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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Tragkonstruktion für ein Geländer nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Stand der Technik
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Eine derartige Tragkonstruktion ist aus der
DE 10 2014 005 717 A1 bekannt und dient insbesondere als Schutz vor einem Herabfallen oder zur Einfriedung von Balkonen, Terrassen, Dachterrassen und Treppen. Derartige Tragkonstruktionen umfassen in der Regel eine Mehrzahl an Pfosten, an welchen Platten- oder Stabelemente des Geländers befestigt werden. Dabei ist es bekannt für die Pfosten und Holme eines derartigen Geländers U-Profile zu verwenden, die der Aufnahme und Befestigung von plattenförmigen Verkleidungselementen zum Beispiel aus Glas dienen.
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Darstellung der Erfindung
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Tragkonstruktion für ein Geländer zu schaffen, das ein optisch glattes Erscheinungsbild zeigt.
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Diese Aufgabe wird durch eine Tragkonstruktion mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Die Tragkonstruktion weist Profile, vorzugsweise U-förmige Profilschienen, sowohl für die Pfosten als auch für die daran zu befestigenden, quer zur Längserstreckung der Pfosten angeordneten Holme auf, die zumindest teilweise Nutensteinführungen aufweisen. Durch eine entsprechende Anordnung der Nutensteinführung ist es damit möglich, eine nahezu unsichtbare Verbindung durch die Nutensteine zu erzeugen. Ergänzend werden die Nutensteinführungen zwischen den Verbindungspunkten durch Abdeckelemente abgedeckt, sodass sich ein optisch glattes Geländer ergibt, das ein ähnliches Erscheinungsbild wie ein verschweißtes Metallgeländer aufweist. Die verdeckten Verbindungen erzeugen ein ästhetisches Erscheinungsbild. Wird dies ergänzend mit dem vorzugsweise eingesetzten Werkstoff Aluminium verbunden, ergibt sich eine optimale Langzeit-Geländerlösung. Das Verbindungssystem ist dabei so dimensioniert, dass es auch den von der Dimensionierung und Statik her zu stellenden Anforderungen genügt.
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Vorzugsweise zeigen die Nutensteinführungen von Pfosten und daran zu befestigenden Holmen in eine gemeinsame quer zur Ebene des Geländers zeigende Richtung, wobei besonders bevorzugt die Nutensteinführungen von der Außenansicht des Geländers nach innen zeigen. Damit ergibt sich insbesondere von außen ein vollständig geschlossener und auch gegen Witterungseinflüsse geschützter Eindruck, gleichzeitig sind die Befestigungselemente aber von der Innenseite des Geländers über die Abdeckelemente bedarfsweise zugänglich.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel erfolgt die Befestigung der Holme mit den Pfosten dadurch, dass durch den Grund der einen Nutensteinführung eine Verbindungselement wie eine Schraube geführt wird, die mit dem Nutenstein in Eingriff steht, der in der anderen Nutenführung festlegbar ist. Dies führt zu einer einfachen Befestigung die mit handwerksüblichen Mitteln erfolgen kann.
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Die Befestigung des Geländers erfolgt über ein Fußelement, das vorzugsweise an einer Bodenplatte wie einer Balkonbetonplatte befestigt wird. Dazu weist der Fußanker ein Halteelement auf, das im U-Profil des Pfostens aufnehmbar und fixierbar ist, sodass sich eine verdeckte Befestigung auch am Fußanker ergibt Dies trägt zur weiteren Ästhetik der gesamten Tragkonstruktion bei.
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Um die Ästhetik weiter zu fördern, sind die Abdeckelemente vorzugsweise als mit den Nutensteinführungen zusammenwirkende und auf die Nutensteinführungen abgestimmte Clips ausgebildet, die einfach von Hand in die Nutensteinführung eingeklinkt werden können. Dadurch ist nicht nur eine zuverlässige Abdeckung sondern auch ein leichter Zugang zu den Befestigungsmitteln auch für Revisionszwecke jederzeit möglich. Die verdeckte Befestigung erfolgt vorzugsweise auch für die Verkleidungselemente, wobei vorzugsweise auch hier eine Befestigung über den Grund der Nutensteinführung bzw. des U-förmigen Profils erfolgt. Da zwischen den Verbindungspunkten das Profil und damit auch der Grund jederzeit frei zugänglich ist, lassen sich damit auch einzelne Verkleidungselemente bei Bedarf leicht austauschen.
