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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Betätigungswerkzeug für einen Schlauchverbinder eines Druckluftschlauches gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Anspruch 1.
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Aus dem Stand der Technik ist für Lastkraftwagen ein pneumatisches Bremssystem bekannt. Hierzu werden an einem Rad vorgesehene Bremseinrichtungen pneumatisch betätigt. Die dazu notwendige Druckluft wird von einer Vorrats- und Betätigungseinrichtung bereitgestellt. Die Bremseinrichtung ist fluidleitend über einen Druckluftschlauch mit der Betätigungs- und Vorratseinrichtung verbunden über einen Druckluftschlauch.
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Solche Druckluftschläuche sind im Bereich eines Unterbodens eines Kraftfahrzeuges angeordnet. Die Druckluftschläuche selbst sind zumeist aus einem elastischen Werkstoff, insbesondere einem gummiartigen oder kunststoffartigen Werkstoff ausgebildet.
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Während des Einsatzes des Lastkraftwagens können Beschädigungen an dem Druckluftschlauch auftreten, beispielsweise durch mechanische äußere Beschädigungen. Die Druckluftschläuche können jedoch auch alterungsbedingt oder durch Witterungseinflüsse, insbesondere durch Streusalz im Winter, beschädigt werden, so dass zumindest ein teilweiser Austausch notwendig ist.
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Damit nicht der Druckluftschlauch über seine gesamte Länge ausgetauscht werden muss und auch eine kurzfristige mobile Reparatur möglich ist, sind aus dem Stand der Technik Schlauchverbinder bekannt. Der beschädigte Teil des Druckluftschlauches wird herausgetrennt. Ein neuer Abschnitt eines Druckluftschlauches wird eingesetzt. Die abgetrennten Enden des noch bestehenden Druckluftschlauches werden durch Aufstecken je eines Schlauchverbinders druckdicht mit dem neu eingesetzten Zwischenstück verbunden.
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Die Schlauchverbinder selbst sind hülsenförmig ausgebildet.
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Sie weisen in der Regel einen inneren Klemmring oder Sicherungsring auf, so dass ein in Axialrichtung eingeführtes bzw. eingedrücktes Ende eines Druckluftschlauches eingeklemmt wird. An einem solchen Schlauchverbinder sind Betätigungshülsen vorgesehen, die bei Betätigung in Axialrichtung, das Ende des Druckluftschlauches lösen, in dem beispielsweise der Klemmring gespreizt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Betätigungswerkzeug bereitzustellen, das insbesondere universell für verschiedene Druckluftschläuche verwendbar ist und anwendungstechnisch besonders einfach, gerade im Unterbodenbereich eines Kraftfahrzeuges eingesetzt werden kann.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird mit einem Betätigungswerkzeug für einen Schlauchverbinder eines Druckluftschlauches gemäß den Merkmalen im Anspruch 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Betätigungswerkzeug für einen Schlauchverbinder eines Druckluftschlauches, insbesondere für einen Lastkraftwagen, wobei der Schlauchverbinder einen zylindrischen Außenkörper aufweist und über eine axial verlagerbare Innenhülse gelöst wird. Das Betätigungswerkzeug weist zwei relativ in Axialrichtung zueinander verlagerbare Körper auf, wobei an der Außenmantelfläche eines jeden Körpers mindestens eine dem Außenkörper des Schlauchverbinders korrespondierende, im Querschnitt insbesondere kreisabschnittsförmige bevorzugt halbkreisabschnittsförmige Nut ausgebildet ist, wobei an einem jeweils in Axialrichtung außenliegenden Ende des Betätigungswerkzeuges die Nut in Radialrichtung verkleinert ist, mithin die Querschnittsfläche der Nut verkleinert ist, so dass das Betätigungswerkzeug radial von außen parallel an den Schlauchverbinder ansetzbar ist und durch axiale Verlagerung beider Körper zueinander, die Innenhülse axial in den Schlauchverbinder hineingedrückt wird.
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Mit dem erfindungsgemäßen Betätigungswerkzeug ist es somit möglich einseitig radial an einem entsprechenden Druckluftschlauch zu arbeiten. Es muss nicht ein Betätigungswerkzeug den Schlauch allseitig umfassend angesetzt werden, was im Unterflurbereich eines Lastkraftwagens mitunter nur schwer möglich ist. Das in einer Anfangsstellung befindliche Betätigungswerkzeug kann somit in Radialrichtung des Druckluftschlauches seitlich an den Schlauchverbinder angesetzt werden. Bevorzugt ist hierzu die kreisabschnittsförmige Nut nach dem Prinzip eines Halbkreises ausgebildet. Hierdurch wird das seitliche bzw. radiale Ansetzen an den Schlauchverbinder ermöglicht und gleichzeitig eine maximale axial wirkende Auflagenfläche auf den Schlauchverbinder, insbesondere auf die Innenhülse des Schlauchverbinders sichergestellt.
