also hinter der Achse 1, um welche diese Schneidblätter 2 und 3 rotieren können, befinden sich als Bolzen ausgebildete Lager, mit denen die Enden der Schneidblätter 2 und 3 mit den Enden von Hebelelementen 7 bzw. 8 verbunden sind, hierbei ist das hintere Ende des oberen Schneidblatts 2 mit dem vorderen Ende 10 des Hebelelements 7 verbunden und das hintere Ende des unteren Schneidblatt 3 mit dem vorderen Ende 11 des Hebelelements 8. Die beiden Hebelelemente 7 und 8 sind um eine gemeinsame Schwenkachse 9 gegeneinander verschwenkbar, wobei die hinteren Enden 12 bzw. 13 der Hebelelemente 8 bzw. 7 mit den vorderen Enden von Betätigungselementen 4 bzw. 5 gelenkig verbunden sind, deren hintere Enden um eine gemeinsame Drehachse 6 schwenken können. Sämtliche Gelenke 1, 6, sowie die Gelenke um die Enden 10, 11, 12 und 13 der Hebelarme 7 und 8 sind gelenkig ausgebildet, insbesondere durch Bolzen, welche durch Öffnungen hindurchtreten und in geeigneter Weise, z. B. mit Splinten oder Sicherungsringen in diesen Öffnungen gesichert sind.
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Die gesamte Anordnung des Scherenantriebs ist innerhalb eines diese umgebenden Gehäuses schwimmend gelagert, kann sich also bei Betätigung verschieben. An die Rückseite des Scherenantriebs bzw. die Rückseite der gemeinsamen Drehachse 6 der Betätigungselemente 4 und 5 schließt sich eine Schubstange 14 an, welche gegenüber einem Gehäuse 15 verschiebbar ist, im dargestellten Ausführungsbeispiel mittels eines Pneumatik-Kolbens 16 oder, alternativ mittels eines hydraulischen oder pneumatischen und nicht im Einzelnen dargestellten Antriebs. Anstelle des Pneumatik-Kolbens 16 kann auch ein hydraulischer Kolben, ein mechanischer Hebel oder ein anderer, nicht im Einzelnen dargestellter, Antrieb Verwendung finden. Durch Betätigung der Schubstange 14 gegenüber dem Gehäuse 15 wird die Vorrichtung in den betätigten Zustand gemäß 2 überführt. In diesem Zustand scheren die beiden Schneidblätter 2 und 3 miteinander, was dadurch bewirkt wird, dass die Schubstange 14, welche auf die gemeinsame Drehachse 6 der beiden Betätigungselemente 4 und 5 wirkt, in Richtung der Schneidblätter 2 und 3 geschoben wird, wodurch sich der gesamte Scherenantrieb, bestehend aus den beiden Hebelelementen 7 und 8 nach vorn, also in Richtung der Schneidblätter 2 und 3 bewegt, wie es die 2 zeigt. Auch die den beiden Hebelelementen 7 und 8 gemeinsame Schwenkachse 9 wird nach vorn gedrückt, während sich der Scherenantrieb nach außen spreizt, wodurch die Enden 10, 11, 12 und 13 der Hebelelemente 7 und 8 sich in Richtung des Gehäuses, also nach außen bewegen. Der Innendurchmesser des Gehäuses ist jedoch so dimensioniert, dass kein Anschlag an das Gehäuse erfolgt, bevor die beiden Schneidblätter 2 und 3 nicht vollständig miteinander geschert haben, wie es in 2 dargestellt ist.
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Wie die Figuren zeigen, sind die beiden Schneidblätter 2 und 3 gegenüber der Längsachse der Vorrichtung insbesondere gegenüber der Schubstange 14 um einen Winkel geneigt, so dass man mit dem oberen Schneidblatt 2 ohne Weiteres unter ein Stahlband fahren kann, welches eine Verpackung umhüllt und dann die Vorrichtung betätigen kann, wodurch ein Abscheren des Stahlbandes zwischen den beiden Schneidblättern 2 und 3 erfolgt.
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Die Wahl des Scherenantriebs für die erfindungsgemäße Schneidvorrichtung ist deshalb besonders wichtig, weil hierdurch die Achse 1, um welche die beiden Schneidblätter 2 und 3 schwenken von der Schwenkachse 9 und der Drehachse 6 getrennt wird. Die Schwenkachse 9 mit der Drehachse 6 können somit relativ locker gelagert ausgebildet sein, z. B. durch einfache Sicherungsmechanismen wie durchgeschobene Bolzen und Sicherungsringe, während aber die Achse 1, um welche die Schneidblätter 2 und 3 rotieren mit großer Präzision ausgebildet ist, um ein zuverlässiges Scheren der beiden Schneidblätter 2 und 3 zu gewährleisten. Mit anderen Worten werden die der Bewegung und dem Antrieb zugeordneten Schwenkachsen 9 bzw. Drehachsen 6 von der Achse 1, welche lediglich für die Führung der Schneidblätter 2 und 3 verantwortlich sind, systematisch getrennt. Hierdurch ergibt sich eine wesentlich präzisere Betätigung der Schneidblätter 2 und 3 und ein zuverlässiges Scheren dieser beiden Schneidblätter 2 und 3 miteinander.
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Die Betätigung der Vorrichtung kann entweder mechanisch oder pneumatisch oder hydraulisch erfolgen. Insbesondere in den beiden letztgenannte Fällen ergibt sich eine erhebliche Einsparung an Arbeitskraft und ein gesundheitsschonenderes Arbeiten. Aufgrund der Distanz des Werkers zum Schneidkopf ist außerdem ein erhöhter Arbeitsschutz gewährleistet. Da das Band beim Trennen aufspringt, vermindert sich die Unfallgefahr.