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Die Erfindung betrifft eine Entwässerungsrinne mit einem Rinnenkanal und einer Durchbrechungen aufweisenden Rinnenabdeckung.
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Bereits in der
DE 35 15 896 A1 werden Bewässerungsanlagen erwähnt, die entlang einer Versuchsstrecke angeordnet sind. Die ersten Bewässerungsanlagen erzeugten Wasserstrahlen, bei denen es als störend angesehen wurde, dass sich je nach unterschiedlicher und wechselnder Windgeschwindigkeit eine ungleiche Wasserverteilung ergab, die keine Einstellung konstanter Versuchsbedingungen zuließ. Aus diesem Grund wird eine Bewässerungsanlage vorgeschlagen, bei der die Fahrbahn quer zur Fahrtrichtung ein Gefälle aufweist. Entlang der höher liegenden Fahrbahnseite ist ein Wasserverteilungskanal mit einer Verteilerüberlaufkante vorgesehen, in den Wasserquellen münden bzw. in diesem angeordnet sind. Der Querschnitt des Wasserverteilungskanals ist ausreichend groß ausgebildet, um eine möglichst konstante Wasserüberlaufmenge zu erzielen.
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Der Wasserverteilungskanal ist durch ein von Fahrzeugen überfahrbares Abdeckgitter abgedeckt. Das die Fahrbahn herunterfließende Wasser wird in einer Entwässerungsrinne gesammelt und über eine Pumpe wieder in den Wasserverteilerkanal befördert. Entwässerungsrinnen besitzen im Regelfall eine lösbare Rinnenabdeckung, die ebenfalls von PKW oder LKW überfahrbar ausgebildet sind.
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Die geschilderten Wasserüberlaufrinnen erlauben insbesondere einen weitgehend kontinuierlichen Wasserfluss. Andere Einstellmöglichkeiten bieten solche Vorrichtungen nicht. In der
DE 103 15 099 A1 wird eine Vorrichtung zur Bewässerung von Fahrbahnen vorgeschlagen, die mindestens eine in eine Fahrbahn eingelassene Düse aufweist, die in einer Halterung lösbar befestigt ist. Die Halterung besteht aus einem mit einem Flansch zum Anschluss an einen korrespondierenden Flansch einer Rohrzuleitung versehenen Hohlrohr, einem durchmessergrößeren Hülllrohr mit einer Bodenöffnung, die passgenau über den Außenmantel des Hohlrohres führbar ist und im Montagezustand konzentrisch zum Hohlrohr ausgerichtet ist. Ferner ist ein hohlkörperförmiger Steckanschluss vorgesehen, der im unteren Bereich einen passgenau in das Hohlrohr einsteckbaren Außenmantel sowie im oberen Bereich einen zur Aufnahme des Düsenkörpers angepassten Innenmantel aufweist. Der Düsenkörper schließt mit seiner oberen Kante bündig mit der Stirnfläche des Hohlrohrs ab und ist mit einer aushärtbaren Vergussmasse zwischen dem Steckanschlussaußenmantel und dem Hüllrohrinnenmantel konzentrisch fixiert.
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Eine ähnliche Sprinkleranlage beschreibt die
EP 2 843 132 A2 mit einer höhenverstellbaren Düse.
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In der Praxis werden häufig auf Testgeländen mehrere Fahrbahnen mit jeweiligem Quergefälle nebeneinander angeordnet, um parallel Versuchsfahrten unter unterschiedlichen Bedingungen durchführen zu können. In entsprechender Weise muss jede Fahrbahn mit einem entsprechenden Wasserzulauf und einem Wasserablauf versehen werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kostensparendes Bewässerungssystem vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird durch die Entwässerungsrinne nach Anspruch 1 gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass im Rinnenkanal zusätzlich Mittel zur Wasserzufuhr angeordnet sind. Mit anderen Worten, nach der vorliegenden Erfindung wird eine kombinierte Entwässerungs- und Wasserzufuhrrinne geschaffen, was einen kostengünstigen Aufbau zulässt, da die Mittel zur Wasserzuführung einer unteren Fahrbahn in die Entwässerungsrinne für die obere Fahrbahn integriert werden. Abgesehen von der Platzersparnis werden zur Herstellung der „kombinierten Entwässerungsrinne“ nur Ausschachtarbeiten für einen Kanal notwendig.
