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Die Erfindung betrifft einen verschließbaren Tränkeimer sowie einen Deckel für einen Tränkeimer, insbesondere zur Aufzucht von Tieren, wie z. B. Kälber oder Lämmer.
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Tränkeinrichtungen in Form eines Eimers sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. So ist in der
DE 87 12 611 U1 ein Eimer zum Tränken von Tieren beschrieben, der einen Saugzapfen an einer die Eimerwand durchdringenden Durchführung und eine Einrichtung zum Einhängen des Eimers in eine Tragvorrichtung aufweist, wobei die Einrichtung zum Einhängen wenigstens je einen Durchbruch in der Eimerwand auf der Seite des Saugzapfens und der gegenüberliegenden Seite und wenigstens einen Durchbruch in einer unterhalb des Eimerbodens liegenden Randzone aufweist.
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Derartige Tränkeimer haben sich aufgrund ihrer Form und wegen ihrer einfachen Handhabung in der landwirtschaftlichen Praxis, insbesondere zum Tränken von Kälbern und Lämmern seit vielen Jahren bewährt und werden auch von zahlreichen anderen Herstellern angeboten. Um Verunreinigung der innerhalb des Tränkeimers befindlichen Milch zu vermeiden, wird zu diesen Tränkeimern auch ein passender Deckel angeboten, der nach Befüllen des Tränkeimers mit Milch diesen fest verschließen kann.
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Die Verwendung eines Deckels setzt jedoch voraus, dass die Tränkeimer individuell befüllt werden und nach dem Befüllen in verschlossener Form beispielsweise an einem Stallgitter eingehängt werden.
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In der Praxis haben sich auch mobile Milchbehälter bewährt, bei denen ein Milchbehälter auf einem Fahrwerk montiert ist. Ein mobiler Milchbehälter wird oftmals auch als Milchwagen bezeichnet und ist beispielsweise in der
DE 20 2005 012 843 U beschrieben worden. Ein Behälter auf einem fahrbaren Untersatz ist mit einer Pumpe versehen, die mit ihrer Saugseite mit dem Boden des Behälters in Verbindung ist und mit ihrer Abgabeseite mit einer Leitung. Am Ende der Leitung befindet sich eine Füllpistole oder dergleichen, mit der Milch in einen Futterbehälter abgegeben werden kann. Eine Steuervorrichtung ist vorgesehen, mit der die abzugebende Menge bemessen werden kann. Schließlich weist der Behälter auch einen Einlass auf, der mit dem Abgabeende der Leitung verbindbar ist. Dadurch ist es möglich, die Milch innerhalb des Behälters umzuwälzen. Außerdem lässt sich auf diese Weise Reinigungsflüssigkeit umspülen, um den Behälter nach der Benutzung zu reinigen.
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Ein derartiger mobiler Milchbehälter kann beispielsweise eine größere Menge Milch von beispielsweise bis zu 200 l aufnehmen und verfügt über einen Dosierarm mit Handgriff, über den die im Milchbehälter befindliche Milch in einen Tränkeimer gefüllt werden kann. Desweiteren verfügen derartige mobile Behälter über ein Pumpwerk, ein Rührwerk sowie eine Heizmöglichkeit, so dass beispielsweise eine zeitgesteuerte Pasteurisierung der Milch möglich ist. Bei der Kälberaufzucht werden die Tränkeimer dazu an einem Fressfanggitter befestigt, so dass ein individuelles Füttern bei der Kälberaufzucht durchgeführt werden kann.
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Zwar erhöht die Pasteurisierungsfunktion eines derartigen mobilen Milchbehälter die Tiergesundheit, es hat sich jedoch herausgestellt, dass in der Praxis eine Montage der Tränkeimer ohne Deckel bevorzugt wird, um eine schnelle Befüllung mittels des Handgriffs zu ermöglichen. Daher stellt die Verwendung von Tränkeimern ohne Deckel wiederum ein Einfallstor für Verunreinigungen dar.
