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Die Erfindung betrifft einen Ringfixateur zur Fixierung eines Knochens und einen Bausatz zum Aufbau des Ringfixateurs.
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Ringfixateure werden beispielsweise zur Fixierung von Knochenbrüchen oder auch zur Durchführung von Knochenverlängerungen (Kallusdistraktion) eingesetzt.
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Aus dem Stand der Technik bekannte Ringfixateure umfassen Ringelemente, die zum Aufbau einer Rahmenkonstruktion über Streben miteinander verbunden werden. Die erhaltene Rahmenkonstruktion wird anschließend so angeordnet, dass die Ringelemente eine Extremität eines Patienten zumindest teilweise umlaufen. Zur Befestigung der Rahmenkonstruktion an dem Knochen des Patienten werden Drähte, die die Extremität bzw. den Knochen des Patienten durchlaufen, an den Ringelementen befestigt und gespannt.
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Durch die Drähte wird folglich eine Verbindung zwischen den Ringelementen und dem Knochen des Patienten hergestellt, wodurch beispielweise einerseits re-positionierte Fragmente eines gebrochenen Knochens des Patienten gehaltert werden oder andererseits, wenn der Ringfixateur zur Knochenverlängerung eingesetzt wird, ein sich an Knochenenden gebildeter Kallus durch Veränderung des Abstandes der Ringelemente zueinander distrahiert wird.
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Bei dem erläuterten Ringfixateur kommt es in der Regel nach der Befestigung des Ringfixateurs an der Extremität des Patienten zu Schwellungen des Gewebes, insbesondere an den Abschnitten, an denen die Drähte das den Knochen bedeckende Gewebe durchsetzen. Zur Behandlung solcher Schwellungen werden in der Regel um die Extremität des Patienten gewickelte Kompressionsverbände eingesetzt.
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Die Anbringung des Kompressionsverbandes ist allerdings äußerst mühsam, da der Verband zwischen den Drähten verlaufen muss. Das Wickeln des Kompressionsverbands wird außerdem noch durch die die Ringelemente verbindenden Streben erschwert.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, einen Ringfixateur zur Knochenbehandlung zu schaffen, der eine einfache Behandlung geschwollener Abschnitte eines Körpers des Patienten zulässt.
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Diese Aufgabe wird durch einen Ringfixateur gemäß Patentanspruch 1 und einen Bausatz gemäß Patentanspruch 13 zum Aufbau eines Ringfixateurs gelöst.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein erfindungsgemäßer Ringfixateur zur Knochenbehandlung weist mindestens ein Ringelement auf, das bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Ringfixateurs einen Körper eines Patienten zumindest teilweise umläuft.
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Bei dem Ringelement kann es sich um
- – einen Halbring (bevorzugter Durchmesser in Millimeter: 80, 100, 110, 120, 130, 140, 150, 160, 180, 200, 220, 240),
- – einen Vollring (bevorzugter Durchmesser in Millimeter: 140, 160, 180, 200),
- – einen 5/8-Ring (bevorzugter Durchmesser in Millimeter: 130, 150, 160, 180 oder 200),
- – eine Femurbogenplatte (bevorzugte Dimensionen: Winkel 90° und Durchmesser 180 mm; Winkel 120°, Durchmesser 180 mm; Winkel 90° und Durchmesser 240 mm; oder Winkel 120° und Durchmesser 140 mm), oder
- – eine Fußplatte (bevorzugte Durchmesser des bestimmungsgemäßen Fersenbereiches in Millimeter: 100, 140, 160, 180) handeln.
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Die Ringelemente des erfindungsgemäßen Ringfixateurs können materialmäßig beispielsweise aus einem Metall mit Titanlegierung oder auch aus Verbundwerkstoffen, beispielsweise aus einem kohlefaserverstärkten Kunststoff, ausgebildet sein.
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Der erfindungsgemäße Ringfixateur weist weiterhin Drahtelemente und/oder Schraubenelemente auf, die an dem Ringelement befestigt werden und die bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Ringfixateurs einen Knochen des Patienten zur Herstellung eines Form- und/oder Kraftschlusses mit dem Knochen zumindest teilweise durchlaufen.
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Bei den Schraubenelementen kann es sich beispielweise um Schanz'sche Schrauben handeln.
