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Die Erfindung betrifft eine selbsttragende Bodengruppe für ein Fahrzeug.
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Die Bodengruppe eines Fahrzeuges ist typischerweise in Rahmenbauweise erstellt. Eine solche Bodengruppe umfasst zwei Längsträger, die durch zwei Querträger miteinander verbunden sind. Zum Teil sind die Längsträger auch durch Hilfsrahmen miteinander in Querrichtung des Fahrzeuges verbunden. Der karosserieseitige Boden des Fahrzeuges befindet sich oberhalb dieser Baugruppe.
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Fahrzeuge mit Elektroantrieb benötigen Batterien als Energiequelle zum Speisen des oder der Elektromotoren. Die Batterien sind in einem Batteriemodul zusammengefasst, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass dann eine Auswechselbarkeit erleichtert ist. Aufgrund der typischerweise relativ großen Anzahl der benötigten Batterien sind derartige Batteriemodule relativ groß und haben ein entsprechend hohes Gewicht. Diese werden daher an den Fahrzeugträgern angebracht. Aufgrund der gewünschten Zugänglichkeit zu den Batterien eines solchen Batteriemoduls finden sich diese typischerweise unterhalb der Fahrzeugträger, was sich mitunter ungünstig auf die Bodenfreiheit des Fahrzeuges auswirkt.
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Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, eine selbsttragende Bodengruppe für ein Fahrzeug vorzuschlagen, mit der eine Unterbringung von für den Betrieb eines Fahrzeuges notwendigen Aggregaten, insbesondere von Batterien, unter Vermeidung der zu im Stand der Technik aufgezeigten Nachteile möglich ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine selbsttragende Bodengruppe für ein Fahrzeug, umfassend eine Mehrzahl von längsseitig miteinander durch ein Fügeverfahren formschlüssig miteinander verbundenen, jeweils einen Obergurt und einen damit durch Stege verbundenen Untergurt aufweisenden Leichtmetallstrangpressprofilen, wobei aneinandergrenzende Profile mit ihren Obergurten und mit ihren Untergurten miteinander durch das Fügeverfahren zum Ausbilden einer Bodenplatte verbunden sind, von welchen Profilen zumindest eine Mehrzahl zwischen ihrem Obergurt und ihrem Untergurt wenigstens eine Nutzkammer, insbesondere zum Unterbringen zumindest eines für einen Betrieb des Fahrzeuges notwendigen Aggregaten, wie etwa einer Batterie, aufweisen, und an jeder die Stirnseiten der Profile aufweisenden Längsseite jeweils einen sich über die Länge der durch die Profile gebildeten Bodenplatte erstreckenden und sich an den Stirnflächen der Profile abstützenden Schweller.
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Bei dieser selbsttragenden Fahrzeugbodengruppe ist der Raum zum Unterbringen von Batterien oder auch anderen, für den Betrieb eines Fahrzeuges notwendigen Aggregaten, nicht in einem zusätzlichen Modul vorgesehen, sondern in die Fahrzeugbodengruppe integriert. Dieses wird dadurch erreicht, dass die Bodengruppe selbsttragend ist und Nutzkammern bereitgestellt sind, in denen für einen Betrieb des Fahrzeuges notwendige Aggregate, wie beispielsweise Batterien untergebracht sind bzw. untergebracht werden können. Die selbsttragende Bodengruppe umfasst eine Bodenplatte, die durch eine Mehrzahl von Leichtmetallstrangpressprofilen zusammengesetzt ist. Diese Profile sind längsseitig miteinander durch ein Fügeverfahren miteinander verbunden. Zum Fügen zweier benachbarter Strangpressprofile bietet sich ein