-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit Zielscheibe und Mitteln zur Befestigung der Zielscheibe an einem Rand einer Tür, einem Fenster oder einer Stellwand. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung mit Zielscheibe und Mitteln zur Befestigung der Zielscheibe an einer Wand, einem Ständer oder einer Tür.
-
Zielscheiben sind Bestandteil von diversen Schieß- oder Wurfeinrichtungen, beispielsweise von Dartspielen und werden allgemein im Schießsport eingesetzt. Zielscheiben für Dartspiele werden in der Regel an eine Wand montiert oder sind Bestandteil von elektronischen Dartspielautomaten. Bei Leichtwaffen für den Schießsport (z.B. Luftgewehr, Kleinkaliber) befinden sich die Zielscheiben normalerweise in einem Kugelfang. Für die Montage oder Unterbringung von solchen Zielscheiben sind unterschiedliche Lösungen bekannt.
-
So beschreibt beispielsweise die
EP 2 019 279 A2 eine Dartscheibenhalterung zum Befestigen einer Dartscheibe, die von einer Schutzfläche umgeben ist. Die Dartscheibenhalterung stützt sich an einer vertikalen Fläche ab und umfasst ein Scharnier und ein Stützelement. Ausgehend von einer Position der Dartscheibe mit Schutzfläche, bei der die Vorderseite der Dartscheibe in Richtung der vertikalen Fläche weist, kann die Dartscheibe in eine ausgewählte Spielposition geschwenkt und in dieser durch das Stützelement gehalten werden.
-
Die
US 5,725,217 A beschreibt einen tragbaren Dartboardständer bestehend aus einem Grundrahmen und einem Stützrahmen. Die
CN 201 463 721 U beschreibt ein mobiles Dart, umfassend eine Dartscheibe, die auf einer Rahmenplatte aufgebracht ist, die mit zwei Türen und Teleskopstangen ausgestattet ist. Das Dartspiel kann kofferartig zusammengefaltet werden.
-
Die bisher bekannten Lösungen sind entweder technisch zu aufwändig, zu groß oder benötigen eine Montage an Wänden. Die portablen Lösungen benötigen wiederum ein Gestell oder Rahmen zur Aufstellung, was in Wohnungen nicht praktikabel und platzbedürftig ist.
-
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung mit Zielscheibe bereitzustellen, die zur innerhäuslichen Verwendung, insbesondere in einem Wohnraum, geeignet ist.
-
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit Zielscheibe, die eine Rückplatte mit einer an der Vorderseite befestigten Zielscheibe umfasst, wobei eine Schutzscheibe oder ein Schutzring (Surround) an der Vorderseite der Rückplatte und eine oder mehrere Haltevorrichtungen an der Rückseite der Rückplatte vorgesehen sind. Der Surround dient dazu, Wurfgeschosse, Pfeile oder Kugeln, die die Zielscheibe verfehlen, abzufangen und besteht vorzugsweise aus Kunststoff, Gummi, Polyester, Styropor, Kork, Filz, Textil oder Schaumstoff. Die Haltevorrichtungen dienen dem montagefreien Einhängen der Rückplatte in den Rand einer Tür, eines Fensters oder einer Stellwand. Ein solcher Rand bezeichnet die Umlaufkante, die nahezu bei jeder Tür, Fenster oder Stellwand vorhanden ist und zur Befestigung dienen kann. So kann die erfindungsgemäße in den Rand eingehängte Vorrichtung mit Zielscheibe jederzeit wieder abgehängt werden, ohne dass eine Beschädigung an der Tür, dem Fenster oder der Stellwand durch Befestigungsmitteln wie Schrauben, Nägel oder fest montierten Haken zurückbleiben.
