-
Die
Erfindung betrifft ein Einkabel-Satelliten-Empfangssystem nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
-
Es
sind bereits erweiterte Einkabel-Satelliten-Empfangs-Systeme bekannt geworden,
bei denen trotz Verwendung einer Einkabel-Leitungsverbindung mehrere
Teilnehmer an dieser einzigen Leitung angeschlossen werden können.
-
Das
Prinzip ist dabei derart, dass in einem Einkabel-Konverter (LNB)
ein Frequenzumsetzer (nachfolgend teilweise auch Tuner genannt)
oder eine vergleichbare Schaltung integriert ist, und zwar entsprechend
der Anzahl der maximal anschließbaren
Receiver. Für
jeden Receiver kann über
den ihm zugeordneten Frequenzumsetzer ein gewünschtes Programm auf ein dem
jeweiligen Receiver fest zugeordnetes Frequenzband (Bandpass, Kanal)
umgesetzt werden. Diese receiverabhängigen Frequenzbänder liegen
also versetzt zueinander und werden so in die Einkabel-Leitungsverbindung
eingespeist. Die Anzahl der verschiedenen Bandpässe bestimmt somit die Anzahl
der möglichen
Receiver, die an dieser Einkabel-Leitungsverbindung angeschlossen werden
können.
Um ein derartiges Einkabelgerät
zu steuern, ist ein sogenannter DiSEqC-Befehl notwendig, der die
Adresse des Frequenzumsetzers (Tuner), die Bandpassfrequenz und
die gewünschte
Programmfrequenz beinhaltet. Das gesamte System, das zugehörige Protokoll
usw. sind in der Norm En 50494 beschrieben, worauf verwiesen wird.
-
Zusätzlich ist
z. B. aus dem Prospekt "Einkabel-System
für Satelliten-Emfpangsanlagen" der Firma Kathrein
(Prospekt 99810485/0906/20/ZWT/Pf) bekannt, die von einem Satelliten
ausgestrahlten und über
eine Parabol-Antenne empfangenen Programme in einem LNB so aufzubereiten,
dass an dessen vier Ausgängen
vier unterschiedliche Frequenzbandbereiche anstehen, nämlich z.
B. ein oberes und unteres Frequenzband, welche einmal über eine
horizontale Polarisation und zum anderen über eine vertikale Polarisation
ausgestrahlt werden.
-
Diese
vier Ausgänge
werden über
vier Koaxialleitungen mit kaskadierbaren Einkabel-Umschaltmatrix-Schaltungen
(Einkabel-Multischalter) verbunden, die mit zusätzlichen Teilnehmer-Ausgängen versehen
sind, an denen Einkabel-Leitungsverbindungen abzweigen. An diesen
Einkabel-Leitungsverbindungen sind dann beispielsweise zwei oder
maximal vier Einzelreceiver (oder zwei Twin-Receiver etc.) anschließbar. Die
erwähnten
Einkabel-Multischalter umfassen ebenfalls wieder die erwähnten Frequenzumsetzer
(Tuner), mit denen die von einem Teilnehmer empfangenen Programme
jeweils auf ein dem jeweiligen Teilnehmer zugeordnetes Frequenzband umgesetzt
werden.
-
Die
zuletzt erläuterten
Systeme sind also allesamt für
den Empfang von Programmen ausgelegt, die über eine Satellitenposition
empfangen werden. Eine Erweiterung zum Empfang von Programmen, die über eine
zweite Satellitenposition ausgestrahlt werden, ist nicht möglich.
-
Ein
breitbandiger Umschalter, mit dem zwischen zwei unterschiedlichen
Satelliten umgeschalten werden kann, wie er bei der klassischen
Satellitenverteiltechnik bekannt ist, kann im vorliegenden Fall
bei einer Einkabellösung
nicht verwendet werden, da bei Einkabelsystemen eine Mischsituation entstehen
kann, bei der ein Teilnehmer Programme empfangen will, die vom ersten
Satelliten ausgestrahlt werden, wohingegen ein anderer Teilnehmer auf
demselben Kabel Programme empfangen will, die von einem anderen
Satelliten ausgestrahlt werden. Von daher müsste für alle Teilnehmer stets das gesamte
von beiden Satelliten empfangene Programmpaket anstehen, wenn die
erwähnten
mehreren Receiver an einem einzigen Kabel angeschlossen sind.
