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Die Erfindung betrifft eine Kabeltülle und eine Anordnung mit einer Kabelwanddurchfführung.
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Hintergrund
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Kabeltüllen dienen zum Aufnehmen eines oder mehrerer Kabel, beispielsweise beim Durchführen des oder der Kabel durch eine Gehäusewand. Ein Grundkörper von Kabeltüllen kann aus einem Kunststoffmaterial bestehen und eine Öffnung aufweisen, durch die das eine oder die mehreren Kabel hindurchgesteckt sind. Der Grundkörper umgreift das oder die Kabeldichten.
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Zusammenfassung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kabeltülle sowie eine Anordnung mit einer Kabelwanddurchführung mit verbesserter Dichtung anzugeben.
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Zur Lösung sind eine Kabeltülle nach dem unabhängigen Anspruch 1 sowie eine Anordnung mit einer Kabelwanddurchführung nach dem unabhängigen Anspruch 13 geschaffen. Alternative Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
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Nach einem Aspekt ist eine Kabeltülle mit einem Grundkörper aus einem Kunststoffmaterial und einer Öffnung geschaffen, die in dem Grundkörper zum Aufnehmen eines Kabels in Längsrichtung des Grundkörpers gebildet ist. Die Kabeltülle weist weiterhin eine Schlitzung auf, die sich in Längsachtung des Grundkörpers erstreckt und mit der eine die Öffnung begrenzende Seitenwand des Grundkörpers durchtrennt ist. Im Bereich der Schlitzung sind eine erste nicht ebene Oberfläche mit ersten Oberflächenstrukturen und eine zweite nicht ebene Oberfläche mit zu den ersten Oberflächenstrukturen komplementären zweiten Oberflächenstrukturen einander gegenüberliegend angeordnet.
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Nach einem weiteren Aspekt ist eine Anordnung mit einer Kabelwanddurchführung geschaffen, bei der in einem Rahmenbauteil eine oder mehrere Kabeltüllen angeordnet sind, wobei, zumindest in einem Einbauzustand, wenn die eine oder die mehreren Kabeltüllen jeweils ein Kabel mittels Klemmen dichtend aufnehmen, einander gegenüberliegende nicht ebene Oberflächen mit komplementären Oberflächenstrukturen im Bereich einer jeweiligen Schlitzung eines Grundkörpers der Kabeltülle teilweise oder vollständig aufeinanderlegend angeordnet sind.
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Aufgrund der Oberflächenstrukturen kann die erste und/oder die zweite nicht ebene Oberfläche vollständig frei von ebenen Oberflächenabschnitten sein, die sich entlang der Längsrichtung des Grundkörpers erstrecken.
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Auf der ersten und/oder zweiten nicht ebenen Oberfläche können die jeweiligen Oberflächenstrukturen die zugeordnete Oberfläche vollständig erfassen.
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Die ersten und die zweiten Oberflächenstrukturen können teilweise oder vollständig komplementär zueinander ausgebildet sein. Neben einer oberflächenseitigen formkomplementären Ausbildung können zumindest Abschnitte der Oberflächenstrukturen auch hinsichtlich einer jeweiligen Strukturhöhe auf der Oberfläche komplementär ausgebildet sein, sodass beispielsweise eine Strukturerhebung auf der ersten nicht ebenen Oberfläche vollständig in einer zugeordneten komplementären Vertiefung im Bereich der zweiten nicht ebenen Oberfläche aufgenommen sein kann. Erhebung und Vertiefung können hierbei also mit derselben Bau- oder Strukturhöhe ausgebildet sein.
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Die erste und die zweite nicht ebene Oberflächen können zumindest in einer nicht gespreizten Stellung der Schlitzung formschlüssig aufeinanderliegen. Eine gespreizte Stellung der Schlitzung kann ausgebildet sein, wenn das Kabel durch die Öffnung des Grundkörpers gesteckt ist und das durchgesteckte Kabel einen größeren Umfang als die Öffnung aufweist, so dass die Schlitzung aufgeweitet oder gespreizt wird. Bei dieser oder anderen Ausgestaltungen kann das Kunststoffmaterial ein flexibles oder nachgebendes Material sein. Die nachgebende oder flexible Ausbildung des Kunststoffmaterials ermöglicht beispielsweise ein teilweises Zusammendrücken des Grundkörpers, um so wahlweise die von der Kabeltülle entfaltete Dichtwirkung zu verbessern. In der nicht gespreizten Stellung der Schlitzung können die erste und die zweite nicht ebene Oberfläche vollständig oder teilweise überlappend aufeinander liegen.
