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Die Erfindung betrifft ein Hilfsmittel zur Reinigung von Kühldeckensystemen mit Kühllamellen mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1.
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Zur Temperierung von Räumen eines Gebäudes sind unter anderem Kühldeckensysteme mit paneelartigen Kühlelementen bekannt, die in die Raumdecke integriert werden. Diese sogenannten Kühlpaneele bestehen aus einem gut wärmeleitendem Material wie zum Beispiel Metall und sind mit einer Vielzahl planparallel verlaufender zum Raum hinweisender Kühllamellen versehen. An der dem Raum abgewandten Rückseite der Kühlpaneele verlaufen Rohrleitungen für die Zu- und Ableitung eines im Kreislauf geführten Kühlmediums wie zum Beispiel Wasser, das die Temperatur der Kühllamellen auf den gewünschten Wert einstellt. Zudem verläuft auf der Rückseite der Kühlpaneele ein Luftkanal, von dem ausgehend Luft in die Zwischenräume der Kühllamellen geblasen wird. Durch den Kontakt mit den Kühllamellen wird die Luft gekühlt bevor sie sich im Raum verteilt und dessen Temperierung bewirkt.
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Bei diesen Systemen hat sich gezeigt, dass sich im Laufe der Zeit die in der Raumluft vorhandenen und/oder durch die Kühlluft zugeführten Staub- und Schmutzpartikel an den Kühllamellen absetzen. Die damit einhergehenden optischen und hygienischen Beeinträchtigungen sowie die durch die Partikel bedingte verminderte Kühlleistung machen es notwendig, derartige Kühlpaneele regelmäßig zu reinigen.
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Zu diesem Zweck sind kammartige Schwämme im Einsatz, deren zahnartige Reinigungsfortsätze an den seitlichen Abstand der Kühllamellen angepasst sind. Zur Reinigung wird der mit einer Reinigungsflüssigkeit getränkte Schwamm mit seinen Reinigungsfortsätzen in die Zwischenräume zwischen den Kühllamellen eingeführt und der Reinigungsvorgang durch eine Hin- und Herbewegung ausgeführt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass eine Reinigung auf diese Weise für das Reinigungspersonal sehr mühsam und zweitaufwändig und im Hinblick auf das Reinigungsergebnis noch verbesserungsfähig ist. Ein weiterer Nachteil zeigt sich in dem hohen Verschleiß der Schwämme, die nach wenigen Reinigungsvorgängen gegen neue ersetzt werden müssen.
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Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die Reinigung von Kühlsystemen mit lamellenartigen Kühlpaneelen zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch ein Hilfsmittel mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein erster Vorteil der Erfindung ergibt sich aus der trockenen Reinigung der Kühldeckensysteme, bei dem ein Verschmieren der Schmutzpartikel auf der Oberfläche der Kühllamellen unterbleibt. Gleichzeitig sorgt der von der Saugöffnung zur Unterdruckquelle gerichtete Luftstrom für den sicheren Abtransport der Staub- und Schmutzpartikel, ohne dass diese in die Raumluft gelangen.
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Die Saugöffnung des Hilfsmittels besitzt vorzugsweise eine ausgeprägte Längserstreckungsrichtung, was unter dem Aspekt einer ergonomischen Handhabung des Hilfsmittels bei gleichzeitig möglichst effektiver und wirtschaftlicher Reinigung der Kühlkanäle einen optimalen Kompromiss darstellt. In diesem Sinne zeigt es sich als vorteilhaft, wenn die Länge der Saugöffnung mindestens doppelt so groß ist wie deren Breite. Als vorteilhaft in der Handhabung und Reinigungsleistung hat sich eine Saugöffnung mit einer Länge zwischen 150 mm und 210 mm, vorzugsweise von 180 mm erwiesen und/oder einer Breite zwischen 50 mm und 110 mm, vorzugsweise von 80 mm
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Die Reinigungsborsten bestehen gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung aus einem Material, das sich bei der Reinigungsbewegung und der damit einhergehenden Reibung elektrostatisch auflädt. In diesem Sinne bevorzugt sind polymere Materialen wie zum Beispiel Polyester, Polyamid, Glas, Polyacrylnitril (PAN), Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polytetrafluorethylen (PTFE), Polyvenylchlorid (PVC), Polyethylenterephthalat (PET), die aufgrund ihrer elektrostatischen Aufladung Staub- und Schmutzpartikel auffangen und an sich binden, so dass diese nicht mehr an die Umgebungsluft abgegeben werden.
