DE202017003510U1

DE202017003510U1 - Steuervorrichtung für dCSS Signalquellen nach EN50607

Info

Publication number: DE202017003510U1
Application number: DE202017003510.3U
Authority: DE
Original assignee: Rotek Microelectronic GmbH
Current assignee: Rotek Microelectronic GmbH
Priority date: 2017-06-21
Filing date: 2017-06-21
Publication date: 2017-09-11
Anticipated expiration: 2027-06-22

Abstract

Steuervorrichtung für dCSS Signalquellen nach EN50607 dadurch gekennzeichnet, dass ein von der dCSS Signalquelle kommender Einkabelstamm in mindestens drei separat nach EN50494/EN50607 steuerbare Einkabelstämme aufgeteilt wird, jeder der Einkabelstamm-Ein- bzw. Ausgänge über einen 22 kHz Modulator/Demodulator (DEM) verfügt und ein Mikroprozessor (μP) die entsprechenden Steuersignale empfangen, transkodieren bzw. senden kann.

Description

Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung für dCSS Signalquellen nach EN50607, die es auch Empfangsgeräten, die nur das EN50494 konforme Steuerprotokoll besitzen, gestattet, über mehrere CSS¹-Stämme alle verfügbaren Frequenzscheiben von dCSS² Signalquellen nach EN50607 anzusprechen.
Stand der Technik
CSS-Systeme wurden durch die Einführung von analogen integrierten Schaltkreisen um das Jahr 2005 Standard. Aufgrund dieser Bauteile wurden sowohl CSS-LNB als auch entsprechende Verteilumsetzer entwickelt und vertrieben. Die Steuerung dieser Baugruppen geschieht nach EN50494 und erlaubt den Betrieb von acht Empfangsgeräten über ein Kabel und die Auswahl zwischen zwei Satellitensignalen. Die DE 10 2007 011 401 B3 beschreibt ein Einkabel-Satelliten-Empfangssystem für zwei Satellitenpositionen mit einer komplexen Umschalteinrichtung.
Im Zuge des technischen Fortschrittes entstanden Schaltkreise, die die Umsetzung digital vornehmen können. Damit können im ZF-Band mehr Frequenzscheiben, in der Regel 24 bis 32, zur Verfügung gestellt werden. Durch Einführung des Steuerprotokolls nach EN50607 wird die Steuerung von 64 Satelliten durch 32 Empfangsgeräte ermöglicht. Die Norm fordert die Abwärtskompatibilität zur Norm EN50494, d. h., dass die Kommandos dieser Norm für die Frequenzscheiben eins bis acht gelten, und die Implementierung des DiSEqC 2.x-Antwortpfades. Durch die Erhöhung der Anzahl der Nutzer auf einem Kabel erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Kollision von Steuersignalen beträchtlich. In der DE 10 2008 010 142 B4 wird dem Kollisionsschutz ein wesentliche Rolle beigemessen und ein Verfahren beschrieben, dass entsprechende Kollisionen beim Kanalwechsel erkennen kann. Weiterhin sind Antennendosen ( EP: 09 01 0294.8 , DE 10 2010 017 377 A1 ) bekannt, die durch Zugriffsbeschränkungen unerlaubte Steuerung und damit mögliche Kollisionen verhindern.
In der WO 2015/139233 A1 wird ein Gerät beschrieben, mit welchem mehrere Satelliten über ein Einkabelsystem empfangen werden können.
In WO 2015/150422 wird ein Verfahren zur digitalen automatischen Installation beschrieben. Es basiert auf einem bislang nicht standardisierten Protokoll, das nur sehr wenige Empfangsgeräte beherrschen.
Bis Mitte 2017 ist nur eine sehr begrenzte Anzahl von Empfangsgeräten mit entsprechend implementierten Steuerprogramm nach EN50607 verfügbar. Andere Geräte mit Steuerung nach EN50494 können nur acht Frequenzscheiben der dCSS Signalquelle nutzen und besitzen nicht immer die Möglichkeit eines Softwareupdates.
Erfindung
Ziel der Erfindung ist, alle Frequenzscheiben EN 50607 konformer dCSS LNB/Schalter, im Folgenden dCSS Signalquelle genannt, auch für Empfangsgeräte, die nur über die Steuerung nach EN50494 verfügen, nutzbar zu machen.
Das Problem wird dadurch gelöst, dass das von der dCSS Signalquelle kommende Einkabel-Signal auf mindestens drei voneinander Gleich- und NF-Spannung entkoppelte Einkabelstämme aufgeteilt wird. Jedem dieser Einkabelstämme ist ein eigener 22 kHz De- bzw. Modulator (DEM) zugeordnet.
Die Einkabelstämme zu den Empfangsgeräten besitzen jeweils den Nutzernummernbereich von UB_1–UB_8 entsprechend der Norm EN50494. Somit können im Fall von drei Stämmen maximal 24, bzw. bei vier Stämmen maximal 32 globale Frequenzscheiben der dCSS Signalquelle adressiert werden.
Der implementierte Mikroprozessor (μP) dekodiert die empfangenen DiSEqC Kommandos und ordnet jeder lokalen Nutzernummer eine globale Frequenzscheibennummer der dCSS Signalquelle zu. Diese Zuordnung erfolgt entweder durch Programmierung im ROM oder kann durch eine Steuersoftware über eine, vorteilhafterweise serielle Schnittstelle (USB), variabel, z. B. in einem EEPROM, gespeichert werden. Die zur Transkodierung EN50494–EN50607 benötigten Mittenfrequenzen werden vorprogrammiert bzw. über eine EN50607 konforme Abfrage ermittelt.
Die Steuerbefehle aller Einkabelstämme werden simultan empfangen, während die erstellten Kommandos zur dCSS Signalquelle in eine Warteschlange eingereiht werden. Auf diese Weise werden Kollisionen zur Empfängerseite durch Reduzierung der Nutzeranzahl minimiert und von der Steuervorrichtung zur dCSS Signalquelle verhindert.
Die Norm EN50494 erlaubt die Auswahl zwischen zwei Satellitenpositionen. Somit kann eine erweiterte Ausgestaltung der Erfindung erfolgen, indem die HF-Signale einer zweiten dCSS Signalquelle über geeignete HF-Leistungsteiler/-kombinierer mit denen der ersten dCSS Signalquelle kombiniert werden. Dies setzt voraus, dass beide dCSS Signalquellen dieselben Mittenfrequenzen der Frequenzscheiben besitzen. Wird eine dCSS Signalquelle ausgewählt, dann wird die entsprechende Frequenzscheibe der anderen über entsprechende Steuerkommandos abgeschaltet. In der Regel wird dann eine zusätzliche Netzspannungsquelle (PS) zum Betrieb der Steuervorrichtung notwendig sein.
Wird die erfindungsgemäße Vorrichtung über eine zusätzliche Netzspannungsquelle versorgt, besitzt eine erweiterte Ausgestaltung der Erfindung vorteilhaft Analog-Digitalwandler, mit deren Hilfe die Analogspannungen auf den empfangsgeräteseitigen Einkabelstämmen bestimmt werden können. Oftmals senden die Empfangsgeräte während des Ausschaltvorganges nicht den Befehl zum Abschalten der (d)CSS Quelle. Bei Spannung unterhalb eines gewissen Schwellwertes kann davon ausgegangen werden, dass kein Gerät des Einkabelstammes in Betrieb ist. Die Steuervorrichtung sendet dann automatisch die Abschaltsequenzen der entsprechenden globalen Nutzernummern bzw. schaltet die entsprechende dCSS Signalquelle ganz ab.
Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung unterstützt die in der EN50494 festgelegte automatische Installationsprozedur mit HF Ton Signalisierung. Es ist möglich, mit dieser Methode auf allen Einkabelstämmen die Mittenfrequenzen und zugehörigen Frequenzscheibennummern zu ermitteln.
Eine erweiterte Ausgestaltung der Erfindung ist die Einbindung eines SAT-ZF Verstärkers zum Ausgleich der Verteildämpfung bzw. einer Multiplexer-Verstärkerkombination zum Einschleusen von Signalen im Frequenzbereich von z. B. 5–862 MHz. Zeichnung 1 zeigt das entsprechende Blockschaltbild.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102007011401 B3 [0002]
DE 102008010142 B4 [0003]
EP 09010294 [0003]
DE 102010017377 A1 [0003]
WO 2015/139233 A1 [0004]
WO 2015/150422 [0005]

