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Die Erfindung betrifft eine Informationsschild mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Informationsschilder sind einerseits als Verkehrswegeschilder und andererseits als Schilder für Informationen unterschiedlichster Art, beispielsweise Erläuterungen zur Umgebung, Regelwerke oder dergleichen im Einsatz. Es besteht ein Bedarf, zusätzlich zu der optischen Information, die beispielsweise eine Weginformation ist, weitere Informationen auf elektronischem Wege bereitzustellen. Dies können Informationen sein, die für jedermann gedacht sind, beispielsweise zusätzliche Hintergrundinformationen, die gegebenenfalls über einen Link ins Internet zugänglich sind, oder auch Informationen, die lediglich für einen begrenzten Personenkreis gedacht sind, beispielsweise eine Identifikationsnummer des Informationsschilds für den Betreiber eines Mountainbike-Trails.
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Aus der Druckschrift
DE 20 2009 009 399 U1 ist ein Informationsschild bekannt, bei dem in einer konischen Durchgangsöffnung einer Platte des Informationsschilds ein Transponder eingelassen ist. Mit dem Transponder lassen sich auf elektronischem Wege zusätzliche Informationen bereitstellen. Allerdings sind diese Transponder empfindlich gegen Witterungsverhältnisse und so kann es auf Dauer, auch bei einem umhüllten Transponder beispielsweise durch Alterungsprozesse oder Beschädigungen zur Beeinträchtigung der Funktion durch Feuchtigkeit kommen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Informationsschild mit einem elektronischen Informationsträger zu schaffen, der gut gegen Umwelteinflüsse, insbesondere Feuchtigkeit, geschützt ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Informationsschild mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Das erfindungsgemäße Informationsschild weist eine Platte auf, die insbesondere nicht dicker als 6 mm, vorzugsweise nicht dicker als 5 mm und höchst vorzugsweise 2 bis 3 mm dick ist. Insbesondere ist die Platte aus Aluminium oder einem Aluminium-Verbundwerkstoff. Eine Sichtseite des Informationsschilds weist eine optische Information auf und zwar insbesondere vollflächig oder im Wesentlichen vollflächig. Die optische Information kann beispielsweise eine Weginformation sein. Außerdem weist das Informationsschild einen elektronischen Informationsträger auf, der mit der Platte verbunden ist. Im Weiteren wird der elektronische Informationsträger der Einfachheit halber nur „Informationsträger“ genannt. Es handelt sich vorzugsweise um einen NFC-Chip, da dieser einfach herzustellen und wie auch die entsprechenden Lese-/Schreibgeräte, beispielsweise Mobiltelefone mit entsprechender Funktionalität, breit verfügbar sind. Der NFC-Chip weist einerseits ein Speicherelement, insbesondere einen EEPROM, und andererseits eine Antenne in Form einer Spule auf. Durch den Informationsträger können weitere Informationen, wie beispielsweise eine Identifikationsnummer des Informationsschilds gespeichert und abgerufen werden.
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Das erfindungsgemäße Informationsschild zeichnet sich dadurch aus, dass der Informationsträger in einer taschenartigen Vertiefung mit einem geschlossenen Boden der Platte angeordnet ist. Die taschenartige Vertiefung ist insbesondere durch Fräsen hergestellt. Insbesondere ist die Tiefe der Vertiefung im Wesentlichen in der gesamten Vertiefung gleich. Die Sichtseite des erfindungsgemäßen Informationsschilds ist durch eine Folie gebildet, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist, also insbesondere je nach Verwendung mit unterschiedlichen Reflexionseigenschaften. Erfindungsgemäß überdeckt die Folie nicht nur die Platte, sondern auch den Informationsträger. Somit ist der Informationsträger zwischen Folie und Platte sehr wassergeschützt, aber auch geschützt gegen andere Umwelteinflüsse, wie Sonnenstrahlung, angeordnet.
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Vorzugsweise ist der Informationsträger auf dem Boden der Vertiefung klebend befestigt und zwar insbesondere mit einem doppelseitig klebenden Klebefilm. Der Klebefilm ist insbesondere zuerst Informationsträger-seitig aufgebracht, wodurch die Handhabung erleichtert ist. Insbesondere erfolgt die Verklebung nur am Boden und nicht am Rand der Vertiefung. Durch die Verklebung wird sichergestellt, dass der Informationsträger beim Befestigen der Folie, insbesondere bei einem Aufwalzen der Folie mit einer hydraulischen Walze, nicht verrutscht und/oder verkippt.
