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Die Erfindung betrifft einen Fahrradanhänger oder einen Kinderwagen sowie System aus einem Fahrradanhänger oder Kinderwagen mit einer Scheibenbremse.
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Aus der Praxis sind eine Vielzahl von Fahrradanhängern und Kinderwagen bekannt. Üblicherweise ist bei diesen Fahrradanhängern und Kinderwagen keine Bremse vorgesehen oder der Fahrradanhänger kann entweder mit oder ohne Bremse bestellt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrradanhänger oder Kinderwagen zur Verfügung zu stellen, das eine einfache und kostengünstige Aufrüstung einer Scheibenbremse als optionales Ausstattungsmerkmal ermöglicht, insbesondere auch kundenseitig. Ferner soll ein für diesen Zweck geeignetes System aus einem Fahrradanhänger oder Kinderwagen mit einer Scheibenbremse zur Verfügung gestellt werden.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind in Verbindung mit den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Ein erfindungsgemäßer Fahrradanhänger oder Kinderwagen umfasst einen Transportbereich, einen Rahmen und zwei seitlich angeordnete Rad-Anbindungsstellen zur lösbaren Befestigung jeweils eines Rades. In dem Transportbereich sind üblicherweise ein Sitz, mehrere Sitze oder eine Sitzbank installiert, auf welcher ein oder mehrere Kinder Platz nehmen können. Bei dem erfindungsgemäßen Fahrradanhänger oder Kinderwagen weisen die Rad-Anbindungsstellen jeweils mindestens eine Anlagefläche auf, wobei jede Anlagefläche mindestens ein Mittel zur Befestigung einer Bremsscheibe oder einer Scheibenbremse aufweist. In Zusammenhang mit diesen Anlagefläche wir darauf verwiesen, dass Standard-Bremsscheiben für Scheibenbremsen üblicherweise eine ebene (plane) Oberfläche aufweisen und dementsprechend auch die im Bereich der Rad-Anbindungsstelle angeordnete Anlagefläche vorzugsweise eben (plan) ausgebildet ist. Die Erfindung ist aber nicht auf die Verwendung von Standard-Bremsscheiben beschränkt. Dementsprechend kann die Anlagefläche im Bereich der Rad-Anbindungsstellen auch eine andere als eine ebene Anlagefläche aufweisen, wenn diese zur Verwendung mit einer speziell angefertigten Bremsscheibe vorgesehen ist, die eine nicht ebene Oberfläche aufweist. Alternativ oder in Ergänzung dazu können auch Adapter zwischen einer Bremsscheibe und der im Bereich der Rad-Anbindungsstelle vorgesehenen Anlagefläche derart vorgesehen sein, dass sich eine geeignete Anlagefläche zwischen der Bremsscheibe und der Anlagefläche im Bereich der Rad-Anbindungsstelle ergibt. Vorzugsweise ist die Rad-Anbindungsstelle komplementär zu der mit dieser Rad-Anbindungsstelle zur Anlage kommenden Fläche der Bremsscheibe ausgebildet.
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Hinsichtlich der Rad-Anbindungsstellen wird noch darauf verwiesen, dass diese vorzugsweise in Querrichtung (y-Richtung) seitlich gegenüber dem Rahmen des Fahrradanhängers oder Kinderwagens hervorragend angeordnet sind, so dass das Rad zu Montagezwecken von außen ungehindert an die Rad-Anbindungsstelle herangeführt werden kann und nicht die Gefahr besteht, dass es bei einem solchen Heranführen zu einer Kollision zwischen dem Rad und dem Rahmen kommt. Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass es alternativ oder in Ergänzung ebenfalls möglich ist, eine Rad-Anbindungsstelle innerhalb des Rahmens anzuordnen, wenn das Rad geschützt innerhalb des Rahmens angeordnet sein soll. In diesem Fall ergibt sich eine etwas umständlichere, aber dennoch ausführbare Montage.