Zitierte Nicht-Patentliteratur

EN50607 [0001]
EN50494 [0001]
EN50607 [0001]
EN50494 [0002]
EN50607 [0003]
Norm EN50494 [0003]
EN50607 [0006]
EN50494 [0006]
EN 50607 [0007]
EN50494 [0007]
Norm EN50494 [0009]
EN50494 [0010]
EN50607 [0010]
EN50607 [0010]
Norm EN50494 [0012]
EN50494 [0014]

Claims

Steuervorrichtung für dCSS Signalquellen nach EN50607 dadurch gekennzeichnet, dass ein von der dCSS Signalquelle kommender Einkabelstamm in mindestens drei separat nach EN50494/EN50607 steuerbare Einkabelstämme aufgeteilt wird, jeder der Einkabelstamm-Ein- bzw. Ausgänge über einen 22 kHz Modulator/Demodulator (DEM) verfügt und ein Mikroprozessor (μP) die entsprechenden Steuersignale empfangen, transkodieren bzw. senden kann.
Steuervorrichtung für dCSS Signalquellen nach EN50607 nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die HF-Signale von zwei dCSS Signalquellen über geeignete HF-Leitungsteiler/-kombinierer zusammengeführt werden, die Steuerung dieser dCSS Signalquellen jedoch über separate 22 kHz Modulatoren/Demodulatoren (DEM) erfolgt.
Steuervorrichtung für dCSS Signalquellen nach EN50607 nach Ansprüchen 1 bzw. 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur Änderung von Parametern bzw. Firmware über eine geeignete drahtlose oder drahtgebundene Schnittstelle verfügt.
Steuervorrichtung für dCSS Signalquellen nach EN50607 nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Aufteilung in mehrere Einkabelstämme auftretende Verringerung der HF-Leistung durch integrierte Verstärker ausgeglichen wird.
Steuervorrichtung für dCSS Signalquellen nach EN50607 nach Ansprüchen 1–4, dadurch gekennzeichnet, dass über einen oder mehrere geeignete Frequenzmultiplexer Signale im Frequenzbereich 5–862 MHz in die Ausgangs-Einkabelstämme eingespeist werden können.