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Die ersten und die zweiten Oberflächenstrukturen können jeweils eine Wellenstruktur aufweisen. Die jeweiligen Wellenstrukturen können in Teilbereichen oder in einem Gesamtbereich einander gegenüberliegender Wellenstrukturen komplementär ausgebildet sein.
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Die jeweiligen Wellenstrukturen können im Bereich der Schlitzung sich von einer Vorder- zu einer Rückseite des Grundkörpers erstreckend ausgebildet sein. Die jeweiligen Wellenstrukturen können sich ergänzend oder alternativ von einer die Öffnung im Grundkörper begrenzenden Innenwand zur Außenwand des Grundkörpers erstrecken.
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Die ersten und/oder die zweiten Oberflächenstrukturen können in Blickrichtung entlang der Längsrichtung des Grundkörpers einen oder mehrere Hinterschnitte aufweisen.
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Der eine oder die mehreren Hinterschnitte können mit einer nicht ebenen Oberfläche mit einer lokalen Oberflächenstruktur gebildet sein, die einer komplementären lokalen Oberflächenstruktur gegenüberliegt. Die komplementären lokalen Oberflächenstrukturen können formschlüssig aufeinanderliegend angeordnet sein.
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Der eine oder die mehreren Hinterschnitte im Bereich der Schlitzung können zur Längsrichtung des Grundkörpers querstehende Oberflächenabschnitte aufweisen. Die zur Längsrichtung des Grundkörpers querstehenden Oberflächenabschnitte können zur Längsrichtung senkrecht verlaufen.
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Die ersten und/oder die zweiten Oberflächenstrukturen können eine Sägezahnstruktur aufweisen. Die einander zugeordneten und gegenüberliegenden Sägezahnstrukturen können zueinander komplementär ausgebildet sein.
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Die Sägezahnstruktur im Bereich der Schlitzung kann sich von der Vorder- zur Rückseite des Grundkörpers erstreckend ausgebildet sein.
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Es können im Bereich der Schlitzung ein- oder beidseitig gerade in Längsrichtung auslaufende Randabschnitte vorgesehen sein, die frei von den Oberflächenstrukturen sind. Hierbei kann vorgesehen sein, dass sich die jeweilige Oberflächenstruktur auf der ersten und der zweiten nicht ebenen Oberfläche nur in einem inneren vom äußeren Rand beabstandeten Oberflächenbereich erstrecken. Gerade auslaufende Randabschnitte können bei den verschiedenen Ausgestaltungen im Bereich der Vorder- und/oder der Rückseite des Grundkörpers sowie im Bereich der Innenwand der Öffnung und/oder der gegenüberliegenden Außenwand des Grundkörpers vorgesehen sein. Zu diesen Ausgestaltungen alternativ kann vorgesehen sein, dass sich die Sägezahnstruktur oder andere Oberflächenstrukturen von der Innenwand der Öffnung des Grundkörpers zur Außenwand hin durchgehend erstrecken.
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Die Sägezahnstruktur kann entgegengesetzt ausgerichtete Sägezähne aufweisen. Bei den entgegengesetzt ausgerichteten Sägezähnen auf der ersten und der zweiten nicht ebenen Oberfläche im Bereich der Schlitzung weisen die Zähne entgegengesetzt ausgebildete Schrägen auf.
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Am Grundkörper können auf einer Außenfläche und/oder im Bereich der Öffnung jeweils eine oder mehrere zur Längsrichtung des Grundkörpers sich quer erstreckende Dichtlippen angeordnet sein. Die Dichtlippen können auf der Außenfläche des Grundkörpers und/oder innerhalb der Öffnung des Grundkörpers jeweils umlaufend ausgebildet sein, sei es durchgehend oder unterbrochen.
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Der Grundkörper kann konisch ausgebildet sein. Der Grundkörper kann bei dieser oder anderen Ausgestaltungen quer zur Längsrichtung mit einer runden oder einer eckigen Querschnittsfläche gebildet sein.