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Bei den Drahtelementen kann es sich beispielsweise um Drähte mit Bohrgewinde oder Halbspitze (bevorzugte Durchmesser: 1,5 mm; 1,8 mm; 2,0 mm) handeln.
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Weiterhin können die Drahtelemente auch ein Repositionsdraht mit Olive, d. h. mit einer tropfenförmigen Verdickung an einer bestimmten Stelle, sein (bevorzugte Durchmesser: 1,5 mm; 1,8 mm; 2,0 mm). Die Repositionsdrähte können ebenfalls ein Bohrgewinde oder eine Halbspitze aufweisen.
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Erfindungsgemäß weist der Ringfixateur neben diesen Elementen auch mindestens ein Expansionselement auf, das an dem Ringelement derart gelagert ist, dass bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Ringfixateurs durch Expansion des Expansionselementes eine Kraft auf den Körper bzw. das Gewebe ausgeübt wird/werden kann.
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Das Expansionselement übernimmt insoweit die Funktion eines Druckverbandes.
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Das Expansionselement befindet sich bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Ringfixateurs bevorzugt zwischen dem Ringelement und beispielsweise einer Extremität des Patienten. Bei Expansion des Expansionselementes fungiert das Ringelement als Lager, an dem sich das Expansionselement abstützt, wodurch eine Kraft auf den Körper des Patienten bzw. dessen Extremität ausgeübt werden kann. Hierdurch kann eine Kompressionskraft, die normalerweise über einen Kompressionsverband aufgebracht wird, durch das Expansionselement auf den Körper des Patienten ausgeübt werden.
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Das Expansionselement kann beispielsweise ein aus einem flexiblen Material ausgebildeter Ballon sein, der mit einem Gas oder einer Flüssigkeit gefüllt werden kann.
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Bevorzugt ist das Expansionselement derart angeordnet, dass es bei Expansion die Kraft auf einen Teilabschnitt des Körpers des Patienten ausübt, der sich in einer Umlaufrichtung, in der das Ringelement den Körper umläuft, zwischen den Drahtelementen und/oder Schraubenelementen befindet.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Expansionselementes wird es insbesondere erleichtert, eine Kraft bzw. Kompressionskraft zwischen den Drahtelementen und/oder Schraubenelementen auf den Körper des Patienten auszuüben, weshalb insbesondere auch an diesen schwer zugänglichen Teilabschnitten eine Kraft bzw. Kompressionskraft auf den Körper des Patienten ausgeübt werden kann.
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Bevorzugt weist das Expansionselement eine Lageroberfläche, die durch einen Lagerabschnitt aus einem steifen Material ausgebildet ist bzw. festgelegt wird und mit der das Expansionselement an dem Ringelement lagert/anliegt, und eine Berühroberfläche, mit der das Expansionselement den Körper des Patienten nach Expansion zur Ausübung der Kraft berührt, auf.
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Der aus dem steifen Material gebildete Lagerabschnitt ist beispielsweise derart bogenförmig ausgebildet, dass die Lageroberfläche an das Ringelement angepasst ist. Dies kann dadurch erreicht werden, dass der Radius der Lageroberfläche mit dem Radius des Ringelementes übereinstimmt oder annähernd übereinstimmt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Ringfixateur ist das Expansionselement bevorzugt an keinen Elementen des Ringfixateurs befestigt und wird bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Ringfixateurs in einen Zwischenraum zwischen dem Ringelement, den Drahtelementen und/oder Schraubenelementen und dem Körper des Patienten eingeführt.
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Durch diese Ausgestaltung lässt sich das Expansionselement sehr leicht nach Applikation des Ringfixateurs anordnen.
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Bevorzugt ist das Ringelement ein vollständiger Ring, der bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Ringfixateurs eine Extremität des Patienten umläuft, und sind mindestens zwei Expansionselemente vorgesehen, die bei Expansion die Kraft auf Teilabschnitte der Extremität des Patienten ausüben, die sich in einer Umlaufrichtung, in der der Ring die Extremität umläuft, zwischen den Drahtelementen und/oder Schraubenelementen befinden.
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Weiterhin bevorzugt sind die Expansionselemente in der Umlaufrichtung an sich diametral gegenüberliegenden Positionen des Rings gelagert. Hierdurch können insbesondere gleichmäßige Kräfte auf den Körper des Patienten bzw. die Extremität ausgeübt werden.
