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Die Erfindung betrifft ein Haarformgerät umfassend
- – einen Wickelkern zum Aufwickeln einer Haarsträhne,
- – einen drehbar antreibbaren Mitnehmer, dessen Drehachse zumindest weitestgehend der Längsachse des Wickelkerns entspricht, welcher Mitnehmer ausgelegt ist, eine auf dem Wickelkern aufzuwickelnde Haarsträhne zu ergreifen und um den Wickelkern zu wickeln und
- – ein den Wickelkern zumindest weitestgehend einfassendes Gehäuse, wobei der radiale Abstand der Gehäuseinnenseite von der Mantelfläche des Wickelkerns im Bereich eines Aufwickelraumes ausreichend groß gewählt ist, um das Aufwickeln einer Haarsträhne auf den Wickelkern nicht zu behindern, welches Gehäuse einen sich in Richtung der Längserstreckung des Wickelkerns erstreckenden Schlitz zum Einführen einer zu formenden Haarsträhne aufweist.
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Derartige Haarformgeräte werden zum Locken von Haar eingesetzt. Als besonders praktisch wird dabei empfunden, dass infolge des angetriebenen Mitnehmers ein Aufwickeln einer zu lockenden Haarsträhne auf einen Wickelkern selbsttätig erfolgt. Zum Unterstützen der Lockenbildung wird die zu formende Haarsträhne erwärmt. Ziel der Wärmezufuhr ist nicht nur eine Beschleunigung des Haarformvorganges, sondern auch dass die Haarformung dauerhafter ist. Bei hinreichender Wärmezufuhr werden die zur Stabilisierung eines jeden Haares vorhandenen Wasserstoffbrücken und/oder Salzbrücken und bei höherer Temperatur auch die Schwefelbrücken aufgebrochen. Beim Abkühlen der geformten Haarsträhne bilden sich diese wieder aus, jedoch dann in der Form, in der sich das Haar befindet.
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Ein solches Haarformgerät ist beispielsweise aus
EP 2 242 393 B1 bekannt. Bei diesem Haarformgerät ist zum Zwecke des Erwärmens der auf den Wickelkern gewickelten Haarsträhne die Gehäusewand beheizt. Zusätzlich kann auch der Wickelkern beheizt sein. Durch die beheizten Wände wird eine auf den Wickelkern aufgewickelte Haarsträhne durch Strahlungswärme erwärmt. Für den Fall, dass auch der Wickelkern beheizt ist, erfolgt eine zusätzliche Erwärmung der aufgewickelten Haarsträhne durch den Kontakt mit dem Wickelkern. Um eine hinreichende Erwärmung einer Haarsträhne zu gewährleisten, müssen die beheizten Wände auf eine relativ hohe Temperatur erwärmt werden bzw. bereits vor Beginn des Haarformvorganges auf eine solche Temperatur erwärmt worden sein. Kommt das Haar in Kontakt mit den beheizten Flächen, was bei einem beheizten Wickelkern in jedem Fall der Fall ist, führt dieses möglicherweise zu einer lokalen Überhitzung des Haars. Bei Geräten dieser Art, bei denen das Haarformgerät Teil eines Gesamtgerätes ist, ist eine Haarformung mitunter weniger dauerhaft, verglichen mit einer Ausgestaltung, bei der durch ein Antriebsaggregat das Haarformgerät betätigt wird und das Haarformgerät anschließend von dem Antriebsaggregat getrennt und bis zum Abkühlen der Locke im Haar verbleibt.
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Aus
WO 2012/080751 A2 ist ein weiteres Haarformgerät bekannt. Dieses ist hinsichtlich der Wärmezuführung an eine auf den Wickelkern aufgewickelte Haarsträhne aufgebaut, wie das aus
EP 2 242 393 B1 bekannte Gerät. Jedoch wird an einer Stelle darauf hingewiesen, dass eine Wärmezufuhr auch mittels eines Warmluftstroms erfolgen kann.