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Ausgehend von diesem Problem hat sich der Erfinder nun die Aufgabe gestellt, die Gesundheit der Tiere durch eine Steigerung der Stallhygiene zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Schutzansprüche 1 und 11 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der Unteransprüche. Diese können in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, charakterisiert und spezifiziert die Erfindung zusätzlich.
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Gemäß der Erfindung wird ein verschließbarer Tränkeimer zum Tränken von Tieren, insbesondere bei der Aufzucht von Kälbern oder Lämmern, angegeben, der in einer Eimerwand eine Öffnung zur Aufnahme eines Saugzapfens aufweist und auf der der Öffnung gegenüberliegenden Seite wenigstens ein Befestigungsmittel zur Befestigung des Tränkeimers aufweist, wobei die Oberkante der Eimerwand mittels eines Deckels verschließbar ist, wobei der Deckel auf seiner Oberseite mit sich überkreuzenden ersten Einsenkungen versehen ist, die eine Fläche umspannen, die an einen Durchmesser eines Füllrohrs angepasst ist, und der Deckel auf seiner Unterseite mit weiteren, die sich überkreuzenden ersten Einsenkungen wenigstens teilweise umschließenden zweiten Einsenkungen versehen ist, wobei auf der Unterseite des Deckels innerhalb eines von den zweiten Einsenkungen umspannenden Bereiches mehrere Vorsprünge angeordnet sind, die mit einem Rückstellmittel verbindbar sind.
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Demnach wird ein verschließbarer Tränkeimer geschaffen, bei dem der Deckel auf seiner Oberseite mit ersten Einsenkungen versehen ist, die aufgrund des Überkreuzens nach Durchbrechen zungenförmig ausgebildet sind, so dass diese aufgrund der Materialschwächung im Bereich der zweiten Einsenkungen ins Innere des Eimers gebogen werden können. In die dadurch entstehende Öffnung kann ein Füllrohr eingebracht werden, wobei die zungenförmigen Bereiche nach Entfernen des Füllrohrs durch das Rückstellmittel wieder in eine horizontale Position, die einer Verschlussposition entspricht, zurück geführt werden. Sofern in der landwirtschaftlichen Praxis keine Befüllung mit einem derartigen Füllrohr vorgesehen ist, werden die ersten Einsenkungen nicht durchbrochen und der Deckel fungiert wie einfach üblicher Deckel eines Tränkeimers. Demnach erfüllt der verschließbare Tränkeimer zwei Funktionen, so dass dieser sowohl in Zusammenhang mit einer Füllrohrbefüllung als auch mit konventioneller Befüllung verwendet werden kann. Aufgrund dieser Vorgehensweise wird vorteilhaft erreicht, das einmal angeschaffte verschließbare Tränkeimer für unterschiedliche Befüllungsszenarien weiterhin verwendet werden können.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die ersten Einsenkungen so ausgebildet, dass jeweils vier Segmente abtrennbar sind, wobei die Größe der Segmente so gewählt ist, dass als Füllrohr ein Handgriff eines Dosierarms nach Durchbrechen der ersten Einsenkungen durchführbar ist.
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Demnach werden zwei sich überkreuzende erste Einsenkungen gebildet, so dass insgesamt vier Segmente abtrennbar sind. Die einzelnen zungenförmigen Segmente werden dabei wiederum im Bereich der Materialschwächung der zweiten Einsenkungen in Richtung der Eimerinnenseite geklappt, so dass ein Handgriff eines Dosierarms, der typischerweise Bestandteil eines mobilen Milchbehälters ist, durch die so entstandene Öffnung durchgeführt werden kann. In anderen Ausführungsformen wäre es möglich, mehr als zwei Einsenkungen sich überkreuzend auszubilden, so dass eine größere Anzahl von zungenförmigen Segmenten entsteht. Das Ausbilden von vier Segmenten hat jedoch den Vorteil, dass die Zahl der Durchbrechungen gering bleibt, was die Abdichtfunktion des Deckels fördert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind vier Vorsprünge vorgesehen sind.
