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Die Erfindung betrifft einen Müllbehälter für Küchenmöbel mit einer Bodenfläche und aufrechten Seitenflächen, die sich in einer Benutzungslage randseitig der Bodenfläche nach oben erstrecken zur Bildung des Müllbehälters.
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Aus der
DE 92 03 817 U1 ist ein Müllbehälter für Küchenmöbel bekannt, der quaderförmig ausgebildet ist und eine Bodenfläche sowie von derselben nach oben hin abragende Seitenflächen aufweist. Der Müllbehälter ist als Metallgitterkorb ausgebildet, wobei die Bodenfläche und die Seitenflächen aus einem Geflecht von mit einem geräuschdämpfenden Überzug versehene Metallstreben bestehen. Nachteilig an dem bekannten Müllbehälter ist, dass der Müllbehälter aufgrund der Einstückigkeit auf eine bestimmte Größe festgelegt ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Müllbehälter derart weiterzubilden, dass die Herstellungs- und Transportkosten reduziert und die Variabilität erhöht wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenfläche und die Seitenflächen einstückig und starr ausgebildet sind, dass die Bodenfläche und die Seitenflächen als Spritzgießteile ausgebildet sind, dass die Bodenfläche und/oder die Seitenflächen über Verbindungselemente verfügen, derart, dass die Bodenfläche und die Seitenflächen aus einer Transportlage, in der die Bodenfläche und die Seitenflächen neben- und/oder übereinander gestapelt angeordnet sind, in die Benutzungslage bringbar sind, in der die Bodenfläche mit den Seitenflächen einerseits und die benachbarten Seitenflächen andererseits lösbar oder unlösbar verbunden sind.
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Nach der Erfindung ist ein Müllbehälter mehrteilig ausgebildet. Der Müllbehälter besteht aus einer Bodenfläche und mehreren von derselben randseitig abragenden Seitenflächen, die einstückig und starr ausgebildet sind. Die Bodenfläche und die Seitenflächen sind jeweils durch Spritzgießen hergestellt. Diese Spritzgießteile können platzsparend zum Transport aufeinander geschichtet werden. Die Herstellungskosten können reduziert werden, da zumindest ein Teil der Bauteile des Müllbehälters als Gleichteile ausgebildet sind. Vorteilhaft lassen sich durch Zusammenfügen dieser Spritzgießteile Mülleimer unterschiedlichen Volumens montieren. Diese Spritzgießteile weisen Verbindungselemente auf, so dass sie aus einer Transportlage, in der sie aufeinandergeschichtet angeordnet sind, in eine Benutzungslage bringbar sind, in der der Müllbehälter durch zusammenmontierten Bodenfläche und Seitenflächen gebildet ist. Vorteilhaft ist der Müllbehälter raumfüllend ausgebildet, da er keine konisch zu der Bodenfläche verlaufenden Seitenflächen aufweist – wie das bei herkömmlichen einstückig ausgebildeten Müllbehältern der Fall ist. Vorteilhaft lässt sich ein relativ großvolumiger Müllbehälter herstellungstechnisch einfach mit preiswerten Werkzeugen herstellen. Während des Produktionsvorganges und des Transportes zum Kunden ist der Platzbedarf relativ gering.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Verbindungselemente derart ausgebildet, dass die Bodenfläche und die Seitenflächen in der Benutzungslage formschlüssig und/oder kraftschlüssig zusammengefügt sind. Vorteilhaft kann hierdurch der zerlegte Mülleimer relativ schnell und handhabungstechnisch einfach in die gewünschte Benutzungslage verbracht werden.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Verbindungselemente als Steck- und/oder Rast- oder als Schraubverbindungselemente ausgebildet. Vorteilhaft kann hierdurch die Montage vereinfacht werden.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bilden die Bodenfläche und die Seitenflächen einen quaderförmigen Körper, so dass eine optimale Raumausnutzung insbesondere in einem Küchenmöbel gewährleistet ist.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist die Bodenfläche mehrere Bodensegmente auf, die an einem im Bereich eines unteren Randes der Seitenfläche angeordneten Halterahmen befestigt sind. Die Bodensegmente können während des Transports als Einzelteile oder bereits zusammengefügt drehbar zueinander ausgebildet sein. Vorteilhaft kann durch die Verringerung der Bodenfläche während des Transports eine platzsparende und kompakte Transportverpackung realisiert werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weisen Seitenflächen an einen oberen Rand derselben Verbindungsmittel auf zur drehbaren Befestigung eines Tragebügels. Vorteilhaft kann hierdurch die Handhabung beim Entsorgen des Mülls oder beim Reinigen des Müllbehälters verbessert werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist eine obere Randkante der Seitenflächen mit einem äußeren Absatz zur Auflage des Tragebügels in der Benutzungslage des Müllbehälters versehen. Vorteilhaft kann hierdurch der Tragebügel bündig an einer Außenfläche der gegenüberliegenden Seitenflächen anliegen. Darüber hinaus wird hierdurch die Möglichkeit geschaffen, dass zischen den Tragebügel und dem Absatz ein Müllbeutel eingeklemmt werden kann.