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Die Erfindung betrifft eine Geschenkbox mit einem Aufklappmechanismus.
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Geschenkboxen sind in den verschiedensten Formen, Größen und Ausführungen erhältlich. Prinzipiell umfassen alle diese Boxen entweder einen Körper und einen Deckel, wobei Körper und Deckel miteinander verbunden sein können, oder einen Einschub und eine Hülse, wie beispielsweise bei einer Streichholzschachtel.
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Eine Geschenkbox kann zwei Zwecke erfüllen. Zum einen dient sie als (zusätzliche) Geschenkverpackung und somit zur Steigerung der Spannung beim Auspacken. Zum anderen kann sie auch optisch ansprechend gestaltet sein und somit einen zusätzlichen ästhetischen Reiz bieten.
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Manche Boxen weisen neben den zuvor genannten grundlegenden Charakteristiken einer Geschenkbox noch weitere Merkmale auf, die als zusätzliche Gimmicks bezeichnet werden können. Ein bekanntes zusätzliches Merkmal offenbart die
WO 2005/044413 A1 „Greeting Box” mit der Präsentation eines Grußes in der Art eines Schachtelteufels oder auch Jack in the Box. Hierbei springt dem Beschenkten beim Öffnen der Box eine Figur, eine Grußkarte oder Ähnliches entgegen. Solche Boxen eignen sich jedoch weniger als Geschenkverpackung, da das Gimmick an sich fast den gesamten Innenraum beansprucht. Das Geschenk ist somit eher die Box an sich.
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Andere Boxen entfalten beim Öffnen mehr oder weniger detaillierte Welten, teils indem lediglich ein Gegenstand aufgestellt wird, teils indem eine Vielzahl von unterschiedlichen Gegenständen nach dem Öffnen präsentiert wird. Einen möglichen Mechanismus hierfür offenbart die
EP 0 098 107 A2 „Display Cartons“, auch wenn der hier beschriebene Aufsteller eher der Deklaration einer in der Box befindlichen Ware dienen soll.
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All diese Gimmicks, die durch das Öffnen einer Geschenkbox ausgelöst werden, steigern jedoch nicht die Spannung des Beschenkten, sondern sind einerseits selbst die Überraschung, wie beispielsweise durch den Schreckmoment beim Schachtelteufel, oder haben eine mehr oder weniger rein künstlerische Komponente wie verschiedene Aufsteller. Keine der vorbekannten Mechanismen in Geschenkboxen erzeugt jedoch ein Überraschungsmoment bezogen auf das eigentlich beinhaltete Geschenk. Vielmehr sind die Geschenkbox und das Gimmick selbst das eigentliche Geschenk.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Geschenkbox zur Verfügung zu stellen, die ein zusätzliches Überraschungsmoment schafft, bei der jedoch weiterhin die Einbringung eines Geschenks im Vordergrund steht.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Erfindung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder 2. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind jeweils Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Es sei darauf hingewiesen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale auch in beliebiger und technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und somit weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Geschenkbox die Form einer Streichholzschachtel auf, ohne dabei auf die Größe einer Streichholzschachtel festgelegt zu sein, umfassend einen Einschub, eine Hülse, gegebenenfalls einen Einleger und mindestens einen Deckel. Das Geschenk kann somit entweder direkt im Einschub platziert werden; alternativ ist es auch möglich, einen Einleger zur Platzierung im Einschub vorzusehen, wobei der Einleger wiederum zur Aufnahme des Geschenks geeignet ist. In der Regel sind Einschub und Einleger hinsichtlich der Größe so aufeinander abgestimmt, dass sich der Einleger weitgehend passgenau in den Einschub einsetzen lässt. Entlang einer Verbindungskante ist der Deckel entweder mit dem Einschub oder dem Einleger verbunden, wobei ein federndes Element zwischen Deckel und Einschub/Einleger angeordnet ist. Die Verbindung mit dem Deckel kann sich entweder entlang einer Längs- oder einer Querseite des Einschubs oder Einlegers erstrecken.
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Deckel und Einschub beziehungsweise Deckel und Einleger können aus einem Teil gefertigt sein, es ist jedoch auch möglich, dass der Deckel als vollständig separates Teil gefertigt wird.