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Als Mittel zur Befestigung der Bremsscheibe können insbesondere einfache Öffnungen in der Rad-Anbindungsstelle dienen, insbesondere mit einem Innengewinde versehene Öffnungen, in welche Befestigungsschrauben zur Befestigung der entsprechenden Bremsscheibe eingebracht werden können. Ein erfindungsgemäßer Fahrradanhänger oder Kinderwagen hat den Vorteil, dass eine Bremsscheibe einer Scheibenbremse durch einfaches Abnehmen eines Rades und nachträgliches Montieren der Bremsscheibe an der dafür bereits vorbereiteten Rad-Anbindungsstelle einfach und kostengünstig nachrüstbar ist.
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Eine besonders kostengünstige Realisierung ergibt sich, wenn auf Standard-Elemente zurückgegriffen werden kann, wie zum Beispiel Standard-Schraubgewinde und Standard-Befestigungsschrauben.
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In einer praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrradanhängers oder Kinderwagens ist in der mindestens einen Öffnung auch bereits im nicht montierten Zustand einer Bremsscheibe mindestens ein Gewinde für eine Befestigungsschraube ausgebildet und eine entsprechende Befestigungsschraube in die Öffnung eingeschraubt. Dies hat den Vorteil, dass die Befestigungsschrauben, welche für eine spätere Nachrüstung einer Bremsscheibe erforderlich sind, in jedem Fall bereits an dem entsprechenden Fahrradanhänger vorhanden sind. Vorzugsweise wird mit der mindestens einen Befestigungsschraube, weiter bevorzugt mit mehreren Befestigungsschrauben, insbesondere drei Befestigungsschrauben, eine Distanzplatte im Bereich der Rad-Anbindungsstelle fixiert, welche ungefähr die Dicke einer für diese Rad-Anbindungsstelle vorgesehene Bremsscheibe aufweist. So kann durch Lösen der Befestigungsschraube(n) und Entfernen der Distanzplatte(n) auf einfache Art und Weise eine Bremsscheibe ergänzt werden, ohne dass sich die Relativposition der Schrauben beim nachträglichen Montieren einer Bremsscheibe im Bereich der Rad-Anbindungsstellen verändert. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn Befestigungsschrauben derart in das ausgebildete Gewinde eingeschraubt werden, dass der Schraubenkopf gegenüber der Distanzplatte bzw. Bremsscheibe nach außen gegenüber der Oberfläche der Distanzplatte bzw. Bremsscheibe hervorragt. Ein derartiges Hervorragen einer oder mehrerer Befestigungsschrauben im eingeschraubten Zustand gegenüber der Rad-Anbindungsstelle kann vorteilhaft genutzt werden, wenn die mindestens eine Befestigungsschraube (oder mehrere Befestigungsschrauben) als Mitnehmer für ein im Bereich der Rad-Anbindungsstelle befestigtes Rad dient und entsprechend genutzt wird. Ein derartiges Rad muss zu diesem Zweck geeignete Öffnungen oder Stege aufweisen, die bei Rotation des Rades die axial gegenüber der Rad-Anbindungsstelle hervorragenden Schraubenköpfe als Mitnehmer wirken lassen und somit eine Drehbewegung des Rades auf die Bremsscheibe übertragen.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrradanhängers oder Kinderwagens ist in einer Radnabe oder in einem sich um die Rad-Achse erstreckenden, scheibenartigen Element mindestens ein, mit dem mindestens einen Schraubenkopf korrespondierende Vertiefung ausgebildet, in welche der mindesten eine Schraubenkopf eingreift, wenn das Rad an der Rad-Anbindungsstelle befestigt ist. Vorzugsweise sind drei oder mehr Vertiefungen in der Radnabe oder dem sich um die Rad-Achse erstreckenden, scheibenartigen Element ausgebildet, die mit einer entsprechende Anzahl von Schraubenköpfen korrespondiert. Die Vertiefungen sind weiter bevorzugt in etwa gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnet, damit sich eine gleichmäßige Kraftübertragung zwischen den Schraubenköpfen und den Vertiefungen ergibt.