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Um das Rückstellmittel auf jedes der vier Segmente einwirken lassen zu können, wird für jedes der Segmente ein entsprechender Vorsprung ausgebildet. Demnach werden alle vier Segmente nach Entfernen des Füllrohrs wieder in eine Position gebracht, die der Fläche des übrigen Deckels entspricht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die ersten Einsenkungen so gewählt, dass die verbleibende Dicke des Deckels des Tränkeimers mittels eines Messers durchtrennbar ist.
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Die ersten Einsenkungen werden dabei so gebildet, dass diese auf einfache Weise mittels eines Messers durchtrennbar sind. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass beispielsweise keine Perforierungen oder dergleichen vorliegen, die die Abdichtfunktion des Deckels beeinflussen können, so dass das Durchtrennen mittels eines Messers einer werkzeuglosen Durchtrennung vorzuziehen ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die ersten Einsenkungen in einem 90°-Winkel zueinander angeordnet.
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Gemäß dieser Ausführungsform werden die so gebildeten vier Segmente symmetrisch und jeweils mit gleicher Fläche auf dem Deckel gebildet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die zweiten Einsenkungen quadratisch um die ersten Einsenkungen geführt.
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Die symmetrische Anordnung der ersten Einsenkungen spiegelt sich auch hier beim Bilden der zweiten Einsenkungen wieder.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Rückstellmittel ein Gummiring oder eine Ringfeder.
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Bevorzugterweise kann das Rückstellmittel in Form eines Gummirings oder als Ringfeder um die Vorsprünge gelegt werden, so dass nach Entfernen des Füllrohrs eine Rückstellkraft entsteht, die die Segmente wieder in eine Fläche zurück bringt, die der übrigen Oberseite des Deckels entspricht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die Vorsprünge einen oder mehrere Hinterschnitte zur Aufnahme des Rückstellmittels auf.
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Um zu verhindern, dass das Rückstellmittel über die Vorsprünge gleiten kann, sind Hinterschnitte vorgesehen, die ein Abgleiten verhindern können. Dabei können sowohl einzelne hakenförmige Elemente als Hinterschnitt betrachtet werden als auch ein überstehender Bereich, der entlang der gesamten Außenseite des Vorsprungs gebildet ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind der Tränkeimer und/oder der Deckel aus einem Kunststoffmaterial gefertigt, wobei dem Kunststoffmaterial ein antimikrobielles Additiv zugefügt sein kann.
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Demnach wird ein verschließbarer Tränkeimer bzw. Deckel bereit gestellt, bei welchem durch die antimikrobielle Funktion des verwendeten Kunststoffes die Vermehrung und Bildung von Krankheitserregern wie Bakterien oder ähnlichem eingedämmt wird. Ferner ist es möglich, den Gesamtgehalt an Krankheitserregern bis auf ein Minimum, nahe an der vollständigen Keimfreiheit zu reduzieren, wenn die mittlere Lebensdauer von Erregern unter deren mittlere Reproduktionsdauer gesenkt wird. Dies kann durch die mengenmäßige Beigabe von antimikrobiellen Wirkstoffen zum Kunststoff des Tränkeimers bzw. des Deckels reguliert werden. Insgesamt führt dies zu einer Steigerung der Stallhygiene, was sich in einer Verbesserung der Gesundheit der Tiere und in einem größeren wirtschaftlichen Nutzen für den Landwirt bemerkbar macht. Auch kann der Einsatz von Medikamenten und Antibiotika reduziert werden, was sich in einer Qualitätssteigerung der Endprodukte wie Milch- und Fleischerzeugnisse äußert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das antimikrobielle Additiv auf Metallbasis ausgeführt, insbesondere auf Silberbasis.
