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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Anlage zum Lagern und Transportieren von Paletten. Die Anlage weist ein Gestell auf, welches einen Transportgang und einen Lagerkanal für die Paletten umfasst. Die Anlage weist weiterhin eine entlang des Transportgangs verfahrbare Transporteinrichtung auf, auf der ein Hubwagen angeordnet ist. Der Hubwagen ist von der Transporteinrichtung aus in den Lagerkanal einfahrbar, und dazu ausgestaltet, im Lagerkanal gelagerte Paletten anzuheben und aus dem Lagerkanal heraus auf die Transporteinrichtung zu bewegen.
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Eine solche Anlage ist beispielsweise aus der
DE 201 07 533 U1 bekannt. Im Vergleich zu einem gewöhnlichen Lager, bei dem Paletten auf einem Gestell gelagert werden und mit Hilfe von Gabelstaplern aus dem Gestell heraus bewegt werden, kann die Lagerkapazität durch die oben genannte Anlage deutlich erhöht werden. Dazu weisen solche Anlagen üblicherweise eine Mehrzahl von parallel verlaufenden Lagerkanälen auf, welche senkrecht zum Transportgang ausgerichtet sein können, wobei in den Lagerkanälen jeweils eine Vielzahl von Paletten in Längsrichtung der Kanäle hintereinander gelagert werden kann. Mit Hilfe des Hubwagens kann jeweils eine einzelne Palette aus einem Lagerkanal herausgeholt und zur Transporteinrichtung bewegt werden. Die Transporteinrichtung ist üblicherweise entlang des Transportgangs bis zu einer Entnahmestation verfahrbar, so dass die aus dem Lagerkanal entnommene Palette zur Entnahmestation befördert werden kann. Auf umgekehrte Weise können Paletten mit Hilfe der Transporteinrichtung sowie des Hubwagens auch von einer Aufgabestation an eine gewünschte Stelle im Lagerkanal gebracht werden. Außerdem kann eine solche Anlage auch eine Mehrzahl von übereinander angeordneten Lageretagen aufweisen.
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Es hat sich gezeigt, dass die bekannten Anlagen dieser Art beim Anheben und Bewegen der Paletten nicht immer die gewünschte Flexibilität aufweisen. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Anlage der eingangs beschriebenen Art bereitzustellen, welche beim Anheben und Bewegen der Paletten eine größere Flexibilität ermöglicht. Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben. Erfindungsgemäß weist der Hubwagen eine erste und eine zweite Hubeinrichtung zum Anheben einer Palette auf, wobei die Hubeinrichtungen in Längsrichtung des Hubwagens hintereinander angeordnet und unabhängig voneinander ansteuerbar sind.
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Zunächst werden einige im Rahmen der Erfindung verwendete Begriffe erläutert. Die Längsrichtung des Hubwagens ist die Richtung, entlang derer der Hubwagen in den Lagerkanal hinein gefahren werden kann. Zum Hineinfahren in den Lagerkanal muss der Hubwagen so ausgerichtet sein, dass seine Längsrichtung mit der Längsrichtung des Lagerkanals übereinstimmt.
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Indem der Hubwagen zwei Hubeinrichtungen zum Anheben einer Palette aufweist, welche in Längsrichtung hintereinander angeordnet und unabhängig voneinander ansteuerbar sind, kann der Hubwagen deutlich flexibler eingesetzt werden. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass die Hubeinrichtungen sowie die anzuhebenden Paletten so dimensioniert sind, dass mit der ersten Hubeinrichtung eine erste Palette und gleichzeitig sowie unabhängig davon mit der zweiten Hubeinrichtung eine zweite Palette angehoben werden kann. Ausgehend vom Transportgang kann der Hubwagen in diesem Fall in einen Lagerkanal eingefahren werden, bis sich die erste Hubeinrichtung unterhalb einer ersten Palette und die zweite Hubeinrichtung unterhalb einer benachbarten zweiten Palette befindet. Durch die unabhängige Ansteuerbarkeit kann dann wahlweise lediglich eine der beiden Paletten angehoben werden, oder, sofern gewünscht, können beide Paletten angehoben werden.