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die Seitenflächen und die Bodenfläche als durchgehende Platten ausgebildet. Vorteilhaft weist hierdurch der Müllbehälter einen stabilen Aufbau auf.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Seitenflächen eine solche Höhe auf, dass in einem Standard-Küchenkörper von 600 mm Breite vier Müllbehälter mit einem jeweiligen Volumen von ca. 40 l in zwei Ebenen in Auszügen des Küchenkörpers positionierbar sind. Vorteilhaft kann hierdurch eine kompakte und raumfüllende Bereitstellung von Müllbehältern in Küchenmöbeln vorgenommen werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist die Bodenfläche auf einer Unterseite Riffelungen auf, so dass einem unerwünschten Verrutschen des Müllbehälters auf einer Stellfläche entgegengewirkt wird.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die mit einer großen Länge ausgebildeten Seitenflächen in Transportlage außenseitig eines so gebildeten Verpackungsgebindes des Müllbehälters angeordnet, sodass sie eine Schutzhülle bilden für die weiteren Bauteile des Müllbehälters.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer Schubladenvorrichtung mit vier jeweils in Auszügen gehaltenen Müllbehältern in zwei Ebenen,
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2 eine perspektivische Darstellung eines einzigen Müllbehälters in einer Benutzungslage,
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3 eine Seitenansicht des Müllbehälters in der Benutzungslage desselben,
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4 eine Explosionsdarstellung des Müllbehälters,
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5 eine Teildarstellung von zwei benachbarten Seitenflächen mit jeweils an aufrechten Rändern derselben angeordneten Verbindungselementen zur steckbaren Verbindung derselben und
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6 eine perspektivische Darstellung des Müllbehälters in der Transportlage.
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Ein erfindungsgemäßer Müllbehälter 1 weist eine Bodenfläche 2 sowie eine Mehrzahl von Seitenflächen 3, 4 auf. Wie insbesondere aus 4 ersichtlich ist, sind gegenüberliegende lange Seitenflächen 3 und gegenüberliegende kurze Seitenflächen 4 vorgesehen. Die langen Seitenflächen 3 und die kurzen Seitenflächen 4 erstrecken sich jeweils von einem Rand 5 der Bodenfläche 2 in aufrechter Richtung, und zwar in senkrechter Richtung zu der Bodenfläche 2. Die langen Seitenflächen 3 und die kurzen Seitenflächen 4 weisen jeweils die gleiche Höhe h auf, so dass obenseitig des Müllbehälters 1 eine Öffnung gebildet wird. Obere Ränder 6 und 7 der Seitenflächen 3 bzw. 4 bilden einen Öffnungsrand dieser Öffnung, der sich in einer Ebene erstreckt, die parallel ist zu der Bodenfläche 2 verläuft. Der Müllbehälter 1 ist somit quaderförmig ausgebildet mit aufrechten Seitenflächen 3, 4.
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In Draufsicht ist der Müllbehälter 1 rechteckförmig ausgebildet, wobei die langen Seitenflächen 3 eine mehr als doppelt so große Länge l aufweisen als die kurzen Seitenflächen 4.
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Die Bodenfläche 2 und die Seitenflächen 3, 4 sind jeweils als Spritzgießteile ausgebildet. Sie sind jeweils starr und einstückig ausgebildet. Die Bodenfläche 2 und die Seitenflächen 3, 4 sind als Platten ausgebildet, die einen Innenraum des Müllbehälters 1 komplett umschließen. Trockenabfälle und gegebenenfalls sogar Nassabfälle können somit einfach aufgenommen werden.
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Die Bodenfläche 2 und die Seitenflächen 3, 4 weisen jeweils Verbindungselemente auf, so dass die Bodenfläche 2 mit unteren Rändern 8, 9 der Seitenflächen 3, 4 einerseits und lange Seitenflächen 3 mit benachbarten kurzen Seitenflächen 4 andererseits lösbar oder unlösbar miteinander verbindbar sind. Die Verbindungselemente können derart ausgebildet sein, dass die Bodenfläche 2 mit den Seitenflächen 3 einerseits und benachbarte Seitenflächen 3 und 4 andererseits formschlüssig und/oder kraftschlüssig miteinander verbindbar sind.
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Nach der in den Figuren dargestellten Ausführungsform des Müllbehälters 1 weist die Bodenfläche 2 stirnseitig jeweils Schlitze 10 auf, so dass die Bodenfläche 2 an ihren Stirnseiten in eine Steckverbindung bringbar ist mit den jeweiligen unteren Rändern 9 der beiden kurzen Seitenflächen 4. Hierzu weisen die unteren Rändern 9 der kurzen Seitenflächen 4 entsprechende, nicht dargestellte Stege auf. In einem ersten Montageschritt können die kurzen Seitenflächen 4 mit der Bodenfläche 2 verbunden werden.
