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Die Erfindung betrifft ein Gargerät mit einem Gehäuse, innerhalb dessen sich ein Garraum befindet, und einer Gargerätetür, mit der der Zugang zum Garraum verschlossen werden kann, wobei die Garraumtür mit mindestens zwei Gruppen von Leuchtmitteln versehen ist die Licht in den Garraum einstrahlen können.
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Bei den hier betrachteten Gargeräten handelt es sich insbesondere um Profi-Gargeräte, die in Restaurants, Kantinen und der Großgastronomie verwendet werden. Insbesondere handelt es sich um sogenannte Kombidämpfer, mit denen Nahrungsmittel in einer Garraumatmosphäre gegart werden können, die unterschiedliche, einstellbare Feuchtigkeitswerte aufweist, oder in einer Dampfatmosphäre.
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Um einem Bediener zu ermöglichen, die sich im Garraum befindenden Lebensmittel gut zu sehen, ist bekannt, den Garraum mit den Leuchtmitteln auszuleuchten. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn mindestens ein Teil der Leuchtmittel an der Garraumtür angeordnet ist, da auf diese Weise das Licht etwa in der Blickrichtung eines Bedieners in den Garraum einfällt. Hierdurch können Probleme mit Schattenwurf vermieden werden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, den Bedienkomfort für einen Bediener des Gargeräts weiter zu erhöhen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Gargerät der eingangs genannten Art eine Lichtsteuervorrichtung vorgesehen, die beim Öffnen der Gargerätetür eine der Gruppen von Leuchtmitteln abschaltet. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass bei geöffneter Gargerätetür einige der Leuchtmittel den Bediener blenden. Dies kann erfindungsgemäß dadurch umgangen werden, dass ein Teil der Leuchtmittel ausgeschaltet wird.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist ein Türkontakt vorgesehen, der mit der Lichtsteuervorrichtung verbunden ist. Hierdurch kann die Lichtsteuervorrichtung mit geringem Aufwand eine Information darüber bekommen, ob die Gargerätetür geöffnet wird, und dementsprechend einen Teil der Leuchtmittel abschalten.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Lichtsteuervorrichtung einen Zeitzähler enthält, sodass die Gruppe von Leuchtmitteln nach einer vorbestimmten Zeitdauer wieder eingeschaltet wird. Hierdurch kann einem Bediener, wenn er die Gargerätetür ungewöhnlich lange geöffnet lässt, ein Anstoß gegeben werden, sie wieder zu schließen.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist dabei vorgesehen, dass die Lichtsteuervorrichtung eine Einstell-Schnittstelle aufweist, mit der die Zeitdauer eingestellt werden kann, nach der die Gruppe von Leuchtmitteln wieder eingeschaltet wird. Die Einstell-Schnittstelle ermöglicht es, das Gargerät an individuelle Wünsche des Bedieners anzupassen.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Lichtsteuervorrichtung die Gruppe von Leuchtmitteln wieder einschaltet, wenn die Gargerätetür geschlossen ist. Dies gewährleistet, dass dann der Garraum wieder optimal ausgeleuchtet wird.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass den Leuchtmitteln ein Reflektor zugeordnet ist. Auf diese Weise kann die von den Leuchtmitteln bereitgestellte Lichtleistung optimal in den Garraum eingestrahlt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Gargerätetür am Gehäuse um eine vertikale Scharnierachse schwenkbar angebracht ist, die einem vertikal verlaufenden Holm der Gargerätetür zugeordnet ist, und dass die Gruppe von Leuchtmitteln, die von der Lichtsteuervorrichtung ausgeschaltet werden kann, an diesem Holm der Gargerätetür angeordnet ist. Es hat sich herausgestellt, dass von der Gruppe von Leuchtmitteln, die in der Nähe der Schwenkachse der Gargerätetür angeordnet ist, die größte Blendgefahr für einen Bediener ausgeht.