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Das federnde Element oder die federnden Elemente sind derart zwischen Deckel und Einleger oder Einschub befestigt, dass sich der Deckel bei vollständig geöffneter Box vorzugweise in einer nahezu senkrechten Position befindet. Andere Positionen des Deckels nach Öffnung sind jedoch durch einfache Justierung des federnden Elements möglich. Bei dem federnden Element handelt es sich bevorzugt um eine Feder, insbesondere eine Schenkelfeder. Der Öffnungswinkel des Deckels leitet sich dann entsprechend vom Winkel zwischen den beiden Schenkeln der Schenkelfeder im entspannten Zustand ab.
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Um eine gute Befestigung der Schenkelfeder einerseits am Deckel und andererseits am Einleger oder Einschub zu ermöglichen, können sich an den Enden der Schenkel der Schenkelfeder Ösen befinden. Über die Ösen ist die Schenkelfeder mit den anderen Teilen verklebbar, vernietbar oder in sonstiger geeigneter Weise verbindbar. Um die Stellen der Anbringung des Federelements an Deckel, Einschub und Einleger oder auch das Federelement selbst zu verbergen, können diese durch Abdeckungen kaschiert werden. Selbstverständlich sind auch andere Möglichkeiten ohne Einsatz einer Öse denkbar, die Enden des federnden Elements, insbesondere die Schenkel der Schenkelfeder am Deckel bzw. Einleger/Einschub anzubringen, beispielsweise Verkleben, Verschrauben, Vernieten usw.
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Alternativ ist es auch möglich, die Schenkel der Schenkelfeder oder allgemeiner die Enden des federnden Elements an Zwischenlagen anzubringen, die wiederum, bevorzugt flächig, mit dem Deckel einerseits und dem Einschub/Einleger andererseits verbunden sind. Dabei wird eine Zwischenlage am Deckel, die andere Zwischenlage am Einschub/Einleger angebracht; es ist jedoch auch möglich, nur für Deckel oder Einschub/Einleger eine Zwischenlage vorzusehen. Der Vorteil einer Zwischenlage ist darin zu sehen, dass durch die Befestigung der Enden des federnden Elements an der Zwischenlage das äußere Erscheinungsbild des Deckels und/oder des Einschubs/Einlegers nicht beeinträchtigt wird. Insbesondere ein Aufdruck, Motiv oder eine Verzierung müssen hinsichtlich ihres Erscheinungsbilds keine Einbußen in Kauf nehmen.
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Zum Schließen der Box wird der Deckel gegen die Federkraft auf den Einschub beziehungsweise den Einleger gedrückt und anschließend gemeinsam in die Hülse geschoben. Bei geschlossener Box befindet sich der Deckel demnach in der Hülse und zwar zwischen dem Einschub oder Einleger und einer Seite der Hülse. Der Deckel wird somit durch die Federkraft von innen gegen eine Seite der Hülse, typischerweise den oberen Teil der Hülse gedrückt.
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Die erfindungsgemäße Geschenkbox verwehrt durch den Deckel den Blick auf das in ihr liegende Geschenk auch während des Öffnens noch so lange, bis der Einschub so weit aus der Hülse gezogen wird, dass die Hülse dem Aufklappen des gefederten Deckels nicht mehr entgegensteht. Der Deckel klappt auf und gibt plötzlich und mit einem überraschenden Effekt den Inhalt der Box den Blicken preis.
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Die bevorzugte Größe des Deckels entspricht dabei im Wesentlichen der Grundfläche des Einschubs oder Einlegers, wobei die Größe des Einlegers wiederum ungefähr der Größe des Einschubs entspricht. Aufgrund des beschriebenen Federmechanismus öffnet ein Deckel dieser Größe den Blick auf das Geschenk erst bei vollständig herausgeführtem Einschub.