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Das aus
WO 2012/080751 A2 beschriebene Haarformgerät ist eine Weiterbildung zu dem aus
EP 2 242 393 B1 bekannten. Im Unterschied zu diesem ist das aus
WO 2012/080751 A2 bekannte Haarformgerät zweiarmig aufgebaut. Während das Gehäuse mit dem Aufwickelraum und dem drehbar angetriebenen Mitnehmer an einem Arm zugeordnet ist, dient der zweite Arm zum Schließen des Einlegeschlitzes. Bei diesem Haarformgerät ist der Mitnehmer ausgelegt, die Haarsträhne zu ergreifen, um diese durch den Einführschlitz in den Aufwickelraum einzuziehen. Durch den zweiten Arm wird eine V-förmige Haarsträhnenhalterung bei einem Betrieb des Gerätes verschlossen, damit nach Einlegen einer Haarsträhne durch den rotierenden Mitnehmer nicht weitere Haare oder Haarsträhnen in den Aufwickelraum eingezogen und um den Wickelkern aufgewickelt werden.
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Um mit den vorbekannten Haarformgeräten eine Lockung entsprechend dem Durchmesser des Wickelkerns zu erreichen, muss eine Haarsträhne mit einer gewissen Zugspannung um den Wickelkern herumgelegt werden.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Haarformgerät vorzuschlagen, mit dem eine bestimmungsgemäße Lockung einer Haarsträhne möglich ist, ohne dass auf die Haarsträhne eine übermäßige Zugbelastung wirkt.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein eingangs genanntes, gattungsgemäßes Haarformgerät, bei dem der Wickelkern und der Mitnehmer einer an die Antriebswelle des Motors drehmomentschlüssig anschließbaren und von dieser lösbaren Baugruppe zugehörig sind, Befestigungsmittel vorgesehen sind, mit denen die Baugruppe lösbar an die Antriebswelle anschließbar ist und das Gehäuse zum Bereitstellen einer Zugänglichkeit zu der den Wickelkern und den Mitnehmer umfassenden Baugruppe zum Anschließen und Lösen derselben von der Antriebswelle öffnenbar ist.
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Bei diesem Haarformgerät sind in dem Aufwickelraum ein oder mehrere Niederhalter angeordnet. Dieser zumindest eine Niederhalter erstreckt sich in Längserstreckung des Wickelkerns und erstreckt sich auch zumindest weitgehend über seine gesamte Länge. Vorzugsweise erstreckt sich der Niederhalter über die gesamte Länge des Wickelkerns. Ein solcher innerhalb des von dem Gehäuse eingefassten Aufwickelraums angeordnete Niederhalter begrenzt mit seiner zu dem Wickelkern weisenden Seite die radiale Ausdehnung einer um den Wickelkern gelegten Haarsträhne. Aus diesem Grund kann eine Haarsträhne um den Wickelkern bei einem Betrieb des Haarformgerätes mit einer nicht unerheblich reduzierten Zugbeanspruchung gelegt werden. Bei Vorsehen von zumindest einem, vorzugsweise jedoch mehreren Niederhaltern muss die Haarsträhne aufgrund ihrer natürlichen Rückstellkraft für den Haarformprozess nicht unter Zugspannung gehalten werden, um auf dem Wickelkern aufgewickelt zu verbleiben. Die typischerweise eingesetzten mehreren Niederhalter begrenzen die Möglichkeit der radialen Ausdehnung der um den Wickelkern gelegten Haarsträhne. Eine besonders wirksame Reduzierung der ansonsten notwendigen Zugbeanspruchung der Haarsträhne wird erreicht, wenn durch mehrere Niederhalter der Wickelkern nach Art eines Käfigs eingefasst ist. Bei einer solchen Ausgestaltung sind vorzugsweise die Niederhalter mit gleichem Winkelabstand zueinander umfänglich verteilt um den Wickelkern angeordnet. Hierbei kann es sich um drei bis sechs Niederhalter handeln. Eine größere Anzahl an Niederhaltern wird nicht für erforderlich angesehen.