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Hierzu ist insbesondere die Nut an dem jeweiligen Körper zu einem jeweiligen Ende des Betätigungswerkzeuges mit einem Stufenabsatz verjüngt ausgebildet.
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Eine jeweilige Stirnfläche der Innenhülse kommt somit formschlüssig mit dem Stufenabsatz zur Anlage. Bei axialer Verlagerung der beiden Körper ineinander wird somit die Innenhülse axial in den zylindrischen Außenkörper des Schlauchverbinders hineingedrückt und der Schlauch kann gelöst werden.
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Weiterhin besonders bevorzugt ist das Betätigungswerkzeug als Universalwerkzeug ausgebildet, in dem mindestens an der Außenmantelfläche des Betätigungswerkzeuges zwei, bevorzugt drei und insbesondere vier oder auch fünf voneinander verschiedene Nuten vorgesehen sind. Die Nuten können für Druckluftschläuche mit voneinander verschiedenen Querschnittsdurchmessern verwendet werden. Entsprechend weisen auch die Schlauchverbinder einen voneinander verschiedenen Durchmesser auf. Bevorzugt wird mindestens eine Nut für einen 6 mm, einen 8 mm, einen 10 mm und/oder einen 12 mm Druckluftschlauch vorgesehen. Der Teil der jeweiligen Nut zur Aufnahme des Schlauchverbinders ist entsprechend größer ausgebildet.
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Damit nunmehr die beiden Körper bei Ausführung der Relativbewegung zueinander eine axiale Führung aufweisen, ist insbesondere ein Druckstift insbesondere ein Zylinderstift, insbesondere bevorzugt ein Axialstift vorgesehen. Der Axialstift ist insbesondere an einem der beiden Körper fest gekoppelt und fährt bei Ausführen der axialen Verlagerung in den anderen Körper ein bzw. aus diesem heraus. Ein Verdrehen beider Körper relativ zueinander um die Längsachse des Betätigungswerkzeuges wird hierdurch vermieden.
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Damit die beiden Körper die Relativbewegung in Axialrichtung ausführen können, sind diese insbesondere über einen in Axialrichtung wirkenden Antrieb miteinander gekoppelt. Dies ist insbesondere ein Spindelantrieb. Besonders bevorzugt kann der Antrieb durch eine Schraube ausgebildet sein, wobei die Schraube bevorzugt in einem Körper drehbar gelagert und in Axialrichtung lagefixiert ist und in dem anderen Körper ein entsprechendes Innengewinde vorhanden ist.
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Damit ferner eine Führung während der Axialbewegung ermöglicht ist, ist vorgesehen, dass ein Körper einen Axialfortsatz aufweist, der in eine Axialnut des anderen Körpers eingreift, so dass die Relativbewegung der zwei Körper zueinander linear geführt ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung.
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Bevorzugte Ausführungsvarianten werden in den schematischen Figuren dargestellt.
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Diese dienen dem einfachen Verständnis der Erfindung. Es zeigen:
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1 und 2 einen Schlauchverbinder eines Druckluftschlauches in Sperrstellung und Lösestellung,
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3 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Betätigungswerkzeugs,
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4 die Ansicht aus 3 in Längsschnittansicht,
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5 das erfindungsgemäße Betätigungswerkzeug in Längsschnittansicht mit eingeklemmtem Schlauchverbinder,
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6 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Betätigungswerkzeug und
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7 eine Längsschnittansicht durch ein erfindungsgemäßes Betätigungswerkzeug.
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In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet, auch wenn eine wiederholte Beschreibung aus Vereinfachungsgründen entfällt.
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1 zeigt zwei Teile eines Druckluftschlauches 1, die über einen Schlauchverbinder 2 miteinander gekoppelt sind. Der Schlauchverbinder 2 selbst weist dazu einen zylindrischen Außenkörper 3 auf, wobei relativ beweglich dazu an jeder Seite des Schlauchverbinders 2 eine Innenhülse 4 vorgesehen ist. Die Innenhülsen 4 weisen jeweils eine Stirnfläche 5 auf, so dass bei Aufbringen einer Kraft F auf die jeweilige Stirnfläche 5 der Innenhülse 4, die Innenhülse 4 in Axialrichtung A relativ zu dem zylindrischen Außenkörper 3 nach innen verlagert wird, wie in 2 dargestellt. Ein nicht näher dargestellter Sicherungsring innerhalb des Schlauchverbinders 2 wird dabei entriegelt. Ein Ende 6 des Druckluftschlauches 1 kann dann aus dem Schlauchverbinder 2 herausgezogen werden.
