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Die Erfindung betrifft ein Entwässerungs- und/oder Dränagesystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein solches Entwässerungs- und/oder Dränagesystem, das, gemäß der Gattung, eine Entwässerungs- oder Dränagerinne sowie einen damit wasserdurchlässig verbundenen Stichkanal aufweist, der üblicherweise in einen Gulli mündet, dient der Entwässerung insbesondere von Flachdächern oder Terrassen.
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Dabei unterscheiden sich eine Dränage- und eine Entwässerungsrinne lediglich dadurch, dass die Dränagerinne in den sich gegenüberliegenden Seitenwänden Durchbrechungen zum Durchtritt von Oberflächenwasser aufweist, während die Seitenwände einer Entwässerungsrinne geschlossen sind.
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Für die Erfindung ist diese Unterscheidung jedoch ohne Relevanz, so dass der Einfachheit halber im Folgenden lediglich Bezug genommen wird auf eine Entwässerungsrinne, deren Konfiguration der einer Dränagerinne entspricht, jedoch mit Ausnahme der genannten Durchbrechungen.
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Mittels solcher Entwässerungs- und/oder Dränagesysteme wird Oberflächenwasser, üblicherweise Niederschlagswasser, aufgenommen und abgeleitet, wobei die Entwässerungsrinne ebenso wie die Dränagerinne derart ausgebildet sind, dass eine Auflage für einen die offene Längsseite überdeckenden Rost gebildet wird.
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Im Gegensatz zur Entwässerungsrinne ist der Stichkanal auf der dem bauseitigen Untergrund abgewandten Seite geschlossen, wobei auf dieser Oberseite beispielsweise eine Kiesschüttung oder dergleichen aufliegt, die der Auflage weiterer Abdeckmaterialien, wie Fliesen, Platten oder ähnlichem dient.
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Die Seitenteile des Stichkanals sind vergleichbar der einer Dränagerinne mit Durchbrechungen versehen, zum Durchtritt von Sickerwasser. Zur Abführung des in der Entwässerungsrinne gesammelten Wassers ist der Stichkanal wasserdurchlässig an der Entwässerungsrinne angeschlossen.
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Einerseits ist es bekannt, den Stichkanal stirnseitig im Bereich einer Durchtrittsöffnung in einem der Seitenteile der Entwässerungsrinne zu positionieren, ohne eine feste Verbindung damit, andererseits sind konstruktive Lösungen einer Verbindung bekannt, bei der der Stichkanal mit Formschlusselementen in die Entwässerungsrinne eingreift. Eine derartige Verbindung ist in der
DE 10 2004 014 152 B4 offenbart.
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Allerdings ergeben sich bei den genannten Anbindungen des Stichkanals an der Entwässerungsrinne in der Praxis erhebliche Probleme, die sowohl einer optimierten Montage wie auch einer notwendigen Funktionssicherheit entgegenstehen. Letzteres bei einer gegenüber der Entwässerungsrinne sozusagen losen Anbindung des Stichkanals durch Positionsveränderung beim Aufbringen der Kiesschicht und/oder der darauf anzuordnenden Abschlusslage.
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Die aus der
DE 2004 014 152 B4 bekannte formschlüssige Verbindung hingegen ist in montagetechnischer Hinsicht insofern nachteilig, als als Formschlusselemente stirnseitig an den Stichkanal Haken angeformt sind, die in Schlitze der Entwässerungsrinne eingreifen. Eine maßgenaue Kürzung des Stichkanals ist damit ausgeschlossen, da in diesem Fall die Formschlusselemente abgetrennt werden müssen, womit ein Formschluss nicht mehr möglich ist.
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Je nach Einbauhöhenlage der Entwässerungsrinne relativ zum Stichkanal ist eine direkte Anbindung nur mit einer Querschnittsminderung des Eintrittkanals in den Stichkanal einhergehend möglich. Teilweise ist eine solche direkte Anbindung auch gar nicht möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Entwässerungs- oder Dränagesystem der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass seine Funktionssicherheit sowie seine Verwendbarkeit und Montagefähigkeit verbessert wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Entwässerungs- oder Dränagesystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Zur Verbindung des Stichkanals mit der Entwässerungs- oder Dränagerinne ist nun erfindungsgemäß ein separates Bauelement vorgesehen, das als Durchflussadapter gestaltet ist und einerseits arretiert an der Entwässerungsrinne gehalten und andererseits formschlüssig am Stichkanal befestigt ist.