Kaltfügeverfahren an, mit dem die miteinander in Eingriff gestellten Verbindungsglieder form- und kraftschlüssig miteinander verbunden werden. Durchaus können auch andere Fügeverfahren zum längsseitigen Verbinden zweier benachbarter Strangpressprofile eingesetzt werden. Die Profile weisen jeweils einen Obergurt und einen damit durch Stege verbundenen Untergurt auf. Insofern stellt jedes Profil für sich genommen ein Kastenprofil dar, welches auch als mehrkammeriges Hohlprofil ausgeführt sein kann. Verbunden sind zwei aneinandergrenzende Strangpressprofile durch das Fügeverfahren mit ihren Obergurten und mit ihren Untergurten. Zum Zwecke einer Verbindung zweier Strangpressprofile mittels eines Kaltfügeverfahrens weisen die längsseitigen Enden des Obergurtes und des Untergurtes komplementär mit zueinander ausgeführte Verbindungsglieder, wie beispielsweise Nutleisten – einerseits – und Stegleisten – andererseits – auf. In die geöffneten Nutleisten wird für die gewünschte Verbindung eine Stegleiste eingesetzt. Die Querschnittsgeometrie dieser miteinander in Eingriff gestellten Verbindungsglieder bedingt die Formschlüssigkeit der Verbindung nach dem Kaltfügeprozess. Sind zwei aneinandergrenzende Profile mit ihren komplementären Verbindungselementen zusammengesetzt, werden die Nutleisten verpresst, durch welchen Vorgang die darin eingesetzte Stegleiste in der Nutleiste verklammert wird. Durch ein solches Kaltfügeverfahren ist die Verbindung zweier aneinandergrenzender Profile nicht nur form- und kraftschlüssig, sondern auch spielfrei und unlösbar. Der Obergurt ist mit dem Untergurt eines jeden Strangpressprofils durch zumindest zwei Stege verbunden. Aufgrund des Abstandes des Obergurtes von dem Untergurt ist die Bodenplatte dieser selbsttragenden Bodengruppe besonders belastbar. Durch diese Kastenbauweise lassen sich die gewünschten Festigkeitseigenschaften auch bei relativ dünner Wandstärke der Strangpressprofile erreichen, was sich positiv auf ein möglichst geringes Gewicht auswirkt. Zudem wird durch den Abstand des Obergurtes von dem Untergurt zumindest bei einer Mehrzahl der eingesetzten Strangpressprofile jeweils zumindest eine Nutzkammer bereitgestellt. Die Nutzkammern dienen zum Unterbringen von für den Betrieb des Fahrzeuges notwendigen Aggregaten, wie etwa von Batterien. Damit sind diese in die Bodengruppe integriert und benötigen keine zusätzliche Halterung oder Module. Erreicht wird mit diesem Konzept auch, dass durch das Unterbringen von beispielsweise Batterien in diesen Nutzkammern der Bodengruppe das mit einer solchen Bodengruppe ausgerüstete Fahrzeug aufgrund des Gewichtes der Batterien einen relativ tiefliegenden Schwerpunkt aufweist. Dieses wirkt sich positiv auf das Fahrverhalten und die Fahrsicherheit aus.
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Typischerweise ist vorgesehen, dass die Längserstreckung die die Bodenplatte bildenden Strangpressprofile quer zur Längserstreckung des Fahrzeuges verläuft. Eine Zugänglichkeit zu dem Nutzraum ist dann von den Seiten des Fahrzeuges möglich. Die Bodenplatte dieser selbsttragenen Bodengruppe kann sich prinzipiell auf der gesamten Länge des Fahrzeuges zwischen den Vorderrädern und den Hinterrädern erstrecken. Es ist durchaus auch möglich, nur einen Teil dieses Abstandes durch eine solche Bodengruppe zu überbrücken oder diese auch über die Vorder- und/oder Hinterräder weiterlaufen zu lassen. Durchaus möglich ist es auch, dass die Strangpressprofile sich in Längserstreckung des Fahrzeuges erstrecken.
