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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Grababdeckung und eine damit ausgestattete Grabstätte.
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Gräber werden an der Oberfläche oftmals als Beete mit Pflanzen, Steinen, Kerzenlichter und weiteren Zierelementen gepflegt. Es gibt auch Gräber, welche mit einer Steinplatte abgedeckt sind. Im deutschsprachigen Raum umfassen die Gräber in der Regel ein Grabmal, das meistens ein Grabstein ist, und eine Grababdeckung.
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In der
DE 199 16 507 B4 wird eine Abdeckung für Grabanlagen beschrieben, die aus einem flächigen Material besteht. Die Abdeckung weist Durchbrüche auf, so dass Wasser abfließen kann. Auf der Oberseite der Abdeckung kann unterschiedliches Material, wie z.B. Erde, Kies, Ziermaterial oder Ziergegenstände, aufgebracht werden. Die Abdeckung besteht aus nichtrostenden oder nicht-verrottenden Material. Diese Abdeckung weist zumindest eine Unterteilungsleiste auf, die die Oberseite in wenigstens zwei Abschnitte aufteilt. Einzelne Abschnitte können zur Aufnahme von Zierkübeln Die Abdeckung kann in eine Grabeinfassung eingesetzt und an dieser fixiert werden. Die Abdeckung kann aus Metall oder Kunststoff, insbesondere aus einem aushärtbaren Kunststoff, hergestellt sein. Dabei kann die Abdeckung einstückig in einem Gießverfahren gegossen werden.
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Die Herstellung einer Grababdeckung aus thermoplastischem Material durch Gießen ist vergleichsweise aufwändig und prozessintensiv.
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Das Hauptelement der oben genannten Abdeckung besteht aus einer einzigen Platte. Dies kann für Lagerung, Transport und Handhabung ungünstig sein. Ein modularer Aufbau einer Grababdeckung ist beispielsweise aus der
DE 7213795 U oder der
DE 102 58 909 A1 bekannt. Die
DE 7213795 U zeigt eine Grababdeckung in Form von flachen Wannen, die mit losem Steinsplit gefüllt sind. Diese Wannen können eine Ausnehmung zum Einsetzen eines Blumentopfes aufweisen. Die flachen Wannen sind vorzugsweise aus Kunststoff ausgebildet. Die Wannen weisen Wasserablauföffnungen auf, so dass darin kein Wasser stehen bleibt. In der
DE 102 58 909 A1 ist eine Grabanlage mit mehreren wannenförmigen Behältern zur Aufnahme von Pflanzgut beschrieben. Die Aufnahmebehälter können modulartig nebeneinander angeordnet werden.
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Bei den oben genannten modularen Abdeckungen werden die einzelnen Module einfach nebeneinander gelegt. Das hat den Nachteil, dass sich die einzelnen Module durch Erdbewegungen (z.B. Setzbewegungen) oder durch Belastung der einzelnen Module bei Betreten, Befüllen, Säubern oder dergleichen gegeneinander verschieben können, und zwar sowohl in der Fläche als auch in der Höhe. Dies kann mit der Zeit zu einem unschönen Erscheinungsbild führen.
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Bei den oben genannten modularen Abdeckungen sind außerdem die einzelnen Module sichtbar voneinander abgegrenzt, sodass sich ein zergliedertes, kleinteiliges Erscheinungsbild der Grabstätte ergeben kann.
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Bei den oben genannten modularen Abdeckungen ist auch die Größe der abgedeckten Fläche durch die Abmessungen der einzelnen Module vorgegeben. Daher können Grabstätten, deren Größe vom Raster der Module abweicht, nur unvollständig abgedeckt werden.
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Bei den oben genannten Abdeckungen kann Wasser teilweise durch Öffnungen in den Untergrund abfließen. Dies kann Stauwasser verhindern, jedoch versickert das Wasser dabei weitgehend ungenutzt im Boden, ohne die Wurzeln der Bepflanzung zu erreichen. Von Pflanzen, insbesondere großkronigen, großblättrigen oder dichtblättrigen Formen, welche in entsprechend vorgesehenen Bereichen gepflanzt sind, kann Regenwasser auf die Abdeckung abfließen und von dort abseits der Pflanze in den Untergrund geleitet werden. Dadurch kann sich ein Wassermangel im Bereich der Bepflanzung einstellen. Andererseits ist durch die Abdeckung ein Feuchtigkeitsaustausch mit der Atmosphäre behindert, wodurch sich Staunässe unterhalb der Abdeckung bilden kann.
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Aus der
DE 203 09 670 U1 geht eine Unterstützungskonstruktion für Grabanlagen hervor, an welcher Grabplatten, Grabsteine oder dergleichen eingesetzt und fixiert werden können. Hierin kann auch eine Schale vorgesehen werden, welche zur Aufnahme von Pflanzen, Pflanzenerde und/oder Grabdekoration dient.
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Die
DE 20 2005 006 556 U1 betrifft eine Grabeinfassung aus Kunststoff. Die Grabeinfassung kann aus einzelnen Teilen (Geraden und Bögen) bestehen, die mit einem Klicksystem, Schraubsystem oder auch Stecksystem zusammenmontiert werden.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine flächige oder im Wesentlichen flächige Grababdeckung zu schaffen, die mit vergleichsweise geringem Aufwand herstellbar ist.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine modulare Grababdeckung zu schaffen, bei welcher die Positionierung der einzelnen Module zueinander dauerhaft sichergestellt ist.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, bei derartigen Grababdeckung die Drainage des Bereichs unterhalb der Abdeckung und die Wasserversorgung von in die Grababdeckung integrierten Bepflanzungen sicherzustellen bzw. zu verbessern.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine modulare Grababdeckung zu schaffen, welche eine größere Variabilität hinsichtlich der Abdeckung von Grabstätten unterschiedlicher Größen ermöglicht.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine modulare Grababdeckung zu schaffen, welche ein großflächiges Erscheinungsbild ermöglicht, bei welchem die Grenzen der einzelnen Module unauffällig sind.
