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Einleitung
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Die Erfindung betrifft das Gebiet der Tragetaschen wie insbesondere Handtaschen mit einem oder zwei Tragegriffen. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Tragetasche mit Tragegriffen, die ein angenehmes Tragen ermöglichen.
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Stand der Technik und Nachteile
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Tragetaschen sind aus dem Stand der Technik wohlbekannt. Sie umfassen als wesentliche Bestandteile einen Taschenkörper mit einem oder mehreren Hohlräumen, in dem bzw. denen kleinere Gegenstände aufbewahrt werden können, sowie zum Tragen mit einer oder beiden Händen geeignete Henkel, Handgriffe oder dergleichen, im Folgenden zusammenfassend Tragegriffe genannt. Die Tragegriffe können auch länger ausgestaltet sein, so dass die Tragetasche über der Schulter getragen werden kann (Schultertasche). Beispielhaft sei die
DE-Druckschrift P 27 52 944.8 genannt, aus welcher eine Tragetasche mit Riemen und einer Vielzahl von internen Fächern bekannt ist.
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Ein Nachteil bekannter Trage- wie insbesondere Handtaschen besteht in der Belastung der tragenden Hand, wenn die Tasche längere Zeit getragen wird. Druckstellen können ein unangenehmes Gefühl hervorrufen, und aufgrund der länger andauernden Reduzierung des Blutflusses in den den Henkel umschließenden Fingern werden diese taub und kühlen ab. Dieses Problem kann durch entsprechend dicke Polsterungen abgemildert werden; die daraus resultierende Verdickung des oder der Handgriffe ist jedoch häufig aus ästhetischen Gründen unerwünscht und führt im Falle eher zierlicher Damenhände auch zu einer Reduzierung des Winkels, mit welchem der Handgriff umschlossen werden kann, was ebenfalls nachteilig ist. Insbesondere bei niedrigeren Temperaturen bleibt eine dickere Polsterung wirkungslos.
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Aufgabe der Erfindung und Lösung
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Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, die insbesondere beim längeren Tragen einer Trage- wie insbesondere einer Handtasche auftretenden Nachteile zu vermeiden. Demnach soll die Erfindung ein dauerhaftes, bequemes Tragen von Handtaschen und dergleichen ermöglichen, ohne den Durchmesser der Tragegriffe deutlich zu erhöhen.
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Die Aufgabe wird durch eine Tragetasche nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind den abhängigen Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Figuren zu entnehmen.
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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine zum Tragen mit der Hand geeignete Tragetasche, welche einen zum Aufbewahren kleinerer Gegenstände geeigneten Hohlraum, sowie mindestens einen mit den Fingern, der Hand oder den Händen umschließbaren Tragegriffen, der seitlich oder oberhalb des Hohlraumes an diesem angebracht ist, umfasst.
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Die erfindungsgemäße Tragetasche ist dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Wärme erzeugende Wärmequelle umfasst, und dass der Tragegriff in seinem Inneren mindestens einen Abschnitt aufweist, der eine Wärme abgebende Einrichtung umfasst, so dass der Tragegriff zumindest im Bereich dieses Abschnitts vor dem oder während des Tragens erwärmbar ist.
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Tatsächlich verhält es sich so, dass aufgrund eines erwärmten Tragegriffs den oben genannten Nachteilen, nämlich dem Auftreten von taubem Gefühl, resultierend aus einer verminderten Durchblutung und (insbesondere bei niedrigen Außentemperaturen) zu kühlen Fingern, wirksam entgegen getreten werden kann. Die erhöhten Temperaturen des Abschnitts des Tragegriffs, der mit den Fingern in Kontakt steht, führen zu einer Verbesserung der Durchblutung der Finger und einem angenehmen Gefühl beim Tragen der Tragetasche.
