DE202016101265U1 - Feuerraum für holzbefeuerte Herde - Google Patents

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Abstract

Feststoffbefeuerter Herd mit einem Feuerraum (1), mit einem rostlosen geschlossenen Feuerboden (4), mit einer Primärluftzufuhr (42; 23; 24) und einer Sekundärluftzufuhr (42; 33; 31; 32), mit einer Zufuhr der Sekundärluft in einem oberen Abschnitt des Feuerraums (1), mit einer gemeinsame Ableitung der Primärluft- und der Sekundärluft aus dem Feuerraum (1) heraus durch einen Korridor (51), der von einer geschlossenen Oberseite (52) des Feuerraums (1) und einer Unterseite einer Herdplatte (53) gebildet ist, zu einem Rauchrohanschluss (54) hin, mit zumindest einer Umlenkung des Korridors (51) in Strömungsrichtung um 180°.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen feststoffbefeuerten Herd und einen Feuerraumaufbau eines derartigen Herds mit einer Primärluft- und einer Sekundärluftzufuhr.
  • Die AT 3537 U1 beschreibt einen Herd mit einem Feuerraum mit über dem Feuerraum angeordneter Herdplatte, mit einem Rauchgasabzug, mit einem unter dem Feuerraum liegenden Ascheraum und mit einer Zufuhr von Sekundärluft in den Feuerraum, wobei in wenigstens einer den Feuerraum seitlich begrenzenden Wände wenigstens eine Austrittsöffnung für Sekundärluft vorgesehen ist. Damit soll eine Nachverbrennung des Rauchgases erreicht werden, ohne dass ein separater Rauchgaskanal erforderlich wäre.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den inzwischen verschärften Anforderungen insbesondere an die Feinstaubreduktion von festbrennstoffbetriebenen Herden zu reduzieren.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen feststoffbefeuerten Herd und durch einen Feuerraumaufbau eines derartigen Herds mit einem Feuerraum, mit einem rostlosten geschlossenen Feuerraumboden, mit einer Primärluft- und einer Sekundärluftzufuhr, mit einer Zufuhr der Sekundärluft in einem oberen Abschnitt des Feuerraums und mit einer gemeinsamen Ableitung der Primärluft und der Sekundärluft aus dem Feuerraum heraus zu einem Rauchrohranschluss hin durch einen Korridor gelöst, der von einer geschlossenen Oberseite des Feuerraums und einer Unterseite der Herdplatte gebildet ist, mit zumindest einer Umlenkung des Korridors in Strömungsrichtung um 180 °.
  • Der erfindungsgemäße Feuerraum ist für die Bestückung mit Holzscheiten gedacht und daher mit einem geschlossenen Feuerraumboden ausgestattet. Dadurch können Holzscheite unterschiedlicher Länge eingesetzt werden. Ihre Länge bleibt ohne Einfluss auf die Qualität der Verbrennung, weil sie keine unterseitig einströmende Zuluft beeinflussen können, beispielsweise ungünstig viel Zuluft an zu kurzen Holzscheiten vorbeiströmen könnte. Der erfindungsgemäße Feuerraumaufbau im Herd verfolgt damit das Prinzip eines oberen Abbrands, bei dem die Luft von einer Seite her an das Brandgut herangeleitet wird. Der Holzvorrat brennt gleichmäßig und kontrollierter ab, als bei einer Durchbrandfeuerung. Auf diese Weise wird außerdem die Gasfreisetzung gebremst. Die Flammen und die heißen Rauchgase können i.Ü. ungehindert nach oben steigen, damit in einer Nachbrennkammer die für einen vollständigen Ausbrand benötigten hohen Betriebstemperaturen schnell erreicht werden.
  • Während die Primär- oder Unterluft in einem unteren Bereich des Feuerraums seitlich in die Glutzone geleitet wird, mündet die Sekundär- oder Oberluft in einem oberen Abschnitt des Feuerraums, vorzugsweise diagonal gegenüber der Primärluftzufuhr. Die Primärluft zieht quasi L-förmig durch den Feuerraum, nämlich von seitlich unten zum Brandgut, von dort durch den Feuerraum hindurch nach hinten auf die Rückwand zu und anschließend an der Rückwand nach oben in den Korridor hinein. Dadurch kommt es zu einer guten Durchmischung der Rauchgase im Feuerraum mit der einströmenden Sekundärluft.
