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Die Erfindung bezieht sich auch ein Automobilprüfsystem, umfassend eine Datenverarbeitungseinheit, die mit einem Dateneingabeanschluss zum Empfangen von Sensoreingabedaten und einem Datenausgabeanschluss zum Übertragen verarbeiteter Daten ausgestattet ist, ferner umfassend eine Datenbeschaffungseinheit, die Sensoreingabedaten an die Datenverarbeitungseinheit weiterleitet, wobei die Datenbeschaffungseinheit eine Sensoreinheit, die ein Sensorsystem hat, und ein elektronisches System zum Auffangen von Sensordaten aufweist.
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Automobilprüfsysteme sind zum Zweck des Prüfens von Datenbeschaffungseinheiten und Datenverarbeitungseinheiten bekannt, welche die von den Datenbeschaffungseinheiten erzeugten Sensoreingabedaten verarbeiten, wodurch kostenintensive Prüfgeräte und Prüfzeiten in realistischen Verkehrsumständen verringert werden. Datenbeschaffungseinheiten können mit einer Kameraeinheit ausgestattet sein, die ein optisches System und ein elektronischen System zum Auffangen von Bilddaten hat.
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Beim Prüfen von Kameraeinheiten, die zum Beispiel für dedizierte Automobilfunktionen, wie zum Beispiel variabler Tempomat, Antikollisionssysteme, Fußgängererkennung usw., verwendet werden, wird ein optisches Bild auf einer Anzeige erzeugt, das von der Kameraeinheit aufzufangen ist. Auf der Anzeige sind verschiedene Verkehrssituationen, so zum Beispiel Straßenverkehr und Wetterbedingungen gezeigt, um die Funktionsweise der Kameraeinheit und der Datenverarbeitungseinheit, welche die von der Kameraeinheit aufgefangenen Bilddaten verarbeitet, zu prüfen.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Automobilprüfsystem gemäß dem Oberbegriff bereitzustellen, das ein Prüfen unter noch realistischeren Bedingungen erlaubt. Hierzu umfasst erfindungsgemäß das Automobilprüfsystem ferner einen Generator synthetischer Sensordaten, der synthetische Sensordaten an das elektronische System der Sensoreinheit überträgt.
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Durch die Verwendung eines Generators synthetischer Sensordaten anstelle der Anzeige wird das optische System der Kameraeinheit funktionell simuliert, sodass Prüfdaten dem elektronischen System der Kameraeinheit realistischer vorgelegt werden können. Auf der einen Seite können Nebeneffekte, die in den optischen Pfad des Prüfsystems eingeführt werden, vermieden werden, während auf der anderen Seite optische Phänomene des realen Lebens, die auf einer Anzeige nicht sichtbar sind, nun in die synthetischen Sensordaten mit einbezogen werden können, welche die optischen Schritte nachahmen, die in der Kameraeinheit durchgeführt werden.
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Die Erfindung ist mindestens teilweise auf die Einsicht gestützt, dass eine Anzeige bei der Darstellung realistischer optischer Umstände inhärent eingeschränkt ist, wodurch auch die Leistung und/oder die Zuverlässigkeit des Automobilprüfsystems eingeschränkt wird. Ferner unterliegen Anzeigemerkmale einer Einseitigkeit, sodass Prüfergebnisse des Systems gegenüber Reproduzierbarkeitsproblemen anfällig sind. Gemäß einem Aspekt der Erfindung werden solche nachteiligen Effekte dadurch umgangen, dass synthetische Sensordaten erzeugt werden, welche die realen Bilddaten ersetzen, sowie dadurch, dass diese synthetischen Sensordaten an das elektronische System der Sensoreinheit übertragen werden und nicht über eine Anzeige in die Sensoreinheit projiziert werden.
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Es wird darauf hingewiesen, dass im Zusammenhang der Anmeldung der Ausdruck „synthetische Sensordaten” als Daten zu verstehen ist, die elektronisch durch Simulieren von Daten erzeugt werden, die normalerweise von dem entsprechenden Sensorsystem erzeugt werden.
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Die Erfindung ist mit einem entsprechenden Verfahren umsetzbar.