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Sofern lediglich die erste Palette, welche sich näher am Transportgang befindet, angehoben wird, bleibt der Platz auf der zweiten äußeren (also vom Transportgang weiter entfernten) Hubeinrichtung frei. In diesem Fall kann der Hubwagen anschließend zusammen mit der angehobenen Palette zur Transporteinrichtung bewegt werden und die Transporteinrichtung kann entlang des Transportgangs zu einem zweiten Lagerkanal gefahren werden. Der Hubwagen kann dann in diesen zweiten Lagerkanal eingefahren werden, um dort eine zweite Palette aufzunehmen. Da die zweite (äußere) Hubeinrichtung noch frei ist und zudem unabhängig von der ersten (inneren) ansteuerbar ist, kann eine zweite Palette auf einfache Weise angehoben werden. Der dann vollbeladene Hubwagen kann dann zurück zur Transporteinrichtung bewegt und zur Entnahmestation gefahren werden, von der aus beide Paletten zum Weitertransport entnommen werden können. Durch diese Art der Beladung des Hubwagens mit Paletten ist die erfindungsgemäße Anlage deutlich flexibler. Natürlich ist es auch möglich, beide Hubeinrichtungen gleichzeitig zum Anheben einer einzelnen Palette zu verwenden. Auf diese Weise ist es insbesondere möglich, solche Paletten anzuheben, welche eine größere Längserstreckung (und insbesondere eine die Längserstreckung einer einzelnen Hubeinrichtung übersteigende Längserstreckung) aufweist, so dass die erfindungsgemäße Anlage auch in dieser Hinsicht flexibel einsetzbar ist.
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Beispielsweise können die Hubeinrichtungen jeweils zum Anheben einer Halbpalette ausgebildet sein. In diesem Fall können zwei in Längsrichtung hintereinander angeordnete Halbpaletten wahlweise gleichzeitig oder unabhängig voneinander angehoben werden.
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Der Begriff Halbpalette bezeichnet hier eine Palette, welche entlang der Längsrichtung lediglich die halbe Erstreckung einer üblichen Europalette (genormt nach DIN EN 13698-1) aufweist. Während eine Europalette eine Länge von 1,2 m und eine Breite von 0,8 m aufweist, beträgt die Länge einer Halbpalette lediglich 0,6 m.
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Eine Hubeinrichtung umfasst vorzugsweise eine in vertikaler Richtung bewegliche Hebefläche zur Herstellung eines bevorzugt flächigen Kontaktes mit einer Palettenunterseite. Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Anlage mit den oben genannten Halbpaletten weist die Hebefläche vorzugsweise eine Längserstreckung auf, welche kleiner ist als 0,65 m. Beispielsweise kann die Längserstreckung der Hebefläche zwischen 0,3 m und 0,7 m liegen, bevorzugt zwischen 0,4 m und 0,65 m, weiter bevorzugt zwischen 0,5 m und 0,60 m. Die Hebefläche kann Unterbrechungen aufweisen, welche nicht mit der Palettenunterseite in Kontakt gebracht werden können. Die Längserstreckung bezeichnet insoweit die größte Entfernung zweier Hebeflächenabschnitte in Längsrichtung. Der Abstand in Längsrichtung zwischen einer Hebefläche der ersten Hubeinrichtung und der Hebefläche der zweiten Hubeinrichtung kann beispielsweise 1 cm bis 30 cm betragen, bevorzugt 5 cm bis 20 cm, weiter bevorzugt 10 cm bis 15 cm.
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Natürlich ist es möglich, mit einer erfindungsgemäßen Anlage auch andere Arten von Paletten zu transportieren. Die Dimensionen der Hubeinrichtungen und insbesondere der Hebeflächen und des Abstandes der Hebeflächen können erfindungsgemäß an die zu transportierenden Paletten angepasst werden.