-
Ein
gattungsbildendes Einkabel-Empfangssystem ist aus der
US 2005/0193419 A1 bekannt
geworden. Dieses Empfangssystem umfasst einen sogenannten Multi-Schalter, über welchen
die angeschlossenen Teilnehmer Programme empfangen können, die über eine
erste und eine zweite Satellitenposition ausgestrahlt werden. Die
vorgesehene Umschalteinrichtung ist dabei so aufgebaut und/oder wird
so betrieben, dass receiverabhängig
nur ein über
eine Satellitenposition über
lediglich einen Empfangszweig empfangenes Signal an einen Frequenzumsetzer
weiter gegeben wird.
-
Allerdings
werden in einer derartigen Empfangsanlage keine üblichen Einkabel-Konverter
oder Einkabel-Multischalter verwendet.
-
Eine
Satelliten-Empfangsanlage zum Empfang von Signalen, die von einem
oder mehreren Satelliten ausgestrahlt werden, ist grundsätzlich auch aus
der
US 2003/0220072
A1 bekannt geworden. Allerdings handelt es sich hierbei
nur um eine Einzel-Empfangsanlage, wie sie üblicherweise in einer sogenannten
Home-Empfangsanlage zum Einsatz kommen kann.
-
Gemäß der
US 2006/0018345 A1 können receiverseitig über eine
Umschalteinrichtung Signale und Programme empfangen werden, die
von einem ersten und zweiten Satelliten ausgestrahlt werden. Die
entsprechenden, receiverseitig abgegebenen Steuersignale zum Empfang
eines bestimmten Programmes in einer bestimmten Polarität (vertikal
oder horizontal) bezüglich
eines bestimmten Satelliten führen
dazu, dass das entsprechende Transponder-Signal von einem ausgewählten Satelliten
und einer bestimmten Polarität
in ein bestimmtes Transponder-Band umgesetzt wird, die der Trägerfrequenz des
das Programm anfordernden Receivers entspricht.
-
All
die genannten Beispiele zeigen jedoch, dass für die betreffenden Einkabel-Satelitenempfangssysteme
jeweils speziell ausgestattete und vorgesehene Receiver notwendig
sind, um zwischen den verschiedenen Programmen auswählen zu
können,
die von verschiedenen Satelliten ausgestrahlt werden.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es von daher, eine Lösung, insbesondere
für einen
Multifeed-Empfang für
ein Einkabel-System, an dem zumindest zwei Receiver anschließbar sind,
zu schaffen, wobei der Empfang mit zwei üblichen Einkabel-Reiceivern
bzw. Einkabel-Konvertern oder Einkabel-Multischaltern möglich sein
soll.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend
den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Bezüglich der
vorliegenden Erfindung wird eine völlig neue Lösung beschrieben, die es erstmals ermöglicht,
auch bei Einkabel-Systemen den Satellitenempfang auf einen zweiten
Satelliten auszudehnen, und dies ohne nachteilige Beschränkungen
oder Einschränkungen
für die
an der Einkabel-Lösung angeschlossenen
Receiver.
-
Erfindungsgemäß wird dies
mit einer komplexen Schaltungsstruktur realisiert.
-
Dazu
ist zunächst,
wie bei herkömmlichen Receivern,
die an einer Einkabel-Leitungsverbindung angeschlossen sind, vorgesehen,
dass von dem betreffenden Receiver aus über eine Befehlsfolge (vorzugsweise über einen
DiSEqC-Befehl) ein gewünschtes
Programm und damit ein bestimmter Empfangskanal eines Satelliten
ausgewählt
wird. Im vorliegenden Fall wird jedoch dieser Befehl beiden Einkabel-LNB's oder beiden Einkabel-Umschaltmatrix-Schaltungen
zugeführt,
so dass somit zwei Programme grundsätzlich für den betreffenden Teilnehmer
oder Receiver "bereitgestellt" werden, nämlich je ein
Programm pro Satellit.
-
Über einen
dem jeweiligen Teilnehmer oder Receiver zugeordneten Schalter kann
bezüglich
des dem Teilnehmer oder Receiver zur Verfügung gestellten Frequenzbandes
(Bandpass) selektiv eine Umschaltung von dem einen auf den anderen
Satelliten durchgeführt
werden, so dass hierüber
das über
den einen oder den anderen Satelliten anstehende Programm empfangen
werden kann.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind dazu Mehrfachfrequenzweichen vorgesehen, um ein
selektives Bearbeiten der Frequenzen zu ermöglichen. D. h. beispielsweise
bei Verwendung von zwei Einkabel-LNB's (nämlich
je ein Einkabel-LNB zum Empfang der über jeweils einen Satelliten
ausgestrahlten Programme) werden die auf die Einkabel-Leitungsverbindung
eingespeisten, einem bestimmten Teilnehmer und Receiver zugeordneten Frequenzbänder bzw.
