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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Vernieten eines Kettengliedes einer Gelenkkette, insbesondere einer Rollenkette, gemäß Anspruch 1, sowie ein Verfahren zum Vernieten eines Kettengliedes einer Gelenkkette, insbesondere einer Rollenkette, gemäß Anspruch 8.
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Gelenkketten, insbesondere Rollenketten, sind hinreichend bekannt. Gelenkketten, insbesondere Rollenketten, werden beispielsweise bei Fahrrädern oder Motorrädern als Antriebsketten eingesetzt.
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Eine Gelenkkette ist im Wesentlichen aus zwei endlos aneinander gereihten Elementen aufgebaut. Diese Elemente werden auch als Innen- und Außenkettenglied bezeichnet. Ein Außenkettenglied besteht in der Regel aus zwei Außenlaschen, welche durch zwei Bolzen fest miteinander verbunden sind. Ein Innenkettenglied setzt sich in der Regel aus zwei Innenlaschen und zwei Buchsen zusammen, welche mit den Bolzen der benachbarten Außenkettenglieder je ein Gelenk bilden. Diese Gelenke ermöglichen der Gelenkkette beispielsweise ein Umschlingen der im Antriebsstrang befindlichen Zahnräder.
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Es kommt vor, dass eine Gelenkkette reißt oder nicht als Endloskette ausgeliefert wird. In beiden Fällen können zwei Innenkettenglieder durch vernieten der Bolzen eines Außenkettengliedes verbunden werden. Gemäß dem Stand der Technik sind hierzu wenig kompakte Werkzeuge bekannt, die beispielsweise nicht von einem Fahrrad- oder Motorradfahrer mitgeführt werden können bzw. einen nicht unerheblichen Stauraum benötigen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt entsprechend darin, ein verbessertes Werkzeug zum Vernieten eines Kettengliedes einer Gelenkkette, insbesondere einer Rollenkette, bereitzustellen, insbesondere ein Werkzeug zum Vernieten eines Kettengliedes einer Gelenkkette, insbesondere einer Rollenkette, bereitzustellen, welches kompakt aufgebaut ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Werkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch die Ausgestaltung des Werkzeugs mit einer Druckplatte mit zwei Seiten – eine Seite zum Eindrücken der zweiten Außenlasche und die andere Seite zum Verformen des bzw. der Bolzen, kann ein kompaktes Werkzeug zum Vernieten eines Kettengliedes einer Gelenkkette, insbesondere einer Rollenkette, bereitgestellt werden. Insbesondere durch die Nutzung beider Seiten der Druckplatte für die Montage des Kettengliedes kann Raum eingespart werden, der ansonsten beispielsweise durch eine weitere Werkzeugkomponente bereitgestellt werden müsste. Insofern kann hier ein Werkzeug zum Vernieten eines Kettengliedes einer Gelenkkette vorgeschlagen werden, welches insbesondere durch seine kompakten Abmessungen beispielsweise leicht beim Fahrrad- oder Motorradfahren mitgeführt werden kann.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorgeschlagenen Erfindung ergeben sich insbesondere aus den Merkmalen der Unteransprüche. Die Gegenstände bzw. Merkmale der verschiedenen Ansprüche können grundsätzlich beliebig miteinander kombiniert werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Halteplatte mit zwei Gewindebohrungen und die Druckplatte mit zwei Durchgangsbohrungen für die Schraubbolzen ausgestattet ist. Hierdurch kann die Druckplatte durch Drehen der Schraubbolzen nach Art eines Schraubstocks in Richtung der Halteplatte gedrückt werden, wodurch einerseits die zweite Außenlasche in Richtung der ersten Außenlasche gedrückt werden kann und andererseits die Verformung des/der Bolzen durch den Nietpunkt ausgeführt werden kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Anlageabschnitt der Halteplatte zwei Anlageflächen für die erste Außenlasche umfasst, wobei zwischen den Anlageflächen eine Nut angeordnet ist, wobei die Nut des Anlageabschnitts der Halteplatte derart ausgestaltet ist, dass die aus der ersten Außenlasche herausragenden Bolzen an dem Boden der Nut anliegen können. Eine derartige Ausgestaltung des Anlageabschnitts der Halteplatte ermöglicht eine universelle Anwendbarkeit auf unterschiedliche Bolzenabstände in Kettenlängsrichtung, da die herausragenden Bolzen letztendlich an beliebiger Stelle auf den Boden der Nut aufsetzen können.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Anlageabschnitt der Druckplatte zwei Anlageflächen für die zweite Außenlasche umfasst, wobei zwischen den Anlageflächen eine Nut angeordnet ist, wobei die Nut des Anlageabschnitts der Druckplatte derart ausgestaltet ist, dass die aus der zweiten Außenlasche herausragenden Bolzen nicht an dem Boden der Nut anliegen können. Eine derartige Ausgestaltung des Anlageabschnitts der Nutplatte ermöglicht eine universelle Anwendbarkeit auf unterschiedliche Bolzenabstände in Kettenlängsrichtung, da die herausragenden Bolzen letztendlich an beliebiger Stelle in der Nut über dem Boden angeordnet sein können.