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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Entwicklung betrifft eine Seitentür eines Kraftfahrzeugs mit einem Träger, der beweglich an einer Fahrzeugkarosserie befestigbar ist. In einem weiteren Aspekt betrifft die Entwicklung ein mit einer derartigen Seitentür ausgestattetes Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen.
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Hintergrund
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Zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs von Fahrzeugen ist es erstrebenswert, den Luftwiderstand des Kraftfahrzeugs möglichst gering zu halten. Seitenspiegel oder Rückspiegel die unweigerlich an einer Außenseite der Kraftfahrzeugkarosserie angeordnet sind und die von einer Außenhaut des Kraftfahrzeugs nach außen hervorstehen, wirken sich mitunter nachteilig auf den Luftwiderstand entsprechender Kraftfahrzeuge aus.
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Insoweit liegt einer Ausgestaltung der vorliegenden Weiterentwicklung die Aufgabe zugrunde, eine Seitentür für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, welche zu einer Verringerung des Luftwiderstandes des Kraftfahrzeugs beiträgt, und welche insbesondere die Anordnung von seitlich von der Außenseite des Kraftfahrzeugs hervorstehenden Seitenspiegeln entbehrlich macht.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen
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Diese Aufgabe wird mit einer Seitentür für ein Kraftfahrzeug, insbesondere mit einer Seitentür für einen Personenkraftwagen, etwa für einen Sportwagen, gemäß dem unabhängigen Schutzanspruch 1 sowie mit einem Kraftfahrzeug nach Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind dabei jeweils Gegenstand abhängiger Schutzansprüche.
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Demgemäß ist eine Seitentür eines Kraftfahrzeugs vorgesehen. Die Seitentür weist einen Träger, mithin eine Tragstruktur auf. Der Träger ist beweglich an einer Fahrzeugkarosserie befestigbar. Insbesondere ist der Träger schwenkbar oder verschiebbar an der Kraftfahrzeugkarosserie gelagert, um einen Türausschnitt einer Fahrgastzelle zum Ein- und Aussteigen freizugeben. Der Träger, mithin die Seitentür, weist eine Gürtellinie auf, die im geschlossenen Zustand der Seitentür mit der Gürtellinie des Kraftfahrzeugs überlappt. Oberhalb der Gürtellinie ist zumindest eine Seitenscheibe am Träger angeordnet. Im Bereich der Gürtellinie, d. h. zumindest partiell überdeckend mit der Gürtellinie oder unterhalb der Gürtellinie befindet sich eine außen am Träger angeordnete Kamera. Bezogen auf eine Fahrzeughochachse (z) des Kraftfahrzeugs und bezogen auf die Montageposition der Seitentür in ihrer geschlossenen Stellung an der Kraftfahrzeugkarosserie befindet sich die Kamera unterhalb der Gürtellinie der Seitentür bzw. unterhalb der Gürtellinie des Kraftfahrzeugs.
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Eine derart tief sitzende Anordnung einer Kamera ist im Hinblick auf eine Taillierung der Seitentür unterhalb der Gürtellinie von besonderem Vorteil. Die Kamera kann insoweit im Bereich einer Taillierung an der Außenseite der Seitentür angeordnet werden. Diese besondere Anordnung einer Kamera erweist sich im Hinblick auf den Luftwiderstand des Kraftfahrzeugs als vorteilhaft. Die Kamera befindet sich sozusagen im Windschatten eines in Fahrzeugquerrichtung (y) nach außen abgestellten Bereichs der Seitentür. Jener Bereich kann beispielsweise mit einem, bezogen auf die Fahrtrichtung (F) des Kraftfahrzeugs vorn liegenden Rand der Seitentür zusammenfallen. Der in Fahrtrichtung dahinter liegende Bereich, in welchem die Kamera angeordnet ist, kann auf diese Art und Weise besonders effektiv gegen Verschmutzungen geschützt werden. Außerdem ist die Kamera hierbei aerodynamisch besonders günstig angeordnet.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist die Kamera, bezogen auf eine Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs, an einem vorderen Endabschnitt des Trägers der Seitentür angeordnet. Die Anordnung der Kamera vorn am Träger der Seitentür ermöglicht ein besonders gutes Sichtfeld nach hinten, zum Heck des Kraftfahrzeugs sowie zur Seite. Eine möglichst weit vorn am Kraftfahrzeug vorgesehene Anordnung der Kamera ermöglicht eine gute visuelle Beobachtung des Bereichs der seitlich neben dem Fahrzeug liegt. Ein toter Winkel des Kraftfahrzeugs kann auf diese Art und Weise minimiert oder gänzlich beseitigt werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist der vordere Endabschnitt des Trägers einen an einen Radlauf der Karosserie angrenzenden und, in einer von Fahrzeughochachse und Fahrzeugquerrichtung gebildeten Ebene, einen im Wesentlichen plan ausgestalteten Radspiegel auf. Der Radspiegel ist bei geschlossener Seitentür im Wesentlichen plan und eben ausgestaltet. Bei einer Geradeausfahrt erstreckt er sich im Wesentlichen parallel zu einer Seitenwange eines Vorderreifens. Die Seitenwange des Reifens erstreckt sich typischerweise zwischen der Felge und der Lauffläche des Reifens.