Frequenzbereiche (Bandpässe)
vorzugsweise über
Mehrfachfrequenzweichen in getrennte receiverabhängige Frequenzbänder aufgespalten.
Mittels eines bevorzugt über
einen Mikroprozessor gesteuerten Schalters kann dann die Umschaltung
zwischen den beiden einem jeweiligen Receiver zugeordneten Frequenzbändern erfolgen,
an denen jeweils ein ausgewähltes
Programm des ersten und des zweiten Satelliten ansteht.
-
Ferner
hat es sich in einer Weiterbildung der Erfindung als günstig erwiesen,
einen sogenannten Befehlsfolge-Repeater (vorzugsweise einen DiSEqC-Repeater)
zu verwenden. Denn bei Verwendung mehrerer LNB's besteht grundsätzlich die Gefahr, dass beispielsweise
nur bei einem angeschlossenen aktiven Receiver die von diesem Receiver
eingespeiste Energieversorgung für
die mehreren LNB's nicht
mehr ausreichend ist. Durch den DiSEqC-Repeater kann eine galvanische
Trennung zu den angeschlossenen Receivern bewerkstelligt werden,
um eine separate Energieversorgung für die mehreren LNB's vorzusehen.
-
Die
Erfindung kann aber nicht nur bei Verwendung von zwei Einkabel-LNB's (nämlich einem ersten
LNB zum Empfang der von dem ersten Satelliten ausgestrahlten Programme
und einem zweiten LNB zum Empfang der über den zweiten LNB ausgestrahlten
Programme) verwirklicht werden, sondern auch dann, wenn die eingangs
erwähnten
Einkabel-Umschaltmatrizen (Einkabel-Umschaltmatrix-Schaltungen)
verwendet werden. Diese Einkabel-Umschaltmatrizen sind herkömmlichen
Quattro-LNB's nachgeordnet,
wobei ein herkömmlicher Quattro-LNB
zum Empfang des über
einen ersten Satelliten ausgestrahlten Programms und das zweite Quattro-LNB
zum Empfang des über
den zweiten Satelliten ausgestrahlten Programms verwendet wird. Bei
den erwähnten
Einkabel-Schaltmatrizen
kann es sich um kaskadierfähige
Einkabel-Schaltmatrizen handeln,
die nachfolgend teilweise auch als Einkabel-Multischalter bezeichnet
werden. Von diesen Einkabel-Multischaltern geht jeweils eine Einkabel-Leitung
aus, die dann wiederum über
die erfindungsgemäße komplexe
Schaltstruktur mit einer einzigen Einkabel-Leitungsverbindung zusammengefasst wird,
um den daran angeschlossenen Receivern die Möglichkeit zu geben, Programme
von beiden Satelliten empfangen zu können.
-
Die
Erfindung bietet zudem den weiteren Vorteil, das sie problemlos
im Zusammenhang mit einer terrestrischen Antenne benutzt werden
kann. Die terrestrische Antenne kann nämlich im Rahmen der Erfindung
die hierüber
empfangenen Signale und Programme auf die Einkabel-Leitung einspeisen.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen für mehrere
Ausführungsbeispiele
erläutert.
Dabei zeigen im Einzelnen:
-
1:
eine schematische Grunddarstellung zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Prinzips;
-
2:
ein Beispiel für
die komplexe Schaltungsstruktur unter Verwendung von HF-Schaltern;
-
3:
ein Gesamtschaltplan unter Verwendung von zwei Einkabel-LNB's (zum Empfang von zwei
Programmen, die über
zwei getrennte Satelliten ausgestrahlt werden), die eine erfindungsgemäße komplexe
Schaltungsstruktur bilden, wobei die beiden Ausgänge der beiden LNB's letztlich mit einer Einkabel-Leitungsverbindung
verbunden sind, an der mehrere Teilnehmer angeschlossen sind; und
-
4:
ein zu 3 abgewandeltes Ausführungsbeispiel unter Verwendung
von Einkabel-Umschaltmatrizen.
-
In 1 ist
in schematischer Darstellung der Grundaufbau eines erfindungsgemäßen Einkabel-Satelliten-Empfangssystems
gezeigt.
-
Dazu
sind in 1 schematisch zwei Parabolspiegel 1 und 1' dargestellt.
Beispielsweise können über den
ersten Parabolspiegel 1 die von einem ersten Satelliten
ausgestrahlten Programme und über
den zweiten Parabolspiegel 1' die über einen zweiten
Satelliten ausgestrahlten Programme empfangen werden.