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Unabhängig davon, welche Mittel zur Befestigung an dem erfindungsgemäßen Fahrradanhänger oder Kinderwagen vorgesehen sind, ist es bevorzugt, dass an den Rad-Anbindungsstellen jeweils mindestens drei gleiche Mittel zur Befestigung vorgesehen sind. Auch in diesem Zusammenhang wird noch einmal auf die bevorzugte Variante verwiesen, dass diese gleichen Mittel gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnet sind, insbesondere auf einem gemeinsamen Grundkreis.
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Eine besonders hohe Steifigkeit des Rahmens und der beiden Räder eines Fahrradanhängers oder Kinderwagens, die an den entsprechenden Rad-Anbindungsstellen gegenüberliegend angeordnet sind, ergibt sich, wenn eine die beiden Rad-Anbindungsstellen verbindende Rad-Verbindungsachse vorgesehen ist. Wenn die Rad-Anbindungsstellen unmittelbar und linear miteinander verbunden sind, fällt die Rad-Verbindungsachse mit der Rad-Achse zusammen. Es ist aber auch möglich, die Rad-Verbindungsachse um einen Sprung radial versetzt anzuordnen. Insbesondere in dem Fall, in welchem die Rad-Achse und die Rad-Verbindungsachse zusammenfallen, ergibt sich eine besonders einfache Konstruktion, und die Rad-Anbindungsstellen können einfach endseitig der Rad-Achse ausgebildet sein oder an einem fest mit dem an der Rad-Achse verbundenen Ausleger angeordnet sein.
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Auf die bevorzugte Ausführungsform eines Rahmens, bei welchem mindestens eine der Rad-Anbindungsstellen gegenüber dem Rahmen axial hervorragend angeordnet ist, wurde bereits verwiesen. In diesem Fall ergibt sich eine besonders einfache Montage und Demontage der Räder, weil diese von außen unmittelbar zugänglich sind und nicht um die Rad-Anbindungsstellen verdeckende Rahmenelemente herumbewegt werden müssen.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrradanhängers oder Kinderwagens ist mindestens eine der Rad-Anbindungsstellen gegenüber der Rad-Ache radial hervorragend angeordnet. Damit ist gemeint, dass die Erstreckung der Rad-Anbindungsstellen in radialer Richtung größer ist als die Radachse selbst. In diesem Fall ist die sich ergebene Fläche zur Anordnung einer Distanzplatte und/oder einer Bremsscheibe besonders groß, wodurch die auf geeignete Mittel zur Befestigung der Distanzplatte bzw. Bremsscheibe wirkenden Kräfte reduziert werden.
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Die Funktionalität im Bereich der Rad-Anbindungsstellen eines erfindungsgemäßen Fahrradanhängers oder Kinderwagens ist weiter erhöht, wenn mindestens eine der Rad-Anbindungsstellen einen Eingreif-Abschnitt für eine Feststellbremse mit axial verfahrbarem Arretierstift aufweist. Ein derartiger Eingreif-Abschnitt ist insbesondere an der in Richtung Fahrzeuginnenseite weisenden Fläche eines Rad-Anbindungsabschnittes ausgebildet. Dabei sind insbesondere an diesem Eingreif-Abschnitt über den Umfang verteilt eine Vielzahl von Vertiefungen in engem Abstand nebeneinander ausgebildet, die dazu dienen, den Arretierstift aufzunehmen, wenn eine Feststellbremse aktiviert ist.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrradanhängers oder Kinderwagens ist zwischen der Rad-Anbindungsstelle und dem korrespondierenden Rad eine lösbar angeordnete Distanzplatte oder eine Bremsscheibe angeordnet, wobei die sich in axialer Richtung erstreckende Dicke der Distanzplatte bzw. Bremsscheibe ungefähr gleich groß ist. Auf die damit verbundenen Vorteile wurde vorstehend bereits hingewiesen.
