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Die Erfindung betrifft einen Informationsträger für Transportmittel, nämlich insbesondere für Einkaufswagen oder Einkaufskörbe in Verkaufsstätten, oder Rollwagen, Kisten und andere Behälter in Fertigungs- oder Logistikanlagen.
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Zum Beobachten und Auswerten des Kundenverhaltens in Verkaufsstätten zum Zwecke der Optimierung der Werbeansprache von Kunden und der Marktforschung in Verkaufsstätten ist es wünschenswert, Einkaufswagen oder Einkaufskörbe mit einer diese individualisierenden Kennzeichnung zu versehen, um die Wege von Kunden durch das Verkaufsareal und das Verkaufsergebnis zu erfassen und auszuwerten. Eine solche Kennzeichnung kann dazu dienen, Werbebotschaften an bestimmten Stellen von Verkaufsstätten auszulösen, beispielsweise auf Bildschirmen, und an der Kasse die Einkäufe des Kunden zu erfassen, wobei der Kunde jeweils anonym bleibt.
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Solche individualisierende Kennzeichnungen von Einkaufswagen oder Einkaufskörben durch elektronisch auslesbare Transponder sind bereits bekannt. Solche Transponder können irgendwo am Einkaufswagen angeordnet werden, aber da es sich um Metallrahmen- und Drahtgitterkonstruktionen oder um Kunststoffgitterkonstruktionen handelt, muß dafür ein Aufnahmebehälter vorgesehen sein. Dabei ist eine Anordnung wünschenswert, welche die Gefahr einer Beschädigung minimiert, wenn Einkaufswagen beispielsweise mit anderen Wagen, Regalen oder sonstigen Hindernissen kollidieren.
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Es ist bereits bekannt, Transponder in aus Kunststoff gefertigten Griffbügeln unterzubringen oder dafür das Gehäuse eines am Griffbügel angeordneten Einkaufswagenschlosses zu benutzen. Beide Möglichkeiten bedingen aber eine Abhängigkeit vom jeweiligen Einkaufswagen-Hersteller. Eine Anordnung im Griffbügel hat weiter den Nachteil, dass eine Nachrüstung vorhandener Einkaufswagen nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist, das sich aufgrund der sehr verschiedenen Griffvarianten eine entsprechend komplizierte Logistik beim Aus- oder Nachrüsten ergibt und eine Anordnung im Einkaufswagenschloßgehäuse erfordert für eine Nachrüstung den Austausch des gesamten Einkaufswagenschlosses und demzufolge einen hohen Aufwand. Außerdem stellt ein Transponder einen Informationsträger dar, der lediglich elektronisch ausgelesen werden kann. Ist dieser in einem Griff integriert, ist von außen nur unter bestimmten Bedingungen erkennbar, ob ein Transponder eingebaut ist oder nicht. Da Einkaufswagen bei Nichtgebrauch genestet abgestellt werden um Platz zu sparen, kann eine Aus- oder Nachrüstung mit Transpondern ebenfalls sehr aufwändig werden, wenn z.B. bekannt ist, dass ein paar wenige Einkaufswagen noch ohne Transponder sind, diese sich aber in genesteten größeren Gruppen befinden und dort aber nicht erkennbar sind.
