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Die Erfindung betrifft eine Dampfphasen-Korrosionsinhibitor-haltige, mehrlagige Kunststofffolie nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Unter dem Begriff Korrosion versteht man die durch chemischen oder elektrochemischen Angriff entstehenden Qualitätsminderungen eines meist metallischen Werkstoffes.
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Der Begriff der Korrosion ist in der DIN EN ISO 8044 wie folgt definiert: „Korrosion ist die Reaktion eines metallischen Werkstoffs mit seiner Umgebung, die eine messbare Veränderung des Werkstoffs bewirkt und zu einer Beeinträchtigung der Funktion eines mechanischen Bauteiles oder eines ganzen Systems führen kann. In den meisten Fällen ist diese Reaktion elektrochemischer Natur, in einigen Fällen kann sie jedoch auch chemischer oder metallphysikalischer Natur sein.“
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Die Entstehung von Korrosion kann durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden. Hygroskopischer Staub in der Luft oder hygroskopische Packstoffe mit einem hohen Wassergehalt können beispielsweise die Entstehung von Korrosion fördern. Darüber hinaus wirken beispielsweise Chloride, Sulfide, Sulfate und Säuren, die etwa in Seewasser, Schmutz- und Gasbestandteilen der Luft, Fingerschweiß oder in Rückständen von Bearbeitungsmitteln, die zur Metallreinigung verwendet wurden, vorkommen, ebenfalls korrosionsfördernd.
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Aus dem Stand der Technik sind zahlreiche Methoden zur Verhinderung von Korrosion metallischer Oberflächen bekannt und zwar sowohl zum Schutz von metallischen Erzeugnissen wie Werkstücken, Fahrzeugteilen, Blechen, Bändern und anderen Teilen als auch zum Schutz von Anlagen, beispielsweise Vorratsbehältern oder Leitungssystemen.
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Während des Transports, Umschlags und/oder der Lagerung von metallischen Erzeugnissen kann es darüber hinaus zu Beanspruchungen kommen, denen eine metallische Oberfläche beim bestimmungsgemäßen Gebrauch nicht ausgesetzt ist. Diese Beanspruchungen können z.B. extreme Temperaturschwankungen sein, die zur Schwitzwasserbildung führen können. Besonders bei Seetransporten kann es durch den hohen Salzgehalt des Wassers und der Luft zu Schäden kommen, da Salze stark korrosionsfördernd wirken.
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Daher werden während des Transports, Umschlags und/oder der Lagerung von metallischen Erzeugnissen temporäre Korrosionsschutzmethoden angewandt, wie beispielsweise die Verwendung von Dampfphasen-Korrosionsinhibitoren („volatile corrosion inhibitor (VCI)“) innerhalb eines geschlossenen Raums, z.B. einer Verpackung.
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Der verwendete Dampfphasen-Korrosionsinhibitor kann beispielsweise auf Trägermaterial aus Papier, Karton, Folien, Vlies, Schaumstoff oder in Pulver, Sprays oder Ölen aufgebracht oder eingearbeitet vorliegen.
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Aufgrund seiner Verdampfungseigenschaft geht der Dampfphasen-Korrosionsinhibitor kontinuierlich in die Gasphase über und setzt sich auf der zu schützenden Metalloberfläche als Adsorptionsfilm ab. Die Adsorption des Dampfphasen-Korrosionsinhibitors an die Metalloberflächen ist dabei stärker als die Adhäsion von Wassermolekülen an die Metalloberflächen. Es bildet sich zwischen Metalloberfläche und Umgebungsatmosphäre ein geschlossener Adsorptionsfilm, der in der Umgebungsatmosphäre enthaltenen Wasserdampf von der Metalloberfläche fern hält.
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Die Anwesenheit von Dampfphasen-Korrosionsinhibitoren hemmt die zur Korrosion führenden elektrochemischen Prozesse. Dabei werden die anodischen und/oder die kathodischen Teilreaktionen gehemmt. Unter Umständen kann die Wirkdauer bis zu fünf Jahre andauern.
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Die Anwendung eines Dampfphasen-Korrosionsinhibitors hat gegenüber konventionellen Methoden zur Verhinderung von Korrosion den Vorteil, dass auch Oberflächenbereiche von metallischen Bauteilen, die auf Grund ihrer Geometrie, wie beispielsweise Bohrungen, schmale Kerbungen oder gefaltete Blechlagen, auf herkömmliche Weise nicht geschützt werden können, vor Korrosion geschützt werden, da der aus dem Träger emittierte Dampfphasen-Korrosionsinhibitor innerhalb der geschlossenen Verpackung über die Dampfphase zu diesen Oberflächenbereichen gelangt und dort ebenfalls einen vor Korrosion schützenden Adsorptionsfilm ausbildet.
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Geeignete Verpackungsmittel für den Korrosionsschutz enthalten Dampfphasen-Korrosionsinhibitoren entweder als Pulver oder Tabletten innerhalb von gasdurchlässigen Behältnissen, beispielsweise Papierbeutel oder Kunststoffkapseln, Beschichtungen auf Papier, Pappe, Schaumstoffen bzw. textilem Vlies oder direkt eingearbeitet innerhalb von polymeren Trägermaterialien. So werden beispielsweise in den Dokumenten
US 3,836,077 ,
US 3,967,926 ,
US 5,332,525 ,
US 5,393,457 ,
US 4,124,549 ,
US 4,290,912 ,
US 5,209,869 ,
EP 0 639 657 A1 ,
EP 1 219 727 A2 und
DE 10 2007 059 726 A1 verschiedene Varianten vorgeschlagen, die Dampfphasen-Korrosionsinhibitoren in Kapseln, Beschichtungen oder gasdurchlässige Kunststoff-Folien jeweils so einzubringen, dass ein Produkt resultiert, aus dem die Dampfphasen-Korrosionsinhibitoren kontinuierlich verdampfen oder sublimieren können.