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Das Funktionieren des Informationsträgers im Umfeld einer Platte aus Metall ist nicht ohne weiteres möglich, insbesondere wenn es sich, wie bevorzugt, um einen NFC-Chip handelt. So hat es sich herausgestellt, dass die für den Austausch von Daten erforderliche elektromagnetische Induktion der Spulen des NFC-Chips gestört wird, wenn der NFC-Chip in einer Vertiefung einer Aluminium-Platte eingebracht wird. Die Erfindung schlägt daher vor, dass zwischen dem Informationsträger und dem Boden der taschenartigen Vertiefung eine elektrisch isolierende Schicht angeordnet ist. Insbesondere ist die isolierende Schicht nur zwischen dem Informationsträger und dem Boden und nicht zwischen dem Informationsträger und dem Rand der Vertiefung angeordnet, was den Aufbau vereinfacht und dennoch ausreichend für die Funktion des Informationsträgers ist. Vorzugsweise weist die isolierende Schicht Kohlenstofffasern auf, wodurch mit einer dünnen Schicht eine gut isolierende Wirkung erzielt werden kann. Durch die isolierende Schicht wird eine abschirmende Wirkung erzielt. Die isolierende Schicht ist insbesondere mit dem Informationsträger verklebt, bevor dieser in die Vertiefung eingebracht wird. Wie beschrieben erfolgt die Befestigung in der Vertiefung dann vorzugsweise klebend mit einem Klebefilm, also einem Klebefilm zwischen dem Boden der Vertiefung und der isolierenden Schicht.
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Vorzugsweise ist die isolierende Schicht dicker als der Informationsträger, insbesondere mindestens fünfmal dicker, um eine ausreichende abschirmende Wirkung zu erzielen.
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Insbesondere für die Anwendung als Radewege-Informationsschild schlägt die Erfindung vor, dass die Platte Teil eines Hohlraumkastenprofils ist. Ein solches Profil hat einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt, wobei eine schmale Seite des Rechtecks die Dicke des Informationsschilds definiert, abgesehen von der Folie. Eine lange Seite des Rechtecks definiert die Höhe des Informationsschilds. Das Hohlraumkastenprofil definiert mit seiner Profillänge, also senkrecht zum Querschnitt des Profils, die Breite des Informationsschilds. Die Platte als Teil des Hohlraumkastenprofils bildet lediglich eine Seite des Rechtecks. Dieser Aufbau hat sich als sehr robust erwiesen.
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Vorzugsweise weist eine Längsseite des Hohlraumkastenprofils, womit eine Seite längs der oben beschriebenen Breite des Informationsschilds gemeint ist, eine hinterschnittene Nut. Die Nut kann zum Einhängen zusätzlicher Tafeln, Einschübe oder dergleichen genutzt werden. Sie kann auf einfache Weise beim Strangpressen des Hohlraumkastenprofils an einer schmalen Seite des genannten Rechtecks eingebracht werden. Die hinterschnittene Nut weist insbesondere ein Omega-Profil, T-Profil oder Schwalbenschwanz-Profil auf. Auch ist ein sogenannter „Multi-Einschub“ möglich, worunter eine hinterschnittene Nut mit kreuzförmigem Profil verstanden wird, die für unterschiedliche Einschübe geeignet ist.
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Ein Abstand der Vertiefung zu einer Längskante der Platte ist vorzugsweise geringer als eine maximale Erstreckung der Vertiefung, die Vertiefung ist also nahe am Rand der Platte angeordnet. Hierdurch ist der Informationsträger leicht auffindbar, sofern die optische Information auf der Sichtseite keine Information zur Position des Informationsträgers enthält, was jedoch bevorzugt ist. Darüber hinaus hat die Positionierung nahe am Rand insbesondere bei einem Hohlraumkastenprofil als Platte den Vorteil, dass die Vertiefung einfacherer durch Fräsen einbringbar ist, weil das Hohlraumkastenprofil am Rand steifer, also weniger nachgiebig ist.
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Vorzugsweise ist die Vertiefung in einer Draufsicht kreisförmig, wodurch sie einfach herstellbar ist und ein kreisförmiger Informationsträger verwendet werden kann, wie er beispielsweise als NFC-Chip sehr gängig ist.