  • Gemeinsam werden die Primär- und die Sekundärluft an der Oberseite des Feuerraums durch eine Korridoröffnung in der Feuerraumdecke in einen Korridor aus dem Feuerraum heraus in Richtung Rauchgasabzug geleitet. Der Korridor verläuft horizontal zwischen der Feuerraumdecke und einer Unterseite der Herdplatte, an die er Wärme abgibt. Die Feuerraumdecke ist dazu im Bereich des Korridors geschlossen und waagrecht ausgebildet, die Unterseite der Herdplatte ist dies in der Regel ohnehin. Herkömmliche Seitenwände begrenzen den Korridor. Das Rauchgas im Korridor ist damit nach Verlassen des Feuerraums dessen Hitze ein weiteres Mal ausgesetzt. Der Korridor stellt damit eine Nachbrennkammer dar, in der sowohl gasförmige als auch staubförmige Schadstoffemissionen im Rauchgas thermisch oxidiert und damit reduziert werden. Dazu liegt eine Mündung der Sekundärluft vorzugsweise in der Nähe der Korridoröffnung in der Feuerraumdecke, sodass Sekundärluft teilweise auch direkt in den Korridor einströmen und die dortige Oxidation unterstützen kann.
  • Die oxidierende Wirkung der Luftführung im Korridor wird erfindungsgemäß noch dadurch unterstützt, dass der Korridor in Strömungsrichtung um 180° umgelenkt verläuft. Er umfasst folglich einen unteren Abschnitt, der unmittelbar über den Feuerraum liegt und nur durch die Feuerraumdecke von ihm getrennt ist. Nach einer Umlenkung um 180° in vertikaler Richtung schließt sich ein oberer Abschnitt des Korridors an, der unmittelbar unter der Herdplatte und mittelbar über dem Feuerraum verläuft, nämlich getrennt von ihm durch den unteren Abschnitt. Sowohl der untere als auch der obere Abschnitt liegen also im heißen Einflussbereich des Feuerraums. Die durch den schikanenartig gebildeten Korridor strömenden Abgase werden folglich zu einer längeren Verweilzeit über den Feuerraum gezwungen. Insbesondere die Zufuhr von Sekundärluft in der Nähe der Korridoröffnung und damit eingangs des unteren Abschnitts des Korridors ermöglicht zusammen mit dem starken Erhitzen der Abgase im Korridor eine zuverlässige und vollständige Nachverbrennung.
  • Das nachverbrannte Rauchgas kann anschließend entweder direkt über einen Kamin abgeführt oder aber in Richtung eines Backrohrs geleitet werden. Damit eignet sich der erfindungsgemäße Feuerraumaufbau insbesondere für den Einbau in neue, handwerklich erstellte Küchenherde, so dass ein Ofenbauer weiterhin flexibel und kreativ derartige holzbefeuerte Küchenherde unter Einhaltung der Imissionsschutzgesetze herstellen kann.
  • Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können sowohl die Primärluft- als auch die Sekundärluftzufuhr von einer Herdunterseite aus und damit aus einem Bereich unterhalb des Feuerraumbodens erfolgen. Die Zufuhr ist damit nicht auf eine Front-, Seiten- oder Rückseitenfläche festgelegt, sondern kann unauffällig an einer Unterseite des Feuerraums erfolgen. Damit bietet die Anordnung größere gestalterische Freiheiten. Die Primärluft und die Sekundärluft können getrennte aber auch eine gemeinsame Zuluftöffnung aufweisen, woraus sich konstruktive Freiheiten ergeben. Ein gemeinsamer Zufuhranschluss erlaubt zudem einen problemlosen Außenluftanschluss.
  • Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Luftzufuhr sowohl für die Primärluft als auch für die Sekundärluft unter dem Feuerraumboden entlang erfolgen. Bereits der Feuerraumboden lässt sich erfindungsgemäß als Wärmetauscher zur Erwärmung der Luftzufuhr nutzen. Sie vermeidet dadurch eine Abkühlung der Temperatur im Feuerraum, sobald die Primär- oder Sekundärluft dort eintrifft. Eine höhere Temperatur im Feuerraum bedeutet eine bessere und vollständigere Verbrennung der Gase und Feinstaubpartikel.
  • Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die eingangsseitig ggf. gemeinsame Luftzufuhr unter dem Feuerraumboden in einen ersten Kanal für die Primärluftzufuhr und in einen davon getrennten zweiten Kanal für die Sekundärluftzufuhr aufgeteilt sein. Ausgehend von einem gemeinsamen oder unmittelbar benachbarten Lufteingang sind die Kanäle für die Primärluftzufuhr einerseits und die Sekundärluftzufuhr andererseits in grundsätzlich entgegengesetzten Richtungen gerichtet. Dies bietet sich zudem an, sofern die Primärluft und die Sekundärluftzufuhr aus einander gegenüberliegenden Richtungen in den Feuerraum einströmen. Damit kann so gut wie der gesamte Feuerraumboden als Wärmetauscher zur Erwärmung der Primärluft und/oder der Sekundärluft dienen.
  • Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Feuerraum über voneinander unabhängige Steuerungsmöglichkeiten der Primärluftzufuhr einerseits und der Sekundärluftzufuhr andererseits verfügen. Die strömungstechnische Unabhängigkeit zwischen der Primärluft und der Sekundärluft ermöglicht eine effiziente und schadstoffarme Verbrennung, weil beide Luftzufuhren auf die jeweilige Brandsituation und in mehreren Leistungsstufen eingestellt werden können.
  • Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Sekundärluft in einem Luftkanal in der Rückwand des Feuerraums geführt sein. Auch die den Feuerraum abschließende Rückwand eignet sich als Wärmetauscher zur Erwärmung der Sekundärluft, wobei sie in dem Maße abgekühlt werden, wie die Sekundärluft sich erwärmt. Dadurch kann die Wärmeabstrahlung des Feuerraums reduziert werden.
  • Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Primärluft ausgehend vom Feuerraumboden in vorderen Abschnitten der vertikalen Seitenwänden des Feuerraums oder in dessen Frontwand seitlich neben der Feuerraumtür aufwärts geleitet werden. Damit können auch diese Bereiche der Seitenwände bzw. der Frontwand des Feuerraums temperiert werden, indem die dort durchströmte Primärluft erhitzt wird.
  • Grundsätzlich wird die Primär- oder Unterluft in einem unteren Bereich des Feuerraums der Glutbettzone zugeführt. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Primärluft vorher als Scheibenspülung einer Feuerraumtür genutzt werden. Dazu wird sie grundsätzlich an einer Oberseite der Feuerraumtür in den Feuerraum eingeleitet und auf die Feuerraumtür gerichtet. Die Primärluft wird an der Feuerraumtür abwärts strömend anschließend der Glutbettzone zugeführt. Damit erhält die Primärluft eine Zusatzfunktion, nämlich neben der Sauerstoffversorgung des Glutbetts auch die der Scheibenspülung. Die Primärluft zieht damit quasi wannenförmig durch den Feuerraum, nämlich von der Heiztüroberseite an der Sichtscheibe vorbei nach unten zum Brandgut, von dort durch den Feuerraum hindurch nach hinten auf die Rückwand zu und anschließend an der Rückwand nach oben in den Korridor hinein.
  • Die eingangs genannt Aufgabe wird außerdem durch eine Ausgestaltung des oben beschriebenen Feuerraumaufbaus als separate Kassette gelöst. Die Kassette umfasst vorzugsweise eine an sich bekannte Schamotteauskleidung an den Seitenwänden und der Rückwand als innere Schale, die von einem stabilen Blechkorpus umgeben ist, der an der Frontseite die Feuerungstür aufweist. Ebenfalls aus Schamotte kann eine Deckplatte des Feuerraums und eine Schikane ausgebildet sein, die zusammen mit einer bauseits zu montierenden Herdplatte den Korridor bilden. Die Kassette lässt sich als Feuerraum eines Herdes einsetzten und mit gemauerten Seitenwänden, einer Rückwand und einer Ergänzung der Frontwand als einer äußeren Schale umgeben. Dazu kann es ggf. erforderlich sein, die Eintrittsöffnung der Zuluft und den Anschluss an ein Rauchrohr anpassen zu können. Mit dem Einsetzen der Kassette können sich auch herkömmliche holzbefeuerte Herde nachrüsten lassen. Auf die Weise können bestehende Anlagen umgerüstet oder klassische holzbefeuerte Herde erstellt werden, sodass bzw. wobei sie den neuen Imissionsschutzgrenzen entsprechen.