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Eine oder mehrere Aufgabe(n) wird/werden durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen und vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist eine Grababdeckung zum vollständigen oder teilweisen Abdecken einer Grabstätte vorgesehen, wobei die Grababdeckung wenigstens ein plattenförmiges Modul aufweist und wobei das wenigstens eine Modul ein Tiefziehteil ist.
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Durch das wenigstens eine plattenförmige Modul kann eine insgesamt plattenförmige Grababdeckung verwirklicht werden. Das plattenförmige Modul kann direkt auf den Untergrund (Erdreich) der Grabstätte gelegt werden und ist damit stabil und ohne Hohlräume positionierbar. Der Begriff der Plattenförmigkeit bezieht sich dabei auf eine Grundform und ist nicht auf völlig ebene Gebilde beschränkt, vielmehr können geringfügige oder auch beträchtliche Erhebungen oder Einsenkungen, Durchbrüche, Randausnehmungen oder sonstige Reliefierungen in der Oberfläche vorgesehen sein, und ein insgesamt plattenförmiges Gebilde kann auch durch mehrere Platten zusammengesetzt sein. Da die Grababdeckung ein oder mehrere plattenförmige Tiefziehzeile aufweist, ist die Herstellung besonders einfach. Dies kommt besonders deutlich zum Tragen, wenn die Grababdeckung vollständig oder im Wesentlichen aus dem/den plattenförmigen Modul(en) aufgebaut ist. Dadurch kann auch eine besonders wirtschaftliche Herstellung der Grababdeckung erzielt werden. Unter einem Modul wird im Rahmen dieser Anmeldung jedwedes Bauteil verstanden, welches allein oder zusammen mit anderen Modulen eine Grababdeckung bilden kann. Wenn ein einziges Modul vorgesehen ist, kann die Applizierung der Abdeckung auf der Grabstätte besonders zeitsparend sein. Wenn dagegen mehrere Module für eine Grabstätte vorgesehen sind, kann auch ein kleinteiligerer Aufbau verwirklicht werden, wobei die einzelnen Module besser lagerfähig, transportierbar und einfacher handhabbar als eine einteilige Abdeckung sind, insbesondere wenn sie von einer einzigen Person verwendet werden.
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Zur Herstellung des wenigstens einen Modul ist ein Kunststoff bevorzugt, insbesondere ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol), PE (Polyethylen), PP (Polypropylen), PS (Polystyrol), PET (Polyethylenterephthalat), PVC (Polyvinylchlorid), oder jeder andere geeignete Kunststoff je nach gewünschten Eigenschaften. Alle genannten Kunststoffe sind zum Tiefziehen geeignet. Das Tiefziehen von Kunststoffen ist auch unter der Bezeichnung Thermoformen geläufig.
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Durch das Vorsehen eines Pflanzbereichs, der zur Bepflanzung ausgebildet ist, kann auch eine gleichbleibende Bepflanzung in vorgegebener Form im Kontrast zu sonstigen gestalterischen Elementen mit geringem Pflegeaufwand ermöglicht werden.
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Wenn der Pflanzbereich wenigstens eine Pflanzöffnung zum Untergrund aufweist, besteht ein direkter Zugriff durch die Grababdeckung zum Untergrund, der in der Regel aus Erdreich besteht. Dadurch können Pflanzen durch die Pflanzöffnung hindurch direkt in den Untergrund gepflanzt werden, wobei der bepflanzte Bereich durch die Form des Pflanzbereichs reproduzierbar vorgegeben ist. Dadurch kann auch über Jahre ein stets gleichbleibendes Erscheinungsbild bei geringem Pflegeaufwand erzielt werden.
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Wenn die Pflanzöffnung durch eine erhabene Pflanzumrandung umrandet ist, kann auch eine deutliche optische Abgrenzung zu sonstigen Bereichen der Grababdeckung erzielt werden, und es kann auch in der Pflanzöffnung befindliches Erdreich sicher in der Pflanzöffnung gehalten werden, sodass ein Übertritt von Erde in sonstige Bereiche vermieden werden kann. Alternativ zu einer solchen Pflanzöffnung zum Untergrund kann auch eine Pflanzmulde vorgesehen sein, in welche ein Pflanzsubstrat füllbar oder ein Pflanzgefäß einsetzbar ist. Um eine Bepflanzung sinnvoll zu ermöglichen, kann vorgesehen sein, dass eine Pflanzöffnung eine gewisse Mindestgröße von etwa 5 cm aufweist. Natürlich sind auch größere Pflanzöffnungen von bis zu etwa 10, 20 oder 30 cm für Einzelpflanzen oder besondere Akzente, oder größere Pflanzöffnungen für eine großflächige Bepflanzung möglich, welche bis zur Hälfte oder mehr der Oberfläche der Grababdeckung bzw. eines Moduls einnehmen.
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Der Rest der Oberfläche der Grababdeckung bzw. jedes Moduls, der nicht als Pflanzbereich bzw. Pflanzöffnung ausgebildet ist, oder zumindest ein Teil davon kann als Dekorbereich ausgestaltet sein. Somit kann zur Gestaltung und zur Bedeckung des Erdreichs, das nicht bepflanzt werden soll, ein Dekorbereich vorgesehen sein, der zur dekorativen Gestaltung durch dekorative Mittel außer Bepflanzung ausgebildet ist.