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Aus dem Stand der Technik sind weiterhin Dampfphasen-Korrosionsinhibitor-haltige Mehrschichtfolien bekannt, bei denen die äußere Schicht der Mehrschichtfolie zusätzlich eine Wasserdampfbarriere bildet.
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Es besteht somit ein Bedarf nach einer verbesserten Dampfphasen-Korrosionsinhibitor-haltigen, mehrlagigen Kunststofffolie, die sich durch bessere Eigenschaften und einfache Handhabung auszeichnet. Eine erfindungsgemäße mehrlagige Kunststofffolie soll vorzugsweise einen verdampfungs- oder sublimationsfähigen Korrosionsinhibitor (VCI-Wirkstoff) abgeben und gleichzeitig einen zu schützenden Gegenstand vor dem Einwirken von korrosiven Stoffen wie Wasser und/oder schwefelhaltigen Verbindungen schützen.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch Bereitstellung einer Dampfphasen-Korrosionsinhibitor-haltigen, mehrlagigen Kunststofffolie gemäß Anspruch 1 gelöst, die eine erste Oberfläche und eine der erste Oberfläche gegenüberliegend angeordnete zweite Oberfläche umfasst, wobei die erste Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie durch eine erste kunststoffhaltige Schicht gebildet ist, die wenigstens einen Dampfphasen-Korrosionsinhibitor aufweist, wobei auf der, der erste Oberfläche gegenüberliegenden Seite der ersten kunststoffhaltigen Schicht direkt und unmittelbar eine zweite kunststoffhaltige Schicht angeordnet ist, die eine Wasserdampfdurchlässigkeit von höchstens 0,8 g/m2/24 h, vorzugsweise von höchstens 0,6 g/m2/24 h, jeweils gemessen gemäß DIN EN ISO 15106-3 (Ausgabedatum: 2005-5) bei einer Temperatur von 23°C, einem Druck von 1013 mbar und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 85%, und vorzugsweise eine Schichtdicke von mindestens 10 µm aufweist, wobei auf der zweiten kunststoffhaltigen Schicht mindestens eine weitere kunststoffhaltige Schicht angeordnet ist, und wobei die mehrlagige Kunststofffolie weiterhin wenigstens eine schwefelabsorbierende Komponente, die in der mehrlagigen Kunststofffolie teilweise oder vollständig angeordnet ist, aufweist.
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Durch Bereitstellung einer erfindungsgemäßen Dampfphasen-Korrosionsinhibitor-haltigen, mehrschichtigen Kunststofffolie, die einen wenigstens zweischichtigen, vorzugsweise einen wenigstens dreischichtigen, Aufbau aufweist, ist es möglich, eine Kunststofffolie bereitzustellen, die bei Verwendung eine ausreichende Korrosions-inhibierende Wirkung aufweist. Zusätzlich weist eine erfindungsgemäße Dampfphasen-Korrosionsinhibitor-haltige, mehrschichtige Kunststofffolie eine verringerte Wasserdampfdurchlässigkeit sowie eine Schwefel-absorbierende Wirkung auf, ohne dass vorzugsweise die Elastizität, Dehnbarkeit und/oder Bruchfestigkeit der Mehrschichtfolie negativ beeinflusst wird.
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Bei einem erfindungsgemäß verwendeten Dampfphasen-Korrosionsinhibitor handelt es sich um einen bei Standardbedingungen (25°C, 1013 mbar) verdampfungs- oder sublimationsfähigen Korrosionsinhibitor, der auch als VCI-Wirkstoff bezeichnet werden kann.
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Um eine Korrosions-inhibierende Wirkung bei Verwendung der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie zu gewährleisten, ist an der ersten Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie eine erste kunststoffhaltigen Schicht angeordnet, die wenigstens einen Dampfphasen-Korrosionsinhibitor aufweist. Die erste kunststoffhaltige Schicht der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie kann auch als VCI-haltige Schicht bezeichnet werden.
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Die erste Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie wird, vorzugsweise vollständig, durch eine erste Seite der VCI-haltigen Schicht gebildet.
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Vorzugsweise ist der wenigstens einen Dampfphasen-Korrosionsinhibitor mindestens, weiter bevorzugt nur, in der VCI-haltigen Schicht der erfindungsgemäßen mehrlagigen Kunststofffolie enthalten.
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Die VCI-haltige Schicht umfasst vorzugsweise wenigstens ein Polyolefin, das weiter bevorzugt aus der Gruppe, die aus Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polymethylpenten (PMP), Polyisobutylen (PIB), Polybutylen (PB, Polybuten-1), Copolymeren davon und Mischungen davon besteht, ausgewählt wird. Ein geeignetes Polyethylen ist vorzugsweise ein HDPE (High Density Polyethylen), LDPE (Low Density Polyethylen) oder eine Mischung davon.
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Weiter bevorzugt umfasst oder besteht die VCI-haltige Schicht aus wenigstens einem Polyolefin, das aus der Gruppe, die aus HDPE, LDPE, PP, Copolymere und Mischungen davon, weiter bevorzugt HDPE, LDPE, Copolymere und Mischungen davon, weiter bevorzugt LDPE, besteht, ausgewählt wird, wenigstens einem Dampfphasen-Korrosionsinhibitor und optional wenigstens einer schwefelabsorbierenden Komponente.
