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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Werkzeugeinsatz für einen Werkzeugarm eines vorzugsweise eines von einer Bedienungsperson tragbaren Spreizers gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Spreizer mit einem erfindungsgemäßen Werkzeugeinsatz gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
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Technologischer Hintergrund
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Von einer Bedienungsperson portable bzw. handzuhabende Spreizer, vorzugsweise elektro-hydraulische oder elektro-mechanische Spreizer, werden in der Regel bei Rettungseinsätzen von Feuerwehr und Bergungsmannschaften, z.B. bei Autounfällen und Naturkatastrophen oder in der Industrie zu industriellen Zwecken eingesetzt. Im Rettungseinsatz werden die Spreizer vor allem zum Auseinanderdrücken von Bauteilen an Unfallfahrzeugen verwendet, um eingeklemmte Insassen befreien zu können. Darüber hinaus werden Spreizer bei Polizei- und SEK-Einsätzen regelmäßig zur Gebäudeöffnung, insbesondere zum Öffnen von Türen, eingesetzt. In den vorstehenden Anwendungsbeispielen ist es von besonderer Bedeutung, dass derartige Spreizer in enge Bauteilzwischenräume oder Türspalte eingesetzt werden können, um zunächst eine Erstöffnung und danach ein weiteres Auseinanderspreizen der Bauteile zu ermöglichen.
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Üblicherweise besitzt ein Spreizer ein Kopfteil und ein im Kopfteil untergebrachtes Kupplungselement, an dem sich zwei gegeneinander schwenkbar angeordnete Werkzeugarme befinden. Das Öffnen und Schließen der Werkzeugarme des Spreizers erfolgt mittels eines Hydraulikantriebs, bestehend aus einem mit dem Kupplungselement verbundenen Hydraulikzylinder, der über Hydraulikleitungen mit einer Motorpumpe oder Handpumpe gekoppelt ist. Das Bewegen der Werkzeugarme kann vom Einsatzpersonal mittels eines direkt am Spreizer befindlichen, manuell betätigbaren Schaltventils gesteuert werden. Vermehrt kommen Akkumulator-betriebene Spreizer zum Einsatz, die eine integrierte Hydraulikpumpe oder einen elektromechanischen Antrieb mit einer dazugehörigen Stromversorgungsvorrichtung aufweisen, wodurch die Mobilität während eines Einsatzes aufgrund der nicht benötigten externen Pumpe sowie den damit verbundenen Hydraulikleitungen erheblich gesteigert wird.
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Zweckmäßigerweise besitzen derartige Spreizer an den Spitzen der Werkzeugarme Werkzeugeinsätze aus widerstandsfähigem Material, wie z.B. gehärtetem Stahl. Die Werkzeugeinsätze schaffen an den Spitzen der Werkzeugarme eine robuste Kontaktvorrichtung mit den auseinanderzuspreizenden Objekten. Im Falle eines Defekts am Werkzeugeinsatz, beispielsweise durch Abnutzung oder Bruch, kann der Werkzeugeinsatz getauscht werden, ohne den gesamten Werkzeugarm austauschen zu müssen. Je nach Anforderung können auch unterschiedlich geformte Werkzeugeinsätze verwendet werden, die im Bedarfsfall am Werkzeugarm angebracht werden können. Beispielsweise kann ein Werkzeugeinsatz mit einer verjüngten Spitze vorgesehen sein, um in enge Spaltöffnungen eingesetzt werden zu können.
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Ein grundlegendes Problem bei dem Betrieb von Spreizern ist das Abrutschen des Spreizers während des Spreizvorgangs. Für ein Abrutschen des Spreizers ist der Öffnungswinkel unter Last sowie die Länge der Werkzeugarme maßgeblich. Der Öffnungswinkel bestimmt die Richtung der Kraft, die durch die Werkzeugarme des Spreizers auf die auseinanderzuspreizenden Bauteile wirkt. Bei zu großem Öffnungswinkel und kurzen Werkzeugarmen besteht die Gefahr, dass der Spreizer zwischen den Bauteilen nach vorne wegrutscht. Beispielsweise kann es beim Einsatz an einem PKW zu einem Abrutschen des Spreizers in das Fahrzeuginnere kommen, wodurch Insassen verletzt werden können. Um ein solches Abrutschen zu vermeiden, muss der Spreizer während des Einsatzes mehrmals neu an den auseinanderzuspreizenden Bauteilen des Fahrzeugs angesetzt werden. Dies wiederum kostet Zeit und behindert den Rettungseinsatz.