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Wenn die dekorativen Mittel wenigstens einen Schüttbereich aufweisen, der zur Füllung mit einem Schüttgut ausgebildet ist, kann durch die Wahl des Schüttguts eine individuelle, durch die vorgegebene Form des Dekorbereichs auch dauerhafte Gestaltung der Grabstätte ermöglicht werden. Dabei kann der Schüttbereich mit einer Berandung versehen sein, welche auch ein Herausfallen des Schüttguts verhindern kann. Als Schüttgut kommt beispielsweise Sand, Kies, Marmorbruch, Tuffgestein, aber auch Erde in Betracht, ohne dass mit dieser Aufzählung die Möglichkeiten ausgeschöpft wären. Beispielsweise können auch Bereiche vorgesehen sein, die mit Wasser befüllbar sind und etwa als Vogeltränke dienen können.
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Die dekorativen Mittel können auch wenigstens einen Abstellbereich aufweisen, der zum Abstellen von Gegenständen ausgebildet ist. Solche Abstellbereiche sollten vorzugsweise eine ebene Stellfläche aufweisen; sie können im Übrigen auf einer Ebene mit den Schüttbereichen oder diesbezüglich vertieft oder, besonders bevorzugt, erhöht ausgebildet sein. So können separate Grablampen oder -lichte, Pflanzschalen, Vogeltränken, Figuren, Brunnen oder dergleichen sicher abgestellt werden.
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In Ausführungsformen können die dekorativen Mittel eine Dekorschicht oder eine dekorative Oberfläche aufweisen. Beispielsweise kann die Oberfläche dekorative Narben, Riffel, Noppen oder dergleichen oder auch figurative oder ornamentierte Hoch- oder Tiefreliefs aufweisen. Eine Beschichtung etwa mit PMMA kann auch eine besonders glänzende Oberfläche bilden, die zudem auch UV-stabil ist. Selbstverständlich kann die Dekorschicht auch einen Farbauftrag oder eine Dekorfolie umfassen, die beispielsweise eine Holz-, Stein- (Marmor, Granit), Carbon- oder sonstige Oberfläche imitiert oder ein Motiv wie etwa ein Foto, eine Grafik, eine Zeichnung oder ein Gemälde wiedergibt.
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Zusätzlich oder alternativ oder als integrale Eigenschaft der Dekorschicht kann das wenigstens eine Modul eine Schutzschicht aufweisen. Die Schutzschicht kann das Modul vollständig oder teilweise, auch abschnittweise mit unterschiedlichen Eigenschaften bedecken. Beispielsweise kann im Bereich der Schüttung eine besonders schlag- und abriebfeste Beschichtung vorgesehen sein, während in dem Sonnenlicht ausgesetzten Bereichen wie etwa Hochreliefs, erhabenen Rändern oder Abstellbereichen eine UV-Schutzschicht vorgesehen sein kann, und kann auf der Unterseite eine Schutzschicht gegen Feuchtigkeit und/oder biotische Besiedelung vorgesehen sein. Die Dekorschicht und/oder die Schutzschicht können als integrale Eigenschaft der Materialoberfläche, als Beschichtung, Auftragung, Bedampfung, Bedruckung, Bemalung, Lackierung, Folierung, Schleifung oder Gravur oder auf jede denkbare sonstige Weise verwirklicht sein.
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Wenn das wenigstens eine Modul wenigstens eine Versteifungsrippe aufweist, können mechanische Belastungen bei Lagerung, Transport und Handhabung besser aufgenommen werden und können auch Verwindungen und/oder Wölbungen aufgrund unebenen Untergrunds vermieden werden. Die Versteifungsrippen können jede Form haben und zur Formgestaltung der Grababdeckung beitragen. Insbesondere können auch die Pflanzumrandung, eine Außenberandung der Grababdeckung und andere funktionale Elemente als Versteifungsrippe dienen. Die Pflanzumrandung kann auch als Begrenzung für eine eventuelle Schüttfüllung des Dekorbereichs dienen kann.
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Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist eine Grababdeckung zum vollständigen oder teilweisen Abdecken einer Grabstätte vorgesehen. Die Grababdeckung weist wieder wenigstens ein plattenförmiges Modul auf und kann auch sonstige Merkmale des vorherigen Erfindungsgesichtspunkts und somit desen Vorteile aufweisen. Das wenigstens eine Modul weist Verbindungsmittel zum stirnseitigen Verbinden mit einem anderen Modul auf.
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Somit kann eine Grababdeckung aus mehreren Modulen aufgebaut werden, wobei die Module miteinander verbindbar ausgebildet sind. Durch eine Verbindung der Module miteinander kann eine Stabilität der Grababdeckung insgesamt verbessert werden. Auch kann die ebene Positionierung der Grababdeckung auf dem ggf. nicht völlig ebenen Untergrund bzw. die fluchtende Positionierung der einzelnen Module zueinander erleichtert werden. Setzbewegungen des Untergrunds führen nicht zu einer Verschiebung der einzelnen Moodule zueinander. Dadurch kann auch das Erscheinungsbild der Grababdeckung auf Dauer ohne Nachbesserungen erhalten werden. Die Verbindungsmittel können zu jeder gewünschten Richtung vorgesehen sein, sodass Module hintereinander und nebeneinander verbunden werden können.
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Wenn die Verbindungsmittel ein Formmerkmal, insbesondere eine Abstufung, aufweisen, welches zu einem Formmerkmal, insbesondere einem Überlappungsbereich, des anderen Moduls komplementär ist oder umgekehrt, kann eine Verbindung oder zumindest eine erste lose Positionierung durch einfaches Stecken ermöglicht werden. Somit können wenigstens zwei Module stirnseitig ineinander steckbar sein. Dies kann die Anordnung und Verbindung der Module weiter vereinfachen und die Stabilität der Grababdeckung insgesamt weiter verbessern. Auch können die Verbindungsmittel so ausgebildet sein, dass wenigstens zwei Module teleskopierbar verbindbar sind. Das kann beispielsweise durch entsprechend lange Auslegung der Formmerkmale verwirklicht werden. Daher können auch Abweichungen ausgeglichen bzw. unterschiedliche Vorgaben in der Länge und/oder Breite der Grabstätten abgedeckt werden. Für die Teleskopierlängen können etwa 2, 5 oder 10 cm sinnvoll sein.