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Von besonderem Vorteil dieses Konzeptes des In-Form-Haltens einer um den Wickelkern aufgewickelten Haarsträhne für den Prozess der Haarformung ist auch, dass sich dieses in besonderer Weise für Haarformgeräte eignet, bei denen die der Haarsträhne zuzuführende Wärme über einen in das Gehäuse des Haarformgerätes eingebrachten Warmluftstrom zugeführt wird. Der zugeführte Warmluftstrom kann dann allseitig um die um den Wickelkern gelegte Haarsträhne an diese herantreten, da bei Ausüben einer nur minimalen Zugbeanspruchung auf die Haarsträhne diese nur in einer lockeren Anlage an der Mantelfläche des Wickelkerns anliegt oder sogar durch den oder die Niederhalter in einem geringen Abstand zu dieser sich befindet.
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Grundsätzlich kann vorgesehen sein, den oder die Niederhalter starr mit in dem Aufwickelraum anzuordnen, und zwar derart, dass zwischen diesen und der Mantelfläche des Wickelkerns ein hinreichender Zwischenraum für eine auf den Wickelkern aufzuwickelnde Haarsträhne verbleibt. In einer anderen Ausgestaltung sind Niederhalter durch Rückstellelemente, typischerweise Druckfedern in radialer Richtung verstellbar innerhalb des Aufwickelraumes gehalten. Auf diese Weise ist der Abstand der Niederhalter von der Mantelfläche des Wickelkerns einrichtbar. Bei einer solchen Ausgestaltung passt sich der Abstand der Niederhalter von der Mantelfläche des Wickelkerns selbsttätig an den wachsenden Durchmesser einer um den Wickelkern aufgewickelten Haarsträhne an. Bei einer solchen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ohne eingelegte Haarsträhne die in Kontakt mit der Haarsträhne tretende Fläche der Niederhalter an der Mantelfläche des Wickelkerns anliegt. In einer anderen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass sich die Niederhalter mittels eines Stützsteges auf der Mantelfläche des Wickelkerns abstützen, um auf diese Weise einen Mindestabstand zwischen den Niederhaltern und der Mantelfläche des Wickelkerns zu gewährleisten. Diesen Mindestabstand wird man typischerweise so wählen, damit eine Haarsträhne ohne weiteres darin eingeführt werden kann. Wenn diese mehrfach um sich selbst auf den Wickelkern aufgewickelt wird und somit deren Durchmesser sich vergrößert, werden die Niederhalter gegen die Kraft des oder der Rückstellelemente in radialer Richtung nach Außen verstellt. Bei einem Einsatz von Rückstellelementen ist die auf das Haar wirkende Kraft vorzugsweise nur gering, um bei dem Vorgang des Aufwickelns nicht unnötig Reibungsflächen bereitzustellen.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
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1: Eine perspektivische schematisierte Ansicht eines Haarformgerätes mit einem daran angeordneten Aircurler als Griff,
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1a: einen Querschnitt durch das Haarformgerät der 1 mit Blickrichtung zu seiner vorderseitigen Verschlussplatte,
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2: eine schematisierte Längsschnittdarstellung durch das Haarformgerät der 1 und
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3: eine Querschnittsdarstellung durch das Haarformgerät der 1 entlang der Linie A-B der 2.
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1 zeigt ein Haarformgerät 1, welches an einen Aircurler 2 angeschlossen ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel bilden das Haarformgerät 1 und der Aircurler ein Gesamtgerät. Es versteht sich, dass das Haarformgerät 1 ebenfalls als Attachment auf einen Aircurler aufgesetzt werden kann, wenn entsprechend konzipiert.