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Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Computerprogrammprodukt. Ein Computerprogrammprodukt kann eine Gruppe von einem Computer ausführbarer Befehle umfassen, die auf einem Datenträger, wie zum Beispiel einem Flash-Speicher, einer CD oder einer DVD gespeichert sind. Die Gruppe vom Computer ausführbarer Befehle, die es einem programmierbaren Computer erlauben, das wie oben definierte Verfahren auszuführen, kann auch als Download von einem entfernten Server, zum Beispiel über das Internet, zum Beispiel als eine App, zur Verfügung stehen.
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Weitere vorteilhafte Wahlmöglichkeiten und Ausführungsformen gemäß der Erfindung werden, in den folgenden Ansprüchen beschrieben.
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Lediglich als Beispiel folgt nur eine Beschreibung von Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen. Es zeigt:
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1 eine schematische Darstellung eines Automobilprüfsystems gemäß der Erfindung;
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2 ein Fließdiagramm einer ersten Ausführungsform eines durch die Erfindung umsetzbaren Verfahrens, und
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3 ein Fließdiagramm einer zweiten Ausführungsform eines durch die Erfindung umsetzbaren Verfahrens.
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Die Figuren veranschaulichen lediglich bevorzugte Ausführungsformen gemäß der Erfindung. In den Figuren beziehen sich dieselben Bezugszeichen auf gleiche oder entsprechende Teile.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Automobilprüfsystems 1 gemäß der Erfindung. Das System umfasst eine Datenverarbeitungseinheit 2, eine Datenbeschaffungseinheit 3 und einen Generator 4 synthetischer Sensordaten.
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Die Datenverarbeitungseinheit 2 ist mit einem Dateneingabeanschluss 11 zum Empfangen von Sensoreingabedaten und einem Datenausgabeanschluss 12 zum Übertragen verarbeiteter Daten PD, zum Beispiel zum Speisen einer Steuerungseinheit zum Erzeugen von Steuerungsdaten auf Basis der von der Verarbeitungseinheit 2 übertragenen verarbeiteten Daten, ausgestattet. In der gezeigten Ausführungsform umfasst die Verarbeitungseinheit 2 ferner einen zusätzlichen Dateneingabeanschluss 13, zum Beispiel zum Empfangen weiterer Eingabedaten, zum Beispiel Radardaten.
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Die Datenbeschaffungseinheit 3 ist zum Weiterleiten von Sensoreingabedaten an die Datenverarbeitungseinheit 2 über den Dateneingabeanschluss 11 der Datenverarbeitungseinheit 2 angeordnet. Die Datenbeschaffungseinheit 3 beinhaltet eine Sensoreinheit 21, die ein Sensorsystem 22 und ein elektronisches System 23 zum Auffangen von Sensordaten hat. In der gezeigten Ausführungsform ist die Sensoreinheit 21 als ein Kameraeinheit umgesetzt, wobei das Sensorsystem 22 ein optisches System ist und wobei die Sensordaten Bilddaten sind.
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Ferner ist der Generator 4 synthetischer Sensordaten des Automobilprüfsystems 1 zum Erzeugen und Übertragen synthetischer Sensordaten, die auch als elektronische Bildelementsignale (Image Pixel Signals/IPS) bezeichnet werden, an das elektronische System 23 der Kameraeinheit 21 angeordnet. In der gezeigten Ausführungsform ist der Bildsimulationsgenerator 4 mit dem elektronischen System 23 der Kameraeinheit 21 über einen verdrahteten Übertragungskanal 24 verbunden. Prinzipiell können die Bildelementsignale IPS auch auf einem anderen Weg, zum Beispiel über einen drahtlosen Übertragungskanal, übertragen werden.
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In der gezeigten Ausführungsform weist das elektronische System 23 der Kameraeinheit 21 zwei Module auf, zum Beispiel ein Vorverarbeitungsmodul 25 und eine digitale Signalverarbeitungseinheit DSP 26, die in Reihe geschaltet sind, sodass das Vorverarbeitungsmodul 25 rohe Bilddaten (Raw-Daten) verarbeitet und sie in vorverarbeitete Bilddaten (Pre-Processed Image Data/PPI) umwandelt, während die digitale Signalverarbeitungseinheit DSP 26 an den vorverarbeiteten Bilddaten PPI eine weitere Verarbeitung durchführt, und dann die verarbeiteten Daten als Sensoreingabedaten (Sensor Input Data/SID) an den Dateneingabeanschluss 11 der Datenverarbeitungseinheit 2 überträgt. Als ein Beispiel kann das Vorverarbeitungsmodul 25 dazu angeordnet sein, Rauschen aus den Bilddaten zu entfernen, während die digitale Signalverarbeitungseinheit dazu angeordnet sein kann, Objektinformationen aus den Bilddaten zu erkennen. Ferner überträgt das Vorverarbeitungsmodul 25 Statusinformationen 30 des Vorverarbeitungsmoduls 25 und des optischen Systems 22 zur digitalen Signalverarbeitungseinheit DSP 26 als Metadaten.
