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Die Erfindung betrifft eine Rolleneinheit, nämlich eine sogenannte Heberolle, nach dem Oberbegriff des Anspruch 1.
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Gattungsgemäße Rolleneinheiten (im Weiteren auch Heberollen genannt) sind in der Technik bekannt. Diese weisen eine Halterung und ein mit der Halterung verbundenes oder einstückig mit diesem ausgebildetes Tragelement, insbesondere in Form eines Tragarmes, auf, an welchem wenigstens ein Rad um eine Drehachse drehbar gehalten ist. Weiterhin ist ein Standfuß vorhanden, welcher über einen Höhenversteller mit der Halterung verbunden ist. Hierbei kann die Halterung zweiteilig mit einer Befestigungsplatte und einem um eine vertikal verlaufende Drehachse drehbar an der Befestigungsplatte gehaltenen Drehelement ausgebildet sein, so dass es sich dann um eine Lenkrolle handelt. Der Höhenversteller kann insbesondere als Hebel oder als Schraubverbindung ausgebildet sein.
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In der 6 ist eine gattungsgemäße Heberolle des Standes der Technik dargestellt, in welchem der Höhenversteller als Kniehebel 40 ausgebildet ist, welcher den Standfuß 30 trägt. Man erkennt weiterhin die zweiteilige Halterung aus Befestigungsplatte 12 und Drehelement 14 sowie ein Rad 27.
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Ein typischer Einsatz einer solchen Heberolle ist folgender: Mehrere solcher Heberollen sind an der Unterseite eines Maschinenteils oder dergleichen befestigt, welches durch eine Werkhalle zu seinem Bestimmungsstandort gebracht werden soll. Hierbei werden bei den einzelnen Heberollen zunächst die Standfüße in eine Position gebracht, in der sie vom Boden beabstandet sind, so dass der zu transportierende Gegenstand mittels der Räder gerollt werden kann. Nach Ankunft am Bestimmungsstandort werden dann die Höhenversteller betätigt, bis die Standfüße den Kontakt zum Boden übernehmen und die Räder belastungsfrei sind, also in der Regel den Boden gar nicht mehr berühren. Dies ist in 6 rechts dargestellt.
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Wie dies bereits erwähnt wurde, gibt es Heberollen mit einem Hebelmechanismus für den Standfuß sowie Heberollen mit einem Schraubmechanismus für den Standfuß. Heberollen mit Hebelmechanismus haben den Vorteil der einfacheren und schnelleren Bedienbarkeit, Heberollen mit einem schraubbaren Höhenversteller haben den Vorteil der Justierbarkeit sowie der meist besseren Standfestigkeit, da eventuelle Schwingungsbewegungen des aufgeständerten Gegenstandes nicht durch die Gelenke des Hebelmechanismus verstärkt werden können.
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Hiervon ausgehend stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, die Praxistauglichkeit einer gattungsgemäßen Rolleneinheit weiter zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch eine Rolleneinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Es wurde herausgefunden, dass sich die Praxistauglichkeit einer Rolleneinheit dadurch noch weiter verbessern lässt, dass nicht nur der Höhenversteller, sondern auch das wenigstens eine Rad höhenverstellbar bezüglich der Halterung angeordnet ist. Hierzu ist an der Halterung das Tragelement, welches wiederum wenigstens ein Rad trägt, beweglich angeordnet. Dieses Tragelement kann insbesondere als Tragarm, welcher um eine Schwenkachse schwenkbar mit der Halterung verbunden ist, ausgebildet sein.
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Die wesentlichen Vorteile einer zusätzlichen Höhenverstellbarkeit des Rades in Bezug auf die Halterung sind folgende: Zum einen wird es durch die Verwendung von Rolleneinheiten mit höhenverstellbaren Rädern einfacher, Unebenheiten, wie beispielsweise auf dem Boden verlaufende Kabelkanäle und dergleichen, zu überwinden, insbesondere wenn zum Transport eines Gegenstandes mehr als vier solcher Rolleneinheiten verwendet werden.