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Das Haarformgerät 1 dient zum Locken von Haar. Das Haarformgerät 1 umfasst ein in einem Gehäuse 3 befindlichen Wickelkern 4. Das Gehäuse 3 ist in seinem Hauptabschnitt ringzylinderförmig ausgeführt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind sowohl der Wickelkern 4 als auch das Gehäuse 3 aus einem geeigneten Kunststoff hergestellt. Teil des Gehäuses 3 ist eine vordere Verschlussplatte 5, durch die der von dem Gehäuse 3 eingefasste Raum an dem einen Ende des Gehäuses 3, wie aus 1 erkennbar, weitestgehend verschlossen ist. In einem der Verschlussplatte 5 gegenüberliegenden Deckel 6 ist ein Elektromotor angeordnet, der einen Mitnehmer 7 antreibt. Der Mitnehmer 7 dient zum Erfassen einer Haarsträhne und ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel doppelhakenförmig ausgeführt (siehe 1a). Infolge der doppelhakenförmigen Ausbildung des Mitnehmers 7 umfasst dieser zwei bezüglich ihrer Öffnung 8 bzw. 8.1 voneinander wegweisende Haken 9, 9.1. Somit kann der Mitnehmer 7 zum Ergreifen von zu formenden Haar sowohl rechtsdrehend als auch linksdrehend betrieben werden. Die Erstreckung des Mitnehmers 7 in Umfangsrichtung gesehen wird man möglichst kurz ausführen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Erstreckung des Mitnehmers 7 in Umfangsrichtung gesehen etwas größer als 60 Grad. Bei diesem Ausführungsbeispiel beträgt die Erstreckung etwa 75 Grad. Es versteht sich, dass je kürzer die Umfangserstreckung des Mitnehmers 7 ist, die Chance, dass beim Ausschalten des Elektromotors der Mitnehmer 7 in einer den oberseitigen Einlegeschlitz sperrenden Stellung verbleibt, entsprechend klein ist. In den Figuren ist der Mitnehmer 7 in einer solchen Stellung gezeigt. In aller Regel wird der Mitnehmer bei einem Stillstand des Elektromotors allerdings nicht in dieser Stellung zum Stehen kommen. Bei der Ausgestaltung eines Mitnehmers, der nur einen Haken aufweist, ist die Erstreckung in Umfangsrichtung entsprechend geringer.
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In das Gehäuse 3 ist ein der Längserstreckung des Wickelkerns 4 folgender Einlegeschlitz 10 eingebracht. Dieser dient zum Einlegen einer mit dem Haarformgerät 1 zu formenden Haarsträhne. Der Einlegeschlitz 10 ist hinreichend breit, um eine Haarsträhne darin aufnehmen bzw. hindurchführen zu können. Zum Einlegen einer Haarsträhne befindet sich der in 1 und 2 gezeigte Mitnehmer 7 in einer Stellung, in der der Einlegeschlitz 10 auch bezüglich des Mitnehmers 7 frei ist. In 1 und 2 versperrt der Mitnehmer 7 in seiner dargestellten Stellung das Einlegen einer Haarsträhne. Der Einlegeschlitz 10 ist durch den rückwärtigen Deckel 6 verschlossen. Der Einlegeschlitz 10 erstreckt sich ausgehend von seinem diesseitigen Ende zunächst in Längserstreckung des Wickelkerns 4 und setzt sich in die winklig zu dem zylindrischen Gehäuse 3 angeordnete Verschlussplatte 5 fort. Somit hat der Einlegeschlitz 9 im Bereich der Verschlussplatte 5 eine radiale Erstreckung. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich der Einlegeschlitz 10 bis in eine radiale Höhe, die der Höhe des unteren Abschlusses der Hakenöffnung 8, 8.1 bzw. der Mantelfläche des Wickelkerns 4 entspricht. Die Auslegung des Einlegeschlitzes 10, der an seiner zum Kopf einer das Haarformgerät 1 nutzenden Person eine Haarsträhnenabstützung mit größerem radialen Abstand zur Wickelachse bereitstellt als an der Haareinzugsseite, erlaubt ein Einlegen einer Haarsträhne in den Einlegeschlitz 10, dass diese mit einem Abschnitt direkt in den durch das Gehäuse 3 eingefassten Aufwickelraum hineinreicht. Durch die winklige Anordnung von der zur Haareinzugsseite weisenden Verschlussplatte 5 und dem ringzylindrischen Teil des Gehäuses 3 sowie der Anordnung des Mitnehmers 7 benachbart zu der Verschlussplatte 5 wird in geschickter Weise der durch die winklige Anordnung gewonnene Raum zur Anordnung des Mitnehmers 7 genutzt, der sich sodann insgesamt in dem von dem Gehäuse 3 eingefassten Aufwickelraum befindet. Somit ist es bei diesem Haarformgerät 1, ohne zusätzliche Maßnahmen ergreifen zu müssen, möglich, wirksam eine Haarsträhne mit einem ersten Abschnitt in den Aufwickelraum einzulegen, und zwar derart, dass diese von dem Mitnehmer 7 erfasst werden kann. Aus diesem Grunde ist beim Gegenstand dieses Haarformgerätes 1 der in das Gehäuse 3 eingebrachte Schlitz auch als ein Einlegeschlitz 10 angesprochen.