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Das optische System 22 der Kameraeinheit 21 weist typischerweise eine Linsenkonfiguration 27 und einen optischen Bildsensor 28 auf. Ferner kann das optische System 22 auch weitere Komponenten, wie zum Beispiel einen Verschluss, aufweisen. Der optische Bildsensor 28 kann als ein CCD- oder CMOS-Sensor umgesetzt sein, der ein optisches Signal OS, das von einem optischen Bild (Optical Image/OI) empfangen wird, in elektronische Pixelsignale EPS umwandelt, die ein optisches Bild OI als elektronische Signale repräsentieren. Der optische Bildsensor 28 kann mindestens teilweise in das Vorverarbeitungsmodul 25 integriert sein.
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In bekannten Kameraeinheiten 21 ist der optische Bildsensor 28 über einen Sensordatenkanal 29 mit dem elektronischen System 23 verbunden, um die elektronischen Pixelsignale EPS, die aus den optischen Signalen OS umgewandelt wurden, zum elektronischen System 23 zur Verarbeitung zu übertragen. Dann wird durch Umwandeln optischer Signale OS in elektronische Pixelsignale EPS und Verarbeiten der elektronischen Pixelsignale EPS durch das elektronische System ein optisches Bild OI aufgefangen. In bekannten Kameraeinheiten 21 überträgt das Vorverarbeitungsmodul 25 vorverarbeitete Daten PPI und Statusinformationen 30 zur digitalen Verarbeitungseinheit DSP 26. Dann leitet die digitale Signalverarbeitungseinheit DSP 26 Sensoreingabedaten SID an den Dateneingabeanschluss 11 der Datenverarbeitungseinheit 2 und Bildverstärkungsanforderungen und/oder -befehle 31 zurück an das Vorverarbeitungsmodul 25.
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Während des Betriebs eines bekannten Automobilprüfsystems ist ein Bildgenerator vorgesehen, der ein optisches Bild OI auf einer Anzeige erzeugt, die vor der Kameraeinheit 21 angeordnet ist. Der Bildgenerator erzeugt typischerweise eine Abfolge von Bildern, die ein Video bilden, das realistische Verkehrssituationen zeigt, um übliche im realen Leben vorkommende Verkehrsbedingungen zu simulieren, um die Leistung der Kameraeinheit 21 und weiterer Systeme, wie zum Beispiel der Datenverarbeitungseinheit 2 des Automobilprüfsystems 1, zu prüfen.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung empfängt das elektronische System 23 der Kameraeinheit 21 synthetische Sensordaten, die auch als elektronische Bildelementsignale IPS bezeichnet werden, die von dem Generator 4 synthetischer Sensordaten des Automobilprüfsystems erzeugt werden, wodurch Bilddaten simuliert werden, die üblicherweise von dem Kamerasystem unter der Verwendung des optischen Systems 22 aufgefangen werden. Die elektronischen Pixelsignale EPS, die von dem optischen Bildsensor 28 geliefert werden, bilden nicht länger eine Basis für die Sensoreingabedaten SID, die von dem digitalen Signalprozessor DSP 26 an den Dateneingabeanschluss 11 der Datenverarbeitungseinheit 2 übertragen werden. In der gezeigten Ausführungsform überträgt das Vorverarbeitungsmodul 25 weder vorverarbeitete Daten PPI noch Statusinformationen 30 an die digitale Signalverarbeitungseinheit DSP 26. Die Übertragung kann zum Beispiel dadurch gestoppt werden, dass die entsprechenden Übertragungskanäle physisch getrennt werden, oder dadurch, dass die Übertragungsaktionen unter der Verwendung von Software funktional beendet werden. Ferner kann das Übertragen der vorverarbeiteten Daten PPI und/oder Statusinformationen 30 zur digitalen Signalverarbeitungseinheit DSP 26 auch auf eine andere Weise unterbunden werden, so zum Beispiel durch Deaktivieren des optischen Bildsensors 28 und/oder durch Entfernen/Abschalten des Sensordatenkanals 29.