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An den die offenen Stirnseiten der Profile aufweisende Längsseiten der Bodenplatte sind Schweller angeschlossen, die sich an den Stirnflächen der Profile abstützen. Somit bilden die Schweller bei einer Bodenplatte, bei der die Längserstreckung der Strangpressprofile quer zur Längserstreckung des Fahrzeuges verläuft, den seitlichen Abschluss der selbsttragenden Bodengruppe. Die Schweller stützen sich direkt oder auch unter Zwischenschaltung weiterer Elemente an den Stirnflächen der Strangpressprofile der Bodenplatte ab. Typischerweise befindet sich zwischen der Rückseite des Schwellers und den Stirnseiten der Profile eine Dichtung oder Dichtungsanordnung. Zumindest einer der beiden Schweller ist, um eine Zugänglichkeit zu den Nutzkammern der Profile zu gewährleisten, von der Bodenplatte entfernbar oder in geeigneter Weise gegenüber dieser verstellbar. Ersteres lässt sich beispielsweise dadurch erreichen, dass der Schweller mit der Bodenplatte verschraubt ist. Hierzu können in den Strangpressprofilen vorbereitete Schraubkanäle genutzt werden. Im letzteren Fall kann der Schweller mit einer seiner Längsseiten schwenkbar an der Bodenplatte angeschlossen sein, so dass nach Aufschwenken des Schwellers die Nutzkammern der Profile stirnseitig zugänglich sind. Vorteilhaft an der Kammerung der Bodenplatte durch die nebeneinander angeordneten Strangpressprofile ist, dass jede Nutzkammer einzeln zugänglich ist, was wiederum den Austausch eines darin befindlichen Aggregates, beispielsweise einer Batterie oder eines Batteriemoduls gegenüber Anordnungen vereinfacht, bei denen eine Vielzahl von Batterien zu einer gegenständlichen Einheit zusammengeschlossen sind.
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Typischerweise wird man die Schweller auch zum Schutze der in den Nutzkammern befindlichen Aggregate als Crashelemente auslegen. Sodann sind die in der Bodenplatte enthaltenen Batterien oder auch andere für den Betrieb des Fahrzeuges darin angeordnete Aggregate gegenüber einem Aufprall geschützt. Da sich die Schweller typischerweise an den quer zur Fahrtrichtung befindlichen Seiten der Bodengruppe befinden, schützen diese die in den Nutzkammern angeordneten Aggregate vor einem Seitenaufprall. Die Wirksamkeit eines als Crashelement ausgelegten Schwellers ist bei dieser Bodengruppe besonders wirksam, da sich der Schweller mit seiner Rückseite an den Stirnseiten der die Bodenplatte bildenden Profile abstützt, wodurch die Bodenplatte ein entgegen der Aufprallrichtung extrem stabiles Widerlager bereitstellt. Aufprallenergie wird somit zumindest bis zu einem gewissen Grad allein durch den Schweller und seine Deformationsarbeit aufgefangen. Damit sind die in den Nutzkammern der Bodenplatte enthaltenen und für den Betrieb eines Fahrzeuges notwendigen Aggregate, wie beispielsweise Batterien, besonders wirksam gegenüber Beschädigungen geschützt.
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Infolge des typischerweise abgedichteten Abschlusses der Nutzkammern an ihren Stirnseiten ist gerade bei einer Bestückung der Nutzkammern mit Batterien ohne zusätzliche Maßnahmen eine Brandschutzdichtigkeit gewährleistet. Im Falle eines Batteriebrandes kann sich dieser durch die Kapselung der Batterien in den voneinander beabstandeten Nutzkammern nicht ausbreiten. Vielmehr wird dieser aufgrund des in einer Nutzkammer nur im geringen Umfange vorhandenen Sauerstoffs rasch ersticken.