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Die Länge der Reinigungsborsten beträgt vorzugsweise zwischen 4 cm und 10 cm, wodurch einerseits ausreichend Eigenstabilität der Reinigungsborsten zum Eintauchen zwischen die Kühllamellen gewährleistet wird bei gleichzeitig maximal möglichem Schmutzaufnahmevermögen der Reinigungsborsten.
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Die geometrische Art der Anordnung der Reinigungsborsten an dem Hilfsmittel ist grundsätzlich nicht beschränkt und kann daher auch kreisförmig oder oval sein. Demgegenüber bevorzugt ist jedoch eine lineare Anordnung der Reinigungsborsten parallel zur Längserstreckungsrichtung der Saugöffnung, um eine möglichst weitgehende Anpassung an die Form und Ausrichtung der Kühllamellen zu erreichen, was sich nicht zuletzt in einem besseren Reinigungsergebnis niederschlägt.
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In einer Ausführungsform der Erfindung können die Reinigungsborsten entlang eines die Saugöffnung begrenzenden Längsränder angeordnet sein, was einen einfachen und kompakten Aufbau des Hilfsmittels erlaubt.
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Um die Reinigungswirkung zu steigern sieht eine besondere Ausführungsform der Erfindung jedoch vor, mehrere parallele Borstenreihen seitlich nebeneinander anzuordnen, beispielsweise zwei, drei oder vier. So können sich zum Beispiel Borstenreihen entlang beider die Saugöffnung begrenzenden Längsränder erstrecken, so dass durch Verdoppelung der Borstenanzahl auch die gleichzeitig geleistete Reinigungsarbeit verdoppelt wird.
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Es ist jedoch auch möglich die Reinigungsborsten derart am Hilfsmittel anzuordnen, dass sich die Saugöffnung beidseits der Reinigungsborsten erstreckt. Auf diese Weise bildet sich auf beiden Seiten der Reinigungsborsten ein Luftstrom, der Staub- und Schmutzpartikel, die im Zuge der Reinigung frei werden, absaugt und so eine Verunreinigung der Umgebung verhindert.
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Bei einer speziellen Ausführungsform der Erfindung sind die Reinigungsborsten zumindest zum Teil nicht senkrecht zur Ebene der Saugöffnung, sondern in einem spitzen Winkel dazu angeordnet, beispielsweise in einem Winkel α zwischen 70° und 85°, vorzugsweise zwischen 75° und 80°. Die Neigung der Reinigungsborsten erlaubt die Ausführung einer Reinigungsmethode, bei der fest anhaftende Staub- und Schmutzpartikel durch eine stochernde Reinigungsbewegung von der Oberfläche der Kühllamellen gelöst werden.
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Bei der Handhabung eines erfindungsgemäßen Hilfsmittels hat sich gezeigt, dass die Reinigungsborsten einem gewissen Verschleiß unterworfen sind. Um die Arbeitsleistung des Reinigungspersonals nicht nennenswert durch den Wechsel der Reinigungsborsten zu mindern, ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, die Reinigungsborsten auf von dem Hilfsmittel lösbaren Leisten anzuordnen. Dadurch entstehen bürstenartige Reinigungselemente, die für den Wechsel der Reinigungsborsten schnell und einfach in entsprechende Aufnahmen am Hilfsmittel eingeschoben werden. Durch komplementäre Querschnittsgestaltung von Leisten und Aufnahmen, kann dabei ein spielfreier und sicherer Sitz der Reinigungsborsten am Hilfsmittel erreicht werden.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung offenbar werden. Zum besseren Verständnis der Erfindung werden für gleiche oder funktionsgleiche Merkmale gleichlautende Bezugszeichen verwendet, soweit dies zweckdienlich erscheint.