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Vorzugsweise besitzen die Mittel zur Wasserzufuhr mehrere beabstandete Düsen, die mit einer Pumpe verbunden sind. Die Düse, gleichgültig ob sie stationär oder höhenverstellbar angeordnet sind, erlauben durch Veränderung des Pumpendrucks das Aussprühen unterschiedlicher Wassermengen und damit unterschiedlicher Sprühcharakteristiken.
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Vorzugsweise sind die Düsen in einem Düsenstock angeordnet, der weiterhin vorzugsweise aus mehreren über Schiebemuffen miteinander verbundenen Rohrstücken besteht, wobei der Düsenstock über mindestens ein Einspeisestück mit Wasser gespeist wird, worin der Wasserförderdruck einstellbar ist. Die verwendeten Schiebemuffen liefern den Vorteil, dass durch Temperaturschwankungen verursachte Dehnungen oder Kontraktionen der Rohrstücke des Düsenstockes in den Schiebemuffen kompensiert werden, so dass die Düsen bis auf vernachlässigbare geringe Versetzungen stets den gleichen Abstand behalten. Werden entlang einer Fahrbahn mehrere Pumpen verwendet, können von Abschnitt zu Abschnitt unterschiedliche Wasserdrucke eingestellt werden.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Düsenstöcke jeweils über ein Halteblech mit einer darauf montierten Schelle formschlüssig und lösbar in dem Rinnenkanal fixiert. Diese Maßnahme garantiert eine einheitliche Ausrichtung der Düsenstücke und damit der Düsen und ein gleichbleibende Zentrierung innerhalb des Rinnenkanals. Die Halterungen ermöglichen auch eine innerhalb einer Rinne frei wählbare Positionierung eines Düsenstockes, beispielsweise auch derart, dass nur in einem oberen Drittel einer Rinne ein Düsenstock angeordnet ist und die unteren 2/3 der Rinne ausschließlich der Entwässerung dienen. Das modulare System der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ermöglicht auch eine wahlweise Verlängerung oder Verkürzung des Düsenstocks oder eine Nachrüstung oder Verlängerung eines Düsenstockes in einer vorhandenen Entwässerungsrinne.
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Ein ungehindertes Ausströmen des Wasserstrahls wird dadurch ermöglicht, dass die Wasseraustrittsöffnungen der Düsen in einer Durchbrechung der Rinnenabdeckung angeordnet sind, so dass die geschlossenen Bereiche der Rinnenabdeckung den Wasserabfluss nicht stören bzw. behindern.
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Vorzugsweise schließen die Düsen bündig mit der Rinnenabdeckungsoberfläche ab oder liegen unterhalb der durch die Rinnenabdeckungsoberfläche gebildeten Ebene. Mit dieser Maßnahme sind die Düsen problemlos „von PKW oder LKW überfahrbar“, ohne dass Schäden angerichtet werden können, weil die Rinnenabdeckungen entsprechend stabil ausgebildet sind.
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Um eine Verrottung der Rohrstücke oder Halterungen und Düsen zu vermeiden, bestehen die Mittel aus korrosionsfreiem Material. Insbesondere der Düsenstock bzw. die Rohrstücke sind aus PVC gefertigt.
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Nach einer besonderen Ausführung der Erfindung sind die Mittel zur Wasserzufuhr als Stecksystem ausgebildet, wodurch es möglich ist, ein bestehendes Rohrsystem dem vorhandenen Entwässerungskanal der Länge nach anzupassen bzw. den Bereich, über welchen die Wasserzufuhr erfolgen soll, entsprechend zu verlängern oder zu verkürzen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt
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1 eine Querschnittsansicht einer Entwässerungsrinne mit einer eingebauten Wasserzufuhr,
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2 eine Draufsicht auf die Rinnenabdeckung,
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3 eine Querschnittsansicht entlang der Linie A-A in 1 und
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4 eine Prinzipskizze einer Bewässerungseinrichtung.