  • Das Prinzip der Erfindung wird im Folgenden Anhand einer Zeichnung beispielshalber noch näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
  • 1: einen Längsschnitt durch einen Herd mit dem erfindungsgemäßen Feuerraumaufbau an der Schnittlinie II-II gemäß 2,
  • 2: einen Querschnitt an der Schnittlinie I-I gemäß 1,
  • 3: einen horizontalen Schnitt an der Schnittlinie III-III gemäß 1, 2 einer erfindungsgemäßen Kassette, und
  • 4: einen horizontalen Schnitt durch eine Kassette an der Schnittlinie IV-IV gemäß 1, 2.
  • Ein erfindungsgemäßer Feuerraum 1 ist prinzipiell umgeben von einer vertikalen Frontwand 2, einer zweischaligen vertikalen Rückwand 3 (vgl. 1), zweischaligen vertikalen Seitenwänden 6 (vgl. 2), einem waagrechten Feuerboden 4 und einer Feuerraumdecke 5. Eine innere Schale der Rückwand 3, der Seitenwände 6 und des Feuerbodens 4 bildet eine Schamotteauskleidung 60. Eine äußere Schale bildet eine individuelle Ummauerung 63. Zwischen der inneren und der äußeren Schale liegt ein im Wesentlichen kubischer und oberseitig offener Blechkorpus 61. In der Frontwand 2 sitzt eine Feuerungstür 21 mit einer Sichtscheibe 22, durch die hindurch der Feuerraum 1 mit Holzscheiten bestückt werden kann. Die Feuerraumdecke 5 setzt sich aus einem liegend U-förmig verlaufenden Korridor 51 zwischen einer waagrechten Deckplatte 52 aus Schamotte und einer Herdplatte 53 zusammen, zwischen die eine parallele plattenförmige Schikane 56 aus Schamotte ragt. Der Korridor 51 mündet in einem vertikal aufwärts gerichteten Rauchrohranschluss 54. Die Rückwand 3 des Feuerraums 1 enthält einen vertikalen Sekundärluftkanal 31, der sich weitgehend über die Breite und zu etwa drei Vierteln über die Höhe der Rückwand 3 erstreckt und der mit einem horizontalen Abzweig 32 in einem oberen Bereich und unterhalb einer Korridoröffnung 55 in den Feuerraum 1 mündet. Der vertikale Sekundärluftkanal 31 steht in fluidischer Verbindung mit einem horizontalen Sekundärluftkanal 33, der unter dem Feuerraumboden 4 verläuft und dort an einer Eintrittsöffnung 42 anschließt. Jene ermöglicht einen bequemen Außenluftanschluss von einer Unterseite aus. Die Eintrittsöffnung 42 schließt außerdem parallel an einen horizontalen Primärluftkanal 23 an, der in einem vorderen Bereich des Feuerraums 1 nahe der Frontwand 2 in einen vertikalen Primärluftkanal 24 übergeht, der von der Höhe des Feuerbodens 4 bis zur Deckplatte 52 hin aufsteigt. Er geht in ein Querrohr 26 über, das über seine gesamte Länge eine schlitzförmige und schnabelartige Primärluftmündung 25 aufweist, die auf die Sichtscheibe 22 hin abwärts geneigt ist. Der horizontale Primärluftkanal 23 verfügt außerdem über einen linearen schlitzförmigen Auslass 27 am Fuß der Feuerungstür 21.