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Es ist auch bekannt, daß Tafeln mit austauschbaren Plakaten an Einkaufswagen angebracht werden, auf denen Werbung präsentiert und/oder optische Codierungen, wie QR-Codes, Barcodes oder numerische/alphanumerische Zeichenfolgen zur Interaktion und/oder Wiedererkennung aufgebracht werden. Der Nachteil dieser Tafeln ist, das ein regelmäßiger Austausch der Plakate sowohl logistisch als auch operativ sehr aufwändig ist, weshalb Aktualisierungen nur in größeren Zeitfenstern wirtschaftlich möglich sind und zudem lange Reaktionszeiten in Kauf zu nehmen sind. Insbesondere der aus Kundensicht wirtschaftlich wichtige teilweise Austausch der Plakate - der auf bestimmte Plakate (auslaufende Kampagnen) bezogen sein muss - kann gerade bei kleineren Stückzahlen einen erheblichen Aufwand bedeuten. Ein weiterer Nachteil ist, dass eine ausschließlich optische Information der Plakatflächen in der Alltagspraxis von Verkaufsstätten oft verdeckt, verstellt oder schlecht oder gar nicht sichtbar ist. Hierdurch werden Zählungen oder Leistungsnachweise im Alltag (wie oft und wie lange war ein Einkaufswagen mit seinem Plakat tatsächlich im Umlauf) praktisch unmöglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Konzept eines Informationsträger für Transportmittel, insbesondere Einkaufswagen, zu schaffen, das mindestens eine elektronisch auslesbare individualisierende Kennung von Einkaufswagen, Einkaufskörben, oder anderen Transportwagen oder Transportbehältern ermöglicht, und das für den Einsatz bei Einkaufswagen oder Einkaufskörben drei wesentliche Kriterien erfüllt, nämlich zum Ersten Funktionalität und Erfordernis geringen Aufwands, zum Zweiten universelle Einsetzbarkeit bei Einkaufswagen oder Einkaufskörben unabhängig von Bauart und Größe, und zum Dritten ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 angegebene Anordnung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist ein Informationsträger vorgesehen, der von den bereits üblichen Werbetafeln ausgeht, die häufig an der vorderen oder hinteren Querwand von Einkaufswagen angebracht sind. Diese Werbetafeln bestehen aus einem plattenartigen Kunststoffrahmen, in welchen mit Werbung bedruckte Werbeblätter austauschbar einsetzbar sind, und die an einer Gitterwand eines Einkaufswagens befestigbar sind.
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Der erfindungsgemäße Informationsträger ist in ähnlicher Weise plattenartig und mit einem Rahmen ausgebildet, um mindestens ein Informationsträgerblatt aufnehmen zu können, und ist weiter mit mindestens einer Aufnahme für einen Transponder versehen, in welche ein Transponder austauschbar eingesetzt werden kann.
Damit kann auf sehr einfache und kostengünstige Weise eine Halterung für einen Transponder an einem Einkaufswagen oder Einkaufskorb geschaffen werden, die unabhängig von Größe und Form eines Einkaufswagens oder Einkaufskorbs ist, und die an einer Gitterwand eines Einkaufswagens oder Einkaufskorbs leicht befestigbar ist, unabhängig davon, ob die Gitterwand aus Metall oder aus Kunststoff besteht, und unabhängig von der Maschenweite der Gitterwand. Ein so ausgebildeter Informationsträger kann auch an anderen Transportwagen oder Transportbehältern angebracht werden, um diese mit einer Kennung oder einer Information über den Inhalt zu versehen. Solche anderweitigen Transportwagen oder Transportbehälter können in Fertigungsanlagen zum Transport von Material, Produktteilen oder Produkten oder in Logistikanlagen eingesetzt werden.
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Außer als Träger für einen elektronisch auslesbaren Transponder kann der erfindungsgemäße Informationsträger auch als Werbeträger und/oder als Träger für visuell erfassbare Informationen genutzt werden. Dazu ist der Informationsträger als Halterahmen ausgebildet, in welchen ein mit Werbung versehenes Werbeblatt austauschbar einsetzbar ist.
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Der Informationsträger kann aber auch noch mit weiteren Informationen versehen sein, beispielsweise mit einer visuell lesbaren Nummer, welche den jeweiligen Markt oder die jeweilige Filiale eines Handelsunternehmens bezeichnet, einer Marke und/oder einem Firmenlogo, und/oder einem Barcode, und/oder einem QR-Code, den ein Kunde mit einem Smartphone einscannen kann, um nähere Informationen über den Markt, momentane Sonderangebote oder sonstiges abzurufen, um nur einige Beispiele zu nennen. Auch solche Informationen können erfindungsgemäß auf einem austauschbar in den Rahmen einlegbaren Informationsträgerblatt angeordnet sein, so dass eine hohe Flexibilität erreichbar ist. Zugleich lassen sich Informationen oder Werbebotschaften individuell zuordnen und/oder weitaus besser identifizieren und/oder aktualisieren.