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Mit einer solchen selbsttragenden Bodengruppe kann auf eine Rahmenbauweise für die Bodengruppe verzichtet werden. Vielmehr kann diese Bodengruppe einen herkömmlich als notwendig erachteten, die tragende Struktur bildende Rahmen ersetzen. An diese selbsttragende Bodengruppe können weitere Fahrzeugkomponenten, wie etwa Radaufhängungen, eine Lenkeinrichtung, Achsträger oder dergleichen angeschlossen werden. Insofern geht mit der Verwendung einer solchen Bodengruppe in einem Fahrzeug trotz Vorsehens der Möglichkeit einer Unterbringung von einer Vielzahl von Batterien eine Gewichtsreduzierung gegenüber herkömmlichen Batteriemodulen einher. Dieses ist gerade bei der Konzeption von Fahrzeugen mit Elektroantrieb ein entscheidender Vorteil. Zudem kann eine solche Bodengruppe genutzt werden, um daran auch andere Fahrzeugteile zu verankern, beispielsweise die Sitze. In einem solchen Fall können Sitzschienen an der oberen Deckplatte der Bodengruppe angebracht sein. Ebenso eignet sich die Bodenplatte einer solchen Bodengruppe zum Trage eines Unterfahrschutzes. Ein solcher Unterfahrschutz kann beispielsweise an der durch die Untergurte der Profile gebildeten unteren Deckplatte angeschlossen werden. Ein Unterfahrschutz kann auch durch die seitlichen Schweller bereitgestellt werden, die sich dann über den unteren Abschluss der Bodenplatte hinweg nach unten erstrecken.
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Die Bodenplatte, bei der der Längsverlauf der Strangpressprofile quer zur Längserstreckung des Fahrzeuges orientiert ist, kann den Bedürfnissen entsprechend länger oder kürzer ausgeführt sein. Bei längeren Bodenplatten wird man die Anzahl der durch das Fügeverfahren miteinander verbundenen Strangpressprofile erhöhen. Dieses ist, ohne zusätzliche Werkzeuge zu benötigen, bei der Herstellung unterschiedlicher Bodenplatten von Vorteil. Die miteinander verbundenen Strangpressprofile müssen nicht identisch sein. Wesentlich ist, dass diese die notwendigen Verbindungsmittel an ihrem Obergurt und ihrem Untergurt in dem relevanten Abstand aufweisen. Durchaus möglich ist es, dass Profile im Querschnitt eine Krümmung aufweisen, beispielsweise, wenn sich die Bodengruppe über eine darunter befindliche Achse hinweg erstrecken soll. Auch muss die Breite der Bodengruppe und insbesondere der Bodenplatte in ihrer Erstreckung quer zur Längserstreckung des Fahrzeuges nicht konstant sein. Es ist durchaus möglich, dass, sollte sich eine solche Bodengruppe bis in den Bereich der gelenkten Vorderräder erstrecken, diese im Bereich der Vorderräder schmaler ausgeführt ist. Typischerweise wird man in diesen Abschnitten der Bodengruppe die Kammerung der Profile nicht unbedingt zum Unterbringen von Batterien nutzen, da an diesen Stellen eine Zugänglichkeit erschwert ist. Gleichwohl können diese Nutzkammern zum Unterbringen anderer, insbesondere wartungsfreier Aggregate genutzt werden.
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Insofern wird durch die selbsttragende Bodengruppe ein gekammerter Boden bereitgestellt, dessen Hohlraum zum Unterbringen von insbesondere für den Betrieb eines Fahrzeuges notwendigen Aggregaten genutzt werden kann. Durch die Kammerung der Strangpressprofile ist der in der Bodengruppe bereitgestellte Hohlraum ebenfalls gekammert, sodass eine gesonderte Unterteilung zum Abgrenzen bzw. Beanstanden einzelner Aggregate nicht erforderlich ist.
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Die Strangpressprofile sind vorzugsweise aus einer geeigneten Aluminiumlegierung hergestellt. Gleiches gilt für die Schweller.
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Eine solche selbsttragende Bodengruppe kann durchaus auch durch eine Stapelung von zumindest zwei derartiger Bodengruppen bereitgestellt werden.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
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1: eine schematisierte perspektivische und zum Teil geschnittene Ansicht einer selbsttragenden Bodengruppe eines Fahrzeuges,
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2: eine stirnseitige Ansicht eines Abschnittes der Bodenplatte der Bodengruppe der 1 mit abgenommenem Schweller,
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3: ein Ausschnitt einer Bodenplatte einer selbsttragenden Bodengruppe unter Verwendung von Profilen gemäß einer weiteren Ausgestaltung und
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4: eine Stirnseitenansicht eines Schwellers der Bodengruppe der 1.