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Paletten weisen an ihrer Unterseite üblicherweise zwei parallel verlaufende nach unten offene Längsaussparungen auf, in welche zum Anheben beispielsweise die Gabeln eines Gabelstaplers eingeschoben werden können. In einer bevorzugten Ausführungsform macht sich die Hubeinrichtung diese Ausgestaltung der Paletten zu Nutze. Insbesondere kann die Hubeinrichtung zwei Hebeflächen aufweisen, welche in Querrichtung des Hubwagens voneinander beabstandet sind, wobei die Hebeflächen so angeordnet und ausgebildet sind, dass die erste Hebefläche in einer an der Unterseite einer Palette angeordneten ersten Längsaussparung angeordnet werden kann und dass die zweite Hebefläche in einer an der Unterseite der Palette angeordneten zweiten Längsaussparung angeordnet werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Lagerkanal zwei im Wesentlichen parallel verlaufende Schienen auf, welche jeweils in eine nach unten offene Längsaussparung einer im Lagerkanal gelagerten Palette eingreifen. Die Schienen können jeweils eine Auflagefläche für die Paletten aufweisen. Eine im Lagerkanal gelagerte Palette liegt bevorzugt im Bereich der Längsaussparungen mit der dort befindlichen Palettenunterseite auf den Auflageflächen auf. Der Hubwagen ist bevorzugt entlang der Schienen verfahrbar ausgebildet, wobei die Hebeflächen der Hubeinrichtungen durch ein Verfahren des Hubwagens in die Längsaussparungen einer gelagerten Palette bewegbar sind. Die Transporteinrichtung kann ebenfalls ein Paar solcher Schienen aufweisen, welche durch eine Bewegung der Transporteinrichtung entlang des Transportgangs mit den Schienen der Lagerkanäle in Flucht gebracht werden können. Bevorzugt verlaufen die Lagerkanäle senkrecht zum Transportgang. Es können beidseitig des Transportgangs Lagerkanäle vorgesehen sein, wobei gegenüberliegende Lagerkanäle bevorzugt kollinear zueinander ausgerichtet sind, die Schienen der gegenüberliegenden Lagerkanäle also miteinander fluchten. An einer Stirnseite des Transportkanals kann sich eine Abgabe- bzw. Aufnahmestation befinden. Die Abgabe- bzw. Aufnahmestation kann ebenfalls ein Paar Schienen aufweisen, wobei die Schienen der Transporteinrichtung bevorzugt durch eine Drehung des Hubwagens um beispielsweise 90° mit den Scheinen der Abgabe- bzw. Aufnahmestation in Flucht gebracht werden können. Auf diese Weise können Paletten auf die oben bereits erläuterte Weise an der Abgabe- bzw. Aufnahmestation abgeladen oder von dieser aufgenommen werden.
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Es ist grundsätzlich möglich, dass der Hubwagen eine eigene Energiequelle, beispielsweise einen Akkumulator aufweist, welcher zur Energieversorgung des Hubwagens dient. In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Hubwagen jedoch von der Transporteinrichtung aus beispielsweise mechanisch, elektrisch und/oder pneumatisch mit Energie versorgt. Eine mögliche Ausgestaltung der Energieversorgung findet sich beispielsweise in der
DE 20 2006 010 489 U1 .
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Es kann vorgesehen sein, dass der Hubwagen eine Antriebsvorrichtung für die Hubeinrichtungen aufweist. Die Antriebsvorrichtung kann insbesondere als Vorrichtung zur pneumatischen Betätigung der Hubeinrichtungen, beispielsweise als Drucklufterzeugungsvorrichtung, ausgebildet sein. Durch diese Anordnung ist es nicht erforderlich, platzgreifende Druckluftschläuche zum Hubwagen zu führen, so dass ein zum Hubwagen führender Kabelbaum oder zur Energieversorgung dienende Gliederketten (wie beispielsweise in
DE 20 2006 010 489 U1 offenbart) deutlich platzsparender ausgestaltet werden können. Wenn zur Versorgung des Hubwagens zwei Gliederketten zum Einsatz kommen, wie sie in der
DE 20 2006 010 489 U1 beschrieben sind, ist es beispielsweise möglich, die erste Gliederkette und die zweite Gliederkette auf einer gemeinsamen horizontalen Ebene anzuordnen, so dass in vertikaler Richtung deutlich weniger Platz benötigt wird. In der
DE 20 2006 010 489 U1 sind die Gliederketten hingegen in vertikaler Richtung übereinander angeordnet.