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Die VCI-haltige Schicht weist vorzugsweise eine Schichtdicke von mindestens 10 µm, weiter bevorzugt von mindestens 30 µm, weiter bevorzugt aus einem Bereich von 10 µm bis 100 µm, auf.
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Der in der VCI-haltigen Schicht angeordnete wenigstens eine Dampfphasen-Korrosionsinhibitor kann vorzugsweise kontinuierlich über die erste Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie in die Gasphase übergehen und sich auf einer zu schützenden Metalloberfläche eines zu schützenden Gegenstandes als Adsorptionsfilm absetzen.
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Um den Übertritt des wenigstens einen Dampfphasen-Korrosionsinhibitors aus der VCI-haltigen Schicht nicht zu verlangsamen, zu behindern oder zu unterdrücken, ist auf der ersten Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie vorzugsweise keine weitere Schicht, beispielsweise kunststoffhaltige Schicht, angeordnet.
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Auf der gegenüberliegenden Seite der, die erste Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie bildenden Seite der ersten kunststoffhaltigen Schicht ist direkt eine zweite kunststoffhaltige Schicht, vorzugsweise flächig, weiter bevorzugt vollflächig, angeordnet. Die zweite kunststoffhaltige Schicht weist eine Wasserdampfdurchlässigkeit von höchstens 0,8 g/m2/24 h, vorzugsweise von höchstens 0,6 g/m2/24 h, jeweils gemessen gemäß DIN EN ISO 15106-3 (Ausgabedatum: 2005-05) bei einer Temperatur von 23°C, einem Druck von 1013 mbar und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 85%, auf, wobei die zweite kunststoffhaltige Schicht vorzugsweise eine Schichtdicke von mindestens 10 µm aufweist.
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Unter dem Begriff „direkt angeordnet“ wird vorzugsweise eine unmittelbare, vorzugsweise flächige, weiter bevorzugt vollflächige, Anordnung der zweiten kunststoffhaltigen Schicht auf der ersten kunststoffhaltigen Schicht verstanden.
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Vorzugsweise bezeichnet der Begriff „Wasserdampfdurchlässigkeit“ die Menge Wasserdampf in Gramm [g], die in 24 Stunden [h] durch eine Fläche von einem Quadratmeter [m2] unter den Prüfbedingungen (Temperatur von 23°C, Druck von 1013 mbar) und einer Differenz der relative Luftfeuchtigkeit von 85% auf 0% durch eine Folie und/oder Schicht der Folie, vorzugsweise Folie, permeiert.
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Vorzugsweise weist eine erfindungsgemäße Dampfphasen-Korrosionsinhibitor-haltige, mehrlagige Kunststofffolie eine Wasserdampfdurchlässigkeit von höchstens 0,8 g/m2/24 h, vorzugsweise von höchstens 0,6 g/m2/24 h, jeweils gemessen gemäß DIN EN ISO 15106-3 (Ausgabedatum: 2005-05) bei einer Temperatur von 23°C, einem Druck von 1013 mbar und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 85%, auf.
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Die Messung der Wasserdampfdurchlässigkeit erfolgt gemäß der in DIN EN ISO 15106-3 (Titel: „Kunststoffe – Folien und Flächengebilde – Bestimmung der Wasserdampfdurchlässigkeit – Teil 3: Elektrolytnachweis-Sensorverfahren", Ausgabedatum: 2005-05) beschriebenen Methode.
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Vorzugsweise teilt bei der Messung gemäß DIN EN ISO 15106-3 eine zu messende Probe eine Permeationszelle in einen ersten und einen zweiten Teil. Im ersten Teil der Permeationszelle wird vorzugsweise eine bei den in DIN EN ISO 15106-3 angegebenen Prüfbedingungen konstante relative Luftfeuchtigkeit von 85% eingestellt. Im zweiten Teil der Permeationszelle herrscht vorzugsweise eine im Vergleich zum ersten Teil geringere relative Luftfeuchtigkeit, weiter bevorzugt eine relative Luftfeuchtigkeit von 0%, bei den in DIN EN ISO 15106-3 angegebenen Prüfbedingungen.
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Vorzugsweise wird die aus dem ersten Teil der Permeationszelle in den zweiten Teil der Permeationszelle durch die zu messende Probe permeierte Menge an Wasserdampf nach 24 h Inkubation bei den in DIN EN ISO 15106-3 angegebenen Prüfbedingungen gemessen.
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Die angegebene Wasserdampfdurchlässigkeit ist vorzugsweise das arithmetische Mittel aus wenigstens drei unabhängigen Messungen.
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Die Messung der Wasserdampfdurchlässigkeit kann beispielsweise mit Hilfe des kommerziell erhältlichen Testsystems AQUATRAN® Model 2 der MOCON GmbH (Neuwied, DE) oder mit Hilfe des kommerziell erhältlichen Wasserdampfdurchlässigkeits-Prüfgeräts WDDG der Brugger Feinmechanik GmbH (München, DE) erfolgen.
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Vorzugsweise ist es ausreichend, dass die zweite kunststoffhaltige Schicht die oben angegebene Wasserdampfdurchlässigkeit aufweist, um eine erfindungsgemäße, mehrlagige Kunststofffolie bereitzustellen, die eine Wasserdampfdurchlässigkeit von höchstens 0,8 g/m2/24 h, vorzugsweise von höchstens 0,6 g/m2/24 h, jeweils gemessen gemäß DIN EN ISO 15106-3 (Ausgabedatum: 2005-05) bei einer Temperatur von 23°C, einem Druck von 1013 mbar und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 85%, aufweist.