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Die Verbindungsmittel können wenigstens einen Verbinder aufweisen, der zur Verbindung mit dem anderen Modul ausgebildet ist. Solche Verbinder können beispielsweise leistenförmig oder schienenartig sein und in entsprechend ausgeformte Bereiche auf der Rückseite der Tiefziehteile greifen oder eingesetzt sein, etwa in hohle Ränder oder Rippen. Dadurch kann die Stabilität des Verbunds der Module weiter verbessert werden. Auch die Verbinder können so ausgelegt sein, dass ein Verbinden bzw. Feststellen in verschiedenen Positionen möglich ist und so eine Teleskopierbarkeit unterstützt wird.
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Gemäß einem anderen Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist eine Grababdeckung zum vollständigen oder teilweisen Abdecken einer Grabstätte vorgesehen. Die Grababdeckung weist erneut wenigstens ein plattenförmiges Modul auf und kann auch sonstige Merkmale der vorherigen Erfindungsgesichtspunkte und somit deren Vorteile aufweisen. Das wenigstens eine Modul weist wenigstens ein Wasserleitelement auf, welches ausgebildet ist, um Wasser von einem unbepflanzten Bereich der Grababdeckung zu einem Pflanzbereich, der zur Bepflanzung ausgebildet ist, und/oder zu einem Außenrand der Grababdeckung hin zu leiten.
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Als unbepflanzter Bereich ist dabei insbesondere der oben erwähnte Dekorbereich zu verstehen. Wenn das Wasserleitelement zu dem Pflanzbereich und/oder zu einem Außenberandung der Grababdeckung hin weist, kann Oberflächenwasser von der Fläche der Dekorbereiche weg geleitet werden und seitwärts abfließen. Dadurch kann die Drainage des Bereichs unterhalb der Abdeckung verbessert werden. Wenn sowohl Wasserleitelemente, die zu dem Pflanzbereich hin weisen, als auch Wasserleitelemente, die zu dem Außenrand der Grababdeckung hin weisen, vorgesehen sind, kann ein Anteil des Oberflächenwassers stets zu den Pflanzen geleitet und ein überschüssiger Teil (etwa bei Starkregen) nach außen abgeleitet werden. Um ein Austrocknen zu vermeiden, können zusätzlich Ablauföffnungen in der Fläche des Dekorbereichs vorgesehen sein, durch welche wenigstens ein Teil des Oberflächenwassers in den Untergrund dringen kann. Wenn das Wasserleitelement zu dem Pflanzbereich hin weist, kann auch die Wasserversorgung der Pflanzen in dem Pflanzbereich verbessert werden. Durch eine geeignete Gestaltung und Verteilung von Wasserleitelementen, die zu dem Pflanzbereich hin weisen, und Wasserleitelementen, die zu dem Außenberandung der Grababdeckung hin weisen, sowie ggf. von Ablauföffnungen kann ein gewünschtes Gleichgewicht von Bewässerung der Bepflanzung und Drainage der Grabanlage erzielt werden.
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Das Wasserleitelement kann besonders einfach durch eine zu dem Pflanzbereich bzw. dem Außenrand der Grababdeckung hin geneigte Fläche des unbepflanzten Bereichs gebildet sein. Alternative Ausgestaltungen können auch Rinnen oder dergleichen umfassen.
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In der geneigten Fläche des unbepflanzten Bereichs, die als Wasserleitelement dient, kann eine Stützrippe ausgebildet sein, deren Unterseite eine Auflagefläche der Grababdeckung auf einem Untergrund bildet. Bei dieser Ausgestaltung sind Hohlräume unter den geneigten Flächen vorgesehen, während die Stützrippen auf dem Boden aufliegen. Die Positionierung des Moduls kann dadurch erheblich vereinfacht werden, weil überschüssiges Material des Untergrunds beim Aufdrücken des Moduls verdrängt und in den Hohlräumen aufgenommen werden kann.
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Bevorzugt weist das Wasserleitelement in der Nähe des Pflanzbereichs bzw. des Außenrandes eine Ablauföffnung auf. Insbesondere wenn eine Pflanzumrandung vorgesehen ist, kann durch eine Ablauföffnung des Wasserleitelements in der Nähe des Pflanzbereichs bzw. des Außenrands ein Aufstauen des Wassers auf der Oberfläche des Moduls vermieden werden.
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Gemäß einem noch anderen Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist eine Grababdeckung zum vollständigen oder teilweisen Abdecken einer Grabstätte vorgesehen. Die Grababdeckung weist erneut wenigstens ein plattenförmiges Modul auf und kann auch sonstige Merkmale der vorherigen Erfindungsgesichtspunkte und somit deren Vorteile aufweisen. Die Grababdeckung weist mehrere Module auf, wobei sich ein Pflanzbereich, der zur Bepflanzung ausgebildet ist, und/oder ein Dekorbereich, der zur dekorativen Gestaltung durch dekorative Mittel außer Bepflanzung ausgebildet ist, über wenigstens zwei Module hinweg erstreckt. Im ersteren Fall können sich beispielsweise eine Pflanzöffnung, welche in einem Modul ausgebildet ist, und eine Pflanzöffnung, welche in einem anderen Modul ausgebildet ist, jeweils zueinander passend zum Rand des jeweiligen Moduls hin öffnen. Dadurch können Bepflanzungsformen und -motive ermöglicht werden, welche sich über mehrere Module hinweg erstrecken. Ergänzend oder alternativ kann sich auch der Dekorbereich über mehrere Module hinweg erstrecken. Dies kann beispielsweise dadurch bewirkt werden, dass ein Außenrand des Moduls, zu welchem hin sich der Pflanzbereich öffnet, im Dekorbereich nach unten abgekantet ist, um dort eine Versteifung zu bilden. Auf diese Weise wird eine erhabener Rand an dieser Stelle vermieden, sodass sich ein unauffälliger Übergang von einem Teil zum anderen hinweg ergibt. Als weitere Möglichkeit kann ein erhabenes Reliefelement in dem Dekorbereich sich aus zwei Teilen, die jeweils am Rand angrenzender Module ausgebildet sind, zusammensetzen. So kann die Funktion einer Versteifung, die sich aus der Reliefierung ergibt, mit der motivischen Fortsetzung über mehrere Module hinweg verknüpft werden.
