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Die Erfindung betrifft eine mechanische Anzeigevorrichtung zur Visualisierung und Erstellung von Arbeitsabläufen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Um Arbeitsabläufe und Prozesse transparent zu gestalten und ein effektives Projektmanagement zu realisieren, werden häufig Arbeitsabläufe mit sogenannten Taskboards erstellt, bearbeitet und visuell dargestellt. In der Regel ist ein solches Taskboard eine Wand, an welcher in einer Matrix aus Zeilen und Spalten Arbeitsschritte eingefügt werden und so den Arbeitsablauf sowie einzelne Arbeitsschritte darstellen. Das Taskboard wird dabei häufig von mehreren Mitgliedern aus einem Team gleichzeitig verwendet, um etwaige Hindernisse und/oder Fehler in dem jeweiligen Arbeitsablauf zu erkennen und zu beheben oder um bestimmte Arbeitsschritte den Mitgliedern zuzuteilen. Üblicherweise werden für solche Taskboards Tafeln oder Magnetboards verwendet, welche mittels Papierzetteln bzw. beschriebenen Papierzetteln befüllt werden und so der Arbeitsablauf aus den einzelnen die Arbeitsschritte bezeichnenden Papierzetteln bestimmt wird.
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Mit digitalen Taskboards in Form von Programmen können die Mitglieder eines Teams die Arbeitsabläufe mit Hilfe eines Computers darstellen. Oft sind die einzelnen Teammitglieder miteinander vernetzt und können gemeinsam über ein Netzwerk auf dem digitalen Taskboard an dem Arbeitsablauf arbeiten, was insbesondere bei überörtlich ansässigen Teammitgliedern von Vorteil ist. Jedoch fehlt bei einer solchen digitalen Organisation und Bearbeitung des Arbeitsablaufs ein haptisches Erlebnis und der direkte Kontakt mit den anderen Teammitgliedern, was eine Beziehung zum Arbeitsablauf als auch zu den anderen Teammitgliedern erschwert.
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Die dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche zu Grunde liegende
DE 20 2013 003 141 U1 offenbart ein Prozesswiedergabesystem mit einer Anzeigewand und wenigstens zwei Anzeigeblöcken, welche mit der Anzeigewand durch Befestigungsmittel zusammenwirken und lösbar an der Anzeigefläche befestigbar sind und eine erste Kommunikationsgegenschnittstelle zum Datenaustausch mit der Anzeigewand umfassen. Die Anzeigeblöcke werden in die Anzeigewand gesteckt, wobei die Kommunikationsschnittstelle einen Datenaustausch ermöglicht. So lassen sich mit den einzelnen Anzeigeblöcken Texte und/oder Grafiken anzeigen. Der Datenaustausch erfolgt bevorzugt bidirektional mit einer Standardschnittstelle, beispielsweise über ein LAN-Netzwerk, USB, Firewire oder drahtlose Netzwerke wie RFID, WLAN oder Bluetooth.
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Aus der
WO 03/088106 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung eines Prozessablaufes bekannt, wobei eine Anzahl an Idealkenngrößen eines Prozessablaufes und ein erwünschter Zielablauf des Prozessablaufs festgelegt werden. Während des Prozessablaufs werden Ist-Kenngrößen bestimmt sowie die Abweichung der Ist-Kenngrößen von den entsprechenden Idealkenngrößen. Zuletzt wird mittels eines Visualisierungssystems die Idealkenngröße als ein Optimalpunkt in einem zentralen Bereich eines Anzeigefeldes eins Visulisierungssystems dargestellt.
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Die
DE 20 2006 010 257 U1 offenbart ein System zur strukturierten Darstellung individuell dynamischer ermittelter Daten aus spezifischen Prozessen und/oder Geschäftsvorfällen. Im Ergebnis wird ein vom User ausgewähltes Verzeichnis in Echtzeit als vollständige Baumstruktur mit Baumelementen dargestellt.
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Bei den Lösungen im Stand der Technik werden Arbeitsabläufe mit Hilfe elektronischer Geräte dargestellt, bearbeitet und visualisiert. Dies bedeutet, dass entsprechende Geräte und/oder Programme sowie eine entsprechende elektronische Infrastruktur vorhanden sein müssen, als auch, dass die Teammitglieder mit dem Umgang der Geräte und/oder Programme vertraut sein müssen, um die Arbeitsabläufe zu bearbeiten und darzustellen. Ebenfalls sind diese Geräte und/oder Programme in der Regel sehr teuer und bieten wenig Flexibilität im Umgang und der Handhabung beispielsweise bei einer Tagung oder einem Seminar.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Arbeitsabläufe schnell und preiswert transparent zu machen.