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Vorzugsweise können die erste kunststoffhaltige Schicht und/oder die mindestens eine weitere kunststoffhaltige Schicht jeweils unabhängig von einander eine höhere Wasserdampfdurchlässigkeit aufweisen.
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Die zweite kunststoffhaltige Schicht der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie kann auch als Wasserdampfsperrschicht bezeichnet werden.
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Vorzugsweise umfasst die Wasserdampfsperrschicht wenigstens ein Polyamin, wenigstens ein Polyamid, wenigstens ein Polyolefin, wenigstens ein Copolymer davon oder eine Mischungen davon.
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Ein geeignetes Polyolefin wird vorzugsweise der Gruppe, die aus Polyethylen, Polypropylen, Polymethylpenten, Polyisobutylen, Polybutylen, Copolymere davon und Mischungen davon besteht, ausgewählt. Ein geeignetes Polyethylen ist vorzugsweise ein HDPE (High Density Polyethylen), LDPE (Low Density Polyethylen) oder eine Mischung davon.
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Weiter bevorzugt umfasst oder besteht die Wasserdampfsperrschicht aus wenigstens einem Polyolefin, das aus der Gruppe, die aus HDPE, LDPE, PP, Copolymere und Mischungen davon, weiter bevorzugt HDPE, LDPE, Copolymere und Mischungen davon, weiter bevorzugt HDPE, besteht, ausgewählt wird, und optional wenigstens einer schwefelabsorbierenden Komponente.
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Vorzugsweise weist die Wasserdampfsperrschicht eine Schichtdicke von mindestens 10 µm, weiter bevorzugt von mindestens 30 µm, weiter bevorzugt aus einem Bereich von 10 µm bis 100 µm, auf.
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Auf der zweiten kunststoffhaltigen Schicht ist mindestens eine weitere kunststoffhaltige Schicht angeordnet. Die mindestens eine weitere kunststoffhaltige Schicht ist vorzugsweise an der zweiten Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie angeordnet. Vorzugsweise bildet die mindestens eine weitere kunststoffhaltige Schicht die zweite Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie.
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Beispielsweise ist auf der zweiten kunststoffhaltigen Schicht eine dritte kunststoffhaltige Schicht angeordnet. Die zweite Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie wird, vorzugsweise vollständig, durch eine erste Seite der dritten kunststoffhaltigen Schicht gebildet.
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Beispielsweise kann auf der dritten kunststoffhaltigen Schicht eine vierte kunststoffhaltige Schicht angeordnet sein, wobei die zweite Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie, vorzugsweise vollständig, durch eine erste Seite der wenigstens vierten kunststoffhaltigen Schicht gebildet wird.
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Die mindestens eine weitere, vorzugsweise dritte, kunststoffhaltige Schicht umfasst vorzugsweise wenigstens ein Polyolefin, das vorzugsweise jeweils unabhängig voneinander aus der Gruppe, die aus Polyethylen, Polypropylen, Polymethylpenten, Polyisobutylen, Polybutylen, Copolymere davon und Mischungen davon besteht, ausgewählt wird.
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Weiter bevorzugt umfasst oder besteht die wenigstens eine weitere, vorzugsweise dritte, kunststoffhaltige Schicht aus wenigstens einem Polyolefin, das aus der Gruppe, die aus HDPE, LDPE, PP, Copolymere und Mischungen davon, weiter bevorzugt HDPE, LDPE, Copolymere und Mischungen davon, weiter bevorzugt LDPE, besteht, ausgewählt wird, und optional wenigstens einer schwefelabsorbierenden Komponente.
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Durch Anordnen der Wasserdampfsperrschicht und der wenigstens einen weiteren, vorzugsweise dritten, kunststoffhaltigen Schicht auf der Seite der VCI-haltigen Schicht, die der erste Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie abgewandt ist, wird vorzugsweise eine im Wesentlichen gerichtete Abgabe des wenigstens einen Dampfphasen-Korrosionsinhibitors über die erste Oberfläche der erfindungsgemäßen mehrlagigen Kunststofffolie erreicht.
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Weiter bevorzugt erfolgt keine Abgabe des wenigstens einen Dampfphasen-Korrosionsinhibitors über die zweite Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie.
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Unter dem Begriff „Abgabe des wenigstens einen Dampfphasen-Korrosionsinhibitors“ wird vorzugsweise das Verdampfen des wenigstens einen Dampfphasen-Korrosionsinhibitors aus der erfindungsgemäßen mehrlagigen Kunststofffolie verstanden.
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Durch eine im Wesentlichen gerichtete Abgabe des wenigstens einen Dampfphasen-Korrosionsinhibitors über die erste Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie wird eine Korrosions-inhibierende Wirkung der mehrlagigen Kunststofffolie bei Verwendung verbessert, wenn beispielsweise die mehrlagige Kunststofffolie als Hülle oder Umhüllung ausgebildet ist und die erste Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie vorzugsweise wenigstens teilweise, vorzugsweise vollständig, dem, durch die Hülle oder Umhüllung umschlossenen Raum oder Gegenstand zugewandt ist.
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Die mehrlagige Kunststofffolie weist weiterhin wenigstens eine schwefelabsorbierende Komponente, die in der mehrlagigen Kunststofffolie teilweise oder vollständig angeordnet ist, auf.
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Die wenigstens eine schwefelabsorbierende Komponente bindet vorzugsweise gasförmige schwefelhaltige Verbindungen.