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Nietpunkt als kegelförmiges Profil ausgestaltet ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Halteplatte mit einem Maulschlüsselanschluss ausgestattet ist. Mit einem Maulschlüssel lassen sich die bei dem Nietvorgang entstehenden Drehmomente vorteilhaft abfangen. Insofern bietet es sich an, hier einen geeigneten Anschluss bereitzustellen. Auch gehört ein Maulschlüssel in der Regel zur Standardausstattung eines Bordwerkzeuges, so dass ein Maulschlüssel ohnehin mit großer Wahrscheinlichkeit am Fahrrad oder Motorrad vorhanden sein wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Schraubenbolzen mit einem Anschluss für ein Betätigungsmittel, insbesondere einem Innensechskant, ausgestattet sind. Grundsätzlich kommt ein Sechskantschlüssel als vorteilhaftes Betätigungsmittel in Frage, insbesondere da viele andere Schrauben an einem Fahrrad oder Motorrad ebenfalls mittels Sechskantschlüssel betätigt werden, so dass dieses Betätigungsmittel oft mitgeführt wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Druckplatte mit einem ersten Anschlag und einem zweiten Anschlag zur Anlage an die der zweiten Außenlasche des zu vernietendenden Kettengliedes benachbarten ersten Außenlasche und zweiten Außenlasche ausgestattet ist. Mit den Anschlägen kann erreicht werden, dass die zweite Außenlasche nur so weit auf die Bolzen geschoben wird, bis sie in einer Flucht mit den an die zweite Außenlasche angrenzenden Außenlaschen ist. Im Wesentlichen kann hiermit sichergestellt werden, dass sich das eingefügte Kettenglied nahtlos zwischen den benachbarten Kettengliedern einpasst und insbesondere das zu vernietende Kettenglied nicht unbeabsichtigt verformt wird. Ferner kann hierdurch aber auch ein weiterer Montagevorteil erreicht werden. Um die Bolzen und/oder zwischen den Innen- und Außenlaschen einer Gelenkkette können kleine Gummiringe bzw. Dichtungsringe montiert sein. Diese Gummiringe können beispielsweise einen kreisförmigen oder X-förmigen Querschnitt aufweisen. Insofern werden derartige Ringe auch als O- oder X-Ringe bezeichnet. Diese Gummiringe halten das Fett in der Gelenkkette und sorgen so für eine viel längere Schmierung. Es ist einsichtig, dass diese Ringe zerstört werden könnten, wenn ein zu großer Druck auf sie ausgeübt wird oder auch nicht richtig funktionieren würden, wenn zu wenig Druck auf sie ausgeübt würde. Im Ergebnis wäre die Haltbarkeit der Gelenkkette eingeschränkt, da die Gummiringe nicht richtig funktionieren würden, sprich das Fett zu schnell abfließen würde. Die Anschläge wirken dem entgegen. Die Anschläge können so abgestimmt sein, das der Druck auf die jeweils angepresste Außenplatte richtig oder zumindest annähernd richtig ist. Im Idealfalle ist der auf die Gummiringe des zu vernietenden Kettengliedes ausgeübte Druck dann gleich oder zumindest annähernd gleich dem auf die benachbarten Gummiringe ausgeübte Druck.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein vorteilhaftes Verfahren zum Vernieten eines Kettengliedes einer Gelenkkette mit einem Werkzeug gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8 vorzuschlagen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des vorgeschlagenen Verfahrens ergeben sich insbesondere aus den Merkmalen des Unteranspruchs. Die Gegenstände bzw. Merkmale der verschiedenen Ansprüche können beliebig miteinander kombiniert werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass das Eindrehen der Schraubbolzen abwechselnd erfolgt. Hierdurch kann ein Verkanten der Druckplatte beim Eindrehen der Schraubbolzen vermieden werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen:
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1 ein erfindungsgemäßes Werkzeug in einer perspektivischen Ansicht;
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2 ein erfindungsgemäßes Werkzeug in einer weiteren perspektivischen Ansicht;
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3 ein erfindungsgemäßes Werkzeug in einer weiteren perspektivischen Ansicht;
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4 eine Halteplatte eines erfindungsgemäßen Werkzeugs in einer Draufsicht;
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5 eine Halteplatte eines erfindungsgemäßen Werkzeugs in einer geschnittenen Ansicht A-A mit vergrößerten Ausschnitten C und D;
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6 eine Halteplatte eines erfindungsgemäßen Werkzeugs in einer geschnittenen Ansicht B-B;
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7 eine Druckplatte eines erfindungsgemäßen Werkzeugs in einer Draufsicht auf die erste Seite;
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8 eine Druckplatte eines erfindungsgemäßen Werkzeugs in einer geschnittenen Ansicht A-A mit vergrößerten Ausschnitten C und D;
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9 eine Halteplatte eines erfindungsgemäßen Werkzeugs in einer geschnittenen Ansicht B-B;
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10 ein zu vernietendes Kettenglied, insbesondere Außenkettenglied;
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11–14 eine schematische Darstellung eines Nietvorgangs mit dem erfindungsgemäßen Werkzeug.