-
Um die Geräuschbildung beim Auftreffen von Wurfgeschossen, Pfeilen oder Kugeln auf die Zielscheibe zu minimieren, ist zwischen der Zielscheibe und der Rückplatte zumindest abschnittsweise ein Dämpfungselement angeordnet. Zudem absorbiert das Dämpfungselement die Aufprallenergie des Geschosses beim Auftreffen auf die Zielscheibe und verhindert ein Rückschlagen der Rückplatte gegen die Tür, Fenster oder Stellwand. Durch diese akustische Dämpfung von auftreffenden Wurfpfeilen oder Geschossen eignet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung insbesondere für einen Einsatz in Wohnungen. Die Rückplatte ist vorzugsweise in ihrem Umfang größer als die Zielscheibe, um gegebenenfalls auch Geschosse abzufangen, die ihr Ziel verfehlen.
-
Für die montagefreie Befestigung der Rückplatte an den Rand einer Tür, eines Fensters oder einer Stellwand und damit die Herstellungskosten der Haltevorrichtung möglichst niedrig gehalten werden können, ist es bevorzugt, dass es sich bei der Haltevorrichtung um einen Bügel oder Haken handelt.
-
Um zu vermeiden, dass die Haltevorrichtung aufgrund des auf ihr lastenden Gewichtsdrucks Abdrücke, beispielsweise auf dem Lack einer Tür, hinterlässt, sind in einer bevorzugten Ausführungsform zumindest zwei Haltevorrichtungen vorgesehen, so dass sich die Gewichtskraft auf jede Haltevorrichtung gegenüber einer einzelnen Haltevorrichtung signifikant reduziert. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die wenigstens zwei Haltevorrichtungen im oberen Bereich der Rückseite der Rückwand angeordnet sind, wodurch die Vorrichtung von oben in den Rand der Tür, des Fensters oder der Stellwand eingehängt werden kann.
-
Bei einer alternativen Ausführungsvariante der Haltevorrichtung ist vorgesehen, dass zumindest zwei Haltevorrichtungen in einem seitlichen Bereich der Rückseite der Rückwand angeordnet sind, die eine Klemmverbindung mit dem Rand der Tür, des Fensters oder der Stellwand eingehen. Beispielsweise kann es sich um seitliche Bügel handeln, die für die Montage der Zielvorrichtung nach innen geschoben und dann an dem Rand fixiert werden.
-
Vorzugsweise handelt es sich bei dem Rand der Tür, des Fensters oder der Stellwand um einen Falz. Die Haltevorrichtung ist so ausgelegt, dass sie in den Falz greift und die Rückplatte fixiert in Position hält.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform entspricht das Dämpfungselement dem Surround, welches vorzugsweise als Scheibe hinter der Zielscheibe ausgebildet ist.
-
Zur Vermeidung von Rückprallgeräuschen, aber auch um eine generell effektivere Dämpfung zu realisieren, ist vorzugsweise vorgesehen, dass zumindest abschnittsweise ein zusätzliches Dämpfungselement an der Rückseite der Rückplatte angebracht ist. Das zusätzliche Dämpfungselement kann beispielsweise ein Streifen am unteren Rand der Rückplatte sein oder einen Teil der Rückplatte oder die ganze Rückplatte bedecken.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der Zielscheibe um eine Dartscheibe. Vorzugsweise ist bei einer solchen Variante an der Vorderseite der Rückplatte eine Dartpfeil-Halterung zur Aufnahme von Darts angebracht. Zusätzlich bietet diese Halterung den Vorteil, dass die Dartpfeile stets zusammen mit der Vorrichtung gelagert werden können.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist an der Rückplatte eine Beleuchtungsvorrichtung zum Beleuchten der Zielscheibe angebracht. So kann die Zielscheibe auch im Dunkeln, z.B. in einem Zimmer mit ausgeschalteter Deckenbeleuchtung, bespielt werden. In einer nicht beanspruchten Ausführungsform ist die Beleuchtungsvorrichtung mit Batterien oder einem Akku ausgestattet oder sie hat ein Kabel mit einem Stecker zum Stecken in eine Steckdose. Im Falle einer elektronischen Zielscheibe kann die Beleuchtungsvorrichtung beispielsweise mit der Energieversorgung der elektronischen Zielscheibe verbunden sein. Als Leuchtmittel der Beleuchtungsvorrichtung sind LEDs bevorzugt.