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3 und 4 zeigen nunmehr ein erfindungsgemäßes Betätigungswerkzeug 7, zum Betätigen, insbesondere zum Lösen eines solchen Schlauchverbinders 2. Das Betätigungswerkzeug ist aus zwei Körpern, einem ersten Körper 8 und einem zweitem Körper 9 ausgebildet. Die beiden Körper 8, 9 sind in Axialrichtung A relativ zueinander verlagerbar. Insbesondere fährt der zweite Körper 9 in den ersten Körper 8 ein. Hierzu weist der zweite Körper 9 einen zylindrischen Axialfortsatz 10 auf, der in eine Axialnut 11 des ersten Körpers 8 einfährt. Als Antrieb ist eine Schraube 12 vorgesehen, die drehbar in dem ersten Körper 8 gelagert ist und in ein Gewinde 13 des zweiten Körpers 9, insbesondere in dem Axialfortsatz 10 eingreift, so dass bei Drehbewegung der Schraube 12 eine Einfahrbewegung und bevorzugt auch eine Ausfahrbewegung des zweiten Körpers 9 gegenüber dem ersten Körper 8 ausgeführt wird.
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Damit die Körper 8, 9 sich nicht relativ um die Längsachse 14 beider Körper 8, 9 zueinander verdrehen, ist ferner ein Axialstift 15 vorgesehen. Der Axialstift 15 ist insbesondere schubstarr mit dem zweiten Köper 9 verbunden und fährt in eine Bohrung 16 des ersten Körpers 8 ein bzw. aus.
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Damit nunmehr das Betätigungswerkzeug 7 in einer Radialrichtung von außen an den Schlauchverbinder 2 parallel angesetzt werden kann, sind in einer Außenmantelfläche 17 des Betätigungswerkzeugs 7, maßgeblich der zwei Körper 8, 9, radial umlaufend verteilt Nuten 18 angeordnet. Die Nuten 18 sind gegenüber der Außenmantelfläche 17 radial nach innen zurück versetzt. Die Nuten 18 verlaufen in Axialrichtung A und sind an einem jeweiligen Ende 19 des Betätigungswerkzeugs 7 verjüngt ausgebildet, insbesondere mit einem Stufenabsatz 20.
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Der Stufenabsatz 20 kommt wie gemäß 5 an der Stirnfläche 5 der Innenhülse 4 formschlüssig zur Anlage und übt eine Axialkraft auf die Innenhülse 4 auf, so dass diese in den zylindrischen Außenkörper 3 eingedrückt wird. Der jeweilige Druckluftschlauch 1 kann dann aus dem Schlauchverbinder 2 herausgezogen werden.
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6 zeigt eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Betätigungswerkzeug 7. Gut zu erkennen ist, dass radial umlaufend versetzt vier Nuten 18 angeordnet sind, wobei jede Nut 18 einen voneinander verschiedenen Durchmesser aufweist. Bevorzugt sind Nuten 18 mit einem Durchmesser von 6 mm, 8 mm, 10 mm und 12 mm ausgebildet. Ein jeweiliger nicht dargestellter Druckluftschlauch 1 kann somit in der Nut 18 anliegen. Der auf die Bildebene bezogen unterhalb dem Ende 19 liegende Stufenabsatz 20 liegt dann formschlüssig an einer Stirnfläche 5 der Innenhülse 4 eines Schlauchverbinders 2 an.
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Die Schnittansicht gemäß 7 zeigt nochmals, dass die jeweilige Nut 18 mit dem Durchmesser zur Aufnahme des Druckluftschlauches 1 in Axialrichtung A über die gesamte Länge L der Außenmantelfläche durchlaufend ausgebildet ist. In einem Mittelbereich 21 des Betätigungswerkzeuges 7 ist die Nut 18 entsprechend in Radialrichtung R vertieft ausgebildet und weist mithin einen größeren Durchmesser auf, so dass sie hier einen nicht näher dargestellten Schlauchverbinder aufnimmt. Auch sind unterschiedliche Längen von Schlauchverbindern aufnehmbar. Beispielsweise ist bei einem in Relation größeren Durchmessers des Druckluftschlauches 1 auch die axiale Länge des dazugehörigen Schlauchverbinders größer, dargestellt in 7, auf die Bildebene bezogen rechts. Bei einem relativ dazu kleineren Durchmesser eines Druckluftschlauches ist die axiale Länge des dazugehörigen Schlauchverbinders kürzer, dargestellt links in 7.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckluftschlauch
- 2
- Schlauchverbinder
- 3
- zylindrischer Außenkörper zu 2
- 4
- Innenhülse zu 2
- 5
- Stirnfläche zu 4
- 6
- Ende zu 1
- 7
- Betätigungswerkzeug
- 8
- erster Körper
- 9
- zweiter Körper
- 10
- Axialfortsatz
- 11
- Axialnut
- 12
- Schraube
- 13
- Gewinde
- 14
- Längsachse
- 15
- Axialstift
- 16
- Bohrung
- 17
- Außenmantelfläche zu 7
- 18
- Nut
- 19
- Ende zu 7
- 20
- Stufenabsatz
- 21
- Mittelbereich
- A
- Axialrichtung
- F
- Kraft
- L
- Länge
- R
- Radialrichtung