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Durch die mehreren Module können Handhabung, Transport und Lagerung erheblich erleichtert werden. Weiterhin kann die Variabilität in der Gestaltung der Grabstätte erhöht werden, da verschiedene Module mit unterschiedlichen Ausgestaltungen beliebig miteinander kombiniert werden können. Auch kann sich eine großflächige Gestaltung über die mehreren Module hinweg erstrecken, was dann eine eindeutige Lagezuordnung der Module zueinander mit sich bringt. Die Mehrteiligkeit kann sowohl die Länge als auch die Breite der Grababdeckung betreffen. So können auch Doppelgräber bzw. Grabstätte in grundsätzlich jeder Größe durch die mehreren Module einfach, kostengünstig und dauerhaft abgedeckt werden.
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Die Erfindung ist in einem letzten Gesichtspunkt auf eine Grabstätte gerichtet, die mit der vorstehend beschriebenen Grababdeckung ausgestattet ist. Dabei kann die Grababdeckung auslegungsgemäß bestückt sein wie etwa in Schüttbereichen befüllt, in Abstellbereichen mit geeigneten Gegenständen versehen, im Pflanzbereich bepflanzt, etc.
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Selbstverständlich kann jeder Erfindungsgesichtspunkt auch durch Merkmale eines oder mehrerer anderer Erfindungsgesichtspunkte ergänzt werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen beispielhaft erläutert. Diese zeigen in:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Grabstätte mit einer Grababdeckung nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 eine Draufsicht der Grabstätte nach 1;
- 3 eine perspektivische Seitenansicht der Grabstätte nach 1;
- 4 eine Seitenansicht der Grabstätte nach 1 (Pfeilrichtung „IV“ in 2);
- 5 bis 8 alternative Ausgestaltungen der Grababdeckung;
- 9 eine Draufsicht der Grabstätte mit einer alternativen Ausgestaltung der Grababdeckung;
- 10 eine perspektivische Ansicht der Grabstätte mit einer alternativen Ausgestaltung der Grababdeckung;
- 11 eine perspektivische Ansicht einer Grababdeckung nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 12 eine Draufsicht der Grababdeckung nach 11;
- 13 eine Seitenansicht der Grababdeckung nach 11 (Pfeilrichtung „XIII“ in 12);
- 14 eine Vorderansicht der Grababdeckung nach 11 feilrichtung „XIV“ in 12);
- 15 eine vergrößerte Darstellung einer Einzelheit „XV“ in 13;
- 16 eine vergrößerte Darstellung einer Einzelheit „XVI“ in 12.
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Eine Grabstätte 1 nach einem ersten Ausführungsbeispiel weist einen Grabstein 2, eine Grabeinfassung 3 und eine hierdurch umrandete Fläche auf, die mit einer Grababdeckung 4 bedeckt ist (vgl. z.B. 1-4, 9, 10). Die ganze Grabstätte 1 ist auf einem Untergrund 5 angeordnet (vgl. 4). Der Untergrund 5 besteht zumindest im Bereich der Grabstätte 1 im Wesentlichen aus einem Substrat wie etwa Erdreich.
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Die Grababdeckung weist in diesem Ausführungsbeispiel zwei Module 6 auf. Jedes Modul 6 ist als ein Tiefziehteil ausgebildet. Als Tiefziehteile sind die Module 6 besonders einfach herstellbar. Die Module 6 sind somit als in der Grundform plattenförmige Kunststoff-Tiefziehteile bzw. -Thermoformteile ausgebildet und bilden so zusammen die in der Grundform ebenfalls plattenförmige Grababdeckung 4 für die Grabstätte 1.
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Die Fläche der Grababdeckung 4 ist von oben gesehen in einen Pflanzbereich 8 und einen Dekorbereich 7 unterteilt. Der Pflanzbereich 8 ist durch Pflanzöffnungen 9 in den Modulen 6 gebildet, und die verbleibenden Flächen der Module 6 bilden den Dekorbereich 7. Die Pflanzöffnungen 9 sind als Durchgangsöffnungen ausgebildet, die einen direkten Zugriff auf den Untergrund ermöglicht. Das heißt, dass Pflanzen 15 direkt in den Untergrund gepflanzt werden können (vgl. 10). Die Pflanzöffnungen 9 können grundsätzlich eine beliebige Form aufweisen, solange sie eine gewisse Mindestgröße aufweisen, die den Einsatz von Pflanzen in den Untergrund ermöglichen. Die Mindestgröße kann durch einen Durchmesser von etwa 5 cm gegeben sein, sodass zumindest eine einzelne Pflanze eingesetzt werden kann. Die Pflanzöffnungen 9 können aber auch großflächige Motive bilden. In diesem Ausführungsbeispiel erstreckt sich das durch die Pflanzöffnungen 9 gebildete Motiv über beide Module 6 über eine Stoßstelle 10, an welcher die Module 6 aneinandergelegt sind, hinweg. Das bedeutet, dass die Pflanzöffnungen 9 jeweils an dem die Stoßstelle 10 bildenden Rand der Module 6 offen sind. Ansonsten sind die Pflanzöffnungen 6 jeweils durch eine Pflanzumrandung 11 umgeben, welche in diesem Ausführungsbeispiel als einfache Abkantung nach oben (erhaben) gestaltet ist (vgl. 1-4). So kann verhindert werden, dass das Schüttgut 16 in den Pflanzbereich 8 gelangt oder Erde aus dem Pflanzbereich 8 in den Dekorbereich 7 gelangt.