-
Jedem
dieser beiden Parabolspiegel 1 und 1' ist ein Kon werter
(nachfolgend kurz auch LNB genannt) 3 bzw. 3' zugeordnet,
nämlich
ein sogenannter Einkabel-LNB, über
den vorzugsweise die vertikal sowie horizontal polarisiert ausgestrahlten
Programme beispielsweise in einem oberen und unteren Frequenzband
empfangen werden können,
wobei jeder der beiden Einkabel-LNB's 3, 3' über eine Leitung 4 bzw. 4' mit einer nachfolgend
noch erörterten
komplexen Schalteinrichtung verbunden ist.
-
In
der Praxis wird häufig
nur ein einziger Parabolspiegel 1 verwendet, vor dem in
sogenannter "schielender" Anordnung die versetzt
zueinander liegenden Speisesysteme mit den nachfolgenden Konvertern 3 und 3' positioniert
sind, so dass letztlich über
den gleichen Parabolspiegel die von zwei unterschiedlichen Satelliten
ausgestrahlten Programme empfangen werden können (Mulitfeed-Empfang).
-
In 1 ist
schematisch angedeutet, dass beispielsweise vier Receiver R1 bis
R4 an einer Einkabel-Leitungsverbindung 5 angeschlossen
sind oder sein können,
die wahlweise Programme vom ersten oder zweiten Satelliten in einem
oberen und einem unteren Frequenzband empfangen können, die
vertikal oder horizontal polarisiert ausgestrahlt werden.
-
Beide
Einkabel-LNB's 3, 3' umfassen einen sogenannten
Frequenzumsetzer (Tuner), d. h. für jeden der Receiver R1 bis
R4 ist ein entsprechender Frequenzumsetzer (Tuner) vorgesehen ist.
Dieser ermöglicht,
dass das von einem Teilnehmer oder Receiver R1 bis R4 gewünschte Programm
auf einem dem Receiver fest zugeordneten Frequenzbereich oder Frequenzband
(Bandpass) FB1 bis FB4 umgesetzt wird.
-
Dazu
sind in der schematischen Box 3a bzw. 3'a angedeutet,
wie die über
ein Speisesystem empfangenen Programme in vier versetzt zueinander
liegenden Bandpässe
(Frequenzbänder)
FB1 bis FB4 in jedem LNB 3 bzw. 3' umgesetzt werden.
-
Die
Anzahl der verschiedenen zusammengefassten Bandpässe bestimmt dabei die Anzahl
der möglichen
Receiver auf einem Kabel 5. In dem nachfolgend im Detail
noch weiter beschriebenen Ausführungsbeispiel
wird dabei davon ausgegangen, dass beispielsweise eine Umsetzung
in vier Bandpässe (Frequenzbänder) FB1
bis FB4 möglich
ist. Die Erfindung ist aber genauso anwendbar, wenn eine Umsetzung
beispielsweise in zwei oder drei Frequenzbänder möglich wäre. Ebenso ist eine Realisierung
der Erfindung für
den Fall möglich,
dass eine Umsetzung in mehr als vier Frequenzbänder, beispielsweise in acht
Frequenzbänder
(oder sogar noch mehr) möglich
ist, beispielweise bei Verwendung von entsprechend konfigurierten
Einkabel-Konvertern oder entsprechend konfigurierten Einkabel-Multischaltern.
-
Dabei
ist in 1 auch schon ergänzend angeordnet, dass die
erfindungsgemäße Einkabel-Lösung auch
im Zusammenhang mit einer zusätzlich vorgesehenen
terrestrischen Antenne 6 realiserbar ist. Diese terrestrische
Antenne 6 ist beispielsweise über eine Antennenleitung 106 mit
der Einkabel-Leitungsverbindung 5 verbunden, worüber die
Receiver nicht mehr die über
die Satellitenantenne empfangenen Programme, sondern auch die terrestrisch
ausgestrahlten Programme empfangen können. Dabei werden die terrestrisch
empfangenen Programme in einen von den umgesetzten Bandpässen FB1
bis FB4 abweichenden Frequenzbereich eingespeist.
-
Um
eine Einkabel-Lösung
zu ermöglichen, ist
es grundsätz lich
notwendig, dass die Receiver R1 bis R4 eine geeignete Befehlsfolge
zur Steuerung der LNB's
sowie der Frequenzumsetzer (Tuner) ausgeben können. Für diese Befehlsfolge wird üblicherweise
ein sogenannter DiSEqC-Befehl verwendet, der die kodierte Information
für die
Adresse des jeweiligen Frequenzumsetzers (Tuner), die Information
bezüglich
der den einzelnen Receivern R1 bis R4 zugeordneten Bandpassfrequenz
und die Information bezüglich
der gewünschten
Programmfrequenz für
den betreffenden Teilnehmer beinhaltet. Der Grundaufbau des Systems
und das Protokoll usw. sind in der Norm En 50494 beschrieben.