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Eine selbsttragende Bodengruppe 1 für ein Fahrzeug ist aus einer Mehrzahl längsseitig miteinander verbundener einzelner Strangpressprofile 2 hergestellt. Die Strangpressprofile 2 sind aus einer Leichtmetalllegierung stranggepresst worden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Strangpressprofile 2 aus einer Aluminiumlegierung hergestellt. Die für die Herstellung der Strangpressprofile 2 eingesetzte Aluminiumlegierung ist eine solche, damit die Strangpressprofile 2 eine hinreichende Festigkeit aufweisen. Geeignet sind beispielsweise Aluminiumlegierungen aus der 6000er-Gruppe gemäß der Einteilung der Aluminum Association. Die Strangpressprofile 2 sowie ihre Verbindung sind weiter unten beschrieben.
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Die Strangpressprofile 2 sind bezüglich ihrer Längserstreckung quer zur Längsachse des Fahrzeuges, in welches die Bodengruppe 1 eingebaut ist, ausgerichtet. Die Längserstreckung des Fahrzeuges und somit seine Fahrtrichtung (Vorwärtsfahrt) ist in 1 mit einem Blockpfeil kenntlich gemacht. Jedes Strangpressprofil 2 verfügt über einen Obergurt 3, einen Untergurt 4, welche beiden Gurte 3, 4 jeweils durch zwei voneinander beanstandete Stege 5, 6 miteinander verbunden sind. Die mit ihren Längsseiten miteinander verbundenen Profile 2 bilden eine Bodenplatte 7. Es versteht sich, dass die Länge der Bodenplatte 7 in Längserstreckung des Fahrzeuges ohne Weiteres durch Vorsehen von mehr oder weniger Strangpressprofilen zum Ausbilden der Bodenplatte 7 an die gewünschte Dimensionierung angepasst werden kann. Die Breite der Bodenplatte 7 wird durch die jeweilige Länge der miteinander längsseitig verbundenen Strangpressprofile 2 definiert.
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Die aufgrund ihrer vorbeschriebenen Konzeption als Hohlkammerprofile ausgebildeten Strangpressprofile 2 sind an ihren quer zur Fahrtrichtung weisenden Stirnseiten offen. Zum Verschluss dieser Stirnseiten der Bodenplatte 7 dient jeweils ein Schweller 8, 9. Der Schweller 8 ist in 1 nur in einem Abschnitt gezeigt, um die stirnseitige Ausbildung einer Seite der Bodenplatte 7 und den Einblick in die stirnseitig offenen Profile 2 zu erlauben. Die Schweller 8, 9 sind ebenfalls Strangpressprofile aus einer Aluminiumlegierung. Die Schweller 8, 9 sind als Crashelemente ausgelegt und aus einer diesbezüglich geeigneten und sich von der Legierung zum Herstellen der Profile 2 unterschiedlichen Aluminiumlegierung hergestellt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Schweller 8, 9 stirnseitig unter Zwischenschaltung einer Dichtung 10 mit den Strangpressprofilen 2 verschraubt. Die Verschraubung der Schweller 8, 9 mit den Stirnflächen der Bodenplatte 7 ist lösbar, um auf diese Weise einen Zugang zu den Hohlkammern der Profile 2 zu ermöglichen.
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Die Bodengruppe 1 ist integraler Bestandteil des tragenden Chassis eines Fahrzeuges. Um dieses zu verdeutlichen, sind an die rückwärtige Stirnseite der Bodengruppe 1 zwei Längsstreben 11, 12 angebracht, die jeweils ein Rad tragen. In gleicher Weise können an die Bodengruppe 1 gelenkige Radaufhängungen, die vorderen gelenkten Räder, eine Lenkeinrichtung und dergleichen angeschlossen werden.