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Als Dekorbereich 7 der Grababdeckung 4 dienen die neben den Pflanzöffnungen 9 verbleibenden Flächen der Module 6. Diese Flächen, die sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwischen der erhabenen Pflanzumrandung 11 und der Grabeinfassung 3 erstrecken, bilden vertieften, wannenartige Schüttbereiche 12, die mit einem Schüttgut 16 (vgl. 10) wie etwa Erde, Sand, Kies, Zierschotter oder dergleichen gefüllt werden können. Zur Unterstützung dieser Funktion kann eine Außenberandung vorgesehen sein, die an der Grabeinfassung 3 anliegt. Die Böden der Schüttbereiche 12 liegen in diesem Ausführungsbeispiel plan auf dem Untergrund auf (vgl. 1-4).
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Mit dem hier beschriebenen Konzept einer Grababdeckung 4 können vielfältige Gestaltungen des Dekorbereichs 7 und des Pflanzbereichs 8 verwirklicht werden. So kann der Pflanzbereich 8 einteilig sein (vgl. 1-4, 7, 10, 11, 12) oder mehrere Abschnitte (Pflanzöffnungen 9) aufweisen (vgl. 5, 6, 8, 9), die jeweils in einem einzigen Modul 6 ausgebildet sind oder sich über mehrere Module 6 erstrecken. Ebenso kann der Dekorbereich 7 einteilig sein oder mehrere Abschnitte aufweisen, die jeweils in einem einzigen Modul 6 ausgebildet sind oder sich über mehrere Module 6 erstrecken. Der Dekorbereich 7 kann insbesondere einen ( 1-9, 11, 12) oder mehrere (10) Schüttbereiche 12 wie auch dekorativ gestaltete Sichtbereiche 13 (vgl. 8-10) und/oder Abstellbereiche 16 zum Abstellen von Gegenständen wie etwa einer Grablampe 17 (13, 14) aufweisen. 14 zeigt eine denkbare konkreteGestaltung einer Grabstätte 1, die mit der erfindungsgemäßen Grababdeckung 4 ausgestattet ist, wobei die Module der Grababdeckung 4 bis auf einen Sichtbereich 13 und einen Abstellbereich (Podest) 14 für eine Grablampe 17 für den Betrachter nicht sichtbar sind. Zwei Schüttbereiche 12 des Dekorbereichs 7 sind beidseits eines sich über die gesamte Länge der Grababdeckung 4 erstreckenden Pflanzbereichs 8 angeordnet und mit einem Schüttgut 16, hier ein Mischkiesel, gefüllt. Der geschwungene Pflanzbereich 8 ist mit Pflanzen 15 bepflanzt. Der Dekorbereich 7 weist innerhalb des linken Schüttbereichs einen ringförmigen Sichtbereich 13 mit einer hell marmorierten Dekorschicht und darin konzentrisch angeordnet einen weiteren ringförmigen Schüttbereich 12 mit kontrastierender Schüttung und ein Podest 14 mit darauf angeordneter Grablampe 17 auf. Es versteht sich, dass einzelne, insbesondere kleinere, Schüttbereiche 12 auch als zusätzliche Pflanzschalen genutzt werden können, soweit im Boden eine Drainage durch Ablauföffnungen vorgesehen ist. Einzelne Schüttbereiche 12 können durch erhabene Umrandungen voneinander abgegrenzt sein, sodass auch direkt angrenzende, kontrastierende Schüttungen verwirklicht werden können.
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Die Flächen, die den Dekorbereich 7 bilden, sind so gestaltet, dass das einzelne Modul 6 jedenfalls räumlich zusammenhängend ist und eine Eigenstabilität aufweist, die eine Handhabung ermöglicht. Bei Modulen 6, die eine geringe Eigenstabilität aufweisen, kann eine externe Stützstruktur vorgesehen werden, welche die Handhabung erleichtert. Die Stützstruktur kann kurz vor Ablegen des Moduls 6 auf der Grabstätte oder auch erst danach entfernt werden. Ein Außenrand der Module 6 kann in Ausführungsvarianten auch nach unten abgekantet sein, um mit dieser Kante in den Untergrund gesteckt zu werden und somit auch einen seitlichen Halt zu verbessern. In weiteren Ausführungsvarianten kann ein Außenrand der Module 6 so gestaltet sein, dass er auf der Grabeinfassung 3 aufliegt oder diese umfasst, oder dass er selbst eine Grabeinfassung bildet.
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Anders als im ersten Ausführungsbeispiel, in welchem die Grababdeckung 4 durch zwei Module 6 gebildet ist, kann die Grababdeckung 4 in anderen Ausführungsbeispielen auch durch ein einziges Modul 6 gebildet sein (4-8). In weiteren Ausführungsvarianten kann eine Grababdeckung mehr als zwei Module 6 aufweisen. Insbesondere können Grabstätten 1 durch ein, zwei oder mehr Module 6 in der Breite und zwei, drei oder mehr Module in der Länge abgedeckt werden.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel liegt ein Boden des Schüttbereichs 12 nicht vollflächig auf dem Untergrund auf, sondern ist in eine Abfolge von Ablaufflächen 18 und Stützrippen 19 unterteilt (vgl. 11-14). Während die Stützrippen 19 auf einer tiefsten Ebene der Module 6 liegen und somit auf dem Untergrund aufliegen, liegen die Ablaufflächen 18 auf einer höheren Ebene und sind zudem in Richtung des Pflanzbereichs 8 geneigt. Im Bereich des tiefsten Niveaus der Ablaufflächen 18, also in unmittelbarer Nähe der durch die Pflanzumrandung 11 begrenzten Pflanzöffnungen 9 des Pflanzbereichs 8, sind Ablauföffnungen 20 vorgesehen, durch die ablaufendes Wasser in den Untergrund ablaufen kann. So wird Oberflächenwasser zuverlässig dort in den Untergrund eingebracht, wo es gebraucht wird, nämlich im Bereich der Bepflanzung. Die Stützrippen dienen auch der Versteifung der Module 6 an sich.
