DE202018000201U1

DE202018000201U1 - Anordnung zur Herstellung einer Wandverkleidung oder eines Bodenbelags

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Publication number: DE202018000201U1
Application number: DE202018000201.1U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2018-01-15
Filing date: 2018-01-15
Publication date: 2019-04-17
Anticipated expiration: 2028-01-16

Abstract

Anordnung zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Wandverkleidung oder eines Bodenbelags, umfassend
- zwei Leichtbauplatten (1) in Sandwichaufbau, bei dem zwischen zwei Trägerschichten (4) eine Zwischenschicht (5) angeordnet ist, wobei entlang mindestens einer Plattenkante ein Profil (2) in eine Vertiefung in der Zwischenschicht (5) eingesetzt und mit beiden Trägerschichten (4) fest verbunden ist, und wobei das Profil (2) mindestens eine Raststruktur (9) aufweist, und
- eine Feder (3), die auf gegenüberliegenden Seiten jeweils einen Rastschenkel (11) aufweist, der zur rastenden Verbindung mit jeweils einer Raststruktur (9) der Leichtbauplatten (1) gestaltet ist, wobei die Feder (3) auf mindestens einer Seite eines zwischen den Rastschenkeln (11) angeordneten Mittelabschnitts eine mit diesem fest verbundene Dichtstruktur (10) aus Weichkunststoff aufweist, so dass bei beidseitiger Rastung der Feder (3) in jeweils eine Leichtbauplatte (1) die Dichtstruktur (10) dichtend gegen die Profile (2) beider Leichtbauplatten (1) gepresst wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Wandverkleidung oder eines Bodenbelags. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Leichtbauplatte zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Fläche.
Leichtbauplatten in Sandwichaufbau, bei denen zwischen zwei Trägerschichten eine Leichtbauschicht, beispielsweise aus Schaummaterial oder Wabenelementen angeordnet ist, werden gerne zur Verkleidung ebener Flächen, insbesondere von Wänden oder Fußböden, verwendet, da sie aufgrund ihres geringen Gewichts in großflächigen Elementen schnell verlegt werden können. Hierzu müssen die einzelnen Elemente miteinander verbunden werden, wozu unterschiedliche Verbindungssysteme bekannt sind.
Es ist beispielsweise bekannt, die Leichtbauplatten mit Halteelementen, die beispielsweise als Strangpressprofile hergestellt werden können, von außen zu greifen. Hierbei muss allerdings in Kauf genommen werden, dass die Halteelemente über die von den Leichtbauplatten gebildete Ebene hinausragt, sodass keine vollständig ebene Fläche entsteht.
Alternativ ist bekannt, die Leichtbauplatten so zu gestalten, dass an ihren Kantenflächen jeweils korrespondierende Strukturen entstehen, über die die Leichtbauplatten ineinander gesteckt oder verrastet werden können. Eine derartige Verbindung ist allerdings regelmäßig nicht flüssigkeitsdicht und kann größeren mechanischen Belastungen nicht widerstehen.
Demgegenüber beschreibt das Dokument US 3823525 B1 ein flüssigkeitsdichtes Verbindungssystem für Leichtbauplatten, bei der in die Leichtbauplatten entlang der Seitenkante U-förmige Profile eingesetzt werden, wobei jeweils ein Profil nach oben und eines nach unten geöffnet ist, sodass die Schenkel ineinander gesteckt werden können und der Zwischenraum zwischen den Schenkeln anschließend mit einem expandierenden Schaum gefüllt wird. Durch die Expansion werden Leichtbauplatten dichtend gegeneinander gedrückt.
Im Lichte diese bekannten Lösungen ist es Aufgabe dieser Erfindung, eine Anordnung zur flüssigkeitsdichten Verbindung zwischen Leichtbauplatten aufzuzeigen, die vom Laien einfach und werkzeuglos zur Herstellung einer vollständig ebenen Fläche aus Leichtbauplatten verwendet werden kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben. Weiterhin wird die Aufgabe gelöst durch eine Platte mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 8.
Eine erfindungsgemäße Anordnung zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Wandverkleidung oder eines Bodenbelags umfasst zwei Leichtbauplatten in Sandwichaufbau, bei dem zwischen zwei Trägerschichten eine Zwischenschicht angeordnet ist, wobei entlang mindestens einer Plattenkante ein Profil in eine Vertiefung in der Zwischenschicht eingesetzt und mit beiden Trägerschichten fest verbunden ist. Das Profil weist mindestens einen Rastschenkel auf. Eine Feder weist auf gegenüberliegenden Seiten jeweils eine Rastnase auf, die zur rastenden Verbindung mit jeweils einem Rastschenkel der Platten gestaltet ist, wobei die Feder auf mindestens einer Seite eines zwischen den Rastnasen angeordneten Mittelabschnitts eine mit diesem fest verbundenen Dichtstruktur aus Weichkunststoff aufweist, so dass bei beidseitiger Rastung der Feder in jeweils eine Platte die Dichtstruktur dichtend gegen die Profile beider Platten gepresst wird.