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Folgende Bezugszeichen werden in den Abbildungen verwendet:
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Bezugszeichenliste
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- A1
- erste Außenlasche
- A2
- zweite Außenlasche
- B1
- erster Bolzen
- B2
- zweiter Bolzen
- U1
- Buchse
- U2
- Buchse
- R1
- erste Bohrung
- R2
- zweite Bohrung
- A21
- angrenzende Außenlasche
- A22
- angrenzende Außenlasche
- I
- Innenlaschen
- M
- Maulschlüssel
- S
- Betätigungsmittel (Sechskantschlüssel)
- 1
- Halteplatte
- 2
- Druckplatte
- 3
- erster Schraubenbolzen
- 4
- zweiter Schraubenbolzen
- 11
- erste Gewindebohrung
- 12
- zweite Gewindebohrung
- 13
- Anlageabschnitt
- 14
- Maulschlüsselanschluss
- 21
- erste Durchgangsbohrung
- 22
- zweite Durchgangsbohrung
- 23
- Anlageabschnitt
- 24
- erster Anschlag
- 25
- zweiter Anschlag
- 26
- Nietpunkt
- 31
- Anschluss für Betätigungsmittel
- 41
- Anschluss für Betätigungsmittel
- 131
- Anlagefläche
- 132
- Nut
- 231
- Anlagefläche
- 232
- Nut
- 1321
- Boden
- 2321
- Boden
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Eine Gelenkkette ist im Wesentlichen aus zwei endlos aneinander gereihten Elementen aufgebaut. Diese Elemente werden auch als Innen- und Außenkettenglied bezeichnet. Ein Außenkettenglied besteht in der Regel aus einer ersten Außenlasche A1 und einer zweiten Außenlasche A2, welche durch zwei Bolzen B1 und B2 fest miteinander verbunden sind. Ein Innenkettenglied setzt sich in der Regel aus zwei Innenlaschen I und zwei Buchsen U zusammen, welche mit den Bolzen B der benachbarten Außenkettenglieder je ein Gelenk bilden.
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Das zu vernietende Kettenglied ist vorzugsweise als Außenkettenglied ausgestaltet, umfassend eine erste Außenlasche A1 mit zwei Bolzen B1 und B2, sowie eine zweite Außenlasche A2 mit zwei Bohrungen R1 und R2.
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Für die hier vorliegende Erfindung sind im Wesentlichen die mit dem zu vernietenden Kettenglied zu verbindenden Innenkettenglieder und die unmittelbar benachbarten Außenkettenglieder von Interesse. Das erste Innenkettenglied umfasst neben weiteren Komponenten eine Buchse B1. Das zweite Innenkettenglied umfasst neben weiteren Komponenten eine Buchse B2. Die unmittelbar benachbarten Außenkettenglieder weisen ebenfalls je zwei Außenlaschen auf, wobei die der zweiten Außenlasche A2 des zu vernietenden Kettengliedes unmittelbar benachbarten Außenkettenlaschen mit dem Bezugszeichen A21 bzw. A22 bezeichnet werden sollen.
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Das erfindungsgemäße Werkzeug umfasst im Wesentlichen eine Halteplatte 1, eine Druckplatte 2, einen ersten Schraubbolzen 3 und einen zweiten Schraubbolzen 4.
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Die Halteplatte 1 ist vorzugsweise als flache Scheibe ausgestaltet und weist eine erste Gewindebohrung 11, eine zweite Gewindebohrung 12, einen Anlageabschnitt 13 zur Anlage an der ersten Außenlasche A1 und den aus der Außenlasche A1 herausragenden Bolzen B1 und B2 des zu vernietenden Kettengliedes. Ferner weit die Halteplatte vorzugsweise einen Maulschlüsselanschluss 14 auf.