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Eine Außenberandung 21 an den Außenseiten der Module 6 und eine die Pflanzöffnungen 9 umgebende Pflanzumrandung 11 sind in der Form hohler, nach unten offener Wälle ausgebildet. Hierdurch ergibt sich ebenfalls eine Versteifung der Module 6.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind der Außenberandung 21 und der Pflanzumrandung 11 zur Vorderseite (d.i. die Sichtseite) der Module 6 hin erhaben und sind die Stützrippen 19 zur Rückseite hin eingetieft. Optional können weitere, erhabene oder eingetiefte Versteifungsrippen in der Fläche vorgesehen sein (nicht näher dargestellt). Erhabene Versteifungsrippen können auch zur Abgrenzung unterschiedlicher Schüttabschnitte 12 dienen und demzufolge als Schüttränder bezeichnet werden.
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An der Stoßstelle 10 stoßen die Module 6 stirnseitig aneinander. An dieser Stoßstelle 10 weisen die Module 6 keine Außenberandung auf, sodass der Dekorbereich 7 optisch, insbesondere wenn der Schüttbereich 12 mit einem Schüttgut befüllt ist, von einem Modul 6 zum anderen Modul 6 übergeht. An der Stoßstelle 10 weisen die Module 6 zueinander passende Verbindungsmittel auf, die so ausgebildet sind, dass die Module 6 an der Stoßstelle 10 ineinander steckbar sind. Zu diesem Zweck weist bei einem Modul 6 (dem linken Modul 6 in 15 bzw. unteren Modul 6 in 16) die an die Stoßstelle 10 angrenzende Ablauffläche 18 eine von der Unterseite um eine Wandstärke des Moduls 6 nach oben zurückspringende, quer durchlaufende Abstufung 22 auf, während bei dem anderen Modul 6 (dem rechten Modul 6 in 15 bzw. oberen Modul 6 in 16) die an die Stoßstelle 10 angrenzende Ablauffläche 18 unverändert bleibt und eine mit der Abstufung 22 des einen Moduls 6 komplementäre Überlappung 23 bildet. Diese Ausbildung komplementärer Abstufung 22 und Überlappung 22 setzt sich auch im Bereich der Pflanzumrandung 11 fort, wo sich bei dem einen Modul 6, das die Abstufung 22 aufweist, die als Hohlwall ausgebildete Pflanzumrandung 11 um eine Wandstärke verdickt, während die Pflanzumrandung 11 bei dem anderen Modul 6 unverändert bleibt und somit in den Hohlraum der Pflanzumrandung 11 des einen Moduls 6 passt. Im Bereich der Außenumrandung 21 bleibt bei dem einen Modul 6 die Kontur unverändert, während sie bei dem anderen Modul 6 die Außenumrandung 21 nach innen um einen Wandstärke zurückspringt (also eine Abstufung aufweist), sodass sie in den Hohlraum der Außenumrandung 21 des einen Moduls 6 passt. Insgesamt sind also durch komplementäre Abstufung 22 und Überlappung 23, die entlang der gesamte Stoßstelle 10 quer über die Module 6 insgesamt durchlaufend, gegebenenfalls abwechselnd in dem einen oder anderen Modul 6 ausgebildet sind, ein Verbindungs- bzw. Steckbereich verwirklicht, in welchem die Module 6 miteinander durch Einstecken verbindbar sind. Durch die Überlappung im Bereich der Ablauffläche 18, die Bestandteil des Schüttbereichs 12 ist, kann auch eine nach unten abgeschlossene Form des Schüttbereichs 12 über die Stoßstelle 10 hinweg verwirklicht werden.
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An der Stoßstelle 10 können die Verbindungsmittel (Abstufung 22 und Überlappung 23) in Verbindungs- bzw. Steckrichtung so lang ausgeführt sein, dass eine Teleskopierbarkeit der Module 6 ermöglicht ist. So können Abweichungen in der Größe der Grabstätte 1 ausgeglichen werden bzw. kann die Grababdeckung 4 universell für eine Vielzahl von unterschiedlich dimensionierten Grabstätten 1 hergestellt werden. Die Verbindungsmittel und die Teleskopierbarkeit können auch in seitlicher Richtung vorgesehen sein, sodass auch in der Breite einer Grabstätte 1 mehrere Module 6 aneinandergereiht werden können.
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Der Verbindungsbereich kann durch Verbinder wie etwa Leisten, Profilstäbe oder dergleichen (nicht näher dargestellt) weiter verstärkt werden. In einer anderen Ausgestaltung kann eine Verbindung erst durch solche Verbinder hergestellt sein. Zusätzlich oder alternativ können die Module 6 durch geeignete Verbindungselemente wie etwa durch Schrauben, Niete, Federstifte, Clipse oder dergleichen miteinander verbunden sein (nicht näher dargestellt). In einer Ausführungsvariante ist eine prismatische Profilleiste in dem Hohlraum der in Verbindungsrichtung verlaufenden Teile der Außenberandungen 21 der Module 6 verankert (verklebt, verschraubt, vernietet, umformt oder dergleichen), wobei die Profilleiste einen nach unten C-förmig offenen Hohlraum aufweist, sodass die fluchtenden Profilleisten zweier Module 6 durch geeignete Mittel wie z.B. eine in dem Hohlraum angeordnete Klemmschiene, welche mittels Klemmschrauben in dem Hohlraum verklemmbar ist, oder eine unterhalb des Hohlraums angeordnete Klemmschiene, die mittels Schrauben und in dem Hohlraum angeordneter Muttern an der Außenseite der Profilleiste anpressbar ist, verbindbar sind.