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Der Einlegeschlitz 10 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist größer gezeigt als dieser tatsächlich ist. Dieses dient dem Zweck, einen Einblick in das Gehäuse 3 bereitzustellen. Tatsächlich weist der Einlegeschlitz 10 nur eine lichte Weite auf, die nicht größer als 5 mm ist.
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Der Aircurler 2 dient bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zugleich als Griff zur Handhabung des aus seinen beiden Elementen – dem Haarformgerät 1 und dem Aircurler 2 – bestehenden Gesamtgerätes. Daher ist dieser schaftartig ausgeführt. Der Aircurler 2 ist hinsichtlich seiner Ausgestaltung vereinfacht dargestellt. Daher sind die notwendigen Sensoren, wie beispielsweise Taster, Schalter und dergleichen nicht dargestellt. Der Aircurler 2 umfasst auch eine Schalteinrichtung zum Schalten des in dem Haarformgerät 1 enthaltenen Elektromotors, und zwar eine solche, mit der dieser in beide Drehrichtungen betrieben werden kann. Teil des Aircurlers 2 ist ein Warmluftgebläse, zum Bereitstellen eines in das Innere des Gehäuses 3 eingeleiteten Warmluftstroms. Der Warmluftstrom ist zum Betreiben des Haarformgerätes 1 zumindest auf eine solche Temperatur erwärmt, dass die Salzbrücken im Haar der zu formenden Haarsträhne aufgebrochen werden. Ein Betrieb des Aircurlers 2 mit einem Warmluftstrom, bei dem auch die Schwefelbrücken im Haar aufgebrochen werden, ist ebenfalls möglich, und zwar dann, wenn der Warmluftstrom eine höhere Temperatur aufweist. Je nach dem Typ des zu formenden Haares kann bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Temperatur des Warmluftstroms eingestellt werden. Das dargestellte Ausführungsbeispiel ist netzstromgespeist. In 1 ist ein Netzkabel 11 angedeutet.