  • Die über die Eintrittsöffnung 42 einströmende Zuluft passiert sowohl am Beginn des Primärluftkanals 23 als auch des Sekundärluftkanals 33 jeweils einen Schieber 28, 29 (vgl. Untersicht gemäß 3). Beide Schieber 28, 29 lassen sich über zugehörige Schieberstagen 18, 19 betätigen, die unter der Feuerungstür 12 an der Frontwand 2 austreten. Die Schieberstagen 18, 19 tragen jeweils Markierungen, die Schieberstange 19 der Primärluft hat sechs Teilstriche, die Schieberstange 18 der Sekundärluft vier Teilstriche zur leichteren Einstellbarkeit. Damit lassen sie die Primärluftzufuhr und die Sekundärluftzufuhr von einer Bedienungsseite des Herds bequem und unabhängig voneinander steuern.
  • Zum Betrieb des Feuerraums 1 wird zunächst Brennholz durch die Feuerungstür 21 eingebracht, auf dem Feuerboden 4 abgelegt und entzündet. Nach Schließen der Feuerungstür 21 werden die beiden Schieberstangen 18, 19 für die Luftzufuhr, nämlich für die Primärluft einerseits und die Sekundärluft andererseits, auf vollen Durchgang gestellt. Das sich entwickelnde Feuer im Feuerraum 1 zieht Primärluft und Sekundärluft aus der Eintrittsöffnung 42 an. Dabei strömt die Primärluft durch den horizontalen Primärluftkanal 23 unter dem Feuerboden 4 entlang in den vertikalen Primärluftkanal 24. Die abwärtsgeneigte Primärluftmündung 25 richtet den Primärluftstrom auf die Sichtscheibe 22, an der er hinabströmt, bevor er von der Seite der Feuerungstüre 21 aus in die Glutbettzone gelangt. Ein weiterer, aber geringerer Anteil an Primärluft strömt aus dem horizontalen Primärluftkanal 23 durch den Auslass 27 in die Glutbettzone. Die Primärluft durchzieht den Feuerraum 1 von der Feuerungstüre 21 aus weitgehend waagrecht zur Rückwand 3 hin, an der sie in Richtung der Korridoröffnung 55 aufsteigt.
  • Die Sekundärluft strömt ebenfalls durch die Eintrittsöffnung 42 von einer Unterseite des Feuerraums 1 aus gegen den Feuerboden 4. Dort, nämlich im horizontalen Sekundärluftkanal 33 sowie im anschließenden vertikalen Sekundärluftkanal 31 wird die Sekundärluft erwärmt, bevor sie durch den Abzweig 32 horizontal in einem oberen Bereich des Feuerraums 1 einströmt. Sie gelangt damit diagonal gegenüber der Primärluft in den Feuerraum 1 hinein, was eine gute Luftdurchmischung der bereits im Feuerraum 1 befindlichen Luft mit der Sekundärluft gewährleistet.
  • Die Primärluft und die Sekundärluft verbrennen im Feuerraum 1 zu Rauchgas. Sie gelangen durch die Korridoröffnung 55 in der Deckplatte 52 in einem hinteren Bereich des Feuerraum 1 in den Korridor 51. Er erstreckt sich zunächst horizontal oberhalb der an sich geschlossenen Deckplatte 52, reicht also mit einem unteren Abschnitt von der Rückwand 3 bis nahe an die Frontwand 2 heran. Kurz vor der Frontwand 2 erfährt er eine Abwinkelung um 180 ° aufwärts, sodass er mit einem oberen Abschnitt in die Gegenrichtung zurückführt, jetzt unterhalb der Herdplatte 53 und oberhalb einer plattenförmigen Schikane 56, die sich parallel zur Deckplatte 52 bzw. zur Herdplatte 53 erstreckt. Am Ende des oberen Abschnitts des Korridors 51 mündet er in dem Rauchrohranschluss 54, der an einem Schornstein anschließt oder zu einen Backrohr führt.
