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Die Erfindung betrifft eine Feuerlöschanlage mit einem Schaumgenerator und einer Auslöseeinrichtung. Die Auslöseeinrichtung ist dazu ausgelegt, den Schaumgenerator nach Entstehen eines Feuers in Betrieb zu setzen.
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Feuerlöschanlagen, bei denen das Feuer durch Schaum gelöscht wird, sind insbesondere dann von Interesse, wenn konventionelle Feuerlöschanlagen nicht zum Einsatz kommen können. Eine Feuerlöschanlage, bei der das Feuer mit Wasser gelöscht wird, ist beispielsweise ungeeignet, wenn eine brennbare Flüssigkeit in Brand geraten ist. Das Wasser würde in der brennenden Flüssigkeit versinken, ohne dass das Feuer gelöscht wird.
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Um das Feuer zu löschen, ist es in einem solchen Fall erforderlich, dem Feuer den Sauerstoff zu entziehen. Bei einer Feuerlöschanlage der eingangs genannten Art geschieht dies dadurch, dass der Raum, in dem das Feuer ausgebrochen ist, bis unter die Decke mit Schaum geflutet wird. Es steht dann kein Sauerstoff mehr für das Feuer zur Verfügung, und das Feuer erstickt.
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Der Schaumgenerator ist bei diesen Feuerlöschanlagen häufig in einigem Abstand zu dem Bereich angeordnet, in dem mit dem Ausbruch eines Feuers zu rechnen ist. Beispielsweise kann der Schaumgenerator an der Decke einer Lagerhalle angeordnet sein, während die Regale, in denen die brennbaren Flüssigkeiten gelagert sind, auf dem Boden stehen.
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Wenn das Auslöseelement, mit dem das Feuer entdeckt wird, bei dem Schaumgenerator angeordnet ist, besteht das Risiko, dass die Auslöseeinrichtung zu spät auslöst, nämlich erst dann, wenn sich das Feuer bereits großflächig ausgebreitet hat. Wünschenswert ist eine Feuerlöschanlage, bei der das Auslöseelement dort angeordnet ist, wo mit dem Ausbrechen des Feuers zu rechnen ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Feuerlöschanlage vorzustellen, die bei Ausbruch eines Feuers schnell auslöst und bei der der Schaumgenerator zuverlässig in Betrieb gesetzt wird. Ausgehend vom genannten Stand der Technik wird die Aufgabe gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei der erfindungsgemäßen Feuerlöschanlage umfasst die Auslöseeinrichtung einen Anregesprinkler, der pneumatisch mit dem Schaumgenerator gekoppelt ist.
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Indem bei der erfindungsgemäßen Feuerlöschanlage das Auslöseelement als Anregesprinkler ausgebildet ist, können standardmäßige Mittel zur Branderkennung verwendet werden, wie sie auch in konventionellen Feuerlöschanlagen zum Einsatz kommen. So ist es bei Sprinkleranlagen üblich, dass die Sprinkler durch Glasfässchen im geschlossenen Zustand gehalten werden. Nach Ausbruch eines Feuers zerbricht das Glasfässchen und der Sprinkler wird geöffnet. Dies ist seit Jahrzehnten bewährte Technik, auf die für die Erfindung zurückgegriffen werden kann.
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Die Erfindung hat erkannt, dass eine zuverlässige Signalübermittlung zwischen dem Anregesprinkler und dem Schaumgenerator möglich ist, indem der Anregesprinkler pneumatisch mit dem Schaumgenerator gekoppelt ist. Nach dem Öffnen des Anregesprinklers kommt es zu einem Druckausgleich zwischen dem Inneren des Anregesprinklers und der Umgebung. Indem der Anregesprinkler pneumatisch mit dem Schaumgenerator gekoppelt ist, wird diese Druckänderung ausgenutzt, um den Schaumgenerator in Betrieb zu setzen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Feuerlöschanlage ein Rohr, das sich zwischen dem Anregesprinkler und einem Drucksensor erstreckt. Der Drucksensor kann dazu ausgelegt sein, den Schaumgenerator in Betrieb zu setzen, sobald er eine Druckänderung feststellt.