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Um auch einen Bremssattel einfach und nachträglich montieren zu können, welcher mit der nachträglich montierbaren Bremsscheibe zusammenwirken kann, ist an dem Rahmen und/oder an der Rad-Achse auf jeder Seite mindestens ein Befestigungsbereich mit Mitteln zur Befestigung eines Bremssattels für die Bremsscheibe vorgesehen. Auch bei derartigen Mitteln handelt es sich vorzugsweise um Öffnungen, insbesondere Öffnungen mit einem darin ausgebildeten Schraubgewinde.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrradanhängers oder Kinderwagens ist an dem Rahmen mindestens ein Befestigungsmittel ausgebildet oder angeordnet, welches zur Befestigung eines Schutzelements für eine Bremsscheibe dient. Mit einem derartigen Schutzelement ist insbesondere ein sich in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) nach unten erstreckender Standfuß gemeint, welcher sich in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) bei montierter Bremsscheibe weiter nach unten erstreckt als die Bremsscheibe selbst und mit welchem somit verhindert wird, dass bei demontiertem Rad der Fahrradanhänger oder der Kinderwagen auf der Bremsscheibe auf dem Boden abgestellt werden kann.
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Vorzugsweise ist das Befestigungsmittel nach Art einer Gleitführung ausgebildet. Damit ist insbesondere gemeint, dass das Befestigungsmittel durch Einschieben in eine entsprechend ausgebildete Gleitführung, vorzugsweise durch zusätzliches Verrasten oder durch entsprechenden Reibschluss, an einer Endposition fixiert ist, so dass die Montage des Schutzelements sehr einfach und werkzeugfrei erfolgen kann. Ein derartiges Schutzelement aus Kunststoff kann, insbesondere wenn es in hohen Stückzahlen produziert wird, sehr kostengünstig hergestellt werden.
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Der Transportraum eines erfindungsgemäßen Fahrradanhängers oder Kinderwagens ist üblicherweise zumindest teilweise von einem Verdeck umgeben, wobei in einem Bodenbereich des Verdecks Öffnungen ausgebildet sind. Derartige Öffnungen dienen insbesondere zur Durchführung eines Seilzuges, mittels welchem die Scheibenbremse ausgehend von einem Betätigungselement aktivierbar ist. Als Betätigungselement kommt insbesondere ein Bremshebel in Betracht, welcher beispielsweise im Bereich eines Schiebegriffs eines entsprechenden Fahrradanhängers oder Kinderwagens montiert sein kann.
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In Verbindung mit einem Rahmen eines Fahrradanhängers oder Kinderwagens, an welchem ein Schiebegriff angeordnet ist, wird insbesondere auf die für eine schiebende Person besonders komfortable Variante verwiesen, bei welcher der Schiebegriff ein den Schiebegriff zumindest teilweise umgebendes Griffpolster aufweist. Wenn im Bereich des Schiebegriffs ein Bremshebel montiert sein soll, ist es bevorzugt, wenn das Griffpolster mindestens zweiteilig ausgebildet ist und die beiden Teile beabstandet voneinander derart an dem Schiebegriff angeordnet sind, dass der Bremshebel zwischen den beiden Griffpolstern an dem Schiebegriff positioniert und fixiert ist.
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Um einen von einem entsprechenden Bremshebel zu einer - insbesondere nachgerüsteten - Scheibenbremse zu führen, ist vorzugsweise an dem Rahmen und/oder einem um den Rahmen verspannten Verdeck mindestens eine Öse zur Aufnahme eines Bremszuges vorgesehen.
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Die Erfindung betrifft auch ein System aus einem Fahrradanhänger oder Kinderwagen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und einer Bremsscheibe, wobei die Rad-Anbindungsstellen derart ausgebildet sind, dass entweder unmittelbar ein Rad daran befestigt werden kann oder alternativ zusätzlich zwischen Rad und Rad-Anbindungsstelle eine optionale Bremsscheibe montierbar ist. Bei dieser Ausführungsform kann auf eine separate Distanzplatte, wie vorstehend beschrieben, verzichtet werden. Beispielsweise können in diesem Fall die Schraubköpfe in axialer Richtung sich derart von der entsprechenden Rad-Anbindungsstelle erstreckend ausgebildet sein, dass unabhängig von der Montage einer Bremsscheibe eine Mitnehmer-Funktion in jedem Fall realisiert ist, weil die Schraubköpfe in jedem Fall in korrespondierende Öffnungen oder sonstige Strukturen eines Rades im Bereich von dessen Innenseite eingreifen.