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Die Anordnung einer solchen Antriebsvorrichtung, bevorzugt einer Drucklufterzeugungsvorrichtung, auf dem Hubwagen weist ggf. eigenständigen erfinderischen Charakter auf, d.h. ohne dass der Hubwagen eine innenliegende Hubeinrichtung zum Anheben einer Palette und eine außenliegende Hubeinrichtung zum Anheben einer Palette aufweist, und ohne dass die Hubeinrichtungen in Längsrichtung des Hubwagens hintereinander angeordnet und unabhängig voneinander ansteuerbar sind.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Antriebsvorrichtung oberhalb einer Auflagefläche für die Paletten angeordnet ist. Dadurch wird deutlich mehr Platz für die Antriebsvorrichtung geschaffen. Der Nachteil ist allerdings, dass der Hubwagen im Lagerkanal nicht mehr unterhalb einer Palette hindurch fahren kann. Im Rahmen der Erfindung wurde jedoch erkannt, dass dieser Nachteil zugunsten der vergrößerten Platzverhältnisse in Kauf genommen werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Transporteinrichtung eine Drehvorrichtung für den Hubwagen auf, welche eine Drehung des Hubwagens ermöglicht. Es kann eine Drehbarkeit um bis zu 270° oder um bis zu 180° vorgesehen sein. Bei einer Drehbarkeit des Hubwagens um 180° ist es möglich, den Hubwagen auf der Transporteinrichtung zu drehen, so dass der Hubwagen mit gewünschter Ausrichtung in beidseitig vom Transportgang angeordnete Lagerkanäle einfahren kann. Sofern Lagerkanäle in anderen Winkeln vom Transportgang abgehen, können erfindungsgemäß natürlich auch andere Drehwinkel vorgesehen sein.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist zudem ein Verfahren zum Bewegen von Paletten in einer erfindungsgemäßen Anlage. Das Verfahren umfasst die nachfolgenden Schritte:
- a. Bewegen der Transporteinrichtung entlang des Transportgangs bis zu einem ersten Lagerkanal;
- b. Einfahren des Hubwagens in den ersten Lagerkanal, bis die erste innenliegende Hubeinrichtung unterhalb einer im ersten Lagerkanal befindlichen ersten Palette angeordnet ist;
- c. Anheben der ersten Palette mit der ersten Hubeinrichtung;
- d. Weiteres Einfahren des Hubwagens in den ersten Lagerkanal;
- e. Anheben der zweiten Palette mit der zweiten Hubeinrichtung.
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Die Begriffe „innenliegend“ und „außenliegend“ beziehen sich auf die Anordnung relativ zum Transportkanal, wobei die näher am Transportkanal befindliche Hubeinrichtung als „innenliegend“ bezeichnet ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der Erkenntnis, dass zwischen in einem Lagerkanal eines Gestells gelagerten Paletten üblicherweise ein Abstand vorhanden ist. Ein solcher Abstand ist häufig bereits aus Brandschutzgründen erforderlich. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es auf einfache Weise möglich, die beabstandet zueinander gelagerten Paletten so auf dem Hubwagen anzuordnen, dass kein oder nur noch ein geringer Abstand zwischen den Paletten besteht. Der Weitertransport wird dadurch deutlich vereinfacht.
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Alternativ zu den oben genannten Schritten d. und e. können erfindungsgemäß auch die nachfolgend genannten Schritte d1. und e1. sowie zusätzlich die Schritte f. bis h. vorgesehen sein:
- d1. Ausfahren des Hubwagens aus dem ersten Lagerkanal auf die Transporteinrichtung;
- e1. Bewegen der Transporteinrichtung zu einem zweiten Lagerkanal;
- f. Einfahren des Hubwagens in den zweiten Lagerkanal, bis die zweite, außenliegende Hubeinrichtung unterhalb einer im zweiten Lagerkanal befindlichen zweiten Palette angeordnet ist;
- g. Anheben der zweiten Palette mit der zweiten, außenliegenden Hubeinrichtung.
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Es können dadurch, wie weiter oben bereits erläutert, zwei Paletten auf einfache Weise aus zwei verschiedenen Lagerkanälen herausgeholt und auf dem Hubwagen angeordnet werden. Dabei kann natürlich auch vorgesehen sein, dass der Abstand zwischen den auf dem Hubwagen befindlichen Paletten auf gewünschte Weise eingestellt wird.
