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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zur Bewegungsanalyse zu Trainings- oder Rehabilitationszwecken.
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Laufbandanordnungen für sportliche Trainingszwecke sind in großer Produktvielfalt seit langem bekannt. Ihre Gestelle sind im vorderen (d. h. in Benutzungsrichtung vor dem Benutzer liegenden) Teil üblicherweise mit einem Anzeige- und Bedienpult zur Anzeige und Einstellung von Parametern und Funktionen der Anordnung und vielfach auch zur Anzeige von Körperfunktionsparametern des Benutzers ausgestattet.
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Auch Vorrichtungen und Verfahren zur Ganganalyse, die eine Aufzeichnung und Analyse des Ganges ermöglichen und sich eines Laufbandes bedienen, sind bekannt. Beispielhaft sei hierzu hingewiesen auf die
DE 40 27 317 C1 oder die
US 6,010,465 A . In
R. Kram und A. J. Powell: „A treadmill-mounted force platform" Appl. Physiol. 67 (4): 1692–1698 (1989) wird eine Messvorrichtung als bekannt beschrieben, bei der ein Laufband über eine Messplattform bzw. Messfläche gezogen wird und somit eine fortlaufende Erfassung von durch die Füße eines Probanden auf dem Untergrund ausgeübten Kräften möglich wird.
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Die
DE 10 2010 004 504.7 beschreibt eine Laufbandanordnung, die gemäß dem tatsächlichen Gangverhalten eines Benutzers, speziell eines Rehabilitations-Patienten, gesteuert wird und bei der u. a. ein Abschaltvorgang ausgelöst werden kann. Die
WO 2014/009046 A2 , die auf die Anmelderin zurückgeht, beschreibt eine Laufbandanordnung und ein Verfahren zum Betrieb einer solchen, wobei beidseits des Laufbandes Haltegriffe angebracht sind und eine Kraftsensorik zur Registrierung und Auswertung von durch den Benutzer in die Haltegriffe eingeleiteten Haltekräften vorgesehen ist. Durch Auswertung jener Haltekräfte kann etwa eine Sicherheits-Abschaltung des Laufbandes gesteuert werden; es sind aber auch eine komplexere Auswertung sowie die Betätigung bestimmter Funktionen der Laufbandanordnung hiermit möglich.
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Bekannt ist auch der Einsatz von Anzeigevorrichtungen, wie Anzeigeschirmen, bei Laufband-Anordnungen.
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Aus der
EP 1 145 1682 A2 sind ein auf der Laufband-Technik aufbauendes Rehabilitationsgerät und -verfahren bekannt, bei dem eine Anpassung der Funktion des Laufbandes an den aktuellen Stand der wiederherzustellenden Geh- bzw. Lauffähigkeit eines Patienten vorgesehen ist. Insbesondere wird die Laufbandgeschwindigkeit an einen persönlichen Schrittzyklus des Nutzers angepasst, und das Gerät soll diesem zugleich ein Feedback geben. In einer speziellen Ausführung ist auch die Erfassung von beim Auftreten ausgeübten Druckkräften und deren Auswertung im Rahmen des Gesamtprogramms vorgesehen. Die Druckschrift beschreibt auch den Einsatz eines Anzeigeschirmes in Verbindung mit einer Eingabetastatur zur Anzeige der auf dem Laufband erzeugten Fußabdrücke und zur Einstellung von Laufbandparametern anhand dieser Anzeige.
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Aus der
US 6,231,527 B1 ist ebenfalls der Einsatz eines Anzeigeschirmes bei einer Laufbandvorrichtung für den sportmedizinischen bzw. Rehabilitations-Einsatz bekannt, wobei hier die Bilder verschiedener Kameras dargestellt werden können, die den Sportler/Patienten in seinen Bewegungen auf dem Laufband aufnehmen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe der Bereitstellung einer weiter verbesserten Anordnung der genannten Art zugrunde, die sich besonders für Rehabilitations-Zwecke eignet. Eine weitere Aufgabe ist es, das System zu einem noch breiter nutzbaren Therapiegerät weiter zu entwickeln, welches insbesondere auch ein verbessertes Training der oberen Extremitäten und des Rumpfes ermöglicht.