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Anders als bei herkömmlichen Seitentüren ist der das Vorderrad zumindest bereichsweise einfassende Radspiegel zumindest abschnittsweise an der Seitentür, insbesondere an deren Außenseite vorgesehen. Der an den Radlauf angrenzende Radspiegel ist in Fahrzeugquerrichtung (y) betrachtet die breiteste Stelle der vorderen Kraftfahrzeugkarosserie. Indem die Kamera unmittelbar in Fahrzeuglängsrichtung (x) angrenzend an den Radspiegel außen am Träger der Seitentür angeordnet ist und vorzugsweise entgegen der Fahrtrichtung ausgerichtet ist, ergibt sich eine aerodynamisch besonders günstige Anordnung und Positionierung der Kamera. Zudem ist die rückwärtsgewandte Kamera durch die Anordnung an oder in jenem in Fahrzeugquerrichtung ausgestellten Abschnitt im Bereich des Radspiegels besonders gut gegen Verunreinigungen geschützt.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist die Kamera einer Fahrtrichtung (F) des Kraftfahrzeugs entgegengesetzt ausgerichtet. Die Kamera ermöglicht hierdurch eine Abbildung eines Sichtfeldes, welches einen seitlich neben der Seitentür und, bezogen auf die Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs, einen hinter der Seitentür befindlichen Bereich umfasst. Die in die Seitentür integrierte bzw. eingebettete Kamera kann insoweit eine Abbildung und ein Kamerabild bereitstellen, welches als Rückspiegelbild oder als Seitenspiegelbild fungiert.
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Die Anordnung eines separaten Seitenspiegels an etwa einer A-Säule oder an der Seitentür eines Kraftfahrzeugs wird somit vollkommen entbehrlich. Ein herkömmlicher Seitenspiegel kann insoweit durch die in die Seitentür integrierte oder außen an der Seitentür angeordnete Kamera vollständig ersetzt oder substituiert werden. Der Luftwiderstand des Kraftfahrzeugs kann somit, durch Weglassen und Substituieren eines Seitenspiegels verringert werden. Dies kann sich vorteilhaft auf den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Bilanz des Kraftfahrzeugs auswirken.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist die Kamera in den Träger der Seitentür oder in eine außen am Träger anliegende Zierleiste eingebettet. Die Kamera kann form- oder stoffschlüssig in den Träger selbst oder in eine außen am Träger anzuordnende Zierleiste integriert sein. Der Träger kann beispielsweise eine an die Außenkontur der Kamera angepasste Aufnahme für die Kamera aufweisen. In diese ist eine mit der geforderten Geometrie ausgestattete Kamera einsetzbar, sodass lediglich eine Kameralinse fluchtend zu einer Aussparung oder Öffnung des Trägers oder der Zierleiste zu liegen kommt.
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Die Integration in eine Zierleiste ermöglicht prinzipiell auch das Nachrüsten einer bereits bestehenden, zumindest aber mit einer Taillierung versehenen Seitentür. Beispielsweise kann eine bestehende Zierleiste durch eine mit einer integrierten Kamera versehenen Zierleiste bedarfsgerecht ausgetauscht werden.