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Die Zufuhr von Wasser zur Bewässerung einer geraden Strecke mit Quergefälle erfolgt, wie nach dem Stand der Technik bekannt, von einer nicht dargestellten Pumpstation über ein System aus Druckleitungen, die in 90°-Anschlussstücke 10 münden, die in die Entwässerungsrinne 11 münden. Über jeweilige Verteiler 12, die mit einem aus einzelnen Rohrstücken gebildeten Düsenstock 13 verbunden sind, wird das zugeführte Wasser zu Düsen 14 geführt, von denen 28 auf einem 5 m langen Stück in der Entwässerungsrinne 11 äquidistant angeordnet sind. Die Entwässerungsrinne 11 besitzt die in 2 dargestellte Abdeckung 15, die mit einzelnen Durchbrüchen versehen ist. Ein Teil der Durchbrüche, die zumeist als Schlitze ausgebildet sind, dient zur Wasseraufnahme in die Entwässerungsrinne 11, aus der das Wasser abgeführt wird. Zumeist wird das aus der Entwässerungsrinne 11 ablaufende Wasser in einen Sammelbehälter geleitet, von wo aus es mittels einer Pumpe wieder Wasserzuführdüsen zugeleitet wird.
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Die Düsen 14 sind unterhalb von Durchbrechungen angeordnet, deren Größe und Lage einen ungehinderten Wasserauslass ermöglicht.
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Der Düsenstock 13 besteht aus einzelnen Rohrstücken, die über Schiebemuffen 16 miteinander verbunden werden. Auf diese Weise kann das Wasserzufuhrsystem unmittelbar in beliebiger Länge aufgebaut werden.
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Aus 3 ist ersichtlich, wie die Düsenstöcke 13 in der Rinne 11 fixiert werden. Hierzu dient ein Halteblech 17 mit einer darauf montierten Schelle 18, welche eine formschlüssige und lösbare Befestigung liefern.
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Die Entwässerungsrinnen 11 bestehen vorzugsweise aus einem faserbewehrten Beton mit hoher Seitenstabilität, die von einer Abdeckung in Form eines Abdeckrosts mit entsprechenden Durchbrechungen verschlossen werden. Die Rinne ist für eine Überfahrung durch PKW und LKW ausgestattet, wobei ein Kontakt der Austrittsöffnungen mit den Fahrzeugen konstruktionsbedingt sicher ausgeschlossen ist. Das Bewässerungsbild wird über nahezu drucklose Strahlen mit Wasserauftreffpunkten im mittleren Abstand von 25 cm entlang der Strecke realisiert. In Frostperioden wird das Bewässerungssystem über Druckleitungen entleert, um Frostschäden zu vermeiden. Sämtliche Mittel für die Wasserzufuhr sind korrosionsbeständig.
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Eine Wartung und Montage, soweit diese überhaupt erforderlich ist, ist bei dem geschaffenen System einfach realisierbar.
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Die Anordnung neben unterschiedlichen Fahrbahnen 19, 20 mit jeweils von rechts nach links geneigten Gefälle zeigt 4. Die unterhalb der Fahrbahn 20 liegende Entwässerungsrinne 11 besitzt zusätzliche Mittel zur Wasserzufuhr und -verteilung, für die darunterliegende Fahrbahn 19. Die obere Wasserrinne 21 dient als reine Wasserzufuhr für die Fahrbahn 20, kann jedoch hinsichtlich der Halterung für den Düsenstock in gleicher Weise wie die Entwässerungsrinne 11 ausgebildet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Anschlussstücke
- 11
- Entwässerungsrinne
- 12
- Verteiler
- 13
- Düsenstock
- 14
- Düsen
- 15
- Abdeckung
- 16
- Schiebemuffen
- 17
- Halteblech
- 18
- Schelle
- 19, 20
- Fahrbahnen
- 21
- obere Wasserrinne
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3515896 A1 [0002]
- DE 10315099 A1 [0004]
- EP 2843132 A2 [0005]