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Die Erfindung betrifft einen quaderförmigen Kühl- und Transportbehälter aus Pappe, insbesondere Wellpappe.
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Der gebräuchliche, derzeit erhältliche Transport- und Versandbehälter für Pharmaerzeugnisse, Organtransporte, Blutkonserven, diverse sensible Laborsubstanzen oder andere leicht verderbliche Waren aller Art wird in Form von polystyrolgeschäumten Behältern oder Schäumen verschiedener Herkunft genutzt. Oberflächen-„Veredelungen“, beispielsweise aus Aluminium-Folien, unterstützen dabei die Funktion der möglichst hohen Temperaturstabilität.
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Nachhaltig sind solche Produkte nicht im Sinne einer ökologischen Sichtweise. Ohnehin sind solche Composings aus unterschiedlichsten Materialien nur extrem aufwendig herzustellen und verhältnismäßig teuer.
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So wird in der
DE 28 52 932 A1 ein Isolierbehälter vorgeschlagen, der gekennzeichnet ist durch eine Palette aus geschäumtem Kunststoff, welche einen Boden aus Karton trägt, ferner durch einen mit einer geschäumten Kunststoffschicht ausgekleideten Kartondeckel und durch vier unabhängige Seitenwände in Form von Platten aus geschäumten Kunststoff mit einer Kartonschicht auf einer ihrer Außenseiten sowie durch eine faltbare, die Seitenwände umgebende Außenhülle, welche hiervor gehalten wird und unten in den Boden und oben in den Deckel eingreift.
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Weiter ist aus der
DE 10 2015 006 399 A1 ein Isolier- und Versandbehälter bestehend aus mehrlagigen Seitenwänden, einem mehrlagigen Boden und einem mehrlagigen Deckel jeweils aus Wellpappe, wobei der Deckel abnehmbar ist, bekannt. Der Isolier- und Versandbehälter ist zusammengesetzt ist aus zwei um 90° zueinander verdrehten U-Teilen, wobei jedes U-Teil einen mehrlagigen Boden aus Wellpappe und daran beidseitig angeordnete mehrlagige Seitenwände aus Wellpappe aufweist, wobei mindestens die Außen- und die Innenlagen der Seitenwände durch Falten angeformt sind, und die Abmaße der U-Teile so aufeinander abgestimmt sind, dass die U-Teile beim Zusammensetzen einen quaderförmigen, oben offenen und einen glatten Rand oder einen um die Höhe des Deckels bei einem U-Teil abgesetzten Rand aufweisenden Körper ergeben, die Seitenwände zueinander fixierbar sind und der mehrlagige Deckel zum Verschluss des quaderförmigen Körpers eingesetzt ist. Die zusammengesetzten U-Teile können mit einem Umkarton versehen sein.
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Nachteilig bei diesem Isolier- und Versandbehälter ist der technologische Aufwand zur Herstellung der einzelnen Bestandteile des Behälters.
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Aufgabe der Erfindung ist es, den technologischen Aufwand zur Herstellung der Wände, des Bodens und des Deckels bei einem aus Pappe bestehenden Behälter zu senken bei hoher Flexibilität in Bezug auf die Isolierwirkung.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wird für einen quaderförmigen Kühl- und Transportbehälter mit Seitenwänden, Boden und Deckel aus Pappe, wobei die Seitenwände, der Boden und der Deckel die gleiche Dicke (D) aufweisen und von einem Umkarton umhüllt sind, vorgeschlagen, dass die Seitenwände, der Boden und der Deckel einzeln und in Endbereichen aneinander anliegend unter Bildung eines quaderförmigen Behälterinnenraumes in den Umkarton eingesetzt sind, wobei die eingesetzten Seitenwände, der Boden und der Deckel die gleiche Länge(L) und Breite (B) aufweisen.
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Die Abmaße jeder Seitenwand, des Bodens und des Deckels genügen somit der Bedingung
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Der Umkarton weist mindestens die lichten Innenmaße
auf, um die Seitenwände, den Boden und den Deckel problemlos in den Umkarton einsetzen zu können.