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Zumindest diese Aufgaben werden durch Anordnungen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. 2 gelöst. Zweckmäßige Fortbildungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung schließt den Gedanken ein, zum Training der oberen Extremitäten und des Rumpfes dem Sportler oder Reha-Patienten auf der Laufbandanordnung (nachfolgend als „Proband” bezeichnet) einen Sitz bereitzustellen, damit er das Haupt-Augenmerk seiner Bewegungsabläufe nicht mehr auf die Füße/Beine richten muss. Des Weiteren gehört gemäß einem ersten Aspekt zur Erfindung der Gedanke, die Bewegungsabläufe, speziell der oberen Extremitäten und des Rumpfes, einerseits durch Bildaufnahmen zu dokumentieren und dem Probanden andererseits seine Bewegungsabläufe und/oder diesbezügliche Vorgaben, Simulationen etc. des laufenden Trainings bildlich darzustellen. Hierzu umfasst die Anordnung mindestens eine Kamera und eine mit dieser verbundene Bildanzeigefläche.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung ist am Laufbandgestell zwischen dem Sitz und der Bildanzeigefläche mindestens ein Haltegriff oder -bügel angebracht, der so angeordnet und ausgebildet ist, dass er vom auf dem Sitz sitzenden Probanden während der Benutzung der Anordnung ergriffen werden kann. Dies bietet zusätzlich die Möglichkeit, dass der Proband sich während bestimmter Übungen festhalten bzw. abstützen kann.
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Bevorzugt ist der Haltebügel oder -griff im Laufbandgestell um mindestens eine Achse gegen eine vorbestimmte, insbesondere einstellbare, Federkraft schwenkbar gelagert. Diese für einen wirksamen Trainingsablauf äußerst nützliche Zusatzfunktion ist bevorzugt so ausgestaltet, dass der Haltebügel oder -griff um eine annähernd in der Laufbandebene horizontal und senkrecht zur Bewegungsrichtung des Laufbandes verlaufende Achse und optional um eine vertikal verlaufende Achse jeweils gegen eine einstellbare Federkraft schwenkbar gelagert ist. Der Proband kann also gegenkraftbelastete Stoß- oder Ziehbewegungen und bei der weitergehenden Ausgestaltung auch komplexere Bewegungsabläufe der Arme zum gezielten Training ausgewählter Muskelgruppen ausführen.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist dem Sitz eine Kraftsensorik zur Registrierung der vom Probanden beim Training in den Sitz eingeleiteten Kräfte mit nachgeordneter Verarbeitungseinheit zu deren Auswertung vorgesehen. Schließlich umfasst die Anordnung eine Synchronisationsstufe, die eine synchronisierte Verarbeitung der Kamerabilder und Kraftsignale auf der Auswertungsseite und zugleich ein korrektes Timing der dem Probanden dargebotenen bildlichen Darstellungen sichert.
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Die Erfindung ermöglicht es somit einerseits, die Bewegungen des Probanden, speziell seines Rumpfes und seine oberen Extremitäten, und die damit einhergehenden Kraftwirkungen beim Training vollständig und differenziert zu erfassen, und andererseits, dem Probanden eine auf den speziellen Trainingsablauf zugeschnittene visuelle Unterstützung zu geben. In Kombination mit der für den genannten Trainingszweck vorteilhaften Sitzposition bietet dies bislang nicht verfügbare Trainings- und Auswertungsmöglichkeiten.
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In weiter bevorzugter Ausgestaltung ist dem Haltebügel oder -griff eine Komponente der Kraftsensorik zugeordnet und die Sitzkraft-Verarbeitungseinheit zur Verarbeitung von Signalen dieser Komponente der Kraftsensorik ausgebildet, womit zugleich die beim Festhalten oder Abstützen auftretenden Kraftkomponenten erfasst und ausgewertet werden können.