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Weiterhin wird durch die Verwendung erfindungsgemäßer Rolleneinheiten das positionsgenaue (und damit auch höhengenaue) Andocken eines weiteren Maschinenteils an einen bereits positionierten Maschinenteil möglich: Das noch auf den Räder stehenden Maschinenteil kann durch die Höhenverstellung der Räder exakt auf die gewünschte Höhe gebracht werden. Anschließend werden jeweils die Standfüße abgesenkt, bis sie festen Kontakt zum Boden haben. Anschließend werden die Räder angehoben und die Last geht vollständig auf die Standfüße über, ohne dass sich eine weitere Höhenänderung ergibt. Hierfür weisen die Höhenversteller vorzugsweise eine Stellschraube, welche in einer Gewindehülse gehalten ist, auf, so dass eine stufenlose Höhenverstellbarkeit des Standfußes gegeben ist.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen und weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus den nun beschriebenen Ausführungsbeispielen.
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Die Erfindung wird nun anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die Figuren näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Rolleneinheit in einer perspektivischen Darstellung,
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2 einen Schnitt entlang einer vertikal verlaufenden Schnittebene durch die Rolleneinheit der 1,
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3 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer perspektivischen Darstellung,
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4 die Rolleneinheit der 3 in einer der 2 entsprechenden Schnittdarstellung,
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5 das in 3 Gezeigte in einer teilweise geschnittenen seitlichen Draufsicht, wobei jedoch Räder und Standfuß gegenüber dem Zustand der 3 abgesenkt sind und
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6 Eine Rolleneinheit nach dem Stand der Technik.
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Die 1 und 2 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Rolleneinheit (Heberolle). Es handelt sich hierbei um eine Lenkrolle mit zwei Rädern 27a, 27b, wobei jedoch zu betonen ist, dass das erfindungsgemäße Prinzip auch auf nichtlenkbare Rolleneinheiten, sowie auf Rolleneinheit mit nur einem Rad anwendbar ist.
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Zur Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels wird Bezug auf die 1 und 2 genommen. Die Rolleneinheit weist eine zweiteilige Halterung 10 mit einer Befestigungsplatte 12 zur Befestigung am zu transportierenden Gegenstand und einem um eine sich in der Vertikalrichtung erstreckende Lenkachse drehbar an der Befestigungsplatte 12 gehaltenen Drehelement 14 auf. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind Befestigungsplatte 12 und Drehelement 14 mittels eines Kugellagers miteinander verbunden. Das Drehelement 14 weist eine sich parallel zur Befestigungsplatte 12 erstreckende Grundplatte 16 sowie zwei sich parallel zueinander und senkrecht zu dieser erstreckende Seitenschenkel 14a, 14b auf. Ein Tragarm 20 ist um eine Schwenkachse schwenkbar am Drehelement 14 gehalten, wozu sich zwischen den beiden Seitenschenkeln 17a, 17b des Drehelementes 14 eine zur Schwenkachse koaxiale Schwenkwelle 25 erstreckt (in diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass der Begriff der „Achse” hier rein geometrisch verwendet wird, während der Begriff „Welle” für die körperlichen Bauteile verwendet wird).
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Der Tragarm 20 weist zwei Schenkel 21a, 21b auf, welche an ihren beiden Enden miteinander verbunden sind, wozu eine sich um die Schwenkwelle 25 erstreckende Verbindungshülse 24 und eine Querstrebe dient. Diese Querstrebe ist als solcher in den 1 und 2 nicht zu sehen, sondern lediglich ein von der Querstrebe getragenes Gewinde 23, welches schwenkbar an der Querstrebe gehalten ist. Parallel zur Schwenkwelle 25 erstreckt sich eine Drehwelle 26 zwischen den beiden Schwenkeln 21a, 21b, welche zwei Räder 27a, 27b trägt, so dass diese um eine Drehachse am Tragarm gehalten sind. Somit ist zunächst die Position der Räder 27a, 27b in Bezug auf die Halterung 10 in der Höhe veränderbar, da der Tragarm 20 um die Schwenkachse schwenkbar an der Halterung befestigt ist.