Die Trägerschichten der Leichtbauplatten werden aus mechanisch belastbarem Material, beispielsweise Aluminium oder Kunstharz gebildet, während die Zwischenschicht aus einem Material mit geringem spezifischen Gewicht, beispielsweise einem geschäumten Kunststoff, einer Wabenstruktur mit zwischen den Trägerschichten verlaufenden Streben oder ähnlichem gebildet ist. Die Trägerschichten und die Zwischenschicht sind fest miteinander verbunden, sodass der Materialverbund eine hohe mechanische Belastbarkeit bei geringem Gewicht aufweist.
Die Vertiefung in der Zwischenschicht kann bereits bei der Herstellung der Leichtbauplatten vorgesehen werden oder Zwischenschicht kann bis zu einer vorgesehenen Tiefe zwischen den Trägerschichten im Randbereich der Leichtbauplatten entfernt werden. Das Profil kann in dieser Vertiefung beispielsweise durch Verkleben mit den Trägerschichten fest verbunden werden. Besonders geeignet als Profil ist ein Strangpressprofilen, wobei das Strangpressprofilen bevorzugt aus Aluminium hergestellt ist.
In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung weist das Profil zwei gegenüberliegende Rastschenkel auf, in die eine doppelseitig gestaltete Rastnase der Feder eingreift.
Bevorzugt weist die Feder zwei auf einer Oberseite und einer Unterseite des Mittelabschnitts angeordnete Dichtstrukturen aus Weichkunstsoff auf. Diese Dichtstrukturen werden als sogenanntes 2K-Material in das Material der Feder bei der Erstellung eingebettet. Die Dichtstrukturen können Dichtlippen aufweisen, die gegen die Profile beider Platten gepresst werden, wenn die Feder in die Profile rastend eingeführt ist. Alternativ ist denkbar, dass anstelle von Dichtlippen eine Dichtwulst eingesetzt wird, die ebenfalls durch ein Pressen gegen die beiden Profile der Leichtbauplatten dichtend wirken, wenn die Feder in die Profile rastend eingeführt ist.
Zur Herstellung einer gewünschten optischen Erscheinung kann auf einer der Trägerschichten weiterhin eine Dekorschicht angeordnet sein. Gerade bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Anordnung als Bodenbelag kann die Dekorschicht insbesondere eine Keramikschicht sein. Die Keramikschicht kann hierbei relativ dünn ausgeführt werden, da die mechanische Belastbarkeit durch die Leichtbauplatten bereitgestellt wird. Es ist aber auch denkbar, dass eine der Trägerschichten als Dekorschicht verwendet wird. Insbesondere bei einer Trägerschicht aus Aluminium kann die Dekorschicht durch Bedrucken der Aluminium-Trägerschicht gestaltet werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführung ist das Profil mit Nasen gestaltet, die einen Stoßschutz der Plattenkante bilden. Die Nasen befinden sich an dem Ende des Profils, das aus der Vertiefung über die Trägerschichten hinausragt. Hierdurch können die Leichtbauplatten vor dem Verlegen oder während des Verlegens vor einer Beschädigung wirksam geschützt werden. Wenn die Feder in die Profile rastet eingeführt ist, werden die Profile der beiden Leichtbauplatten an den Nasen gegeneinander gedrückt.
In einem weiteren der Aspekt der Erfindung ist eine Platte zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Fläche als Sandwich zweier Trägerschichten aufgebaut, zwischen denen eine Leichtbauschicht angeordnet ist. Entlang mindestens einer Plattenkante ist ein Profil, bevorzugt aus Aluminium, in eine Vertiefung in der Leichtbauschicht eingesetzt und mit beiden Trägerschichten fest verbunden ist. Das Profil weist mindestens eine Raststruktur auf. Bevorzugt ist die Vertiefung umlaufend an allen Plattenkanten vorhanden und an allen Plattenkanten ist ein Profil in die Vertiefung eingesetzt. Auch hier kann das Profil mit Nasen ausgestattet sein, die einen Stoßschutz der Plattenkanten bilden.
Wie bereits oben erwähnt, kann zur Herstellung einer gewünschten optischen Erscheinung auf einer der Trägerschichten weiterhin eine Dekorschicht angeordnet sein. Gerade bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Platte als Teil eines Bodenbelags kann die Dekorschicht insbesondere eine Keramikschicht sein. Die Keramikschicht kann hierbei relativ dünn ausgeführt werden, da die mechanische Belastbarkeit durch die Leichtbauplatten bereitgestellt wird. Es ist aber auch denkbar, dass eine der Trägerschichten als Dekorschicht verwendet wird. Insbesondere bei einer Trägerschicht aus Aluminium kann die Dekorschicht durch Bedrucken der Aluminium-Trägerschicht gestaltet werden.
Die Erfindung wird mithilfe von Figuren näher illustriert, von denen