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In einer weiteren Ausführung ist dem Haltebügel oder -griff ein zusätzlicher Bediengriff zur Ausführung von Bedienvorgängen der Anordnung durch den Probanden zugeordnet. Dies eröffnet dem Trainierenden die Möglichkeit, Funktionen der Laufbandanordnung, wie etwa Start/Stop oder Geschwindigkeitsänderungen des Laufbandes, unmittelbar während des Trainingsablaufes zu steuern, ohne dessen Fluss unterbrechen zu müssen.
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In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist die Kraftsensorik als Mehrachsen-Sensorik zur raumrichtungsabhängigen Erfassung von Abstütz- oder Haltekräften eines Benutzers ausgebildet. Hiermit lassen sich Reaktionen des Benutzers in Bezug auf das Laufband, wie etwa ein Festhalte-Reflex oder Abstütz-Reflex bei Geschwindigkeitsänderung oder plötzlichem Unwohlsein, registrieren und einer diagnostischen Auswertung zuführen. Andererseits lassen sich durch Erfassung der Abstütz- oder Haltekräfte bei bestimmten Übungen der oberen Extremitäten bzw. des Rumpfes Aussagen über die korrekte oder verbesserungsbedürftige Ausführung der Übungen gewinnen und hieraus wiederum Vorgaben bzw. Anleitungen für den Probanden erstellen, die diesem z. B. auf der Bildanzeigefläche angezeigt werden können.
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Spezieller ist die Mehrachsen-Sensorik mindestens zur Unterscheidung von in oder gegen die Laufband-Bewegungsrichtung oder von nach unten oder nach oben wirkenden Halte- oder Betätigungskräften ausgebildet, bevorzugt zur Unterscheidung der Wirkungsrichtung beider Abstütz- oder Haltekraftkomponenten. Dies ermöglicht eine Auswertung sowohl der bereits erwähnten reflexartigen Reaktionen bzw. eine selbsterklärende Geschwindigkeitssteuerung, weiterhin aber auch die Erfassung der Abstütz-Reaktionen am Sitz oder dem Haltegriff oder -bügel bei vorbestimmten Übungen. Beispielsweise kann die Geschwindigkeit des Laufbandes durch Drücken der Haltegriffe nach vorn erhöht und durch Ziehen nach hinten verringert werden. Bevorzugt ist des Weiteren die Mehrachsen-Sensorik auch zur Unterscheidung von nach links oder nach rechts wirkenden Halte- oder Betätigungskräften ausgebildet, wodurch auch laterale Körperschwankungen registrier- und auswertbar gemacht werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist die Kraftsensorik mit den Betätigungsmitteln kombiniert, derart, dass die Betätigungsmittel zur Ausgabe eines Steuersignals in Abhängigkeit von einer erfassten Kraftwirkungsrichtung und optional einem Kraftbetrag ausgebildet sind und durch die Betätigungsmittel ein Parameter oder eine Funktion der Laufbandanordnung derart steuerbar ist, dass die vom Benutzer eingeleitete Kraft verringert oder das Band angehalten wird. Damit kann eine optimale Absicherung bei der Benutzung des Laufbandes sichergestellt werden. Dem Fachmann erschließt sich ohne weiteres, dass in ähnlicher Weise vielfältige andere Kombinationen von Erfassungs- und Steuerungsfunktionen realisierbar sind.
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In einer weiteren Ausführung ist eine Komponente der Kraftsensorik einer sich bis in die Ebene des Laufbandes erstreckenden Verlängerung oder Halterung des Sitzes und/oder des Haltegriffes oder -bügels zugeordnet, welche federnd bzw. elastisch gelagert ist. Die Kraftsensorik (etwa eine oder mehrere Kraftmessdose(n), Dehnmessstreifen etc.) kann hierdurch im Laufbandgestell, insbesondere annähernd in der Ebene des Laufbades, platziert sein. Dies erbringt insbesondere Vorteile mit weiter unten erwähnten speziellen Ausführungen der Armstützen. Andererseits kann die Kraftsensorik durchaus auch bei dieser einfachen Ausführung unmittelbar an der Armstütze bzw. dem Haltegriff platziert sein.