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Dies wird mit einer mechanischen Anzeigevorrichtung gemäß den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilshafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte aus der Beschreibung und durch Details aus den Figuren ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten der Erfindung aufgezeigt werden.
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Die mechanische Anzeigevorrichtung zur Visualisierung und Erstellung von Arbeitsabläufen weist wenigstens zwei Arbeitsschrittanzeigeelemente zur Anzeige von Arbeitsschritten auf. Erfindungsgemäß besitzen die Arbeitsschrittanzeigeelemente wenigstens eine Geometrie und/oder wenigstens ein Mittel zu lösbaren Befestigung der Arbeitsschrittanzeigeelemente untereinander, wodurch Arbeitsabläufe schnell und preiswert transparent darstellbar sind. Die Arbeitsschrittanzeigeelemente können so je nach Arbeitsablauf einfach und schnell ausgetauscht werden, wodurch sich eine transparente Darstellung des Arbeitsablaufs ergibt. Ferner wird weder für das Betreiben der Anzeigevorrichtung noch für die Arbeitsschrittanzeigeelemente Strom oder eine sonstige elektronische Infrastruktur benötigt, sodass eine Darstellung eines Arbeitsablaufs mittels der Arbeitsschrittanzeigeelemente nahezu überall ermöglicht wird. Als Arbeitsanzeigeelemente kommen Elemente in Frage, welche eine lösbare Anbringung der Elemente untereinander erlauben, wie beispielsweise Hakenmittel, Klettmittel oder Einhängemittel. Ebenfalls ist es denkbar, dass die Arbeitsschrittanzeigeelemente beispielsweise magnetisch lösbar miteinander befestigt sind oder aneinander geknotet sind.
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Zu einer vorteilhaften besseren Übersicht der einzelnen Arbeitsschritte und, um ein Arbeitsschrittanzeigeelement einem Arbeitsschritt leichter zuordnen zu können, weisen die Arbeitsschrittanzeigeelemente jeweils wenigstens eine Markierung auf. Die Markierungen können ganz unterschiedlich ausgestaltet sein, beispielsweise durch eine unterschiedliche Größe, Form, Oberfläche, Geometrie, Art, Beschriftung oder Farbe der einzelnen Arbeitsschrittanzeigeelemente. Wichtig ist, dass einem Arbeitsschrittanzeigeelement wenigstens ein Arbeitsschritt zuordenbar ist und die Arbeitsschrittanzeigeelemente voneinander unterscheidbar sind.
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Ein weiterer Vorteil für eine schnelle, preiswerte und einfache Unterscheidung der Arbeitsschrittanzeigeelemente besteht darin, dass die Markierung wenigstens eine Farbe ist. Prinzipiell denkbar sind aber auch haptische Markierungen oder unterschiedliche Größen, Formen und Arten der einzelnen Arbeitsschrittanzeigeelemente.
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Um vorteilhaft einen Arbeitsablauf z.B. mit mehreren gleichen Arbeitsschritten darzustellen, weisen Gruppen von wenigstens einem Arbeitsschrittanzeigeelement zur Identifizierung verschiedener Arbeitsschritte die einzelnen Gruppen voneinander unterscheidende Markierungen und/oder Farben auf. Denkbar ist, dass beispielsweise für den Arbeitsschritt „Systemverwaltung“ gelbe Arbeitsschrittanzeigeelemente und für den Arbeitsschritt „Wertschöpfung“ rote Arbeitsschrittanzeigeelemente vorgesehen sind.
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Für eine möglichst schnelle, einfache und preiswerte Darstellung von Arbeitsabläufen sind die Arbeitsschrittanzeigeelemente Karabinerhaken. Prinzipiell denkbar sind beispielsweise auch Ringe, Magnete, Fäden, Tücher, Post-Its oder Kombinationen aus diesen Elementen, welche sich einfach und lösbar aneinander anbringen lassen. Beispielsweise kann ein Karabinerhaken lösbar an einem Ende eines Fadens angebracht werden, während an dem anderen Ende des Fadens ein Ring angebracht ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in den beigefügten Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1 die erfindungsgemäße mechanische Anzeigevorrichtung in Draufsicht,
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2 eine Ansicht eines Arbeitsschrittanzeigeelements,
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3 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Visualisierung von Arbeitsabläufen.