-
Um
die einzelnen Programme nicht nur bezüglich des über einen Satelliten ausgestrahlten
Programms, sondern auch bezüglich
des über
den zweiten Satelliten ausgestrahlten Programms empfangen zu können, ist
bei der vorliegenden Erfindung eine sogenannte intelligente oder
komplexe Schalteinrichtung 11 vorgesehen, die in 1 angedeutet
ist und deren weiterer Aufbau vom Grundsatz her aus 2 hervorgeht.
-
Aus 1 und 2 ist
zu entnehmen, dass von jedem LNB 3 und 3' jeweils eine
Einkabel-Leitungsverbindung 4, 4', üblicherweise in Form eines Koaxialkabels,
von einem Ausgang 15 bzw. 15' des zugehörigen LNB's 3, 3' ausgeht zu je einem Eingang 17, 17' der nachgeordneten
komplexen Schalteinrichtung 11 führt, wobei diese komplexe Schaltungsanordnung 11 nunmehr
im größeren Detail
anhand von 2 erläutert wird.
-
Die
Schaltungseinrichtung 11 ist dabei so aufgebaut, dass das
von jedem LNB beispielsweise von einem Sat1 bis Sat2 (in 2 nur
schematisch angeordnet) empfangene und pro angeschlossenem Teilnehmer
oder Receiver R1 bis R4 ausgewählte Programm
in ein bestimmtes Frequenzband FB1 bis FB4 umgesetzt und über nachgeordnete
im gezeigten Ausführungsbeispiel
kaskadierte Frequenzweichen aufgespalten wird, derart, dass für jeden
Teilnehmer oder Receiver R1 bis R4 das jeweils zugeordnete Frequenzband
FB1 bis FB4 separat ansteht.
-
Dazu
ist im gezeigten Ausführungsbeispiel der
Eingang 17 der komplexen Schalteinrichtung 11 mit
einer ersten Frequenzweiche 19 verbunden, worüber beispielsweise über den
oberen Zweig 119a die Frequenzbereiche FB1 und FB2 und über den
unteren Zweig 119b die Frequenzbänder FB3 und FB4 eingespeist
werden.
-
Über die
beiden nachgeordneten Frequenzweichen 21 und 23 werden
die an deren Eingang zugeführten
Frequenzbänder
nochmals aufgespalten, nämlich über die
erste Frequenzweiche 21 der Frequenzbereich FB1 in einen
oberen Zweig 121a und der Frequenzbereich FB2 in einen
unteren Zweig 121b. Ebenso erfolgt eine Aufspaltung in
der zweiten Frequenzweiche 23 in einen oberen Zweig 123a beispielsweise
für das
Frequenzband FB3 und in einen unteren Zweig 123b für das untere
Frequenzband FB4.
-
Der
Aufbau ist symmetrisch für
den zweiten Empfangszweig zum Empfang der über den zweiten Satelliten
ausgestrahlten Programme aufgebaut, nämlich mit einer ersten Frequenzweiche 19', an deren Ausgang
eine entsprechende Aufteilung in die verschiedenen Frequenzbänder erfolgt,
wobei die beiden Ausgänge
der Frequenzweiche 19' mit
den beiden Eingängen
der beiden nachgeschalteten Frequenzweichen 21' und 23' verbunden sind,
so dass auch hier die vier Frequenzbänder zumindest von den über den
zweiten Satelliten ausgestrahlten Programmen über die beiden Zweige 119'a und 119'b letztlich
in die vier Zweige 121'a und 121'b, 123'a und 123'b aufgeteilt
werden.
-
Die
jeweils für
eine Teilnehmer oder Receiver R1 bis R4 vorgesehenen Frequenzbänder führen nunmehr
zu zwei Eingängen
E1 bzw. E2 an einem 2:1 HF-Schalter 30. Die vier Ausgänge A an
den vier HF-Schaltern 30 (die jeweils für einen Teilnehmer oder Receiver
R1 bis R4 vorgesehen sind) sind über je
eine Ausgangsleitung 29.1 bis 29.4 über eine
Frequenzweichen-Anordnung oder einen Combiner 31 mit der
Einkabel-Leitungsverbindung 5 verbunden, die zu den angeschlossenen
Receivern R1 bis R4 führt.
Durch diesen Aufbau wird also (bezugnehmend auf 2)
ein sogenannter Empfangszweig S1 bzw. S2 geschaffen, nämlich der
Empfangszweig S1 zum Empfang der über den Satelliten Sat1 ausgestrahlten Programme
und der Empfangszweig S2 zum Empfang der über den Satelliten S2 empfangenen
Programme.
