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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Motorlagerung für einen Aufzugsantriebsmotor, die einen Träger zur Befestigung auf wenigstens einer Führungsschiene, und ein Tragelement für einen Aufzugsantriebsmotor umfasst.
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Im Stand der Technik werden Motorlagerungen für Aufzugsantriebsmotoren über Auflager in der Wand des Aufzugschachtes realisiert. Aus Schallschutzgründen werden dabei teilweise doppelt elastische Lagerungen eingesetzt, wie sie beispielsweise in der Norm VDI 2566 „Schallschutz bei Aufzugsanlagen ohne Triebwerksraum“ beschrieben werden.
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Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe eine verbesserte Motorlagerung für einen Aufzugsantriebsmotor bereitzustellen, die insbesondere betriebssicher ist und hohe Schallschutzanforderungen erfüllt.
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Erfindungsgemäß wird eine Motorlagerung für einen Aufzugsantriebsmotor bereitgestellt, die einen Träger zur Befestigung auf wenigstens einer Führungsschiene, und ein Tragelement für den Aufzugsantriebsmotor umfasst, wobei wenigstens zwei Topffederelemente vorgesehen sind, die das Tragelement elastisch auf dem Träger lagern. Die Hauptbelastung der Topffederelemente ist in vertikaler Richtung, jedoch können die Topffederelemente auch Kräfte horizontal in alle Richtungen aufnehmen. Insbesondere weisen die Topffederelemente in Vertikalrichtung eine Shorehärte von 500 ShA bis 100 ShA auf, vorzugsweise von 70 ShA. Die Verformung bzw. Komprimierung in Vertikalrichtung erfolgt im Wesentlichen linear in Abhängigkeit der aufgebrachten Vertikalkraft, wobei bei einer Kraft von ca. 4000 N eine Komprimierung von 2mm bis 4mm, vorteilhafterweise von ca. 3 mm erfolgt. Das Topffederelement ist insbesondere aus Stahl gefertigt, und weist wenigstens ein Elastomerelement aus Naturkautschuk auf. Das Topffederelement hat insbesondere eine Höhe von 30 mm bis 50mm, vorteilhafterweise von ca. 39mm.
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In einer Ausführungsform können drei Topffederelemente vorgesehen sein, die das Tragelement elastisch auf dem Träger lagern.
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Vorteilhafterweise sind jedoch wenigstens vier Topffederelemente vorgesehen, die das Tragelement elastisch auf dem Träger lagern. Die drei oder wenigstens vier Topffederelemente sind vorteilhafterweise voneinander sowohl in Querrichtung als auch in Tiefenrichtung beabstandet. Dies ermöglicht insbesondere, dass die Lagerung nicht nur vornehmlich Kräfte in Hochrichtung, sondern auch Kräfte in Querrichtung und Tiefenrichtung bzw. Momente aufnehmen kann.
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Vorteilhafterweise umfasst die Motorlagerung eine Zwischenmasse, wobei wenigstens zwei, aber vorteilhafterweise vier, Topffederelemente zwischen dem Träger und der Zwischenmasse angeordnet sind, und wenigstens zwei, aber vorteilhafterweise vier, weitere Topffederelemente zwischen der Zwischenmasse und dem Tragelement. Somit wird eine doppelelastische Lagerung ermöglicht, die durch die Zwischenmasse noch besser verhindern kann, dass Vibrationen des Aufzugsantriebsmotors an den Träger und somit an das Gebäude weitergegeben werden. Vorteilhafterweise ist die Zwischenmasse als sich in horizontaler Ebene erstreckende Platte ausgestaltet. Insbesondere kann die Platte auch aus mehreren geschichteten Plattenelementen bestehen, was insbesondere ermöglicht, dass durch Kombination der Plattenelemente bei der Montage ein gewünschtes Gewicht für die Zwischenmasse vorgesehen werden kann.
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Insbesondere sind die Topffederelemente somit in Form einer doppelelastischen Lagerung angeordnet. Folglich wird der Normbezug VDI 2566, EL 3-Lagerung erfüllt.
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Vorteilhafterweise weist die Zwischenmasse ein Gewicht von 15 kg bis 25 kg auf. Das Gewicht wird je nach Aufzuggröße und/oder Charakteristiken des Aufzugsantriebsmotors bestimmt. In bevorzugten Ausführungsformen weist die Zwischenmasse ein Gewicht von 15 kg bis 20 kg auf.
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Vorteilhafterweise sind die jeweils drei oder vier Topffederelemente in einer horizontalen Ebene angeordnet. Dies ermöglicht, dass die Last gleichmäßig zwischen den Topffederelementen verteilt werden kann, sowie eine kompakte Gestaltung der Motorlagerung.