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Vorzugsweise weist die Gargerätetür auf der von der Schwenkachse abgewandten Seite einen weiteren vertikal verlaufenden Holm auf, wobei an diesem Holm eine weitere Gruppe von Leuchtmitteln angeordnet ist. Bei der Verwendung von zwei Gruppen von Leuchtmitteln an den einander gegenüberliegenden Holmen der Gargerätetür lässt sich eine besonders gleichmäßige Ausleuchtung des Garraums erzielen.
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Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass der Reflektor am Holm angebracht ist. Mit dem Reflektor lässt sich das eingestrahlte Licht optimal in gewünschte Bereiche im Inneren des Garraums leiten, beispielsweise auf die einzelnen Gargutträger.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Leuchtmittel bei geschlossener Gargerätetür Licht schräg zu einer von der Gargerätetür definierten Ebene in den Garraum einstrahlen. Dies gewährleistet, dass auch die mittleren Bereiche des Garraums optimal ausgeleuchtet werden.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Leuchtmittel LEDs sind. Diese zeichnen sich durch eine hohe Energieeffizienz aus.
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Vorzugsweise weist die Lichtsteuervorrichtung eine Lichtleistungssteuerung auf, mit der die Lichtleistung der LEDs nach einem Ein- bzw. Ausschaltsignal über eine vordefinierte Zeit von null auf den vollen Wert gesteigert bzw. vom vollen Wert auf null abgesenkt wird. Mit der Lichtleistungssteuerung kann der Verlauf der Lichtleistung der LEDs über der Zeit beim Ein- und Ausschalten an den Verlauf der Lichtleistung von Glühbirnen angepasst werden. Insbesondere verhindert die Lichtleistungssteuerung, dass die Lichtleistung beim Einschalten der LEDs schlagartig bereitsteht bzw. beim Ausschalten schlagartig auf null zurückgeht.
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Um das Verhalten von Glühbirnen zu imitieren, ist es ausreichend, dass 0,05 Sekunden nach einem Ein- bzw. Ausschaltsignal nicht mehr als 90 % der maximalen Lichtleistung erreicht bzw. noch mindestens 10 % der maximalen Lichtleistung geliefert werden. Bereits mit einer derart kurzen Zeitspanne, in der die Lichtleistung gesteuert wird, lässt sich ein vom menschlichen Auge deutlich wahrnehmbarer Effekt erzielen, sodass das Ein- und Ausschalten der LEDs insgesamt als angenehm empfunden wird.
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Die Lichtleistung kann dabei entlang einem Rampenprofil ansteigen bzw. absinken. Abhängig von individuellen Wünschen des Bedieners kann die zeitliche Länge der Rampe angepasst werden, beispielsweise auch auf Werte von ein bis zwei Sekunden.
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Die Lichtsteuervorrichtung enthält vorzugsweise einen Operationsverstärker, mit dem der Anstieg der Lichtleistung in der gewünschten Weise gesteuert werden kann. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die LEDs pulsweitenmoduliert betrieben werden. Auch auf diese Weise lässt sich der gewünschte Verlauf der Lichtleistung erzielen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Ausführungsform beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt ist. In diesen zeigen:
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1 ein erfindungsgemäßes Gargerät in einem schematischen Vertikalschnitt;
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2 das Gargerät von 2 in einem Horizontalschnitt, wobei die Gargerätetür geschlossen ist;
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3 das Gargerät von 2, wobei die Gargerätetür geöffnet ist; und
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4 in einem Diagramm im Verlauf der Lichtleistung einer beim erfindungsgemäßen Gargerät verwendeten LED über der Zeit während eines Einschaltvorgangs.
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In den 1 bis 3 ist ein Gargerät 10 gezeigt, das ein Gehäuse 12 aufweist, in welchem ein Garraum 14 vorgesehen ist. Im Garraum 14 können Lebensmittel in einer Garraumatmosphäre gegart werden, die insbesondere über die Parametertemperatur, Feuchte und Umwälzgeschwindigkeit gekennzeichnet ist. In dem Garraum kann auch Mikrowellenstrahlung eingekoppelt werden, um die Nahrungsmittel zu garen.