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Es ist dabei nicht nötig, bei einem langen Tragegriff diesen vollständig erwärmbar zu machen, sondern die Erwärmbarkeit kann vorzugsweise auf den mit den Fingern, der Hand oder den Händen in Kontakt stehenden Abschnitt beschränkt bleiben. Typischerweise ist dies der Bereich, der beim Tragen nach oben weist. Er kann in Form eines gewölbten Bogens, oder in Form eines geraden Griffs ausgestaltet sein. Sowohl ein flexibler als auch ein starrer Griff ist dabei möglich.
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Die an der Außenfläche des erwärmten Abschnitts herrschenden Temperaturen sollten im Bereich von 20 bis 40, bevorzugt im Bereich von 25 bis 35, und besonders bevorzugt bei etwa 30 Grad liegen. Die Temperatur kann fest vorgegeben oder vorzugsweise regelbar sein, um an die Vorlieben der die Tasche tragenden Person angepasst werden zu können.
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Die Erwärmung kann während des Tragens stattfinden, was insbesondere bei längeren Außenaufenthalten sinnvoll ist. Sie kann jedoch auch alternativ oder zusätzlich vor dem Tragen stattfinden, so dass (je nach Art der Heizung) auch ein netzgebundener Betrieb denkbar ist. Ggf. kann die Tragetasche hierfür mit einer Zeitschaltuhr versehen sein, oder beispielsweise mittels eines Mobiltelefons oder einer Fernbedienung fernsteuerbar sein.
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Figurenbeschreibung
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Die Erfindung wird nunmehr anhand von Figuren näher erläutert. Dabei zeigt
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1 eine Seitenansicht einer Tragetasche mit Handgriffen,
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2 eine Vorderansicht einer solchen Tasche,
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3 eine Schnittansicht der Tasche aus 1,
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4 eine Schnittansicht der Tasche aus 2,
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5 eine Detailansicht eines Schnitts durch eine Ausführungsform eines Tragegriffs.
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In der 1 und der 2 ist die Außenansicht einer typischen erfindungsgemäßen Tragetasche 1 gezeigt. Diese umfasst einen Hohlraum 2, in welchem kleinere Gegenstände transportierbar sind. An ihren Seiten ist im oberen Bereich jeweils ein als Trageriemen ausgebildeter Tragegriff 3 angebracht. Nach der gezeigten Ausführungsform weist dieser eine Bogenform auf.
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In der 3 und 4 sind Schnittansichten der Tragetasche 1 dargestellt.
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Nach der gezeigten Ausführungsform umfasst die Wärmequelle 4, die gleichzeitig auch als Wärme abgebende Einrichtung 5 fungiert, einen elektrisch beheizbaren Heizwiderstand. Dieser ist im Inneren jedes Tragegriffs 3 angeordnet und durchzieht ihn.
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Der Heizwiderstand kann, wie angedeutet, als Heizwendel ausgestaltet sein, um eine größere Wärmemenge abgeben zu können und/oder eine höhere Elastizität aufzuweisen. Dies ist insbesondere im Hinblick auf flexibel ausgestaltete Trageriemen vorteilhaft.
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Nach der gezeigten Ausführungsform umfasst die Tragetasche 1 dann auch die elektrische Energie bereitstellende Stromquelle 6. Diese kann, wie gezeigt, im Inneren des Hohlraums 2, beispielsweise in einer dafür vorgesehen Innentasche der Wandung, angeordnet sein (nicht abgebildet). Sie ist mittels eines Kabels mit der Wärmequelle 4 verbunden oder verbindbar.
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Jede der beiden dargestellten Wärmequellen 4 kann mit einer eigenen Stromquelle 6 verbunden sein; nach einer anderen Ausführungsform kann eine Stromquelle 6 auch mehrere Wärmequellen 4 mit Energie versorgen.
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Es ist außerdem denkbar, die Stromquelle zusätzlich zum Aufladen von elektronischen Geräten wie insbesondere Mobiltelefonen zu verwenden. Hierzu umfasst diese vorteilhafterweise eine handelsübliche USB-Standard-Buchse bzw. ist mit einer solchen verbunden. Auf diese Weise wird dem Benutzer ein nicht unerheblicher Mehrwert geboten, da moderne Mobiltelefone verhältnismäßig häufig nachgeladen werden müssen, was häufig erst unterwegs bemerkt wird, wenn keine netzgebundenen Lademöglichkeiten bereitstehen.