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Anstelle oder ergänzend zu einem konkav nach innen gewölbten oder tailliert ausgestalteten Träger kann auch die Zierleiste eine entsprechende konkav nach innen gewölbte oder taillierte Form aufweisen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist der Träger, ausgehend vom vorderen Endabschnitt in Fahrzeuglängsrichtung betrachtet, konkav nach innen gewölbt oder tailliert. Indem die Kamera im Bereich des vorderen Endabschnitts angeordnet ist, befindet sie sich in einem in Fahrzeugquerrichtung (y) vergleichsweise breiten Bereich der Kraftfahrzeugkarosserie, mithin in einem nach außen abgestellten Bereich der Seitentür.
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Indem der Träger in Blickrichtung der Kamera konkav nach innen gewölbt oder nach innen tailliert ist, kann das Sichtfeld der in den Träger eingebetteten oder in den Träger eingelassenen Kamera vergrößert werden. Es ist nach einer Weiterbildung insbesondere vorgesehen, dass die Kamera im Bereich der Wölbung oder Taillierung außen am Träger angeordnet ist. Hierdurch kann die Kamera mit ihrer optischen Achse weitreichend parallel zur Längsrichtung des Trägers verlaufen. Die Kamera kann insbesondere entgegen der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs und somit im Wesentlichen senkrecht zur Flächennormale der Außenseite des Trägers der Seitentür ausgerichtet sein. Dank der nach innen gerichteten Wölbung oder Taillierung der Seitentür kann die Kamera ein vergleichsweise großflächiges Abbild der seitlich an die Seitentür angrenzenden Umgebung bereitstellen, ohne dass hierfür die Kamera beabstandet zum Träger oder zur Seitentür anzuordnen wäre.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weisen der Träger oder die Zierleiste in Fahrzeuglängsrichtung an die Kamera angrenzend eine längserstreckte Aussparung oder Nut im Träger bzw. in der Zierleiste auf. Jene längserstreckte Aussparung oder Nut vergrößert das Sichtfeld für die Kamera entgegen der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs. Die Größe bzw. Tiefe der Aussparung oder Nut kann je nach Grad der konkaven Wölbung oder Taillierung variieren. In Fahrzeuglängsrichtung kann die längserstreckte Aussparung oder Nut in Längsrichtung bündig in den Träger oder die daran angeordnete Zierleiste übergehen oder quasi kontinuierlich in eine Außenfläche der Seitentür auslaufen. Auf diese Art und Weise kann ein besonders formschöner Übergang der längserstreckten Aussparung oder Nut in den Träger bzw. in die Zierleiste bereitgestellt werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung erstreckt sich eine zur Aufnahme der Kamera ausgebildete Aufnahme des Trägers oder der Zierleiste bis zu einer vorderen, in Fahrtrichtung vorn liegenden Stirnseite des Trägers oder der Zierleiste. Auf diese Art und Weise kann zum Beispiel bei geöffneter Tür oder bei einem demontierten Vorderrad eine Zugangsmöglichkeit für die Kamera bereitgestellt werden. Die Kamera kann beispielsweise in Fahrzeuglängsrichtung (x) vorn aus der Aufnahme herausgezogen und in umgekehrter Richtung, das heißt in Fahrzeuglängsrichtung wieder in jene Aufnahme eingesetzt werden. Die Zugänglichkeit für die Kamera von der Stirnseite des Trägers erweist sich in montagetechnischer Hinsicht als auch im Falle einer Reparatur als besonders intuitiv und kostengünstig.
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Nach einem weiteren Aspekt ist ferner ein Kraftfahrzeug mit einer Kraftfahrzeugkarosserie und mit einer daran beweglich angeordneten zuvor beschriebenen Seitentür vorgesehen. Bei einem derartigen Kraftfahrzeug mit einer in die Seitentür integrierten oder außen hieran angeordneten Kamera kann die Funktion eines seitlichen Außenspiegels vollständig durch die Kamera in Verbindung mit einem in Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordneten und mit der Kamera datentechnisch verbundenen Bildschirms ersetzt werden. Das Kraftfahrzeug kann insoweit seitenspiegelfrei ausgestaltet sein. Das Kraftfahrzeug, mithin seine Kraftfahrzeugkarosserie kann gegenüber herkömmlichen Kraftfahrzeugen mit Seitenspiegeln oder Außenspiegeln einen verbesserten bzw. verringerten Luftwiderstand aufweisen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist im Innenraum des Fahrzeugs zumindest ein bildwiedergebender Bildschirm angeordnet, welcher bildübertragend mit der außen an der Seitentür angeordneten Kamera gekoppelt ist. Auf dem Bildschirm kann das Kameraabbild jederzeit bzw. permanent dargestellt sein. Der Bildschirm, typischerweise in Form einer Flüssigkristallanzeige, kann an beliebiger Position im Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordnet sein. Er kann sich beispielsweise links sowie rechts außen an einer Instrumententafel des Kraftfahrzeugs befinden. Jene außenliegende Position des Bildschirms im Innenraum des Kraftfahrzeugs kommt derjenigen von herkömmlichen Seiten-Außenspiegeln besonders nahe.