-
Die
grundsätzliche
Funktionsweise ist dabei folgendermaßen.
-
In
bekannter Weise wird mittels eines Receivers R1 bis R4 jeweils von
einem Teilnehmer ein gewünschtes
Programm ausgewählt,
das er empfangen will. Wie beim herkömmlichen Empfang von lediglich
von einem einzigen Satelliten ausgestrahlten Programmen wird dabei
im Rahmen der geschilderten Einkabel-Lösung von dem betreffenden Receiver ein
entsprechender Steuerungsbefehl, ein sogenannter DiSEqC-Befehl abgegeben,
worüber
der entsprechende LNB 3 bzw. 3' einschließlich des zugehörigen Frequenzumsetzers
(Tuner) das gewählte
Programm in einen dem betreffenden Receiver zugeordneten Frequenzbereich
(d. h. Frequenzband oder Bandpass) umsetzt und in die Einkabel-Leitungsverbindung 5 einspeist.
-
Im
gezeigten Ausführungsfall
würde durch den
entsprechenden Steuerungs- bzw. DiSEqC-Befehl die entsprechende
Programmauswahl symmetrisch für
die über
beide Satelliten empfangenen Programme erfolgen, so dass an den
beiden Eingängen E1
und E2 eines jeweiligen einem bestimmten Receiver R1 bis R4 zugeordneten
HF-Schalters 27 die dem jeweiligen DiSEqC-Befehl zugeordneten
Programme zum Empfang anstehen.
-
Da
der Steuerungs- und/oder DiSEqC-Befehl des Teilnehmers eine Information
bezüglich
der Satelliten-Position umfasst, kann diese Information verwendet
werden, um den HF-Schalter 27 so
umzuschalten, dass abhängig
von dieser Information bezüglich
der Satelliten-Position der angeschlossene Teilnehmer wunschgemäß entweder
das vom ersten oder alternativ das vom zweiten Satellit ausgestrahlte Programm
empfangen kann, also entweder das vom ersten Einkabel-LNB 3 oder
das vom zweiten Einkabel-LNB 3' aufbereitete und zur Verfügung gestellte Programm
empfängt.
-
Das
jeweils vom Teilnehmer ausgewählte Programm
wird dann über
den Ausgang A des zugehörigen
HF-Schalters 27 und den nachgeordneten Combiner 3.1 in
die Einkabel-Leitungsverbindung 5 (üblicherweise in Form eines
Koaxialkabels) eingespeist, und zwar in Form von versetzt zueinander
liegenden Frequenzbändern
FB1 bis FB4. Bereits an dieser Stelle wird angemerkt, dass bei einem
derartigen Aufbau die Empfangsanlage sogar erweitert werden kann,
dahingehend, dass über
zusätzliche
LNB's und gegebenenfalls über zusätzliche Parabolspiegel oder
allgemein Antennen auch noch Programme anderer Satelliten empfangen
werden können.
In diesem Fall muss der Aufbau entsprechend erweitert werden und
der jeweils einem bestimmten Receiver zugeordnete Bandpass einem
HF-Schalter zugeführt werden,
der eine der Anzahl der empfangbaren Satelliten entsprechende Anzahl
von Eingängen
aufweist, zwischen denen der angeschlossene Teilnehmer oder Receiver
umschalten kann. Es ist lediglich erforderlich, eine Befehlsfolge
zu verwenden, die eine Information bezüglich der Auswahl des gewünschten
Satelliten beinhaltet. Die erwähnten Schalter 27 werden
bevorzugt mittels eines Mikrocontrollers 30 entsprechend
geschaltet, der in 3 nur schematisch angedeutet
ist.
-
Anstelle
der geschilderten Frequenzweichen kann die Aufteilung in den, den
einzelnen Receivern zugeordneten Frequenzbänder, auch anders vorgenommen
werden, beispielsweise nicht durch einen zweistufigen, sondern nur
durch einen einstufigen Aufbau, unter Verwendung von Bandpassfiltern
etc. Einschränkungen
auf bestimmte Umsetzungen des erfindungsgemäßen Lösungsgedankens bestehen insoweit
nicht.
-
Da
im vorliegenden Fall zumindest zwei LNB's 3, 3' gleichzeitig in Betrieb sein können, kann dies
dazu führen,
dass der von beiden LNB's
verursachte Stromverbrauch dann zu groß wäre, wenn beispielsweise nur
ein Receiver angeschlossen oder in Betrieb wäre.