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Vorzugsweise kann auch der Handlauf an den Pfosten durch eine nicht ohne weiteres sichtbare, vom Handlauf oder vom Pfosten verdeckte Befestigung befestigt werden, sodass sich insgesamt ein geschlossenes Erscheinungsbild ohne erkennbare Befestigungsmittel ergibt.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische dreidimensionale Ansicht eines an einer Bodenplatte befestigten Geländers,
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2 eine Explosionsdarstellung der Elemente des Geländers,
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3 einen Schnitt durch Verkleidungselement und Handlauf im oberen Bereich eines Pfostens.
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Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
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Bevor die Erfindung im Detail beschrieben wird, ist darauf hinzuweisen, dass sie nicht auf die jeweiligen Bauteile der Vorrichtung sowie die jeweiligen Verfahrensschritte beschränkt ist, da diese Bauteile und Verfahren variieren können. Die hier verwendeten Begriffe sind lediglich dafür bestimmt, besondere Ausführungsformen zu beschreiben und werden nicht einschränkend verwendet. Wenn zudem in der Beschreibung oder in den Ansprüchen die Einzahl oder unbestimmte Artikel verwendet werden, bezieht sich dies auch auf die Mehrzahl dieser Elemente, solange nicht der Gesamtzusammenhang eindeutig etwas Anderes deutlich macht.
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Die Figuren zeigen eine Tragkonstruktion für ein Geländer 12, das gemäß 1 wenigstens einen Pfosten 1 und wenigstens einen quer zur Längserstreckung des Pfostens 1 angeordneten Holm 3, 4 aufweist. Im Ausführungsbeispiel stehen die Holme 3, 4 im rechten Winkel zu den Pfosten 1, wird das Geländer jedoch zum Beispiel im Bereich einer Treppe verwendet, kann sich auch ein anderer Winkel zwischen Pfosten 1 und Holmen 3, 4 ergeben. Der Holm 3 kann einen Deckschenkel 3b an seinem Profil aufweisen.
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Wie insbesondere aus 2 ersichtlich, besitzen sowohl der wenigstens eine Pfosten 1 als auch der wenigstens eine Holm 3, 4 ein Profil, vorzugsweise ein U-förmiges Profil. Zum Aufbau des Geländers sind die Pfosten 1 und die Holme 3, 4 über wenigstens ein Verbindungselement an wenigstens einem Verbindungspunkt 13 miteinander verbunden. Die Profile sind so ausgebildet, dass sich eine Nutensteinführung 1a, 3a, 4a vorzugsweise sowohl am Pfosten als auch an den Holmen 3, 4 ergibt. Grundsätzlich kann aber auch nur eines der miteinander zu verbindenden Elemente Pfosten oder Holm mit einer Nutensteinführung ausgestattet sein. In diesen Nutensteinführungen 1a, 3a, 4a ist ein Nutenstein 6a geführt, der insofern Teil der Verbindungselemente ist. Die Nutensteinführung 1a, 3a, 4a ist zwischen den Verbindungspunkten 13 durch Abdeckelemente abgedeckt. Es versteht sich dabei von selbst, dass auch andere Profilformen grundsätzlich denkbar sind, solange das Profil eine Nutensteinführung aufweist. Die Abdeckelemente können beliebig geformt sein, vorzugsweise werden jedoch auf die Nutensteinführung 1a, 3a, 4a abgestimmte und mit der Nutensteinführung zusammenwirkende Clips 2, 5 verwendet.
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Wie aus 2 ersichtlich, weisen sowohl der wenigstens eine Pfosten 1 als auch der wenigstens eine Holm 3, 4 jeweils eine Nutensteinführung 1a, 3a, 4a auf. Dabei zeigen die Nutensteinführungen 1a des Pfostens 1 und die Nutensteinführungen 3a, 4a, des wenigstens einen Holmes 3, 4 in eine gemeinsame Richtung, die quer zur Ebene des Geländers 12 zeigt. Vorzugsweise zeigen die Nutensteinführungen 1a, 3a, 4a von der Außenansicht des Geländers 12 nach innen, sodass nach Abnahme der die Nutensteinführungen abdeckenden Clips 2, 5 durch die Nutensteinführungen auch der Grund der Nutensteinführung leicht zugänglich ist. Unter dem Grund der Nutensteinführung wird dabei der Bereich des Profils verstanden, der der Nutensteinführung üblicherweise diametral gegenüberliegt.