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Druckschriftlicher Stand der Technik
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In der
DE 10 2005 024 039 A1 ist ein Werkzeugarm eines Spreizers mit Werkzeugeinsätzen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 offenbart. Der Werkzeugarm besitzt vorne einen spitz zulaufenden Werkzeugeinsatz und ein mindestens einteiliges Zwischenstück, welches eine verbesserte Krafteinleitung vom Werkzeugeinsatz auf den Werkzeugarm gewährleistet. Bei zu großem Öffnungswinkel besteht bei diesem Spreizer die Gefahr des Abrutschens.
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Aus der
DE 100 53 504 C1 ist ein Rettungsgerät mit Werkzeugeinsätzen und verstellbarer Armlänge der Werkzeugarme bekannt. Hierdurch kann der Gefahr eines Abrutschens bei erhöhtem Öffnungswinkel durch Verlängerung der Werkzeugarme entgegengewirkt werden. Jedoch wird das Handling durch das höhere Gewicht des Spreizers für das Einsatzpersonal erheblich verschlechtert. Zudem muss gegebenenfalls die Werkzeugarm-Länge im Einsatz gewechselt werden.
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Aus der
DD 291 249 A5 sind Zusatzelemente für ein mit Spreizarmen versehenes Rettungsgerät bekannt. Das Rettungsgerät bzw. der Spreizer besitzt an jedem Spreizarm oder Werkzeugarm einen lösbar angebrachten Werkzeugeinsatz, der ein Abrutschen an zueinander geneigten Flächen vermeiden soll. Am Werkzeugeinsatz ist innerhalb eines Schlitzes mindestens ein kreisscheibenförmiges oder kreissektorenförmiges Ausgleichselement beweglich untergebracht. Das Ausgleichselement besitzt eine Anlagefläche mit einer Verzahnung, welche die Wahrscheinlichkeit eines Abrutschens verringern soll. Dieser Spreizer ist bei engen Spaltöffnungen nicht einsetzbar. Außerdem besteht auch bei diesem bekannten Spreizer die Gefahr eines Abrutschens nach vorne.
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Aus der
US 4 273 311 ist ein Spreizer bekannt, bei dem plattenförmige Ausgleichselemente an den Werkzeugarmen des Spreizers verschwenkbar angebracht sind. Aufgrund der plattenförmigen Anlageflächen der Ausgleichselemente ist das Risiko des Abrutschens zwar geringer, jedoch kann der Spreizer aufgrund des durch die Ausgleichselemente bedingten breiten Aufbaus an den Spitzen der Werkzeugarme erst ab sehr großen Spaltgrößen eingesetzt werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen gattungsgemäßen Spreizer zur Verfügung zu stellen, mittels dem ohne Einbußen des Handlings das Risiko eines Wegrutschens während des Spreizvorgangs erheblich reduziert wird.
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Lösung der Aufgabe
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Die vorliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein Werkzeugeinsatz für einen Spreizer vorgesehen ist und dass am Werkzeugeinsatz im Bereich der starren ersten Anlagefläche ein Ausgleichselement mit einer zur ersten Anlagefläche beweglichen und teilweise nach außen überragenden zweiten Anlagefläche vorgesehen ist.
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Zweckmäßige Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Werkzeugeinsatzes werden in den Unteransprüchen beansprucht.
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Dadurch, dass ein schwenkbares Ausgleichselement vorgesehen ist, wird gewährleistet, dass sich beim Öffnen der Werkzeugarme des Spreizers, die zweite Anlagefläche der Ausgleichselemente abhängig vom Öffnungswinkel der Werkzeugarme des Spreizers ausrichtet. Die Kraftkomponente am Werkzeugeinsatz des Spreizers wird damit auch bei größeren Öffnungswinkeln besser auf den Gegenlastkontakt übertragen. Das Risiko des Abrutschens des Spreizers wird dadurch erheblich verringert. Daraus resultiert der Vorteil, dass der Spreizer nicht mehrmals durch das Einsatzpersonal neu ausgerichtet oder nachgeschoben werden muss. Rettungszeiten können hierdurch verkürzt werden.
