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Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Lüftungsanlagen, insbesondere zur Belüftung von Gebäuden, wobei diese Anlage zur Verwendung von natürlicher und mechanischer Lüftung dient, und zwar ohne einen zusätzlichen Eingriff in die Außenwand der Gebäude oder einen Eingriff in die Rahmen, in die Baupaneele, Fenster und Türen.
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Bekannt ist eine Vielzahl von Lüftungsanlagen, die sowohl für natürliche Lüftung als auch für mechanische Lüftung vorgesehen sind. Dazu gehören z. B. Lüftungsschlitze, die in die Fensterrahmen, Flügel, Gläser und in die sog. Funktionsfugen der Fenster, also zwischen die Rahmen und Fensterflügel, montiert werden. Weiterhin sind auch Vorrichtungen zur Zwangsbelüftung bei mechanischen Lüftungen bekannt, beispielsweise Ventilatoren und dezentrale sowie zentrale Rekuperatoren. Alle diese Geräte stören auf gewisse Weise bestimmte Teile des Gebäudes. So ist es z. B. bei den Ventilatoren oder Rekuperatoren notwendig, in die Außenwände der Gebäude Öffnungen für die Zuführung und Abführung der Luft zu bohren. Bei den Lüftungsschlitzen und Klappen müssen die Fensterrahmen oder Flügel gefräst werden, oder es muss mindestens in die Fensterrahmen gebohrt werden. Dabei werden die Fensterdichtungen gestört, und zwar sowohl die Anschlagdichtung als auch die Mitteldichtung. Alle diese Lüftungsanlagen ändern also auf irgendeine Weise die Eigenschaften der Fenster oder Wände von Gebäuden.
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Als Stand der Technik können z. B. das
slowakisches Patent 288018 bzw. die veröffentlichte Patentschrift
CN 203 570 154 und andere Patentschriften erwähnt werden, die jedoch keine der vorgeschlagenen Lösungen enthalten.
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Kurzfassung der Erfindung
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Die oben genannten Nachteile werden im Wesentlichen durch die Lüftungsanlage gemäß dieser Erfindung beseitigt, wobei das Prinzip der Erfindung darin besteht, dass für den Austausch von Raumluft eine Lüftungsleitung benutzt wird, die durch ein Verbindungsgelenk zwischen dem Fenster und der Wand des Gebäudes hindurchgeht, ohne dass irgendeine Änderung der Fenster oder der Wände des Gebäudes nötig ist. Diese Lüftungsleitung kann vorzugsweise im Raum zwischen der Außenfensterbank und der Wand oder der Wärmeisolierung verlegt werden und im Raum zwischen der Innenfensterbank und der Wand. Vorzugsweise kann die Außenfensterbank sowie die Innenfensterbank verwendet werden, um die Systemleistung zu verbessern, um die Teile der Lüftungsleitung zu decken, um die Luftströmungsrichtung zu verbessern, um die Luft vorzuwärmen oder um eine akustische Dämpfung zu erzielen. Das System kann mit einem Ventilator für die mechanische Luftzirkulation, mit einer Klappe zu seiner Regulierung oder mit anderen Lüftungsgeräten ergänzt werden. Die Lüftungsanlage gemäß dieser Erfindung löst das Problem der schlechten Belüftungen von Gebäuden, insbesondere nach deren Isolierung mit dem Austausch von Fenstern und bei neu gebauten Gebäuden mit einem hohen Grad an Isolation. Da die Erfindung nicht auf irgendeine Weise die Fenster und auch nicht andere Öffnungsfüllungen und sogar nicht die Außenwand stört, ändert sie nicht im negativen Sinne die Eigenschaften der Fenster und Wände. Die Installation der Lüftungsanlage ist im Prozess des Baus oder des Umbaus sehr einfach. Es reicht aus, wenn die Lüftungsleitung bei der Montage der Fenster (oder einer anderen Füllung) kurz vor ihrer Verankerung auf den Anschlag unter dem Rahmen oder neben den Rahmen gelegt wird. Nach der Verankerung des Fensters wird zum Abdichten des Fensters das gleiche dehnbare Kompressionsband verwendet, das zum Abdichten der Verbindungspalte verwendet wird. Neben der einfachen zerstörungsfreien und sehr schnellen Installation sind weitere Vorteile die Möglichkeit der Platzierung des Abgasteils unter die Innenfensterbank oder direkt in sie und die Mündung des Lufteinlasses unterhalb der Außenfensterbank. Es kann auch eine solche technische Lösung realisiert werden, bei der vom Exterieur und Interieur die Lüftungsanlage nicht zu sehen ist. Dies trägt zu einem erhöhten architektonischen Niveau der Gebäude bei. Ein weiterer Vorteil kann die Nutzung der Innenfensterbank zur Voraufwärmung der aufgesaugten Luft sein. Vorzugsweise kann die zerstörungsfreie Lüftungsanlage auch umgekehrt benutzt werden, also zur Abführung der Luft vom Interieur in das Exterieur auf die gleiche lufttechnische Weise. Die Belüftungsanlage löst auch die Problematik der Zuführung von Verbrennungsluft zu einem Gaskessel und zu Heizgeräten mit verschiedenen Brennstoffen.