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Die erfindungsgemäßen Verfahren können durch weitere Merkmale fortgebildet werden, welche bereits in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Anlage beschrieben wurden.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Hubwagen in Schritt e1. alternativ oder zusätzlich um einen Winkel, bevorzugt um 180° gedreht wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beispielhaft erläutert. Es zeigen:
- 1: eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage;
- 2: eine Aufsicht auf die Ausführungsform der 1.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage. Die Anlage umfasst ein Gestell 12, in dem ein Transportgang 13 sowie vier Lagerkanäle 14 gebildet sind. Die Lagerkanäle 14 sind parallel zueinander sowie senkrecht zum Transportgang 13 ausgerichtet. Üblicherweise umfasst eine erfindungsgemäße Anlage deutlich mehr Lagerkanäle, wobei hier der Übersicht halber eine Anlage mit einer geringen Anzahl an Lagerkanälen gezeigt ist.
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Entlang des Transportgangs 13 ist ein Paar Schienen 11 angeordnet, in denen eine Transporteinrichtung 16 entlang des Transportgangs 13 verfahrbar ist. Auf der Transporteinrichtung 16 befindet sich ein Paar Schienen 12a (siehe 2), auf denen ein Hubwagen 15 verfahren werden kann. Jeder der Lagerkanäle 14 weist ebenfalls ein Paar in Längsrichtung der Lagerkanäle 14 verlaufende Schienen 12b auf. Die Schienen 12b der Lagerkanäle 14 umfassen nach oben weisende Auflageflächen, auf denen Paletten 19a, 19b zur Lagerung angeordnet sind. Auf den Paletten 19a, 19b befinden sich Kartons mit zu lagernden Waren. In 1 sind auf den Schienen 12b eine Mehrzahl von Halbpaletten 19a sowie übliche Europaletten 19b gelagert. Die Schienen 12b sind so angeordnet, dass sie in die nach unten weisenden Längsaussparungen 20 der Paletten 19a, 19b eingreifen, so dass eine im Bereich der Längsaussparungen 20 befindliche Palettenunterseite auf der Auflagefläche der Schienen 12b aufliegt.
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In 1 sind die Schienen 12a der Transporteinrichtung 16 mit den Schienen 12b eines ersten Lagerkanals 14 sowie eines gegenüberliegenden zweiten Lagerkanals 14 fluchtend ausgerichtet. Der Hubwagen 15 kann auf diese Weise entlang seiner Längsrichtung in den Lagerkanal 14 einfahren (wie in 1 gezeigt), um eine oder mehrere Paletten aus dem Lagerkanal 14 herauszuholen. Durch eine Bewegung der Transporteinrichtung 16 entlang des Transportgangs 13 können die Schienen 12a mit den Schienen 12b eines anderen Lagerkanals 14 ausgerichtet werden, so dass der Hubwagen 15 auch in andere Lagerkanäle 14 einfahren kann.
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Die Transporteinrichtung 16 weist zudem eine Drehvorrichtung 26 auf, welche zur Drehung des Hubwagens 15 um 270° ausgebildet ist. Der Hubwagen kann dadurch auf der Transporteinrichtung 16 gedreht werden und in einen auf der gegenüberliegenden Seite des Transportgangs 13 angeordneten Lagerkanal 14 eingefahren werden. An einer Stirnseite des Transportkanals 13 kann sich zudem eine in den Figuren nicht gezeigte Abgabe- bzw. Aufnahmestation befinden, welche ebenfalls ein Paar Schienen aufweist, die mit den Schienen der Transporteinrichtung in Flucht gebracht werden können. Durch entsprechende Drehung des Hubwagens 15 um 90° bzw. 270° kann der Hubwagen in die Abgabe- bzw. Aufnahmestation gefahren werden, um dort Paletten abzuladen oder aufzunehmen.
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Der Vorgang des Anhebens von Paletten ist in der 2 illustriert, welche eine Aufsicht auf die Ausführungsform der 1 zeigt. Der Hubwagen 15 ist dort in einen Lagerkanal 14 eingefahren, in welchem sich eine innenliegende Palette 19' und eine außenliegende Palette 19" befinden. Der Hubwagen 15 umfasst zum Anheben von Paletten zwei in Längsrichtung hintereinander angeordnete Hubeinrichtungen 17, 18. Jede Hubeinrichtung 17, 18 weist zwei in vertikaler Richtung (in 2 senkrecht zur Zeichenebene) bewegliche Hebeflächen 21, 22 auf, welche in Querrichtung des Hubwagens beabstandet sind. Durch das Einfahren des Hubwagens 15 in den Lagerkanal 14 können die Hebeflächen 21, 22 der Hubeinrichtungen 17, 18 in die Längsaussparungen 20 (siehe 1) der Paletten 19', 19" bewegt werden.