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Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die zweite Anlagefläche des beweglichen Ausgleichselements verschwenkbar zur starren ersten Anlagefläche angeordnet. Durch diese Anordnung wird es ermöglicht, dass die bewegliche zweite Anlagefläche des Ausgleichselements durch eine Schwenkbewegung derart an den auseinanderzuspreizenden Bauteilen ausgerichtet werden kann, dass die einwirkende Kraft stets vorzugsweise nahezu senkrecht auf die auseinanderzuspreizenden Bauteile gerichtet ist. Daraus resultiert der Vorteil, dass der Spreizvorgang gerichtet und effizient durchgeführt werden kann.
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Zweckmäßigerweise erfolgt die Schwenkbewegung des Ausgleichselements unter Krafteinwirkung um einen imaginären Drehpunkt bzw. um eine imaginäre Drehachse vorzugsweise entlang eines Kreisbogens, der sich außerhalb des Werkzeugeinsatzes befindet. Die zweite Anlagefläche des beweglichen Ausgleichselements zeigt hierbei stirnseitig zum Drehpunkt. Dadurch befindet sich der imaginäre Drehpunkt bzw. die Drehachse vorzugsweise im Bereich der auseinanderzuspreizenden Bauteile, wodurch die beweglichen Ausgleichselemente derart ausgerichtet werden können, dass die Kraft des Spreizers stets nahezu senkrecht auf die auseinanderzuspreizenden Bauteile wirkt.
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Gemäß der Erfindung kann das Ausgleichselement an seiner dem Werkzeugarm zugewandten Seite kreissegmentförmig ausgebildet sein, wobei im Werkzeugeinsatz eine gekrümmte Ausnehmung vorgesehen ist, in der das Ausgleichselement zumindest teilweise untergebracht ist. Das Profil des Bodes der gekrümmten Ausnehmung im Werkzeugeinsatz ist vorzugsweise passend dem Profil der Rückseite des Ausgleichselements ausgebildet, um eine widerstandsfreie Verschiebe-Schwenkbewegung des Ausgleichselements zu ermöglichen. Das kreissegmentförmige Ausgleichselement steht zweckmäßigerweise aus der Ausnehmung hervor, um zu gewährleisten, dass die zweite Anlagefläche des Ausgleichselements mit den auseinanderzuspreizenden Bauteilen in Kontakt treten kann.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist am Werkzeugeinsatz eine Art Sicherungselement bzw. Funktionselement vorgesehen. Dieses Sicherungselement ermöglicht eine Übertragung der Bewegung des Werkzeugarms unter Last auf den Werkzeugeinsatz, so dass sich dieser ausrichten kann. Zusätzlich dient das Sicherungselement dazu, das Ausgleichselement innerhalb der Ausnehmung des Werkzeugeinsatzes in Position zu halten.
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Als Sicherungselement ist ein vorzugsweise kreisbogenförmig, gekrümmtes Langloch am Ausgleichselement vorgesehen, welches einen am Werkzeugeinsatz fixierten Bolzen aufnimmt. Während der Bewegung des Ausgleichselements dienen das Langloch und der Bolzen zur Führung und zur Fixierung des Ausgleichselements am Werkzeugeinsatz. Dadurch wird gewährleistet, dass die Verschwenkung des Ausgleichselements über einen vorgegebenen Bereich stets gleichmäßig und widerstandsfrei erfolgen kann.
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Die Schwenkbewegung des Ausgleichselements wird vorzugsweise beidseitig durch den Bolzen und dessen Kontakt mit den Stirnseiten des Langlochs begrenzt. Dadurch wird verhindert, dass sich das Ausgleichselement vom Werkzeugeinsatz löst. Alternativ oder zusätzlich kann eine Führungs- und Begrenzungsvorrichtung im Inneren der Ausnehmung des Werkzeugeinsatzes und/oder an der Rückseite des Ausgleichselements in Form einer Schiene oder dergleichen vorgesehen sein.
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Der Durchmesser des Bolzens und die Breite des Langlochs sind vorzugsweise derart bemessen, dass das Ausgleichselement rückseitig mit dem Boden der Ausnehmung des Werkzeugeinsatzes in Anlage stehen kann. Hierdurch wird gewährleistet, dass ein Spalt oder ein sogenanntes „Spiel“ zwischen dem Bolzen und der Wandung des Langlochs besteht. Der Bolzen dient dadurch lediglich als Halterung des Ausgleichselements. Die Kraft, die im Betrieb auf das Ausgleichselement einwirkt, wird hierdurch nicht durch den Bolzen sondern durch die Rückseite des Ausgleichselements aufgenommen. Aufgrund dieser Ausgestaltung ist die Konstruktion besonders robust, da die einwirkendende Kraft auf den gesamten Werkzeugeinsatz und nicht nur auf den Bolzen übertragen wird.