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Um sowohl solche Informationen als auch die Werbeinformation sichtbar präsentieren zu können, ist erfindungsgemäß vorgesehen, zwei Informationsträgerblätter übereinander in denselben Rahmen einlegen zu können, wobei ein erstes Blatt in einem bestimmten Bereich, beispielsweise in einer oberen oder unteren oder seitlichen breiten Randleiste, die beispielsweise genannten zusätzlichen Informationen enthält, und wobei ein zweites Informationsträgerblatt, das über dem ersten Informationsträgerblatt in den Rahmen eingesetzt wird, in dem Bereich, in welchem das erste Informationsträgerblatt mit den zusätzlichen Informationen versehen ist, einen transparenten Bereich aufweist und im übrigen als Werbeträger dient.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist der erfindungsgemäße Informationsträger mit zwei Aufnahmen für Transponder ausgestattet, so dass zwei (oder bei Bedarf auch mehr) verschiedene Transponder gleichzeitig eingesetzt und wahlweise ausgelesen werden können. Damit ist es möglich, beispielsweise einen ersten Transponder einzubauen, der eine große Reichweite hat, und der dazu dienen kann, bei einem Einkaufswagen an ausgewählten Stellen eines Marktes über eine Leseeinrichtung den Transponder auszulesen und so den Weg eines Kunden durch den Markt, dessen Verweilzeit an bestimmten Orten und ähnliche Parameter zu erfassen. Ein zweiter, möglicher Weise andersartiger Transponder kann mit anderen Leistungsmerkmalen ausgestatte sein, beispielsweise mit einer geringen Reichweite, so dass er im Kassenbereich von einer Leseeinrichtung nur derjenigen Kasse ausgelesen werden kann, wo der Kunde sich gerade befindet, so dass dessen Einkäufe einen bestimmten Einkaufswagen zugeordnet werden können. Die Leistung des Informationsträgers wird durch die vorgesehenen Kombinationsmöglichkeiten von Identifikationssystemen erheblich gesteigert, weil unterschiedliche Eigenschaften verschiedener Technologien der jeweiligen Situation entsprechend angepasst genutzt werden können. Beispielsweise können so Fehlidentifikationen durch mögliche Überreichweiten eines Long-Range-Systems an relevanten Nahfeld-Identifikationspunkten vermieden werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegende schematische Zeichnung mehr im einzelnen beschrieben.
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Die Zeichnung zeigt im unteren Bereich einen Informationsträger 1 nach der Erfindung in der Ansicht in schematischer Darstellung. Es handelt sich um einen plattenförmigen Rahmen 1 aus Kunststoff, der eine vertiefte Auflagefläche 11 und entlang seiner Ränder eine Anzahl von Randleistenabschnitten 12 aufweist, die mit geringem Abstand vorderhalb der Auflagefläche 11 angeordnet sind, so dass Informationsträgerblätter in den Rahmen so einsetzbar sind, dass diese mit ihren Randbereichen die Randleistenelemente 12 untergreifen. Alternativ kann auch eine andere Ausbildung zur Halterung flexibler oder steifer Werbeträgerblätter vorgesehen sein, beispielsweise mit in den seitlichen Rändern und im unteren Rand des Informationsträgerrahmens 1 eingearbeiteten Führungsnuten und einer aufsteckbaren oberen Abschlußleiste. Auch andere konstruktive Möglichkeiten sind denkbar.
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Innerhalb der Plattenfläche des Informationsträgers 1 ist mindestens eine Aufnahme für eine Transponder angeordnet. Beim Ausführungsbeispiel ist eine erste Aufnahme 13 für einen ersten Transponder 4 und eine zweite Aufnahme 14 für einen zweiten Transponder 5 vorgesehen. Damit ist es möglich, verschiedene Erfassungs- und Auswertevorgänge vorzunehmen, wobei der erste Transponder 4 für eine erste Kategorie von Erfassungs- und Auswerteverfahren nutzbar ist und der zweite Transponder 5 für eine zweite Kategorie von Erfassungs- und Auswerteverfahren nutzbar ist. Wie schon oben erwähnt, kann beispielsweise der erste Transponder mit großer Reichweite der Verfolgung eines Einkaufswagens in verschiedenen Bereichen eines Supermarktes dienen, während der zweite Transponder mit kleiner Reichweite der Erfassung des Einkaufswagens im Kassenbereich dient, wo es darauf ankommt, dass er genau der Kasse zugeordnet wird, an welcher der Kunde sich befindet, jedoch nicht von Kassen im Nachbarbereich erfasst wird.