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2 zeigt die Anlage in einem Zustand, in dem die Hebeflächen 21, 22 der außen liegenden Hubeinrichtung 18 vor einer Palette 19' angeordnet sind und noch nicht in die Längsaussparungen 20 der Palette 19' eingreifen. Zum Anheben der Palette 19' wird der Hubwagen 15 so weit in den Lagerkanal 14 eingefahren, bis die Hebeflächen 21, 22 der innenliegenden Hubeinrichtung 17 im Wesentlichen zentral unterhalb der Palette 19' angeordnet sind. Im Wesentlichen zentral bedeutet hier, dass bei einer vertikalen Bewegung der Hebeflächen 21, 22 nach oben die Hebeflächen 21, 22 so mit der Palettenunterseite in Kontakt kommen, dass die Palette 19' sicher angehoben wird, dass es insbesondere zu keiner Kippbewegung der Palette kommt. Gleichzeitig sind die Hebeflächen 21, 22 der innenliegenden Hubeinrichtung 17 so angeordnet, dass sie in Längsrichtung von der benachbarten Palette 19'' beabstandet sind, so dass die benachbarte Palette 19" nicht mit den Hebeflächen 21, 22 der Hubeinrichtung 17 in Kontakt kommt. Da die Hubeinrichtung 17 unabhängig von der Hubeinrichtung 18 betätigt werden kann, kann auf diese Weise die Palette 19' angehoben werden, ohne dass gleichzeitig die benachbarte Palette 19" angehoben wird. Die Hebeflächen weisen eine Querausdehnung von 40 mm und eine Längsausdehnung von 575 mm auf. Der Abstand in Längsrichtung der Hebeflächen der Hubeinrichtungen 17 und 18 beträgt ca. 125 mm.
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Anschließend kann der Hubwagen 15 zusammen mit der Palette 19' zurück zur Transporteinrichtung 16 bewegt werden, um auf die oben bereits beschriebene Weise eine in einem anderen Transportkanal 14 befindliche Palette auf die außenliegende Hubeinrichtung 18 aufzuladen. Alternativ kann der Hubwagen 15 auch weiter in den Transportkanal 14 hineingefahren werden, um den zwischen den Paletten 19', 19'' bestehenden Abstand, welcher vorliegend 75 mm beträgt, zu reduzieren und um die Palette 19'' mit Hilfe der Hubeinrichtung 18 so auf den Hubwagen zu laden, dass die Paletten 19', 19'' unmittelbar aneinander angrenzen. Durch die Reduzierung des Abstandes zwischen den Paletten 19', 19'' wird der Weitertransport deutlich vereinfacht.
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Der Hubwagen 15 weist eine Drucklufterzeugungsvorrichtung 23 auf, welche oberhalb der Auflagefläche der Schienen 12a, 12b angeordnet ist. Auch der Antrieb des Hubwagens ist oberhalb der Auflageflächen angeordnet. Über die Drucklufterzeugungsvorrichtung 23 werden die Hebeflächen 21, 22 der Hubeinrichtungen 17, 18 pneumatisch betätigt. Zwar muss der Hubwagen aufgrund dieser Anordnung immer mit seinem (von der Drucklufterzeugungsvorrichtung 23 beabstandeten) vorderen Ende in einen Lagerkanal 14 einfahren. Dies ist jedoch aufgrund der Drehvorrichtung 26 leicht möglich. Zudem kann der Hubwagen 15 aufgrund der über die Ebene der Auflagefläche überstehenden Drucklufterzeugungsvorrichtung 23 nicht mehr unterhalb einer Palette durchfahren. Dies kann jedoch in Anbetracht des Vorteils, dass die Versorgungsleitungen zum Hubwagen 15 deutlich platzsparender ausgestaltet werden können, in Kauf genommen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20107533 U1 [0002]
- DE 202006010489 U1 [0013, 0014]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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