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Gasförmige schwefelhaltige Verbindungen, beispielsweise Schwefelwasserstoff H2S, Schwefeldioxid SO2 oder Schwefeltrioxid SO3, sind korrosiv. Beispielsweise reagiert Schwefelwasserstoff bei Luftzufuhr zu Schwefeldioxid und Wasser, wobei unter anderem schweflige Säure (H2SO3) entsteht, die metallische Oberflächen angreifen kann.
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Durch Bindung von, vorzugsweise gasförmigen, schwefelhaltigen Verbindungen wird beispielsweise ein Anlaufen der zu schützenden metallischen Oberfläche verhindert.
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Vorzugsweise ist die wenigstens eine schwefelabsorbierende Komponente mindestens in einer der Schichten der mehrlagigen Kunststofffolie angeordnet.
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Vorzugsweise ist es ausreichend, wenn die wenigstens eine schwefelabsorbierende Komponente in der auf der Wasserdampfsperrschicht angeordneten wenigstens einen weiteren, vorzugsweise dritten, kunststoffhaltigen Schicht angeordnet, ist, um beispielsweise bei Verwendung der mehrlagigen Kunststofffolie als Hülle oder Umhüllung, wobei die erste Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie vorzugsweise wenigstens teilweise, vorzugsweise vollständig, dem, durch die Hülle oder Umhüllung umschlossenen Raum oder Gegenstand zugewandt ist, von Außen eindringende, vorzugsweise gasförmige, schwefelhaltige Verbindungen zu binden.
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Ist die wenigstens eine schwefelabsorbierende Komponente beispielsweise in der VCI-haltigen Schicht angeordnet, können bei Verwendung der mehrlagigen Kunststofffolie als Hülle oder Umhüllung, wobei die erste Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie vorzugsweise wenigstens teilweise, vorzugsweise vollständig, dem, durch die Hülle oder Umhüllung umschlossenen Raum oder Gegenstand zugewandt ist, weiterhin auch bereits in dem durch die Hülle oder Umhüllung umschlossenen Raum oder Gegenstand vorhandene, vorzugsweise gasförmige, schwefelhaltige Verbindungen, gebunden werden.
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Vorzugsweise ist die wenigstens eine schwefelabsorbierende Komponente ebenfalls in der Wasserdampfsperrschicht angeordnet.
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Vorzugsweise liegt der Gehalt der wenigstens einen schwefelabsorbierenden Komponente in einem Bereich von 0,001 Gew.-% bis 17 Gew.-%, vorzugsweise von 0,05 Gew.-% bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der mehrlagigen Kunststofffolie.
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Geeignete schwefelabsorbierende Komponenten umfassen vorzugsweise wenigstens eine Zinkionen-haltige und/oder Zinkionen-abgebende Komponente, die weiter bevorzugt ein Zinksalz einer Monocarbonsäure mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, ein Zinksalz einer Dicarbonsäure mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen oder eine Mischung dieser Zinksalze ist.
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Vorzugsweise ist die wenigstens eine schwefelabsorbierende Komponente Zink-diricinoleat, Zink-di(12-hydroxystearat), Zink-dicaprinat, Zink-dilaurinat oder eine Mischung davon, weiter bevorzugt Zink-diricinoleat.
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Der wenigstens eine Dampfphasen-Korrosionsinhibitor liegt vorzugsweis in einem Anteil von 0,01 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 Gew.-% bis 21 Gew.-%, vorzugsweise von 1 Gew.-% bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der mehrlagigen Kunststofffolie, vor.
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Aus dem Stand der Technik bekannte VCI-Wirkstoffe sind für die vorliegende Erfindung geeignet und können als Dampfphasen-Korrosionsinhibitor verwendet werden.
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Der wenigstens eine Dampfphasen-Korrosionsinhibitor wird vorzugsweise aus der Gruppe, die aus Nitrit-haltigen Dampfphasen-Korrosionsinhibitoren, Nitrit-freien Dampfphasen-Korrosionsinhibitoren und Kombinationen davon besteht, ausgewählt.
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Vorzugsweise weist die mehrlagige Kunststofffolie der vorliegenden Erfindung eine Dicke von wenigstens 30 µm oder mehr, vorzugsweise von wenigstens 40 µm oder mehr, vorzugsweise von wenigstens 50 µm oder mehr, auf. Weiter bevorzugt weist die mehrlagige Kunststofffolie eine Dicke aus einem Bereich von einschließlich 30 µm bis einschließlich 400 µm, vorzugsweise aus einem Bereich von einschließlich 40 µm bis 300 µm, weiter vorzugsweise aus einem Bereich von einschließlich 50 µm bis 200 µm, weiter bevorzugt aus einem Bereich von einschließlich 100 µm bis 150 µm, auf.
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Vorzugsweise kann eine erfindungsgemäße Mehrschichtfolie durch Coextrusion der einzelnen Schichten hergestellt werde. Alternativ können die einzelnen Schichten separat durch Extrusion hergestellt, und nachfolgend durch laminieren oder kaschieren verbunden werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die mehrlagige Kunststofffolie als Hülle oder Umhüllung ausgebildet ist, wobei die erste Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie wenigstens teilweise, vorzugsweise vollständig, dem, durch die Hülle oder Umhüllung umschlossenen Raum zugewandt ist, in dem vorzugsweise der oder die zu schützenden Artikel aufgenommen sind, z.B. zu Lager- oder Transportzwecken.
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Eine Hülle oder Umhüllung bildet vorzugsweise einen teilweise, vorzugsweise vollständig, umschlossen Raum, wobei die mehrlagige Kunststofffolie vorzugsweise eine flächige und vollständige bzw. weitgehende Grenze zwischen einem Innenraum und einem Außenbereich schafft.