  • Das heiße Rauchgas aus dem Feuerraum 1 strömt also im unteren Abschnitt des Korridors 51 zunächst über die gesamte Länge bzw. Tiefe des Feuerraums 1, wo es eine starke Erhitzung aus dem Feuerraum 1 erfährt. Zusammen mit der nahe der Korridoröffnung 55 einströmenden Sekundärluft aus dem Abzweig 32 führen deren Sauerstoffgehalt und die Hitze aus dem Feuerraum 1 zu einer thermischen Oxidation sowohl der Rauchgase als auch der darin enthaltenen staubförmigen Emissionen. Der lange Weg des Korridors 51 von der Korridoröffnung 55 bis zum Rauchrohranschluss 54 unter ständiger Einwirkung der Hitze aus dem Feuerraum 1 auch in einem oberen Abschnitt des Korridors 51 unterhalb der Herdplatte 53 sorgen für eine gute Luftdurchmischung. Sie bewirkt die nahezu vollständige Oxidation der Inhaltsstoffe des Rauchgases, was zu einem geringen Ausstoß an Kohlenmonoxid und Feinstaub führt. Zugleich führt die schikanenartige Führung des Rauchgases durch den Korridor 51 zu einer guten Wärmeabgabe an die Herdplatte 53, sodass sie unverändert für die Zubereitung von Speisen zur Verfügung steht.
  • Der Feuerraumaufbau lässt sich mit den oben beschriebenen Bestandteilen Frontwand 2, Rückwand 3, Feuerboden 4 und den Seitenwänden 6 sowie ggf. dem Korridor 51 als Feuerraumkassette gemäß den 3, 4 vorfertigen. 4 zeigt den Feuerraum 1 von einer dreiseitigen Schamotteauskleidung 60 innerhalb der beiden Seitenwände 6 und der Rückwand 3 umgeben, sie eine innere Schale des Feuerraums 1 bilden. In der Rückwand 3 sind mehrere Abzweige 32 des vertikalen Sekundärluftkanals 31 nebeneinander angebracht. Die Schamotteauskleidung 60 sitzt in einem stabilen kubischen Blechkorpus 61, der an seiner der Rückwand 3 gegenüberliegenden Frontseite mit den beidseitigen vertikalen Primärluftkanälen 24 und der darüber vorstehenden Feuerungstür 21 abschließt. Der Blechkorpus 61 wird bauseits um eine individuelle Ummauerung 63 als äußerer Schale im Bereich der Seitenwände 6, der Rückwand 4 und der Frontwand 2 ergänzt.
  • Die Ausbildung des erfindungsgemäßen Feuerraumaufbaus als Kassette ermöglicht es, den erfindungsgemäßen Feuerraumaufbau in neu zu errichtende oder bestehende Herdanlagen einzusetzen und sie derart auszurüsten, dass sie die schärferen Grenzwerte der neuen Emissionsschutzverordnung gemäß 1. BImSchV-2. Stufe nicht nur einhalten, sondern sogar übertreffen. So lassen sich ausweislich einer Untersuchung durch das Fraunhofer-Institut Kohlenmonoxidemissionen von unter 1.000 mg/m3 und Feinstaubemissionen von unter 15 bis 30 mg/m3 bei einem Wirkungsgrad von 75 bis 80 % erreichen. Damit müssen bestehende Anlagen nicht komplett ausgetauscht werden, sondern können kostengünstig an die verschärften Vorschriften angepasst werden. Neu zu errichtenden Anlagen bietet sich unter Verwendung der Kassette große konstruktive und gestalterische Freiheit, wobei nur noch Abschnitte der Rückwand 3, der Seitenwände 6 und die Herdplatte 53 ergänzt zu werden brauchen. Auch die Zu- und Abluft lässt sich bequem anschließen: die gemeinsame Eintrittsöffnung 42 für Zuluft bietet einen unauffälligen und einfachen Außenluftanschluss von einer Herdunterseite aus. Der Rauchrohranschluss 54 kann entweder direkt an einen Kamin angeschlossen oder vorher für den Betrieb eines Backrohrs genutzt werden.