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Die Anordnung eines Bildschirms im Innenraum des Kraftfahrzeugs, etwa in unmittelbarer Nähe oder angrenzend an eine A-Säule steigert die Nutzerakzeptanz für einen als Seitenspiegel fungierenden Bildschirm, da der Fahrer eines derartigen Kraftfahrzeugs kaum einer Eingewöhnung an die neue ”virtuelle Spiegelposition” bedarf.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, dass der Bildschirm in oder an einem Gehäuse eines im Innenraum des Fahrzeugs angeordneten Luftausströmers angeordnet ist. Die Integration des Bildschirms in einen ohnehin im Fahrzeuginnenraum angeordneten Luftausströmer erweist sich besonders platzsparend. Sie trägt ferner zu einer klaren Strukturierung und zu einem übersichtlichen Kraftfahrzeuginnenraum bei. Ein in einen Luftausströmer integrierter Bildschirm kann dem Fahrzeuginnenraum eine besonders hochwertige und attraktive Optik verleihen.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten werden in der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs mit einer in einer Zierleiste einer Seitentür eingebetteten Kamera,
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2 eine ausschnittsweise Darstellung eines weiteren Kraftfahrzeugs mit einer an einer Seitentür angeordneten Kamera,
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3 eine Draufsicht von oben auf den Karosserieabschnitt gemäß 2,
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4 eine Seitenansicht der vorderen Karosserie gemäß 2 und
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5 eine geschnittene, perspektivische Darstellung der Seitentür im Bereich einer Aufnahme für eine Kamera.
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Detaillierte Beschreibung
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Das in 1 in Seitenansicht gezeigte Kraftfahrzeug 1 ist als Personenkraftwagen ausgestaltet. Es weist eine Kraftfahrzeugkarosserie 2 mit einem als Fahrgastzelle fungierenden Innenraum 3 auf. Im Innenraum 3 ist eine in 1 lediglich schematisch angedeutete Instrumententafel 4 vorgesehen. In oder an der Instrumententafel befindet sich ein im Weiteren nicht gesondert gezeigter in 1 lediglich angedeuteter Luftausströmer 9. Die seitlichen Enden Instrumententafel 4 mit dem Luftausströmer 9 befinden sich in unmittelbarer Nähe zu einer A-Säule 40 der Kraftfahrzeugkarosserie 2.
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Ferner ist in 1 eine vordere Seitentür 7 gezeigt, welche mittels nicht explizit gezeigter Scharniere in etwa in Höhe der A-Säule 40 bzw. einer nach unten gerichteten Verlängerung der A-Säule 40 an der Karosserie 2 schwenkbar angebunden ist. Die Seitentür 7 weist oberhalb einer Gürtellinie 8 eine Fensteraussparung 41 auf, in welcher eine absenkbare Seitenscheibe 42 angeordnet ist. Der Übergangsbereich von der Seitenscheibe 42 bzw. von der Fensteraussparung 41 zum darunterliegenden geschlossenen Teil der Seitentür 7 wird als Gürtellinie 8 bezeichnet. Die Seitentür 7 weist typischerweise ein Türgerippe auf, an welchem sämtliche Funktionsbauteile, etwa ein Fensterheber sowie ein Türschloss angebunden sind. Nach außen und in 1 dem Betrachter zugewandt, weist die Seitentür 7 eine Außenhaut oder ein Türaußenpanel 43 auf, welches auch als Außenseite der Seitentür 7 zu bezeichnen ist. An der Außenseite ist eine in 1 lediglich schematisch dargestellte Zierleiste 5 angeordnet. Diese erstreckt sich in Fahrzeuglängsrichtung (x).