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Vorzugsweise bildet die zweite Oberfläche der erfindungsgemäßen mehrlagigen Kunststofffolie bei Ausgestaltung als Hülle oder Umhüllung eine Außenseite der Hülle oder Umhüllung.
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Vorzugsweise bestehen die vor Korrosion zu schützende Artikel vollständig oder teilweise aus wenigstens einem metallischen Werkstoff, der vorzugsweise Gusseisen, Eisen, Stahl, Kupfer und/oder Kupferlegierungen und/oder weitere korrosionsempfindliche Metalle und/oder Legierungen davon umfasst.
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Weiter bevorzugt weist der oder die zu schützenden Artikel wenigstens eine metallische Oberfläche auf, die vorzugsweise Gusseisen, Eisen, Stahl, Kupfer und/oder Kupferlegierungen und/oder weitere korrosionsempfindliche Metalle und/oder Legierungen davon umfasst.
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Geeignete zu schützende Gegenstände mit wenigstens einer metallischer Oberflächen sind beispielweise metallische Erzeugnisse wie Werkstücke, Fahrzeugteile, Bleche, Bänder und andere Teilen.
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Vorzugsweise ist die Hülle oder Umhüllung als Beutel, Tasche, Kissen oder Sack ausgebildet.
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Weiter bevorzugt ist die Hülle oder Umhüllung zumindest einseitig verschließbar.
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Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße mehrlagige Kunststofffolie siegelfähig.
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Beispielsweise kann die erfindungsgemäße mehrlagige Kunststofffolie einen oder mehrere zu schützende Gegenstände umhüllen, wobei vorzugsweise der durch die Hülle oder Umhüllung umschlossenen Raum oder Gegenstand durch versiegeln, beispielsweise an Kanten der Hülle oder Umhüllung, unter Einwirken von Hitze und/oder Druck verschlossen werden kann. Dadurch kann ein Eindringen von korrosiven Stoffen in die Hülle oder Umhüllung verhindert werden.
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Weiterhin kann durch eine Versiegelung der mehrlagigen Kunststofffolie bei Ausgestaltung als Hülle oder Umhüllung ein Austreten des wenigstens einen Dampfphasen-Korrosionsinhibitors aus der Hülle oder Umhüllung verlangsamt, vorzugsweise verhindert werden.
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Die Erfindung wird nun anhand von Figuren und Ausführungsbeispielen näher erläutert ohne hierauf beschränkt zu sein.
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1 und 2 zeigen jeweils ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen mehrlagigen Kunststofffolie als Querschnitt.
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Die erfindungsgemäße Dampfphasen-Korrosionsinhibitor-haltige, mehrlagige Kunststofffolie 10, umfasst eine erste Oberfläche 1 und eine der erste Oberfläche 1 gegenüberliegend angeordnete zweite Oberfläche 5, wobei die erste Oberfläche 1 der mehrlagigen Kunststofffolie 10 durch eine erste kunststoffhaltige Schicht 2 gebildet ist, die wenigstens einen Dampfphasen-Korrosionsinhibitor aufweist. Kunststoffhaltige Schicht 2 wird vorstehend auch als VCI-haltige Schicht bezeichnet.
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Auf der, der erste Oberfläche 1 gegenüberliegenden Seite der ersten kunststoffhaltigen Schicht 2 ist weiterhin direkt, vorzugsweise flächig, weiter bevorzugt vollflächig, eine zweite kunststoffhaltige Schicht 3 angeordnet, die eine Wasserdampfdurchlässigkeit von höchstens 0,8 g/m2/24 h, vorzugsweise von höchstens 0,6 g/m2/24 h, jeweils gemessen gemäß DIN EN ISO 15106-3 (Ausgabedatum: 2005-5) bei einer Temperatur von 23°C, einem Druck von 1013 mbar und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 85% auf, aufweist. Kunststoffhaltige Schicht 3 weist vorzugsweise eine Schichtdicke von mindestens 10 µm auf. Kunststoffhaltige Schicht 3 wird vorstehend auch als Wasserdampfsperrschicht bezeichnet.
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Auf der zweiten kunststoffhaltigen Schicht 3 ist weiterhin mindestens eine dritte kunststoffhaltige Schicht 4 angeordnet, wobei in 1 die erfindungsgemäße mehrlagige Kunststofffolie als dreilagige Folie ausgebildet ist und die zweite Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie, vorzugsweise vollständig, durch die dritte kunststoffhaltige Schicht 4 gebildet ist.
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Auf der zweiten kunststoffhaltigen Schicht 3 können beispielsweise 1, 2 oder 3 weitere kunststoffhaltige Schichten 4, 4a, 4b angeordnet sein.
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Beispielsweise ist in 2 die erfindungsgemäße mehrlagige Kunststofffolie als vierlagige Folie ausgebildet, wobei auf der dritten kunststoffhaltigen Schicht 4 eine vierte kunststoffhaltige Schicht 4a angeordnet ist und die zweite Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie, vorzugsweise vollständig, durch die vierte kunststoffhaltige Schicht 4a gebildet ist.
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Die erfindungsgemäße mehrlagige Kunststofffolie weist weiterhin wenigstens eine schwefelabsorbierende Komponente auf, die in der mehrlagigen Kunststofffolie teilweise oder vollständig angeordnet ist.
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Vorzugsweise ist die wenigstens eine schwefelabsorbierende Komponente mindestens in einer der Schichten 2, 3, 4 und/oder 4a der mehrlagigen Kunststofffolie angeordnet, vorzugsweise gelöst.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erste Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie
- 2
- erste kunststoffhaltige Schicht – (VCI-haltige Schicht)
- 3
- zweite kunststoffhaltige Schicht – (Wasserdampfsperrschicht)
- 4, 4a, 4b
- weitere kunststoffhaltige Schichten
- 5
- zweite Oberfläche der mehrlagigen Kunststofffolie
- 10
- mehrlagige Kunststofffolie
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Beispiele
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Beispiel 1: Herstellung einer dreilagigen VCI-Folie.