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Es zeigt
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1 eine Ansicht auf ein erfindungsgemäßes Hilfsmittel mit angeschlossenem Saugrohr,
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2 eine Schrägansicht auf die Längsseite des in 1 dargestellten Hilfsmittels,
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3 eine Schrägansicht auf die Querseite des in 1 dargestellten Hilfsmittels,
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4 eine Ansicht auf die Längsseite des in 1 dargestellten Hilfsmittels,
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5 eine Ansicht auf die Querseite des in 1 dargestellten Hilfsmittels,
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6 eine Draufsicht auf das in 1 dargestellte Hilfsmittel,
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7 eine Untersicht auf das in 1 dargestellte Hilfsmittel,
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8 eine Untersicht auf eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hilfsmittels,
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9 eine Ansicht auf die Querseite einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hilfsmittels,
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10a eine Ansicht auf die Querseite einer vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hilfsmittels, und
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10b eine Ansicht auf die Querseite einer fünften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hilfsmittels.
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In 1 sieht man ein erfindungsgemäßes Hilfsmittel 1 in seiner bestimmungsgemäßen Kombination mit einem Saugrohr 2, das gleichzeitig als Bedienelement zur Handhabung des Hilfsmittels 1 dient und zu diesem Zweck mit entsprechenden Griffen (nicht dargestellt) versehen sein kann. Das Saugrohr 2 ist an eine Unterdruckquelle angeschlossen, beispielsweise einen Staubsauger oder ein Sauggebläse, wodurch sich eine Luftströmung in Richtung des Pfeils 3 einstellt.
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Wie zusätzlich aus den 2 bis 7 hervorgeht besitzt das Hilfsmittel 1 einen trichterförmigen Hohlkörper 4, dessen plane Querwand 5 und plane Längswand 6 einen trapezförmigen Zuschnitt besitzen und an der sich verengenden Seite des Hohlkörpers 4 in einen quadratischen Rohrflansch 7 mit Anschlussstutzen 8 zum Anschluss des Saugrohrs 2 übergehen. Die gegenüberliegende weite Seite des Hohlkörpers 4 ist offen und bildet auf diese Weise eine rechteckförmige Saugöffnung 9, die durch die beiden Querränder 10 der Querwände 5 und Längsränder 11 der Längswände 6 begrenzt ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt die Länge der Saugöffnung 9 180 mm und deren Breite 80 mm, ohne sich darauf einzuschränken. Die längere Hauptachse der Saugöffnung ist mit 12 gekennzeichnet, die kürzere Nebenachse mit 13. Der Hohlkörper 4 kann aus Metall oder einem geeigneten Kunststoff bestehen. Durch die Trichterform des Hohlkörpers 4 kommt es zu einer Beschleunigung des die Staub- und Schmutzpartikel abtransportierenden Luftstroms in Richtung der Unterdruckquelle, so dass aufgrund der damit verbundenen Steigerung der Schleppkraft einmal erfasste Staub- und Schmutzpartikel sicher und zuverlässig abgeleitet werden.
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Entlang beider Längsränder 11 sind jeweils Reinigungsborsten 14 angeordnet, die aus einem sich statisch aufladbarem Kunststoff wie zum Beispiel Polyester, Polyamid, Glas, Polyacrylnitril (PAN), Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polytetrafluorethylen (PTFE), Polyvenylchlorid (PVC), Polyethylenterephthalat (PET) bestehen. Die Reinigungsborsten 14 erstrecken sich dabei jeweils über die gesamte Länge der Längsränder 11 und jeweils über eine Breite von 6 mm bis 10 mm, vorzugsweise 8 mm. Die Länge der Reinigungsborsten 14 beträgt zwischen 40 mm und 100 mm, so dass eine ausreichende Eigenstabilität gegeben ist, um die Reinigungsborsten 14 bis auf den Grund zwischen den Lamellen eines Kühlelements einführen zu können. Die Ausrichtung der Reinigungsborsten 14 gegenüber der Ebene der Saugöffnung 9 beträgt 90° (5, Winkel α), die Reinigungsborsten 14 stehen also senkrecht aus der Ebene der Saugöffnung 9 hervor.
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Zur Reinigung eines Kühldeckensystems mit Kühllamellen wird ein erfindungsgemäßes Hilfsmittel 1 mit angeschlossener und aktivierter Unterdruckquelle an die Kühllamellen herangeführt, wobei die Hauptachse 12 der Saugöffnung 9 quer zu den Lamellen verläuft. Im Zuge der Reinigung tauchen die Reinigungsborsten 14 in die Zwischenräume zwischen den Kühllamellen, wobei durch eine anschließende Hin- und Herbewegung des Hilfsmittels die Reinigungsborsten 14 an den Kühllamellen reiben und dabei Staub- und Schmutzpartikel lösen. Bedingt durch die Schleppkraft des Luftstroms 3 gelangen die Staub- und Schmutzpartikel nicht in die Umgebung, sondern werden durch den Hohlkörper 4 und das Saugrohr 2 einem Filter zugeführt, wo sie zu ihrer Entsorgung aus dem Luftstrom ausgeschieden werden.
