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Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrisch angetriebenen Golftrolley.
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Im Golfsport müssen zwischen den Holes größere Strecken zurückgelegt werden, wozu häufig kleine Landfahrzeuge mit Elektro- oder Benzinmotor eingesetzt werden, die den Transport von bis zu zwei Spielern und deren Ausrüstung ermöglichen.
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Eine große Anzahl von Spielern bevorzugt es jedoch, sämtliche Wege zu Fuß zurückzulegen und ihre Golftaschen mit den Schlägersätzen und weiterer Ausrüstung auf kleinen Wagen – den Trolleys- mitzuführen. Diese Trolleys sind entweder unmotorisiert oder motorisiert, im zweiten Fall üblicherweise mit einem Elektromotor, betrieben mit einer aufladbaren Batterie. In diesem Fall sind sie oftmals dreirädrig und können auch einen Sitz aufweisen. Bekannt sind Antriebseinheiten mit Batterie, Motor, ggf. Getriebe und Antriebswelle, die auf ein oder zwei Räder wirken.
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Da Golfplätze oftmals in hügeligem Gelände angelegt sind und eine Golfausrüstung relativ schwer ist, sind derartige Trolleys nachteilig.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Trolley anzugeben, der leichter im Gelände bewegbar ist.
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Diese Aufgabe wird bei einem elektrisch angetriebenen Golftrolley aufweisend ein Rahmengestell, daran angeordnet eine erste Antriebseinheit zum Antreiben eines ersten Räderpaars, weiter daran angeordnet eine Griffeinheit, dadurch gelöst, dass am Rahmengestell ein zweites angetriebenes Räderpaar angeordnet ist. Durch den so verwirklichten Vierradantrieb ist der erfindungsgemäße Golftrolley besonders geländegängig und leicht handhabbar. Ein Benutzer kann selbst schwierige Stellen wie schräges Gelände, nasses oder langes Gras überwinden, ohne dass er beim Bewegen des Trolleys besonders viel Kraft aufwenden oder seine Gelenke belasten müßte. Ein so geschonter Benutzer kann somit bessere und kontrolliertere Schwünge ausführen und seine Runde besser absolvieren. Der erfindungsgemäße Trolley ist besonders standsicher und spurtreu und damit angenehm zu steuern. Er weißt eine erhöhte Sicherheit auf und verringert damit eine Verletzungsgefahr für einen Benutzer. Erfindungsgemäß ist die Antriebseinheit sämtliche Räder antreibend. Hierbei können für jedes Rad ein Elektromotor oder für je zwei Räder ein Elektromotor oder ein Elektromotor für alle Räder vorgesehen sein. Die erfindungsgemäße Antriebseinheit umfasst daher eine oder mehrere Akkumulatoren, einen oder mehrere Elektromotoren, eine Steuerung sowie eine Regelung des Antriebes. Das zweite Räderpaar ist erfindungsgemäß gleichgeartet zum ersten ausgebildet oder bevorzugt ungleichartig. Der Begriff ungleichartig bezieht sich dabei insbesondere auf eines oder mehrere der Merkmale Radgröße, Achsabstand der beiden Räder zueinander, Material des Rades, Laufflächenprofil.
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Besonders bevorzugt ist die Ausgestaltung, wonach jedes Rad einzeln angetrieben ausgebildet ist, insbesondere durch einen eigenen Elektromotor. Dies ermöglicht den Einsatz kleinerer und leistungsschwächerer Elektromotoren als bei der Verwendung eines einzigen Elektromotors, gleichzeitig kann eine konstruktiv aufwendige Kraftverteilung oder -verteilungssteuerung entfallen. Diese Mehrzahl an Elektromotoren ist bevorzugt von einem einzigen gemeinsamen Akkumulator mit Energie versorgbar.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Rahmengestell mindestens einen Horizontalabschnitt, mindestens einen ersten Vertikalabschnitt und mindestens einen zweiten Vertikalabschnitt aufweist, wobei die Abschnitte jeweils gelenkig miteinander verbunden ausgebildet sind. Diese gelenkige Verbindung ermöglicht mit Vorteil das platzsparende Zusammenklappen des Trolleys zu Transportzwecken. Die Gelenke sind dabei bevorzugt Gelenke mit einem Freiheitsgrad, insbesondere Knickgelenke, Scharniere, können aber auch Drehschubgelenke oder andere Gelenke mit mehr als einem Freiheitsgrad sein. Die Gelenke sind dabei insbesondere jeweils zwischen den Rahmengestellabschnitten angeordnet und verbinden diese. Die Begriffe horizontal und vertikal bezeichnen dabei die Lage der Rahmenabschnitte im Raum bei normaler Benutzungslage des Trolleys.