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Weiterhin bevorzugt ist eine Vielzahl von Expansionselementen vorgesehen, wobei die Expansionselemente der Vielzahl von Expansionselementen bei ihrer Expansion die Kraft auf alle Teilabschnitte der Extremität des Patienten ausüben, die sich in der Umlaufrichtung zwischen den Drahtelementen und/oder Schraubenelementen befinden. hierdurch wird insbesondere ermöglicht, eine gleichmäßige Kraft auf alle Teilabschnitte zwischen den Drahtelementen und/oder Schraubenelementen auszuüben. Durch die im Vorhergehenden erläuterte gleichmäßige Ausübung der Kraft auf den Körper des Patienten bzw. dessen Extremität entsteht auch keine das Ringelement bzw. den Ring verschiebende Kraftkomponente.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ringfixateurs weist dieser eine Expansionsteuerung auf, die eingerichtet ist, die Expansion der Expansionselemente derart zu steuern, dass resultierende Kräfte, die aus den Kräften resultieren, die auf diametral gegenüberliegende Teilabschnitte der Extremität ausgeübt werden, entgegengesetzt gerichtet sind und den gleichen Betrag haben. Durch diese erfindungsgemäß bevorzugte Ausgestaltung wird insbesondere erreicht, dass das Ringelement des Ringfixateurs nicht bezüglich des Knochens verschoben wird.
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Die Expansionssteuerung kann beispielsweise eine Pumpe sein, die ein Gas oder eine Flüssigkeit in die Expansionselemente fördert. Die Expansionssteuerung kann hier beispielsweise eine bestimmte Gas/Flüssigkeitsmenge in die Expansionselemente fördern oder auch die Förderung des Gases über eine bestimmte Zeit durchführen. Weiterhin ist es möglich, dass die Expansionssteuerung eine Regelung durchführt, indem sie den in den Expansionselementen herrschenden Druck misst und in Abhängigkeit hiervon, die Expansionselemente bis zum Erreichen eines bestimmten Druckes mit Gas/Flüssigkeit füllt.
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Wie erwähnt, können die Expansionselemente insbesondere derart ausgestaltet sein, dass sie durch Einleiten eines Gases/einer Flüssigkeit ausgedehnt werden können.
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Bevorzug weist der Ringfixateur einen Rahmen auf, der aus mindestens zwei Ringen, die in einer von der Umlaufrichtung unterschiedlichen Richtung in einem Abstand voneinander angeordnet sind, und die Ringe verbindende Streben aufgebaut ist.
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Die Expansionselemente sind in diesem Fall jeweils an den Ringen gelagert. D. h. die Expansionselemente weisen eine solche spezifische Länge auf, dass sie jeweils an den mindestens zwei Ringen gelagert sind und sich zwischen den Ringen erstrecken. Hierdurch können die Expansionselemente jeweils auf den Teilabschnitt des Körpers des Patienten, der sich in der Umlaufrichtung der Ringe zwischen den entsprechenden Drahtelementen und/oder Schraubenelementen befindet und sich in der Richtung, in der die Ringe in einem Abstand voneinander liegen, zwischen den Ringen erstreckt, Kraft ausüben.
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Die die Ringe verbindenden Streben können beispielsweise Gewindestangen und/oder Druckfedern sein. Druckfedern werden insbesondere dann verwendet, wenn der erfindungsgemäße Ringfixateur zur Kallusdistraktion eingesetzt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ringfixateurs weisen die Expansionselemente jeweils die Berühroberfläche auf, mit der das jeweilige Expansionselement mit dem Teilabschnitt des Körpers des Patienten bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Ringfixateurs in Berührung kommt. Die Berühroberfläche der Expansionselemente wird bevorzugt durch ein Material ausgebildet, das Flüssigkeiten aufsaugen kann.
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Durch die Ausgestaltung der Expansionselemente ist es nicht notwendig, noch zusätzlich einen Verband vorzusehen, der sich zwischen den Teilabschnitten des Körpers des Patienten und dem/den Expansionselemente(n) befindet. D. h., die Expansionselemente übernehmen nicht nur die Kompressionsfunktion sondern auch die Saugfunktion eines Verbandes.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ringfixateurs sind die Expansionselemente aus einem elastischen Material, beispielweise einem Elastomer und/oder einem Silikon ausgebildet, das sich bei Expansion an die Drahtelemente und/oder Schraubenelemente anpasst.