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Bei einem Betrieb des Haarformgerätes 1 wird nach Einlegen einer Haarsträhne in den Einlegeschlitz 10 der Mitnehmer 7 durch den Elektromotor rotatorisch angetrieben, um die Haarsträhne auf den Wickelkern 4 aufzuwickeln. Das Haarformgerät 1 befindet sich sodann mit der Außenseite seines Deckels 8 anliegend an dem Kopf einer Person, deren Haarsträhne gelockt werden soll. Ist der Mitnehmer 7 rotatorisch angetrieben, wird sukzessive die Haarsträhne in das Gehäuse 3 eingezogen, bis die gesamte Haarsträhne auf dem Wickelkern 4 aufgewickelt ist. Eingezogen wird die Haarsträhne zu ihrem freien Ende hin über die Erstreckung des Einlegeschlitzes 9 in die Verschlussplatte 5 hinein. Während des gesamten Aufwickelprozesses wird zugleich von dem Aircurler 2 ein Warmluftstrom über einen Warmluftstromeingang in den Aufwickelraum eingekoppelt. Dieser verteilt sich innerhalb des Aufwickelraumes und transportiert auf diese Weise die in dem Warmluftstrom enthaltene Wärme unmittelbar an das in dem Aufwickelraum befindliche Haar. Die radiale Erstreckung des Aufwickelraumes ist so bemessen, dass eine darin aufzuwickelnde Haarsträhne diesen nicht ausfüllt, sondern ausreichend Raum für eine Verteilung des eingekoppelten Warmluftstroms verbleibt. Die Temperatur des Warmluftstroms ist ausreichend hoch, damit zumindest die Salzbrücken in den um den Wickelkern 4 gewickelten Haaren der Haarsträhne aufgebrochen werden. Ist der Aufwickelvorgang beendet, wird für eine kurze Zeit die Zufuhr des Warmluftstromes aufrechterhalten, damit auch die zuletzt um den Wickelkern 4 gewickelten Abschnitte der Haarsträhne ausreichend erwärmt werden. Anschließend wird die Warmluftstromzufuhr beendet, damit die um den Wickelkern 4 gewickelte Haarsträhne abkühlen kann, und zwar vorzugsweise bis auf eine Temperatur, bei der die zuvor durch die Wärmezufuhr aufgebrochenen Brücken sich wieder verbunden haben. Hierdurch wird eine besondere Dauerhaftigkeit der geformten Haarsträhne erzielt. Unterstützt werden kann der Abkühlprozess auch dadurch, dass nur die Wärmezufuhr des Luftstromes abgeschaltet wird und das in dem Aufwickelraum befindliche Haar durch einen auf Umgebungstemperatur befindlichen Luftstrom gekühlt wird. Insofern kann die an das Haar zugeführte Temperatur raschen Änderungen unterworfen werden, im Gegensatz zu den eingangs diskutierten vorbekannten Geräten. Entnommen wird die gelockte Haarsträhne aus dem Haarformgerät 1, in dem diese wiederum aus dem Haareinlegeschlitz 10 herausgezogen wird. Typischerweise wird man hierzu das Haarformgerät 1 von dem Kopf wegbewegen. Da bei der zuvor beschriebenen Handhabung die in dem Aufwickelraum befindliche Haarsträhne auf eine Temperatur gekühlt worden ist, in der sich die zuvor in dem Haar der Haarsträhne aufgebrochenen Brücken wieder verbunden haben, wird durch das Herausziehen der geformten Haarsträhne aus dem Aufwickelraum die zuvor geformte Haarstruktur nicht, jedenfalls nicht in einem nennenswerten Maße geändert. Mithin bleibt die vorgenommene Haarformung erhalten.
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In dem der Drehachse des Wickelkerns 4 folgenden Längsschnitt der 2 ist der bereits mehrfach erwähnte Aufwickelraum 12 erkennbar. Dieser ist von dem Gehäuse 3 eingefasst, wobei der Einlegeschlitz 10 die diesbezüglich einzige Öffnung ist. Aus dieser Figur ist die Erstreckung des Einlegeschlitzes 10 mit einem der Längserstreckung des Wickelkerns 4 folgenden Einlegeschlitzabschnitt 13 sowie mit seinem radialen Einlegeschlitzabschnitt 13.1 erkennbar. Der Warmlufteingang ist in dieser Figur mit dem Bezugszeichen 14 gekennzeichnet. Durch diesen strömt der zum Zuführen von Wärme an eine zu formende Haarsträhne vorgesehene Warmluftstrom ein.