-
Um die Vorrichtung exakt an der Tür, dem Fenster oder der Stellwand positionieren zu können, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform die Haltevorrichtung entlang einer Schiene vertikal und/oder waagerecht verstellbar. Handelt es sich bei der Zielscheibe um eine Dartscheibe, so sollte die Haltevorrichtung so verstellbar sein, dass beim Einhängen der Rückplatte in den Rand einer genormten Tür oder einem genormten Fenster, das Zentrum der Dartscheibe („Bulls's eye“) einen genormten Abstand zum Boden aufweist, beispielsweise 1,71 m oder 1,73 m. Vorzugsweise können die Einstellpositionen der Haltevorrichtung für genormte Türen und Fenster bereits neben oder an der Schiene eingezeichnet sein.
-
Da Holz ein geringes Eigengewicht und gleichzeitig einer hohen Belastung standhält, ist vorzugsweise die Rückplatte aus Holz gefertigt. Alternative geeignete Materialien für die Rückplatte sind Kunststoff, Gummi, Styropor, Kork, Filz oder Schaumstoff. Diese Materialien bieten den Vorteil, dass die Spitzen der Pfeile oder die Kugeln, die die Zielscheibe verfehlen, in die Materialien eindringen können und an der Rückplatte verbleiben, ohne abzuprallen. Um zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten der Optik der Rückplatte zu ermöglichen, ist vorzugsweise die Rückplatte mit wenigstens einer Lackschicht überzogen.
-
Vorzugsweise besteht das Dämpfungselement aus einem Kunststoff, Gummi, Polyester, Styropor, Kork, Filz, Textil oder einem Schaumstoff. In einer bevorzugten alternativen Ausführungsform ist das Dämpfungselement aus wenigstens einem Federkörper gebildet. Der Federkörper umfasst eine oder mehrere Federn und wird beim Auftreffen eines Pfeiles oder einer Kugel auf die Zielscheibe kurzzeitig gestaucht, wodurch die Aufprallenergie absorbiert und in Federenergie umgewandelt wird. Es versteht sich, dass der Federkörper innerhalb einer Tasche angeordnet sein kann, die beispielsweise aus Kunststoff, Gummi, Polyester, Styropor, Kork, Filz, Textil oder Schaumstoff gebildet ist.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das zusätzliche Dämpfungselement aus Kunststoff, Gummi, Polyester, Styropor, Kork, Filz, Textil oder Schaumstoff besteht und/oder einen Federkörper umfasst.
-
Um die Vorrichtung für den Schießsport einzusetzen, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform die Zielscheibe innerhalb eines Kugelfangs integriert, wobei der Kugelfang mit der Rückplatte verbunden ist.
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch eine Vorrichtung mit Zielscheibe und Mitteln zur Befestigung der Zielscheibe an einer Wand, einem Ständer oder einer Tür.
-
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine schematische Zeichnung einer bevorzugten Ausführungsform einer Vorrichtung mit Zielscheibe in Frontalansicht;
- 2 eine schematische Zeichnung der bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung mit Zielscheibe gemäß 1 in Seitenansicht.