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Durch die separate Ausbildung des Durchflussadapters kann nun der Stichkanal auf das bauseitig erforderliche Abmaß gekürzt werden, was zumindest fertigungstechnisch deutliche Verbesserungen gegenüber dem Stand der Technik mit sich bringt. Vor allem besteht nun die Möglichkeit, den Stichkanal in konfektionierten Standardlängen herzustellen und am Ort des Einbaus anzupassen.
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Andererseits ist durch die Arretierung des Durchflussadapters an der Entwässerungsrinne eine sichere Positionierung des Stichkanals gegenüber der Entwässerungsrinne gewährleistbar.
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Konstruktiv ist die Arretierung nach einem weiteren Gedanken dadurch gelöst, dass der Durchflussadapter einen rohrartigen Stutzen aufweist, der durch den Boden der Entwässerungsrinne geführt ist und in deren Innenraum ragt, wobei der Stutzen mit Durchbrechungen versehen ist, die den Wasserdurchlass hin zum Stichkanal ohne Verringerung des Stichkanalquerschnitts ermöglichen. Dies erlaubt insbesondere eine stufenlose Positionierung des Durchflussadapters relativ zur Entwässerungsrinne.
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Eine Durchtrittsöffnung für den Stutzen in den Boden der Entwässerungsrinne ist werksseitig bei der Fertigung der Entwässerungsrinne vorzusehen. Denkbar ist aber auch, eine Materialschwächung entsprechend der Außenkontur des Stutzens im Boden der Entwässerungsrinne vorzusehen, durch die bauseitig ein entsprechender Ausschnitt mit geringem Aufwand herstellbar ist.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann in dem Stutzen ein Filter eingesetzt werden, der verhindert, dass den Stichkanal verstopfende Verunreinigungen eindringen.
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Der Formschluss des Durchflussadapters mit dem Stichkanal wird durch an den Durchflussadapter angeformte Formschlusselemente erreicht, die in Korrespondenz stehen mit Formschlusselementen des Stichkanals.
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Da die Seitenwände des Stichkanals zur Abführung des Oberflächenwassers mit Durchbrechungen versehen sind, die bevorzugt schlitzförmig ausgebildet und mit gleichem Abstand zueinander angeordnet sind, können entsprechende Formschlusselemente des Durchflussadapters als Vorsprünge ausgebildet sein, die in zugeordnete Schlitze des Stichkanals eingreifen.
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Der Durchflussadapter ist hierzu als Winkelstück ausgebildet, mit einer zum Stutzen abgewinkelten Anschlusslasche, die sich gegenüberliegende, die Formschlusselemente aufweisen.
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Bevorzugt wird der Stichkanal mit einem Endbereich auf die Seitenteile der Anschlusslasche aufgeschoben, wobei die als Vorsprünge ausgebildeten Formschlusselemente zur Außenseite hin vorstehen. Die Innenflächen der Seitenteile des Stichkanals liegen dabei an den Außenflächen der Seitenteile der Anschlusslasche an.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Stichkanal im Querschnitt trapezförmig ausgebildet ist und sich dabei zur Auflageseite hin erweitert. Im Verlauf ihrer Schrägen sind die Seitenteile der Anschlusslasche an den Schrägverlauf der Seitenteile des Stichkanals angepasst.
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Sowohl die Entwässerungs- oder Dränagerinne wie auch der Stichkanal und der Durchflussadapter, gleichermaßen der Gulli, in den der Stichkanal mündet, sind vorzugsweise aus Blech hergestellt, vor allem aus rostfreiem- oder verzinktem Stahl. Prinzipiell denkbar ist auch der Einsatz von Leichtmetallblech. In jedem Fall sind die genannten Bauteile durch Stanzen und Umformen herstellbar.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Es zeigen:
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1 ein Entwässerungssystem in einer perspektivischen Ansicht
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2 das Entwässerungssystem nach 1 in einer Explosionsdarstellung
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3–5 jeweils eine Einzelheit des Entwässerungssystems in einer perspektivischen Ansicht.
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In den 1 und 2 ist ein Entwässerungssystem abgebildet, mit einem Abschnitt einer Entwässerungsrinne 1, einem damit wasserdurchlässig in Verbindung stehenden Stichkanal 2, der in einen am anderen Ende angeordneten Gulli 3 mündet.
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Anstelle einer Entwässerungsrinne 1 ist auch der Einsatz einer Dränagerinne denkbar, so dass sich ein Dränagesystem ergibt.