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Verschiedenste Metalle verfügen über sogenannte olygodynamische Eigenschaften. Dies bedeutet vereinfacht, dass Metallkationen sich aus dem Metallverbund lösen können und in das Innere von Krankheitserregern wie beispielsweise Bakterien, Pilzen oder Viren gelangen. Dies führt zum Tod des Erregers. Da bisherige Untersuchungen den Schluss nahe legen, dass Kationen unterschiedlicher Metalle unterschiedlich effektive Wirkungen auf unterschiedliche Krankheitserreger haben, ist es vorstellbar unterschiedliche Metalle wie zum Beispiel Kupfer und Silber als antimikrobielles Additiv einzusetzen. Hierdurch kann der Umfang der Wirkung auf unterschiedliche Krankheitserreger oder unterschiedliche Stämme einzelner Erreger erweitert werden.
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Des Weiteren wird ein Deckel für einen Tränkeimer zum Tränken von Tieren, insbesondere bei der Aufzucht von Kälbern oder Lämmern, angegeben, der an eine Oberkante einer Eimerwand anbringbar ist, wobei der Deckel auf seiner Oberseite mit sich überkreuzenden ersten Einsenkungen versehen ist, die eine Fläche umspannen, die an einen Durchmesser eines Füllrohrs angepasst ist, und der Deckel auf seiner Unterseite mit weiteren, die sich überkreuzenden ersten Einsenkungen wenigstens teilweise umschließenden zweiten Einsenkungen versehen ist, wobei auf der Deckelunterseite innerhalb eines von den zweiten Einsenkungen umspannenden Bereiches mehrere Vorsprünge angeordnet sind, die mit einem Rückstellmittel verbindbar sind.
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Demnach wird ein Deckel geschaffen, der auf die Oberseite eines Tränkeimers aufgebracht werden kann und die oben beschriebene Funktionalität mit optionaler zusätzlicher Befüllöffnung für einen mobilen Milchbehälter aufweist. Die Deckelform ist dabei an den oberen Rand des Tränkeimers angepasst, wobei neben runden Seitenwänden mit gegenüber liegenden ebenen Stirnflächen auch nahezu rechteckförmige Eimerquerschnitte üblich sind. Eine Anpassung ist für unterschiedliche Tränkeimer ohne weiteres möglich.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen verschließbaren Tränkeimers,
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2 den verschließbaren Tränkeimer gemäß 1 in einer perspektivischen Draufsicht,
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3 eine weitere Draufsicht auf den erfindungsgemäßen verschließbaren Tränkeimer,
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4 einen Teil des verschließbaren Tränkeimers von einer Unterseite in einer perspektivischen Darstellung,
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5 ein Detail aus 4, und
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6 eine Schnittansicht eines Teils des erfindungsgemäßen verschließbaren Tränkeimers.
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In den Figuren sind gleiche oder funktional gleich wirkende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Unter Bezugnahme auf 1 wird nachfolgend eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen verschließbaren Tränkeimers TE näher erläutert. Der verschließbare Tränkeimer TE umfasst einen Eimer EI, der mit einem Deckel DE versehen ist. Der Eimer EI weist auf einer vorderen ersten Stirnseite ST1 eine Öffnung OE auf, die mit einer Saugvorrichtung SV versehen werden kann. Im Inneren des Eimers EI ist die Saugvorrichtung SV auf fachübliche Weise mit einem Ventil versehen, so dass über die Saugvorrichtung SV Flüssigkeiten, typischerweise Milch, nach Einfüllen von einem Jungtier aufgenommen werden kann. Die Flüssigkeit wird typischerweise durch Abnehmen des Deckels DE in den Eimer EI eingebracht. Zusätzlich zu dieser Füllmöglichkeit weist der Deckel DE eine Befüllöffnung BO auf, wie weiter unten näher erläutert werden wird. Demnach ist es möglich, Milch oder andere Flüssigkeiten sowohl durch Abnehmen des Deckels DE als auch durch Verwendung der Befüllöffnung BO bei aufgesetztem Deckel in den Eimer EI einzubringen, so dass ein verschließbarer Tränkeimer TE geschaffen wird.