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Der Drucksensor ist vorzugsweise in einem weniger feuergefährdeten Bereich angeordnet. Weniger feuergefährdet bedeutet, dass ein von dem Anregesprinkler entdecktes Feuer nicht unmittelbar auf den Bereich wirkt, in dem der Drucksensor angeordnet ist. Die pneumatische Signalübertragung zwischen dem Anregesprinkler und dem Drucksensor ist weniger anfällig, durch Hitzeeinwirkung auszufallen als beispielsweise ein elektrischer Übertragungsweg. Beispielsweise kann der Drucksensor an der Decke oder in einem Nebenraum einer Lagerhalle angeordnet sein. Insbesondere kann der Drucksensor benachbart zu dem Schaumgenerator angeordnet sein oder sogar in dessen Gehäuse integriert sein.
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Der Drucksensor kann ein elektrisches Signal auslösen, mit dem ein Gebläse des Schaumgenerators in Gang gesetzt wird. Das Gebläse kann dazu ausgelegt sein, die zum Erzeugen des Schaums erforderliche Luft anzusaugen. Ist die erfindungsgemäße Feuerlöschanlage in einer Lagerhalle angeordnet, kann die Luft beispielsweise durch die Decke der Lagerhalle hindurch aus der Umgebung angesaugt werden. Zum Erzeugen des Schaums werden große Luftmengen benötigt. Das Gebläse kann beispielsweise so ausgelegt sein, dass es mehr als 100 m3, vorzugsweise mehr als 200 m3, weiter vorzugsweise mehr als 500 m3 Luft pro Minute ansaugen kann.
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Die Öffnung, durch die die Luft von außen angesaugt wird, kann verschließbar sein. Im Bereitschaftszustand der Feuerlöschanlage, in dem der Schaumgenerator nicht in Betrieb ist, ist üblicherweise kein Lufteintritt durch die Öffnung gewünscht, die Öffnung kann also verschlossen sein. Mit der Inbetriebnahme des Schaumgenerators kann die Öffnung geöffnet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird auch das Betätigen der Öffnung ausgelöst, wenn der Drucksensor eine Druckänderung feststellt. Das Betätigen der Öffnung kann pneumatisch erfolgen, indem durch die Druckänderung auch die Öffnung betätigt wird. Insbesondere kann der Drucksensor als Steuerventil ausgebildet sein, das einen Schaltvorgang auslöst, sobald der Druck unter einen vorgegebenen Schwellwert abfällt. Mit dem Schaltvorgang kann das elektrische Signal für den Schaumgenerator ausgelöst werden und ein pneumatisches Ventil für die Öffnung betätigt werden.
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Zum Erzeugen des Schaums wird dem Schaumgenerator außerdem ein Schaummittel zugeführt, aus dem zusammen mit der angesaugten Luft der Schaum gebildet wird. Vorzugsweise wird ein Gemisch aus Wasser und Schaummittel über eine Düse in den Luftstrom injiziert. Das Schaummittel-Wasser-Gemisch wird mit der Luft verwirbelt, sodass ein Leichtschaum entsteht, der aus dem Schaumgenerator austritt und zu Boden fällt. Nach und nach fühlt sich der gesamte Raum bis zur Decke mit dem Schaum. Der Schaumgenerator kann so ausgelegt sein, dass er mehr als 100 m3, vorzugsweise mehr als 200 m3, weiter vorzugsweise mehr als 500 m3 Schaum pro Minute erzeugt. Zum Erzeugen von 1000 l Schaum kann beispielsweise 1 l des Schaummittel-Wasser-Gemischs zugeführt werden.
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Die Feuerlöschanlage kann einen Vorratsbehälter für das Schaummittel-Wasser-Gemisch umfassen, aus dem die für den Schaumgenerator bestimmte Menge entnommen wird. Vorzugsweise ist eine Pumpe vorgesehen, die das Schaummittel-Wasser-Gemisch von dem Vorratsbehälter zu dem Schaumgenerator fördert.
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Im Bereitschaftszustand der Feuerlöschanlage ist die Pumpe vorzugsweise nicht in Betrieb. Die Feuerlöschanlage umfasst geeignete Mittel, um die Pumpe parallel zu dem Schaummittelgenerator in Betrieb zu setzen. Dazu kann ein Alarmventil vorgesehen sein, das die Pumpe zu einem geeigneten Zeitpunkt in Betrieb setzt. Das Alarmventil kann mit dem Anregesprinkler gekoppelt sein, sodass das Alarmventil schaltet, sobald der Anregesprinkler auslöst. Bevorzugt handelt es sich um eine pneumatische Kopplung, sodass das Alarmventil mit einem zweiten Drucksensor auf den Druckabfall reagiert, der mit dem Öffnen des Anregesprinklers einhergeht. Insbesondere kann sich eine Rohrverbindung von dem Anregesprinkler bis zu dem Alarmventil strecken. Das Alarmventil ist vorzugsweise in einem weniger feuergefährdeten Bereich angeordnet.