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Nach einer nicht dargestellten Ausführungsform sind die Wärmequellen 4 durch eine externe Stromquelle mit Energie versorgbar. Dies ist der Fall, wenn die Stromquelle keine Komponente der Tragetasche 1 ist. So kann die Stromquelle beispielsweise durch den Akkumulator eines Mobiltelefons bereitgestellt sein, welches sich im Hohlraum 2 der Tragetasche 1 befinden kann, oder sie kann durch andere, auch außerhalb der Tragetasche 1 anzuordnende Batterien bereitgestellt werden.
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Sofern die Stromquelle 6 eine Komponente der Tragetasche 1 ist, kann sie kabelgebunden, induktiv, oder durch Umwandlung mechanischer Energie wiederaufladbar sein.
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Ist sie kabelgebunden wiederaufladbar, ist es bevorzugt, wenn sie über einen handelsüblichen USB-Anschluss (Typ Standard, Mini oder Micro), und/oder – vorzugsweise länderunabhängig – mittels Netzspannung aufladbar ist.
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Ist sie induktiv wiederaufladbar, ist es bevorzugt, wenn der zum Empfang der elektromagnetischen Wellen vorgesehene Bereich (Empfängerspule) im Boden der Tragetasche 1 angeordnet ist. Durch Abstellen der Tragetasche 1 auf einer entsprechenden Ladematte kann erstere berührungslos aufgeladen werden, so dass sie zum Gebrauch stets voll geladen ist. Besonders bevorzugt ist die induktive Ladeeinrichtung kompatibel zu den im Handel erhältlichen Ladematten für Mobiltelefone.
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Nach einer weiteren, ebenfalls nicht gezeigten Ausführungsform ist die Stromquelle 6 durch Umwandlung mechanischer Energie wiederaufladbar. Das bedeutet, dass die Tragetasche 1 Komponenten umfasst, die durch Einwirkung mechanischer Energie Strom erzeugen, der dann in der Stromquelle 6 gespeichert wird. Dies kann beispielsweise ein manuell betätigbarer Kurbeldynamo sein, oder ein mit einer Unwucht ausgestatteter Dynamo, welcher sich beim rhythmischen Bewegen der getragenen Tragetasche 1 in Drehung versetzt und so Energie erzeugt. Dieser kann vorzugsweise im Bereich des Bodens der Tragetasche angeordnet sein. In diesem Fall kann unter Umständen auf einen Energiespeicher verzichtet werden, da davon ausgegangen werden kann, dass eine Erwärmung nur dann stattfinden muss, wenn die Tragetasche in Bewegung ist, so dass die erzeugte Energie unmittelbar zur Erwärmung verwendet werden kann, und im Stillstand keine Erwärmung benötigt wird.
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Selbstverständlich sind auch Kombinationen der genannten Ausführungsformen denkbar.
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Nach einer anderen Ausführungsform stellt die Wärmequelle 4 und/oder die Wärme abgebende Einrichtung 5 chemische Reaktionswärme bereit. Eine solche Ausführungsform ist in der 5 angedeutet. Die schraffiert dargestellte Komponente fungiert hier als Wärmequelle 4. Es ist dabei nicht nötig, dass sich die Wärmequelle 4 über den gesamten Tragegriff 3 erstreckt.
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Stattdessen können auch mehrere, getrennte Wärmequellen 4 vorgesehen sein, die beabstandet voneinander entlang der Längsachse L des Tragegriffs 3 angeordnet sind.
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Es ist klar, dass derartige Wärmequellen 4 vorzugsweise leicht austauschbar sein müssen, um die Tragetasche 1 nach Abkühlen der Wärmequelle(n) 4 für einen erneuten Gebrauch vorzubereiten.