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Gegenstand von 8 ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Saugöffnung 9 nicht nur einseitig an eine Reihe von Reinigungsborsten 14 heranreicht, sondern sich über beide Seiten einer Borstenreihe erstreckt. Auf diese Weise entsteht sowohl an der Außenseite als auch Innenseite einer Reihe von Reinigungsborsten 14 eine Luftströmung, welche Staub- und Schmutzpartikel fängt und ableitet. Um den Luftstrom auf beiden Seiten annähernd gleich stark zu auszubilden, können in dem trichterförmigen Hohlkörper 4 Strömungsleitelemente angeordnet sein, wie sie beispielsweise in den 10a und 10b bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung gezeigt sind.
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Kennzeichnend für die Ausführungsform gemäß 9 ist hingegen eine Anordnung der Reinigungsborsten 14 in einem Winkel α zur Ebene der Saugöffnung 9, der in einem bevorzugten Bereich zwischen 75° und 80° liegt, wobei die Neigung der Reinigungsborsten 14 zur Hauptachse 12 der Saugöffnung 9 hin erfolgt.
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Die 10a und 10b zeigen wiederum zwei unterschiedliche Arten der lösbaren Befestigung der Reinigungsborsten 14 am Hilfsmittel 1, wobei der Einfachheit halber und aufgrund der gegebenen Symmetrie zur Ebene 15 jeweils nur eine Hälfte des Hilfsmittels 1 dargestellt ist. Die Befestigungsart gemäß 10a sieht vor, dass die Längswand 6 im Bereich ihres Längsrandes 11 einen streifenförmigen, nach außen weisenden Längsflansch 16 ausbildet, auf dem eine Aufnahmeschiene 17 mit C-förmigem Querschnitt derart befestigt ist, dass die schlitzartige Profilöffnung nach oben weist. In die Aufnahmeschiene 17 ist ein Bürstenelement 18 formschlüssig eingeschoben, das aus einer Leiste 19 besteht, an deren Oberseite die Reinigungsborsten 14 in linearer Anordnung befestigt sind und sich dabei durch den offenen Schlitz der Aufnahmeschiene 17 erstrecken. Der Wechsel verschlissener Reinigungsborsten 14 erfolgt einfach und schnell durch axiales Ausschieben des verbrauchten Bürstenelements 18 und Einschieben eines neuen.
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Bei der erfindungsgemäßen Lösung nach 10b ist in die dickwandig ausgebildete Längswand 6 entlang des Längsrandes 11 eine im Querschnitt beidseits hinterschnittene Aufnahmenut 19 eingeformt, in die ein Bürstenelement 18 mit komplementär geformter trapezförmiger Leiste 20 und daran befestigten Reinigungsborsten 14 einschiebbar ist. Durch den Formschluss im Bereich der hinterschnittenen Nutseiten ist ein Halt des Bürstenelements 18 in der Aufnahmenut 19 gegeben.
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In den 10a und 10b sieht man ferner streifenförmige Strömungsleitelemente 21, die den Hohlkörper 4 in Richtung der Hauptachse der Saugöffnung queren. Durch eine Schrägstellung der Strömungsleitelemente 21 wird erreicht, dass der Luftstrom im Hohlkörper 4 aufgefächert wird und sich gleichmäßig über die gesamte Fläche der Saugöffnung 9 aufteilt.
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Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die beschriebenen Merkmalskombinationen des Ausführungsbeispiels beschränkt ist, sondern auch Kombinationen von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen umfasst. Beispielsweise kann eine Schrägstellung der Reinigungsborsten auch bei deren Anordnung innerhalb der Saugöffnung erfolgen. Ebenso liegen Ausführungsformen im Rahmen der Erfindung bei denen die Anzahl der Borstenreihen variiert, beispielsweise von einer einzigen Borstenreihen bei einer einfachen Ausführungsform über zwei, drei, vier oder mehr Borstenreihen bei aufwändigeren Ausführungsformen.