1 eine erfindungsgemäße Anordnung in einer ersten Ausführung,
2 eine erfindungsgemäße Anordnung in einer zweiten Ausführung mit zusätzlicher Dekorschicht
3 ein Profil zur Verwendung in einer erfindungsgemäßen Anordnung, sowie
4 eine Feder zur Verwendung in einer erfindungsgemäßen Anordnung gezeigt.

1 zeigt eine erfindungsgemäße Anordnung zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Wandverbindung oder eines Bodenbelags mit einer ersten und einer zweiten Leichtbauplatten 1 in Sandwichaufbau, die jeweils eine zwischen zwei Trägerschichten 4 angeordnete Zwischenschicht 5 aufweist. In eine Vertiefung der Zwischenschicht 5 ist entlang einer Plattenkante jeweils ein Profil 2 eingesetzt. Das Profil 2 weist Raststrukturen auf, so dass eine Feder 3 eine rastende Verbindung zwischen den Profilen 2 der beiden Leichtbauplatten 1 eingeht und beiden Leichtbauplatten 1 niveaugleich miteinander verbindet, wobei die Plattenkanten gegeneinander ausgerichtet sind. Zwischen den Rastschenkeln in einem Mittelabschnitt der Feder 3 sind beidseitig Dichtstrukturen 10 angeordnet, die aufgrund der rastenden Verbindung dichtend gegen die Profile 2 gedrückt werden. Eine einseitige Anordnung der Dichtstruktur 10 ist allerding ebenfalls möglich.
In 2 sind die Leichtbauplatten 1 die Anordnung der 1 um jeweils eine Dekorschicht 6 ergänzt, die auf einer Trägerschicht 4 angeordnet sind. Die Dekorschicht 6 kann beispielsweise eine Keramikschicht sein. An den Plattenkanten entsteht eine Nut 7, die bei Bedarf mit einem geeigneten Material verfugt werden kann.
3 zeigt ein geeignetes Profil 2 in größerem Detail, das in die Vertiefung der Leichtbauplatten 1 eingesetzt werden kann. Das Profil 2 weist an einem Ende eine Nase 8 auf, die als Kantenschutz für die Leichtbauplatten 1 dient und gleichzeitig einen Anschlag beim Einsetzen in die Vertiefung der Leichtbauplatten 1 bildet. Weiterhin weist das Profil 2 zwei gegeneinander ausgerichtete Raststrukturen 9 auf. Es kann aber auch einseitig nur eine Raststruktur 9 vorgesehen werden.
Eine Feder 3 zur Verwendung in der erfindungsgemäßen Anordnung ist in größerem Detail in 4 gezeigt. Die Feder 3 weist auf gegenüberliegenden Seiten jeweils zwei Rastschenkel 4 auf, die derart geformt sind, dass sie beim Einsetzen in das Profil 2 mit deren Raststrukturen 9 eine rastete Verbindung eingeht. Zusätzlich weist die Feder 3 auf gegenüberliegenden Seiten jeweils Dichtstrukturen 10 auf, die aus Weichkunststoff bestehen und Dichtlippen aufweisen, die derart angeordnet sind, dass sie beim Einsetzen dichtend gegen das Profil 2 gedrückt werden. Bevorzugt werden die Feder 3 und die Dichtstruktur 10 gemeinsam in einem Spritzvorgang als 2K-Material hergestellt.
Bezugszeichenliste