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In Zusammenhang mit einem erfindungsgemäßen System wird noch auf die bevorzugte Variante verwiesen, dass bei montierter Bremsscheibe ein Bremssattel unmittelbar an einem dafür vorgesehenen Befestigungsbereich montierbar ist. Dies hat den Vorteil, dass die Nachrüstung einer Scheibenbremse durch einfache Montage einer zusätzlichen Bremsscheibe sowie eines zusätzlichen Bremssattels erfolgen kann. Dies kann insbesondere derart einfach realisierbar sein, dass eine optionale Scheibenbremse von einem Kunden oder einem Händler selbst montierbar ist.
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Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines Fahrradanhängers in einer Seitenansicht,
- 2 den Fahrradanhänger aus 1 in einer perspektivischen Teilansicht von schräg hinten,
- 3 den linken Rad-Anbindungsabschnitt des in den 1 und 2 gezeigten Fahrradanhängers mit demontiertem Rad in einer Seitenansicht,
- 4 den Rad-Anbindungsabschnitt aus 3 mit zusätzlich montierter Bremsscheibe,
- 5 den rechten Rad-Anbindungsabschnitt des in den 1 und 2 gezeigten Fahrradanhängers mit montiertem rechten Rad in einer perspektivischen Ansicht von schräg hinten,
- 6 den rechten Rad-Anbindungsabschnitt mit demontiertem rechten Rad in einer perspektivischen Ansicht von der Seite und von vorne,
- 7 den linken Rad-Anbindungsabschnitt des in 1 und 2 gezeigten Fahrradanhängers in einer Ansicht von unten,
- 8 den linken Rad-Anbindungsabschnitt des in 1 und 2 gezeigten Fahrradanhängers in einer Ansicht gemäß dem Pfeil VIII in 7,
- 9 eines der Räder des in den 1 und 2 gezeigten Fahrradanhängers mit Blick auf die mit der Rad-Anbindungsstelle zusammenwirkenden Innenseite sowie
- 10 nur den Bereich mit dem Schiebegriff des in den 1 und 2 gezeigten Fahrradanhängers in einer Ansicht von oben.
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1 zeigt einen Fahrradanhänger 10 mit einem Transportbereich 12, einem Rahmen 14 und zwei seitlich angeordneten Rad-Anbindungsstellen 16 zur lösbaren Befestigung jeweils eines Rades 18. Wie in 1 gut erkennbar ist, besteht der Rahmen 14 aus mehreren Rahmenelementen, die in der gezeigten Ausführungsform in der Seitenansicht zu einem geschlossenen Rahmen miteinander verbunden sind. Zusätzlich ist ein in Hochrichtung (z-Richtung) betrachtet im mittleren Bereich von vorne nach hinten erstreckendes Spannelement vorgesehen, welches ebenfalls als Teil des Rahmens 14 betrachtet wird. Dieses Element ist ein optionales Element und für die Verwirklichung der Erfindung ebenso wenig zwingend erforderlich wie ein geschlossener Rahmen 14.
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3 zeigt den linken Rad-Anbindungsabschnitt 16 ohne das zugehörige Rad 18. Der Rad-Anbindungsstelle 16 besteht in der gezeigten Ausführungsform aus einem scheibenartigen Element 20, das in radialer Richtung nach außen gegenüber einer mittig dieses Elements 20 angeordneten Rad-Achse 22 hervorragt. Das scheibenartige Element 20 weist eine nach außen gerichtete, ebene Anlagefläche 42 auf.