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An den Stichkanal 2, der aus mehreren, mittels Verbindungselementen 6 formschlüssig miteinander verbundenen Einzelkanälen 4 besteht, ist ein an der Entwässerungsrinne 1 arretiert gehaltener Durchflussadapter 5 formschlüssig befestigt.
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Dieser Durchflussadapter 5 weist einen Stutzen 8 in Form eines Rechteckrohres sowie eine dazu abgewinkelte, angeformte Anschlusslasche 9 auf, wobei der Stutzen 8 zur Anschlusslasche 9 hin offen ist.
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Der Stutzen 8 ist an seiner Mantelfläche mit einer Vielzahl von schlitzförmigen Durchbrechungen 10 versehen und durchtritt die Entwässerungsrinne 1 in einem bodenseitigen Ausschnitt, wobei der Stutzen 8 in die Entwässerungsrinne 1 mit seinen Durchbrechungen 10 ragt.
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Der Stutzen 8 steht dabei bevorzugt aus dem Boden der Entwässerungs- oder Dränagerinne 1 vor. Dadurch wird in einfacher Weise eine Einspülung von Schmutz oder Laub von der Entwässerungs- oder Dränagerinne 1 über den Durchflussadapter 5 in den Stichkanal 2 vermieden.
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Zur Auflage der Entwässerungsrinne 1 ist im Übergangsbereich zur Anschlusslasche 9 ein abgewinkelter Auflageschenkel 13 vorgesehen, der eine genaue Positionierung der Entwässerungsrinne 1 zum Durchflussadapter 5 gewährleistet.
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Wie weiter in der 3 sehr deutlich zu erkennen ist, weisen die Seitenteile 11 der Anschlusslasche 9 Vorsprünge 12 auf, die zur Außenseite der Seitenteile 11 hin ausgerichtet sind und Formschlusselemente bilden, die in Eingriff mit schlitzförmigen Durchbrechungen 14 des Stichkanals 2 stehen, wobei der der Entwässerungsrinne 1 zugeordnete Einzelkanal 4 auf die Anschlusslasche 9 aufgedrückt ist, bis die Vorsprünge 12, die in ihrer Außenkontur der Durchbrechungen 14 angepasst sind, einrasten.
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Wie erwähnt, sind die benachbarten, in Längsrichtung fluchtenden Einzelkanäle 4 durch Verbindungselemente 6 miteinander verbunden, die vergleichbar der formschlüssigen Verbindung der Anschlusslasche 9 mit dem Stichkanal 2 Formschlusselemente aufweisen, die mit den Durchbrechungen 14 in Eingriff stehen.
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Der Stichkanal 2 ist mittels eines Übergangselementes 7, das in der 4 als Einzelheit dargestellt ist, mit dem in 5 als Einzelheit abgebildeten Gulli 3 verbunden. Der Anschluss des Übergangselementes 7 an den Stichkanal 2 erfolgt formschlüssig, vergleichbar dem Anschluss des Durchflussadapters 5 am Stichkanal 2.
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Ein nach oben hin abgewinkelter Steg 16 des Übergangselementes 7 hintergreift den Gulli 3 im Bereich einer Öffnung, in die das Übergangselement 7 eingesteckt ist.
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Wie die 5 sehr deutlich wiedergibt, ist zur Ausbildung der Öffnung des Gullis 3 eine Materialschwächung im Sinne einer Perforierung 18 vorgesehen, die in ihrem Verlauf der Kontur des Übergangselementes 7 entspricht und mittels der zur Freilegung der Öffnung eine Verschlusslasche 17 herausgebrochen werden kann.
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Im Übrigen weisen die Seitenteile 11 des Übergangselementes 7 aufeinander zu gerichtete Auflagelaschen 15 zur Abstützung auf dem bauseitigen Untergrund.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Entwässerungsrinne
- 2
- Stichkanal
- 3
- Gulli
- 4
- Einzelkanal
- 5
- Durchflussadapter
- 6
- Verbindungselement
- 7
- Übergangselement
- 8
- Stutzen
- 9
- Anschlusslasche
- 10
- Durchbrechung
- 11
- Seitenteil
- 12
- Vorsprung
- 13
- Auflageschenkel
- 14
- Durchbrechung
- 15
- Auflagelasche
- 16
- Steg
- 17
- Verschlusslasche
- 18
- Perforierung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004014152 B4 [0008]
- DE 2004014152 B4 [0010]