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Zum Einmal-Gebrauch sind so genannte Aktivkohlewärmer bekannt. Auch in diesem Fall sind jedoch wiederaufladbare Wärmequellen 4 bevorzugt; aus dem Stand der Technik bekannt sind so genannte Latentwärmespeicher, beispielsweise auf Basis von Salzhydraten wie Natriumacetat-Trihydrat, Glaubersalz oder Alaun. Diese zunächst in flüssiger Phase vorliegenden Stoffe verfestigen sich nach dem Auslösen, wobei sie Reaktionswärme abgeben. Sie können unter Einwirkung von entsprechend hoher Temperatur wiederholt vom festen in den flüssigen Zustand zurückgeführt werden.
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Es ist auch denkbar, die Wärmespeicher beispielsweise in einem Heißluftofen oder einer Mikrowelle aufzuladen, was den Benutzer von einer möglicherweise als umständlich empfundenen Entnahme und einem Wiedereinsetzen der Wärmequellen entbinden würde.
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In 5 ist eine Ausführungsform gezeigt, nach welcher der Trageriemen ausgebildete Tragegriff 3 als Wärme abgebende Einrichtung 5 einen sich entlang seiner Längsachse L erstreckenden Wärmeleiter 7 umfasst, welcher in körperlichem Kontakt mit der Wärmequelle 4 steht. Die Wärme abgebende Einrichtung 5 ist, wie auch die in dem gezeigten Fall von ihr unabhängige, als separate Komponente vorliegende Wärmequelle 4 im Inneren des Tragegriffs 3 eingearbeitet. Gut erkennbar ist, dass sich die Wärmequelle 4 nur entlang eines kurzen Abschnitts des Tragegriffs 3 erstreckt (schraffierte Komponente). Sie liegt unmittelbar am Wärmeleiter 7 an. Dieser nimmt die Wärme mittels Wärmeübertragung auf und erwärmt sich, vorzugsweise gleichmäßig. Somit dient er als Wärme abgebende Einrichtung 5. Da er sich entlang eines längeren Abschnitts des Tragegriffs 3 erstreckt, gibt er die Wärme auch entlang dieses längeren Abschnitts durch die Wandungen des Tragegriffs 3 ab.
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Um möglicherweise unangenehm hohe Temperaturen der Wärmequelle 4 abzumildern und/oder einen Wärmeverlust in unerwünschte Gebiete zu vermeiden, kann diese nach Außen hin isoliert sein (nicht dargestellt).
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Nach der gezeigten Ausführungsform ist die Wärmequelle 4 im Tragegriff 3 angeordnet. Auf diese Weise ist eine einfache und effektive Wärmeübertragung gewährleistet.
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In Fällen, in denen wenig Platz im Tragegriff 4 vorhanden ist und/oder die Wärmequelle 4 besonders groß ausfällt, kann es vorteilhaft sein, dass die Wärmequelle 4 im Bereich des Hohlkörpers 2 angeordnet ist. Der Hohlkörper 2 bietet deutlich mehr Platz für eine Wärmequelle. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn die Tragegriffe 3 an den Seitenwandungen des Hohlraums 2 angebracht sind, um an der Verbindungsstelle die unauffällige Möglichkeit einer Durchführung vom Inneren des Tragegriffs 3 in den Hohlraum 2 zu schaffen und so die Wärmequelle 4 mit der Wärme abgebenden Einrichtung 5 zu verbinden.
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Wie dargelegt löst die Erfindung die aus dem Stand der Technik bekannten Probleme. Aufgrund der Erwärmung des oder der Tragegriffe ermöglicht die Erfindung ein dauerhaftes, bequemes Tragen von mit Tragegriffen versehenen Tragetaschen und dergleichen, ohne den Durchmesser der Tragegriffe deutlich zu erhöhen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tragetasche
- 2
- Hohlraum
- 3
- Tragegriff
- 4
- Wärmequelle
- 5
- Wärme abgebende Einrichtung
- 6
- Stromquelle
- 7
- Wärmeleiter
- L
- Längsachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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