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Es sind jedoch auch Geschenkboxen denkbar, bei denen der Deckel kleiner ist als die Grundfläche des Einschubs. Insbesondere sind Ausführungsformen denkbar, bei denen der Deckel in Zugrichtung kürzer ist als die Grundfläche. Hierdurch kann bestimmt werden, nach welchem Weg der Deckel aufspringt. Ein Deckel mit beispielsweise nur halber Länge im Vergleich zur Länge des Einschubs wird bereits aufspringen, nachdem der Einschub zur Hälfte aus der Hülse gezogen wurde, da bereits dann der Gegendruck der Hülse ausbleibt und der Federmechanismus aufschwingt.
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Auch sind Geschenkboxen denkbar, deren Deckel beispielsweise zweigeteilt oder auch mehrteilig ist. Die einzelnen Teile des Deckels können mit jeweils eigenen Federmechanismen ausgestattet sein, an gegenüberliegenden Seiten angebracht sein, unterschiedliche Längen aufweisen und sich somit auch sequentiell öffnen. Auf einfache und naheliegende Art und Weise können hierdurch verschiedenste Öffnungsvarianten verwirklicht werden.
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Manche Öffnungsvarianten sind nur sinnvoll, wenn der Einschub an einer bestimmten Seite aus der Hülse gezogen wird. Um dies zu garantieren, können entweder entsprechende Markierungen an der Box angebracht werden, ebenso kann auch eine weitere Seite der Hülse verschlossen werden, sodass nur noch eine Seite zum Öffnen verbleibt.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren beispielhaft näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und die Beschreibungen eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung zeigen. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die gezeigte Ausführungsvariante und die Beschreibung beschränkt. Insbesondere umfasst die Erfindung, soweit es technisch sinnvoll ist, beliebige Kombinationen der technischen Merkmale, die in den Ansprüchen und den Figuren aufgeführt oder in der Beschreibung als erfindungsrelevant beschrieben sind.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Explosionszeichnung der Geschenkbox ohne das federnde Element;
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2 eine detaillierte Ansicht des federnden Elements.
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1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Geschenkbox 1 mit einem Einschub 2, einer Hülse 3, einem Einleger 4 und einem Deckel 5. Der Einleger 4 und der Deckel 5 können aus einem Stück gefertigt sein oder aus zwei Teilen bestehen. Der Einleger 4 und der Deckel 5 sind über mindestens ein federndes Element 11 miteinander verbunden.
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Der Einleger 4 kann Aussparungen zum Platzieren von Geschenken, beispielsweise in runder Form für ein Teelicht 6, aufweisen. Ausführungsformen der Geschenkbox 1 sind auch ohne Einleger 4 denkbar, dann wird der Deckel 5 direkt an dem Einschub 2 befestigt.
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1 zeigt den Deckel 5 in ihrer Position bei geöffneter Box 1. Soll die Box 1 geschlossen werden, wird der Deckel 5 gegen die Kraft des Federelements 11 auf den Einleger 4 beziehungsweise den Einschub 2 gedrückt. Zusammen werden Deckel 5, Einleger 4 und Einschub 2 in die Hülse 3 geschoben.
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Der Deckel 5 ist in diesem Beispiel mit seiner Längsseite entlang der Längsseite des Einlegers 4 befestigt. Die Befestigung kann selbstverständlich auch an einer der Querseiten erfolgen.
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2A zeigt ein erfindungsgemäßes Federelement 11 in der Aufsicht mit einer Schenkelfeder 7 im entspannten Zustand, den Ösen 8 an den Enden der Schenkel und den Zwischenlagen 9, 9‘ an den Schenkeln, wobei die Zwischenlagen 9, 9‘ (hier nicht dargestellt) wiederum am Deckel 5 bzw. Einschub 2 oder Einleger 4 befestigt sind.
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2B zeigt das gleiche Federelement 11 in der Seitenansicht. Das Federelement 11 wird bevorzugt über Nieten 10 an der Zwischenlage 9 mit dem einen Schenkel und an der Zwischenlage 9‘ mit dem anderen Schenkel befestigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Geschenkbox
- 2
- Einschub
- 3
- Hülse
- 4
- Einleger
- 5
- Deckel
- 6
- Präsent
- 7
- Schenkelfeder
- 8
- Öse
- 9, 9‘
- Zwischenlage
- 10
- Niet
- 11
- federndes Element
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2005/044413 A1 [0004]
- EP 0098107 A2 [0005]