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Dann wird ein optisches Bild aufgefangen, indem synthetische Bildsensordaten oder elektronische Bildelementsignale IPS, die auf elektronischer Ebene die Funktionalität des optischen Systems 22 der Kameraeinheit 21, einschließlich Propagation des optischen Signals OS durch das Linsensystem 27 und Umwandlung in elektronische Pixelsignale EPS unter der Verwendung des optischen Bildsensors 28 simuliert werden. Dann basieren Bilddaten, die von der Kameraeinheit 21 aufgefangen werden, auf den elektronischen Bildelement- oder Datensignalen, die an das elektronische System 23 der Kameraeinheit 21 übertragen werden.
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Durch Umgehen des optischen Systems 22 der Kameraeinheit 21 wird der optische Teil der Prüfumgebung wirkungsvoll simuliert, wodurch Artefakte entfernt werden, die sonst während der Prüfung in den optischen Teil eingeführt werden könnten, jedoch unter realen Bedingungen nicht auftreten. Als ein Beispiel könnten Artefakte erzeugt werden, wenn ein optisches Bild OI unter der Verwendung von RGB-Lichterzeugungselementen erzeugt wird. Auf der anderen Seite könnten nun im realen Leben vorkommende optische Phänomene, die in dem erzeugten optischen Bild OI nicht sichtbar sind, wie zum Beispiel Infrarotwechselwirkung, nun in die Bildelementsignale IPS eingefügt werden, wodurch die optischen Schritte nachgeahmt werden, die in der Kameraeinheit 21 durchgeführt werden. Ferner können die synthetischen Bilddaten oder elektronischen Pixeldaten RGB-Sensordaten und/oder andere Daten aus dem sichtbaren oder unsichtbaren Spektrum enthalten, wie zum Beispiel Bilddaten, die einer optischen Wellenlänge in einem spezifischen sichtbaren oder unsichtbaren Band des optischen Spektrums zugeordnet sind.
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Bei der Anwendung des Automobilprüfsystems 1 gemäß der Erfindung hat sich ein Schritt eines Erzeugens des optischen Bilds OI erübrigt.
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In einer besonderen Ausführungsform kann sogar der optische Bildsensor 28 aus der Kameraeinheit 21 entfernt werden. Die andere Funktionalität der Kameraeinheit 21 bleibt jedoch in Betrieb, zum Beispiel einschließlich Steuervorgänge des Linsensystems und/oder die Verschlussbetätigung. In der gezeigten Ausführungsform werden Statusinformationen des Vorverarbeitungsmoduls 25 und/oder des optischen Systems 22, zum Beispiel über das Linsensystem 27 und andere optische Komponenten an den Generator 4 synthetischer Sensordaten als Statusinformationen 38 weitergeleitet, sodass in den Bildelementsignalen IPS ein optisches Propagationsverhalten des simulierten optischen Signals OS in dem optischen System 22 und andere Verarbeitungseffekte im Vorverarbeitungsmodul 25 mit berücksichtigt werden können.
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Die synthetischen Sensordaten oder elektronischen Bildelementsignale IPS können dabei Pixeldaten repräsentieren, die in einem Vorverarbeitungsmodul 25 des elektronischen Systems 23 schon verarbeitet wurden. Dann werden die Bildelementsignale IPS an die digitale Signalverarbeitungseinheit DSP 26 der Kameraeinheit 21 übertragen. In der gezeigten Ausführungsform verbindet der Datenübertragungskanal 24 den Generator 4 synthetischer Sensordaten und die digitale Signalverarbeitungseinheit DSP 26, sodass die Bildelementsignale IPS an die digitale Signalverarbeitungseinheit DSP 26 übertragen werden. Dann wird die übliche elektronische Interaktion zwischen dem Vorverarbeitungsmodul 25 und der digitalen Signalverarbeitungseinheit DSP 26 unterbrochen. Es geschieht keine Übertragung vorverarbeiteter Daten PPI und Statusinformationen 30 zur digitalen Signalverarbeitungseinheit DSP 26 mehr und auch keine Übertragung von Bildverstärkungsanforderungen und/oder -befehlen 31 von der digitalen Signalverarbeitungseinheit DSP 26 zurück zum Vorverarbeitungsmodul 25. Dann empfängt die digitale Signalverarbeitungseinheit DSP 26 Bildelementsignale IPS und synthetische Statusinformationen 30' von dem Vorverarbeitungsmodul 25, beide von dem Generator 4 synthetischer Sensordaten. Sowohl die Bilddaten als auch die Statusdaten, die üblicherweise von dem Vorverarbeitungsmodul 25 übertragen werden, werden nun von dem Generator 4 synthetischer Sensordaten simuliert. Außerdem überträgt nun die digitale Signalverarbeitungseinheit DSP 26 die Bildverstärkungsanforderungen und/oder -befehle 31' an den Generator 4 synthetischer Sensordaten, sodass der Generator 4 solche Informationen mit einbeziehen kann, wenn er die synthetischen Bild- und Statusdaten erzeugt. Die Bildverstärkungsanforderungen und/oder -befehle können dann bei der Erzeugung der synthetischen Bilddaten verwendet werden.