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In vorteilhafter Weise kann die erste Anlagefläche zur zweiten Anlagefläche derart verschwenkt werden, dass die erste Anlagefläche und die zweiten Anlagefläche winkelig zueinander angeordnet sind. Daraus resultiert der Vorteil, dass die Kraft des Spreizers über zwei unterschiedlich orientierte Anlageflächen auf das auseinanderzuspreizende Bauteil einwirkt. Die erste Anlagefläche und die zweite Anlagefläche bilden mithin eine gemeinsame abgewinkelte Anlagefläche. Dadurch kann der Spreizvorgang in besonderem Maße begünstigt werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus ein Rettungsgerät insbesondere einen Spreizer, wobei an mindestens einem Werkzeugarm ein Werkzeugeinsatz nach einem der Ansprüche 1–10 vorgesehen ist.
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Hierbei kann es sich um einen hydraulischen, z. B. elektro-hydraulischen Spreizer oder auch um einen elektro-mechanischen Spreizer handeln.
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Beschreibung der Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
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Zweckmäßige Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung werden anhand von Zeichnungsfiguren nachstehend näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Draufsicht auf einen hydraulischen Spreizer gemäß der vorliegenden Erfindung im geöffneten Zustand der Werkzeugarme;
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2 eine vereinfachte schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Werkzeugeinsatzes des Spreizers nach 1;
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3 eine vereinfachte perspektivische Teilschnittdarstellung des Werkzeugeinsatzes aus 2; sowie
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4 eine Draufsicht auf den Spreizer gemäß 1 sowie den Werkzeugeinsätzen in leicht geöffneter und in weit geöffneter Position.
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Bezugsziffer 1 in 1 bezeichnet einen hydraulischen Spreizer gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung in seiner Gesamtheit. Der Spreizer 1 weist ein Kopfteil 4 auf. Innerhalb des Kopfteils 4 befindet sich ein (nicht gezeigtes) Kupplungselement, über das zwei Werkzeugarme 2, 3 symmetrisch schwenkbar am Kopfteil 4 angeordnet sind. Am Kopfteil 4 befindet sich ein Griff 5, mit dem der Spreizer 1 vom Einsatzpersonal gehalten werden kann. Das Öffnen und Schließen der Werkzeugarme 2, 3 des Spreizers 1 erfolgt hydraulisch. Hierzu befindet sich ein Hydraulikzylinder 6 im Kopfteil 4. Der Hydraulikzylinder 6 wird über Hydraulikleitungen 7 von einer, nicht dargestellten, Motorpumpe oder Handpumpe angetrieben. Die Hydraulikleitungen 7 sind am Eingang zum Kopfteil 4 mit einem Griffrohr 8 ummantelt. Das Griffrohr 8 dient als Schutz der Anschlüsse der Hydraulikleitungen 7 und als zusätzlicher Haltegriff für das Einsatzpersonal. Die Steuerung des Hydraulikzylinders 6 bzw. das Öffnen und Schließen der Werkzeugarme 2, 3 des Spreizers 1 erfolgt mittels eines Sterngriffs 9 am Hydraulikzylinder 6 des Spreizers 1. Mit dem Sterngriff 9 kann ein (nicht dargestelltes) Umschaltventil manuell betätigt werden.
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Der Spreizer 1 besitzt an der Spitze jedes Werkzeugarms 2, 3 je einen erfindungsgemäßen Werkzeugeinsatz 10 mit einem beweglichen Ausgleichselement 11. Der Werkzeugeinsatz 10 ist lösbar mit dem Werkzeugarm 2, 3 verbunden, insbesondere mittels eines Steckbolzens oder eines Verriegelungsbolzens 12. Der Verriegelungsbolzen 12 ist beispielsweise innerhalb einer Bohrung 22 im Werkzeugeinsatz 10 und einer entsprechenden Ausnehmung oder Durchbrechung am Werkzeugarm 2, 3 fixiert.