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Der in dem Deckel 6 angeordnete Elektromotor 15 umfasst eine Antriebswelle 16, die sich in den Aufwickelraum 12 hineinerstreckt. Der Mitnehmer 7 bildet zusammen mit dem Wickelkern 4 eine Baugruppe. Dies bedeutet, dass beide Bestandteile als Baugruppe gemeinsam gehandhabt werden können. Die Antriebswelle 16 durchgreift den bei diesem Ausführungsbeispiel hülsenartig ausgebildeten Wickelkern 4 und ist drehmomentschlüssig an den Mitnehmer 7 angeschlossen. Die Antriebswelle 16 des dargestellten Ausführungsbeispiels umfasst einen Wellenkern 17, auf dem eine Wellenhülse 18 sitzt. Der aus Kunststoff gefertigte Wellenkern 17 trägt an seiner zu dem Mitnehmer 7 weisenden Stirnseite einen Verbindungszapfen 19 als erstes Befestigungsglied, an den der Mitnehmer 7 angeschlossen werden kann. Der Verbindungszapfen 19 verfügt über eine umlaufende Nut, in die zwei Schenkel einer in den Mitnehmer 7 gehaltenen Schenkelfeder S verrastend eingreifen. Die Schenkel sind in radialer Richtung zum Verbindungszapfen 19 elastisch verstellbar. Auf diese Weise ist eine Rastung realisiert, mit der die aus Mitnehmer 7 und Wickelkern 4 bestehende Baugruppe an der Antriebswelle 16 formschlüssig angeschlossen ist. Diese Baugruppe kann ohne weiteres von dem Verbindungszapfen 19 abgezogen und aufgesetzt werden. Zur Drehmitnahme dient ein Zapfenfortsatz 20, angeformt an die Wellenhülse 18, die in eine komplementäre Zapfenaufnahme 21 des Mitnehmers 7 eingreift. Insofern bildet der Zapfenfortsatz 20 einen Drehmitnahmezapfen aus.
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Der als Hülse ausgebildete Wickelkern 4 ist gegenüber dem Mitnehmer 7 drehentkoppelt an diesen angeschlossen. Dies hat zur Folge, dass eine Drehbewegung des Mitnehmers 7 auf den Wickelkern 4 dann nicht weitergegeben wird, wenn auf den Wickelkern 4 ein geringes Bremsmoment wirkt.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind in dem Aufwickelraum 12 insgesamt vier Niederhalter 22 angeordnet, von denen in 2 aufgrund der gewählten Schnittdarstellung lediglich zwei zu erkennen sind. Die Anordnung der Niederhalter 22 innerhalb des Aufwickelraumes 12 ist der 3 zu entnehmen.
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Im Folgenden ist der in 2 oben gezeigte Niederhalter 22 beschrieben. Die diesbezüglichen Ausführungen gelten gleichermaßen für die anderen Niederhalter, die jeweils paarweise einander diametral zur Drehachse der Antriebswelle 16 gegenüberliegend angeordnet sind. Der Niederhalter 22 ist über Druckfedern 23 an der Innenseite des Gehäuses 3 abgestützt. Die Abstützung des Niederhalters 22 ist in den Figuren nur schematisiert gezeigt. Der Niederhalter 22 erstreckt sich in Richtung der Längserstreckung des Wickelkerns 4 und dient dem Zweck, eine durch den Mitnehmer 7 um den Wickelkern 4 gewickelte Haarsträhne in dem gewünschten Krümmungsradius bis zum Abschluss des Haarformprozesses zu halten. Der Niederhalter 22 ist an seiner zu dem Wickelkern 4 weisenden Seite konvex gerundet ausgeführt (siehe 3) und bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit einer reibungsminimierenden Beschichtung, beispielsweise einer Teflonbeschichtung ausgerüstet. Der Niederhalter 22 erstreckt sich im Wesentlichen über die gesamte Längserstreckung des Wickelkerns 4. An seiner zu dem Mitnehmer 7 und zum dem Wickelkern 4 weisenden vorderen Stirnfläche befindet sich eine Fase 24, um das Einführen der Haarsträhne in den Zwischenraum zwischen dem Niederhalter 22 und der Mantelfläche des Wickelkerns zu erleichtern.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel stützt sich der Niederhalter 22 mit einem Steg 25 an der Mantelfläche des Wickelkerns 4 ab. Dieses dient dem Zweck, dass eine in den Zwischenraum 26 zwischen der zum Wickelkern 4 weisenden Seite des Niederhalters 22 und der Mantelfläche des Wickelkerns 4 eingebrachte Haarsträhne lose darin liegt. Durch den Stützsteg 25 wird auf den Wickelkern 4 zugleich ein gewisses Bremsmoment ausgeübt, sodass bei einem Antrieb des Mitnehmers der Wickelkern 4 aufgrund seiner vorbeschriebenen Drehentkopplung nicht mitrotiert. Die hierfür erforderliche Anpresskraft wird durch die Druckfedern 23 bereitgestellt. Die Lagerung des Niederhalters 22 an den Druckfedern 23 dient zugleich dem Zweck, dass durch eine in den Zwischenraum 26 eingelegte Haarsträhne der Niederhalter 22 in radialer Richtung nach außen wegbewegt werden kann, um ein Verklemmen der Haarsträhne in dem Zwischenraum 26 zu verhindern. Die durch die Druckfedern 23 bereitgestellte und in Richtung zur Mantelfläche des Wickelkerns 4 wirkende Kraft ist hinreichend gering, um ein solches Verklemmen zu verhindern.