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Durch diese Ausgestaltung der Expansionselemente können im gewissen Rahmen Expansionselemente für verschiedene Verläufe der Drahtelemente und/oder Schraubenelemente verwendet werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des Ringfixateurs sind die Expansionselemente an keinen Elementen des Ringfixateurs befestigt und werden bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Ringfixateurs in einen Zwischenraum zwischen den Ringen, den Drahtelementen und/oder Schraubenelementen und dem Teilabschnitt des Körpers des Patienten eingeführt.
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Diese erfindungsgemäße Ausgestaltung des Ringfixateurs ist insbesondere dahingehend vorteilhaft, dass der Ringfixateur an dem Körper des Patienten bzw. der Extremität angebracht werden kann und anschließend in Abhängigkeit von dem Verlauf der Drahtelemente und/oder Schraubenelemente passende Expansionselemente ausgewählt und in den Zwischenraum eingeführt werden können. Hierdurch kann insbesondere der erfindungsgemäß Ringfixateur an verschiedene Verläufe der Drahtelemente und/oder Schraubenelemente angepasst werden. Darüber hinaus kann auch das Expansionselement leicht gehandhabt werden und beispielsweise durch eine Krankenschwester bzw. Krankenpfleger angeordnet und/oder gewechselt werden.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls einen Bausatz zum Aufbau eines Ringfixateurs, insbesondere eines im Vorhergehenden erläuterten Ringfixateurs, wobei der Bausatz aufweist:
mindestens ein Ringelement, das bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Ringfixateurs einen Körper eines Patienten zumindest teilweise umläuft;
Drahtelemente und/oder Schraubenelemente, die an dem Ringelement befestigt werden können und die bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Ringfixateurs einen Knochen des Patienten zur Herstellung eines Form- und/oder Kraftschlusses mit dem Knochen zumindest teilweise durchlaufen bzw. durchsetzen; und
mindestens ein Expansionselement, das an dem Ringelement derart gelagert werden kann, dass bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Ringfixateurs durch Expansion des Expansionselementes eine Kraft auf den Körper des Patienten ausgeübt wird.
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Bevorzugt wird das Expansionselement oder die Expansionselemente an keinem Element des Ringfixateurs befestigt und werden bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Ringfixateurs in einen Zwischenraum zwischen dem Ringelement, den Drahtelementen und/oder Schraubenelementen und dem Körper eingeführt. Der Bausatz weist bevorzugt eine Vielzahl von Expansionselementen unterschiedlicher Größe auf, aus denen in Abhängigkeit von dem notwendigen Aufbau des Ringfixateurs geeignete Expansionselemente ausgewählt werden können.
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Durch den erfindungsgemäßen Bausatz lässt sich der Ringfixateur insbesondere flexibel an verschiedene Anwendungen, wie beispielsweise Knochenfixierung oder Kallusdistraktion, an Extremitäten oder Abschnitte des Patienten anpassen.
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Insbesondere können durch den erfindungsgemäßen Bausatz auch in Abhängigkeit von dem Verlauf der Drahtelemente und/oder Schraubenelemente geeignete Expansionselemente ausgewählt werden.
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Der im Vorhergehenden erläuterte Ringfixateur ist bevorzugt ein Ilizarov-Ringfixateur.
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Unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen wird nunmehr eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ringfixateurs bzw. eines erfindungsgemäßen Bausatzes zum Aufbau des Ringfixateurs erläutert.
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1 zeigt den erfindungsgemäßen Ringfixateur, wobei der Ringfixateur einen Aufbau zur Halterung eines Schienbeinknochens des Patienten aufweist.
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2 zeigt den erfindungsgemäßen Ringfixateur, wobei der Ringfixateur einen beispielhaften Aufbau zur Halterung eines Schienbeinknochens, Wadenbeinknochens und Fußknochens des Patienten aufweist.
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3 zeigt schematisch den erfindungsgemäßen Ringfixateur aus 1 in einer Schnittansicht, die der in 1 gezeigten Schnittlinie III-III entspricht.
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Der erfindungsgemäße Ringfixateur ist als Bausatz ausgestaltet und umfasst eine Vielzahl verschiedener Elemente, wie zum Beispiel Ringelemente, Draht-/Schraubenelemente und Streben. In Abhängigkeit von dem Verwendungszweck bzw. der Art der Behandlung kann der Ringfixateur verschiedenartig aufgebaut und an verschiedene Körperabschnitte angepasst werden.