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Der Anlageabschnitt 13 der Halteplatte 1 ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass sowohl die erste Außenlasche A1, als auch die aus der ersten Außenlasche A1 austretenden und dem Anlageabschnitt zugewandten Bolzen B1 und B2 an dem Anlageabschnitt 13 anliegen. Insbesondere um eine universelle Anwendbarkeit auf unterschiedliche Bolzenabstände in Kettenlängsrichtung zu gewährleisten, umfasst der Anlageabschnitt 13 zwei Anlageflächen 131, zwischen denen eine Nut 132 mit einem Boden 1321 angeordnet ist. Die Nut 132 des Anlageabschnitts der Halteplatte 1 ist derart ausgestaltet, dass die aus der ersten Außenlasche A1 herausragenden und dem Boden 1321 zugewandeten Bolzen B1 und B2 an dem Boden 1321 der Nut 132 anliegen können.
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Die Druckplatte 2 ist vorzugsweise als flache Scheibe ausgestaltet und weist ein erste Durchgangsbohrung 21, eine zweite Durchgangsbohrung 22, einen Anlageabschnitt 23 zur Anlage an der zweiten Außenlasche A2 des zu vernietenden Kettengliedes, einen ersten Anschlag 24 zur Anlage an die erste benachbarte Außenlasche A21, einen zweiten Anschlag 25 zur Anlage an die zweite benachbarte Außenlasche A22 und einen Nietpunkt 26 auf. Der Anlageabschnitt 23, der erste Anschlag 24 und der zweite Anschlag 25 sind vorzugsweise auf der ersten Seite der Druckplatte, während der Nietpunkt 26 auf der zweiten, gegenüberliegenden Seite der Druckplatte 2 vorgesehen ist. Der Anlageabschnitt 23 und die Anschläge 24, 25 sind vorzugsweise in einer Ebene angeordnet und gehen letztendlich nahtlos ineinander über.
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Der Anlageabschnitt 23 der Druckplatte 2 ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass er an der zweiten Außenlasche A2, jedoch nicht an den aus der zweiten Außenlasche A2 herausragenden und dem Anlageabschnitt 23 zugewandten Bolzen B anliegen kann. Insbesondere um eine universelle Anwendbarkeit auf unterschiedliche Bolzenabstände in Kettenlängsrichtung zu gewährleisten, umfasst der Anlageabschnitt 23 der Druckplatte 2 zwei Anlageflächen 231, zwischen denen eine Nut 232 angeordnet ist. Die Nut 232 des Anlageabschnitts der Druckplatte 2 ist derart ausgestaltet, dass die aus der zweiten Außenlasche A2 herausragenden und dem Boden 2321 zugewandten Bolzen B1 und B2 nicht an dem Boden 2321 der Nut 232 anliegen können.
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Bei dem Nietpunkt 26 kann es sich beispielsweise um ein kegelförmiges Profil handeln. Der Nietpunkt 26 und der Anlageabschnitt 23 sind auf gegenüberliegenden Seiten der Druckplatte 1 angebracht.
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Weitere Details der vorgeschlagenen Erfindung ergeben sich insbesondere aus einer Funktionsbeschreibung. Beispielhaft soll das Vernieten eines Kettengliedes einer Gelenkkette dargestellt werden.
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Das zu vernietende Kettenglied liegt noch zweigeteilt vor, sprich die erste Außenlasche A1 mit den beiden Bolzen B1 und B2, und die zweite Außenlasche A2 mit den beiden Bohrungen R1 und R2. Dies ist im Wesentlichen in der 10 dargestellt.
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Die Bolzen B1 und B2 der ersten Außenlasche A1 werden durch die Buchsen U1 und U2 der beiden zu verbindenden Innenkettenglieder gesteckt und die zweite Außenlasche A2 kann bereits mit ihren Bohrungen R1 und R2 auf die durch die Buchsen U1 und U2 herausragenden Bolzenenden der Bolzen B1 und B2 aufgelegt ggf. auch aufgesteckt werden. Letztendlich werden die Außenlaschen A1 und A2 für den Nietvorgang in eine entsprechende Position gebracht.
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Das erfindungsgemäße Werkzeug wird an dem zu vernietende Kettenglied angebracht, indem die Halteplatte 1 mit ihrem Anlageabschnitt 13 an der ersten Außenlasche A1 und deren herausragenden Enden der Bolzen B1 und B2, sowie die Druckplatte 2 mit Ihren Anlageflächen 231 an die vorgesehene Außenlasche A2 angelegt wird. Ein derartiger Zustand ist im Wesentlichen in 11 dargestellt.