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Alle verwendeten Polyolefine (LDPE, HDPE) wurden von Dow Chemical Company, (Midland, USA) erworben.
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Als LDPE wurde DOWTM LDPE 150E verwendet. Als HDPE wurde DOWTM HDPE 25055E verwendet.
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Weiterhin wurde ein Zinkricinolat-haltiger LDPE-Masterbatch (Zn-Batch) der Granulat GmbH (Troibatch A991503, Troisdorf-Spich, DE) sowie einen VCI-haltiger LDPE-Masterbatch der Granulat GmbH verwendet.
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An einer Technikumsanlage der Firma Brabender GmbH & Co. KG (Duisburg, DE) wurde eine dreischichtige Coextrusionsfolie mit einer Gesamtschichtdicke von 100 µm hergestellt, wobei die in Tabelle 1 dargestellte Rezeptur verwendet wurde.
Reihenfolge: | Außen | Mitte | Innen |
eingestellte Lagenverteilung | 30 % der Gesamtdicke | 40 % der Gesamtdicke | 30 % der Gesamtdicke |
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Rezeptur: Anteile pro Schicht |
Polyolefin: | LDPE: 90 Gew.-% | HDPE: 100 Gew.-% | LDPE: 90 Gew.-% |
Zusätze: | Zn-Batch: 10 Gew.-% | - | VCI-Batch: 10 Gew.-% |
Summe: | 100 Gew.-% | 100 Gew.-% | 100 Gew.-% |
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Für die innere Schicht, die der ersten kunststoffhaltigen Schicht 2 entspricht, wurde eine Mischung aus 90 Gew.-% des oben angegebenen LDPE und 10 Gew.-% des VCI-Batches, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des für die Extrusion der Schicht verwendeten Polymergemisches, eingesetzt. Die Schicht wies nach Extrusion eine Schichtdicke von etwa 30 µm auf.
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Für die mittlere Schicht, die der zweiten kunststoffhaltigen Schicht 3 entspricht, wurden 100 Gew.-% des oben angegebenen HDPE, bezogen auf das Gesamtgewicht des für die Extrusion der Schicht verwendeten Polymers, eingesetzt. Die Schicht wies nach Extrusion eine Schichtdicke von etwa 40 µm auf.
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Für die äußere Schicht mindestens eine weitere kunststoffhaltige Schicht (4, 4a, 4b) angeordnet wurde eine Mischung aus 90 Gew.-% des oben angegebenen LDPE und 10 Gew.-% des VCI-Batches, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des für die Extrusion der Schicht verwendeten Polymergemisches, eingesetzt. Die Schicht wies nach Extrusion eine Schichtdicke von etwa 30 µm auf.
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Die hergestellte Folie wies eine Endkonzentration von 0,45 Gew.-% Zinkricinolat und eine Endkonzentration von 1,0 Gew.-% VCI-Wirkstoff, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Folie, auf.
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Vergleichsbeispiel 2.
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Als Vergleichsbeispiel wurde eine 100µm dicke LDPE Folie aus einem nicht additiviertem, Zinkricinolat freiem LDPE (DOWTMLDPE 150E) hergestellt.
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Beispiel 3. Bestimmung der Wasserdampfdurchlässigkeit
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Die Messung der Wasserdampfdurchlässigkeit erfolgte mit Hilfe des kommerziell erhältlichen Testsystems AQUATRAN® Model 2 der MOCON GmbH (Neuwied, DE) gemäß der in DIN EN ISO 15106-3 beschriebenen Methode.
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Bei der Messung wurde eine zu messende Probe in eine Permeationszelle eingespannt, wobei die Permeationszelle durch die Probe in einen ersten und einen zweiten Teil geteilt wurde. Im ersten Teil der Permeationszelle wurde eine bei den in DIN EN ISO 15106-3 angegebenen Prüfbedingungen konstante relative Luftfeuchtigkeit von 85% eingestellt. Im zweiten Teil der Permeationszelle herrschte eine im Vergleich zum ersten Teil geringere relative Luftfeuchtigkeit von 0% bei den in DIN EN ISO 15106-3 angegebenen Prüfbedingungen.
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Nach 24 h Inkubation bei den in DIN EN ISO 15106-3 angegebenen Prüfbedingungen wurde die aus dem ersten Teil der Permeationszelle in den zweiten Teil der Permeationszelle durch die zu messende Probe permeierte Menge an Wasserdampf durch Wiegen bestimmt.
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Die in Beispiel 1 hergestellte Folie wies eine Wasserdampfdurchlässigkeit von 0,5 g/m2/24 h auf. Im Unterschied dazu wies die in Vergleichsbeispiel 2 hergestellte Folie eine Wasserdampfdurchlässigkeit 1,0 g/m2/24 h auf. Die angegebene Wasserdampfdurchlässigkeit ist jeweils das arithmetische Mittel aus drei unabhängigen Messungen.
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Beispiel 4: Korrosionstests
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Die hergestellten Folien wurden nachfolgend in Korrosionstests verwendet, wobei Prüfkörper oder Prüflinge einem korrosiven Klima ausgesetzt wurden. Die Prüfkörper oder Prüflinge wurden gereinigt, mit einem Abstandshalter aus PP versehen und in die entsprechenden Folien verpackt, d.h. in eine Folie eingehüllt und verschweißt.