-
Von
daher ist zusätzlich
eine entsprechende Stromversorgungsschaltung vorgesehen, wie sie
anhand von 3 erläutert wird.
-
In 3 ist
der in 1 und in 2 wiedergegebene
intelligente oder komplexe Schalter 11 als Blackbox eingezeichnet.
-
Bei
einer Einkabel-Leitung ist herkömmlicherweise
im Stand der Technik vorgesehen, dass der Einkabel-LNB über den
zumindest einen angeschlossenen Receiver mit Gleichspannung (Strom) versorgt
wird.
-
Anhand
von 3 ist demgegenüber
die erfindungsgemäße Lösung beschrieben,
bei welcher die von zumindest einem angeschlossenen Receiver eingespeiste
Gleichspannungs-Stromversorgung über eine
in 3 gezeigte Gleichspannungs-Auskopplung 35 von
der Einkabel-Leitungsverbindung 5 ausgekoppelt wird.
-
Gleichzeitig
ist in 3 auch angedeutet, dass über eine Zweigleitung 37 (die
Teil der komplexen Schaltungseinrichtung 11 sein kann oder
in der Regel ist) die Befehlsfolgen der angeschlossenen Receiver
(in der Regel in Form eines DiSEqC-Befehls) zur Schaltung der komplexen
Schaltungseinrichtung 11, wie anhand von 2 erläutert, verwendet
werden. Die DiSEqC-Befehlsfolge, die über die Zweigleitung 37 von
den Receivern weitergeleitet wird, dient also zur Steuerung der
komplexen Schalteinrichtung 11, wobei die DiSEqC-Steuerung
vom Prinzip her mit dem Bezugszeichen 42 schematisch wiedergegeben
ist.
-
Zusätzlich ist
ein sogenannter DiSEqC-Repeater, also allgemein ein Befehls-Repeater 39,
vorgesehen, der eine gleichstrommäßige (galvanische) Trennung
zwischen den LNB's 3, 3' und den Receivern
R1 bis R4 erzeugt. Er dient zudem dazu, die auf der Receiverseite
an seinem Eingang 39a von den Receivern erhaltenen DiSEqC-
oder allgemeinen die Befehlsfolgen über die Gleichstrom-Trennung
(also die galvanische Trennung) hinweg erneut zu generieren und über die
Steuerungsstrecke 41 den beiden LNB's 3 und 3' über entsprechende
Zweigleitungen 42 und 42' zuzuführen. Mit anderen Worten kann
jeder Steuerungs- oder DiSEqC-Befehl von jedem Receiver über den
erwähnten
Befehls-Repeater 39 den beiden LNB's zur Auswahl eines bestimmten Programms
zugeführt
werden, so als ob bei einer herkömmlichen
Einsatelliten-Einkabel-Lösung
die DiSEqC-Befehle direkt an LNB's übermittelt
werden würden.
-
Auf
der Ausgangsseite des Repeaters 39b ist dann noch eine
separate, ausreichend groß dimensionierte
Energieversorgungseinheit 43 angeschlossen, mittels der
beispielsweise die für
den Betrieb der LNB's
benötigte übliche Spannungsversorgung,
d. h. insbesondere Gleichspannungs-Versorgung von beispielsweise
14 Volt, zur Verfügung
gestellt wird.
-
Die
Gleichspannungs-Versorgung ist dabei für die beiden LNB's mit dem Bezugszeichen 45 schematisch
angedeutet.
-
Anhand
von 4 ist schematisch gezeigt, dass im Rahmen der
erfindungsgemäßen Einkabel-Satelliten-Empfangsanlage
die an einer Einkabel-Leitungsverbindung 5 angeschlossenen
einzelnen Receiver (beispielsweise Receiver R1 bis R4) mit einer
vergleichbaren intelligenten oder komplexen Schalteinrichtung 11 Programme
empfangen können,
die von einem ersten sowie von einem zweiten Satelliten ausgestrahlt
werden und dabei in Abweichung zum Ausführungsbeispiel gemäß 1 über Einkabel-Multischalter
empfangen werden können.
-
In
diesem Ausführungsbeispiel
gemäß 4 wird
also kein Einkabel-LNB mit lediglich einem einzigen Ausgang, sondern
herkömmliche
LNB's, d. h. sogenannte
Quattro-LNB's verwendet,
die beispielsweise vier Ausgänge
haben, an denen fest eingestellt vier unterschiedliche Empfangsbänder in
die nachfolgenden vier Leitungen 4a bis 4d bzw. 4'a bis 4'd eingespeist
werden, beispielsweise die Programme, die vertikal polarisiert in
einem unteren Frequenzband, horizontal polarisiert in einem unteren
Frequenzband, vertikal polarisiert in einem oberen Frequenzband
bzw. horizontal polarisiert in einem oberen Frequenzband ausgestrahlt
werden.