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Kurzfassung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird nun anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine seitliche Ansicht eines eingebauten Fensters bei einem Neubau, wobei im Querschnitt klar eine Lüftungsleitung zu sehen ist, die in eine Verbindungsspalte platziert wurde;
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2 einen vertikalen Schnitt durch die Wand eines Gebäudes;
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3 eine Schnittansicht des Innenraumteils der Außenwand des Gebäudes mit dem Endstück des Innenraumteils der Lüftungsanlage;
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4 einen Vertikalschnitt durch eine mögliche Ausführungsform mit einem Ventilator, der in der Innenfensterbank platziert wurde;
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5 einen Vertikalschnitt der Ausführungsform mit einer regelnden Klappe im Auslassteil;
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6–15 mögliche alternative Lösungen der Erfindung.
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Konkrete Beispiele für die Ausführungsformen der Erfindung
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Die Lüftungsanlage verläuft durch eine Verbindungsspalte 2 des Fensters 27, wobei das Fenster vom Fensterrahmen 3, ggf. auch vom Fensterflügel, gebildet wird. Die Verbindungsspalte 2 des Fensters 27 ist die Fachbezeichnung für den Raum zwischen dem Anschlag 1b und dem Fensterrahmen 3. Sie wird manchmal auch als Montagespalte bezeichnet. Sie entsteht immer bei der Montage von Fenstern, Türen oder Festverglasungen. Das Fenster 27, die Festverglasung oder die Tür sind in einer Wand 1a installiert. Das Fenster 27 kann verschiedene Füllstoffe aufweisen. Im Ausführungsbeispiel gemäß der 1 wird die Zwischenfüllung von einem Isolierglas 13 gebildet. Die 1 zeigt die Führung einer Lüftungsleitung 4 durch die Verbindungsspalte 2 des Fensters 27, und zwar derart, dass es zu keiner Störung des Fensters 27 selbst kommt und dass keine Notwendigkeit für den Eingriff in die Wand 1a besteht.