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Mit besonders großem Vorteil ist vorgesehen, dass jedes Rad des ersten Räderpaares an einem Ausleger angeordnet ist, wobei der Ausleger gelenkig mit dem Horizontalabschnitt verbunden ausgebildet ist, und insbesondere auch gelenkig mit dem Rad verbunden ausgebildet ist. Hierdurch ergibt sich eine weitere Möglichkeit zur Größenreduktion, indem nämlich die Ausleger an den horizontalen Abschnitt heranklappbar sind. Hierdurch wird die Breite der unbenutzten Vorrichtung besonders vorteilhaft reduziert, so dass sie leicht verstau- und lagerbar ist.
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Weist der Horizontalabschnitt mindestens drei, koaxial im Winkelabstand von 120° um eine gemeinsame Längsachse angeordnete, Rohre auf, deren jeweilige Enden jeweils in einem, die mindestens drei Rohre aufnehmenden, Endstück aufgenommen sind, so ist mit großem Vorteil ein sehr leichter aber doch sehr tragfähiger und auch verwindungssteifer Rahmenabschnitt verwirklicht. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist damit im Leichtbau erstellt und entsprechend gewichtsreduziert und geländegängig. Die Endstücke sind dabei bevorzugt an den Gelenken angeordnet oder mit diesen verbunden oder, besonders bevorzugt, integraler Teil derselben.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der erste Vertikalabschnitt mindestens zwei Rohre aufweist, deren jeweilige Enden jeweils in einem, die mindestens beiden Rohre aufnehmenden Endstück aufgenommen sind. Dies hat die zuvor geschilderten Vorteile eines Leichtbaus, ohne Einbußen in der Stabilität oder der Tragfähigkeit der Vorrichtung.
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Noch leichter kann das Gestell des erfindungsgemäßen Trolleys ausfallen, wenn mindestens eine Verstrebung angeordnet ist zwischen zwei Rahmengestellabschnitten und/oder zwischen einem der Rahmengestellabschnitte und dem Ausleger angeordnet ist. Diese Verstrebungen sind insbesondere auf Zug belastbar und insbesondere ebenfalls gelenkig verankert.
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Schließlich ist noch vorgesehen, dass der Vierradantrieb abschaltbar ausgebildet ist. In einfachem Gelände kann ein Benutzer so auf den Vierradantrieb verzichten und Akkumulatorenladung sparen. Der Vierradantrieb weist weiter ein Bremssystem und eine Energierückgewinnung auf und ist in seiner Antriebsleistung einstellbar. Gerade auch durch den letzten Punkt ist die Ladung des oder der erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzten Li-Ionen-Akkumulator(en) besonders lang einsetzbar, die erfindungsgemäße Reichweite beträgt einer Strecke, die 27 Löchern entspricht.
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Eine spezielle Ausführungsform der Erfindung wird nun anhand der Figuren näher erläuert.
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1 zeigt eine Aufsicht auf ein betriebsbereiten Trolley,
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2 zeigt eine Rückansicht und
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3 zeigt eine Aufsicht auf den zusammengeklappten Trolley gemäß der Erfindung.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Trolley 1 in Aufsicht. Eine Griffeinheit 4 ist an einem zweiten Vertikalabschnitt 8 des Rahmengestells 2 angeordnet und wird durch ein entsprechend gebogenes Rohr 10 gebildet, wobei sich zwei Endbereiche des Rohres 10 parallel zueinander erstrecken und in einem gemeinsamen Endstück 12 enden. Dieses Endstück 12 ist Teil eines Gelenks 16, welches als Scharniergelenk ausgebildet ist. Dieses Gelenk 16 trägt Halter 17 für eine nicht dargestellte Golftasche. Das Gelenk 16 nimmt in einem weiteren Endstück ebenfalls die Enden 11 zweier Rohre 10 auf, die den ersten Vertikalabschnitt 7 des Rahmengestells 2 bilden und die als Aluminiumrohre mit einem in etwa ovalen Querschnitt ausgebildet sind. Diese beiden Rohre 10 weisen zwei weitere Enden 11 auf, die diesmal in einem Endstück 12 des Gelenks 18 aufgenommen sind, wobei Gelenk 18 zwischen erstem Vertikalabschnitt