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Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
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Bevor die Erfindung im Detail beschrieben wird, ist darauf hinzuweisen, dass sie nicht auf die jeweiligen Bauteile der Vorrichtung sowie die jeweiligen Verfahrensschritte beschränkt ist, da diese Bauteile und Verfahren variieren können. Die hier verwendeten Begriffe sind lediglich dafür bestimmt, besondere Ausführungsformen zu beschreiben und werden nicht einschränkend verwendet. Wenn zudem in der Beschreibung oder in den Ansprüchen die Einzahl oder unbestimmte Artikel verwendet werden, bezieht sich dies auch auf die Mehrzahl dieser Elemente, solange nicht der Gesamtzusammenhang eindeutig etwas Anderes deutlich macht.
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1 zeigt eine mechanische Anzeigevorrichtung 10 zur Visualisierung und Erstellung von Arbeitsabläufen, welche mindestens zwei Arbeitsschrittanzeigeelemente 60 zur Anzeige von Arbeitsschritten aufweist. Die Arbeitsschrittanzeigeelemente 60 weisen wenigstens eine Geometrie 20 und/oder wenigstens ein Mittel 40, 50 zur lösbaren Befestigung der Arbeitsschrittanzeigeelemente untereinander auf. Die einzelnen Arbeitsschrittanzeigeelemente 60 werden lösbar mit Hilfe der Mittel 40, 50 aneinander befestigt, so dass beispielsweise eine Kette als Arbeitsablauf aus einzelnen Arbeitsschritten resultiert. Prinzipiell denkbar ist eine solche Kette auch mit anderen Arbeitsschrittanzeigeelementen 60, welche eine Geometrie 20 in Form z.B. eines Ringes oder Ovales aufweisen. Durch die Geometrie 20 und die Mittel 40, 50 zur lösbaren Befestigung ist es möglich einen bereits erstellten Arbeitsablauf schnell und einfach zu erfassen, zu bewerten, zu ändern und zu optimieren. Prinzipiell möglich ist es auch mehrere Arbeitsschrittanzeigeelemente 60 an einem Arbeitsschrittanzeigeelement 60 anzubringen und so mehrfache Verbindungen untereinander zu schaffen. Dies ermöglicht eine Darstellung von komplexeren untereinander verzweigten Arbeitsabläufen.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel weisen die Arbeitsschrittanzeigeelemente 60 jeweils wenigstens eine Markierung 30 auf. Die Markierungen 30 können unterschiedlich sein und sich in einer unterschiedlichen Größe, Form, Oberfläche, Geometrie, Art, Beschriftung oder Farbe der einzelnen Arbeitsschrittanzeigeelemente 60 äußern.
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In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Markierung 30 wenigstens eine Farbe. Prinzipiell denkbar sind aber auch andere Arten der Markierung 30, wie beispielsweise unterschiedliche Oberflächen der Arbeitsschrittanzeigeelemente 60, unterschiedliche Formen oder Geometrien 20 der Arbeitsschrittanzeigeelemente 60 sowie Beschriftungen der Arbeitsschrittanzeigeelemente 60.
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In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel weisen Gruppen von wenigstens einem Arbeitsschrittanzeigeelement 60 die einzelnen Gruppen voneinander unterscheidende Markierungen 30 und/oder Farben zur Identifizierung verschiedener Arbeitsschritte auf.
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Gemäß 2 sind in einem weiteren Ausführungsbeispiel die Arbeitsschrittanzeigeelemente 60 Karabinerhaken. Prinzipiell denkbar sind aber auch andere Arbeitsschrittanzeigeelemente 60 wie z.B. Ringe, Fäden, Tücher, Post-Its oder eine Kombination daraus. Beispielsweise könnte ein Arbeitsschrittanzeigeelement 60 ein Karabinerhaken und ein anderes Arbeitsschrittanzeigeelement 60 ein Ring sein.