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Der Werkzeugeinsatz 10 ist in 2 näher dargestellt. Der Werkzeugeinsatz 10 besitzt eine zur Spitze hin verjüngte Kulisse mit einer starren ersten Anlagefläche 13 sowie einem beweglichen Ausgleichselement 11. Der Werkzeugeinsatz 10 kann eine Verzahnung 15 sowie eine innere Verzahnung 18 aufweisen.
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Die verjüngte Spitze des Werkzeugeinsatzes 10 kann am Beginn eines Spreizvorgangs, z.B. beim Spreizen von PKW-Bauteilen, in einen zunächst schmalen Spalt eingesetzt werden, um den Spalt behutsam zu vergrößern. Anschließend kann der Spreizer 1 mit den Werkzeugeinsätzen 10 weiter in den vergrößerten Öffnungsspalt eingeschoben werden.
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Das bewegliche Ausgleichselement 11 umfasst an der Oberseite eine zweite Anlagefläche 14 vorzugsweise ebenfalls mit einer Verzahnung 16. Die Verzahnungen 15, 16, 18 dienen dazu, das Risiko eines Abrutschens durch Verhaken, Eindringen oder Festklemmen der Verzahnung 15, 16, 18 des Werkzeugeinsatzes 10 in den zu bewegenden und/oder zu bearbeitenden Objekten zu verringern.
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Wie aus 3 ersichtlich besitzt das bewegliche Ausgleichselement 11 ein Langloch 20. Durch das Langloch 20 kann das Ausgleichselement 11 am Werkzeugeinsatz 10 mittels eines Bolzens 19 derart angebracht werden, dass das Ausgleichselement 11 schwenkbar in einer gekrümmten Ausnehmung 17 des Werkzeugeinsatzes 10 untergebracht ist. Dadurch kann die zweite Anlagefläche 14 des Ausgleichselements 11 durch Verschieben des Ausgleichselements 11 zur starren ersten Anlagefläche 13 hin verschwenkt werden.
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Die Beweglichkeit des Ausgleichselements 11 wird hierbei durch den im Werkzeugeinsatz 10 ortsfest angebrachten Bolzen 19 und das Langloch 20 des Ausgleichselements 11 begrenzt. Durch den Kontakt des Bolzens 19 mit der jeweiligen Stirnseite 20a, 20b des Langlochs 20 wird der Endpunkt dieser Schwenkbewegung des Ausgleichselements 11 in der jeweiligen Richtung festgelegt.
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Der Bolzen 19 ist fest im Werkzeugeinsatz 10 fixiert, wohingegen das Ausgleichselement 13 beweglich und schwenkbar innerhalb der Ausnehmung 17 im Werkzeugeinsatz 10 gehalten wird. Erfolgt eine Krafteinwirkung auf die zweite Anlagefläche 14 des Ausgleichselements 11 wird diese Kraft nicht auf den Bolzen 19, sondern über die Rückseite des Ausgleichselements 11 direkt auf den Boden der Ausnehmung 17 des Werkzeugeinsatzes 10 und damit letztlich auf den mit dem Werkzeugeinsatz 10 verbundenen Werkzeugarm 2, 3 übertragen. Zweckmäßigerweise ist zwischen dem Bolzen 19 und der Wandung des Langlochs 20 ein, nicht dargestellter, Spalt vorgesehen. Die durch den Spreizvorgang einwirkende Kraft kann dadurch über die Rückseite des Ausgleichselements 11 und den Boden der Ausnehmung 17 direkt auf den Werkzeugeinsatz 10 übertragen werden. Der Bolzen 19 wird nicht belastet.
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Das Ausgleichselement 11 ist, wie aus 3 ersichtlich, kreissegmentförmig ausgebildet. Dadurch kann das Ausgleichselement 11 bei auftretender Krafteinwirkung auf die zweite Anlagefläche 13 entlang eines Kreisbogens, der durch die gekrümmte Rückseite des Ausgleichselements 11 und den entsprechend gekrümmten Boden der Ausnehmung 17 definiert ist, um eine imaginäre Drehachse verschwenkt werden. Diese Drehachse befindet sich außerhalb des Ausgleichselements 11 im Bereich des zu spreizenden Objekts. Wird eine Gegenkrafteinwirkung durch das Objekt an der zweiten Anlagefläche 14 des Ausgleichselements 11 bedingt, so liegt der imaginäre Drehpunkt der Dreh- oder Schwenkbewegung je nach Objektdicke innerhalb des Objekts oder von der Stirnseite der zweiten Anlagefläche 13 aus hinter dem Objekt. Hierdurch richtet sich die Drehbewegung oder Schwenkbewegung des beweglichen Ausgleichselements 11 stets auf das Objekt aus. Dadurch kann die Kraftübertragung der Werkzeugarme 2, 3 des Spreizers 1 auf die auseinanderzuspreizenden Objekte erheblich verbessert werden.