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In 2 ist der verschließbare Tränkeimer TE nochmals in einer perspektivischen Draufsicht gezeigt. Man erkennt, dass die vordere erste Stirnseite ST1 und die hintere zweite Stirnseite ST2 abgeflacht sind, so dass der Eimer bei Befestigung an einer Stallwand oder einem Gitter keine Rollbewegung ausführen kann. Die auf der linken Seite eingezeigte Befüllöffnung BO kann selbstverständlich auch an anderen Positionen am Deckel DE angebracht sein. Weitere Elemente, wie z. B. Scharniere zum klappbaren Öffnen des Deckels DE auf dem Eimer EI können ebenfalls vorhanden sein. Da diese nicht Bestandteil der Erfindung sind, wird von einer detaillierten Erläuterung abgesehen.
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Der Tränkeimer TE ist üblicherweise aus einem Kunststoffmaterial im Rahmen eines Spritzgussverfahrens hergestellt. Neben der gezeigten Form des Eimers EI und des Deckels DE, die sich durch die abgeflachte erste Stirnseite ST1 und die abgeflachte zweite Stirnseite ST2 auszeichnen, sind selbstverständlich auch andere Gestaltungen möglich. Typischerweise wird der Abstand der ersten Stirnseite ST1 zur zweiten Stirnseite ST2 so gewählt, dass der Eimer EI stapelbar ist.
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Wie in 3 gezeigt ist, wird die Befüllöffnung BO mittels ersten Einsenkungen EN1 gebildet, die sich überkreuzend auf der Oberseite OS des Deckels DE angeordnet sind. Die ersten Einsenkungen EN1 weisen dabei einen Winkel von 90° zueinander auf und können eine symmetrische Anordnung aufweisen, so dass die ersten Einsenkungen EN1 beispielsweise von einem kreisförmigen Strukturelement SE auf der Oberseite OS des Deckels DE begrenzt werden können. Das Strukturelement SE, das beispielsweise erhaben ausgeführt sein kann, dient dabei zur optischen Kennzeichnung der Befüllöffnung BO.
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Im Bereich der ersten Einsenkungen EN1 ist der Deckel DE bezüglich seiner Dicke so weit verringert, dass ein kreuzförmiger Einschnitt mittels eines Messers entlang der ersten Einsenkungen EN1 hergestellt werden kann. Dadurch werden vier zungenförmige Segmente ZS gebildet, die im Bereich der Befüllöffnung BO in das Innere des Eimers EI hineinragen können.
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In Bezugnahme auf 4 ist eine Unterseite US des Deckels DE gezeigt. Man erkennt, dass der Bereich der Befüllöffnung BO noch weitere Elemente aufweist, auf die in der vergrößerten Darstellung der 5 nun Bezug genommen wird. Die kreuzförmigen ersten Einsenkungen EN1 werden von zweiten Einsenkungen EN2 in einer beispielsweise quadratischen Form umschlossen, so dass in diesem Bereich eine Materialdünnung des Deckels auftritt, was das Biegen der zungenförmigen Segmente erleichtert. Jedes der zungenförmigen Segmente ist mit einem Vorsprung VS versehen, die auf ihrer radial nach außen weisenden Seite von einem Rückstellmittel RM umgeben sind. Das Rückstellmittel RM kann dabei als Gummiring oder als Ringfeder ausgebildet sein. Demnach wird eine Rückstellkraft erzeugt, die die ins Innere des Eimers EI weisenden zungenförmigen Segmente wieder in ihre ebene Ausgangslage zurück bringt.