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Beim Gargerät 10 handelt es sich insbesondere um einen sogenannten Kombidämpfer, wie er in Restaurants, Kantinen und der Großgastronomie verwendet wird. Die Nahrungsmittel können in diesem Gargerät gemäß einer Vielzahl von unterschiedlichen Garprozessen gegart werden, die in einer Gargerätesteuerung hinterlegt sind. Die Gargerätesteuerung ist dabei in der Lage, ein individuell gewähltes Garprogramm an die aktuelle Beschickung des Gargeräts anzupassen, sodass ein gewünschter Garzustand der Nahrungsmittel in jedem Fall möglichst präzise erreicht wird.
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Der Garraum 14 kann von einer Gargerätetür 16 verschlossen werden, die über Scharniere 18 schwenkbar um eine Scharnierachse S am Gehäuse 12 des Gargeräts angebracht ist.
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Die Gargerätetür 16 weist einen Rahmen auf, der zwei sich vertikal erstreckende Holme 20, 22 aufweist. Diese sind durch (in den Figuren nicht sichtbare) horizontale Rahmenteile miteinander verbunden. Zwischen den sich vertikal erstreckenden Holmen 20, 22 ist eine Scheibenbaugruppe 24 angeordnet, sodass ein Benutzer auch bei geschlossener Gargerätetür in den Garraum 14 hineinschauen kann.
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Um den Garraum 14 zu beleuchten, ist das Gargerät 10 mit verschiedenen Leuchtmitteln versehen. Diese sind hier als LEDs ausgeführt.
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Ein Teil der LEDs ist an den Seitenwänden des Garraums innerhalb des Gehäuses 12 angeordnet. Hierfür ist an der jeweils gewünschten Stelle eine Leuchtmittelfassung 26 vorgesehen, in der ein Reflektor 28 angeordnet ist, innerhalb dessen eine LED (oder ein Array von LEDs) angeordnet ist.
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In 1 ist der besseren Übersichtlichkeit halber lediglich eine einzige LED 30 gezeigt. Es versteht sich, dass eine Vielzahl von LEDs an den Seitenwänden des Garraums angeordnet sein kann, beispielsweise in mehreren Spalten und auf unterschiedlichen Höhen.
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Zusätzlich zu den LEDs 30, die an den Wänden des Gargeräts angeordnet sind, ist auch die Gargerätetür 16 mit LEDs versehen.
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An der Gargerätetür 16 sind zwei Gruppen von LEDs 32, 34 angeordnet, von denen eine Gruppe (nämlich die LEDs 32) am Holm 20 angeordnet ist, also an dem Holm, der der Scharnierachse S zugeordnet ist. Die zweite Gruppe von LEDs 34 ist dem gegenüberliegenden Holm 22 zugeordnet.
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Jede der LEDs 32, 34 der beiden Gruppen ist wiederum in einem Reflektor 36 angeordnet. Dieser kann am oder auch im Holm 20, 22 angebracht sein.
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Die LEDs 32, 34 und die zugehörigen Reflektoren 36 sind so ausgerichtet, dass sie das von den LEDs erzeugte Licht schräg zu einer von der Gargerätetür 16 definierten Ebene in den Garraum 14 einstrahlen (siehe insbesondere 2).
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Um die LEDs 30, 32, 34 anzusteuern, ist das Gargerät 10 mit einer Lichtsteuervorrichtung 40 versehen. Diese kann entweder als eigenständige Steuervorrichtung ausgeführt oder in eine (nicht dargestellte) Gargerätesteuerung nach Art eines Moduls integriert sein.
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Die Lichtsteuervorrichtung 40 schaltet die LEDs 30, 32, 34 abhängig von vordefinierten Vorgaben ein und aus. Beispielsweise kann auf diese Weise ein Gargutträger markiert werden, auf dem sich zu entnehmende Nahrungsmittel befinden.