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Die Vertiefung weist vorzugsweise eine geringe Tiefe auf, nämlich maximal 50%, insbesondere maximal 30%, der Dicke der Platte in einem die Vertiefung umgebenden Bereich der Platte. Dadurch ist die Vertiefung schnell und mit geringem Werkzeugverschleiß herstellbar.
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Der Informationsträger schließt vorzugsweise bündig mit der den Informationsträger umgebenden Bereich der Platte ab. Hierdurch kann die Folie eben über den Informationsträger angebracht werden, ohne dass beispielsweise eine Auffüllung durch Harz oder dergleichen notwendig ist.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen, Ausführungen und Ausgestaltungen der Erfindung, sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in einer Figur gezeichneten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen oder gezeichneten Kombination, sondern auch in grundsätzlich beliebigen anderen Kombinationen oder aber einzeln verwendbar. Es sind Ausführungen der Erfindung möglich, die nicht alle Merkmale eines abhängigen Anspruchs aufweisen. Auch können einzelne Merkmale eines Anspruchs durch andere offenbarte Merkmale oder Merkmalskombinationen ersetzt werden. Ausführungen der Erfindung, die nicht alle Merkmale des Ausführungsbeispiels, sondern einen grundsätzlich beliebigen Teil der gekennzeichneten Merkmale des Ausführungsbeispiels aufweisen, sind möglich.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts eines erfindungsgemäßen Informationsschilds beim Aufbringen der Folie während der Herstellung;
- 2 dasselbe Informationsschild in einer Seitensicht ohne die Folie; und
- 3 eine Querschnitt-Detailansicht des Ausschnitts II aus 2 im Bereich der Vertiefung.
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Das in den Figuren dargestellte erfindungsgemäße Informationsschild 1 ist ein Radwegeschild zur Kennzeichnung von Radwegen und zur Anbringung zusätzlicher Einschubplaketten (nicht dargestellt). Auf einer Sichtseite 2 weist es eine optische Information 3 in Form einer Orts-, Richtungs- und/oder Entfernungsangabe (nur teilweise in 1 dargestellt) auf. Die Sichtseite 2 wird von einer Folie 4 gebildet, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Folie 4 ist auf einem Hohlraumkastenprofil 5, welches in 2 in einer Seitenansicht beziehungsweise Profilsicht dargestellt ist, klebend angebracht. Hierzu wird die Folie 4, die eine Klebebeschichtung aufweist mit einer hydraulischen Walze auf das Hohlraumkastenprofil 5 aufgewalzt. 1 zeigt die Folie 4 in einem Zustand, in dem sie erst teilweise aufgewalzt ist, so dass eine Frontseite 6 des Hohlraumkastenprofils 5 noch teilweise sichtbar ist. Diese Frontseite 6 beziehungsweise die betreffende Wand des Hohlraumkastenprofils 5 bildet eine Platte 7 des Informationsschilds 1 oder anders ausgedrückt einen Träger für die Folie 4.
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Einfachere Varianten des Informationsschilds (nicht dargestellt) weisen kein Profil, sondern lediglich eine Platte, beispielsweise eine Platte aus Aluminium oder einem Aluminium-Verbundwerkstoff auf.
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Bezogen auf den in 2 dargestellten Querschnitt des Hohlraumkastenprofils 5 verlaufen im rechten Winkel zur Platte 7 an deren Enden kurze Stege 8, die jeweils eine Längsseite 9 des Hohlraumkastenprofils 5 bilden bezogen auf die Sichtseite 2. Parallel zur Platte 7 sind die Stege 8 durch eine Rückwand 10 verbunden, so dass die Platte 7, die Stege 8 und die Rückwand 10 insgesamt im Wesentlichen ein Rechteckprofil bilden, deren lange Seite die Höhe des Informationsschilds 1 definiert, während die Erstreckung senkrecht zum Querschnitt die Breite des Informationsschilds 1 bildet. Allerdings ist der Steg 8 an einer der beiden Längsseiten 9, hier als Unterseite 11 bezeichnet, hohlrund und nach innen in das Hohlraumkastenprofil 5 versetzt. Außerdem ist der Rand der Platte 7 und der Rückwand 10 innen etwas verstärkt, so dass der Hohlraumkastenprofil 5 an der Unterseite 11 eine Omega-förmige, hinterschnittene Nut 12 von etwa 10 mm Tiefe bildet. In diese Nut 12 können Einschubplaketten eingeschoben werden (nicht dargestellt).