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An dem wenigstens einen Verbindungspunkt 13 erfolgt die Verbindung des wenigstens eine Holmes 3, 4 mit dem Pfosten 1 über das Verbindungselement durch den Grund des Profils bzw. der Nutensteinführung. Das Verbindungselement kann zum Beispiel eine Schraube 6 sein, die mit ihrem Schraubenkopf in dem U-förmigen Profil liegt und mit ihrem anderen Ende in ein Gewinde eines Nutensteins 6a eingeschraubt ist. Der Nutenstein 6a ist dann üblicherweise in der anderen Nutensteinführung des anderen Elements (Pfosten 1 oder Holm 3, 4) festlegbar.
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Gemäß 2 weist das Geländer 12 ein Fußelement, vorzugsweise einen Fußanker 7 auf, der über zum Beispiel Verbundanker 8 an einer Bodenplatte 14 wie zum Beispiel einer Balkonbodenplatte festlegbar ist. Dieser Fußanker weist ein Halteelement 7a auf, das vorzugsweise im U-Profil des Pfostens 1 aufnehmbar und fixierbar ist.
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Das Geländer 12 wird nach Erstellung der Grundkonstruktion mit Verkleidungselementen 9 verkleidet. Diese Verkleidungselemente werden an den Holmen 3, 4 verdeckt befestigt, wie zum Beispiel in 3 dargestellt ist. Auch hier werden die zugehörigen Befestigungsmittel 10 durch den Grund der Nutensteinführung 3a, 4a der Holme 3, 4 geführt und damit an den Holmen befestigt. Auf den Pfosten 1 kann ein Handlauf 11 vom Handlauf unauffällig verdeckt befestigt werden, so dass diese Befestigung weitestgehend nicht sichtbar ist.
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Insgesamt erfolgt die Verbindung der Teile des Geländers 12 wie folgt: Zunächst wird ein Fußanker 7 gemäß 1 gesetzt und an einer Bodenplatte 14 mit Verbundankerdübeln 8 befestigt. Über das Halteelement 7a dieses Fußankers 7 wird ein vorzugsweise in Richtung auf die Innenseite des Geländers offenes Profil des Pfostens 1 gesteckt. Auf vorbestimmten Höhen des Pfostens 1 werden dann Löcher mit einem geeigneten Bohrdurchmesser gebohrt. Durch diese Löcher wird als Verbindungselement die Schraube 6 gesteckt und auf der gegenüberliegenden Seite ein Nutenstein 6a leicht aufgedreht. In diesen Nutenstein werden nun die Profile der Holme 3, 4 eingeführt. Sobald die Holme 3, 4 passgenau durchgeschoben sind, werden die Nutensteine 6a mit der Schraube 6 angezogen. Dadurch sind die Holme 3, 4 geländerfest am Pfosten 1 befestigt.
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Die Verkleidungselemente 9 werden nach einem Stellplan angepasst und gemäß 3 mit einer Schraube 10 durch die Holme 3 und 4 festgeschraubt, wobei auch hier die Befestigung über den Grund des U-förmigen Profils der Holme erfolgt. Nach der Befestigung der Verkleidungselemente 9 werden dann die Clips 2, 5 für Pfosten und Holme eingeklinkt. Dies führt zu einer völlig verdeckten Verschraubung der gesamten Konstruktion des Geländers.
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Der Handlauf 11 wird gemäß 3 passend zum Pfosten 1 oben aufgesetzt und unauffällig mit einer weiteren Schraube 10 befestigt. Der gesamte Aufbau führt zu einer durchweg verdeckten Verschraubung und ergibt damit ein optisch glattes Unterbaugeländer, das mit einem verschweißten Metallgeländer vergleichbar ist. Die gesamte Konstruktion kann aus Aluminiumprofilen aufgebaut werden, was dann zu einer optimalen Langzeit-Geländerlösung führt. Gleichzeitig ist das System so dimensionierbar, dass es den statischen Anforderungen gerecht wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Pfosten
- 1a
- Nutensteinführung
- 2, 5
- Clip
- 3, 4
- Holm
- 3a, 4a
- Nutensteinführung
- 3b
- Deckschenkel
- 6
- Schraube
- 6a
- Nutenstein
- 7
- Fußanker
- 7a
- Haltelement
- 8
- Verbundanker
- 9
- Verkleidungselement
- 10
- Befestigungsmittel
- 11
- Handlauf
- 12
- Geländer
- 13
- Verbindungspunkt
- 14
- Bodenplatte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014005717 A1 [0002]