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In 3 ist ein Verfahren zur Visualisierung von Arbeitsabläufen dargestellt, welches wenigstens einen Arbeitsablauf mit wenigstens zwei Arbeitsschritten an wenigstens einer mechanischen Anzeigevorrichtung 10 visualisiert. In einem ersten Schritt 110 werden den Arbeitsschritten Arbeitsschrittanzeigeelemente 60 zugeordnet, die über wenigstens eine Geometrie 20 und/oder wenigstens ein Mittel 40, 50 zur lösbaren Befestigung untereinander verbindbar sind. Dabei ist es zunächst einmal irrelevant, welche Geometrie 20 die Arbeitsschrittanzeigeelemente 60 aufweisen, solange diese Geometrie 20 eine lösbare Befestigung der Arbeitsschrittanzeigeelemente 60 mit Hilfe der Mittel 40, 50 erlaubt.
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Im Ausführungsbeispiel werden in einem zweiten Schritt 120 für eine Änderung des Arbeitsablaufes einzelne Arbeitsschritte durch Entfernung, Hinzufügung und/oder Ersetzung von Arbeitsschrittanzeigeelementen 60 in der Anzeigevorrichtung 10 entfernt, hinzugefügt und/oder ersetzt.
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In einem bevorzugten dritten Schritt 130 wird der Arbeitsablauf überprüft und bei einem nicht gewünschten Arbeitsablauf als Ergebnis 130b der zweite Schritt 120 wiederholt. Bei einem gewünschten Arbeitsablauf als Ergebnis 130a wird in einem vierten Schritt 140 eine Auswertung der Arbeitsabläufe und/oder der einzelnen Arbeitsschritte mit weiterführenden Methoden vorgenommen. Dabei können ganz unterschiedliche Methoden verwendet wie beispielsweise Brainstorming-Techniken oder andere Auswertungsmethoden, aber auch elektronische Methoden in Form von Programmen wie beispielsweise Kaizen, KVP und SOS.
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Die Arbeitsschrittanzeigeelemente 60 werden jeweils mit wenigstens einer Markierung 30 markiert. So ist es möglich, die Arbeitsschrittanzeigeelemente 60 schnell den einzelnen Arbeitsschritten zuzuordnen.
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Im Ausführungsbeispiel wird für die Markierung 30 wenigstens eine Farbe verwendet. Prinzipiell denkbar sind jedoch auch weitere Markierungsmöglichkeiten wie beispielsweise verschiedene Geometrien 20, Formen oder Beschriftungen der Arbeitsschrittanzeigeelemente 60.
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Bevorzugt werden die Arbeitsschrittanzeigeelemente 60 durch die Markierungen 30 und/oder Farben zur Identifizierung verschiedener Arbeitsschritte voneinander unterschieden. Denkbar sind prinzipiell auch weitere Unterscheidungsmöglichkeiten der einzelnen Arbeitsschrittanzeigeelemente 60 zur Identifizierung verschiedener Arbeitsschritte voneinander. Beispielsweise könnten die Arbeitsschritte „Systemverwaltung“, „Wertschöpfung“ und „Lagerung“ durch unterschiedliche farbige Karabinerhaken z.B. in gelb, rot, lila unterschieden werden. Ebenso ist eine Unterscheidung hinsichtlich der Geometrie 20, Form oder Art der Arbeitsschrittanzeigeelemente 60 möglich. Beispielsweise könnte für den Arbeitsschritt „Systemverwaltung“ ein Karabinerhaken, für den Arbeitsschritt „Wertschöpfung“ ein Faden und für den Arbeitsschritt „Lagerung“ ein Ring verwendet werden.
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Ferner wird bevorzugt als Arbeitsschrittanzeigeelement 60 wenigstens ein Karabinerhaken verwendet. Dieser ermöglicht eine einfache und schnelle Handhabung.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Anzeigevorrichtung
- 20
- Geometrie
- 30
- Markierung
- 40
- Mittel zur lösbaren Befestigung
- 50
- Mittel zur lösbaren Befestigung
- 60
- Arbeitsschrittanzeigeelement
- 100
- Start
- 110
- erster Schritt
- 120
- zweiter Schritt
- 130
- dritter Schritt
- 130a
- Ergebnis: gewünschter Arbeitsablauf
- 130b
- Ergebnis: nicht gewünschter Arbeitsablauf
- 140
- vierter Schritt
- 150
- Ende
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013003141 U1 [0004]
- WO 03/088106 A1 [0005]
- DE 202006010257 U1 [0006]