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Mit dem vorgeschlagenen Kühl- und Transportbehältnis verringert sich der technologische Herstellungsaufwand beträchtlich, da nur noch Teile mit gleichen Abmaßen zur Anwendung kommen.
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Es bedarf lediglich einer Abstimmung auf den Umkarton, um durch eine Auswahl der Dicke (D) die Isolierwirkung zu erhöhen oder zu verringern. Damit sind die Voraussetzungen für eine Modulbauweise geschaffen.
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Die Pappe, aus denen die Seitenwände, der Boden und der Deckel bestehen, kann einlagig oder jeweils aus Pappelagen bestehen, die einzeln oder miteinander verbunden in den Umkarton eingesetzt sind. Bevorzugt sind die Pappe oder die Pappelagen Wellpappe.
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Zu Kühlzwecken ist vorgesehen, dass in den Behälterinnenraum ein oder mehrere Kühlakkus eingebracht werden. Damit diese nicht in einen direkten Kontakt mit dem Transportgut treten, sieht eine vorteilhafte Ausgestaltung vor, dass im Behälterinnenraum an den Seitenwänden anliegend und sich auf dem Boden abstützend mindestens eine Akku-Separationswand angeordnet ist, die mindestens auf einer Seite einen Akku-Raum bildet.
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Bevorzugt sind zwei gleiche Akku-Separationswände um 180° zueinander verdreht im Innenraum angeordnet, so dass sich die Akku-Räume gegenüberliegend befinden.
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Die Akku-Separationswände bestehen bei einer bevorzugten Ausführung aus gefalteter Pappe, wobei ein Abschnitt den Akku-Raum bildet und der gegenüberliegende Abschnitt zur Standstabilisierung der gefalteten Pappe dient.
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Bei zwei gleichen Akku-Separationswänden schließt der gegenüberliegende Abschnitt jeweils mit einer Wand des Akku-Raumes außen ab.
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Die Höhe des oder der Akku-Separationswände ist so bemessen, dass der in den Behälterinnenraum eingesetzte Deckel sich auf der einen oder auf beiden Akku-Separationswänden abstützen kann, d.h. die Höhe (H) beträgt, wenn der Deckel mit der Oberkante der Seitenwände abschließen soll
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Akku-Separationswand oder die beiden Akku-Separationswände parallel zum Boden umlaufende und in der Höhe versetzt Perforationen zum Trennen der Akku-Separationswände in der Höhe aufweisen. Auf diese Weise lässt sich die Höhe (H) der Akku-Separationswände verringern und damit das Volumen des Behälterinnenraumes, wenn der Deckel wie oben vorgeschlagen, sich auf den Akku-Separationswänden abstützt.
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Auf diese Weise entsteht oberhalb des Deckels ein weiterer Raum für nicht zu kühlendes Transportgut und/oder Informationsmaterial.
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Die Erfindung soll anhand der Zeichnungen erläutert werden. Es zeigen:
- 1 die Seitenwände, den Deckel und den Boden in perspektivischer Ansicht,
- 2 eine Draufsicht ohne Deckel,
- 3 die Verkleinerung des Innenraumes des Behälters und
- 4 die Montage des Kühl- und Transportbehälters.
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1 zeigt die Seitenwände 3, den Boden 4 und den Deckel 5 des Kühl- und Transportbehälters 1 ohne Umkarton 2.
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Die Seitenwände
3, der Boden
4 und der Deckel
5 weisen die gleiche Dicke (D) auf. Ferner haben die eingesetzten Seitenwände
3, der Boden
4 und der Deckel
5 die gleiche Länge (L) und Breite (B), wobei sie zum Zusammensetzen der Bedingung
genügen. Die Seitenwände
3, der Boden
4 und der Deckel
5 bestehen aus mehreren miteinander verbundenen Lagen aus Wellpappe.