und dem Horizontalabschnitt angeordnet ist und beide nach Art eines Scharniers oder Klappgelenks gelenkig miteinander verbindet. Dieses Gelenk 18 ist ein Teil mit zentraler Bedeutung für das Rahmengestell 2, da an diesem Gelenk 18 auch die beiden Ausleger 9 des ersten Räderpaares 15, 15' gelenkig angeordnet sind, ebenso die drei Rohre 10 des Horizontalabschnitts 6 in einem weiteren Endstück 12. Ebenso ist je eine Verstrebung 13 zwischen den Auslegern 9 und dem Gelenk 18 vorgesehen. Die beiden Ausleger sind aus Aluminiumrohren mit einem tragflächenähnlichen Querschnitt gebildet. Die Ausleger 9, 9' sind dabei nach vorne, in Richtung auf das zweite Räderpaar 5, 5' klappbar ausgebildet. Die jeweils am Ende eines Auslegers 9 angeordneten Räder 15, 15' des ersten angetriebenen Räderpaares sind ebenfalls klappbar angeordnet, diesmal jedoch in Richtung auf den Griff 4 klappbar. Das am Gelenk 18 in Richtung auf das zweite Räderpaar 5, 5' angeordnete Endstück 12 nimmt drei Rohre 10 auf, die einen Winkelabstand von 120° zum jeweils kreisumfänglich benachbarten Rohr aufweisen, wobei sich alle drei Rohre um eine imaginäre Längsachse zwischen ihnen gruppieren. Diese drei Rohre 10 sind als Rundrohre ausgebildet, ebenfalls aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, wie auch die anderen Rohre des Rahmengestells 2. Der Akkumulator der Antriebseinheit 3 ist bevorzugt an diesem Gelenk 18 angeordnet, insbesondere in dessen Inneren und nicht lösbar. IN diesem Fall ist ein elektrischer Anschluss vorgesehen, um den Akkumulator aufladen zu können. Alternativ ist auch eine lösbare Befestigung am ersten Vertikalabschnitt 7. In diesem Fall wird der Akkumulator vor dem Zusammenklappen des Rahmengestells 2 entfernt.
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Die drei Rohre 10 des Horizontalabschnitts 6 enden wiederum in einem gemeinsamen Endstück 12, das an der Achse des zweiten Räderpaares 5, 5' angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform sind in den Naben der jeweiligen Räder Nabenmotoren vorgesehen. Alle Räder weisen leichte Aluminiumfelgen und einen leicht oder stärker profilierten Gummibelag als Lauffläche auf.
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2 zeigt eine Rückansicht eines einsatzbereiten Trolleys ohne Beladung. Gut zu erkennen ist die Gelenkige Anbindung der Räder 15, 15' an die beiden Ausleger 9 und deren gelenkige Anbindung an das Gelenk 18 zwischen Horizontalabschnitt 6 und erstem Vertikalabschnitt 7. Zu erkennen sind ebenfalls Verstrebungen 13 und zwei Achsschenkel 19. Der vertikal gesehen z-förmige Verlauf der Ausleger 9 ermöglicht eine gewisse Federung des Trolleys. Hierdurch wird auch der in Richtung des Griffes liegende Teil des Trolleys im Vergleich zu dessen vorderem Ende angehoben, es können größere Raddurchmesser eingesetzt werden, was die Bodenfreiheit erhöht und damit die Geländegängigkeit verbessert.
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3 zeigt schließlich die erfindungsgemäße Ausführungsform in zusammengeklapptem Zustand. Der Trolley ist schmal, kurz und flach und daher optimal transportabel und verstaubar. Er kann an seiner Griffeinheit 4 getragen und aufgehängt werden.
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Die elektrischen Leitungen für die Elektromotoren in den Naben sind erfindungsgemäß im Inneren der Rohre verlegt und so geschützt. Alternativ können sie auch außen auf und an den Rohren geführt sein. Nicht dargestellt ist die Steuereinheit, die bevorzug in Reichweite einer führenden Hand eines Benutzers am Griff 4 angeordnet wäre. Ebenfalls nicht dargestellt ist der Akkumulator der Antriebseinheit 3.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Golftrolley
- 2
- Rahmengestell
- 3
- Antriebseinheit
- 4
- Griffeinheit
- 5
- Zweites Räderpaar
- 6
- Horizontalabschnitt
- 7
- erster Vertikalabschnitt
- 8
- zweiter Vertikalabschnitt
- 9
- Ausleger
- 10
- Rohr
- 11
- Ende
- 12
- Endstück
- 13
- Verstrebung
- 14
- Achse
- 15
- Erstes Räderpaar
- 16
- Gelenk
- 17
- Halter
- 18
- Gelenk
- 19
- Achschenkel