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In einer weiteren Ausführung sind der Verlängerung oder Halterung des Sitzes bzw. Haltegriffes oder -bügels, insbesondere einem im Gebrauchszustand horizontal angeordneten Endstück derselben, mehrere Kraftsensoren zur Unterscheidung von nach vorn und nach hinten wirkenden Kraftkomponenten zugeordnet.
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In einer weiteren Ausgestaltung sind die links- und rechtsseitigen Verlängerungen oder Halterungen des Sitzes und/oder Haltegriffes oder -bügels starr miteinander verbunden. Dies ermöglicht es, dass mit den Kraftsensoren auch eine sich aus linksseitig und rechtsseitig wirkenden Kräften ergebende Kraft-Resultierende bestimmbar ist.
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In einer weiteren Ausführung der Erfindung sind der Sitz einerseits und der Haltegriff oder -bügel andererseits an separaten aufragenden Seitenteilen des Laufbandgestells angebracht, deren Abstand in Längsrichtung des Laufbandes insbesondere einstellbar ist. Dies ermöglicht zum einen stufenweisen Ausbau der Anordnung etwa in dem Sinne, sie zunächst nur mit einem Sitz versehen ist und Seitenteile für Griffe später ergänzt werden, und es ermöglicht auch eine Anpassung der Anordnung an Probanden mit sehr unterschiedlicher Körpergröße oder Armlänge und auch an grundlegend unterschiedliche Übungen für die Arme.
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In weiteren Ausführungen ist der Sitz in den ihn tragenden Seitenteilen winkelverstellbar und/oder klappbar und/oder von den Seitenteilen abnehmbar. Diese Ausführungen können die Nutzung der Anordnung für Probanden mit verschiedenen Handicaps oder auch mit sehr unterschiedlicher Anatomie erheblich erleichtern und somit den Gebrauchswert der Anordnung deutlich steigern.
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In einer weiteren Ausführung der Erfindung umfasst die vorgeschlagene Anordnung eine Fußkraft-Sensorik zur Bestimmung einer Druck-/Kraftverteilung auf dem Laufband oder eine unterhalb desselben befindlichen Messplatte, die eine Vielzahl matrixförmig angeordneter Druck-/Kraftsensoren aufweist, sowie eine mit der Fußkraft-Sensorik eingangsseitig verbundene Fußkraft-Auswertungseinheit, welche die Position von Druckverteilungsbildern eines gehenden oder laufenden Benutzers auf dem Laufband und damit deren zeitabhängige Ortsveränderungen detektiert, und eine ausgangsseitig mit der Fußkraft-Auswertungseinheit verbundene Verarbeitungseinheit ausgestattet, welche aus der Zeit-/Ortsabhängigkeit der Druckverteilungsbilder Informationen erzeugt, die die Bewegungen der Füße des sitzenden Probanden während seiner Trainingsabläufe zusätzlich dokumentieren bzw. charakterisieren.
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In einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung schließlich ist der Sitzkraft-Verarbeitungseinheit und der Fußkraft-Verarbeitungseinheit eine Bewegungs-Charakterisierungsstufe zur Ableitung einer komplexen Bewegungs-Charakteristik des Benutzers unter Berücksichtigung sowohl der in der Fußkraft-Verarbeitungseinheit als auch der Sitzkraft-Verarbeitungseinheit ermittelten Parameter bzw. Messkurven nachgeordnet.
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In einer weiteren Ausführung ist die Anordnung zusätzlich versehen mit einem Bildanzeige- oder Filmwiedergabegerät mit in einem Bildmaterialspeicher gespeicherten Bildmaterial oder einem Anschluss zur Verbindung mit einer Bildmaterial-Datenbasis zum Empfang von Bildmaterial zur Simulation von Bewegungen und/oder einer Trainingsumgebung und/oder zur bildlichen Darstellung von Vorgaben, Anforderungen oder dergleichen für den Probanden, und die Synchronisationsstufe der Anordnung ist zur Synchronisation auch des importierten Bildmaterials mit den Auswertungssignalen der am Sitz und/oder am Laufband vorgesehenen Kraftsensorik und den während des Trainings aufgenommenen Kamerabildern ausgestaltet.