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In 4 ist das Kopfteil 4 mit Werkzeugarmen 2, 3 und Werkzeugeinsätzen 10 in leicht geöffneter Position A und in weit geöffneter Position B dargestellt. Im geschlossenen Zustand kann der Spreizer 1 mit der geschlossenen Spitze der beiden Werkzeugeinsätzen 10 in einen engen Spalt zwischen zwei auseinanderzuspreizende Bauteile 21a, 21b, wie z.B. zwischen einen Türspalt einer Autotür vom Einsatzpersonal eingeschoben werden. Der Spalt kann zunächst durch ein behutsames Aufspreizen der Werkzeugarme 2, 3 des Spreizers 1 etwas vergrößert werden, sodass die Werkzeugarme 2, 3 des Spreizers 1 anschließend gemäß Position A vom Einsatzpersonal weiter eingeschoben werden können. Die Ausgleichselemente 11 der Werkzeugeinsätze 10 befinden sich nun zwischen den auseinanderzuspreizenden Bauteilen 21a, 21b, wobei jeweils die zweite Anlagefläche 14 mit der Verzahnung 16 vorzugsweise großflächig in Kontakt mit dem jeweiligen auseinanderzuspreizenden Bauteil 21a, 21b steht.
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Der Spreizer 1 kann anschließend von Position A vollständig bis Position B geöffnet werden. Aufgrund des Spreizvorgangs vergrößert sich der Öffnungswinkel zwischen den Werkzeugarmen 2, 3, wodurch sich der Winkel der starren ersten Anlagefläche 13 zu dem jeweiligen auseinanderzuspreizenden Bauteil 21a, 21b verändert. Der Winkel zwischen der zweiten Anlagefläche 14 des beweglichen Ausgleichselements 11 und dem auseinanderzuspreizenden Bauteil 21a, 21b hingegen bleibt aufgrund der Schwenkbewegung des beweglichen Ausgleichselements 11 nahezu unverändert, wodurch das Risiko des Abrutschens der Werkzeugeinsätze 10 von den auseinanderzuspreizenden Bauteilen 21a, 21b und damit ein Abrutschen des gesamten Spreizers 1 vermieden wird.
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Wie aus 4 ersichtlich, können die zweite Anlagefläche 14 des beweglichen Ausgleichselements 11 und die starre erste Anlagefläche 13 eine winkelig zueinander angeordnete gemeinsame Anlagefläche, bei der die zweite Anlagefläche 14 die erste Anlagefläche 13 schneidet, bilden, innerhalb der die auseinanderzuspreizenden Bauteile 21a, 21b gehalten und/oder geklemmt werden können. Hierdurch kann die Wahrscheinlichkeit eines Abrutschens des Spreizers 1 in besonderem Maße verringert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spreizer
- 2
- Werkzeugarm
- 3
- Werkzeugarm
- 4
- Kopfteil
- 5
- Griff
- 6
- Hydraulikzylinder
- 7
- Hydraulikleitung
- 8
- Griffrohr
- 9
- Sterngriff
- 10
- Werkzeugeinsatz
- 11
- Ausgleichselement
- 12
- Verriegelungsbolzen
- 13
- erste Anlagefläche
- 14
- zweite Anlagefläche
- 15
- Verzahnung
- 16
- Verzahnung
- 17
- Ausnehmung
- 18
- innere Verzahnung
- 19
- Bolzen
- 20
- Langloch
- 20a
- Stirnseite
- 20b
- Stirnseite
- 21a
- auseinanderzuspreizendes Bauteil
- 21b
- auseinanderzuspreizendes Bauteil
- 22
- Bohrung
- A
- leicht geöffnete Position
- B
- weit geöffnete Position
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10053504 C1 [0007]
- DD 291249 A5 [0008]
- US 4273311 [0009]