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Ferner sind in dem scheibenartigen Element 20 gleichmäßig über den Umfang verteilt drei Öffnungen 24 ausgebildet. Diese Öffnungen 24 weisen in den Figuren nicht dargestellte Innengewinde auf. Wie aus 4 ersichtlich, sind die Öffnungen 24 insoweit dazu vorgesehen, eine Bremsscheibe 26 oder alternativ eine Distanzplatte (nicht dargestellt) mit Hilfe von geeignet ausgebildeten Befestigungsschrauben 28 zu befestigen. In der in 4 gezeigten Ausführungsform ragen die Befestigungsschrauben 28 mit ihrem jeweiligen Schraubenkopf in axialer Richtung gegenüber der Bremsscheiben 26 hervor.
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9 zeigt die Innenseite eines Rades 18. Wie erkennbar ist, ist im Bereich der Radnabe 30 des Rades 18 eine Struktur 32 mit drei gleichmäßig über den Umfang verteilt ausgebildeten Vertiefungen 34 vorgesehen. Diese Vertiefungen 34 sind derart ausgebildet, dass die Schraubenköpfe der Befestigungsschrauben 28 in diese eingreifen können, damit die Schraubenköpfe der Befestigungsschrauben 28 als Mitnehmer insoweit dienen, als eine Drehung des Rades 18 auch eine Drehung der Bremsscheibe 26 bewirkt.
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Die Räder 18 der Fahrradanhängers 10 weisen in der gezeigten Ausführungsform eine Schnellkupplungsvorrichtung auf. Durch Drücken eines in 2 gut erkennbaren Betätigungsbereiches 36 kann ein in 9 gut erkennbarer, radial aus einem Einsteckabschnitt 38 herausragender Bolzen 40 radial nach innen verfahren werden, um das Rad 18 nach außen von der Rad-Achse 22 lösen und vom Fahrradanhänger 10 abzunehmen zu können.
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Standardmäßig ist im Bereich der Rad-Anbindungsstelle 16 eine Distanzplatte (nicht dargestellt) mit Hilfe von Befestigungsschrauben 28 montiert, welche ungefähr die gleiche Dicke aufweist wie die optional montierbare Bremsscheibe 26. Soll ein Fahrradanhänger 10 als optionales Sonderzubehör eine Bremsscheibe 26 aufweisen, müssen lediglich die Räder 18 von dem Fahrradanhänger 10 abgenommen, die Distanzplatte durch Lösen der Befestigungsschrauben entfernt und die Bremsscheibe 26 durch Verwenden und Festziehen der Befestigungsschrauben 28 mit der Bremsscheibe 26 montiert werden.
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Wie in den 5 und 7 gut erkennbar ist, weisen die Rad-Anbindungsstellen jeweils innenseitig einen Eingreif-Abschnitt 44 für eine Feststellbremse mit axial verfahrbarem Arretierstift 46 auf. Der Eingreifabschnitt 44 weist einen Vielzahl von Vertiefungen 48 auf, die in der gezeigten Ausführungsform gleichmäßig über den Umfang verteilt vorgesehen sind. 7 zeigt die Feststellbremse in arretierter Stellung, in welcher der Arretierstift 46 in eine der Vertiefungen 48 eingreift und dadurch eine weitere Drehbewegung des Rad-Anbindungsabschnitts 16 verhindert. Da der Rad-Anbindungsabschnitt 16 drehfest mit dem Rad 18 gekoppelt ist, wird somit auch ein Drehen der Räder 18 blockiert. Der Arretierstift 46 kann durch Betätigung eines nicht dargestellten Betätigungselements, insbesondere eines Fußhebels, in die in 7 gezeigte arretierte Position verfahren werden oder durch Herausfahren aus der Vertiefung 48 in eine freigegebene Position verfahren werden.