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Um zu verhindern, dass ein Bediener des Gargeräts bei geöffneter Gargerätetür 16 von der Gruppe von LEDs 32 geblendet wird, die am Holm 20 angeordnet sind, schaltet die Lichtsteuervorrichtung 40 diese LEDs 32 ab, wenn die Gargerätetür geöffnet wird (siehe 3). Dies ist insbesondere deshalb vorteilhaft, da beim Öffnen der Gargerätetür die LEDs 32 in eine Position geschwenkt werden, in der sie einem Bediener, der vor dem Garraum 14 steht, ins Gesicht strahlen. Durch das Ausschalten der LEDs 32 wird verhindert, dass der Bediener geblendet wird.
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Das Signal zum Ausschalten der LEDs 32 erhält die Lichtsteuervorrichtung 40 von einem Türkontakt 42. Sobald der Türkontakt 42 signalisiert, dass die Gargerätetür 16 geöffnet wird, schaltet die Lichtsteuervorrichtung 40 die LEDs 32 aus.
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Die LEDs 32 können entweder dann wieder eingeschaltet werden, wenn die Lichtsteuervorrichtung 40 vom Türkontakt 42 das Signal erhält, dass die Gargerätetür 16 wieder geschlossen ist. Alternativ kann die Gruppe der LEDs 32 dann wieder eingeschaltet werden, wenn eine vorbestimmte Zeitdauer nach dem Ausschalten verstrichen ist. Auf diese Weise kann beispielsweise einem Bediener signalisiert werden, dass die Gargerätetür 16 wieder geschlossen werden sollte.
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Die Zeitdauer, die zwischen dem Aus- und Einschalten der Gruppe von LEDs 32 verstreicht, kann entweder durch einen fest eingestellten Zeitzählers bestimmt werden, der in der Lichtsteuervorrichtung 40 implementiert ist. Alternativ kann an der Lichtsteuervorrichtung 40 eine Einstell-Schnittstelle 44 vorgesehen sein, mit der ein Bediener individuell den Zeitzähler einstellen kann.
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Die Lichtsteuervorrichtung 40 ist mit einer Lichtleistungssteuerschaltung 46 versehen, mit der die LEDs 30, 32, 34 beim Ein- und Ausschalten so betrieben werden, dass die Lichtleistung über einen vorbestimmten Zeitraum von null auf die maximale Lichtleistung ansteigt bzw. von der maximalen Lichtleistung auf null abfällt. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die LEDs nicht, wie üblich, „schlagartig“ die maximale Lichtleistung bereitstellen bzw. ausgeschaltet werden, sondern sich ihr Ein- und Ausschaltverhalten ähnlich dem einer Glühbirne verhält.
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Beim Einschalten werden die LEDs 30, 32, 34 so angesteuert, dass ihre Lichtleistung P über der Zeit entlang einem Rampenprofil ansteigt (siehe 4). Die Steigung des Rampenprofils kann abhängig von Benutzerwünschen gewählt werden.
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Um das Ein- und Ausschaltverhalten einer Glühbirne nachzustellen, ist es bereits ausreichend zu gewährleisten, dass beim Einschalten mindestens 0,05 Sekunden vergehen, bevor 90 % der maximalen Lichtleistung bereitgestellt werden. Umgekehrt wird beim Ausschalten gewährleistet, dass 0,05 Sekunden nach einem Ausschaltsignal noch mindestens 10 % der maximalen Lichtleistung geliefert werden.
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Der hierfür notwendige Verlauf der Spannung an den LEDs kann mittels eines Operationsverstärkers bereitgestellt werden, der in die Lichtleistungssteuerschaltung 46 integriert ist. Alternativ kann die Lichtleistungssteuerschaltung die LEDs 30, 32, 34 pulsweitenmoduliert betreiben.