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Um die Höhe einstellen zu können, dient eine erste Stellschraube 28, welche sich durch das von der Querstrebe gehaltene schwenkbar an dieser gehaltene Gewinde 23 bis zu einem Druckstück 29 des Drehelementes 14 erstreckt. Durch Drehen der ersten Stellschraube 28 kann somit der minimale Abstand zwischen den Rädern 27a, 28a (bzw. deren Drehwelle 26) und der Halterung 10 eingestellt werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel erstreckt sich zwischen Halterung 10 (nämlich dem Drehelement 14) und dem Tragarm 20 eine Zugfeder 18, was dazu führt, dass die Räder 27a, 28b, stets ihren eingestellten Minimalabstand zur Halterung 10 einnehmen. Das Vorsehen einer solchen Zugfeder 18 ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
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Von der Befestigungsplatte 12 erstreckt sich koaxial zur Lenkachse eine Gewindehülse 36 durch die Grundplatte 16 des Drehelementes 14. In diese Gewindehülse 36 ist eine zweite Stellschraube 34 eingeschraubt, welche an ihrem der Gewindehülse 36 abgewandten Ende einen Standfuß 30 trägt. Grundsätzlich könnte der Standfuß auch schlicht das Ende der zweiten Stellschraube 34 selbst sein. Zweite Stellschraube 34 und Gewindehülse 36 bilden den Höhenversteller des Standfußes 30. Somit können die Höhe der Räder 27b und die des Standfußes 30 unabhängig voneinander eingestellt werden, wodurch sich die oben beschriebenen Vorteile ergeben. Der Höhenversteller 32 erstreckt sich hier zwischen Schwenkachse und Drehachse. Der beschriebene Aufbau ist sehr kompakt und sehr stabil, da der Höhenversteller des Standfußes 30 koaxial zur Lenkachse ist.
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Die 3 und 5 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel, welches vom Grundprinzip dem eben beschriebenen Ausführungsbeispiel sehr ähnlich ist. Ein erster Unterschied besteht darin, dass das Gewinde 23 für die erste Stellschraube 28 von der Halterung 10, nämlich vom Drehelement 14 getragen wird, und dass das Druckstück dem Tragarm 20, nämlich einer Querstrebe 22 zugeordnet ist. Eine Schwenkbarkeit des Gewindes ist hierbei nicht notwendig, wie man dies den 4 und 5 entnimmt.
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Ein weiterer Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel besteht darin, dass zweite Stellschraube 34 und Gewindehülle 36 des Höhenversteller 32 vertauscht sind: Hier erstreckt sich die zweite Stellschraube 34 von der Halterung 10 und die Gewindehülle 36 trägt den Standfuß 30 bzw. bildet diesen.
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Im ersten Ausführungsbeispiel sind die Schenkel des Tragarms 20 innenliegend bezüglich der Seitenschenkel 17a, 17b des Drehelementes 14, im zweiten Ausführungsbeispiel sind sie außenliegend.
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Schließlich ist im zweiten Ausführungsbeispiel keine Zugfeder vorgesehen, so dass die Räder stets in Kontakt mit dem Boden sind, auch wenn sie keine Last tragen. Es ist jedoch zu betonen, dass das Vorsehen eine Zugfeder auch hier möglich wäre.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Halterung
- 12
- Befestigungsplatte
- 14
- Drehelement
- 16
- Grundplatte des Drehelements
- 17a, 17b
- Seitenschenkel
- 18
- Zugfeder
- 20
- Tragarm
- 21a, 21b
- Schenkel
- 22
- Querstrebe
- 23
- Gewinde
- 24
- Verbindungshülse
- 25
- Schwenkwelle
- 26
- Drehwelle
- 27a, 27b
- Rad
- 28
- erste Stellschraube
- 29
- Druckstück
- 30
- Standfuß
- 32
- Höhenversteller
- 34
- zweite Stellschraube
- 36
- Gewindehülse
- 40
- Kniehebel