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Die Einzelheiten der Ausbildung der Aufnahmen 13 und 14 für die Transponder 4 und 5 ist der Größe der Transponder angepaßt und so gestaltet, dass der jeweilige Transponder in seiner Lage gesichert ist und bei Bedarf ausgetauscht werden kann. Dazu bieten sich beispielsweise rahmenartige Aufnahmen an, die den Transponder an Rändern und/oder Ecken erfassen und mittels Riegel- oder Rastmechanismen arretieren, so dass der Transponder bei Bedarf leicht ausgetauscht werden kann.
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Über dem Informationsträger 1 sind zwei Werbeträgerblätter 2 und 3 schematisch dargestellt, die übereinander in den Rahmenbereich des Informationsträgers 1 eingesetzt werden können, so dass sie auf der Auflagefläche 11 aufliegen und im wesentlichen vollflächig sichtbar sind.
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Das unmittelbar über dem Informationsträger 1 dargestellte Wort erste Informationsträgerblatt 2 weist einen als Informationsträgerbereich 21 ausgebildeten oberen breiten Randbereich auf, der mehrere schematisch angedeutete Informationen A, B und C trägt, deren Anzahl und Inhalt beliebig wählbar ist und die beispielsweise Nummern, Markenlogos, schriftliche Angaben, QR-Codes oder dgl. umfassen können. Statt eines oberen Randbereichs kann auch ein unterer Randbereich oder ein seitlicher Randbereich als Informationsträgerbereich gewählt werden.
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Das darüber dargestellte zweite Informationsträgerblatt 3 kann als Werbeträger dienen und weist einen in Form, Größe und Lage dem Informationsträgerbereich 21 entsprechenden, transparent ausgebildeten Bereich 31 auf, der beim Ausführungsbeispiel durch einen oberen breiten Randbereich 31 gebildet ist, oder aber weist in Form, Größe und Lage eine dem Informationsträgerbereich 21 entsprechende Aussparung auf. Der verbleibende Bereich 32 des zweiten Informationsträgerblatts 3 dient als Werbefläche und kann mit einer Werbung bedruckt sein.
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Wenn zuerst das erste Informationsträgerblatt 2 und darüber das zweite Informationsträgerblatt 3 in den Rahmenbereich des Informationsträgers 1 eingesetzt wird, ist durch den transparenten Bereich 31 oder durch die der Fläche 32 entsprechenden Maximalabmessungen des zuoberst liegenden zweiten Werbeträgerblatts 3 die im Informationsbereich 21 des ersten Informationsträgerblatts 2 oberhalb der Werbefläche 32 sichtbar.
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Der von der Werbefläche 32 des zweiten Informationsträgerblatts 3 verdeckte Bereich 22 des zuunterst liegenden ersten Informationsträgerblatts 2 kann beispielsweise für interne Informationen, Beschreibungen, Eigenwerbung und dergleichen genutzt werden, die nicht für den Werbungtreibende bestimmt sind, und die beispielsweise für Kunden, Personal und/oder Besucher einer Verkaufsstätte schriftliche Angaben über den Inhalt eines im Informationsbereich 21 befindlichen QR-Codes, die Bedeutung einer dort angegebenen Nummer und Ähnliches beinhalten können.
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Die Befestigung des Informationsträgers 1 an einem Einkaufswagen oder Einkaufskorb kann ebenso wie die bekannten Werbetafeln erfolgen, beispielsweise durch Verschraubung mit Gegenhaltern, Verrastung mit Gitterstäben des Einkaufswagens oder des Einkaufskorbs umgreifende Klammerelemente oder Gegenhalter.