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2 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung, wobei die Lüftungsleitung 4 unter der Außenfensterbank 11 beginnt, in der Spalte zwischen der Außenfensterbank 11 und einer Wärmeisolation 16 weitergeht, unter dem Fensterrahmen 3 und der Wand 1a durchgeht, also in der Verbindungsspalte 2 des Fensters, und in der Spalte unter der Innenfensterbank 10 und der Wand 1a weitergeführt ist. Im Innenraum endet die Leitung mit dem Auslassteil 8, das ganz oder teilweise hinter der Innenfensterbank 10 versteckt ist. Für die Lüftungsleitung 4 ist es daher nicht notwendig, im Bau eine bestimmte Öffnung zu schaffen. Der Lüftungsleitung 4 ist vom Exterieur (also von der Außenumgebung) ein Saugabschnitt 5 zugeteilt, der Frischluft in der Saugrichtung 6 ansaugt und der hinter der überschüssigen Außenfensterbank 11 so platziert ist, dass er von außen nicht sichtbar ist. Der Fensterrahmen 3 ist an der Unterseite üblicherweise von einem Tragprofil 14 unterlegt, und zwar von beiden Seiten der Lüftungsleitung 4. Die 2 zeigt auch die Richtung der Luftströmung 7. Diese kann jedoch auch aufgrund anderer Merkmale der Erfindung umgekehrt sein. Die Wand des Gebäudes wird durch eine Wand 1a und durch die Wärmeisolation 16 gebildet. Das Fenster 27 wird bei dieser Ausführungsform vom Fensterrahmen 3, vom Fensterflügel 12 und vom Isolierglas 13 gebildet. Im Interieur befindet sich unter dem Fenster ein Heizkörper 15. Die angesaugte Frischluft tritt in die Lüftungsanlage gemäß dieser Ausführungsform in den Saugabschnitt 5 ein. Hier kann ein Luftfilter platziert werden. Die Luft führt weiter durch die Lüftungsleitung 4 bis zu einem Auslassteil 8. Hier tritt die Luft aus der Lüftungsanlage über einem Heizkörper 15 aus. Die Luft wird schnell erhitzt, mischt sich mit der Innenluft und strömt in den Raum über.
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3 zeigt ein Beispiel der Ausführungsform der Erfindung, bei dem das Auslassteil 8 auch vom Ventilator 17 gebildet wird. Das Auslassteil 8 und der Ventilator 17 sind bei dieser Ausführungsform teilweise in den vertikalen Teil der Innenfensterbank 10 gefräst. Die Pfeile zeigen die Richtung der Abluft 9 in den belüfteten Raum 35 an.
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Beim Ausführungsbeispiel der in 4 dargestellten Erfindung mündet das Auslassteil 8 zusammen mit dem Ventilator 17 in den horizontalen Teil der Innenfensterbank 10. Die Richtung der Abluft 9 zeigt in diesem Fall nach oben.
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Das Auslassteil 8 nach 5 ist vorzugsweise von einer selbstregulierenden Klappe 18 gebildet, die auf die Druckunterschiede zwischen der Außenwelt und dem Innenraum reagiert. Sie verhindert so eine unerwünschte Zugluft, und umgekehrt lässt sie eine erforderliche Menge an Belüftungsluft auch bei niedrigen Druckunterschieden ein.
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6 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einem einstellbaren Verschluss 19, der dem Saugabschnitt 5 zugeordnet ist und auch einen Bestandteil dieses Verschlusses bilden kann. Dieser einstellbare Verschluss 19 wird entweder manuell von der Außenseite beim Öffnen der Fensterflügel oder vom Innenraum manuell mittels einer Zugstange, elektronischer Steuerungen oder einer pneumatischen Steuerung betätigt. Der einstellbare Verschluss 19 kann erforderlichenfalls vollständig die Luftströmung in den Innenraum abstellen.
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7 zeigt eine Ausführungsform, bei der dem Saugabschnitt 5 ein Solarluftkollektor 20 zugeordnet ist. Dieser nutzt die Sonnenenergie, die durch einen Absorber 21 des Solarluftkollektors 20 absorbiert wird, und erwärmt so die Luft, die in den Solarluftkollektor 20 steigt, und zwar mittels des Lufteinlasses im Solarmodul 22. Die vom Solarluftkollektor 20 erhitzte Luft steigt in den Saugabschnitt 5 der Lüftungsanlage.
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8 veranschaulicht eine Ausführungsform, bei der die Lüftungsleitung 4 an der Außenseite zum Teil von der Außenfensterbank 11 gebildet ist. Die Außenfensterbank 11 mit ihrem Wärmetauschabschnitt 23 schließt die Lüftungsleitung 4 von oben. Wenn das Sonnenlicht durchdringt, lässt die Wärme die Luft durch die Lüftungsleitung 4 strömen.
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9 zeigt die Führung der Lüftungsleitung 4 durch die Verbindungsspalte 2, wobei die Verbindungsspalte 2 nach der Montage der Lüftungsleitung 4 mit einem dehnbaren Kompressionsband 24 gefüllt ist. Die ausgezeichneten Eigenschaften des Bands liegen darin, dass es den Innenraum dampfdicht trennt, in seinem Querschnitt wärmeisolierend ist und vom Außenraum wasserdicht ist.