-
1 zeigt eine schematische Zeichnung einer bevorzugten Ausführungsform einer Vorrichtung mit Zielscheibe 1 in Frontalansicht. Die Zielscheibe 1 ist auf einer Rückplatte 3 montiert. Die Rückplatte 3 ist größer als die Zielscheibe 1 und kann aus Holz gefertigt sein. Sie weist beispielsweise eine Länge von ca. 87 cm bei einer Breite von ca. 84 cm auf. Die Zielscheibe 1 ist in der Mitte der Rückplatte 3 angeordnet und ist von einem Schutzring (Surround) 10 umgeben. Der Surround 10 ist mittels herkömmlichen Befestigungsmitteln an der Vorderseite der Rückplatte 3 angebracht und verdeckt teilweise die Vorderseite der Rückplatte 3. Der Surround 10 besteht beispielsweise aus Kunststoff, Gummi, Styropor, Kork, Filz oder Schaumstoff und kann mit einem Lack überzogen sein. Angedeutet sind die Haltevorrichtungen 4, die im oberen Bereich der Rückseite der Rückplatte 3 angeordnet sind und in den entsprechenden Rand einer Tür, eines Fensters oder einer Stellwand eingehängt werden oder dazu dienen, die Vorrichtung an einer Wand, einem Ständer oder einer Tür anzubringen.
-
Oberhalb der Zielscheibe ist mittig an der Rückplatte 3 eine Lampe 8 angebracht, welche die Zielscheibe 1 von oben beleuchtet.
-
Im Fußbereich der Rückplatte 3 sind an den entgegengesetzt liegenden Ecken der Rückplatte 3 jeweils eine Dartpfeil-Halterung 9 angeordnet.
-
Die 2 zeigt die Ausführungsform der Vorrichtung mit Zielscheibe gemäß 1 in Seitenansicht. Es ist zu erkennen, dass zwischen der Zielscheibe 1 und der Rückplatte 3 ein Dämpfungselement 2 angeordnet ist. Das Dämpfungselement 2 schließt bündig mit dem oberen und unteren Rand der Zielscheibe 1 ab. Das Dämpfungselement 2 kann aus einem Kunststoff, Gummi, Polyester, Styropor, Kork, Filz, Textil oder einem Schaumstoff bestehen.
-
Oberhalb und unterhalb der Zielscheibe 1 ist der Surround 10 zu erkennen, der die Zielscheibe 1 vollständig umgibt.
-
An der Rückseite der Rückplatte 3 ist ein zusätzliches Dämpfungselement 5 angebracht. Dies kann beispielsweise mit der Rückplatte 3 verklebt sein, wobei das zusätzliche Dämpfungselement 5 aus den gleichen Materialien wie das Dämpfungselement 2 bestehen kann. Außerdem kann das zusätzliche Dämpfungselement 5 gegebenenfalls einen Federköper mit Feder umfassen.
-
Im oberen Bereich der Rückseite der Rückwand 3 ist eine Haltevorrichtung 4 zu erkennen. In der gezeigten Ausführungsform handelt es sich um einen Haken. Dieser wird an einem Rand, beispielsweise dem Falz, einer Tür, einem Fenster oder einer Stellwand eingehängt.
-
In einer nicht gezeigten Ausführungsform können alternativ oder ergänzend in einem seitlichen Bereich der Rückseite der Rückwand 3 Haltevorrichtungen 4 angeordnet sein.
-
In einer weiteren nicht gezeigten Ausführungsform ist die Haltevorrichtung 4 an der Rückseite der Rückplatte 3 als Aussparung ausgebildet, in die beispielsweise ein Wandnagel oder ein Befestigungselement eines Ständers eingreifen kann.
-
Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform sind die Haltevorrichtungen 4 entlang einer Schiene vertikal und/oder waagerecht verstellbar. Beispielsweise lässt sich die Haltevorrichtung 4 so verstellen, dass beim Einhängen der Rückplatte in den Rand einer genormten Tür oder einem Fenster das Zentrum der Dartscheibe („Bull's eye“) einen genormten Abstand zum Boden aufweist, beispielsweise 1,71 m oder 1,73 m. Bei einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform entspricht das Dämpfungselement 2 dem Surround 10.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 2019279 A2 [0003]
- US 5725217 A [0004]
- CN 201463721 U [0004]