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Die Außenberandung 21 kann so ausgebildet sein, dass er die Begrenzung der Grabstätte bildet. Zusätzlich oder alternativ kann in ein Modul 6 ein Rahmen, wie z. B. ein Aluminiumrahmen, integriert sein, der die Begrenzung der Grabstätte bildet.
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Da an der Stoßstelle 10 zweier Module 6 keine Außenberandung vorgesehen ist, kann zum Zweck der Versteifung an der Stoßstelle 10 ein nach unten abgewinkelter Steg vorgesehen sein (nicht näher dargestellt).
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Die Module 6 können auch zur Gestaltung von Zierbeeten verwendet werden, wobei sie hier vor allem zur Trennung der bepflanzbaren und nicht bepflanzbaren Bereiche verwendet werden können.
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Die Grundidee der vorliegenden Erfindung ist es, ein oder mehrere Tiefziehteile aus Kunststoff vorzusehen, welche als Module einer Grababdeckung verwendet werden. Diese Module können eine oder mehrere Pflanzöffnungen als Pflanzbereich aufweisen, der Rest der Module kann als Dekorbereich der dekorativen Gestaltung dienen oder selbst dekorativ ausgestaltet sein. Bei Gebrauch werden diese Module an der Grabstelle auf dem Untergrund angeordnet. Im Bereich der Pflanzöffnungen werden Pflanzen vorgesehen. Das bzw. die Module können mit Zierelementen, wie z. B. Steinen, Rindenmulch oder dergleichen, abgedeckt bzw. gefüllt werden.
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Zur Herstellung der Module 6 greift der Fachmann auf an sich bekannte Techniken des Kunststoff-Thermoformens zurück. Beispielsweise werden Tafeln aus einem thermoplastischen Kunststoff erwärmt und in einem Gesenk durch einen Stempel oder ein Druckkissen auf Form gebracht. Anstelle von Tafeln kann auch ein rollenförmiges Halbzeug verwendet werden, das nach dem Formen abgeschnitten wird. Zur Herstellung von Durchbrüchen kann auf ebenfalls bekannte Techniken des Schneidens (beispielsweise Wasserstrahl-, Laserschneidens), Scherens oder Stanzens zurückgegriffen werden. Die Module 6 sind somit in an sich bekannter Weise durch Tiefziehen bzw. Thermoformen aus Kunststofftafeln oder Endlosband hergestellt. Dies beinhaltet eine fertigungsgerechte Formgebung so, dass die Module 6 vorzugsweise in einem einzigen Thermoform-Arbeitsgang herstellbar sind. Für besonders komplexe Geometrien sind auch mehrere Thermoform-Arbeitsgänge und/oder der Einsatz von Hilfsmitteln wie etwa Kernen beim Thermoformen denkbar.
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Durch Verwendung derartiger Grababdeckung werden unter anderem folgende Vorteile erzielt:
- 1. Die Tiefziehteile selbst dienen als Unterlage für Zierelemente, wie Steine, Rindenmulch oder dergleichen. Dadurch wird auch verhindert, dass im Dekorbereich, in welchem keine Pflanzöffnungen zum Untergrund vorgesehen sind, Unkraut wächst und die Zierelemente durch Erde verschmutzt werden. Wenn man eine Schicht loser Zierelemente auf Erde oder Sand anordnet, dann werden sich die Zierelemente auf Dauer mit dem Sand bzw. mit der Erde vermischen und schmutzig werden. Zudem wird Unkraut im Bereich der Zierelemente wachsen. Durch die erfindungsgemäße Grababdeckung werden die Zierelemente vom Untergrund getrennt und bleiben dadurch sauber und vor Unkraut dauerhaft geschützt, weil dort kein Licht und keine Feuchtigkeit dringt.
- 2. Die Pflanzöffnungen definieren exakt die bepflanzbaren Bereiche. Mit der Grababdeckung können somit Pflanzmuster vorgegeben werden, die am Grab auf Dauer eingehalten werden, ohne dass dies eine erhebliche Pflege verursacht.
- 3. Die Anschaffung der Grababdeckung ist sehr günstig, da sie durch Tiefziehen hergestellt sind.
- 4. Mit wenigen unterschiedlichen Modulen können unterschiedlichste ästhetische Gestaltungen am Grab erzeugt werden. Dies gilt insbesondere, wenn die Module mit unterschiedlichen Ziergegenständen, wie z. B. unterschiedlichen Steinen, Rindenmulch und dergleichen, kombiniert werden.
- 5. Der Pflegeaufwand eines Grabes hält sich gering, da die pflegeintensive Bepflanzung auf die Pflanzöffnungen begrenzt ist. Dennoch kann mit einfachen Mitteln ein kostengünstiges und optisch ansprechendes Grab auf Dauer erhalten werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Grabstätte
- 2
- Grabstein
- 3
- Grabeinfassung
- 4
- Grababdeckung
- 5
- Untergrund
- 6
- Modul (Modul)
- 7
- Dekorbereich
- 8
- Pflanzbereich
- 9
- Pflanzöffnung
- 10
- Stoßstelle
- 11
- Pflanzumrandung
- 12
- Schüttbereich
- 13
- Sichtfläche
- 14
- Abstellbereich (Podest)
- 15
- Pflanze
- 16
- Schüttgut
- 17
- Grablampe (Gegenstand)
- 18
- Ablauffläche (Wasserleitelement)
- 19
- Stützrippe
- 20
- Ablauföffnung
- 21
- Außenberandung
- 22
- Abstufung
- 23
- Überlappung
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Die vorstehende Liste ist integraler Bestandteil der Beschreibung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19916507 B4 [0003]
- DE 7213795 U [0005]
- DE 10258909 A1 [0005]
- DE 20309670 U1 [0010]
- DE 202005006556 U1 [0011]