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Vorteile und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich um Übrigen aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Figuren. Von diesen zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
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2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, als an 1 angelehnte Ausschnittsdarstellung, und
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3 eine perspektivische Darstellung einer Ausgestaltung der Erfindung, und
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4 eine perspektivische Darstellung der Ausgestaltung eines schwenkbaren Haltegriffs.
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1 zeigt ein Laufband-Trainingssystem 1, welches ein über zwei Walzen 2a laufendes Laufband 2b umfasst, unter dessen oberer, vom Benutzer als Lauffläche 2c genutzten Oberfläche eine räumlich hochauflösende Druckerfassungsplatte 3 mit einer Vielzahl von (nicht einzeln bezeichneten) matrixförmig angeordneten Drucksensoren zur Erfassung von durch den Benutzer beim Auftreten auf das Laufband erzeugten Druckerfassungsbildern vorgesehen ist. Das Laufband ist in einem Laufbandgestell 4 gelagert. Die eine der beiden Laufrollen 2a ist durch einen Motor 5 angetrieben und zieht das Band 2b mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit, die über eine Steuereinheit der Anordnung eingestellt wird, siehe dazu weiter unten.
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In einem ersten Paar vertikal vom Laufbandgestell 4 aufragender Seitenteile, von dem nur ein Seitenteil 6 gezeigt ist, ist ein Sitz 7 gehaltert. Vor den Seitenteilen 6, die den Sitz 7 tragen, ist ein weiteres Paar aufragender Seitenteile 8 vorgesehen, an deren oberem Ende ein Haltegriff 9 und ein diesem zugeordnetes Betätigungselement 9a angebracht sind. Am vorderen Ende, vor der vorderen Laufrolle 2a, ist eine weitere Halterung 10 vorgesehen, in der eine Kamera 11 und eine Bildanzeigefläche 12 derart gehaltert sind, dass die Kamera auf den Oberkörper des die Anordnung benutzenden Probanden im sitzenden Zustand gerichtet ist und die Bildanzeigefläche in dessen Blickfeld liegt.
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In der Figur ist symbolisch dargestellt, dass den ersten Seitenteilen 6 eine Mehrachsen-Kraftmesseinrichtung 13 zugeordnet ist, welche hier am unteren Ende der Seitenteile in der Ebene des Laufbandes positioniert ist. Diese dient zur Erfassung von nach vorn oder hinten wirkenden Kippkraft-Komponenten und optional auch zur Erfassung von nach rechts oder links wirkenden Kraftkomponenten. Den zweiten, den Haltegriff 9 und Betätigungshebel 9a tragenden Seitenteilen 8 ist, ebenfalls nahe deren unterem Ende, ein einstellbares Lager- und Federelement 14 zugeordnet, welches eine um eine horizontale Achse in der Laufbandebene schwenkbare und durch eine einstellbare Federkraft vorbelastbare Schwenkbewegung des Seitenteils 8 ermöglicht. Hierdurch werden dem die Anordnung 1 benutzenden Probanden vielfältige Trainingsmöglichkeiten in Art eines Rudertrainers oder ähnlicher Trainingsgeräte geboten, und mit der Kraftmesseinrichtung 13 können die hierbei auf den Sitz wirkenden Reaktionskräfte erfasst und zur Überwachung und Anleitung des Trainings genutzt werden.
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Im rechten Teil der Figur sind die in der gezeigten Ausführung zur Anordnung 1 gehörenden Auswertungs-, Verarbeitungs- und Steuerkomponenten zusammengefasst in Art eines Blockschaltbildes dargestellt. Kernstück der zur dargestellten Anordnung gehörenden Elektronik ist ein Steuerrechner 15, der zugleich als Schrittstelle zwischen eingehenden Messdaten/Informationen und ausgehenden Steuerdaten/Informationen dient. Dem Steuerrechner 15 unmittelbar zugeordnet ist eine Synchronisationsstufe 16 zur zeitlichen Synchronisation der verschiedenen mit der Anordnung möglichen Mess- und Erfassungsvorgänge und zugehörigen Steuer- und Anzeigevorgänge. Dessen Funktionen sind im Einzelnen an anderer Stelle beschrieben.