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Die Dimensionierung der ersten Einsenkung EN1 bzw. der zweiten Einsenkung EN2 und des Strukturelements SE ist dabei so bemessen, dass die Befüllöffnung BO eine Größe aufweist, die ein Hineinführen eines Handgriffs eines Dosierarms eines mobilen Milchbehälters ermöglicht. Somit ist es möglich, dass die Befüllung des verschließbaren Tränkeimers TE nicht nur durch Einfüllen bei gesetztem Deckel DE erfolgen kann, sondern auch durch die Befüllöffnung BO, was insbesondere die Handhabung bei Verwendung eines mobilen Milchbehälters deutlich erleichtert. Aufgrund der sich automatisch mittels des Rückstellmittels RM wieder verschließenden Befüllöffnung BO wird auch die Stallhygiene gesteigert.
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In 6 ist nochmals ein Bereich der Befüllöffnung BO in einer Querschnittsansicht gezeigt. Der Querschnitt folgt dabei der Linie A-A’, die in 3 angedeutet ist. Man erkennt, dass die Vorsprünge VS auf ihrer radialen Außenseite vom Rückstellmittel RM umschlossen sind, wobei hier auch entsprechende Hinterschnitte oder hakenförmige Befestigungselemente vorgesehen sein können, um ein Abgleiten des Rückstellmittels RM zu verhindern.
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Die zweiten Einsenkungen EN2 werden so ausgeführt, dass die gewünschte Materialschwächung auftritt. Die von der Oberseite OS gebildeten ersten Einsenkungen können dabei sowohl bis kurz vor die Unterseite US reichen oder, wie in 6 gezeigt ist, nur mit geringer Tiefe von der Oberseite her ausgebildet werden und von der Unterseite her mit korrespondierenden dritten Einsenkungen EN3 versehen sein.
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Wichtig ist, dass die erste Einsenkung EN1 nicht in die dritte Einsenkung EN3 reicht, so dass die Befüllöffnung BO bei Auslieferung des Deckels DE noch fest verschlossen ist. Falls nun die Benutzerin oder der Benutzer des verschließbaren Tränkeimers TE auf Befüllung mit einem mobilen Milchbehälter umstellen möchte, kann auf einfache Weise entlang der ersten Einsenkung EN1, beispielsweise mittels eines Messers oder dergleichen, ein Schnitt gesetzt werden, so dass die Befüllöffnung BO durch Hineinklappen der oben beschriebenen zungenförmigen Segmente zur Aufnahme eines Füllrohrs geeignet ist. Anschließend wird lediglich noch das Rückstellmittel RM, sofern gewünscht, über die Vorsprünge VS geführt, so dass wiederum eine automatische Verschlußmöglichkeit nach Entfernen des Füllrohrs gegeben ist.
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Die Bestandteile des verschließbaren Tränkeimers TE werden typischerweise aus Kunststoff in einem Spritzguss-Verfahren gefertigt, wobei für den Eimer EI und den Deckel DE auch eine antimikrobielle Beschichtung vorgesehen sein kann, die beispielsweise mittels Beigabe von Silber oder Kupfer bei dem Spritzguss-Verfahren erzeugt werden kann.
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Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbildungen entnehmbaren Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.
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Liste der Bezugszeichen:
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- BO
- Befüllöffnung
- DE
- Deckel
- EI
- Eimer
- EN1
- erste Einsenkung
- EN2
- zweite Einsenkung
- EN3
- dritte Einsenkung
- OE
- Öffnung
- OS
- Oberseite
- RM
- Rückstellmittel
- SE
- Strukturelement
- ST1
- erste Stirnseite
- ST2
- zweite Stirnseite
- SV
- Saugvorrichtung
- TE
- Tränkeimer
- US
- Unterseite
- VS
- Vorsprung
- ZS
- zungenförmiges Segment
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 8712611 U1 [0002]
- DE 202005012843 U [0005]