-
Die
nachgeschalteten Einkabel-Umschaltmatrix-Schaltungen 203, 203' weisen eine
entsprechende Anzahl von Eingängen 47a und
Ausgängen 47b auf
und sind bevorzugt kaskadierbar aufgebaut, so dass eine zweite oder
weitere Einkabel-Umschaltmatrize nachschaltbar ist.
-
Jede
dieser Einkabel-Umschaltmatrizen 203, 203' weist zumindest
einen receiverseitigen Empfangsausgang 49, 49' auf, an dem
wiederum eine Einkabel-Leitungsverbindung 4 und 4' angeschlossen
ist, vergleichbar der Einkabel-Leitungsverbindung 4 und 4' bei dem Ausführungsbeispiel
nach 1 bis 3.
-
Die
Einkabel-Multischalter umfassen dabei ebenfalls wieder entsprechend
der Anzahl der maximal anschließbaren
Teilnehmer einen Frequenzumsetzer (Tuner), worüber ein von einem angeschlossenen
Receiver (Teilnehmer) ausgewähltes
Programm auf einen diesem Receiver oder Teilnehmer zugeordnetes
Frequenzband oder eine ihm zugeordnete Frequenz umgesetzt und in
die Einkabel-Verbindung eingespeist wird.
-
Der
in den 1 bis 3 erläuterte komplexe Schalter 11 ist ähnlich aufgebaut
und erlaubt es auch bei diesem Ausführungsbeispiel, dass die einzelnen
Receiver auswahlmäßig bestimmte
Programme empfangen können,
die von dem ersten oder von dem zweiten Satelliten ausgestrahlt
werden.
-
So
sind in diesem Ausführungsbeispiel
die Einkabel-Umschaltmatrixen 203, 203' entweder mit einer
integrierten Spannungs- und Energieversorgung versehen oder an deren
kaskadierfähigen
Ausgängen
ist eine zusätzliche
in 4 nicht wiedergegebene Spannungsversorgung angeschlossen,
so dass auf eine separate Energieversorgung 43 vergleichbar
im Ausführungsbeispiel
nach 3 bei der Variante gemäß 4 verzichtet
werden kann.
-
Die
Besonderheit bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 4 ist,
dass dort beispielsweise ein Multifeed unter Verwendung von zwei
Schaltmatrizen möglich
ist, bei der acht Satelliten-Empfangsebenen (also jeweils vier Empfangsebenen
pro Satellit) empfangbar sind, obgleich in der Einkabel-Leitungsverbindung 5,
die zu den Receivern führt,
nur vier Empfangsebenen eingespeist werden. Könnten beispielsweise in der
Einkabel-Leitungsverbindung 13 doppelt so viele, versetzt
zueinander liegende Frequenzbänder
eingespeist werden, nämlich
z. B. Frequenzbänder
FB1 bis FB8, wobei jeweils zwei versetzt zueinander liegende Frequenzbänder einem
einzigen Receiver zugeordnet werden, könnten die beiden Ausgänge der
beiden Schaltmatrizen auf eine gemeinsame Einkabel-Leitungsverbindung 5 zusammengeschaltet
werden, wobei z. B. von der ersten Schaltmatrix Frequenzpässe FB1
bis FB4 zum Empfang der über
den ersten Satelliten ausgestrahlten Programme und von der zweiten
Schaltmatrix z. B. Bandpässe
FB5 bis FB8 zum Empfang der über
den zweiten Satelliten ausgestrahlten Programme eingespeist werden,
die dann von den beispielsweise maximal vier Receivern empfangbar
sind.
-
Die
erwähnten
Empfangsebenen können auch
dazu dienen, beispielsweise in einem sogenannten High- oder Low-Band
analoge oder digitale Programme, insbesondere Fernseh- und Rundfunkprogramme
zu empfangen. Die Empfangsebenen sind insoweit unterschiedlich konfigurierbar.
-
Die
Erfindung ist anhand von Multischaltern beschrieben worden, die
beispielsweise eine Umsetzung in vier Frequenzbänder (vier Bandpässe) erlaubt.
Es können
grundsätzlich
aber auch Einkabel-Konverter oder Multischalter verwendet werden, die
eine Umsetzung in weniger als vier (beispielsweise nur zwei oder
drei) Bandpässe
oder aber auch in mehr als vier Bandpässe ermöglichen, beispielweise in bis
zu acht Bandpässe
(und noch mehr).