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Der hier auch als Fußkraft-Sensorik bezeichneten Druckerfassungsplatte 3 ist ausgansseitig eine Fußkraft-Verarbeitungseinheit 17 zugeordnet, die aus den zeitlich und räumlich aufgelöst erfassten Signalen der Fußkraft-Sensorik Daten extrahiert, welche die Fußbewegungen des Probanden während seines Trainings charakterisieren. Der hier auch einfach als Kraftsensorik bezeichneten Kraftmesseinrichtung 13 ist ausgangsseitig eine Sitzkraft-Verarbeitungseinheit 18 zugeordnet, welche in ähnlicher Weise aus den am Sitz 7 in zeitlicher und räumlicher Auflösung erfassten Kraftkomponenten Daten generiert, welche die Rumpfbewegungen des Probanden charakterisieren. Der Kamera 11 ist ausgangsseitig eine Kamera-Bildverarbeitungseinheit 19 zugeordnet, die unter anderem anhand vorgegebener Muster charakteristische Bewegungen des Rumpfes bzw. der Extremitäten des Probanden klassifizieren und hieraus Charakteristika dieser Bewegungsabläufe ableiten kann. Schließlich ist dem Betätigungshebel 9a eine Betätigungssignal-Erkennungsstufe 20 nachgeordnet, welche Betätigungsvorgänge durch den Probanden erfasst und gegebenenfalls eine Filterung und Klassifizierung anhand vorgegebener Kriterien ausführt.
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Ausgangssignale bzw. -informationen der genannten Verarbeitungseinheiten 17–20 gelangen in den Steuerrechner 15 mit zugeordneter Synchronisationsstufe 16 und werden dort zur Erzeugung von Steuersignalen für die Anordnung und von Anzeigeinformationen für den Probanden verarbeitet Diese Signale/Informationen gelangen einerseits zu einer Antriebs-Steuerstufe 21 zur Antriebssteuerung der angetriebenen Laufrolle 2a und zu einer Trainingskraft-Einstellstufe 22, über die eine Einstellung der Kraftbelastung beim Training mit dem Haltegriff 9 über das Lager- und Federelement 14 erfolgen kann. Andererseits werden im Steuerrechner 15 unter Zugriff auf ein Bildanzeigegerät 23 mit Bildmaterialspeicher 23a bildliche Darstellungen als Trainingsanleitung für den Probanden generiert und über die Bildanzeigefläche 12 dargestellt.
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Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Konfiguration der mechanischen und auswertungs- und steuertechnischen Systemkomponenten nicht zwingend vollständig realisiert sein muss, sondern auch mit Teilkomponenten wesentliche Wirkungen und Vorteile der Erfindung erreicht werden. So kann beispielsweise die Möglichkeit einer manuellen Betätigung durch den Trainierenden ebenso entfallen wie die Fußkraft-Sensorik mit nachgeordneter Verarbeitung oder auch die Einstellbarkeit der Gegenkraft bei der Betätigung des Haltegriffs 9. Die Bildanzeige kann statt durch eine Bildanzeigefläche etwa auch durch einen Projektor und zugeordnete Projektionsfläche realisiert und durch eine akustische Anzeige ergänzt oder teilweise durch akustische Trainingsanweisungen ersetzt sein. Anstelle von Haltegriffen kann auch ein das Laufband quer überspannender Haltebügel oder eine andere geeignete Anordnung zum Training der oberen Extremitäten und des Rumpfes des Probanden vorgesehen sein.