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1 zeigt den erfindungsgemäßen Ringfixateur 1, wobei dieser in 1 so aufgebaut ist, dass er einen gebrochenen Schienenbeinknochen haltert. Der gezeigte Ringfixateur 1 ist aus dem Bausatz derart aufgebaut worden, dass er vier vollständige Ringe 1-2 aufweist, die in der in 1 gezeigten Z-Richtung in bestimmten Abständen zueinander angeordnet sind. Jeder dieser Ringe 1-2 kann aus verschiedenen Ringelementen aufgebaut bzw. zusammengesetzt sein. Bei solchen Ringelementen kann es sich beispielsweise um Halbringe, Vollringe, 5/8-Ringe handeln.
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Die Ringe 1-2 sind über in der Z-Richtung verlaufende Streben 1-3 miteinander verbunden. Bei diesen Streben kann es sich beispielsweise um Gewindestreben handeln, die eine variable Anordnung der Ringe 1-2 je nach Behandlungsfall zulassen. Darüber hinaus könnten die Streben auch durch Federelemente verwirklicht sein, die insbesondere bei einer Kallusdistraktion zum Einsatz kommen.
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An den Ringen 1-2 sind Drahtelemente 1-4 befestigt, die das Schienenbein zur Positionierung durchlaufen. Die Drahtelemente 1-4 sind an den Ringen 1-2 mit Schraubverbindungen 1-5 befestigt. Damit die Drahtelemente 1-4 je nach Behandlungsfall möglichst variabel an den Ringen 1-2 befestigt werden können, weisen die Ringe 1-2 jeweils bevorzugt eine Vielzahl von Durchgangsöffnungen auf, an denen die Schraubverbindungen 1-5 angebracht bzw. befestigt werden.
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Die Drahtelemente 1-4 können beispielsweise Bohrgewinde oder Halbspitzen zur Ausbildung der durch den Knochen K verlaufenden Durchgänge aufweisen. Zur Reposition des Knochens K können die Drahtelemente auch Oliven aufweisen.
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Je nach Anwendungsfall können anstatt der Drahtelemente auch Schraubenelemente, wie beispielsweise Schanzsche-Schrauben, eingesetzt werden. Je nach Anwendungsfall kann eine beliebige Kombination aus Drahtelementen und Schraubelementen verwendet werden.
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2 zeigt einen weiteren möglichen Aufbau eines erfindungsgemäßen Ringfixateurs 2, wobei der Ringfixateur 2 aus dem Bausatz so aufgebaut ist, dass er einen Schienenbeinknochen, Wadenbeinknochen und Fußknochen des Patienten haltert. Hierfür umfasst der Ringfixateur 2 zwei Vollringe 2-2 und eine U-förmige Fußplatte 2-2', die an ihrem den Zehen des Patienten zugewandten Ende durch eine Bogenplatte 2-2'' verbunden ist.
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Die genannten Platten werden ähnlich zu 1 über in Z-Richtung verlaufende Streben 2-3 derart gehaltert, dass sie in bestimmten Abständen zueinander angeordnet sind.
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Die genannten Platten weisen wiederum eine Vielzahl von Durchgangsöffnungen auf, an denen Drahtelemente 2-4 bzw. Schraubenelemente 2-6 zur Positionierung der genannten Knochen mittels Schraubenverbindungen 2-5 befestigt werden können.
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Wenn die in 1 und 2 gezeigten Ringfixateure 1, 2 an der Extremität des zu behandelnden Patienten befestigt sind und die Drahtelemente 1-4, 2-4 bzw. die Schraubenelemente 2-6 das die Knochen überdeckende Gewebe durchsetzen bzw. durchdringen, kommt es in der Regel zu Schwellungen der Extremität.
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Zur Behandlung solcher Schwellungen ist mindestens ein Expansionselement bzw. mehrere Expansionselemente erfindungsgemäß vorgesehen.
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3 zeigt schematisch eine Schnittansicht entlang der in 1 gezeigten Schnittlinie III-III. Die in 3 gezeigte Ansicht ist lediglich schematisch und zeigt die Verläufe der Drahtelemente 1-4 lediglich qualitativ und nicht in Gänze der 1 entsprechend. 3 dient insoweit lediglich der Erläuterung des Prinzips der erfindungsgemäßen Expansionselemente 1-8.