1: Leichtbauplatte
2: Profil
3: Feder
4: Trägerschicht
5: Zwischenschicht
6: Dekorschicht
7: Nut
8: Nase
9: Raststruktur
10: Dichtstruktur
11: Rastschenkel

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

US 3823525 B1 [0005]

Claims

Anordnung zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Wandverkleidung oder eines Bodenbelags, umfassend - zwei Leichtbauplatten (1) in Sandwichaufbau, bei dem zwischen zwei Trägerschichten (4) eine Zwischenschicht (5) angeordnet ist, wobei entlang mindestens einer Plattenkante ein Profil (2) in eine Vertiefung in der Zwischenschicht (5) eingesetzt und mit beiden Trägerschichten (4) fest verbunden ist, und wobei das Profil (2) mindestens eine Raststruktur (9) aufweist, und - eine Feder (3), die auf gegenüberliegenden Seiten jeweils einen Rastschenkel (11) aufweist, der zur rastenden Verbindung mit jeweils einer Raststruktur (9) der Leichtbauplatten (1) gestaltet ist, wobei die Feder (3) auf mindestens einer Seite eines zwischen den Rastschenkeln (11) angeordneten Mittelabschnitts eine mit diesem fest verbundene Dichtstruktur (10) aus Weichkunststoff aufweist, so dass bei beidseitiger Rastung der Feder (3) in jeweils eine Leichtbauplatte (1) die Dichtstruktur (10) dichtend gegen die Profile (2) beider Leichtbauplatten (1) gepresst wird.
Anordnung nach Anspruch 1, wobei das Profil (2) ein Strangpressprofil ist.
Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Profil (2) aus Aluminium hergestellt ist.
Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Profil (2) zwei gegenüberliegende Raststrukturen (9) aufweist, in die ein doppelseitig gestalteter Rastschenkel (11) der Feder (3) eingreift.
Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Feder (3) zwei, jeweils auf einer Oberseite und einer Unterseite des Mittelabschnitts angeordnete Dichtstrukturen (10) aus Weichkunstsoff aufweist.
Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei auf einer der Trägerschichten (4) weiterhin eine Dekorschicht (6), insbesondere eine Keramikschicht angeordnet ist.
Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Profil (2) mit Nasen (8) gestaltet ist, die einen Stoßschutz der Plattenkante bilden.
Leichtbauplatte (1) zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Fläche, wobei die Leichtbauplatten (1) als Sandwich zweier Trägerschichten (4) aufgebaut ist, zwischen denen eine Zwischenschicht (5) angeordnet ist, wobei entlang mindestens einer Plattenkante ein Profil (2) in eine Vertiefung in der Zwischenschicht (5) eingesetzt und mit beiden Trägerschichten (4) fest verbunden ist, und wobei das Profil (2) mindestens eine Raststruktur (9) aufweist.
Leichtbauplatte (1) nach Anspruch 8, wobei das Profil (2) mit Nasen (8) gestaltet ist, die einen Stoßschutz der Plattenkante bilden.
Leichtbauplatte (1) nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Vertiefung umlaufend an allen Plattenkanten vorhanden und umlaufend an allen Plattenkanten ein Profil (2) eingesetzt ist.
Leichtbauplatten (1) nach Anspruch 8 oder 9, wobei das Profil (2) als Strangpressprofil aus Aluminium hergestellt ist.
Leichtbauplatte (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei auf einer der Trägerschichten (4) weiterhin eine Dekorschicht (6), insbesondere eine Keramikschicht angeordnet ist.