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Das Alarmventil kann dazu ausgelegt sein, ein elektrisches Signal zu geben, mit dem die Pumpe angesteuert wird. Außerdem kann das Alarmventil eine Rohrverbindung öffnen, die sich von der Pumpe zu dem Schaumgenerator erstreckt. In einer alternativen Ausführungsform kann auch der Schaumgenerator durch das elektrische Signal des Alarmventils in Betrieb gesetzt werden.
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Die erfindungsgemäße Feuerlöschanlage kann ferner einen Kompressor umfassen, der dazu ausgelegt ist, einen Innenraum des Anregesprinklers mit einem Überdruck zu versehen. Vorzugsweise ist ein Rohrsystem vorgesehen, an das der Drucksensor, der Anregesprinkler und der Kompressor angeschlossen sind. Außerdem kann das Alarmventil an das Rohrsystem angeschlossen sein. Die von dem Kompressor geförderte Luftmenge ist vorzugsweise kleiner als die Luftmenge, die im geöffneten Zustand durch den Anregesprinkler austritt. Dies hat den Zweck, dass ein Öffnen des Anregesprinklers auch dann zu einem schnellen Druckabfall in dem Rohrsystem führt, wenn der Kompressor in Betrieb ist. Der Druck in dem Rohrsystem kann beispielsweise zwischen 0,7 bar und 3,4 bar liegen.
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Üblicherweise umfasst die Feuerlöschanlage mehr als einen Anregesprinkler. Bevorzugt sind alle Anregesprinkler an ein gemeinsames Rohrnetz angeschlossen, sodass beim Auslösen eines einzelnen Anregesprinklers ein Druckabfall eintritt, der von dem Drucksensor und/oder dem Alarmventil festgestellt werden kann. Das Rohrsystem kann eine Mehrzahl von Strängen umfassen, wobei an jedem Strang ein oder mehrere Anregesprinkler angeordnet sein können.
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Die Anregesprinkler können einem Lagerregal zugeordnet sein. Insbesondere können die Stränge des Rohrsystems unterschiedlichen Ebenen des Lagerregals zugeordnet sein.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Lagerhalle mit einer solchen Feuerlöschanlage. Der Schaumgenerator kann im Deckenbereich der Lagerhalle angeordnet sein. Die Öffnung, durch die der Schaumgenerator Luft ansaugt, kann eine Öffnung in dem Dach der Lagerhalle sein. In der Lagerhalle können ein oder mehrere Lagerregale angeordnet sein. Üblicherweise stehen die Lagerregale auf dem Boden der Lagerhalle. Vorzugsweise ist jedes Lagerregal mit einem oder mehreren Anregesprinklern ausgestattet. Bevorzugt umfasst jedes Lagerregal Anregesprinkler, die auf unterschiedlichen Ebenen angeordnet sind. In den Lagerregalen können insbesondere brennbare Flüssigkeiten gelagert sein.
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Damit sind die Anregesprinkler in unmittelbarer Nähe zu den Gütern angeordnet, die unter Umständen in Brand geraten können. Kommt es zum Ausbruch eines Feuers, können die Anregesprinkler schnell auslösen und den Schaumgenerator in Gang setzen. Die Lagerhalle füllt sich innerhalb kurzer Zeit mit Schaum, sodass das Feuer erstickt wird. Damit werden auch Brände gelöscht, die ansonsten nicht einfach zu löschen sind. Ein Beispiel dafür sind Flüssigkeiten, die im brennenden Zustand aus einem Behälter auslaufen.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung anhand einer vorteilhaften Ausführungsform beispielhaft beschrieben. Es zeigt:
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1: eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Feuerlöschanlage.
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Ein Lagerregal 4 ist in einer nicht dargestellten Lagerhalle angeordnet. Das Lagerregal 4 umfasst drei übereinander angeordnete Ebenen, wobei in jeder Ebene drei Paletten gelagert sind. Oberhalb jeder Ebene erstreckt sich ein Strang eines Rohrsystems 5. Jeder Strang ist mit einer Mehrzahl von Anregesprinklern 10 ausgestattet, von denen in 1 jeweils vier gezeigt sind. Die Anregesprinkler sind in den Zwischenräumen zwischen den Paletten angeordnet.