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An einem vorderen Endabschnitt jener Zierleiste 5 ist eine Kamera 6 angeordnet, welche den Seitenbereich neben dem Kraftfahrzeug 1 sowie, bezogen auf die Fahrzeuglängsrichtung, den Bereich hinter der A-Säule 40 visuell erfasst. Die unmittelbar in die Zierleiste 5 eingelassene oder hierin eingebettete Kamera 6 ist entgegen einer Fahrtrichtung (F) des Kraftfahrzeugs (1), folglich zum Heck des Kraftfahrzeugs hin ausgerichtet. Die Kamera 6 ist ferner bildübertragend mit einem Bildschirm 44 gekoppelt, welcher im Innenraum 3 des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet ist. Der Bildschirm 44 kann beispielsweise in oder am Luftausströmer 9 in unmittelbarer Nähe zur A-Säule 40 angeordnet sein.
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Die Kombination von Kamera 6 und Bildschirm 44 kann die Funktion eines herkömmlichen Außenspiegels oder Seitenspiegels substituieren.
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In den 2 bis 5 ist eine weitere Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs 10 mit einer etwas anderen Kraftfahrzeugkarosserie 12 gezeigt. In den 2 bis 5 ist lediglich ein vorderer Bereich des beispielsweise als Sportwagen ausgestalteten Kraftfahrzeugs 10 gezeigt. Wie in den 2 und 4 ersichtlich, ist das Kraftfahrzeug 10 weitreichend kotflügelfrei ausgestaltet. Ein vorderer Radlauf 16 für ein Vorderrad 14 ist wird hierbei von einem vorderen Endabschnitt 32 der Seitentür 12 sowie abschnittsweise von einem unteren Rand 34 einer Motorhaube 12 gebildet. Eine Gürtellinie 18 des Kraftfahrzeugs 10 gemäß der 2 bis 5 ist ferner eingezeichnet. Die Gürtellinie 18 kann beispielsweise auch in einem Übergangsbereich zwischen der Seitentür 17 und der Motorhaube 13 oder entlang einer Fuge zwischen Seitentür und Motorhaube 13 verlaufen.
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Die Seitentür 17 kann insbesondere als elektrisch betätigbare Seitentür ausgestaltet sein. Die Tür 17 erstreckt sich insbesondere bis an den Radlauf 16. Der vordere Endabschnitt 32 der Seitentür 17 weist insoweit einen Radspiegel 19, mithin eine weitreichend ebene oder plane Fläche auf, die sich bei Geradeausfahrt des Kraftfahrzeugs im Wesentlichen parallel zur Seitenwange der Vorderräder 14 erstreckt. Der Radspiegel 19 liegt in einer von Fahrzeughochachse (z) und Fahrzeuglängsachse (x) gebildeten Ebene, wie dies aus der Draufsicht von oben gemäß 3 hervorgeht. Der Radspiegel 19 stellt den vorderen Abschluss der Außenseite 22 eines Trägers 20 der Seitentür 17 dar.
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Die Seitentür 17 kann einen einzigen oder einteiligen Träger 20 aufweisen, der zugleich auch die Außenseite 22 der Seitentür 17 bildet. Es sind aber auch andere Bauformen für die Seitentür 17, beispielsweise mit einem Türgerippe und mit einer außen am Türgerippe angeordneten Türaußenpanel denkbar.
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Beim öffnen der Seitentür 17 taucht der vordere Endabschnitt 32 der Tür 17 ein gutes Stück in den Radlauf 16 ein. Insoweit ist eine platzsparende und zugleich einen großen Öffnungswinkel bereitstellende Aufhängung der Seitentür 17 an der Fahrzeugkarosserie 12 gegeben. Die sich verhältnismäßig weit nach vorn erstreckende Seitentür 17 ermöglicht selbst für verhältnismäßig große Fahrzeuginsassen ein bequemes Einsteigen und Aussteigen in bzw. aus dem Innenraum 3.
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Wie ferner aus den 2 bis 5 hervorgeht, ist an oder unterhalb der Gürtellinie 18 am vorderen Endabschnitt 32 des Trägers 22 der Seitentür 17 eine Kamera 6 angeordnet.