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Wie aus den vorhergehenden 1 und 2 ersichtlich wird, umlaufen die Rahmenelemente, d. h. die Ringelemente 1-2 und 2-2 sowie die Fuß- und Bogenplatte 2-2', 2-2'' die Extremität des Patienten. Die Drahtelemente 1-4, 2-4 bzw. Schraubenelemente 2-6 sind an den jeweiligen Ringelementen mittels der Schraubenverbindungen befestigt. 3 zeigt schematisch einen Ring 1-2 und zwei hieran befestigte Drahtelemente 1-4.
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Durch diese Anordnung der Ringelemente 1-2 und der Drahtelemente 1-4 entstehen Zwischenräume 1-7 zwischen der Extremität bzw. dem Körpergewebe G des Patienten, dem Ringelement 1-2 und den Drahtelementen 1-4.
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In diese Zwischenräume 1-7 werden erfindungsgemäß Expansionselemente 1-8 eingeführt. Diese Expansionselemente 1-8 können bevorzugt in Z-Richtung eine solche Länge aufweisen, dass sie mindestens zwei Ringelemente 1-2, 2-2 bzw. mindestens einen Ring 2-2 und die Fuß- oder Bogenplatte durchlaufen. Bevorzugt haben die Expansionselemente eine solche Länge, dass sie in 1 beispielsweise durch alle Ringelemente 1-2 hindurchlaufen und in 2 durch alle Ringelemente 2-2 und die Fußplatte 2-2' hindurchlaufen.
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Die Expansionselemente 1-8 können eine steife bzw. rigide Außenoberfläche bzw. Lageroberfläche 1-81 aufweisen, mit der sie jeweils an dem/den Ringelement(en) 1-2 und/oder der Fußplatte und/oder der Bogenplatte anliegen. Darüber hinaus weisen die Expansionselemente 1-8 Berühroberflächen 1-82 auf, mit der die Expansionselemente 1-8 an dem Körpergewebe G bzw. der Extremität des Patienten bestimmungsgemäß anliegen.
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Die Expansionselemente 1-8 sind erfindungsgemäß so ausgestaltet, dass sie beispielsweise durch Einleiten eines Gases oder einer Flüssigkeit expandiert bzw. ausgedehnt werden können. Die Expansionselemente sind für diese Ausdehnung beispielsweise aus einem Elastomer oder Silikon ausgebildet.
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Bei Expansion der jeweiligen Expansionselemente 1-8 kommen die entsprechenden Berühroberflächen 1-82 der Expansionselemente mit einem Teilabschnitt der Extremität des Patienten in Berührung, der sich in Umlaufrichtung des Ringelementes 1-2, in der das Ringelement 1-2 die Extremität umläuft, bzw. in der in 3 gezeigten X-Y-Ebene zwischen den Drahtelementen 1-4 und in Z-Richtung zwischen benachbarten Ringelementen 1-2 befindet. Die entsprechenden Lageroberflächen 1-81 kommen bei der Expansion mit dem entsprechenden Ringelement 1-2 in Berührung und stützen sich hieran ab bzw. werden durch das Ringelement 1-2 gelagert.
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Durch diese Lagerung der Expansionselemente 1-8 kann eine Kraft auf die Extremität des Patienten bzw. den entsprechenden Teilabschnitt der Extremität ausgeübt werden. Insoweit übernehmen die Expansionselemente 1-8 die Funktion eines Kompressionsverbandes.
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Bevorzugt können die Berühroberflächen 1-82 der Expansionselemente durch einen Stoff ausgebildet sein, der Flüssigkeiten aufsaugt. Hierdurch übernimmt das Expansionselement auch die Saugfunktion des Verbandes.
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Wenn die Expansionselemente 1-8 entfernt werden sollen, werden die Expansionselemente wieder entleert, derart, dass sie aus den Zwischenräumen 1-7 herausgezogen werden können.
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Wie sich aus der vorhergehenden Erläuterung ergibt, kann ein Kompressionsverband bzw. eine Kompression der Extremität bzw. des Körpers des Patienten leicht durchgeführt werden.
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Bevorzugt können die Expansionselemente 1-8 auch derart expandiert werden, dass sich resultierende Kräfte ergeben, die von beiden Seiten der Extremität mit gleichem Betrag auf den Körper wirken. Vorteil hierbei ist, dass keine Kraftkomponente entsteht, die zur Verschiebung des Ringfixateurs führt.