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In 10 ist das Auslassteil 8 in die Innerfensterbank 10 platziert, wobei dieses Auslassteil auch von einer selbstregulierenden Klappe 25 gebildet ist. Der Luftauslass in Luftauslassrichtung 9 ist mit einem inneren verstellbaren Verschluss 26 versehen. Dieser ermöglicht, die Luftzufuhr in den Raum vollständig zu schließen.
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In 11 ist die Lüftungsleitung 4 vorteilhaft von zwei Teilen gebildet. Auf der Außenseite ist es ein Rohr 30 mit kleiner Wärmeleitfähigkeit, das auf der Innenseite mit einem Verbindungsstück 29 mit einem Rohr 28 mit großer Wärmeleitfähigkeit verbunden ist. Das Rohr 28 mit großer Wärmeleitfähigkeit ist imstande, die aufgespeicherte Wärme in der Wand 1a der strömenden Luft zu übergeben.
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In 11 endet die Lüftungsleitung 4 im Innenraum mittels eines Übergangsteils 31, das nach oben durch die Innenfensterbank 10 geht.
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13 zeigt eine technische Lösung, bei der durch die Innenseite die Lüftungsleitung 4 zwischen einem linken Teil 32 und einem rechten Teil 33 der Innenfensterbank 10 hindurchführt.
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14 zeigt eine technische Lösung, bei der durch die Verbindungsspalte eines Fensters zwei der Lüftungsleitungen 4 verlaufen, und zwar links und rechts von der Innenfensterbank 10.
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15 zeigt eine technische Lösung, bei der die Lüftungsleitung 4 zwischen der Isolation 16 und der Außenfensterbank 11 durchführt, weiter zwischen der Wand 1a und dem Fensterrahmen 3 verläuft und dann über die Wand 1a zwischen zwei Abschnitten der Innenfensterbank 10 so weitergeführt ist, dass sich die Lüftungsleitung 4 oberhalb der Horizontalebene der Innenfensterbank 10 erstreckt.
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Industrielle Verwendung
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Diese Erfindung ist besonders für die Belüftung von Gebäuden aller Art verwendbar, die zumindest ein Fenster oder eine andere Öffnungsfüllung enthalten, insbesondere bei Einfamilienhäusern, Mehrfamilienhäusern, Bürogebäuden, Fabrikgebäuden und Hallen, Sportanlagen, Landhäusern, Industriebauten, Militärgebäuden, Freizeitgebäuden, Hotels, Gartenhäusern, Lagerflächen, Bahnhofshallen, Gemeinschaftsräumen, Sozialwohnungen und Sozialeinrichtungen.
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Bezugszeichenliste
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- 1a
- Wand
- 1b
- Anschlag
- 2
- Verbindungsspalte
- 3
- Fensterrahmen
- 4
- Lüftungsleitung
- 5
- Saugabschnitt
- 6
- Saugrichtung
- 7
- Luftströmung
- 8
- Auslassteil
- 9
- Luftauslassrichtung
- 10
- Außenfensterbank
- 11
- Innenfensterbank
- 12
- Fensterflügel
- 13
- Isolierglas
- 14
- Tragprofil
- 15
- Heizkörper
- 16
- Wärmeisolation
- 17
- Ventilator
- 18
- Selbstregulierende Klappe
- 19
- Einstellbarer Verschluss
- 20
- Solarluftkollektor
- 21
- Absorber
- 22
- Lufteinlass in das Solarmodul
- 23
- Wärmetauschabschnitt
- 24
- Dehnbares Kompressionsband
- 25
- Selbstregelnde Klappe
- 26
- Innerer verstellbarer Verschluss
- 27
- Fenster
- 28
- Rohr mit großer Wärmeleitfähigkeit
- 29
- Verbindungsstück
- 30
- Rohr mit kleiner Wärmeleitfähigkeit
- 31
- Übergangsteil
- 32
- Linker Teil
- 33
- Rechter Teil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- SK 288018 [0003]
- CN 203570154 [0003]