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Die Kamera 6 bzw. eine für die Kamera vorgesehene Aufnahme 28, wie diese in 5 gezeigt ist, grenzt in Fahrtrichtung des Fahrzeugs 10 betrachtet nach vorn an den vorderen Endabschnitt 32 des Trägers 20 an. Nach vorn, das heißt in Fahrtrichtung (F) des Kraftfahrzeugs 10 ist jene Aufnahme 28 geöffnet. Sie ist somit von vorn, das heißt über eine vordere Stirnseite 30 der Seitentür 17 zugänglich. Nach hinten, das heißt in der der Fahrtrichtung abgewandten Richtung, ist die Aufnahme 28 durch eine umlaufende Einfassung 29 begrenzt. Die Einfassung 29 stellt zugleich einen Hinterschneidungsbereich oder einen Absatz 45 bzw. Rücksprung in der Außenseite 22 des Trägers 20 dar. Wie in den 3 und 5 dargestellt, ist in Fahrzeuglängsrichtung an die Kamera 6 bzw. an die Aufnahme 28 angrenzend eine längserstreckte Aussparung oder Nut 26 im Träger 20 bzw. in der Außenseite 22 des Trägers 20 vorgesehen.
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Entgegen der Fahrtrichtung an den Radspiegel 19 angrenzend weist die Außenseite 22 des Trägers 20 eine konkav nach innen gerichtete Wölbung 24 auf, die in den 3 und 5 dargestellt ist. Das heißt, der Kamera 6 in Fahrtrichtung nachgelagert weist die Seitentür 17 eine Taillierung auf. Indem die Kamera 6 in dem Bereich der Wölbung 24 angeordnet ist, kann sich ihr Blickfeld, bezogen auf die Fahrzeugquerrichtung (y), außen von der Außenseite 22 der Seitentür 17 weg erstrecken. Streng genommen kann die Kamera 6 im Wesentlichen parallel zur Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet sein. Durch die nach innen, in Fahrzeugquerrichtung (y) gerichtete Taillierung der Seitentür 17 angrenzend an den Radspiegel 19 bzw. nach hinten angrenzend an den Radlauf 16 wird hierdurch ein besonders umfassendes Sichtfeld für die Kamera 6 bereitgestellt.
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Auch in aerodynamischer Hinsicht ist jene Anordnung von besonderem Vorteil. Insbesondere ist die gesamte Kamera 6 vollständig in die Außenseite 22 bzw. in die Außenkontur der Seitentür 17 eingebunden bzw. eingebettet. Sie steht somit nicht von der Außenseite 22 der Seitentür 17 hervor. Der in Fahrzeugquerrichtung (y) nach innen ragende und mit einer Flächennormale zum Heck des Fahrzeugs hin ausgerichtete Absatz 45 im Bereich der Wölbung 24 ermöglicht eine nahezu unsichtbare Kameraanordnung im Außenbereich des Kraftfahrzeugs 10. Zugleich ist die Kamera 6 durch jenen Absatz 45 inhärent gegen Verschmutzen geschützt.
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Die Nut 26 kann mit ihrem der Kamera 6 abgewandten Ende besonders formschön und mit kontinuierlich abnehmender Profiltiefe in die weitgehend ebene Außenseite 22 der Seitentür 17 übergehen.
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Wenngleich in 1 nicht explizit gezeigt, so weist auch die dort gezeigte Seitentür 7 eine dem Ausführungsbeispiel gemäß der 2 bis 5 vergleichbare Taillierung oder nach innen gerichtete konkave Wölbung, auf, sodass auch bei dieser Ausgestaltung gleichermaßen ein besonders umfassendes Kameraabbild des neben dem Fahrzeug liegenden Bereichs bereitgestellt werden kann.
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Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltung der Erfindung zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf. So können an der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Ansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Kraftfahrzeugkarosserie
- 3
- Innenraum
- 4
- Instrumententafel
- 5
- Zierleiste
- 6
- Kamera
- 7
- Seitentür
- 8
- Gürtellinie
- 9
- Luftausströmer
- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- Fahrzeugkarosserie
- 13
- Motorhaube
- 14
- Vorderrad
- 16
- Radlauf
- 17
- Seitentür
- 18
- Gürtellinie
- 19
- Radspiegel
- 20
- Träger
- 22
- Außenseite
- 24
- Wölbung
- 26
- Nut
- 28
- Aufnahme
- 29
- Einfassung
- 30
- Stirnseite
- 32
- Endabschnitt
- 34
- Rand
- 40
- A-Säule
- 41
- Fensteraussparung
- 42
- Seitenscheibe
- 43
- Außenhaut
- 44
- Bildschirm
- 45
- Absatz