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Es wird darauf hingewiesen, dass alternativ die Bildelementsignale IPS auch in einem anderen Format an das elektronische System 23 übertragen werden könnten, so zum Beispiel als rohe Pixeldaten (Raw-Daten), die üblicherweise von dem optischen Bildsensor 28 erzeugt werden. Dann können die Bildelementsignale IPS an das Vorverarbeitungsmodul 25 oder ein anderes Modul des elektronischen Systems 23 der Kameraeinheit 21 übertragen werden.
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Es wird darauf hingewiesen, dass unter der Verwendung synthetischer Sensordaten nicht nur Bildsensordaten simuliert werden können. In weiteren Ausführungsformen gemäß der Erfindung ist die Sensoreinheit als eine Einheit umgesetzt, die andere Sensorsignale empfängt, wie zum Beispiel Lasersignale, Infrarotsignale, Radarsignale, akustische Signale, Ultraschallsignale, Drucksignale oder elektronische Signale, die auf verdrahtetem oder drahtlosem Weg empfangen werden und einen beliebigen Typ gemessener physikalischer Signale repräsentieren, die automobilen Zuständen oder Parametern zugeordnet sind. Die Signale können sich auch automobile Zustände oder Parameter eines Fahrzeugs beziehen, in das die Sensoreinheit verbaut ist, oder auf automobile Zustände oder Parameter anderer Fahrzeuge beziehen, welche diese Signale an die Sensoreinheit weiterleiten. Ferner wird darauf hingewiesen, dass das Automobilprüfsystem auch eine Mehrzahl von Beschaffungseinheiten beinhalten kann, wobei Sensordaten unter der Verwendung synthetischer Sensordaten simuliert werden. Durch das Liefern synthetischer Sensordaten an das elektronische System der entsprechenden Sensoreinheit kann ein Prozess zum Erzeugen von Sensordaten in der Sensoreinheit auf elektronischer Ebene in einer Weise simuliert werden, die realistischer ist als ein Simulieren der zu erfassenden Parameter auf Parameterebene, d. h. auf der sichtbaren, elektromagnetischen, akustischen, ultraakustischen oder anderen physikalischen Ebene.
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2 zeigt ein Fließdiagramm einer Ausführungsform eines durch die Erfindung umsetzbaren Verfahrens. Das Verfahren wird für automobiles Prüfen verwendet, und umfasst einen Schritt zum Beschaffen 110 von Sensoreingabedaten und einen Schritt zum Verarbeiten 120 der Sensoreingabedaten, wobei der Schritt zum Beschaffen 110 von Sensoreingabedaten ein Auffangen von Sensordaten unter der Verwendung einer Sensoreinheit aufweist, die ein Sensorsystem und ein elektronisches System aufweist, und wobei der Schritt zum Beschaffen 110 von Sensoreingabedaten ferner ein Übertragen synthetischer Sensordaten von einem Generator synthetischer Sensordaten an das elektronische System der Sensoreinheit umfasst.
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Das Verfahren automobilen Prüfens kann unter der Verwendung dedizierter Hardwarestrukturen, wie zum Beispiel Computerserver, ermöglicht werden. Ansonsten kann das Verfahren auch mindestens teilweise unter der Verwendung eines Computerprogrammprodukts durchgeführt werden, das Befehle enthält, um einen Prozessor eines Computersystems dazu zu veranlassen, ein automobiles Prüfen zu ermöglichen. Alle (Unter-)Schritte können prinzipiell auf einem einzigen Prozessor durchgeführt werden. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass mindestens ein Schritt auch auf einem davon getrennten Prozessor durchgeführt werden kann. Ein Prozessor kann ein spezifisches Hardwaremodul laden. Dedizierte Softwaremodule können zum Beispiel aus dem Internet zur Verfügung gestellt werden.