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Wie besser aus 5 ersichtlich ist, weisen die kurzen Seitenflächen 4 an ihren aufrechten Rändern 11 Hakenelemente 12 als Verbindungselemente auf, die in an aufrechten Rändern 14 der langen Seitenflächen 3 angeordnete korrespondierende Langschlitze 13 eingreifen. Die Langschlitze 13 bilden die Verbindungselemente der langen Seitenflächen 3. In einem zweiten Montageschritt können somit die langen Seitenflächen 3 durch Steckverbindung mit den kurzen Seitenflächen 4 verbunden werden.
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Alternativ können in einem ersten Montageschritt auch erst die langen Seitenflächen 3 mit den kurzen Seitenflächen 4 verbunden werden, wonach in einem zweiten Montageschritt die Seitenflächen 3, 4 mit der Bodenfläche 2 verbunden werden.
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Zusätzlich können zwei Tragebügel 15 an ihren freien Enden 16 in übliche Weise über übliche Verbindungsmittel 23 an dem oberer Rand 6 der langen Seitenflächen 3 drehbar befestigt werden.
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Nach der vorliegenden Ausführungsform der Erfindung ist eine direkte Befestigung der langen Seitenflächen 3 mit der Bodenfläche 2 nicht vorgesehen.
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Nach einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform der Erfindung können auch alle Seitenflächen 3, 4 mit der Bodenfläche 2 über eine Steckverbindung verbunden sein, um die Stabilität zu erhöhen.
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Nach einer nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung können zur Verbindung der Bodenfläche 2 mit den Seitenflächen 3, 4 und/oder zur Verbindung der langen Seitenflächen 3 mit den kurzen Seitenflächen 4 auch Rast- oder Schraubverbindungselemente vorgesehen sein.
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6 zeigt eine Transportlage des Müllbehälters 1, bei der die Bodenfläche 2 und die Seitenflächen 3, 4 aufeinandergeschichtet angeordnet sind. Die langen Seitenflächen 3 umhüllen die Bodenfläche 2 und die kurzen Seitenflächen 4. Sie bilden damit eine Schutzhülle für den Müllbehälter 1 in der Transportlage. Der Müllbehälter 1 in der Transportlage bildet somit ein relativ flaches und einfach zu transportierendes Verpackungsgebinde.
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Ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen kann somit der Müllbehälter 1 aus seiner in 6 dargestellten Transportlage in eine in 2 dargestellte Benutzungslage montiert werden.
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Wie aus 2 ersichtlich ist, liegen die Tragebügel 15 in der Benutzungslage auf einem äußeren Absatz 17 des oberen Randes 6, 7 der kurzen Seitenflächen 4 und langen Seitenflächen 3 an. Eine Höhe und Dicke des Absatzes 17 ist so gewählt, dass die Tragebügel 15 in der liegenden Position bündig zu einer Außenseite 18, 19 der langen Seitenflächen 3 bzw. der kurzen Seitenflächen 4 anliegen, siehe 3.
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Müllbeutel können beispielsweise einfach zwischen den Tragebügel 15 und dem Absatz 17 eingeklemmt sein, wenn der Müllbehälter 1 zur Aufnahme von Naßabfällen vorgesehen ist.
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Wie aus 1 ersichtlich ist, können beispielsweise vier solche Müllbehälter 1 gleicher Größe in einem teilweise dargestellten Standard-Küchenkörper 20 mit einer Breite b von 600 mm und einer Höhe g von 760 mm in zwei übereinander angeordneten Ebenen auf entsprechenden Auszügen 21 montiert werden. Der Standard-Küchenkörper 20 besteht aus einem Möbelkorpus 22 und einer Frontblende 24. Diese Auszüge 21 weisen jeweils eine Korpusschiene und eine Laufschiene auf, die teleskopartig zueinander verschiebbar sind. Die Korpusschiene ist an dem Möbelkorpus starr befestigt. Die Laufschiene ist an der Frontblende 24 starr befestigt. Es wird somit ein Schubladensystem gebildet. Auf der Laufschiene des Auszugs 21 ist der Müllbehälter positioniert bzw. befestigt.
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Die Bodenfläche 2 kann untenseitig mit nicht dargestellten Riffelungen versehen sein, so dass beim Abstellen des Müllbehälters 1 auf eine Stellfläche einem unerwünschten Verrutschen des Müllbehälters 1 entgegengewirkt wird.
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Nach einer nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung kann die Bodenfläche 2 aus mehreren Bodensegmenten bestehen. Diese können als Einzelteile vorliegen und gegebenenfalls lösbar zu der Bodenfläche 2 zusammengefügt werden. Beispielsweise können die langen Seitenflächen 3 und die kurzen Seitenflächen 4 an ihren unteren Rändern 8 bzw. 9 mit einem nicht dargestellten Halterahmen verbunden sein. Beispielsweise können die Bodensegmente in den Halterahmen eingelegt sein. Alternativ können die Bodensegmente auch kraftschlüssig und/oder formschlüssig mit dem Halterahmen verbunden sein.
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Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die beschriebene Ausführungsformen beschränkt ist. Die Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung können auch miteinander kombiniert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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