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Als Prüflinge wurde jeweils zwei mit 240er Schmirgelpapier und Petrolether gereinigte Stahlplatten DC 01 A (100 × 50 mm) und zwei ebenso gereinigte Messingplatten MS63 eingesetzt.
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Die Korrosionstests wurden in Anlehnung an DIN 50017 („Klimate und ihre technische Anwendung; Kondenswasser-Prüfklimate" Ausgabedatum: 1982-10) durchgeführt.
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Die verpachten Prüflinge wurden in einem Prüfraum in einem Schwitzwasserklimagerät nach
DIN 50017 folgenden Wechselklima ausgesetzt:
1 Zyklus = | 16 h bei 50°C (100% rel. Luftfeuchte) |
| 8 h bei Raumtemperatur (Gerät geöffnet) |
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Nach 12 Zyklen wurde die Klimatisierung beendet, die Folienverpackung geöffnet, der Zustand der Prüflinge protokolliert
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Der Bereich der Prüflinge, der mit dem jeweils verwendeten Folie während des Korrosionstestes in direkter Berührung stand, wurde nachfolgend als Kontaktseite bezeichnet, während Bereiche der Prüflinge, die mit dem jeweils verwendeten Folie keinen direkten Kontakt hatten, als Abstandsseite bezeichnet wurden.
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Die Ergebnisse der Korrosionstests sind in Tabelle 2 angegeben:
geprüfte Metalle | Beispiel 1 | Vergleichsbeispiel 2 |
Stahlblech 1 (Abstandsseite)
Stahlblech 1 (Kontaktseite) | 3
3 | 0
0 |
Stahlblech 2 (Abstandsseite)
Stahlblech 2 (Kontaktseite) | 3
3 | 0
0 |
Messingblech 1 (Abstandsseite)
Messingblech 1 (Kontaktseite) | 3
3 | 0
0 |
Messingblech 2 (Abstandsseite)
Messingblech 2 (Kontaktseite) | 3
3 | 0
0 |
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Korrosionsschützende Wirkung:
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- 0 = keine/geringe Wirkung (flächige Korrosion)
- 1 = mittlere Wirkung (mehrere Korrosionspunkte, max. 2 mm Ø)
- 2 = gute Wirkung (leichte Farbschattierungen, max. 1 Korrosionspunkt mit Ø < 2 mm)
- 3 = sehr gute Wirkung (keine äußerlichen Veränderungen am Prüfling)
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Eine Bewertung der korrosionsschützenden Wirkung erfolgte durch visuelle Begutachtung der Oberfläche der Prüfkörper nach Abschluss der 12 Zyklen.
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Bedingt durch die Wasserdampfdurchlässigkeit der PE-Folie aus Vergleichsbeispiel 2 stieg der Feuchtigkeitsgehalt innerhalb der Verpackung kontinuierlich an. Dadurch trat mit der nach 12 Zyklen eine flächige Korrosion auf den verwendeten Prüfkörpern auf, wobei sowohl Stahl als auch Messing nicht vor Korrosion geschützt wurden.
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Im Unterschied dazu war auf den, mit der erfindungsgemäßen Folie verpackten Prüflingen nach Abschluss der Testung keine Korrosion sichtbar. Sowohl Stahl als auch Messing wurden nach 12 Zyklen sehr gut vor Korrosion geschützt. Weiterhin zeigte sich, dass die in Beispiel 1 hergestellte erfindungsgemäße Folie sowohl bei direktem Kontakt des Prüfkörpers mit der Folie eine sehr gute korrosionsschützende Wirkung aufwies als auch bei Beabstandung des Prüfkörpers von der Folie. Im letzteren Fall trat der VCI-Wirkstoff ungehindert in ausreichender Menge aus der erfindungsgemäßen Folie in die Gasphase der Verpackung über und konnte innerhalb des Testzeitraums auf dem Prüfkörper eine sehr gute korrosionsschützende Wirkung entfalten, so dass keine äußerlichen Veränderungen an den verwendeten Prüflingen auftraten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 3836077 [0012]
- US 3967926 [0012]
- US 5332525 [0012]
- US 5393457 [0012]
- US 4124549 [0012]
- US 4290912 [0012]
- US 5209869 [0012]
- EP 0639657 A1 [0012]
- EP 1219727 A2 [0012]
- DE 102007059726 A1 [0012]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN ISO 8044 [0003]
- DIN EN ISO 15106-3 (Ausgabedatum: 2005-5) [0015]
- DIN EN ISO 15106-3 (Ausgabedatum: 2005-05) [0026]
- DIN EN ISO 15106-3 (Ausgabedatum: 2005-05) [0029]
- DIN EN ISO 15106-3 (Titel: „Kunststoffe – Folien und Flächengebilde – Bestimmung der Wasserdampfdurchlässigkeit – Teil 3: Elektrolytnachweis-Sensorverfahren“, Ausgabedatum: 2005-05) [0030]
- DIN EN ISO 15106-3 [0031]
- DIN EN ISO 15106-3 [0032]
- DIN EN ISO 15106-3 (Ausgabedatum: 2005-05) [0035]
- DIN EN ISO 15106-3 (Ausgabedatum: 2005-5) [0081]
- DIN EN ISO 15106-3 [0096]
- DIN EN ISO 15106-3 [0097]
- DIN EN ISO 15106-3 [0097]
- DIN EN ISO 15106-3 [0098]
- DIN 50017 („Klimate und ihre technische Anwendung; Kondenswasser-Prüfklimate“ Ausgabedatum: 1982-10) [0102]
- DIN 50017 [0103]