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3 zeigt ein Fließdiagramm einer zweiten Ausführungsform eines durch die Erfindung umsetzbaren Verfahrens. Hierbei weist das Verfahren drei Module auf, zum Beispiel ein Vorverarbeitungsmodul 210, ein Laufzeitmodul 220 und ein Nachverarbeitungsmodul 230. Das Vorverarbeitungsmodul 210 enthält einen Schritt zum Konfigurieren 240 von Optik und Bildgebungseinrichtung in einem simulierten Modell zum Erzeugen einer Simulationsumgebung. Ferner beinhaltet das Vorverarbeitungsmodul 210 einen Schritt zum Definieren 250 von Prüfautomationsparametern unter der Verwendung von Skripten, um Prüffälle zum Prüfen der Datenbeschaffungseinheit zu definieren. Das Laufzeitmodul 220 beinhaltet vier Schritte, nämlich einen Schritt zum Erzeugen 260 synthetischer Kamerabilder unter der Verwendung eines Generators synthetischer Sensordaten, einen Schritt zum Injizieren 270 von Bilden in eine Automobil-ECU, zum Beispiel durch Übertragen der synthetischen Sensordaten an die digitale Signalverarbeitungseinheit DSP, die eine Einheit des elektronischen Systems der Sensoreinheit ist, einen Schritt zum Abrufen 280 von ECU-Antworten und von Bildverstärkungsbefehlen, zum Beispiel durch Empfangen von Bildverstärkungsanforderungen und/oder -befehlen, die von der digitalen Signalverarbeitungseinheit DSP von der Sensoreinheit an den Generator synthetischer Sensordaten übertragen werden, und einen Schritt zum Berechnen 290 von Leistungswerten, zum Beispiel durch Bewerten verarbeiteter Daten PD, die von der Datenverarbeitungseinheit 2 ausgegeben werden. Ferner beinhaltet das Nachverarbeitungsmodul 230 einen Schritt zum Erzeugen 295 eines Berichts über Leistungswerte, die von den berechneten Leistungswerten erhalten werden.
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Das Laufzeitmodul 220 beinhaltet eine erste Rückkopplungsschleife FB1, sodass eine Abfolge des Erzeugungsschritts 260, des Injektionsschritts 270 und des Abrufschritts 280 wiederholt durchgeführt wird und so die Prüffälle, die in dem Definitionsschritt 250 des Vorverarbeitungsmoduls 210 definiert wurden, simuliert werden. Ferner ist eine zweite Rückkopplungsschleife FB2 vorgesehen, sodass der Definitionsschritt 250 nach dem Berechnen 290 der Leistungswerte wiederholt wird, um zusätzliche Prüfversuche zu ermöglichen, die auf Prüfergebnissen basieren. Es wird darauf hingewiesen, dass verschiedene alternative Ausführungsformen umgesetzt werden können, zum Beispiel durch weitere Rückkopplungsschleifen und/oder durch Integrieren von Prüfergebnissen andere Prüfgeräte.
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Die Erfindung ist nicht auf die hier beschriebenen Ausführungsformen eingeschränkt. Es versteht sich, dass viele Varianten möglich sind.
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Es wird darauf hingewiesen, dass das elektronische System 23 der Sensoreinheit 21 mehr oder weniger Einheiten zum Verarbeiten von Sensordaten beinhalten kann. Als ein Beispiel kann die Sensoreinheit 21 ohne eine digitale Signalverarbeitungseinheit DSP 26 oder mit einer zusätzlichen Verarbeitungseinheit zum Verarbeiten von zwischengeordneten Sensordaten umgesetzt werden.
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Diese und andere Ausführungsformen werden für den Fachmann auf diesem Gebiet ersichtlich und werden als in den Umfang der Erfindung fallend angesehen, der in den nachfolgenden Ansprüchen definiert ist. Zum Zweck der Klarheit und einer prägnanten Beschreibung werden Merkmale hier als Teil derselben oder getrennter Ausführungsformen beschrieben. Es versteht sich jedoch, dass der Umfang der Erfindung Ausführungsformen beinhalten kann, die Kombinationen aller oder eines Teils der beschriebenen Merkmale aufweisen.