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In einer in den Figuren nicht dargestellten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Niederhalter starr an das Gehäuse angeschlossen sind. Den Zwischenraum wird man bei einer solchen Ausgestaltung entsprechend groß wählen, um eine Haarverklemmung darin nicht eintreten zu lassen. Neben anderen Ausgestaltungen ist auch eine Ausgestaltungen der Niederhalter möglich, bei der diese federbelastet über ihre gesamte Längserstreckung auf die Mantelfläche des Wickelkerns 4 wirken.
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Aufgrund der lösbaren Ausgestaltung der von Mitnehmer 7 und Wickelkern 4 gebildeten Baugruppe, kann diese von der Antriebswelle 16 abgenommen und durch eine andere ersetzt werden. Zu ersetzen ist die in den Figuren gezeigte Baugruppe beispielsweise durch eine solche, deren Wickelkern einen anderen Durchmesser aufweist, wenn ein anderes Lockungsergebnis erzielt werden soll. Die Lagerung der Niederhalter 22 an den Druckfedern 23 ermöglicht einen solchen Ausgleich bei einem Einsatz im Durchmesser unterschiedlicher Wickelkerne.
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Infolge der lösbaren Ausgestaltung des Mitnehmers 7 mit dem Wickelkern 4 gegenüber der Antriebswelle 16 kann auch eine solche Baugruppe verwendet werden, deren Mitnehmer einen anderen Durchmesser, eine andere Hakenöffnungsausbildung oder dergleichen aufweist.
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Um den Aufwickelraum 12 zum Auswechseln der aus Mitnehmer 7 und Wickelkern 4 bestehenden Baugruppe zu öffnen, ist ein vorderes Gehäuseteil 3.1 von dem übrigen Gehäuse 3 lösbar. Das Gehäuseteil 3.1 ist an dem übrigen Gehäuse 3 durch eine in den Figuren nicht dargestellte Rastung fixiert. Die Trennebene zwischen den Gehäuseteilen 3.1 und 3 ist in 2 mit dem Bezugszeichen T kenntlich gemacht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haarformgerät
- 2
- Aircurler
- 3
- Gehäuse
- 4
- Wickelkern
- 5
- Verschlussplatte
- 6
- Deckel
- 7
- Mitnehmer
- 8
- Hakenöffnung
- 9
- Haken
- 10
- Einlegeschlitz
- 11
- Netzkabel
- 12
- Aufwickelraum
- 13, 13.1
- Einlegeschlitzabschnitt
- 14
- Warmluftstromeingang
- 15
- Elektromotor
- 16
- Antriebswelle
- 17
- Wellenkern
- 18
- Wellenhülse
- 19
- Verbindungszapfen
- 20
- Zapfenfortsatz
- 21
- Zapfenaufnahme
- 22
- Niederhalter
- 23
- Druckfeder
- 24
- Fase
- 25
- Steg
- 26
- Zwischenraum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2242393 B1 [0003, 0004, 0005]
- WO 2012/080751 A2 [0004, 0005, 0005]