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Anschließend oder auch etwa gleichzeitig können die Schraubbolzen 3, 4 durch die Durchgangsbohrungen 21, 22 in die Gewindebohrungen 11, 12 handfest eingedreht werden, so dass das Werkzeug zunächst einmal fixiert ist. Die Gewindebolzen 3, 4 sind vorzugsweise parallel zueinander und senkrecht zu den Platten 1, 2 ausgerichtet.
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Die Schraubbolzen 3, 4 haben vorzugsweise einen Anschluss 31, 41 für ein Betätigungsmittel, beispielsweise einen Innensechskant, so dass sie mit Hilfe eines Betätigungsmittels mit einem geeigneten Hebelarm, beispielsweise mit einem Sechskantschlüssel S, wesentlich weiter eingedreht werden können. Das entstehende Drehmoment kann über einen an dem Maulschlüsselanschluss 14 angesetzten Maulschlüssel M abgefangen werden, so dass das erfindungsgemäße Werkzeug an sich nicht verdreht wird. Ein derartiger Zustand ist im Wesentlichen in 12 dargestellt.
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Das Drehen der Schraubbolzen 3, 4 kann abwechselnd erfolgen, so dass die Druckplatte 2 nicht verkantet.
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Durch Drehen der Schraubbolzen 3, 4 kann die Druckplatte 2 auf die Halteplatte 1 zubewegt werden. Nach Art eines Schraubstocks kann dabei die zweite Außenlasche A2 auf die Bolzen B1 und B2 aufgedrückt werden. Sobald die Anschläge 24, 25 der Druckplatte 2 die benachbarten Außenlaschen A21 und A22 erreichen, sprich der erste Anschlag 24 auf der Außenlasche A21 und der zweite Anschlag auf der Außenlasche A22 aufliegt, kann das Einschrauben der Schraubbolzen 3, 4 beendet werden. Hierdurch wird letztendlich signalisiert, dass die zweite Außenlasche A2 in einer Ebene mit den benachbarten Außenlaschen A21 und A22 steht. Ein derartiger Zustand ist im Wesentlichen in 13 dargestellt. Zur Orientierung ist hier auch eine Schnittansicht „Fig. 11*” eingezeichnet. Diese Schnittansicht dient nur der Orientierung, da die Zustände gemäß 11 und 13 durch das Aufdrücken der Außenlasche A2 nicht identisch sind. In 11 ist noch die benachbarte Lasche A22 zu sehen, die gemäß 13 natürlich verdeckt wäre.
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Nunmehr können die Schraubbolzen 3, 4 herausgedreht und die Druckplatte 2 kann auf ihre andere Seite gedreht werden, so dass die Seite mit der Nietpunkt 26 dem zu vernietenden Bolzen B1 und B2 zugewandt ist.
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Als Bolzen B1 bzw. B2 kommen vorzugsweise Hohlbolzen oder Bolzen mit einer kleinen Bohrung in der Stirnfläche in Frage, insbesondere damit der Nietpunkt hier gezielt aufsetzen kann.
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Der Nietpunkt 26 wird auf den Bolzen B1 aufgesetzt. Ein derartiger Zustand ist im Wesentlichen in 14 dargestellt, wobei die Druckplatte 2 aus Gründen der Übersichtlichkeit nur teilweise dargestellt ist. Auch fehlt beispielsweise der Schraubbolzen 4. Anschließend werden die Schraubbolzen 3, 4 erneut eingedreht, bis der Bolzen B1 die gewünschte Verformung aufweist, welche ein Lösen der zweiten Außenplatte A2 von dem jeweiligen Bolzen B1 verhindern kann. Das gleiche Procedere wird entsprechend auch für den weiteren Bolzen B2 des zu vernietenden Kettengliedes durchgeführt. Auch hier kann ein Maulschlüssel an den Maulschlüsselanschluss 14 zum Abfangen der Drehmomente angesetzt werden.
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Anschließend kann das Werkzeug wieder verstaut und auf Grund seiner kompakten Abmessungen sehr komfortabel beispielsweise an einem Fahrrad oder Motorrad verstaut werden.
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Es sei angemerkt, dass insbesondere die Gewinde- und Durchgangsbohrungen 11, 12, 21, 22 grundsätzlich auch vice versa, sprich die Durchgangsbohrungen 21, 22 in der Halteplatte 1 und die Gewindebohrungen 11, 12 in der Druckplatte 2 vorgesehen sein können. Entsprechend kann beispielsweise der Maulschlüsselanschluss 14 auch an der Druckplatte 2 vorgesehen sein.