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Die Unterseite 11 und die Frontseite 6 bilden gemeinsam eine Längskante 13. In einem vertikalen Abstand A von 10 mm von der Längskante 13 ist auf der Frontseite 6 eine kreisförmige, taschenartige Vertiefung 14 mit einem Durchmesser D von 28 mm und einer Tiefe T von 0,5 mm angeordnet. Die Platte 7 hat wie die Rückwand 10 eine Dicke S von 2 mm. Also beträgt die Tiefe T der Vertiefung 14 lediglich 25% der Dicke S der Platte 7. Der Durchmesser D der Vertiefung 14 bildet auch dessen maximale Erstreckung E. Die Vertiefung 14 ist fräsend hergestellt. Beim Fräsen hilft die Nähe des Stegs 8 an der Unterseite 11 zur Ableitung der auftretenden Kräfte in Richtung zur Rückwand 10. Die Vertiefung 14 hat außerdem einen horizontalen Abstand B von 10 mm zu einer vertikalen Kante 15, die von der Frontseite 6 senkrecht zur Längskante 13 gebildet wird.
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3 zeigt ein Detail eines Querschnitt des Hohlraumkastenprofils 5 im Bereich der Vertiefung 14, der einer vergrößerten Darstellung eines in 2 gekennzeichneten Ausschnitts II entspricht. An einem Boden 16 der Vertiefung ist ein Informationsträger 17 in Form eines NFC-Chips 18 befestigt, wobei zwischen dem Informationsträger 17 und dem Boden 16 eine elektrisch isolierende Schicht 19 mit Kohlefasern angeordnet ist. Die isolierende Schicht 19 ist bereits vor der Herstellung des Informationsschilds 1 klebend mit dem Informationsträger 17 verbunden und dann mittels eines doppelseitigen Klebefilms (nicht dargestellt) mit dem Boden 16 verklebt worden. Der NFC-Chip 18 hat im Rahmen üblicher Toleranzen den gleichen Durchmesser D wie die Vertiefung 14, jedoch nur eine Dicke N von 0,05 mm, während die isolierende Schicht 19 eine Dicke I von 0,45 mm aufweist, so dass der NFC-Chip bündig mit der Platte 7 im Bereich um die Vertiefung 14 abschließt. Hierdurch zeichnet sich der Informationsträger 17 nach dem Aufbringen der Folie 4 nicht ab. Um den Informationsträger 17 beispielsweise zum Auslesen von Informationen, wie einer Schild-Identifikationsnummer, finden zu können, weist die Folie 4 an der betreffenden Stelle eine Information 20 in Form eines Symbols zur Position des Informationsträgers 17 auf (1).
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Das Informationsschild 1 ist leicht herstellbar und der Informationsträger 17 ist sehr gut gegen äußere Einflüsse geschützt. Gleichzeitig ist er gut beschreibbar und auslesbar, weil die isolierende Schicht einen möglichen störenden Effekt auf das hierfür notwendige Magnetfeld ausreichend eliminiert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Informationsschild
- 2
- Sichtseite
- 3
- optische Information
- 4
- Folie
- 5
- Hohlraumkastenprofil
- 6
- Frontseite des Hohlraumkastenprofils
- 7
- Platte
- 8
- Steg
- 9
- Längsseite
- 10
- Rückwand
- 11
- Unterseite
- 12
- Nut
- 13
- Längskante
- 14
- Vertiefung
- 15
- vertikale Kante
- 16
- Boden der Vertiefung 14
- 17
- Informationsträger
- 18
- NFC-Chip
- 19
- isolierende Schicht
- 20
- Information zur Position des Informationsträgers 17
- A
- vertikaler Abstand der Vertiefung 14 von der Längskante 13
- B
- horizontaler Abstand der Vertiefung 14 von der vertikalen Kante 15
- D
- Durchmesser der Vertiefung 14 und des Informationsträgers 17
- E
- maximale Erstreckung der Vertiefung 14
- I
- Dicke der isolierenden Schicht 19
- N
- Dicke des NFC-Chips 18
- S
- Dicke der Platte 7 und der Rückwand 10
- T
- Tiefe der Vertiefung 14
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009009399 U1 [0003]