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2 zeigt in einer an 1 angelehnten Ausschnittdarstellung Teile einer modifizierten Ausführung der in 1 gezeigten und weiter oben beschriebenen Anordnung. Diese Anordnung ist mit Ziffer 1' bezeichnet. Diese unterscheidet sich von der Anordnung 1 durch eine abweichend ausgeführte Sitzkraftsensorik 13.1, kombiniert mit einer Haltekraft-Sensorik 13.2, die dem Seitenteil 8 und zugeordneten Haltegriff 9 zugeordnet ist. Beide Kraftmesssysteme 13.1, 13.2 sind bei der Ausführung nach 2 in ähnlicher Weise mechanisch realisiert, und zwar über horizontal gelagerte Endstücke 6a bzw. 8a der jeweiligen Seitenteile, an deren Ende Kraftsensoren 13.1a bzw. 13.2a angeordnet sind, die aufgrund der Hebelwirkung der Endstücke in besonders empfindlicher und präziser Weise Kippraft-Komponenten erfassen können, die beim Training durch den Probanden in den Sitz 7 bzw. den Haltegriff 9 eingeleitet werden.
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Hier ist beispielhaft gezeigt, dass bei der Kraftmesseinrichtung 13.1 Kraftsensoren 13.1a sowohl oberhalb als auch unterhalb des Endstücks 6a vorgesehen sind, während bei der Kraftmesseinrichtung 13.2 Sensoren 13.2a lediglich unterhalb des Endstücks 8a angeordnet sind. Hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung sowie der Anzahl der Kraftsensoren besteht für den Fachmann in Abhängigkeit von der konkreten Funktion und erforderlichen Genauigkeit der Sitzkraft- bzw. Haltekraftmessung erheblicher Design-Spielraum. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Haltekraft-Messeinrichtung lediglich optional ist und auch ihre Kombination dem Lager- und Federelement mit der weiter oben beschriebenen Funktionalität lediglich eine aus diesseitiger Sicht bevorzugte Ausführung der Erfindung, nicht aber ein notwendiges Element derselben darstellt.
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3 zeigt in einer perspektivischen Darstellung Einzelheiten einer beispielhaften Halterung des Sitzes 7 an (hier modifizierten) Seitenteilen 6' der Anordnung mit zugeordneter Kraftmesseinrichtung 13.1. Die Sitzhalterung ist höhenverstellbar und in der Hohe über ein Arretierungselement 6b' arretierbar, und der Sitz abnehmbar und ist zudem klapp- bzw. schwenkbar und in seiner Benutzungsstellung durch ein Winkel-Arretierungselement 6c' feststellbar. Eine Traverse 6d' verbindet die beidseitigen Endstücke 6a' der Seitenteile 6' in im wesentlichen starrer Weise und ermöglicht so eine vorteilhafte Erfassung von lateralen Kraftkomponenten der Rumpfbewegungen eines trainierenden Probanden.
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4 zeigt eine Ausführungsform einer schwenkbaren Halteeinheit zum Zwecke des Bewegungs- und Krafttrainings. Der Haltegriff besteht aus einem Bewegungselement 14a, das vorzugsweise aus einer bewegungsgedämpften Feder oder einem vorzugsweise nach vorne/hinten und zur Seite beweglichen Drehgelenk mit einem Bewegungswiderstand besteht. In einer besonderen Ausführungsform ist die Halteeinheit abnehmbar und kann gegen eine krückenartige Halteeinheit 8a ausgetauscht werden, wie sie auf der rechten Seite der Figur zu sehen ist. Zur Veränderung der Bewegungseigenschaften können die Haltestange 8 und das Bewegungselement 14a über einen Winkel nach unten in Richtung Lauffläche versetzt werden.
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Die Ausführung der Erfindung ist nicht auf diese Beispiele beschränkt, sondern ebenso in einer Vielzahl von Abwandlungen möglich, die im Rahmen fachgemäßen Handelns liegen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4027317 C1 [0003]
- US 6010465 A [0003]
- DE 102010004504 [0004]
- WO 2014/009046 A2 [0004]
- EP 11451682 A2 [0006]
- US 6231527 B1 [0007]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- R. Kram und A. J. Powell: „A treadmill-mounted force platform” Appl. Physiol. 67 (4): 1692–1698 (1989) [0003]