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Insbesondere können jeweils zwei Topffederelemente in einem Abstand nebeneinander angeordnet sein, der geringer ist als ihr Durchmesser, und jeweils zwei Topffederelemente in einem Abstand nebeneinander angeordnet sein, der mindestens das Doppelte ihres Durchmessers beträgt. Somit sind jeweils zwei Topffederelemente nah zueinander angeordnet, und jeweils zwei Topffederelemente relativ weit voneinander beabstandet. Damit kann in einer Richtung ein höheres Kippmoment aufgenommen werden, ohne dass die Motorlagerung insgesamt unnötig vergrößert wird. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn der Aufzugsantriebsmotor exzentrisch bezüglich des Tragelements angeordnet ist.
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In einer Ausführungsform weisen die Topffederelemente eine obere Aufnahme, ein unteres Auflager und ein dazwischen angeordnetes Elastomerelement auf, wobei die obere Aufnahme eine konische Innenwand aufweist, und das untere Auflager eine konische Außenwand aufweist, und wobei das Elastomerelement entlang des gesamten Umfangs zwischen der konischen Innenwand und der konischen Außenwand angeordnet ist. Eine derartige Gestaltung ermöglicht, dass nicht nur eine vorteilhafte Schallisolierung erfolgt, sondern dass die Lagerung auch eine Abreißsicherung bereitstellt. Die obere Aufnahme hat vorteilhafterweise einen Durchmesser von 100 mm bis 150 mm, vorteilhafterweise von ca. 106 mm. Die obere Aufnahme weist zentral ein Gewinde auf, mit dem es durch Verschrauben befestigt werden kann. Das untere Auflager weist vorteilhafterweise wenigstens zwei seitlich überstehende Flanschbereiche auf, mittels denen es durch Verschrauben befestigt werden kann. Das untere Auflager hat zusammen mit den überstehenden Flanschbereichen insbesondere eine Breite von 150 mm bis 200 mm, vorteilhafterweise von ca. 170 mm. Insbesondere sind die obere Aufnahme und das untere Auflager als Umformteil mit einer Blechstärke von ca. 3 mm gestaltet.
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In einer Ausführungsform weist die obere Aufnahme eine horizontale Innenwand auf, und das untere Auflager eine horizontale obere Wand, wobei ein flacher, horizontaler Bereich des Elastomerelements oder ein zusätzliches flaches, horizontales Elastomerelement zwischen der Innenwand und der oberen Wand angeordnet sind. Dieses Elastomerelement wirkt vornehmlich in vertikaler Richtung, und verbessert die Steifigkeit und Beständigkeit des Topffederelements in dieser Richtung.
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Der Aufzugsantriebsmotor ist vorteilhafterweise direkt auf dem Tragelement befestigt, insbesondere angeschraubt. Die Befestigung erfolgt insbesondere in einem sich horizontal erstreckenden Bereich des Tragelements, kann aber beispielsweise alternativ oder zusätzlich an einem vertikalen oder schrägen Flansch erfolgen.
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In einer Ausführungsform weist das Tragelement einen ersten Lagerbereich und einen zweiten Lagerbereich auf, wobei zwischen den Lagerbereichen ein verjüngter Bereich vorgesehen ist. Die Topffederelemente sind insbesondere in den Lagerbereichen vorgesehen. Mit dem verjüngten Bereich kann durch gezielte Massenverteilung die Dynamik des Systems verbessert werden, sowie insgesamt eine Gewichtsoptimierung erfolgen.
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Vorteilhafterweise ist der erste Lagerbereich größer als der zweite Lagerbereich, wobei der Aufzugsantriebsmotor auf dem ersten Lagerbereich befestigt ist.
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Der Träger ist insbesondere auf wenigstens einer Führungsschiene befestigt, die in einem Aufzugsschacht vorgesehen ist. Die Führungsschiene kann Teil der Motorlagerung sein. Insbesondere handelt es sich bei der Führungsschiene um eine Aufzugsführungsschiene oder eine Gegengewichtsführungsschiene. Insgesamt hat der Aufzug vorteilhafterweise vier Führungsschienen, nämlich zwei Führungsschienen für das Aufzugsgegengewicht, d.h. Gegengewichtsführungsschienen, und zwei Führungsschienen für den Fahrkorb, d.h. Aufzugsführungsschienen. Vorteilhafterweise lagert der Träger auf zwei Führungsschienen für das Aufzugsgegengewicht und auf einer Führungsschiene für den Fahrkorb. Die Motorlagerung kann aber auch nur auf Führungsschienen für den Fahrkorb oder nur auf Führungsschienen für das Gegengewicht angebracht sein, oder auf nur einer Führungsschiene oder jeweils einer der vorgenannten Führungsschienen.