  • Da es sich bei den vorhergehenden, detailliert beschriebenen Herd bzw. Feuerraumaufbau um ein Ausführungsbeispiel handelt, kann es in üblicher Weise vom Fachmann in einem weiten Umfang modifiziert werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere können auch die konkreten Ausgestaltungen der Zuluftkanäle in anderer Form als in der hier beschriebenen folgen. Ebenso kann die Feuerungstür und die individuelle Ummauerung in einer anderen Form ausgestaltet werden, wenn dies aus Platzgründen bzw. designerischen Gründen notwendig oder wünschenswert ist. Weiter schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein“ bzw. „eine“ nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrmals oder mehrfach vorhanden sein können.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Feuerraum
    2
    Frontwand
    3
    Rückwand
    4
    Feuerboden
    5
    Feuerraumdecke
    6
    Seitenwand
    18, 19
    Schieberstange
    21
    Feuerungstür
    22
    Sichtscheibe
    23
    horizontaler Primärluftkanal
    24
    vertikaler Primärluftkanal
    25
    Primärluftdüse
    26
    Querrohr
    27
    Auslass
    28, 29
    Schieber
    31
    vertikaler Sekundärluftkanal
    32
    Abzweig
    33
    horizontaler Sekundärluftkanal
    42
    Eintrittsöffnung
    51
    Korridor
    52
    Deckplatte
    53
    Herdplatte
    54
    Rauchrohranschluss
    55
    Korridoröffnung
    56
    Schikane
    60
    Schamotteauskleidung
    61
    Blechkorpus
    63
    Ummauerung
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • AT 3537 U1 [0002]

Claims (10)

  1. Feststoffbefeuerter Herd mit einem Feuerraum (1), mit einem rostlosen geschlossenen Feuerboden (4), mit einer Primärluftzufuhr (42; 23; 24) und einer Sekundärluftzufuhr (42; 33; 31; 32), mit einer Zufuhr der Sekundärluft in einem oberen Abschnitt des Feuerraums (1), mit einer gemeinsame Ableitung der Primärluft- und der Sekundärluft aus dem Feuerraum (1) heraus durch einen Korridor (51), der von einer geschlossenen Oberseite (52) des Feuerraums (1) und einer Unterseite einer Herdplatte (53) gebildet ist, zu einem Rauchrohanschluss (54) hin, mit zumindest einer Umlenkung des Korridors (51) in Strömungsrichtung um 180°.
  2. Herd nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine vorzugsweise gemeinsame Primärluft- und Sekundärluftzufuhr (42) von einer Herdunterseite aus.
  3. Herd nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Luftzufuhr unter dem Feuerboden (4) entlang.
  4. Herd nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftzufuhr unter dem Feuerboden (4) in einen ersten Kanal (23; 24) für die Primärluftzufuhr und in einen zweiten Kanal (31; 32; 33) für die Sekundärluftzufuhr aufgeteilt ist.
  5. Herd nach Anspruch 2 bis 4, gekennzeichnet durch voneinander unabhängige Steuerungsvorrichtungen (18, 19; 28, 29) der Primärluftzufuhr einerseits und der Sekundärluftzufuhr andererseits.
  6. Herd nach Anspruch 2 bis 5, gekennzeichnet durch eine Führung der Sekundärluft in der Rückwand (3) des Feuerraums (1).
  7. Herd nach Anspruch 2 bis 6, gekennzeichnet durch eine Führung der Primärluft in den vertikalen Seitenwänden des Feuerraums (1) seitlich neben der Feuerungstür (21).
  8. Herd nach Anspruch 2 bis 7, gekennzeichnet durch die Primärluft als Scheibenspülung einer Feuerungstür (21)
  9. Feuerraumaufbau eines feststoffbefeuerten Herds mit einer Primärluftzufuhr (42; 23; 24) und einer Sekundärluftzufuhr (42; 33; 31; 32) und einen Korridor (51) nach einem der obigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Ausgestaltung als separate Kassette zum Einsetzen in bestehende oder neu zu errichtende holzbefeuerte Herde.
  10. Feuerraumaufbau nach Anspruch 9, mit einem kubischen Blechkorpus enthaltend eine Schamotteauskleidung an den Seitenwänden (6), an der Rückwand (3) und zur Ausbildung einer Deckplatte (51) des Feuerraums (1) und als Schikane (56).
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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT3537U1 (de) 1999-06-04 2000-04-25 Kloss Erich Herd

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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