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Von besonderem Vorteil bei der Bodengruppe 1 ist, dass die Bodenplatte aufgrund des Einsatzes der Profile 2 eine Vielzahl von Nutzkammern aufweist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird dieser werden diese genutzt, um in diese Batterien zu integrieren. Diese dienen als Energiespeicher für das als Elektrofahrzeug ausgelegte Fahrzeug, in welches die Bodengruppe 1 eingebaut ist. Aufgrund der Lösbarkeit zumindest des Schwellers 8 besteht auch im eingebauten Zustand der Bodengruppe 1 in einem Fahrzeug eine Zugänglichkeit zu den in den Nutzkammern aufgenommenen Batterien. Die Bodenplatte 7 kann an geeigneter Stelle einen durch eine Nut darin eingebrachten Leitungsführungskanal zum Verbinden der in den Nutzkammern befindlichen Batterien mit einer zentralen Energieversorgungseinheit, über die eine Stromentnahme und das Laden der Batterien gesteuert wird, aufweisen. Durchaus möglich ist es auch, den Hohlraum des oder der Schweller als Leitungsführungskanal für die vorgenannten Zwecke zu nutzen.
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2 zeigt eine vergrößerte stirnseitige Ansicht eines Profils 2 der 1. Die Stabilität des Profils 2 und damit der Bodenplatte 7 bezüglich einer Gewichtsbelastung kann über die Höhe der Stege 5, 6 und/oder die Materialstärke eingestellt werden. Die Nutzkammer 14 des Profils 2 ist bei diesem Ausführungsbeispiel durch den Obergurt 3, den Untergurt 4 und die beiden Stege 5, 6 eingefasst. In dieser Figur ist die Stirnseite einer in die Nutzkammer 14 eingesetzten Batterie dargestellt. Unterhalb der Batterie 15 befindet sich in der Nutzkammer 14 ein sich über die Längserstreckung des Profils 2 erstreckender flexibler Schlauch 16 mit rechteckiger Querschnittsgeometrie. Der Schlauch 16 ist in nicht näher dargestellter Art und Weise zwischen dem jeweiligen Schweller 8, 9 und den Stirnseiten der Bodenplatte 7 mit jeweils einem Sammler verbunden, die in einen Kühlmittelkreislauf eingebunden sind. Somit ist der Schlauch 16 kühlmitteldurchströmt und dient zum Kühlen der satt auf dem Schlauch 16 mit ihrer Unterseite aufliegenden Batterie 15. Das Gewicht der Batterie 15, mit dem diese auf dem Schlauch 16 aufliegt, begünstigt einen Wärmeübergang und somit die Effektivität der Kühlung.
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2 zeigt nur beispielhaft den Einsatz eines flexiblen Schlauches 16 zum Bereitstellen einer Kühlung. Anstelle eines flexiblen Schlauches kann auch ein beispielsweise aus Aluminium gefertigter Kühlkanal in die Nutzkammer 14 eingesetzt sein. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Gewicht der Batterie 15 ausgenutzt, um einen guten und dauerhaften Wärmeübergang von der Batterie 15 auf den Schlauch 16 zu gewährleisten. Eine Kühlung der Batterie kann jedoch auch an anderer Stelle erfolgen. Möglich ist auch eine Kühlung, bei der die Nutzkammer 14 von einem kühlenden Luftstrom durchströmt wird.