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In anderen Ausführungsformen der Erfindung kann der Träger auch direkt im Aufzugsschacht befestigt werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform weisen die Topffederelemente eine mechanische Abreißsicherung in Zugrichtung auf. Dabei handelt es sich insbesondere um eine mechanische Verbindung zwischen Aufnahme und Auflager der Topffederelemente.
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Die Erfindung wird nun anhand einer beispielhaften Ausführungsform weitergehend erläutert, die wie folgt in den Figuren dargestellt ist:
- 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Motorlagerung,
- 2 zeigt eine seitliche Schnittansicht der Ausführungsform,
- 3 zeigt eine vordere Schnittansicht der Ausführungsform, und
- 4 zeigt eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform mit einem Aufzugsantriebsmotor.
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In 1 bis 4 ist eine mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Motorlagerung 1 für einen Aufzugsantriebsmotor 2 (siehe 4) dargestellt. Die Motorlagerung umfasst einen Träger 3, der auf Führungsschienen 4, 5, 6 befestigt ist. Bei den Führungsschienen 4 und 6 handelt es sich insbesondere um Führungsschienen für das Aufzugsgegengewicht, bei der Führungsschiene 5 um eine Führungsschiene für den Aufzugsfahrkorb.
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Die Befestigung des Trägers 3 auf den Führungsschienen 4, 5, 6 erfolgt insbesondere durch Flanschelemente 7, 8, 9, die auf einen Querträgerelement 10 des Trägers 3 aufgeschraubt sind. Die Flanschelemente 7, 8, 9 werden insbesondere durch Verschrauben auf den Führungsschienen 4, 5, 6 befestigt.
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Der Träger 3 weist weiterhin Abstützelemente 11, 12 auf, die auf dem Querträger 10 befestigt sind, und eine in Tiefenrichtung T breitere horizontale Aufstandsfläche des Trägers bereitstellen. Zusätzlich zur horizontalen Aufstandsfläche weisen die Abstützelemente 11, 12 vertikale Flanschelemente auf, die mit Seitenwänden des Querträgers 10 verschraubt werden sind.
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Auf den Abstützelementen 11, 12 sind jeweils in Tiefenrichtung nebeneinander angeordnet zwei Topffederelemente 13, 14, 15 angeordnet, wobei das neben Topffederelement 15 angeordnete Topffederelement nicht in den Figuren dargestellt ist, aber entsprechend Topffederelement 14 bezüglich Topffederelemente 13 angeordnet ist. Auf den vier Topffederelementen 13, 14, 15 ist eine Zwischenmasse 16 befestigt, in Form einer aus zwei Plattenelementen 17, 18 bestehenden Zwischenplatte, die sich im Wesentlichen in horizontaler Richtung erstreckt.
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Auf der Zwischenplatte sind wiederum vier Topffederelemente 19, 20, 21, 22 angeordnet, auf denen das Tragelement 23 für den Aufzugsantriebsmotor 2 befestigt ist. Insbesondere erfolgt die Befestigung der Zwischenmasse 16 und des Tragelements 23 jeweils durch Verschrauben mit den Topffederelementen 13, 14, 15, 19, 20, 21, 22. Der Abstand 24 in Tiefenrichtung T zwischen den Topffederelementen ist jeweils geringer als der Abstand 25 in Querrichtung Q. Nachdem bei der Lagerung des Antriebsmotors 2 vornehmlich ein Drehmoment um die Tiefenachse der Lagerung entsteht, kann so eine optimale Abstützung des Aufzugsantriebsmotors 2 erfolgen. Die Zwischenmasse 16 und/oder das Tragelement 23 weisen einen verjüngten Bereich 26 auf, der zwischen einem ersten Lagerbereich und einen zweiten Lagerbereich 28 angeordnet ist. In den Lagerbereichen 27, 28 sind jeweils die Topffederelemente angeordnet.
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Der Aufbau der Topffederelemente 13, 14, 15, 19, 20, 21, 22 wird beispielhaft mit Bezugnahme auf das Topffederelement 20 in 2 erläutert. Die Topffederelemente umfassen jeweils eine obere Aufnahme 29, ein unteres Auflager 30 und dazwischen angeordnete Elastomerelemente 31, 32. Die obere Aufnahme 29 weist eine konische Innenwand auf, und das untere Auflager 30 eine konische Außenwand, wobei das Elastomerelement 31 mit diesen Wänden jeweils um den Umfang des Topffederelements in Kontakt ist.
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Zusätzlich weist die obere Aufnahme 29 eine horizontale Innenwand auf und das untere Auflager 30 eine horizontale obere Wand, wobei das Elastomerelement 32 jeweils in Kontakt mit diesen Wänden ist. Das Elastomerelement 32 nimmt somit vornehmlich Lasten in Hochrichtung H auf, während das Elastomerelement 31 Lasten in Hochrichtung H, aber auch in sämtlichen horizontalen Richtungen T, Q aufnimmt.