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2 zeigt in einer Draufsicht ohne Deckel
5 die in den Umkarton
2 eingesetzten Seitenwände
3 und den Boden
4. Der Umkarton
2 weist Innenmaße von
auf, so dass die Seitenwände
3 und der Boden unter einer gewissen Spannung in den Umkarton
2 eingesetzt sind. Die Seitenwände
3 untereinander und die Seitenwände
3 und der Boden
4 liegen so fest in Endbereichen aneinander an.
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Weiter wird gezeigt, dass im Behälterinnenraum 7 zwei um 180° zueinander verdrehte Akku-Separationswände 8 angeordnet sind, die an Seitenwänden 3 anliegen und sich auf dem Boden 4 abstützen. Der Abschnitt 9 der Akku-Separationswände 8 bildet dabei durch Falten den jeweiligen Akku-Raum 11. Der Abschnitt 10 der Akku-Separationswände 8 sorgt für die Standstabilität der jeweiligen Akku-Separationswand 8 und schließt jeweils mit einer Wand des gegenüberliegenden Akku-Raumes 11 außen ab.
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Die Höhe der Akku-Separationswände
8 ist so bemessen, dass der eingelegte Deckel
5 mit der Oberkante der Seitenwände
3 abschließt, d. h.
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Der Deckel 5 stützt sich somit auf den Akku-Separationswänden 8 ab.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung weisen die Akku-Separationswände 8 parallel zum Boden 4 umlaufende und in der Höhe versetzte Perforationen 12 auf. Durch Abtrennen der Akku-Separationswände 8 an einer Perforation stützt der Deckel 5 sich tiefer im Innenraum 7 des Kühl- und Transportbehälters 1 ab. Das zeigt 3. Der abgetrennte Abschnitt der Akku-Separationswände 8 wurde dabei oben auf den Deckel 5 angeordnet. Auf diese Weise entsteht oberhalb des Deckels 5 ein weiterer Raum für nicht zu kühlendes Transportgut und/oder auch Informationsmaterial.
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4 zeigt die Montage des Kühlbehälters in der Draufsicht links oben beginnend von links nach rechts mit folgenden Schritten
- a) Einsetzen von zwei gegenüberliegenden Seitenwänden 3 in den Umkarton 2,
- b) Einsetzen der beiden anderen Seitenwände 3 zwischen die unter a) eingesetzten Seitenwände 3,
- c) Einsetzen des Bodens 4,
- d) Anordnen der Akku-Separationswände 8 mit Akku-Raum 11,
- e) Einlegen der Akkus 13,
- f) Einlegen des Transportgutes 6
- g) Einsetzen des Deckels 5 und Verschließen des Umkartons 2.
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Der erfindungsgemäße Kühl- und Transportbehälter 1 zeichnet sich durch einen einfachen Aufbau aus. Er setzt in der Herstellung wenige Werkzeuge voraus, da die Seitenwände 3, der Boden 4 und der Deckel 5 ein einheitliches Format aufweisen. Der gekühlte Behälterinnenraum 7 lässt sich bei Bedarf leicht verkleinern, so dass mit weniger Kühlkapazität gearbeitet werden kann. Das gekühlte Transportgut 6 kommt nicht direkt mit den Akkus 13 in Kontakt, so dass punktuelle Unterkühlungen vermieden werden. Der Kühl- und Transportbehälter 1 ist durch Kompostierung umweltschonend entsorgbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kühl- und Transportbehälter
- 2
- Umkarton
- 3
- Seitenwände
- 4
- Boden
- 5
- Deckel
- 6
- Transportgut
- 7
- Behälterinnenraum
- 8
- Akku-Separationswand
- 9
- ein Abschnitt der Akku-Separationswand
- 10
- der andere Abschnitt der Akku-Separationswand
- 11
- Akku-Raum
- 12
- Perforation
- 13
- Akkus
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2852932 A1 [0004]
- DE 102015006399 A1 [0005]