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Die Anordnung mit der Kabelwanddurchführung kann zum Beispiel auf einer Wand eines Gehäuses eines Geräts oder eines Schaltschranks angeordnet sein, um ein oder mehrere Kabel mit Hilfe der Kabeltüllen dichtend durch die Wand zu führen.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf Fig. einer Zeichnung erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer Kabeltülle sowie eine Draufsicht der Kabeltülle; und
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2 eine perspektivische Darstellung einer weiteren Kabeltülle sowie eine Draufsicht der weiteren Kabeltülle
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Die 1 und 2 zeigen beispielhafte Ausführungsformen einer Kabeltülle 1, die einen Grundkörper 2 aus einem Kunststoffmaterial aufweist, in welchem eine als Durchbruch ausgebildete Öffnung 3 in Längsrichtung des Grundkörpers 2 angeordnet ist. Die Öffnung 3 dient zum Aufnehmen oder Durchstecken eines Kabels (nicht dargestellt), um dieses dichtend aufzunehmen, insbesondere beim Hindurchführen des Kabels durch eine Wand, beispielsweise eine Wand eines Gehäuses. Bei der Gehäusewand kann es sich um eine Wand eines Geräts oder eines Schaltschranks handeln. Mittels der Kabeltülle kann eine Dichtung gegen Schmutz und/oder Feuchtigkeit ausgebildet sein.
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Auf einer äußeren Oberfläche 4 des Grundkörpers 2 sind Dichtlippen 5 angeordnet, die bei den gezeigten Ausführungsformen umlaufend durchgehend ausgeführt sind. Die Dichtlippen 5 weisen beispielsweise einen dreieckförmigen Querschnitt auf, wobei die Dichtlippen 5 von einer Vorderseite 6 des Grundkörpers 2 schräg zu einer Rückseite 7 des Grundkörpers 2 ansteigen. Die Dichtlippen 5 sind in Längsrichtung des Grundkörpers 2 in äquidistanten Abständen angeordnet. Alternativ zur gezeigten Ausführungsform können die Dichtlippen 5 umlaufend unterbrochen gebildet sein.
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Eine vordere Dichtlippe 5a umrandet eine vordere Deckseite 8 des Grundkörpers 2. Auf der vorderen Deckseite 8 ist ein flächiger Vorsprung 9 angeordnet, welcher die Öffnung 3 umgreift. Beim Anordnen der Kabeltülle 1 in einem Aufnahmerahmen einer Wanddurchführung (nicht dargestellt) kann der flächige Vorsprung 9 formschlüssig in einer zugeordneten Aufnahme angeordnet sein.
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Der Grundkörper 2 weist eine konische Form auf, wobei bei den gezeigten Ausführungsformen die Querschnittsfläche quer zur Längsrichtung des Grundkörpers 2 viereckig ist. Alternativ kann eine runde Querschnittsfläche vorgesehen sein.
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Auf einer Innenwand 10 der Öffnung 3 sind weitere Dichtlippen 11 angeordnet. Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen sind die weiteren Dichtlippen 11 auf der Innenwand 10 in Längsrichtung des Grundkörpers 2 in äquidistanten Abständen abgeordnet.
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Die verschiedenen Ausgestaltungen der Kabeltülle 1 in den 1 und 2 weisen jeweils eine Schlitzung 12 auf, die sich von der Vorderseite 6 zur Rückseite 7 des Grundkörpers 2 durchgehend erstreckt. Eine Seitenwand 13 des Grundkörpers 2 wird so durchtrennt. Im Bereich der Schlitzung 12 weisen eine erste und eine zweite nicht ebene Oberfläche 14, 15 zueinander komplementäre Oberflächenstrukturen 16, 17 auf.
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Die in den 1 und 2 gezeigten Kabeltüllen 1 zeigen eine nicht gespreizte Stellung der Schlitzung 12, sodass die zueinander komplementären Oberflächenstrukturen 16, 17 formschlüssig aufeinander liegen. Bei der Ausführung in 1 sind Sägezahnstrukturen 18. Bei der Ausgestaltung in 2 sind zueinander komplementäre Wellenstrukturen 19 gebildet.
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Bei der Ausgestaltung in 1 erstrecken sich die Sägezahnstrukturen 18 in einem mittleren Bereich 20, wohingegen in gerade auslaufenden Randbereichen 21 und 22 ebene Oberflächenabschnitte gebildet sind. Eine solche Ausgestaltung kann alternativ auch im Zusammenhang mit der Wellenstruktur 19 vorgesehen sein.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Schutzansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der verschiedenen Ausführungsformen von Bedeutung sein.