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Das Rohrsystem 5, an das alle Anregesprinkler 10 angeschlossen sind, erstreckt sich von einem Kompressor 7 bis zu einem Steuerventil 9, das mit einem Drucksensor ausgestattet ist. Der Kompressor 7 ist dazu ausgelegt, in dem Rohrsystem 5 einen Druck von beispielsweise 2 bar zu erzeugen. Im Bereitschaftszustand der Feuerlöschanlage bildet das Rohrsystem 5 ein geschlossenes System, in dem der mit dem Kompressor 7 erzeugte Druck aufrechterhalten bleibt.
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An das Rohrsystem 5 angeschlossen ist außerdem ein Alarmventil 8, das ebenfalls dazu ausgelegt ist, auf einen Druckabfall in dem Rohrsystem 5 zu reagieren.
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Die Feuerlöschanlage umfasst außerdem einen Schaumgenerator 1. In dem Schaumgenerator 1 ist ein Gebläse angeordnet, das dazu ausgelegt ist, durch die Decke der Lagerhalle hindurch Luft anzusaugen. In der Decke sind zu diesem Zweck Zuluftklappen 3 ausgebildet, die im geschlossenen Zustand die Decke verschließen und im geöffneten Zustand einer Öffnung freigeben, durch die die Luft angesaugt werden kann.
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An den Schaumgenerator 1 angeschlossen ist eine Rohrleitung, die sich von einem Vorratsbehälter 12 über eine Pumpe 2, das Alarmventil 8 bis zu dem Schaumgenerator 1 erstreckt. Die Rohrleitung mündet in einer Düse oberhalb des Gebläses des Schaumgenerators 1. Bei geöffnetem Alarmventil 8 kann die Pumpe 2 ein Gemisch aus Wasser und Schaummittel aus dem Vorratsbehälter 12 bis zu dem Schaumgenerator 1 fördern.
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Im Betrieb des Schaumgenerators wird das Schaummittel-Wasser-Gemisch in den Innenraum des Schaumgenerators 1 eingesprüht. Durch das Gebläse wird das Schaummittel-Wasser-Gemisch mit der angesaugten Luft verwirbelt, sodass sich große Mengen an Schaum bilden. Der Schaum tritt aus dem Schaumgenerator 1 aus und füllt nach und nach die Lagerhalle vom Boden bis zur Decke komplett mit Schaum aus. Einem in der Lagerhalle ausgebrochenen Feuer wird der Sauerstoff entzogen, sodass das Feuer erstickt.
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Im Bereitschaftszustand der Feuerlöschanlage sind alle Anregesprinkler 10 geschlossen. Das Rohrsystem 25 steht unter einem Überdruck von 2 bar. Nach dem Ausbrechen eines Feuers in dem Lagerregal 4 lösen einer oder mehrere der Anregesprinkler 10 aus. Ein Glassfässchen in den Anregesprinklern zerbricht durch die von dem Feuer ausgehende Hitzeeinwirkung, wodurch eine Austrittsöffnung in dem Anregesprinkler 10 freigegeben wird. Durch die Austrittsöffnung kann die Luft aus dem Rohrsystem 5 in die Umgebung ausströmen. Dies hat einen raschen Druckabfall in dem Rohrsystem 5 zur Folge.
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Der Druckabfall wird von dem Drucksensor in dem Steuerventil 9 festgestellt. Sobald der Druck einen vorgegebenen Schwellwert unterschreitet, gibt das Steuerventil 9 ein elektrisches Signal, durch das das Gebläse des Schaumgenerators 1 in Betrieb gesetzt wird. Parallel dazu wird ein Ventil betätigt, sodass auf pneumatischem Wege die Zuluftklappen 3 des Schaumgenerators 1 geöffnet werden.
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Der Druckabfall wird parallel auch mit dem Alarmventil 8 festgestellt. Bei Unterschreiten eines vorgegebenen Schwellwerts öffnet das Alarmventil 8 ein Ventil in der Rohrleitung, die sich von dem Vorratsbehälter 12 zu dem Schaumgenerator 1 erstreckt. Gleichzeitig gibt das Alarmventil ein elektrisches Signal an die Pumpe 2, sodass Schaummittel-Wasser-Gemisch von dem Vorratsbehälter 12 zu dem Schaumgenerator 1 gefördert wird.
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In dem auf den Druckabfall sowohl das Steuerventil 9 als auch das Alarmventil 8 reagieren, wird also die Feuerlöschanlage in einen aktiven Zustand versetzt, in dem große Mengen Schaum aus dem Schaumgenerator 1 austreten, um das in dem Lagerregal 4 ausgebrochene Feuer zu löschen.