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Die Profile 2 sind jeweils mit ihrem Obergurt 3 und mit ihrem Untergurt 4 längsseitig miteinander verbunden. Hierzu trägt jedes Profil 2 an den Enden seiner Gurte 3, 4 komplementäre Verbindungsglieder. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel trägt der Obergurt 3 an seinem in 2 gezeigten rechten Ende eine Stegleiste 17, während das benachbarte Profil 2 an komplementärer Stelle eine Nutleiste 18 aufweist, wie aus der vergrößerten Darstellung der Verbindungsstellen erkennbar ist. An den Untergurten 4 der aneinandergrenzenden Profile 2 sind dieselben Verbindungsglieder angeordnet, jedoch in entgegengesetzter Orientierung. Die miteinander in Eingriff gestellten Verbindungsglieder 17, 18 werden bei geöffneter Nutenleiste 18 zunächst lose miteinander in Eingriff gestellt und anschließend gegeneinander verpresst, was mit einer plastischen Deformation zumindest der Nutenleiste 18 und in vielen Fällen auch der darin aufgenommenen Stegleiste 17 einhergeht. Im Zuge dieses Kaltfügeverfahrens werden die Verbindungsglieder 17, 18 miteinander innig verpresst, so dass auf diese Weise eine formschlüssige, spielfreie und unlösbare Verbindung bereitgestellt ist. Aufgrund des Formschlusses werden Zug- oder Schubbelastungen der auf diese Weise verbundenen Gurte 3, 4 von dem einen Profil 2 auf das angrenzende Profil 2 übertragen, und zwar ohne dass die Verbindungsstellen eine diesbezügliche Schwachstelle darstellen.
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3 zeigt einen Ausschnitt entsprechend demjenigen der 2 einer weiteren Bodenplatte 7.1 einer selbsttragenden Bodengruppe. Die Profile 2.1 dieser Bodenplatte 7.1 sind prinzipiell aufgebaut wie die Strangpressprofile 2 des vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiels. Daher gelten die diesbezüglichen Ausführungen ebenfalls für die Strangpressprofile 2.1. Die Strangpressprofile 2.1 sind als Mehrkammerprofile ausgeführt, indem zwischen den Stegen 5.1, 6.1 ein Boden 19 ausgebildet ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dient der Boden 19 zum Tragen einer Batterie, die sodann auf diesem Boden 19 aufliegt. Die unterhalb des Bodens 19 befindliche Kammer kann von einem Kühlmittel durchströmt sein. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Einsatz eines Kühlmittelschlauches nicht erforderlich. Die Kühlmittelwegsamkeit wird durch die unterhalb des Bodens 19 befindliche Kammer bereitgestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel macht man sich zudem die Wärme gut leitenden Eigenschaften der Aluminiumlegierung, aus der die Strangpressprofile 2.1 gepresst sind, zunutze. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel sind an die unteren Kanäle der Profile 2.1 an ihren stirnseitigen Abschlüssen Sammler angeordnet, die wiederum in einen Kühlmittelkreislauf eingebunden sind.
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Da die Profile 2 bzw. 2.1 zum Ausbilden der jeweiligen Bodenplatte 7 bzw. 7.1 Strangpressprofile sind, ist es ohne Weiteres möglich, diese auch mit Kühlrippen auszustatten, sodass eine passive Kühlung von in den Nutzkammern aufgenommene Batterien möglich ist. Es versteht sich, dass auch eine kombinierte Kühlung aus aktiver und passiver Kühlung möglich ist.
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4 zeigt eine Stirnseitenansicht des Schwellers 8. Der Schweller 8 weist eine Kammerung auf, die durch geneigt verlaufende Stege 20 gebildet ist. Die geneigte Ausrichtung der Stege 20 unterstützt die dem Schweller 8 zugeordnete Funktionalität eines Crashelementes zum Auffangen eines seitlichen Aufpralls, der auf die Langseite auftreffen würde. Ein vertikal ausgerichteter mittlerer Steg 21 dient zur Stabilisierung des Schwellers 8 in vertikaler Richtung.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben worden. Ohne den Umfang der geltenden Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche weitere Ausgestaltungen, die Erfindung umzusetzen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bodengruppe
- 2, 2.1
- Strangpressprofil
- 3
- Obergurt
- 4
- Untergurt
- 5, 5.1
- Steg
- 6, 6.1
- Steg
- 7, 7.1
- Bodenplatte
- 8
- Schweller
- 9
- Schweller
- 10
- Dichtung
- 11
- Längsstreb
- 12
- Längsstreb
- 14
- Nutzkammer
- 15
- Batterie
- 16
- Schlauch
- 17
- Stegleiste
- 18
- Nutleiste
- 19
- Boden
- 20
- Steg
- 21
- Steg