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Zur Befestigung eines Bremssattels 50, welcher zur Erzielung einer Bremswirkung mit der Bremsscheibe 26 zusammenwirken kann, ist bei der gezeigten Ausführungsform ein Ausleger 52 als Befestigungsbereich 54 vorgesehen, welcher sich ausgehend von der Rad-Achse 22 radial nach außen erstreckt. In dem Ausleger 52 sind als Mittel zur Befestigung mehrere Schrauböffnungen (nicht dargestellt) ausgebildet, um den Bremssattel 50 relativ zu der Rad-Achse 22 mittels geeigneter Befestigungsschrauben (nicht dargestellt) fixieren zu können.
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In den 7 und 8 ist ein an der Rad-Achse 22 fixiertes Adapterelement 56 erkennbar, welches als Befestigungsmittel 58 für ein Schutzelement 64 eine Gleitführung 62 aufweist. Zum Verbinden des Schutzelements 64 wird dieses in die Gleitführung 62 eingeschoben und ermöglicht so eine feste Verbindung mit dem Adapterelement 56. Bei dem Schutzelement 64 handelt es sich um einen Standfuß 60, welcher die Bremsscheibe 26 bei abgenommenen Rädern 18 vor einem direkten Kontakt mit dem Boden und einer daraus resultierenden Beschädigung schützt. Dazu ist das bei aufrecht stehendem Fahrradanhänger 10 untere Ende 66 näher gegenüber der Aufstandsfläche des Fahrradanhängers 10 angeordnet als die tiefste Stelle der Bremsscheibe 26.
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Üblicherweise ist der Transportraum 12 von einem in den Figuren nicht dargestellten Verdeck umgeben, welches ein oder mehrere in dem Fahrradanhänger 10 zu transportierende Kinder vor Witterungseinflüssen wie Wind, Regen, Schneefall, Hagel, Staub und sonstigen äußeren Einflüssen schützt.
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10 zeigt einen Schiebegriff 68 mit zwei Griffpolstern 70, 72, zwischen welchen ein Freiraum zur umgreifenden Anordnung eines Bremshebels 74 vorgesehen ist. Von dem Bremshebel 74 aus führt ein in 10 nicht dargestellter Bremszug oder eine Bremsleitung, mittels welcher sich die Klemmbacken des Bremssattels 50 gegen die Bremsscheibe 26 pressen lassen.
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Der Vollständigkeit halber wird noch darauf verwiesen, dass die Längsrichtung (x-Richtung) des Fahrradanhängers in den 1 bis 10 mit x, die Querrichtung (y-Richtung) mit y und die Hochrichtung (z-Richtung) mit z gekennzeichnet ist. Die Rad-Achse 22 erstreckt sich in der gezeigten Ausführungsform in Querrichtung (y-Richtung) des Fahrradanhängers 10. Die Bremsscheibe 26 erstreckt sich in Längsrichtung (x-Richtung) und in Hochrichtung (z-Richtung).
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Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Sie kann im Rahmen der Ansprüche und unter Berücksichtigung der Kenntnisse des zuständigen Fachmanns variiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrradanhänger
- 12
- Transportbereich
- 14
- Rahmen
- 16
- Rad-Anbindungsstelle
- 18
- Rad
- 20
- scheibenartiges Element
- 22
- Rad-Achse
- 24
- Öffnungen
- 26
- Bremsscheibe
- 28
- Befestigungsschrauben
- 30
- Radnabe
- 32
- Struktur
- 34
- Vertiefungen (Radnabe)
- 36
- Betätigungsbereiches
- 38
- Einsteckabschnitt
- 40
- Bolzen
- 42
- Anlagefläche
- 44
- Eingreif-Abschnitt
- 46
- Arretierstift
- 48
- Vertiefungen (Eingreifabschnitt)
- 50
- Bremssattel
- 52
- Ausleger
- 54
- Befestigungsbereich
- 56
- Adapterelement
- 58
- Befestigungsmittel
- 60
- Standfuß
- 62
- Gleitführung
- 64
- Schutzelement
- 66
- unteres Ende
- 68
- Schiebegriff
- 70,72
- Griffpolster
- 74
- Bremshebel